Labournet: AWO Tarifverhandlungen geplatzt!

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 00:22:18 Sa. 16.Dezember 2006

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Wilddieb Stuelpner

Labournet: XV. Branchen > Dienstleistungen Allgemein

AWO Tarifverhandlungen geplatzt! Die Uhr tickt: Tarifflucht zum 31.12.2006!

,,Was wollen die Arbeitgeber im AWO-Arbeitgeberverband? Wenn ein Arbeitgeber einen Tarifvertrag kündigt, dann denkt er ans Kürzen und Streichen. Das hat sich jetzt gezeigt: ver.di bot bei den Verhandlungen die zeitversetzte Anpassung nach dem Tarifrecht des öffentlichen Dienstes
(TVÖD) an. Dies wollte aber die AWO nicht: Alle Angebote des Arbeitgebers gehen ausschließlich von Absenkungen aus (Erhöhung der Arbeitszeit, weniger Urlaub, Kürzung der Jahresonderzahlungen, Streichung von Zuschlägen und vieles mehr)..."

Tarifinfo von ver.di BaWü vom 12.12.2006 (pdf)

http://gesundheit-soziales.bawue.verdi.de/tarifinfos/arbeiterwohlfahrt/data/061212_AWO-Tarifinfo_m-Layout.pdf

Siehe zum Tarifkonflikt bei der AWO auch der ver.di-Sonderseite
http://gesundheit-soziales.verdi.de/wohlfahrtsverbaende_soziale_dienste/arbeiterwohlfahrt_awo

Pinnswin

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von Pinnswin
Aus dem Verein bin ich grad raus.

Diverse ehemalige Organisationen der Arbeiterbewegung, Sozialdemokratie, Gewerkschaften, AWO etc. befinden sich in einer Art Selbstauflösung...

...nur sehe ich kein Entstehen alternativer Organisationen oder Bewegungen, die dieses Vakuum versuchen aufzufüllen. ?(
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

TagX

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
ZitatOriginal von Pinnswin
Aus dem Verein bin ich grad raus.

Diverse ehemalige Organisationen der Arbeiterbewegung, Sozialdemokratie, Gewerkschaften, AWO etc. befinden sich in einer Art Selbstauflösung...

...nur sehe ich kein Entstehen alternativer Organisationen oder Bewegungen, die dieses Vakuum versuchen aufzufüllen. ?(

@MOCS

Und kurios dabei:

Ist das ein Symptom für die soziale und ideologische Krise der Herrschenden?
Grüße


Sozialismus!

Wilddieb Stuelpner

Ich sehe diese Entwicklungen in den Gewerkschaften und sozialen Organisationen mit Sorge und befürchte, daß wir einen Rückschritt der Arbeiterbewegung auf das Niveau des Bunds der Gerechten von 1848 und der Arbeiterbildungsvereine von Lassalle wieder erreichen, knapp 150 Jahre verlorener gesellschaftlicher Fortschritt und Organisation der Arbeiterklasse, 150 Jahre verlorengegange Solidarität.

Mumienhafte Konservierung der politischen und ökonomischen Macht der Großbourgeoisie als Willkürherrscher, Terroristen und Despoten.

Dem Volk muß es offenbar noch sozial schlechter und elender gehen, eh' es aufwacht und sich wehrt. Kriege sind wohl heilsamer, um den Verstand der Geschundenen in Bewegung zu bringen.

TagX

@joachim

Ich sehe das genauso (siehe ein anderer Thread). Aber wir können doch nicht alle den Verstand verloren haben; auch in Anbetracht der Tatsache von 1917...
Grüße


Sozialismus!

Lefat

ZitatKriege sind wohl heilsamer, um den Verstand der Geschundenen in Bewegung zu bringen.

Keine Sorge !
Krieg ist bestandteil dieses Geldsystems ! und wird demzufolge 100% kommen.

Aber nachfolgendes seh ich nicht unbedingt so !
Zitatum den Verstand der Geschundenen in Bewegung zu bringen.

Menschen die aufklären könnten ,verschwinden in der Regel zu erst !
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

TagX

ZitatOriginal von Tafel
Menschen die aufklären könnten ,verschwinden in der Regel zu erst !

...oder man kann sie kaufen.
Grüße


Sozialismus!

Wilddieb Stuelpner

In Anbetracht

- der Gründung des Bundes der Geächteten.
- des Bundes der Gerechten
- des Bundes der Kommunisten
- der Gründung der Arbeiterbildungs-, Turn- und Sportvereine
- der Gründung der SPD
- der Bismarckschen Sozialistengesetze
- der Reichseinigung in Versailles
- der Bewilligung der Kriegskredite
- des 1. Weltkriegs
- der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917 in Russland
- der Novemberrevolution 1917/1918
- der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
- des Kapp-Putsches und der Roten Ruhrarmee, der Aufstände im Mansfelder Land
- des Arbeiterverrats der SPD beim Unterlaufen der Einheitsfront gegen den Faschismus
- der Ermordung von Sozialisten, Kommunisten, Christen, Juden und aufrechten, demokratisch gesinnten Bürgern in Zuchthäusern und KZ, auf Todesmärsch
- der Aufbauarbei in der Nachkriegszeit
- der Spaltung der beiden deutschen Staaten
- der Entäuschungen nach der Wiedervereinigung.

TagX

Grüße


Sozialismus!

TagX

Grüße


Sozialismus!

Kuddel

ZitatAWO streikt auch in der Region

(dpa) | 13.10.2010, 14:03

Düsseldorf. Die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen wollen an diesem Donnerstag mit einem ganztägigen Warnstreik mehr Geld einfordern.


