Scheinheiliger geht es wirklich nicht

Begonnen von Hartzhetzer, 20:19:15 Do. 08.März 2007

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Kuddel


Kuddel

ZitatGlaube und Erziehung
Schläge im Namen des Herrn


Von Florian Götz


Eltern aus evangelikalen Freikirchen schlagen ihre Kinder eher als evangelische oder katholische Christen. Möglicherweise, weil Religion für sie eine wichtige Rolle in der Erziehung spielt.

In evangelikalen Freikirchen ist das Risiko für Kinder, geprügelt zu werden, größer als für den Nachwuchs von katholischen oder evangelischen Eltern. Das geht aus einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover zu Gewalt in der Kindheit hervor.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/glaube-und-erziehung-schlaege-im-namen-des-herrn-1.1012765

ManOfConstantSorrow

ZitatDie Laizisten in der SPD haben deshalb den Zorn der Christen-Lobby auf sich gezogen, noch bevor sie sich überhaupt zum Arbeitskreis formieren konnten.

Dabei stoßen sie eine überfällige Debatte an: Wie viel Religion verträgt Deutschland? Angesichts eines zunehmend stärker sichtbar werdenden Islam und christlicher Kirchen, die sich dadurch in ihrem Sendungsbewusstsein noch gestärkt sehen, treibt diese Frage derzeit viele Menschen um.

Doch bislang gibt es keine Partei, die darauf ernsthaft eine Antwort weiß. Höchste Zeit also, dass sich jemand mal auf die Fahnen schreibt, die unvollendete Säkularisierung der Bundesrepublik zu vollenden.
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/die-unvollendete-saekularisierung/

:evil: :evil:
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatLaizisten in der SPD:

Dokumentation der Positionen
____________________________________________________________________

Nach unserem Grundgesetz gibt es in Deutschland keine Staatskirche. Der Staat ist zu weltanschaulicher und religiöser Neutralität verpflichtet.

Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Durch zahlreiche Privilegien vor allem der beiden großen Kirchen wird diese Neutralitätspflicht des Staates vielfach verletzt.

Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich (Art. Art. 4 GG).

Diese Religionsfreiheit in ihrem vollen Umfang - nämlich als Menschenrecht, eine Religion zu haben und auszuüben, und gleichermaßen als das Recht, keine Religion zu haben und in keiner Weise an religiösen Handlungen teilhaben zu müssen – ist eine der bedeutendsten Errungenschaften im Emanzipationsprozess unserer freiheitlichen Gesellschaft. In enger Verbindung mit der Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG ist sie ein schlechthin konstituierendes Merkmal der Demokratie.

Das bedeutet auch, dass der Staat religiösen oder weltanschaulichen Gemeinschaften und ihren Repräsentanten kein Wertemonopol zubilligen darf.

Die Sozialdemokratie hatte einen erheblichen Anteil an dieser Errungenschaft von aufgeklärter Staatsbildung, die wir für ein wertvolles Erbe der sozialdemokratischen Tradition halten.

Heute gehört mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft mehr an. Die Konfessionsfreien stellen damit vor den Katholiken (30%) und den Evangelischen (29%) die größte weltanschauliche Gruppe in Deutschland. Der stetig wachsende Anteil von nicht-religiösen Bürgerinnen und Bürgern und auch die Pluralisierung der religiösen Bekenntnisse erfordern eine Neuausrichtung der Beziehungen zwischen Staat und Religion bzw. zwischen Staat und Bekenntnis- und Weltanschauungsgemeinschaften.

Zur vollen Gewährleistung der Religions- und Meinungsfreiheit bedarf es einer klaren Trennung von Staat und Religion. Der Staat muss sich aller religiösen und weltanschaulichen Bezüge enthalten, um nicht bestimmte Formen von religiösem oder weltanschaulichem Bekenntnis einseitig zu privilegieren.

Das erfordert die konsequente Verwirklichung der in Art. 140 GG festgeschriebenen vollen Gleichbehandlung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Das Staatskirchenrecht ist in geeigneter Weise fortzuentwickeln.

