Gewerkschaften

Begonnen von GotthilfFischer, 18:50:13 Mi. 12.Februar 2003

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

deutscher Michel

Zitat von: antonov am 09:22:08 Di. 27.April 2010

20.04.2010 | duckhome.de | Jochen Hoff
Es gibt kein Miteinander zwischen Kapital und Arbeit

aber dafür zwischen Gewerkschaftsdachorganisation und Kapital

ZitatDGB und BDA wollen Streikrecht einschränken
Gemeinsamer Vorstoß für gesetzliche Regelung gegen Spartengewerkschaften
Von Rainer Balcerowiak

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, und der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, präsentierten am Freitag in Berlin gemeinsame Eckpunkte für ein Tarifvertragsgesetz. Demnach soll in einem Betrieb mit konkurrierenden Tarifverträgen nur derjenige der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern angewendet werden. Für die Dauer dieser vorrangigen Tarifvereinbarung bestünde für alle Gewerkschaften Friedenspflicht. In dieser Zeit wären Arbeitskämpfe demnach ausgeschlossen. Es sei »mehr als problematisch, wenn Belegschaften gespalten und die notwendige Solidargemeinschaft eines Betriebes durch einzelne Funktionseliten und Berufsgruppen gesprengt werden kann«, erklärte Hundt zur Begründung. Unternehmerverbände und Gewerkschaften hätten in den vergangenen Jahren »gemeinsam die Flächentarifverträge modernisiert und flexibilisiert. Diese Tarifordnung wollen wir gemeinsam erhalten.« Auch wolle man verhindern, daß sich zunehmend Spartengewerkschaften bilden.

Sommer warnte vor einer »Zerklüftung der Tariflandschaft«. Das Prinzip »Ein Betrieb – ein Tarifvertrag« habe sich bewährt. Ständige Tarifkonflikte könnten sich die Betriebe zudem nicht leisten.

Hintergrund des Vorstoßes ist die Befürchtung, daß das Bundesarbeitsgericht noch in diesem Jahr in einem Grundsatzurteil die Rechte von Spartengewerkschaften stärken könnte. Deswegen wollen BDA und DGB so schnell wie möglich eine gesetzliche Regelung auf den Weg bringen. Die Resonanz der Politik auf den Vorstoß sei bislang »positiv« gewesen, so Hundt

In der Praxis würde ein solches Gesetz allerdings auch bedeuten, daß beispielsweise die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Verkehrsbetrieben, in denen von Transnet/GDBA oder von ver.di abgeschlossene Tarifverträge gelten, keine Arbeitskämpfe für Lokführertarifverträge mehr führen dürfte.

junge Welt
"Unsichtbar macht sich die Dummheit
indem sie massenhaft auftritt"

Bertolt Brecht

Kuddel

ZitatDie Feuerwehrleute wollen eine eigene Gewerkschaft haben. Die Tarifparteien sind in heller Aufregung - ein Streik könnten ganze Betriebe stilllegen. Ingo Schäfer ist seit mehr als 20 Jahren bei der Solinger Berufsfeuerwehr und ein Mann der klaren Worte. "Die etablierten Gewerkschaften tun nichts für uns", sagt er. Und bei den Politikern seien die hauptamtlichen Feuerwehrmänner "in Vergessenheit geraten". Damit aber soll möglichst schon in diesem Jahr Schluss sein. Schäfer ist gerade dabei, für die knapp 100.000 Berufs-, Werks-, Betriebs-, und Flughafenfeuerwehrleute eine eigene Gewerkschaft zu gründen - und versetzt damit die Arbeitgeber in helle Aufregung. "Betriebsfeuerwehren könnten künftig ganze Konzerne stilllegen", warnt der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt...
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/feurwehrleute-heiss-auf-gewerkschaft-mal-brandgefaehrlich-sein-1.961949

Abraxas

Zitat von: deutscher Michel am 14:36:32 Sa. 05.Juni 2010
Zitat von: antonov am 09:22:08 Di. 27.April 2010

