Unruhige Krankenhäuser?

Begonnen von , 03:45:04 Di. 31.Dezember 2002

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Pinnswin

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/laender-geben-immer-weniger-fuer-kliniken-aus-901387.php

Länder geben immer weniger für Kliniken aus
Zitat02.07.2012

Die Bundesländer geben immer weniger Geld für ihre Kliniken aus. Die
gesetzlichen Krankenkassen haben nunmehr den Eindruck, dass sie die
fehlenden Investitionen zulasten der Versicherten ausgleichen müssen.
Denn die Krankenhäuser verlangen zunehmend mehr Geld von den Kassen.
Gegen diese Entwicklung setzt sich nun der Spitzenverband der
gesetzlichen Krankenkassen zur Wehr. Sie fordern mehr Geld von den
Ländern für die Klinikinvestitionen.

Zwischen 2001 und 2011 haben die Länder rund 20 Prozent weniger für
Kliniken ausgegeben, als zuvor. Das ergeht aus den Daten der Arbeitsgemeinschaften
der Obersten Landesgesundheitsbehörden. Vor allem für Sanierungen oder
dem Kauf von medizinischen Großgeräten sind die Zahlungen von ehemals
3,4 Milliarden Euro auf 2,7 Milliarden Euro geschrumpft. Im selben
Zeitraum sind jedoch die Ausgaben der Krankenkassen für Kliniken um
33 Prozent auf 60,8 Milliarden Euro gestiegen. Damit erreichten die
Krankenhauskosten der Kassen ein Rekordniveau.

Bundesländer kommen ihren Zahlungsverpflichtungen immer weniger nach ...
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

counselor

"Damit darf Fresenius/Helios nicht durchkommen!"

Hamburg (Korrespondenz), 02.07.12: Über 3.500 Menschen haben am 30. Juni an den Gewerkschaften Verdi und NGG organisierten Demonstration teilgenommen. Sie richtete sich gegen die Entlassungen von 1.000 Kolleginnen und Kollegen der zur Damp-Gruppe gehörenden ZSG (Zentrale Service-Gesellschaft), die zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von Damp (Fresenius/Helios) für ihre gewerkschaftlichen Forderungen im Streik stehen. Mit den brutalen Entlassungen hat dieser Tarifkampf politischen Charakter bekommen, geht es doch darum, den Angriff auf das gewerkschaftliche Streikrecht zurück zu schlagen ...

Quelle: RF News
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Vielleicht sollte da mal eine Delegation der spanischen Bergarbeiter vorbeikommen? ::)

xyu

aus dem "ver.di-Mitgliedernetz":

Zitatver.di-Pressemitteilung vom 4.7.2012:
ver.di und NGG haben mit dem Gesundheitskonzern Fresenius Helios in der Nacht zu Mittwoch eine Tarifeinigung für die rund 5.600 Beschäftigten der norddeutschen Klinikgruppe Damp erreicht. Helios bietet per Tarifvertrag allen Beschäftigten der Zentralen Service-Gesellschaft (ZSG) die Weiterbeschäftigung bis zu 18 Monaten zu bisherigen Konditionen an. Die rund 1.000 Kündigungen sind damit vom Tisch.

Außerdem behalten Service-Beschäftigte ihre bisherigen Entgelte auch bei einem Wechsel in neue Servicegesellschaften. Für diejenigen, die dort keinen Arbeitsplatz finden, wird eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft eingerichtet. Betriebsbedingte Kündigungen sind in dieser Zeit ausgeschlossen. ,,Dieses Ergebnis ist vor allem der Entschlossenheit der Beschäftigten und der Unterstützung von Öffentlichkeit, Patienten und Politik zu verdanken", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke am Mittwochmorgen in Berlin.

Für die Beschäftigten der Akutkliniken und Rehaeinrichtungen gibt es eine Reihe von Verbesserungen. Für die Rehakliniken wurde rückwirkend zum 1. Mai 2012 eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent vereinbart, zusätzlich 1,4 Prozent ab 1. Januar 2013. Dies gilt auch für das Therapiezentrum Stralsund, das in den Tarifvertrag einbezogen wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akutkliniken erhalten Tariferhöhungen analog zu den Regelungen für den öffentlichen Dienst: zunächst 3,5 Prozent mehr rückwirkend zum 1. Mai 2012 und zwei weitere Erhöhungen von jeweils 1,4 Prozent zum 1. Januar und zum
1. August 2013. Beschäftigte der Kliniken, deren Entgelte oberhalb des Tarifniveaus des öffentlichen Dienstes liegen, profitieren jeweils zur Hälfte von den Erhöhungen. Für die Akutkliniken wurde zudem eine finanzielle Aufwertung der Fachpflege (Intensiv, OP, Anästhesie) vereinbart.

Auch beim Weihnachtsgeld gibt es teils spürbare Verbesserungen. In den Akutkliniken beträgt es für die Entgeltgruppen 1 bis 8: 80 Prozent, für die Entgeltgruppen 9 bis 12: 70 Prozent, für die Entgeltgruppen 13 bis 15: 50 Prozent. In den Rehaeinrichtungen beträgt das Weihnachtsgeld künftig 80 Prozent eines Monatsgehalts inklusive Zuschläge. Dies ist für einen Großteil der Beschäftigten eine deutliche Erhöhung, teilweise sogar eine Verdoppelung. Außerdem gaben die Arbeitgeber den Gewerkschaften für die beiden neuen Helios-Servicegesellschaften in Norddeutschland eine Verhandlungszusage zur tariflichen Absicherung von Arbeits- und Entlohnungsbedingungen aller Service-Beschäftigten.