Forderungen
1. Gesetze und öffentlicher Raum müssen neutral bleiben


Verfassungen, Gesetze und öffentliche Bauten gehören allen Bürgern. Im Grundgesetz der Bundesrepublik und in den Landesverfassungen sowie sämtlichen weiteren Gesetzen haben alle Gottesbezüge zu unterbleiben. Zur Wahrung der weltanschaulichen Neutralität gehören religiöse Symbole nicht in Gerichte, Parlamente, Rathäuser, staatliche Krankenhäuser, Kindestagesstätten und Schulen sowie Behörden. Auch sind öffentliche Gebäude und Einrichtungen bei Neuerrichtung nicht "einzusegnen". Die Eidesformel ist neutral zu fassen.

2. Neutrales öffentliches Bildungswesen


Der Staat darf weder religiös bestimmte Erziehungsziele vorgeben noch – wie bisher in Art. 7 GG vorgeschrieben– einen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach an den Schulen gewährleisten. Statt des bisherigen Bekenntnisunterrichtes sollen alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit einen Unterricht über die ethischen Grundlagen des Zusammenlebens, über die Inhalte der großen Religionen und über die weltanschaulichen Grundlagen unserer Kultur erhalten. Bis zu einer entsprechenden Änderung der Verfassungen und Gesetze muss parallel zum konfessionellen Religions- und weltanschaulichen Unterricht auf allen Schulstufen ein gleichwertiger, neutraler (Religionskunde- und)* Ethikunterricht im Sinne eines Wahlpflichtfaches eingerichtet werden.

(*: Dieser Zusatz ist auf der Gründungsversammlung zu diskutieren und zu entscheiden.)

Religiöse Erziehungsziele für öffentliche Bildungseinrichtungen und Schulen sind in den Landesgesetzen zu streichen. Schulgebete, Schulgottesdienste und dergleichen in öffentlichen Schulen haben zu unterbleiben.

Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe bzw. des öffentlichen Schulwesens müssen überall ein ausreichendes Angebot an neutralen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (von der Kinderkrippe bis zur Jugendarbeit) bereitstellen. Ein regionales Religionsmonopol (z.B. eine einzige Kindertagesstätte am Ort in religiöser Trägerschaft) muss unzulässig sein.

3. Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen

Die Vorschrift des Grundgesetzes, alle auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzulösen (Art 140 GG i.V.m. Art. 138 Weimarer Reichsverfassung), ist bisher nicht erfüllt. Der Bundesgesetzgeber muss endlich die hierfür notwendigen Gesetze erlassen. Die direkte und indirekte Finanzierung der Klerikergehälter, der Theologenausbildung und des Religionsunterrichts sind zu beenden. Auch die vielfältigen ,,versteckten" Leistungen – z.B. der Kommunen für kirchliche Baulasten, kirchliches Personal oder Dienst- und Materialleistungen an kirchliche Einrichtungen – sind abzuschaffen.

4. Abschaffung von Rechtsprivilegien


Alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind nach dem allgemeinen Vereinsrecht zu behandeln. Die quasi-hoheitliche Sonderstellung der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, ist zu beenden.

Die Notwendigkeit der Austrittserklärung beim Standesamt und oder Amtsgericht ist abzuschaffen. Sie muss gebührenfrei sein.

Das Privileg, dass der Vertreter des Vatikans automatisch der Doyen des diplomatischen Corps ist, ist abzuschaffen. Die katholische Kirche ist in internationalen Gremien als NGO einzustufen, wie es bei allen anderen Religionsgemeinschaften bereits üblich ist.

Der Straftatbestand der ,,Gotteslästerung" usw. (§ 166 StGB) ist ersatzlos zu streichen.

5. Abschaffung von Steuerprivilegien


Alle über allgemeine Gemeinnützigkeitsbestimmungen hinausgehenden Steuerprivilegien der Kirchen sind abzuschaffen. Die Einziehung der Kirchensteuer durch den Staat ist zu beenden. Die Kirchen sollen sich um ihre Mitgliedsbeiträge selbst bemühen.