20.04.2010 | duckhome.de | Jochen Hoff
Es gibt kein Miteinander zwischen Kapital und Arbeit

aber dafür zwischen Gewerkschaftsdachorganisation und Kapital

ZitatDGB und BDA wollen Streikrecht einschränken
Gemeinsamer Vorstoß für gesetzliche Regelung gegen Spartengewerkschaften
Von Rainer Balcerowiak

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, und der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, präsentierten am Freitag in Berlin gemeinsame Eckpunkte für ein Tarifvertragsgesetz. Demnach soll in einem Betrieb mit konkurrierenden Tarifverträgen nur derjenige der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern angewendet werden. Für die Dauer dieser vorrangigen Tarifvereinbarung bestünde für alle Gewerkschaften Friedenspflicht. In dieser Zeit wären Arbeitskämpfe demnach ausgeschlossen. Es sei »mehr als problematisch, wenn Belegschaften gespalten und die notwendige Solidargemeinschaft eines Betriebes durch einzelne Funktionseliten und Berufsgruppen gesprengt werden kann«, erklärte Hundt zur Begründung. Unternehmerverbände und Gewerkschaften hätten in den vergangenen Jahren »gemeinsam die Flächentarifverträge modernisiert und flexibilisiert. Diese Tarifordnung wollen wir gemeinsam erhalten.« Auch wolle man verhindern, daß sich zunehmend Spartengewerkschaften bilden.

Sommer warnte vor einer »Zerklüftung der Tariflandschaft«. Das Prinzip »Ein Betrieb – ein Tarifvertrag« habe sich bewährt. Ständige Tarifkonflikte könnten sich die Betriebe zudem nicht leisten.

Hintergrund des Vorstoßes ist die Befürchtung, daß das Bundesarbeitsgericht noch in diesem Jahr in einem Grundsatzurteil die Rechte von Spartengewerkschaften stärken könnte. Deswegen wollen BDA und DGB so schnell wie möglich eine gesetzliche Regelung auf den Weg bringen. Die Resonanz der Politik auf den Vorstoß sei bislang »positiv« gewesen, so Hundt

In der Praxis würde ein solches Gesetz allerdings auch bedeuten, daß beispielsweise die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Verkehrsbetrieben, in denen von Transnet/GDBA oder von ver.di abgeschlossene Tarifverträge gelten, keine Arbeitskämpfe für Lokführertarifverträge mehr führen dürfte.

junge Welt

Man könnte ja auch beschliesen daß der jeweils bessere Tarifvertrag für alle gilt.
Soweit denken die DGB Funktionäre aber nicht. Ihnen geht es nicht um das Wohl der Beschäftigten sondern um die vertreibung der Konkurenz.
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel

ZitatSkandal! DGB und BDA führen Gespräche über Streikrecht! Wir fordern dem DGB auf: lasst eure Finger von jeglicher Streikrechtseinschränkung!

,,Wie in unserem NWI-Info Nr. 29 schon kurz gemeldet, planen der DGB und die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) einen gemeinsamen Gesetzesinitiative, um das Streikrecht einzuschränken. Dies ist schon ein merkwürdiges Verständnis von Gewerkschaftspolitik, mit dem Klassengegner gemeinsame Eckpunkte zum Streikrecht vereinbaren zu wollen. Die schärfste Waffe der abhängig Beschäftigten darf sich eine Gewerkschaft nicht vom Klassengegner stumpf schleifen lassen. Dies ist ein Skandal und darf nicht geschehen!.."

http://www.labournet.de/GewLinke/disk/info/streikrecht.pdf

Irrlichtprojektor

Da fehlen einem echt die Worte....

Cronos

Absolut skandalös sowas!
Zum Glück haben diese miesen Heuchler von der Gewerkschaft heute meinen allerletzten Mitgliedsbeitrag bekommen...