,,Nach einer außergewöhnlich harten Auseinandersetzung haben wir mit der Tarifeinigung in der Damp-Gruppe die Grundlage für weiterhin gute Gesundheitsversorgung und zuverlässige Serviceleistungen zu existenzsichernden und fairen Entgelten gelegt", betonte Paschke. ,,Es ist gut, dass Fresenius Helios mit diesem Abschluss die qualitativ hochwertige Leistung der Beschäftigten anerkennt." Die Verhandlungskommission empfiehlt der Tarifkommission die Annahme des Ergebnisses, im Anschluss stimmen die Gewerkschaftsmitglieder bei Damp in einer zweiten Urabstimmung über die Einigung ab. Die Streiks werden ab dem morgigen Donnerstag eingestellt.

hier noch eine aktuelle information zum seit mehr als einem Jahr andauernden Tarifkonflikt bei den Wicker-Kliniken in Hessen:

ZitatPrivate Kliniken
Kliniken des Wicker-Konzerns
Viel erreicht und noch viel zu tun

Lohnerhöhung: erreicht, Tarifvertrag: in Bearbeitung

https://gesundheit-soziales-hessen.verdi.de/aktuelles-aus-dem-fb-03/archiv-2012-01-halbjahr/pm-2012-06-25


Rudolf Rocker

Diese "Erhöhung" deckt doch nicht mal die Reallohnverluste, oder?

admin

Zitat Erste Folgen im Tarifstreit an Sylter Klinik


Streikende Mitarbeiter der Sylter Nordseeklinik

Etwa 70 der 420 Klinik-Beschäftigten haben sich an einer Protestaktion beteiligt. Im Tarifstreit an der Nordseeklinik in Westerland auf Sylt zieht der Betreiber Asklepios erste Konsequenzen: Alle Geburten sollen aufs Festland verlegt werden. Lediglich Notfälle könnten noch in der Geburtshilfe versorgt werden. Asklepios macht den Streik der Mitarbeiter dafür verantwortlich. Zuvor hatte das Unternehmen angedroht, die Reha-Klinik in Westerland zu schließen. Ob es dazu kommt, will Asklepios in Kürze entscheiden. Die Gewerkschaft ver.di hält das für eine leere Drohung, um Druck aufzubauen. Sie hatte für Dienstag zu einer Kundgebung aufgerufen. Am Vormittag versammelten sich etwa 70 der 420 Mitarbeiter vor dem Krankenhaus, um gegen Asklepios zu protestieren.

Ärzte-Kritik an Asklepios

Aus Sicht der Sylter Gynäkologen sind nicht die streikenden Mitarbeiter schuld an der Situation, sondern die Geschäftsführung der Klinik. Die Mediziner berichteten der NDR 1 Welle Nord, dass schon Wochen vor dem Streik die Geburtsstation geschlossen wurde. Die Mütter und Neugeborenen wurden seitdem in der Chirurgie des Inselkrankenhauses behandelt. Für die Ärzte ist es unzumutbar, dass Schwangere nun mit dem Hubschrauber nach Niebüll oder Flensburg geflogen werden müssen.

Drohende Schließung


Nach Angaben von Asklepios nehmen derzeit drei Prüfer der Deutschen Rentenversicherung (DRV) die Reha-Klinik genau unter die Lupe. Sie befragen Patienten, wie sie medizinisch versorgt werden, ob das Essen schmeckt und wie oft die Zimmer gereinigt werden. Asklepios befürchtet, dass die Prüfer Mängel feststellen, weil derzeit viele Behandlungen ausfallen und nicht mehr so gründlich geputzt wird. Der Klinik-Betreiber macht dafür den Streik verantwortlich und geht davon aus, dass die DRV keine Patienten mehr nach Sylt schicken wird. Asklepios-Sprecher Rudi Schmidt sagte der NDR 1 Welle Nord: "Der Reha-Klinik droht aufgrund des Streiks der kurzfristige Entzug der Belegung durch die DRV und damit das Ende. Möglicherweise müssen wir schon am Mittwoch die Schließung bekanntgeben."

Ver.di: "Klinik ist gesund"


Die Gewerkschaft hält das für eine leere Drohung. Ursula Rummel vom ver.di-Bezirk Westküste sprach von einem unglaublichen Vorgang, die Klinik sei "gesund". "Die Stimmung liegt zwischen Empörung und Fassungslosigkeit angesichts dieser Kaltschnäuzigkeit." Lieber werde eine gesunde Klinik geschlossen als Tarifverhandlungen geführt. Die Situation sei mit der jüngsten Auseinandersetzung an den Damp-Kliniken vergleichbar, bei denen Mitarbeitern zunächst gekündigt worden war. "Wir warten nun darauf, wie Asklepios reagiert." Die Deutsche Rentenversicherung will sich im laufenden Verfahren nicht äußern.

Streikbrecher vom Festland


Asklepios versucht nun, sogenannte Streikbrecher aus Kliniken vom Festland auf die Insel zu holen. Ein entsprechender Rundbrief an die Mitarbeiter liegt der NDR 1 Welle Nord und dem Schleswig-Holstein Magazin vor. Beschäftigten, die während des Streiks auf Sylt aushelfen, wird eine Prämie von 200 Euro pro Tag sowie freie Kost und Logis auf Sylt und die Anreise auf die Insel angeboten. "Wir versuchen natürlich, Unterstützung von Kollegen anderer Asklepios Kliniken zu bekommen. Die Zahl dieser Helfer beläuft sich auf etwa fünf Prozent der Klinik-Belegschaft, also rund zwei Dutzend", sagt Asklepios-Sprecher Schmidt. Die Mitarbeiter vor Ort sprechen von etwa 35 Streikbrechern.

Kein Ergebnis im Tarifstreit in Sicht


Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 14,5 Prozent und den Abschluss eines Tarifvertrags. Asklepios-Sprecher Schmidt erklärte, das medizinische Personal habe bereits eine Lohnerhöhung erhalten: "Seit Juni zahlt die Klinik von sich aus dem Personal, das direkt in den medizinischen Behandlungsprozess eingebunden ist, 3,5 Prozent mehr Gehalt." Das nicht-medizinische Personal aus dem Service-Bereich habe keine derartige Lohnerhöhung bekommen, weil es bereits jetzt zwischen 13 und 30 Prozent über den Vergleichslöhnen auf der Insel liege. Das Reinigungspersonal verdiene pro Stunde zwischen 10 und 12 Euro, vereinzelt sogar bis zu 15 Euro.
http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/asklepios123.html

Kuddel

ZitatSchwerin und Leezen
Servicepersonal von Helios-Kliniken im Warnstreik

In den Helios Kliniken Schwerin und der Helios Reha-Klinik Leezen treten heute die Service-Mitarbeiter in einen ganztägigen Warnstreik.




Schwerin. Die Service-Mitarbeiter der Helios Kliniken Schwerin und der Helios Reha-Klinik Leezen treten heute in einen ganztägigen Warnstreik. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, will sie für die rund 650 Mitarbeiter der Servicegesellschaft Helios Service Nord GmbH (HSN) einen Haustarifvertrag durchsetzen. Helios lehne die Aufnahme von Tarifgesprächen ab, teilte Verdi-Fachbereichssekretärin Diana Markiwitz mit. Die Beschäftigten fordern mit dem Warnstreik den Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zu kommen.