6. Abschaffung von Finanzprivilegien

Über die Kirchensteuern hinaus beziehen bestimmte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in den Bundesländern zusätzlich hohe Zuschüsse auf Basis von Konkordaten bzw. Staatsverträgen. Aus diesen Mitteln werden vom Steuerzahler z.B. Gehälter von Bischöfen und anderen Geistlichen, Kosten von Bistumsverwaltungen, Gebäudekosten, ,,Seelsorge", theologische Lehrstühle und Hochschulen sowie der Religionsunterricht finanziert. Diese Staatsverträge sind so umzugestalten, dass sie sich auf ein sinnvolles Minimum, z.B. bei der Unterstützung kultureller Angelegenheiten, beschränken, wobei der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften einzuhalten ist. Die Finanzierung von Pfarrerstellen in öffentlichen Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen ist zu beenden.

Soweit sich Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften oder von ihnen getragene oder geprägte Organisationen gemeinnützig betätigen (z.B. als ,,freie Träger"), müssen bei der staatlichen Finanzierung und für die Beschäftigungsbedingungen die gleichen Maßstäbe wie für alle anderen Träger gelten.

7. Beendigung der Priesterausbildung durch den Staat


Die theologischen Fakultäten an staatlichen Hochschulen sind abzuschaffen. An ihrer Stelle sind religionswissenschaftliche Institute einzurichten. Alle kirchlichen Vorbehaltsrechte z.B. bei der Besetzung bestimmter Lehrstühle sind abzuschaffen. Konkordatslehrstühle sind in ordentliche Lehrstühle umzuwandeln.

8. Gleiche Mitarbeiterrechte

Über die für alle Tendenzbetriebe geltenden Besonderheiten hinaus dürfen die Rechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht beschnitten werden. Die Sonderregelungen für religiöse oder weltanschauliche K.d.ö.R. im Betriebsverfassungsgesetz und im Allgemeinen Gleichstellungsgesetz sind abzuschaffen. Den Beschäftigten der Kirchen und ihrer Organisationen sind Mitbestimmung, Koalitionsfreiheit und Tariffreiheit zuzubilligen. Die Religionszugehörigkeit oder das religiöse Verhalten dürfen jenseits eines engen, in herausragender Weise religiös oder weltanschaulich geprägten Kernbereiches von Beschäftigungsverhältnissen kein Einstellungs- oder Entlassungsgrund sein.
Diese Forderung gehört auch wieder in unser Grundsatzprogramm.

9. Keine öffentliche Militärseelsorge


Die staatliche Organisierung und Finanzierung der Militärseelsorge ist zu beenden. Der bisher von den Militärpfarrern gegebene, aber für alle Kriegsdienstleistenden verbindliche ,,Lebenskundliche Unterricht" ist in ein neutralen, von einem dafür geeigneten Pädagogen erteilten Ethikunterricht umzugestalten. Öffentlich finanzierte Soldatenwallfahrten und ähnliche Unternehmungen sind nicht statthaft.
Geistliche und Theologiestudenten sind – solange die Wehrpflicht besteht – allen übrigen Wehrpflichtigen gleichzustellen und zum Militär- oder Zivildienst heranzuziehen.

10. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist kein Kirchenfunk

Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind so umzugestalten, dass dort keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft übermäßigen Einfluss erhält. Solange dort Vertreter der Religionsgemeinschaften sitzen, müssen auch Vertreter der nicht-religiösen Weltanschauungsgemeinschaften berufen werden.

Die Gewährung von Sendezeiten für sogenannte Verkündigungssendungen ist zu beenden. Die Finanzierung von durch kirchliche Medienkonzerne erstelltem Sendematerial ist zu beenden. Öffentlich-rechtliche Kirchenredaktionen wirken in der Regel als verlängerter Arm der kirchlichen Medienarbeit. Die Kirchenredaktionen sind daher aufzulösen und durch Redaktionen zu ersetzen, die sich des gesellschaftlich-kulturellen Themenbereichs von Religionen und Weltanschauungen in journalistisch geeigneter Art und Weise und mit der gebührenden kritischen Distanz annehmen.
http://hpd.de/node/9773

Den Laizisten wurde mit ihren nicht nur vernünftigen, sondern notwendigen Forderungen von der SPD ein Maulkorb verpaßt:

ZitatLaizisten nicht willkommen in der SPD

Am 16. Oktober 2010 kamen etwa 50 SPD-Mitglieder im Kurt-Schumacher-Haus in Berlin Zusammen um den "Arbeitskreis Laizisten in der SPD" zu gründen. Die Genossen, darunter auch so Prominente Mitglieder wie Ingrid Matthäus-Maier und Rolf Schwanitz, wollen sich für eine Trennung von Staat und Kirche einsetzen.