Kuddel

Der DGB ist im Moment dabei, sich ebenso, wie die SPD gänzlich überflüssig zu machen. Er verhält sich so, als wäre er eine Unterorganisation des Unternehmerverbands.

Bei der großen Demo gegen die Sozialkürzungen in Stuttgart am 12. Juni hat der DGB die Unterstützung des Aufrufs an die Bedingung geknüpft, Mitsprache bei der Besetzung der Rednerliste zu haben. Das Ergebnis war radikal: ausgerechnet Vertreter der Politik der Sozialkürzungen von SPD und Grünen wurden eingeladen und Kritiker wurden von der Bühne geschmissen.  Der DGB arbeitete auch gegen "Störer" mit der Polizei zusammen.

Es gab eine Welle der Empörung, auch aus Gewerkschaftskreisen:


http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2010/krise_gews1.pdf

http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2010/krise_gews2.pdf
http://kopperschlaeger.net/2010/06/von-der-krise-im-sozialstaat-zur-krise-mit-dem-dgb/

ob diese hoch genug schwappt, wage ich zu bezweifeln.

Abraxas

Da der DGB keine Gewerkschaft ist und seine Mirtgliedsgewerkschaften auch nur korrupt sind habe ich mich für den IWW entschieden. Ohne Gewerkschaft geht auch nicht und wenn dan Internationel organisiert sein. Meckern alleine hilft nix wir brauchen eine Alternative. IWW die Einheiotsgewerkschaft.
www.wobblies.de
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel

Nochmal ein Grund zum Kotzen:

Betriebsräte sind am Betteln doch nicht an der Rüstung zu sparen, denn das würde ja tolle Arbeitsplätze gefährden.

Zitat... In ihrem Aufruf vom 29. Juni warnen die Betriebsratschefs von Unternehmen wie Rheinmetall , EADS und HDW vor überhasteten Kürzungen, die den Technologiestandort Deutschland und hoch qualifizierte Jobs gefährden würden. Zugleich fordern sie die Regierung auf, "mit der Verteidigungsindustrie und den Arbeitnehmervertretungen in einen strategischen Dialog einzusteigen". Dabei müsse es vor allem darum gehen zu klären, wie die "wehrtechnischen Kernfähigkeiten" gesichert werden könnten...
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:guttenbergs-sparplaene-betriebsraete-ruesten-gegen-abruestung/50142805.html

Abraxas

Wären die Henker Im DGB organisiert würde diesereine Kampagne für die wiedereinfürung der Todesstrafe machen
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel

ZitatIG Metall protestiert gegen Sparpläne des Verteidigungsministeriums

Berlin: Die IG Metall will möglicherweise mit Streikaktionen beim Rüstungskonzern EADS gegen die Sparpläne des Verteidigungsministeriums protestieren. Wie der FOCUS berichtet, gibt es im Ministerium Überlegungen, etwa ein Fünftel der 180 bestellten Eurofighter nicht abzunehmen. Damit ließen sich etwa drei Milliarden Euro einsparen. Ein Sprecher der IG Metall sagte der Zeitung, sollten die Sparpläne umgesetzt werden, seien im EADS-Werk in Manching Arbeitsplätze in Gefahr. Die Gewerkschaft werde dann zu Streikaktionen aufrufen.
ndrinfo.de Nachrichten 22.08.2010 14:00 Uhr

Abraxas

Und würden siew die Henker vertreten währen sie für die widereinfdürung der Todesstrafe
was solls? Ihr könnt weiter jammern oder euch organisieren.
www.wobblies.de
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel

ZitatVerdi wirbt für "Verbraucherfalle"