Die Beschäftigten der Service GmbH arbeiten laut Gewerkschaft unter anderem in der Küche, der Reinigung, dem Service auf Station, im Hol- und Bringedienst und im Lager. Ihre Einkommen sind weit von einem existenzsichernden Lohn entfernt. So erhalten sie in der Helios Klinik Schwerin einen Einstiegs-Stundenlohn von 6,39 Euro, später 6,90 oder 7,63 Euro.

Schwerin ist mit 500 Mitarbeitern der weitaus größte Standort der Servicegesellschaft. Neben Leezen bei Schwerin gibt es mehrere kleine Standorte in Schleswig-Holstein und Hamburg.
http://www.abendblatt.de/region/article2354398/Servicepersonal-von-Helios-Kliniken-im-Warnstreik.html

Kuddel

ZitatAuslagerungen
Ulmer RKU-Klinik droht Streik

Wegen befürchteter Auslagerungen und Jobstreichungen an den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) wollen Betriebsrat, Gewerkschaft und Mitarbeiter am 1. August über weitere Proteste beraten.


Nach Ver.di-Angaben sind alle 77 Beschäftigten der Service-Bereiche wie Speisesaal und Haustechnik betroffen. Das wär mehr als jeder Zehnte der 750 RKU-Mitarbeiter. Befürchtet wird zudem der Einsatz von Leiharbeitern.

Auf Basis einer Wirtschaftlichkeitsprüfung beider Gesellschafter - dem Universitätsklinikum und dem privaten Klinikkonzern Sana – sprach die RKU-Leitung bisher von notwendigen Veränderungen. In einer Mitteilung heißt es: "Professionalität der Servicequalität und Kostenvergleiche geben Anlass zum Handeln."

Die Prüfung habe ergeben, "dass die Serviceleistungen durch externe Fachdienstleister effizienter und auch deutlich günstiger erbracht werden können", erklärte Geschäftsführer Uwe Gretscher ohne Details zu nennen. Die Einrichtung stehe in starkem Wettbewerb zu anderen Anbietern.

Seit Wochen protestieren viele der RKU-Mitarbeiter in ihren Mittagspausen wegen erwarteter Kündigungen, ein Streik sei nicht mehr auszuschließen. Am Mittwoch kommt die Belegschaft in einer außerordentlichen Versammlung des Betriebsrates zusammen.
http://www.welt.de/regionales/stuttgart/article108429150/Ulmer-RKU-Klinik-droht-Streik.html

Kuddel

ZitatSchwerin und Leezen
Servicepersonal von Helios-Kliniken streikt erneut

Die Servicegesellschaft der Helios-Kliniken legt in Schwerin und Leezen für zwei Tage die Arbeit nieder. Dritter Warnstreik innerhalb von zwei Wochen.




Ein zweitägiger Warnstreik hat am Mittwoch bei der Helios-Servicegesellschaft der Kliniken Schwerin und Leezen begonnen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligen sich 110 der gut 500 Mitarbeiter. Bereits am Dienstag habe eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik begonnen, sagte Verdi-Sprecherin Diana Markiwitz. Das Ergebnis soll am Freitag vorliegen. Sollten 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder in der Belegschaft für Streik stimmen, könne es schon kommende Woche zur unbefristeten Arbeitsniederlegung kommen.

Anlass für die Aktion ist Verdi zufolge, dass der Klinikkonzern Tarifverhandlungen für die Aufsplittung der Servicegesellschaft in fünf einzelne Gesellschaften abgelehnt hat. Die Aufsplittung ist für Anfang September vorgesehen. Die Mitarbeiter der Servicegesellschaft arbeiten in Küche, Reinigung, Lager sowie Hol- und Bringedienst. Der Einstiegslohn liegt Verdi zufolge aktuell bei 6,39 Euro.

Der Warnstreik ist bereits der dritte innerhalb von zweieinhalb Wochen. Am Dienstag vergangener Woche hatten sich rund 200 Servicemitarbeiter am Warnstreik beteiligt.
http://www.abendblatt.de/region/article2370787/Servicepersonal-von-Helios-Kliniken-streikt-erneut.html

xyu

Zitat22.08.2012 / Inland /
»Der Ton wird rauher«
Viele private Klinikbetreiber setzen auf Konfrontation mit ihren Belegschaften, um Lohnerhöhungen zu vermeiden. Streiks und Repression bei Helios und Asklepios
Von Daniel Behruzi

Die Arbeitskonflikte bei privaten Klinikbetreibern häufen sich. Bei der Helios Service Nord GmbH (HSN) begann am Dienstag ein unbefristeter Streik. Damit wollen die Gewerkschaften ver.di und IG BAU den Helios-Konzern zwingen, Tarifverhandlungen für seine norddeutsche Servicetochter aufzunehmen. Bislang sind die Einkommen und Arbeitsbedingungen bei HSN tariflich nicht geregelt. Gleiches gilt für die zum Asklepios-Konzern gehörende Nordseeklinik Sylt. In beiden Fällen beklagt ver.di ein extrem konfrontatives und teilweise illegales Vorgehen der Geschäftsleitungen.

An der Sylter Nordseeklinik war Dienstag bereits der 21. Streiktag. Seit dem 4. Juli legen die Beschäftigten verschiedener Bereiche immer wieder tageweise die Arbeit nieder, um das Unternehmen zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu zwingen. Aktuell liegen die Löhne und Gehälter auf der Insel nach Gewerkschaftsangaben rund 14,5 Prozent unter dem Niveau des Flächentarifs für den öffentlichen Dienst. An den Arbeitsniederlegungen haben sich laut ver.di insgesamt rund 130 Beschäftigte beteiligt – über ein Drittel des nichtärztlichen Personals. Die Asklepios-Manager stellen dennoch auf stur. »Der Arbeitgeber versucht, den Streik auszusitzen«, berichtete ver.di-Sekretärin Ursula Rummel am Dienstag gegenüber junge Welt. Ganz untätig ist die Asklepios-Spitze allerdings nicht. Im Gegenteil läßt sie nichts unversucht, den Streik zu brechen. So erhielten die streikenden Mitarbeiter der Bäderabteilung zu Wochenbeginn ein Schreiben, in dem das Unternehmen erklärte, ihre Arbeitskraft werde bis Ende August nicht mehr zu benötigt. Soll heißen: Die Betroffenen werden ausgesperrt.

