Die Lösung aller Probleme

Begonnen von admin, 20:13:43 Fr. 07.Mai 2004

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

admin

In den letzten Tagen habe ich mit verschiedenen politischen Aktivisten geredet.

Sie sagten, die meisten Leute wollten von Politik nichts wissen, aber bei ihren eigenen Problemen suchen sie die Beratung gerade dieser Politaktivisten.

Mit diesem Forum scheint es nich viel anders zu sein. Den meisten steht das Wasser bis zum Hals, aber von größeren Zusammenhängen will man nix wissen, man will halt nur das eigene Problem gelöst sehen...

Und es gibt sogar Rat für Einzelschicksale. Dieses Forum steht aber unter heftigem Beschuß verschiedener Unternehmen. Und die juristischen und finanziellen Folgen müssen auch einzelne tragen. Wenn wir nicht lernen zusammen zu stehen wird es demnächst nicht nur dieses Forum nicht mehr geben, sondern wir alle werden einzeln in die Pfanne gehauen werden.

Und genau das ist Politik! Und nicht irgendwelche Parteien, Parolen und Schlagworte.

Hajo

Titel: Die Lösung aller Probleme
>>>In den letzten Tagen habe ich mit verschiedenen politischen Aktivisten geredet. Sie sagten, die meisten Leute wollten von Politik nichts wissen, aber bei ihren eigenen Problemen suchen sie die Beratung gerade dieser Politaktivisten.<<<

Nun es is das alte Lied, seit 1967 ist dies Bestandteil bzw. Inhalt der radikalen Linken. Allerdings greift Deine Kritik an diejenigen die sich an uns wenden zu kurz... vergisst die radikale Linke bzw. vorhandene sozialrevolutionäre Strukturen, in die Kritik mit einzubeziehen. Ein Beispiel zur Verständigung.  “Vor einigen Jahren gab es anlässlich 20 Jahre FAU-IAA einen Artikel im Schwarzen Faden mit genau diesen Namen. Sinngemäßer Grundtenor: 20 Jahre FAU = pro Jahr 200 GenossInnen/SympatisantInnen = müsste die FAU rechnerisch 4000 MenschInnen stark sein. Is aber nischt.“

Ein weiteres Beispiel ist die damals noch vorhandene politische Punkbewegung, mit ihren politisch bewussten Aussteigerinhalten. Von den K.-Gruppen bzw. deren MitgliederInnen will ich erst gar nicht schreiben. Ich habe 100te von ZurücksteigerInnen erlebt.

90,- oder 75, - oder wie viel Prozent auch immer, ist im Grunde unwichtig es ist auf alle Fälle die Mehrheit, die nachdem sie 2 bis 4 Jahre lang die großen Töne gespuckt haben, die Gesellschaft revolutionieren wollten usw.... dann den Ausstieg aus d. politischen “Arbeit“ vollzogen um letztlich das was sie vorgaben zu bekämpfen...- exzessiver zu durchleben als es die Bürger/ArbeiterInnen selbst taten. Und genau hier setzt das kollektive Bewusstsein der ArbeiterInnen...- also meiner Klasse ein.

Auch sollte nicht vergessen werden, das es in unseren Lande eine intellektuelle ABM-Bewegung gegeben hat, die jede tatsächliche auch politische Selbsthilfe aufgesogen...- katalysiert hat. (noch immer gibt, die sich allerdings in Auflösung befindet – Dank Agenda 2010 im nächsten Jahr den Todesstoß erhalten wird). Eine ungeheure Chance für sozialrevolutionäre Strukturen.
-----


>>>Mit diesem Forum scheint es nich viel anders zu sein. Den meisten steht das Wasser bis zum Hals, aber von größeren Zusammenhängen will man nix wissen, man will halt nur das eigene Problem gelöst sehen...<<<

Klar...- werden wir noch ne Weile DienstleisterInnen  sein, denn das ist auch die Gewöhnung durch andere Foren (gerade die drei Großen) und auch erst einmal der Anspruch der Leutchen die sich an uns wenden. Es ist die Frage was wir daraus machen.

Den besten zur Zeit mögliche Ansatz hat Chef-Duzen mit der Themengebung, die  eine richtige Antwort auf die gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse ist. Ihr werdet es sehen.
-----


>>>Und es gibt sogar Rat für Einzelschicksale.<<<
Hierzu werde ich in der nächsten Woche etwas schreiben.
-----


>>>Dieses Forum steht aber unter heftigem Beschuß verschiedener Unternehmen. Und die juristischen und finanziellen Folgen müssen auch einzelne tragen.<<<

Hier kann mensch sich wirklich nur an vorhandene politische Strukturen wenden, Spendenaufrufe, SOLIVERANSTALTUNGEN  usw.