Peter Mühlbauer 14.10.2010
Die Gewerkschaft kooperiert mit der SEB-Bank, die Kunden Kredite nicht auszahlt und dafür noch eine "Entschädigung" verlangt
Die Gewerkschaft Verdi verschickt derzeit Werbebriefe, in denen sie ein "KontoPaket" und "Finanzdienstleistungen" bei der SEB-Bank bewirbt. Das "KontoPaket", so Wolfgang Kremer von der Verdi Service GmbH, würde sich "Punkt für Punkt" lohnen. Zur Begründung dieser Meinung zählt er Einiges auf, was man auch in den Werbeangeboten anderer Banken findet. Etwas, mit dem sich die SEB-Bank tatsächlich von vielen anderen Geldinstituten abhebt, bleibt in den Werbeschreiben allerdings außen vor: Möglicherweise nicht zuletzt deshalb, weil beispielsweise die Verbraucherzentrale Bremen davor warnt.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33489/1.html

Abraxas

Die SEB Bank hat mal der "Gewerkschaft" gehört. Wie hieß die den nur damals?
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

ManOfConstantSorrow

Derjenige, der die Produktion kontrolliert, entscheidet über die Zukunft.

Über die Politik der DGB Gewerkschaften und ihrer Führungen ist eingentlich genug gesgt worden. Es gibt aber noch die "Gewerkschaftslinken", die sich in vielen Städten organisert haben. Sie sind sehr offen für gute Ideen und unterstützen Kämpfe international. Doch die meisten von ihnen träumen noch davon mit ausreichend Druck von der Basis die Gewerkschaften reformieren und die Führungen zu einer klassenklämpferischen Politik zwingen zu können. Mehr als 30 Jahre sind sie mit diesem Projekt gescheitert, und eher würde der Papst zugeben, daß Gott tot ist, als daß die Gewerkschaften sich zu einer klassenkämpferischen Politik bewegen ließen.

Bisher haben sich erst die Gewerkschaftslinken in Hamburg, Bremen und Berlin von dem Traum von der Gewerkschaftsreform getrennt, sie benutzen nur noch die Strukturen und  Kontakte, um aktuelle Kämpfe zu organiseren oder zu unterstützen.

Wir brauchen Strukturen, die in Betriebe hineinreichen und welche, die von Dauer sind. Vielleicht lernen die Gewerkschaftslinken in den anderen Städten noch hinzu und vielleicht ist es auch möglich, weitere (und andere) Strukturen aufzubauen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Abraxas

Den Traum hab ich ausgeträumt
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

ManOfConstantSorrow

ZitatFunktionsverbote gegen alternative Metaller

Im Ausschlussverfahren gegen kritische IG Metaller bei Daimler Berlin hat nun der IG Metallvorstand in Frankfurt entschieden.

Drei Betriebsräte der ,,Alternative – offene Liste", die im März 2010 gegen die Liste ,,IG Metall für Persönlichkeitswahl" kandidierten, dürfen nach diesem Beschluss zwei Jahre lang keine Funktion für die IG Metall ausüben und nicht an Versammlungen der Gewerkschaft teilnehmen. Gegen einen Betriebsrat der Liste ,,Faire Basis" wurde ebenfalls ein Funktionsverbot verhängt. Den anderen 15 KandidatInnen der alternativen Liste (die Mitglieder der IG Metall sind) wurden Rügen erteilt.

von Angelika Teweleit (aktiv in der Soli-Kampagne für vom Ausschluss bedrohte IG Metaller in Berlin)

Die ,,Alternative" ist eine Gruppe von KollegInnen, die für eine kämpferische IG Metall eintritt. Anstatt Co-Management zu betreiben und Verzicht zu üben, wollen die KollegInnen eine IG Metall, die konsequent für die Interessen der Beschäftigten eintritt. Sie fordern vom Betriebsrat, keinem Verzicht mehr zuzustimmen. Anstatt sich im Standortwettbewerb erpressen zu lassen und schlechtere Arbeitsbedingungen gegen vermeintlichen Arbeitsplatzerhalt zu akzeptieren, schlagen sie vor, den gemeinsamen Kampf und standortübergreifende Solidariät zu organisieren.