»Damit hat das Vorgehen gegen den Streik eine neue Qualität erreicht«, meinte Rummel. Schon vorher hatte der Konzern gezielt zum Streikbruch mobilisiert. Bundesweit wurden Mitarbeiter in Asklepios-Standorten mit freier Kost und Logis sowie Prämien nach Sylt gelockt, um ihre streikenden Kollegen zu ersetzen. Allein in der Bäderabteilung sind laut ver.di zwölf Streikbrecher im Einsatz, die neben kostenloser Verpflegung, Unterkunft und Fahrtkosten eine Prämie von 200 Euro pro Arbeitstag erhielten. Insgesamt arbeiten laut ver.di etwa 25 bis 30 betriebsfremde Personen in der Nordseeklinik.

»Die Einschüchterungsversuche schlagen fehl«, ist Rummel überzeugt. »Jede dieser Aktionen motiviert die Streikenden noch mehr.« Die Gewerkschafterin kündigte die Prüfung juristischer Schritte gegen die nun ausgesprochenen Aussperrungen an. Ellen Paschke, im ver.di-Bundesvorstand für Gesundheitsberufe zuständig, reagierte empört auf den jüngsten Eskalationsschritt der Asklepios-Spitze. »Die fortgesetzten Rechtsverstöße lassen die Zweifel wachsen, ob der Asklepios-Konzern geeignet ist, überhaupt Kliniken und Reha-Einrichtungen zu betreiben«, erklärte sie am Montag in Berlin.

Eine ähnliche Härte zeigt der Asklepios-Konkurrent Helios bei seinem ebenfalls in Norddeutschland tätigen Tochterunternehmen HSN. Unmittelbar nach einem ersten Warnstreik teilte das Management der Belegschaft Anfang August mit, die HSN kurzfristig in fünf separate Gesellschaften aufzuspalten. Nach Überzeugung der Betriebsräte soll der Arbeitskampf auf diese Weise unterlaufen werden.

Als Reaktion rufen ver.di und IG BAU die HSN-Mitarbeiter in Schwerin und Leezen seit Dienstag zu unbefristeten Arbeitsniederlegungen auf. Zum Auftakt haben sich daran nach Gewerkschaftsangaben rund 110 Beschäftigte beteiligt. »Der Streik hat in allen Bereichen Auswirkungen«, zeigte sich ver.di-Sekretärin Diana Markiwitz auf jW-Nachfrage überzeugt. Küchenbeschäftigte, Mitarbeiter des Hol- und Bringedienstes, Putzfrauen und Stationsassistenten – aus allen Abteilungen haben sich ihr zufolge Kollegen dem Ausstand angeschlossen, um die Geschäftsleitung an den Verhandlungstisch zu zwingen. Ziel der Gewerkschaft ist es u.a., einen Entgelttarifvertrag mit einem Einstiegslohn von mindestens zehn Euro pro Stunde durchzusetzen. Zur Zeit liegen die untersten Stundenlöhne bei 6,39 bzw. 6,90 Euro.

Bis Ende des Monats sollen die Arbeitsniederlegungen weitergehen. Was dann passiert, ist unklar. Denn bereits zum 1. September sollen die insgesamt rund 650 Beschäftigten auf fünf formal eigenständige Unternehmen aufgeteilt werden. »Wir werden nach intensiver Rücksprache mit den Kolleginnen und Kollegen entscheiden, wie wir weiter vorgehen«, kündigte Markiwitz an. Rein rechtlich könnte die Gewerkschaft den Streik nach Auflösung der HSN nicht einfach fortsetzen. Zunächst müßte ver.di die fünf Firmen deshalb wohl jeweils zur Aufnahme von Tarifverhandlungen auffordern. Jetzt sollen aber erst einmal die letzten beiden Augustwochen genutzt werden, um den Druck zu erhöhen. »Die Streikenden sagen einhellig: Wir haben nichts mehr zu verlieren«, so Markiwitz.

Jan Jurczyk, Sprecher des ver.di-Bundesvorstands, beobachtet die Entwicklungen in den Privatkliniken mit Sorge. Offenbar orientierten sich die Manager verschiedener Häuser bei ihrem kompromißlosen Vorgehen aneinander. »Der Ton und die Umgangsformen sind bei einigen privaten Klinikbetreibern deutlich rauer geworden«, erklärte er im jW-Gespräch. »Immer häufiger brechen die Geschäftsleitungen Konflikte mit ihren Beschäftigten vom Zaun, zu Lasten der Arbeits- und Einkommensbedingungen.« Die Betroffenen und ver.di würden dem weiterhin entschlossen entgegentreten.

http://www.jungewelt.de/2012/08-22/039.php

bemerkenswert, was sich Asklepios die Streikbrechertätigkeit kosten lässt.

dagobert

Zitat von: xyu am 20:51:33 Di. 21.August 2012
bemerkenswert, was sich Asklepios die Streikbrechertätigkeit kosten lässt.

Wenn es gelingt die Belegschaften zu spalten, dann lohnt sich das langfristig.  kotz
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Interview zum Jahrestag des Streiks

Steven Neubach arbeitet im Krankentransport am Standort Mitte bei der Charité Facility Management GmbH (CFM), Tochterfirma der Charité. Am 12. September 2011 trat er gemeinsam mit vielen seiner Kolleginnen und Kollegen in den Streik – die darauffolgenden Verhandlungen dauern bis heute an. Wir haben ein Interview mit ihm über die aktuelle Situation und die Lehren des Streiks geführt. Ein Interview von Stefan Schneider mit Steven Neubach auf Indymedia vom 12.09.2012: http://de.indymedia.org/2012/09/334794.shtml

xyu

ZitatDas ,,Schwarzbuch CFM-Streik" – eine kritische Bilanz von 13 Wochen Streik in einem prekarisierten Betrieb
online lesbar unter http://www.klassegegenklasse.org/broschure-streik-gegen-prekarisierung/

ZitatMehr Personal soll her
Charité Berlin: Ver.di fordert Tarifvertrag über Mindestbesetzung in der Krankenpflege. Regelung hätte Pilotcharakter für Bundesrepublik
ganzer artikel unter https://linksunten.indymedia.org/de/node/67392

Kuddel

Südafrika

ZitatKamwi stemmt sich gegen Streik
Krankenpfleger fühlen sich von Regierung und von Gewerkschaften verlassen

Das Gesundheitspersonal der Staatskrankenhäuser von Windhoek lässt sich nicht länger beschwichtigen und vertrösten und droht mit Streik. Vertreter werden vorerst direkt an Premierminister Nahas Angula herantreten, der für den Staatsdienst zuständig ist.