Unter anderem müsse mit der Schließung von Kitas in AWO-Trägerschaft auch in der Region Aachen gerechnet werden, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Mittwoch in Düsseldorf mit. Soziale Dienste und Beratungsstellen des Wohlfahrtsverbandes würden deswegen nur eingeschränkt arbeiten. Für Seniorenzentren und Behindertenhilfeeinrichtungen seien Notdienste vereinbart worden.

Mit dem Streik wollen die AWO-Beschäftigten parallel zur dritten Verhandlungsrunde, die ebenfalls für Donnerstag in Düsseldorf angesetzt ist, den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Zu einer zentralen Kundgebung erwartet Verdi bis zu 2000 Streikende aus ganz NRW.

Verdi fordert für die rund 22.000 Tarifbeschäftigten der AWO in NRW unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich. Auszubildende sollen 50 Euro im Monat mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens 12 Monate bekommen. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit will die Gewerkschaft höhere Zuschläge durchsetzen. Außerdem will Verdi den Einsatz von Leiharbeitnehmern begrenzen und für sie die gleiche Bezahlung wie für Stammbelegschaften sichern.

Die Arbeiterwohlfahrt zählt mit bundesweit rund 400.000 Mitgliedern und 100.000 ehrenamtlich Aktiven zu den großen deutschen Sozialverbänden
http://www.az-web.de/lokales/euregio-detail-az/1433156?_link=&skip=&_g=AWO-streikt-auch-in-der-Region.html

Kuddel

Zitat3.300 streiken bei der AWO in NRW

3.300 Beschäftigte des Wohlfahrtsverbandes AWO beteiligten sich heute an den Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen aufgerufen hatte. Auf dem Dortmunder Friedensplatz demonstrierten 2.900 AWO-Beschäftigte aus vielen Landesteilen trotz Schneegestöber für bessere Arbeitsbedingungen. Ein Elternsprecher aus Bochum erklärte während der Kundgebung die Solidarität vieler Eltern mit den Forderungen der AWO-Beschäftigten. Am morgigen Freitag beginnt in Düsseldorf die fünfte Verhandlungsrunde für die 22.000 Tarifbeschäftigten der AWO. Verdi fordert anderem eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich.
http://www.rf-news.de/2010/kw50/16.12.10-3.300-streiken-bei-der-awo-in-nrw

Kuddel

Zitat Warnstreik
Awo-Mitarbeiter sollen streiken




Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für Dienstag, 16. Oktober, 1200 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen: ,,Das Maß ist einfach voll!"

Unsichere Arbeitsverhältnisse, unnötige Befristungen und erzwungene Teilzeitarbeit bei der Awo passen nicht zu einem Wohlfahrtsverband. Verdi-Gewerkschafterin Vera Foullong-Marquardt weiß gar nicht, wo anfangen mit den Dingen, die sich zwingend ändern müssten. Deshalb hat Verdi nun zum Streik aufgerufen. ,,Das Maß ist einfach voll!"

Am Dienstag, 16. Oktober, wird Recklinghausen zu einem Schauplatz des landesweiten Streiks, zu dem Verdi die Awo-Mitarbeiter auffordert. ,,Betroffen", so Foullong-Marquardt – sie ist bei Verdi verantwortlich für Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen – ,,sind alle Awo-Einrichtungen im Unterbezirk Recklinghausen: Senioren- und Familienzentren, Wohnstätten, Kindergärten – alles." Rund 1200 Awo-Mitarbeiter sind zum Warnstreik aufgerufen.

Wobei, so die Gewerkschafterin, man sich der ,,besonderen Verantwortung" bewusst sei. ,,Selbstverständlich haben wir Notdienste organisiert, denn von unserem Streik sind ja Menschen betroffen." So sei sichergestellt, dass in den Seniorenzentren die Bewohner nicht ihrem Schicksal überlassen blieben. ,,Wie berechtigt unsere Forderung nach einer vernünftigen Personalausstattung ist, zeigte die letzten Tarifauseinandersetzung: In manchen Einrichtungen konnten nicht einmal die Kollegen streiken, die das für sich beschlossen hatten. Da wäre nicht einmal mehr der Notdienst zu erhalten gewesen."

Beschlossen wurde der landesweite Streik durch die Tarifkommission, nachdem nun auch die zweite Verhandlungsrunde am 1. Oktober aus Sicht der Gewerkschaft mit einem völlig unzureichenden Angebot der Arbeiterwohlfahrt endete. Verdi kritisiert, dass der Lohnabstand zum öffentlichen Dienst weiter wachse. So gab es kein Angebot zu den geforderten freien Tagen für Verdi-Mitglieder.

Foullong-Marquardt: ,,Das Arbeitgeberangebot beinhaltet lediglich die Erhöhung der Entgelte ab 1. Oktober um zwei Prozent, plus Einmalzahlung von 120 Euro. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten bietet die Awo ab dem 1. Juli 2013 weitere 1,5 Prozent und ab dem 1. Januar 2014 noch einmal 1,5 Prozent." Ähnlich unzureichend sei das Angebot zur Ausbildungsvergütung. Für die Arbeiterwohlfahrt ist dagegen mit dem vorliegenden Angebot das Maximum erreicht. Als armer Träger könne man sich Bedingungen wie im öffentlichen Dienst schlicht nicht leisten.

Um den Druck auf die Awo zu erhöhen, hat die Tarifkommission den ganztägigen Warnstreik für Dienstag beschlossen. Die Kundgebung am Recklinghäuser Rathaus beginnt um 11 Uhr.
http://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/awo-mitarbeiter-sollen-streiken-id7185477.html

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