Mein Etat ist erschöpft. Meine politische wie sozialpolitische Tätigkeit kostet mir monatlich ca. 120  bis 150 €  und meine Frau und ich, wir leben von EU-Rente und Grundsicherung. Mein Pflegegeld wird weitergereicht.
-----


>>>Wenn wir nicht lernen zusammen zu stehen wird es demnächst nicht nur dieses Forum nicht mehr geben, sondern wir alle werden einzeln in die Pfanne gehauen werden.<<<

Es wird NICHT geschehen...- denn sonst hätte ich vor über 35 Jahre auch das Handtuch werfen müssen.
-----

>>>Und genau das ist Politik! Und nicht irgendwelche Parteien, Parolen und Schlagworte.<<<

Klar doch basis Demokratie und Solidarität LEBEN, dazu muß es die permanente Diskussion und die Veränderungen bei einen selbst geben.

Liebe Grüßlis Hajo

Entschuldigt die Fehler die heute mehr drinnen sind und den nur kurzen Anriß, ich bin zu geschwächt, nächste Woche sicherlich mehr.

ToTo

Nun, den Politikverdruss sehe ich zu meinem Leidwesen auch an jeder Ecke. Die Menschen haben eben die Schnauze voll, und wenn sie mal den Hintern hochbekommen, und zu einer Demo gehen, verwechseln sie das offenbar mit einem Volksfest. Da wird Party gemacht, gelacht und getanzt. Dann soll man den Demonstranten abnehmen, sie würden am Abgrund stehen, kämen nicht klar mit Arbeitlosengeld- und Hilfe? Würden nicht von der Sozialhilfe, Grundsicherung und Minirente leben können?
Solche "Demos" bewirken eher das Gegenteil.

Die juristischen Probleme von Chef Duzen sind sicher nicht ohne. Hier gilt es, meiner bescheidenen Meinung nach, sich an die bestehenden Gesetze zu halten, und so eine Angreifbarkeit unmöglich zu machen.

Unterstützung kann ich nur mit Hilfe von Links von meinen Seiten anbieten, wenn gewünscht. Denn leider geht es mir so, wie vielen anderen. Auch ich liege mit meinem "Einkommen" unterhalb der Armutsgrenze.
Gruß ToTo

Hajo

Tja....


>>>Nun, den Politikverdruss sehe ich zu meinem Leidwesen auch an jeder Ecke. Die Menschen haben eben die Schnauze voll, und wenn sie mal den Hintern hochbekommen, und zu einer Demo gehen, verwechseln sie das offenbar mit einem Volksfest. Da wird Party gemacht, gelacht und getanzt.<<<

Sehe ich nicht so – BESSER: nur zum Teil wie Du...-

Das Netz ist nicht alles, meine Priorität liegt im Wohnortviertel und auf d. Strasse. Hier treffe ich zumeist Menschen die auf keine Demo gehen, dennoch über ein politisches Bewusstsein (noch nicht Klassenbewusstsein) verfügen. Und genau diesen Menschen geht es verdammt dreckig, da sie zum einen nicht über die Überlebensstrategien verfügen wie sie im politischen wie anpolitisierten Menschenbereich anzutreffen sind und zum anderen innerhalb von tatsächlichen Sachzwängen leben (wie verheiratet, Kinder, Schulden, usw.)
-----

>>>Dann soll man den Demonstranten abnehmen, sie würden am Abgrund stehen, kämen nicht klar mit Arbeitlosengeld- und Hilfe? Würden nicht von der Sozialhilfe, Grundsicherung und Minirente leben können? <<<

Klar doch steht gerade bei diesen Personenkreis zumeist der Konsum an erster Stelle. Wobei ich annehme, das wohl kaum MiniRentnerInnen und Grundsicherungsleuts anzutreffen sind.
-----

>>>Solche "Demos" bewirken eher das Gegenteil. <<<

Kann mensch sehen wie er/sie möchte – ich nicht. Gerade die Diskussionen im Bevölkerungskreis nach Demos sind die Spannensteen für mich.
-----

>>>Die juristischen Probleme von Chef Duzen sind sicher nicht ohne. Hier gilt es, meiner bescheidenen Meinung nach, sich an die bestehenden Gesetze zu halten, und so eine Angreifbarkeit unmöglich zu machen.<<<

Pflichte ich Dir bei – wobei ich es leider vorher nicht wagte eine Kritik vorzubringen (repressive Toleranz innerhalb der radikalen Linken – damit meine ich nicht die ChefDuzenMacherInnen).