Die drei vom Funktionsverbot betroffenen waren bereits vor 2010 im Betriebsrat in der Opposition. Allerdings wurden ihnen immer wieder Informationen vorenthalten. Anträge der drei wurden meist ohne Diskussion von der IG Metall-Mehrheitsfraktion im Betriebsrat abgeschmettert. Eine konstruktive Zusammenarbeit und Einbeziehung der Minderheitsposition fand nicht statt.

Alternative Liste bei Betriebsratswahl

Vor diesem Hintergrund entschied die Gruppe, mit einer eigenen Liste und auf Grundlage eines eigenen Programms zu den Betriebsratswahlen anzutreten. Von Anfang an reagierte die IG Metall-Mehrheitsfraktion und die Vertrauenskörperleitung mit dem Vorwurf der ,,Spaltung". Sie zeigten jedoch keinerlei Reaktion auf die wiederholt vorgebrachte Aufforderung der ,,Alternative", die unterschiedlichen Positionen und die Listenaufstellung für eine IG Metall-Liste breit in der Mitgliedschaft zu diskutieren (beispielsweise bei einer Mitgliederversammlung).

Bei der Wahl bekam die ,,Alternative – offene Liste" einen Stimmenanteil von 25 Prozent und zog mit fünf KollegInnen in den Betriebsrat, was für den ersten Antritt der Liste ein hervorragendes Ergebnis ist.

Ausschlussdrohung


Nach der Wahl stellten zwei IG Metallmitglieder den Antrag auf ein Untersuchungsverfahren gegen alle 18 IG Metall-Mitglieder auf der alternativen Liste. Im folgenden wurde zunächst eine Untersuchungskommission gebildet – mit je zwei Beisitzern der ,,Kläger" sowie der ,,Beklagten" und einem Vorsitzenden. Diese Kommission empfahl zunächst mit drei zu zwei Stimmen den Ausschluss der drei Betriebsratskollegen Mustafa Efe, Fehmyie Utku und Martin Franke und Rügen für 15 weitere KollegInnen.

Breite Soli-Kampagne


Schon zu Beginn des Untersuchungsverfahrens hatte sich eine breite Solidariätskampagne von IG MetallerInnen und GewerkschafterInnen gebildet. Auf den Treffen des Solikomitees sammelten sich viele empörte KollegInnen. Auf einer Veranstaltung im Mai kamen 170 TeilnehmerInnen. Ein Kreis von etwa 90 gewerkschaftsnahen Wissenschaftlern, Journalisten und Kulturschaffenden hatte in einem offenen Brief gegen das Verfahren protestiert und vor einem ,,Rückfall in die 70iger Jahre" gewarnt. Nach dem Beschluss des Untersuchungsausschusses organisierten KollegInnen bei Daimler und vom Solikomitee Anfang Juni kurzfristig eine Protestaktion vor dem IG Metall-Haus, an der sich 150 KollegInnen von Daimler und anderen IG Metallbetrieben beteiligten. Zudem forderten viele Berliner IG-Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte eine IG Metall-Versammlung ein, um das Thema zu diskutieren.

Berliner Ortsvorstand kippt Ausschluss-Empfehlung


Die Solidariätskampagne zeigte Wirkung. Auch wenn die Aufforderung nach breiter Debatte ignoriert wurde, so entschied der Berliner Ortsvorstand der IG Metall immerhin nach langer Beratung, der Ausschluss-Empfehlung nicht zu folgen. Die OV-Mitglieder fürchteten, der Unmut im Daimler Werk oder auch in anderen Betrieben könnte groß sein. Auf keinen Fall dürfe der Eindruck erweckt werden, ,,kritische Meinungen würden durch das Verhalten des IG

Metall-Ortsvorstands mit Ausgrenzung beantwortet", hieß es in einer Stellungnahme des Ortsvorstands. Allerdings bezeichnete die Mehrheit des Ortsvorstands die Einreichung der Liste als ,,gewerkschaftsschädigend" und empfahl die drei Funktionsverbote. Zu den Vorwürfen der Ausgrenzung der Minderheitenpositionen, dem Vorenthalten von Informationen, äußerte sich der Ortsvorstand bis heute nicht.