Doch anscheinend sind sie nicht sonderlich willkommen. Die Website www.spd-laizisten.de ist jedenfalls bereits offline. Laut dem Portal "Der Westen" untersagte der Parteivorstand der Gruppe die Verwendung des SPD-Logos. Sigmar Gabriel hatte die Gruppe zuvor zu einem rein privaten Zusammenschluss erklärt.

"Die Gruppe dürfe das SPD-Logo nicht verwenden, erklärte eine Parteisprecherin dieser Zeitung: ,,Die Parteispitze macht sich die Ziele einer Gruppe, die ausschließlich auf eine grundsätzliche Veränderung des Verhältnisses zwischen Staat und Religionsgemeinschaften hin zu einer strikten Trennung gerichtet sind, ausdrücklich nicht zu eigen", sagte sie. Die SPD stehe schließlich zum kooperativen Verhältnis zwischen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Dies sehe das Grundgesetz so vor, dies bejahe die SPD in ihren Grundsatzprogrammen, dies habe sich obendrein in der Praxis ,,im vertrauensvollen Miteinander zwischen SPD und Kirchen bewährt". Parteichef Sigmar Gabriel hatte zuvor erklärt, es handele sich um einen rein privaten Zusammenschluss. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) begründete die Haltung seiner Partei mit den 73 Prozent der Parteimitglieder, die sich zu einer christlichen Religionsgemeinschaft bekennen" schreibt "Der Westen".

Künftig will sich die Gruppe "Soziale und Demokratische Laizistinnen und Laizisten"nennen.

http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/SPD-Spitze-schmaeht-ihre-Laizisten-id3853001.html
http://www.laizisten.de/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BakuRock

Hier mal was Grunsaetzliches zu den Scheinheiligkeiten aus der Sicht des Atheisten Johann Most:

ZitatJohann Most (1846-1906) war ein Feuerkopf. In der deutschen Arbeiterbewegung der 1870er und 1880er Jahre gab es keinen Agitator, der ihm an Leidenschaft und Courage gleichgekommen wäre. Sein rastloses Leben begann mit einer bitteren Kindheit und endete in trüber Isolation.

Nach einer Buchbinderlehre und anschließenden Wanderjahren schloss sich Johann Most Ende der 1860er Jahre der sozialistischen Bewegung an. Anfang der 1870er Jahre war er Redakteur und Herausgeber sozialdemokratischer Zeitungen in Chemnitz, Mainz und Berlin. 1874 wurde er zum ersten Mal in den Reichstag gewählt. Zum behäbigen Funktionär war Johann Most jedoch nicht geschaffen. ....

"Die Gottespest" von Johann Most. Gelesen von Wolfram Haack

Hier gibts das auf die Ohren: http://www.dadaweb.de/wiki/DadA-Podcast_1
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

antonov


05.12.2010 | heise.de | Peter Muehlbauer
Gutachten zum Sonntag

Das Erzbistum München-Freising vertuschte Kindsmissbrauch durch das "besondere Erpressungspotenzial" sexuell tabuisierter Themen, "umfangreiche Aktenvernichtungsaktionen" und eine "katastrophale Aktenpflege"


In einem letzte Woche vorgestellten, aber nicht veröffentlichten 250 Seiten starken Gutachten kommt die Rechtsanwältin Marion Westpfahl, der im Auftrag der katholischen Kirche Missbrauchsfälle in Oberbayern untersuchen sollte, zu dem Ergebnis, dass unter anderem eine "katastrophale Aktenpflege" im Erzbistum München-Freising, dem von 1977 bis 1982 der jetzige Papst Josef Ratzinger vorstand, dafür verantwortlich ist, dass Verbrechen aus der Vergangenheit nur noch sehr bedingt ermittelt und aufgeklärt werden können. Darüber hinaus seien durch "umfangreiche Aktenvernichtungsaktionen" mögliche Beweisstücke und Indizien unwiederbringlich verloren. Zumindest Teile der Akten wurden der Einschätzung der Gutachterin nach offenbar absichtlich vernichtet, um Missbrauchsfälle zu vertuschen.