Windhoek – ,,Seid Ihr böse auf mich?" wollte Gesundheitsminister Dr. Richard Kamwi gestern im brechend vollen Saal der Krankenpfleger von Katutura wissen. ,,Ja!" brüllte die gesamte Belegschaft ihn an...
http://www.az.com.na/politik/kamwi-stemmt-sich-gegen-streik.157668.php

xyu


Kuddel

Krankenhausstreiks in Madrid werden fortgesetzt

Die Privatisierung von Krankenhäusern ist einer der genialen Geschäftspläne auch der spanischen Regierung und die Verwaltung von Großmadrid sozusagen das Flagschiff dieser Idee Es gab schon mehrere große Proteste und Streiktage, jetzt haben alle beteiligten Gewerkschaften für den 19. und 20. Dezember zu zwei weiteren Streiktagen aufgerufen. SATSE, CC.OO, AMYTS, CSIT-UP, UGT und USAE, sowie die CSI-F gehen unter anderem davon aus, dass die geplanten Maßnahmen etwa 8.000 Arbeitsplätze kosten könnten: Vor allem in der Kritik steht die - auch anderswo berüchtigte und bekannte - Maßnahme, den gesamten Sanitär- und Hygienebereich auszulagern (auf dass die Krankenhaustode noch mehr zunehmen...) schreibt die Redaktion von kaosenlared in dem Beitrag "Los sindicatos convocan dos jornadas más de huelga sanitaria en Madrid" http://www.kaosenlared.net/component/k2/item/39695-los-sindicatos-convocan-dos-jornadas-m%C3%A1s-de-huelga-sanitaria-en-madrid.html

Kuddel

ZitatProtest-Kampagne
Kliniken hängen am Tropf


Die Belegschaften von 13 Krankenhäusern in Schleswig-Holstein gehen auf die Straße: Am Donnerstag beginnen sie in Kiel ihre Protest-Kampagne ,,Über (das) Leben im Krankenhaus". Das Ziel: mehr Geld für die Krankenhäuser, damit diese mehr Pflegepersonal einstellen können. Auch ein Streik scheint nicht ausgeschlossen.
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Wirtschaft/Kliniken-haengen-am-Tropf

Kuddel

ZitatStreik der Krankenschwestern in Israel: Gefahr für die Gesundheit?

Tausende von Kleinkindern und Babies können laut der Israelischen Gesellschaft für Pädiatrie nicht gegen Pocken, Hepatitis und Masern geimpft werden. Nach siebzehn Streiktagen befürchten Gesundheitsexperten, dass bei einer längeren Streikdauer Tausende von Operationen aufgeschoben werden müssen.

Seit der Streik der 28.000 Krankenschwestern in Krankenhäusern und Gesundheitszentren begann, wurden keine Impfungen mehr an Erwachsenen und Kindern durchgeführt. Wohlhabendere behelfen sich mittlerweile auf eigene Kosten.

Das zentrale Arbeitsgericht Israels hat keine beschränkenden Verfügungen erlassen, nachdem das Finanzministerium seine ursprüngliche Klage zurückgezogen hatte. Vor Gericht hatten die Krankenschwester erfolgreich mit dem Argument argumentiert, dass das Ministerium nicht ernsthaft verhandeln wolle.
http://www.shortnews.de/id/1000465/streik-der-krankenschwestern-in-israel-gefahr-fur-die-gesundheit

Kuddel

ZitatStreik im Neuenburger Spital "La Providence" / Staatlich gedecktes Lohndumping verhindern

Bern (ots) - Was in der ganzen Schweizer Wirtschaft selbstverständlich ist, soll in Neuenburg ausser Kraft gesetzt werden? Im Neuenburger Gesundheitswesen besteht ein kantonaler Gesamtarbeitsvertrag unter dem Namen "Santé 21", der für alle Spitäler, für die meisten Alters- und Pflegeheime, ja selbst für die Neuenburger Spitex gilt. Gemäss geltendem Recht muss ein Spital, das vom Kanton Subventionen und auf die kantonale Spitalliste will, diesen Branchen-GAV einhalten. In allen anderen Branchen ist das ebenso: Wenn der Staat mit Steuergeldern Güter, Bauaufträge oder andere Leistungen einkauft, so darf er damit nicht Lohndumping betreiben. Er muss vom Lieferanten verlangen, dass die orts- und branchenüblichen Anstellungsbedingungen eingehalten werden. Die Privatspitalgruppe Genolier Swiss Medical Network GSMN will in Neuenburg das Spital "La Providence" aufkaufen. Auf Befehl von Genolier hat das Spital den Branchen-Gesamtarbeitsvertrag aufgekündigt und will die Löhne und Anstellungsbedingungen verschlechtern. Wer sich wehrt, dem wird mit Entlassung gedroht. Gleichzeitig verlangt das Spital vom Kanton zusätzliche Subventionen. Bisher lässt der Neuenburger Regierungsrat das Spital gewähren, will es weiter auf der Spitalliste führen und stellt sogar zusätzliche Subventionen in Aussicht, obwohl der GAV nicht mehr eingehalten wird. Bleibt der Regierungsrat bei seiner Haltung, gefährdet dies die Gesundheitsversorgung. Zur Bewältigung des anhaltenden Personalmangels und der sich aus demografischen Gründen verschärft, müssen in der Schweiz jährlich 10'000 Arbeitskräfte rekrutiert werden. Das kann nur gelingen, wenn dem Personal gute und sichere Arbeitsbedingungen geboten werden. Machen aber die Neuenburger Verhältnisse Schule, würde sich der Personalmangel verschärfen und die Gesundheitsversorgung für die ganze Bevölkerung verschlechtern. Die Angestellten des Spitals wehren sich seit Ende November mit einem Streik. Das kantonale Parlament hat am 5. Dezember eine dringliche Motion beschlossen, welche den Regierungsrat auffordert, das geltende Recht umzusetzen und die Einhaltung des GAV zu verlangen. Morgen Mittwoch tagt der Regierungsrat zu diesem Thema. Heute Dienstagabend, 17.30 Uhr, protestieren die Streikenden mit Unterstützung der Gewerkschaften gegen das drohende Lohndumping. Die Gewerkschaftsdachverbände SGB und Travail.Suisse bekräftigen ihre Solidarität und Unterstützung für die Streikenden von "La Providence". Der Kampf der Streikenden ist exemplarisch, die bisherige Haltung des Regierungsrates inakzeptabel. Das staatlich gedeckte und subventionierte Lohndumping und ein sich zuspitzender Personalmangel dürfen nicht zugelassen werden. Die Dachverbände appellieren an den Neuenburger Regierungsrat, das geltende Recht umzusetzen: Wer auf die Spitalliste will und zusätzliche Subventionen erhalten soll, muss den Branchen-GAV einhalten. Alles andere setzt den sozialen Frieden aufs Spiel.

