Schleswig-Holsteins Unternehmen sind bester Stimmung

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 13:52:08 Sa. 29.Juli 2006

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ManOfConstantSorrow

nordClick/Kieler Nachrichten vom 29.07.2006

Beste Stimmung bei Unternehmen


Kiel/Berlin – Die Konjunktur läuft, Schleswig-Holsteins Unternehmen sind bester Stimmung. Nur die Arbeitnehmer haben nichts davon. Wie die jüngste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern in Schleswig-Holstein bei 1600 Unternehmen ergab, ist die Stimmung im zweiten Quartal kräftig gestiegen. Der IHK-Konjunkturklimaindex hat sich auf 123 – er kann einen Wert zwischen 0 und 200 annehmen – verbessert. Vor einem Jahr lag er nur bei 99. Die positiven Einschätzungen überwiegen die negativen derzeit um das Dreifache, heißt es. Inzwischen trägt demnach auch die Binnennachfrage wieder spürbar zur Erholung bei.

Für die Zukunft rechnen die Betriebe offenbar mit einer "gewissen Konjunkturabschwächung" – die anstehende Mehrwertsteuererhöhung und die schleppenden Reformbemühungen der Bundesregierung spielten hier eine Rolle. Gleichwohl, vermuten die Kammern, scheint die Trendwende am Arbeitsmarkt erreicht. 17,6 Prozent der Unternehmen gehen von einer steigenden, 66,7 Prozent von einer gleichbleibenden und 15,7 Prozent von einer verminderten Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten aus.

Die Beschäftigten indes, so rechnete der Bundesverband der Verbraucherzentralen gestern vor, profitieren nicht vom Aufschwung.
Pro Haushalt werde im kommenden Jahr mit einer Mehrbelastung von 500 bis 1000 Euro pro Jahr zu rechnen sein. Mehrwertsteuererhöhung, höhere Krankenkassenbeiträge und steigende Energiekosten schöpften die Kaufkraft ab. Verbandschefin Edda Müller monierte, dass es seit Jahren zu einseitigen Verteuerungen bei den Verbrauchern komme, während große Unternehmen entlastet würden und die Kosten auf die Konsumenten abgewälzt würden. Es sei unverständlich dass die Kaufkraft weiter gemindert werde, obwohl es den deutschen Unternehmen nicht schlecht gehe.

Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung besagt indes, dass die Reallöhne schon in diesem Jahr im dritten Jahr in Folge sinken. Es sei mit einem Minus von 0,7 Prozent zur erwarten, da die Inflation die zwei Prozent übersteigen werde, während die Tariflöhne durchschnittlich nur um 1,5 Prozent stiegen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden verzeichnet für dieses Frühjahr den geringsten Anstieg der Tarifgehälter seit 1995.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Pinnswin

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