Trotzdem fand die Rechtsanwältin Hinweise auf mindestens 365 Missbrauchsfälle nach 1945. Allerdings geht Westpfahl, davon aus, dass dies nur die Spitze eines Eisbergs ist und die Dunkelziffer deutlich darüber liegt. Von 159 in den Akten verbliebenen "auffälligen" Priestern wurden 26 als Sexualstraftäter verurteilt, obwohl ein Missbrauch in deutlich mehr Fällen nachgewiesen wurde. Auch 96 Religionslehrer sind immer noch aktenkundig. Aus dieser Gruppe verurteilte man nur eine einzige Person. Andere körperliche Misshandlungen von Religionslehrern, die nach Ansicht der Gutachterin in 24 Fällen erwiesen sind, führten nicht zu gerichtlichen Konsequenzen.

Weiterhin geht aus den verbliebenen über 13.200 Akten und aus Gesprächen hervor, dass sich die Kirchenmitarbeiter in der Vergangenheit viele Gedanken um den Ruf ihrer Organisation, aber relativ wenige um die Schicksale der Missbrauchsopfer machten, was sich unter anderem an einer euphemismengeprägten Sprache zeige. Zudem, so Westpfahl, hätte die Kirche zur Vertuschung von Missbrauchsfällen auch gezielt sexuelle Tabus und ein "besonderes Erpressungspotenzial" solcher Themen genutzt.

Kardinal Reinhard Marx, der amtierende Erzbischof von München und Freising, zeigte sich in einer Pressemitteilung angesichts der Ergebnisse "schockiert" und sprach von der Untersuchungszeit als den "schlimmsten Monaten (s)eines Lebens". Nun, so Marx, bitte man "als Kirche um Vergebung für das, was Mitarbeiter der Kirche getan haben".


---> Quelle


Pinnswin

Bistum Osnabrück entpflichtet Priester
http://www.noz.de/lokales/49613994/kinderpornografie-bistum-osnabrueck-entpflichtet-priester-aus-dem-emsland
Zitathav/rav Steinbild/Osnabrück. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat einen Priester aus dem nördlichen Emsland mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entpflichtet. Der Seelsorger soll im Internet auf Seiten mit kinderpornografischen Dateien zugegriffen haben. Die Polizei ermittelt. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Bischof habe der Geistliche am Samstagnachmittag entsprechende Vorwürfe eingeräumt, teilte die Bischöfliche Pressestelle in Osnabrück mit.
Trauer, Schock und Entsetzen in den Emslanddörfern Steinbild, Wippingen und Renkenberge: Die Kirchenbesucher reagierten verwundert, als Domkapitular Ansgar Lüttel den Gottesdienst am zweiten Advent mit ihnen feierte. Lüttel ist als Personalreferent für die Priester des Bistums Osnabrück zuständig.

Gleich zu Beginn erfuhren sie den Grund für den Besuch, als der Personalchef erklärte, dass ihr Pastor vom Dienst entpflichtet worden ist. Erst im August hatte der 38-Jährige den Dienst als Pfarradministrator der Kirchengemeinden St. Georg Kluse/Steinbild, St. Bartholomäus Wippingen und St. Antonius Renkenberge angetreten. Drei Gemeinden, die in einigen Jahren benachbarten Pfarreien angeschlossen werden sollen.

Totenstill war es in den Kirchen, als der Personalreferent die Ursache für die Entpflichtung erläuterte: ,,Wegen polizeilicher Ermittlungen im Zusammenhang mit der Nutzung kinderpornografischer Inhalte im Internet." Für Lüttel war die Nachricht, wie er sagte, ,,ein Schock". Bis dahin habe es keine Anhaltspunkte gegeben. Wieder einmal sei Vertrauen in Kirche und Priester erschüttert worden. Wiederholt rang Lüttel nach Luft, als er die Botschaft überbrachte.