Weitere Unterlagen: http://www.sgb.ch/themen/arbeit/loehne-und-vertragspolitik/artikel/details/streik-im-neuenburger-spital-la-providen ce/

Originaltext: Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100003695 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100003695.rss2
http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/streik-im-neuenburger-spital-la-providence-staatlich-gedecktes-000000784.html

Kuddel

Kenia
Krankenschwestern streiken in der dritten Woche


Es waren die nahezu schon üblichen Reaktionen: Der Minister drohte allen streikenden Krankenschwestern in öffentlichen Krankenhäusern mit Entlassung, die Medien sekundierten mit in diesem Zusammenhang üblichen Horrorstories: Es hat nichts genutzt, der Streik geht weiter – unter anderem um die Einstellung neuer Krankenschwestern, denn von den rund 50.000 werden in den nächsten zwei Jahren etwa 25% in Rente gehen, aber auch um bessere Ausstattung der Krankenhäuser, um faire Entlohnung und Gewerkschaftsrechte. Beide beteiligte Gewerkschaften zeigten sich einig, sowohl die Kenya National Union of Nurses als auch die Kenya Progressive Nurses Union  wollen weiter streiken, berichtet in http://www.citizennews.co.ke/news/2012/local/item/6528-nurses%E2%80%99-strike-continue-amid-ministry%E2%80%99s-threats

xyu


Kuddel

Streik in Paracelsus-Klinik: Zwei Stationen geschlossen
Die Fahrt zur Paracelsus-Zentrale nach Osnabrück hat nichts als vage Antworten gebracht



Während ein Teil der streikenden Klinikmitarbeiter in die Konzern-Zentrale nach Osnabrück gefahren ist, um ihre Forderungen dem Aufsichtsrat vorzutragen, haben die anderen den Streik vor der Reichenbacher Paracelsus-Klinik fortgeführt. Zwei Stationen wurden bereits geschlossen.

Reichenbach. Seit sechs Werktagen wehren sich die Klinikmitarbeiter in einem Arbeitsstreik dagegen, dass sie zwischen 13 und 23 Prozent weniger Lohn als ihre Kollegen in der Zwickauer Paracelsus-Klinik bekommen. Jetzt wurde sowohl die Kurzliegerstation als auch die urologische Station geschlossen, teilte Jan Halsema von der Streikleitung mit. Die Patientenversorgung ist abgesichert und auch Notfälle werden behandelt", sagt er. Allerdings werden seit Beginn des Streiks keine Patienten mehr aufgenommen und keine Operationen durchgeführt. Deshalb seien die beiden Stationen auch leer. Jeden Tag werde neu entschieden, wie die einzelnen Stationen personell besetzt werden. "Die Mitarbeiter würden gern wieder ihre Arbeit machen, doch sie sind hoch motiviert, weiter zu streiken bis es ein vernünftiges Angebot von Arbeitgeberseite gibt", sagt der Krankenpfleger, der die Streikleitung mit zwei Kollegen übernommen hat.

Das kann dauern: Am Dienstag sind 22 Streikende in die Konzern-Zentrale nach Osnabrück gefahren, um dem Aufsichtsrat ihre Forderungen dazulegen. "Es soll uns ein verbessertes Angebot gemacht werden, aber ein Zeitpunkt wurde nicht genannt", sagt Gewerkschaftsvertreterin Simone Bovensiepen. "Deshalb werden wir solange streiken, bis ein Angebot vorliegt", bekräftigte sie.

Im Krankenhaus ist die Situation mittlerweile so verschärft, dass die Ärzte persönlich Pflegearbeiten wie Blut abnehmen, Verbände wechseln und Betten schieben übernehmen müssen. "Zum Glück stehen die Ärzte hinter uns. Das ist eine große Entlastung für die Mitarbeiter", sagt Halsema. Dennoch plagt ihn und die anderen Streikenden das schlechte Gewissen - sowohl den Kollegen auf Station als auch den Patienten gegenüber. "Ohne die Kollegen, die jetzt arbeiten, könnten wir den Streik nicht durchführen", sagt er und hofft, dass am Mittwoch ein Angebot gemacht wird. Wann der neue Vorschlag aus der Paracelsus-Zentrale kommt, sei noch unklar, "doch wir reden nicht von Wochen, sondern von wenigen Tagen", teilte eine Sprecherin des Konzerns mit.

Zuletzt hatte der Arbeitgeber den Beschäftigten angeboten, sie ab Juli in einen Tarifvertrag überzuleiten und den Lohn stufenweise bis 2015 an die Vergütungen der Zwickauer Kollegen anzupassen. Derzeit verdienen die Reichenbacher monatlich zwischen 320 und 530 Euro weniger. Deshalb wollen die Beschäftigten die sofortige Angleichung.

erschienen am 12.02.2013 ( Von Cornelia Hennersdorf )

http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/Streik-in-Paracelsus-Klinik-Zwei-Stationen-geschlossen-artikel8263182.php

Kuddel

Zitat Hannover
Bult: Streik im Kindernkrankenhaus

Beim ersten Warnstreik in der Geschichte des Kinderkrankenhauses auf der Bult gab es eine hohe Beteiligung. Rund 250 Krankenschwestern haben für "Gleichen Lohn für gleiche Arbeit" demonstriert.




Hannover. Verdi fordert eine höhere Einmalzahlung als 150 Euro für 2012. Ab 2013 soll der Lohn für das nicht-ärztliche Personal zwar um 3,4 Prozent steigen, anders als der Arbeitgeber wünscht sich Verdi aber nur eine Laufzeit des neuen Haustarifvertrages bis Mitte 2014. Der Arbeitgeber hält Januar 2015 für angemessen.