Funktionsverbote: undemokratisch

Der IG Metallvorstand in Frankfurt ist im Verfahren das Gremium, das eine Entscheidung trifft. Es ist ein Teilerfolg der Soli-Kampagne, dass die Ausschlüsse verhindert wurden. Doch auch die Funktionsverbote sind ein Skandal. Alle drei ,,Alternative" Kollegen wurden 2008 zur Delegiertenversammlung der IG Metall gewählt. Mustafa Efe bekam bei dieser Wahl die meisten Stimmen. Da die nächsten Delegiertenwahlen im Zeitraum des Funktionsverbotes stattfinden, dürften die drei Kollegen laut diesem Beschluss das nächste Mal nicht kandidieren. Somit wird weiterhin eine demokratische Debatte innerhalb der IG Metall über die unterschiedlichen Positionen verhindert. Solche administrativen Maßnahmen sind abzulehnen. Die Gruppe ,,Alternative" wird über die weiteren Schritte beraten, um gegen diesen Beschluss vorzugehen.

Untersuchungsverfahren auch in Kassel

Bei Daimler Kassel gibt es ebenfalls ein Untersuchungsverfahren gegen drei IG Metall-Mitglieder, die auf der Liste der dortigen ,,Alternative" kandidierten. Es gilt, dagegen ebenfalls Solidariät zu organisieren und administrative Maßnahmen gegen die KollegInnen zu verhindern. Statt Ausgrenzung ist eine breite demokratische Debatte über Programm und Strategie in der IG Metall nötig, wie die Spirale nach unten bei Arbeitsbedingungen und die drohende Vernichtung von Arbeitsplätzen gestoppt werden kann.
http://www.sozialismus.info/?sid=4037
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Abraxas

ein moralisch verkommennes Drecksvolk.
Desshalb bin ich nach 20 Jahren aus dem DGB ausgestiegen und heute ein lustiger Wobblie
www.wobblies.de
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel


Pschiu

k.a. ob's hier jemand interessiert, aber in der Schweiz ist gerade etwas lustiges im Gange.
In Bern sind rund 40 Angestellte der Gewerkschaft UNIA im Streik  ;D Ja, ihr habt richtig gehört.

ZitatStreik bei der Gewerkschaft
Aktualisiert am 17.02.2011

Rund vierzig Gewerkschafter der Unia-Sektion Bern legen ihre Arbeit nieder. Sie protestieren gegen den abgehobenen Führungsstil.
Die Streikenden der Unia-Region Bern werfen der regionalen Gewerkschaftsführung respektlosen Umgang mit dem Personal und autoritäres Gehabe vor. Das erklärten einige der Streikenden am Donnerstag vor den Medien.
http://www.derbund.ch/bern/Streik-bei-der-Gewerkschaft-/story/27746455#kommentar

Ich versprech mir allerdings nichts davon. Der Auslöser des Streiks war die Versetzung eine Funktionärs, dem man die selbe Kritik ("autoritärer Führungsstil") ebenso anhängen kann. Nur hat der wohl viel Sympathie auf der Personalebene. Im Gegensatz zu den höheren Bossen der Zentrale. Aber um viel mehr gehts nicht, jedenfalls soweit ich das einschätzen kann.