Erst nach dem Gottesdienst löste sich die Sprachlosigkeit. ,,Blankes Entsetzen und tiefe Trauer" habe die Erklärung bei ihr ausgelöst, sagte eine 74-Jährige. ,,Nicht für möglich gehalten", war immer wieder zu hören. ,,Ich kann es nicht glauben", sagte eine Frau, den Tränen nahe. ,,Ich verstehe das alles nicht", bekannte eine Jugendliche.

,,Restlos enttäuscht und bis ins Mark erschüttert" zeigte sich Heiner Bojer, Organist und Bürgermeister von Renkenberge. ,,Ein solcher Schlag trifft unsere Gemeinden ganz besonders", sagte er mit Blick auf die vielen Wechsel der Seelsorger in jüngster Zeit.

Auch sein Bürgermeisterkollege aus Kluse zeigte sich sprachlos: ,,Nein, damit habe ich nicht im Entferntesten gerechnet", erklärte Hermann Borchers, der Vizevorsitzender des Kirchenvorstandes ist und auf die gute Zusammenarbeit zwischen Pastor und politischer Gemeinde verwies.

Der Priester gilt als dem Opus Dei nahestehend. Der 38-Jährige nutzte offenbar intensiv das Internet. So betrieb er zwei Blogs: Eines unter seinem Namen zeigt Landschaftsbilder. Im zweiten Blog unter der Bezeichnung ,,fortes fide" äußerte sich der katholische Geistliche anonym zu zahlreichen kirchenpolitischen Fragen und vertrat dezidiert konservative Positionen. So kritisierte er etwa, dass eine Frau das Seelsorgeamt des Bistums Osnabrück leitet.

Die Polizei hatte am Donnerstag einen Rechner des Priesters in seiner Wohnung in Steinbild sichergestellt. Der Computer wird vom Zentralen Kriminaldienst der Polizei Lingen ausgewertet, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Emsland sagte. Die Ermittlungen dauern an.

Unabhängig davon leitete die Osnabrücker Bistumsleitung eine kirchenrechtliche Voruntersuchung ein. Der Priester bleibt bis auf Weiteres von seinen seelsorglichen Aufgaben entpflichtet. Die Bistumsleitung will in den nächsten Tagen schnell klären, wer ihn vertritt.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Kuddel

ZitatUS-Botschaft: Kardinäle "technophob und ignorant"

"Wikileaks"-Dokument: Papst Benedikt versuchte, EU-Beitritt der Türkei zu verhindern


London -Laut einer Einschätzung der US-Botschaft in Rom ist eines der Hauptprobleme des Vatikans die Kommunikationspolitik. Die Kardinäle seien "technophob und ignorant", nur wenige hätten eine Email-Adresse und ein einziger Papst-Berater verfüge über ein "Blackberry"-Smartphone, ist in einem vom "Guardian" veröffentlichten Dokument zu lesen.

In dem Bericht der Botschaft in Rom an das US-Außenministerium werden die Berater ("generell Männer über 70") des Papstes als "italozentrisch" beschrieben, in Benedikts Umfeld finde sich niemand, der moderne Kommunikations- und Medientechnologien verstehe. Außerdem umgebe sich der Papst mit Jasagern, so dass sich oft niemand finde, der ihm schlechte Nachrichten überbringt.

Außerdem habe die Kirche ein Kommunikationsproblem: öffentliche Erklärungen seien oft in "altmodischer, kodifizierter" Schreibweise abgefasst, die kaum jemand versteht. So soll sich der israelische Botschafter beklagt haben, dass er in einer Stellungnahme des Vatikans, die eine positive Nachricht für Israel enthalten sollte, diese nicht gefunden habe.

Auch die Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Richard Williamson wurde als Beispiel für eine Kommunikationspanne angeführt. Selbst die Abteilung des Vatikans, die für die Beziehungen zu jüdischen Vertretern zuständig sei, habe von den Absichten des Papstes aus den Medien erfahren. Die Entscheidung, die Exkommunikation des konservativen Bischofes aufzuheben, hatte 2009 für Empörung in vielen Ländern gesorgt. Der Vatikan erklärte später, er habe nicht gewusst, dass Williamson das ganze Ausmaß des Holocausts geleugnet habe.