Am meisten erzürne die Mitarbeiter, so Verdi-Sekretärin Brigitte Horn, dass der Arbeitgeber ,,nach Gutsherrenart" eine ihm genehme Tarifsteigerung angewiesen habe, ohne dass am Verhandlungstisch eine Einigung erzielt worden sei. ,,Dadurch wird der normale Weg von Tarifverhandlungen einseitig durch den Arbeitgeber verlassen", so Horn. Thomas Beushausen, Chef des Kinderkrankenhauses, stellt das anders dar: ,,Verdi ist die Antwort auf unser Angebot schuldig geblieben. Warum sollen die Mitarbeiter deshalb noch länger auf die Lohnerhöhung warten." Der Kranken- hauschef sieht den Tarifkonflikt in der unzureichenden Refinanzierung der Kosten seitens der Kassen begründet. ,,Im Grunde liegt das Problem in Berlin beim Gesetzgeber", sagt Beushausen.
http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Bult-Streik-im-Kindernkrankenhaus

xyu

ZitatNach Erhebungen der Gewerkschaft ver.di fehlen in deutschen Krankenhäusern bundesweit insgesamt 162.000 Vollzeitstellen, um eine gute Versorgung der Patienten und gute Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sicherzustellen. Das hat die Hochrechnung einer Stichprobe unter insgesamt bundesweit 200 Krankenhäusern ergeben, die ver.di am 19. Februar 2013 erhoben hat.
[...]
Es handelte sich um eine Befragungsaktion bei der wir unter den Beschäftigten ermittelten, wie viel Personal nach ihrem professionellen Selbstverständnis und ihrer Alltagserfahrung in den Krankenhäusern zusätzlich benötigt wird, um unter dem Ziel ,,Wir wollen gute Arbeit machen" Patient/innen gut versorgen zu können (patientennahe Bereiche) bzw. die eigenen Aufgaben im Krankenhaus gut erledigen zu können (alle anderen Bereiche).
http://www.der-druck-muss-raus.de/news/politik/deutschen-krankenhaeusern-fehlen-162000-stellen

xyu

ZitatNEWSLETTER März 2013 – von KollegInnen für KollegInnen
UNS REICHT'S SCHON LANG!
Wir haben es satt, dass....
– wir ständig in Unterbesetzung arbeiten
– wir - auch in Unterbesetzung - laufend Betten einschieben müssen, mehr PatientInnen
versorgen müssen als die Bettenkapazität eigentlich zulässt
– wir Krankheitsausfälle immer aus eigener Kraft kompensieren sollen
– die Zeit für die PatientInnen immer knapper wird und wir wie am Fließband schuften
– wir jeden Monat im Dienstplan mit mehr Stunden eingeplant werden, als wir tatsächlich laut
Arbeitsvertrag leisten müssen
– wir ständig in unserem Frei angerufen werden, ob wir einspringen können
– man uns dauernd sagt, dass man kein Personal findet und uns auf den Sankt Nimmerleinstag
vertröstet
– wir dann auch noch in der Zeitung lesen, wie toll und ,,wirtschaftlich erfolgreich" unser
Krankenhaus doch wäre
– wir uns für Überlastungsanzeigen rechtfertigen sollen
– finanzielle Aspekte PatientInnen und Beschäftigten übergeordnet sind
– wir für die Profite der Rhön Klinikum AG langsam aber sicher körperlich und seelisch
kaputt gehen
All das sind genug Gründe, warum eine Kooperation von uns Beschäftigten nicht mehr
vorausgesetzt werden kann. Statt hier die Ereignisse der letzten 12 Monate durchzukauen, sollten
wir den Blick in die Zukunft richten. Denn so wie es ist kann es nicht bleiben.
Unsere Beschwerden – schriftlich wie mündlich – hatten keinerlei Maßnahmen zur Folge. Wir
lassen uns nicht länger vertrösten und hinhalten. Wir müssen selbst etwas tun!
Wir fordern alle KollegInnen auf:
Geht zu Teambesprechungen und stellt gemeinsam Forderungen auf
Schreibt Überlastungsanzeigen – sichert Euch ab und macht nur noch reine PatientInnenversorgung
Schreibt Überstunden auch wirklich auf – schenkt nichts mehr her – uns schenkt man auch nichts
Tauscht Euch unter den Stationen aus – seid solidarisch – wir sitzen alle im selben Boot
Geht zu Betriebsvollversammlungen und erzählt wie es wirklich ist
Lasst uns kreativ werden und aus der Reihe tanzen
Zusammen sind wir unausstehlich!
WIR WOLLEN STREIKEN
Unabhängige Betriebsgruppe Amper Kliniken Dachau
www.betriebsgruppen.de/bgak
Infos zu Privatisierung und Konflikten im Gesundheitswesen www.ungesundleben.org/privatisierung
http://betriebsgruppen.de/bgak/index.html

Kuddel

Zitat

Der Streik in den oberösterreichischen Ordensspitälern hat am Mittwoch zu keinem erhöhten Patientenaufkommen in den Landeskrankenhäusern geführt.

Das teilte der Spitalsträger des Landes, die gespag, am Nachmittag auf APA-Anfrage mit. Auch seien im Vorfeld keine Operationen oder andere Eingriffe von den Ordens- in die Landeshäuser verlegt worden. Zur Sicherheit habe man aber mehr Personal vorgehalten, so eine Sprecherin.

Im vom Streik betroffenen Krankenhaus der Elisabethinen in Linz habe es eingeschränkten Betrieb gegeben, berichtete der Ärztliche Leiter Stefan Meusburger. Unter anderem wurde nur in einem von sieben Sälen operiert, Ambulanztermine seien selektiv wahrgenommen worden. Er bekundete grundsätzliches Verständnis, dass die Mitarbeiter eine entsprechende Entlohnung wollen. Die Krankenhaus-Leitung sehe den Streik aber nicht als probates Mittel, diese Forderung durchzusetzen.

Gesundheitsreferent LH Josef Pühringer (V) kündigte am Mittwoch an, dass er mit den Vertretern der Orden in den nächsten Tagen nochmals die Situation ausloten werde, ehe man wieder Gespräche mit der Gewerkschaft aufnehme. Mittel- bis langfristig sei es nötig, die Mitarbeiter unabhängig von den Rechtsträgern oder Eigentümern der Krankenhäuser gleich zu entlohnen. Gemeinsam mit dem Sprecher der Ordensspitäler, Peter Ausweger, appellierte er an die Arbeitnehmervertretung, sich zu bewegen.