Lustig ists trotzdem  :baby:

Kuddel


Die Verdi-Dienstleistungsgewerkschaft beziffert die Tariferhöhung für 2011 mit 2,3 und für 2012 mit 2,55 Prozent. "Dies ist ein sehr ordentliches Ergebnis, mit dem aus heutiger Sicht die Reallöhne der Beschäftigten gesichert werden können", so Frank Bsirske. [1]

Verdi war mit der Forderung nach 3 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Die Teuerung betrug zuletzt 2 Prozent. In der Kombination von Einmalzahlung und prozentualer Steigerung ergebe sich ein Plus "in der Jahreswirkung von durchschnittlich 2,3 Prozent", rechnet Verdi aus. [2]

Aus LabourNet.de Germany: Schüler fragen Frank Bsirske. Sind Gewerkschaften denn nicht längst out?  Bei Labournet zitiert aus einen Artikel in 'Springers "Die Welt" vom 18. April 2010:

"Maja: Und wie viel verdienen Sie? Bsirske: Ich verdiene 13.200 Euro im Monat. Fio: Ist Ihre Arbeit mehr wert als die der Putzfrau oder einer Sekretärin? Bsirske: Bei uns ist der Abstand zwischen den einzelnen Angestellten sehr überschaubar. Die Reinigungskräfte kriegen bei Ver.di einen Monatslohn von 1.992 Euro. Eine Verwaltungsangestellte verdient bei uns fast immer rund 3.000 Euro, die Gewerkschaftssekretäre im Schnitt 5.000 Euro. Wenn ihr (wir) das mal mit privaten Firmen vergleichen, zum Beispiel mit der Deutschen Bank, werdet ihr feststellen: Dort verdient der Chef fast 150 Mal so viel wie die Mitarbeiter mit dem niedrigsten Einkommen. Fio: Also ist Ihre Arbeit mehr wert. Bsirske: Ich finde es gerechtfertigt, dass jemand, der an der Spitze einer Organisation mit zwei Millionen Mitgliedern steht und einer Gewerkschaft mit 4.000 Angestellten, mehr verdient als zum Beispiel ein Sekretär mit eingeschränkten Aufgabenbereich. Unterschiedliche Qualifikationen, Belastung und Verantwortung sollten sich auch im Gehalt widerspiegeln. Aber das bitte in einem fairen Rahmen. Ephraim: Sie sollen gegenüber den Ver.di-Mitarbeitern sehr hart sein, wenn die mehr Geld fordern. Bsirske: Natürlich habe ich zwei Rollen. Eine an der Spitze einer Gewerkschaft und einmal als Arbeitgebervertreter. Die Arbeitsbedingungen und Löhne bei Ver.di sind aber sehr gut. Sowohl im Vergleich zu privaten Unternehmen als auch zum Öffentlichen Dienst. Deshalb verstehe ich diese Kritik nicht..." [3]


Quellen: [1] FR, 11.03.2011. Öffentlicher Dienst. Einigung im Tarifstreit erzielt.
http://www.fr-online.de/politik/einigung-im-tarifstreit-erzielt/-/1472596/8037462/-/index.html
[2] Faz, 11.03.2011. Tarifeinigung im öffentlichen Dienst. Deutlich mehr Geld für die Angestellten der Länder.
http://www.faz.net ...
[3] Labournet, 08.03.2011. Debatte um den aktuellen Zustand von ver.di:
http://www.labournet.de/diskussion/verdi/zustand.html

Siehe: Verdi-Pressemitteilung, 10.03.2011.
Tarifeinigung im öffentlichen Dienst der Länder.
http://presse.verdi.de/pressemitteilungen/showNews?id=f977eeca-4b43-11e0-44b3-001ec9b03e44

Troll

Zitat"Angestellte im Öffentlichen Dienst erhalten drei Prozent mehr Lohn"

Anmerkung WL: Frage an die Verhandlungsführer der Gewerkschaften: Bedeuten (die Einmalzahlungen eingerechnet) etwas über 3 Prozent über 2 (!) Jahre bei einer wahrscheinlichen Inflationsrate von 2 Prozent (in zwei Jahren also etwa 4 Prozent) nicht eher eine Reallohnsenkung?

NDS
Kommt wohl auf die Lesart an.