Aber Deine Kritik greift zu kurz denn...- sich an die bestehenden Gesetze zu halten bedeutet auch...- rechtliche Widersprüche nutzen. Stichwort: Freiheit von Lehre und Forschung hier eröffnen sich einige Möglichkeiten. Werde zu diesem Thema an Hand des Nomos GG-Kommentar einige Fragen für einen juristischen Freund entwickeln, vielleicht ist in Zukunft ein anderes besseres vor allem sicheres Vorgehensspektrum vorhanden. Wir können uns nicht kastrieren lassen.
-----

>>>Unterstützung kann ich nur mit Hilfe von Links von meinen Seiten anbieten, wenn gewünscht. Denn leider geht es mir so, wie vielen anderen. Auch ich liege mit meinem "Einkommen" unterhalb der Armutsgrenze.<<<

Tja wie war, gerade uns politisch Aktiven tut dies besonders weh. Versaufen und verprassen wir unser Geld eben nicht, setzen es soweit möglich für unsere politischen Inhalte ein.

Liebe Grüßlis Hajo

Alfred E. Neumann

ZitatOriginal von Hajo

Nun es is das alte Lied, seit 1967 ist dies Bestandteil bzw. Inhalt der radikalen Linken. Allerdings greift Deine Kritik an diejenigen die sich an uns wenden zu kurz... vergisst die radikale Linke bzw. vorhandene sozialrevolutionäre Strukturen, in die Kritik mit einzubeziehen. Ein Beispiel zur Verständigung.  "Vor einigen Jahren gab es anlässlich 20 Jahre FAU-IAA einen Artikel im Schwarzen Faden mit genau diesen Namen. Sinngemäßer Grundtenor: 20 Jahre FAU = pro Jahr 200 GenossInnen/SympatisantInnen = müsste die FAU rechnerisch 4000 MenschInnen stark sein. Is aber nischt."

Die FAU-IAA, ich lach mich kaputt. Die marxistisch-stalinistische Version eines ewig gestrigen Krawall-Klubs für Akademiker-Kinder, die aus lauter Langeweile zu Hobby Revoluzzern werden.

Kindergarten.
"Use the source, Luke !"

DeppVomDienst

ZitatDie FAU-IAA, ich lach mich kaputt ... (usw.)

Bei aller Kritik, die ich z.B. auch, sehr diplomatisch ausgedrückt, am "organisatorischen Background" dieses Forums habe, finde ich es nicht richtig, hier jetzt einen wirklich überflüssigen Streit über die "wahre Lehre" vom Zaun zu brechen.

Es geht konkret darum, dass jemand es auf seine Kappe genommen hat, einen Raum für freien Meinungsaustausch hinsichtlich Arbeitsbedingungen und sozialer Realität zu schaffen (jenseits von Parteipolitik oder finanzieller Eigeninteressen) und nun PERSÖNLICH juristisch und finanziell von "interessierter Seite" in die Mangel genommen wird.

Insofern finde ich z.B. Hajos Posting, z.B. auf Indymedia bezüglich PRAKTISCHER SOLIDARITÄT allererste Kanone.

Gruss
DvD

Pinnswin

Die wahre Lehr dauert, in der Regel, drei Jahre und ist wie auch das ganze Leben, unterbezehlt. :roll:
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Hajo

>>>Die wahre Lehr dauert, in der Regel, drei Jahre und ist wie auch das ganze Leben, unterbezehlt<<<

Nur nicht vergessen, wir lernen seit über 150 Jahre und sind vor allem Steahaufmenschen, die noch nicht einmal angetippt werden müssen. Die bstehende Gesellschaft benötigte über 6000 Jahre um sich herauszubilden.

Eines ist klar...- solange benötigen wir nicht um eine libertäre Gesellschaft aufzubauen. Bislang haben wir nur Spuren hinterlassen, jetzt glaube ich wird es ernst. Die einzige Möglichkeit eine befreite Gesellschaft aufzubauen ist die Weltweite Aktivität und dies hat die Globalisierung wie der Neo Liberalismus mit sich gebracht...- Auf gehts !!!

Hajo

  • Chefduzen Spendenbutton