Die Gewerkschaft, die die rund 10.000 Beschäftigten der acht Ordensspitäler vertritt, verlangt nach einem "Abspeisen" unter der Inflationsrate im vierten Jahr in Folge eine Teuerungsabgeltung oder eine unbefristete Verkürzung der Wochenarbeitszeit von derzeit 40 auf 39 Stunden. Beim Angebot der Gegenseite, das nicht angenommen wurde, handle es sich um "ein sogenanntes Jahres-Achtundvierzigstel, also nur 50 Minuten Zeitguthaben bei 40 Stunden Arbeit, gleichzeitig eine Abwertung der Überstundenzuschläge und eine geringere Bezahlung der Rufbereitschaft". Laut Berechnungen ergebe dieses Paket ein Reallohnminus, so Verhandlungsführerin Sonja Reitinger.
http://www.salzburg24.at/streik-sturm-auf-landeskrankenhaeuser-blieb-aus/3516641

xyu

ZitatBeschäftigte des Uniklinikums Gießen-Marburg fordern mehr Geld. Mit einem Warnstreik verstärken sie den Druck - und bekommen dabei prominente Unterstützung.

Mehrere hundert Beschäftigte des privatisierten Uniklinikums Gießen-Marburg haben am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt und für höhere Gehälter demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 1000 Mitarbeitern, die sich an beiden Standorten an dem ganztägigen Warnstreik beteiligten. Etwa 900 zogen laut Polizei am Mittag bei einem Protestmarsch durch Gießen. Mit dem ganztätigen Ausstand sollte der Druck in den laufenden Tarifverhandlungen erhöht werden.

Der Streik hatte spürbare Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb: Zahlreiche geplante Operationen mussten verschoben werden, wie Kliniksprecher Frank Steibli berichtete. Ein Notdienst wurde eingerichtet, um Patienten weiterhin versorgen zu können.

Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze-Ziehaus sprach von einer hohen Streikbereitschaft. Das sei ein deutliches Signal an die Klinikleitung. Bei der Kundgebung in Gießen sprach auch der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske. Die Gewerkschaft fordert für die mehr als 6000 nicht-wissenschaftlichen Beschäftigten die Erhöhung der Gehälter um einen Sockelbetrag von 150 Euro und weitere vier Prozent.

Die Geschäftsführung argumentiert, vor dem Hintergrund der wirtschaftlich angespannten Situation seien die Forderungen nicht finanzierbar. Die Leitung hatte Zeitpunkt und Ausmaß des Warnstreiks kritisiert. ,,Wir gehen weiter davon aus, dass wir am Verhandlungstisch eine Lösung finden und setzen auf den 19. April", sagte Steibli. An dem Tag steht die vierte Verhandlungsrunde an.

Bereits Mitte März hatte es den Warnstreik geben sollen. Der Ausstand wurde aber nach einer Massenkarambolage in Mittelhessen auf der Autobahn 45 mit 38 Verletzten abgesagt. Insgesamt hat das Uniklinikum nach eigenen Angaben rund 9700 Beschäftigte.
http://www.fr-online.de/rhein-main/uniklinikum-giessen-marburg-warnstreik-am-uniklinikum,1472796,22320280.html

Kuddel

ZitatStreik an Hohenloher Kliniken und Seniorenzentren

Von Barbara Griesinger

Hohenlohe - Seit heute Morgen um 5.30 Uhr streikt das nichtärztliche Personal an den beiden Klinikstandorten des Hohenloher Krankenhauses in Künzelsau und Öhringen. Außerdem hat das Pflegepersonal an den sieben kreiseigenen Altenheimen der Hohenloher Seniorenbetreuung GmbH die Arbeit niedergelegt. 

Der Streik dauert den ganzen Tag an. Streikposten bleiben bis zum Schichtwechsel um 14 Uhr vor Ort in Künzelsau und Öhringen. Geplante Operationen fallen aus. Gegen 8.30 Uhr ist vor dem Krankenhaus in Künzelsau eine kurze Kundgebung geplant.

Demo

Außerdem ist für Samstag, 13. April, eine Demonstration mit Kundgebung in Öhringen angekündigt, in der Verdi die Bevölkerung über die Hintergründe des Streiks aufklären will. Die Demonstranten sammeln sich am Samstagvormittag um 10.30 Uhr bei der Kultura und machen sich auf den Weg zum Öhringer Hafenmarkt. Dort erklären betroffene Mitarbeiter der Klinik und der Altenheime um 11 Uhr der Bevölkerung ihre Situation. Ziel der Kundgebung ist, bei der Bevölkerung um Unterstützung und Solidarität für die nichtärztlichen Mitarbeiter im Streik zu werben.

Noch einmal betont Marianne Kugler-Wendt, es sei ein "unglaublicher Vorgang", dass der neue Geschäftsführer der Hohenloher Krankenhaus GmbH, Dr. Andor Toth, den Verhandlungsstand, der mit seinem Vorgänger erreicht worden sei, nicht akzeptiere. Er wolle nicht nur grundsätzlich weg vom TVÖD, dessen Erhöhungen der Haustarif im Hohenloher Krankenhaus bislang mit Zeitversatz übernimmt. Er kündige zudem auf 30. September auch den Manteltarif auf.

Im Interview mit der Hohenloher Zeitung betonte Landrat Helmut M. Jahn zum Thema Übernahme des Klinikdefizits durch den Landkreis: "Die Zielsetzung ist klar: Das Krankenhaus muss auf eigenen Füßen stehen. Das heißt, es gibt die Vorgabe für den Geschäftsführer ein positives Klinikergebnis zu erwirtschaften. Von meinem Grundverständnis her kann es nicht sein, dass der Landkreis in die Bresche springt.
http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/Streik-an-Hohenloher-Kliniken-und-Seniorenzentren;art1919,2771084

Kuddel

ZitatAthen: Proteste gegen Kürzungen

In Griechenland haben Ärzte und Krankenschwestern gestreikt. Sie klagen über Missstände im Gesundheitssytem für die sie die Kürzungen verantwortlich machen. Beamte schlossen sich der Demonstration an. Sie protestierten gegen die geplanten Entlassungen. Die Regierung will bis zu 15.000 Stellen streichen.
http://de.euronews.com/2013/04/17/athen-proteste-gegen-kuerzungen/

Kuddel

ZitatKampf für neue Kollegen im Klinikum Saar

Über 200 Beschäftigte des Knappschaftsklinikums Saar in Püttlingen und Schüler der benachbarten Krankenpflegeschule demonstrierten am Dienstag vor der Klinik gegen den Personalnotstand. Die Arbeitsüberlastung sei unerträglich geworden und es müssten unbedingt neue Kollegen eingestellt werden. Die Aktion war Teil einer Aktionswoche der Gewerkschaft Verdi, um auf Missstände in den deutschen Krankenhäusern aufmerksam zu machen.
http://www.rf-news.de/2013/kw16/18.04.13-kampf-fuer-neue-kollegen-im-klinikum-saar

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