Nachtrag:
ZitatTarifabschluss Länder: völlig unakzeptabel
Stellungnahme des SprecherInnenrats ,,Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di"

Das Tarifergebnis für die 600.000 Beschäftigten der Länder ist völlig unakzeptabel. Die tabellenwirksame Erhöhung um 1,5 Prozent für 2011 bedeutet weder ein ,,reales Einkommensplus" (dbb-Vorsitzender Stöhr) noch die ,,Sicherung der Reallöhne" (ver.di Bundesvorsitzender Bsirske).

Daran ändert auch die Einmalzahlung von 360€ nichts. Denn für 2011 wird eine Inflationsrate von 2,5 Prozent erwartet (spiegel online 11.3.2011). Darin enthalten sind aber nicht Gebührenerhöhungen und der Anstieg der Krankenkassenbeiträge. Unterm Strich handelt es sich also um einen weiteren Reallohnverlust. ....

Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Patrik

Eigentlich haben selbst Arbeitnehmer seit 20 Jahren keine Lobby mehr. Also in dem Fall die Gewerkschaften. Den diese haben sich an die Wirtschaft verkauft. Man sehe sich die scheinheiligen Verhandlungen im Einzelhandel an. Und was sieht man dort? Lohndumping, Zeitarbeit, befristete Jobs, prekäre Jobs aller Art und Weise. Und das ist in anderen Bereichen genauso.

Die haben doch längst kein Druckmittel mehr. Nur die GDL. Da man ja sonst nicht ausweichen kann ausser auf das teure Auto.


Abraxas

"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Kuddel

Wulff lobt Gewerkschaften für Lohnzurückhaltung

Der Bundespräsident bedankt sich beim IG-Metall-Kongress in Karlsruhe bei der Gewerkschaft.


http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wulff-lobt-gewerkschaften-fuer-lohnzurueckhaltung/4735582.html


Kuddel

ZitatDie Opelaner wollen die Astra-Produktion in Rüsselsheim halten und sind zu weitreichenden Zugeständnissen bereit. Laut eines Medienberichts würden die Mitarbeiter auf Lohn verzichten, wenn sie weiterhin den Astra zusammenschrauben dürfen... erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/astra-abzug-aus-ruesselsheim-opelaner-zu-weiterem-lohnverzicht-bereit-1823477.html

Ich halt's nicht aus!

Troll

Wann kapieren es die Arbeiter endlich das sie seit Jahren von den Arbeitgebern über den Tisch der "Sozialpartnerschaft" gezogen werden, diese Sozialpartnerschaft gibt es seit dem Ende des kalten Krieges nicht mehr.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Sowas haben die hier bei einem Phillips- Werk auch abgezogen.
Da hieß es: Entlassungen oder Lohnverzicht!
Dann haben die Mitarbeiter auf ihren Lohn verzichtet und ein Jahr später haben sie die Leute trotzdem rausgeschmissen!

Kuddel

ZitatWann kapieren es die Arbeiter endlich...
Vergiß es. Es hieße sein Leben zu ändern. Sein Schicksal selbst bestimmen? Bloß das nicht!
Selbst denken? Auf Treffen und Versammlungen gehen? Sich entscheiden? Sich konsequent verhalten?

Aber nein, nicht doch! Lieber das wiederholen, was in der Talkshow gesagt wurde. In den Worten "Mehr war nicht drin!" des Gewerkschaftsfunktionärs sich die Absolution holen für die eigene Passivität. Alles hinnehmen. Mehr Überstunden. Lohnsenkung. Entlassung. Auffanggesellschaft. Man kann ja nix machen. Die da oben machen eh was sie wollen.
Blabla. Blubblub.

counselor

Zitat von: Kuddel am 15:40:36 Di. 08.Mai 2012Vergiß es. Es hieße sein Leben zu ändern. Sein Schicksal selbst bestimmen? Bloß das nicht! Selbst denken? Auf Treffen und Versammlungen gehen? Sich entscheiden? Sich konsequent verhalten?
Leider tut das derzeit nur eine kleine Minderheit von Arbeitern. Aber immerhin gibt es diese Minderheit.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

  • Chefduzen Spendenbutton