Papst gegen Türkei-Beitritt

Außerdem soll Joseph Ratzinger, damals einflussreicher Kardinal im Vatikan und seit 2005 Papst Benedikt XVI., jahrelang Politik gegen einen EU-Beitritt der Türkei gemacht haben. Die Zeitung beruft sich auf einschlägige diplomatische Geheimdokumente, die sie von der Aufdecker-Website Wikileaks erhalten habe.

So habe sich Ratzinger im Jahr 2004 als Präfekt der Glaubenskongregation dagegen ausgesprochen, dass ein muslimischer Staat der Europäischen Union beitrete. Offiziell verhielt sich der Vatikan in dieser Sache natürlich politisch neutral. Der Vatikan-Diplomat Monsignore Pietro Parolin, heute Nuntius in Venezuela, wertete Ratzingers Einstellung als "persönliche Aussagen", die nicht der offiziellen Position es Vatikan entsprechen würden.

"Schwächung für die christlichen Wurzeln in Europa"

Die US-Diplomaten gingen davon aus, dass Ratzinger mit seinen Kommentaren einen Beitrag zur damals geführten Debatte um die Aufnahme eines "christlichen Gottesbezuges" in die EU-Verfassung leisten wollte. Der "Guardian" zitiert aus den Dokumenten einen US-Diplomaten, demzufolge es "für Ratzinger klar ist, dass es eine weitere Schwächung für die christlichen Wurzeln in Europa bedeuten würde, wenn ein muslimisches Land in die EU aufgenommen würde".

2006, als Parolin für den nunmehrigen Papst arbeitete, wurden dessen Aussagen vorsichtiger. "Weder der Papst noch der Vatikan haben eine türkische EU-Mitgliedschaft per se unterstützt", zitiert der damalige US-Geschäftsträger den Vatikan-Diplomaten. "Der Heilige Stuhl war aber immer offen für einen Beitritt, mit der Betonung darauf, dass die Türkei die Kopenhagener Kriterien der EU erfüllen muss, um ihren Platz in Europa einnehmen zu können."

Eine große Sorge sei laut Parolin, dass die Türkei der EU beitreten könnte, ohne notwendige Fortschritte bei der Religionsfreiheit gemacht zu haben. Die EU und die USA sollten demnach in dieser Hinsicht auf Ankara weiter Druck ausüben. In der Türkei stehe man kurz vor der "offenen Verfolgung" der Christen, es könnte gar nicht mehr viel schlimmer für die Christen in dem Land werden, zitierte der US-Diplomat seinen vatikanischen Informanten.

Vatikan empört


Als "äußerst gravierend" hat der Vatikan die Veröffentlichung bezeichnet. Man wolle den Inhalt der Depeschen nicht kommentieren, war in einer am Samstag veröffentlichten Presseaussendung zu lesen. "Die Depeschen spiegeln lediglich die Meinung derjenigen wider, die sie verfasst haben", heißt es in der Pressesendung.

Die von Wikileaks veröffentlichten Dokumenten seien keineswegs Ausdruck der Position der Heiligen Stuhls. Auch die Aussagen der Vatikan-Vertreter, die in den Depeschen zitiert sind, seien ungenau, ihre Zuverlässigkeit sei bestreitbar, hieß es. (red/APA/Reuters)
http://derstandard.at/1291454874230/Kirchenkritik-US-Botschaft-Kardinaele-technophob-und-ignorant

ZitatUS-Diplomaten in Sorge
"Überbleibsel antisemitischer Einstellungen" im Vatikan

Bertone reagiert gelassen auf Depeschen: "Bin stolz, als 'Ja-Sager' bezeichnet zu werden"


London - Die "New York Times" hat aus weiteren von Wikileaks veröffentlichten Depeschen zitiert, worin US-Diplomaten ihre Sorge über "Überbleibsel anti-semitischer Einstellungen" unter Mitarbeitern des Vatikan äußerten. Demnach hieß es in einer US-Depesche von 2002, dass ein nicht genannter älterer Mitarbeiter französischer Abstammung sich beschwert habe, dass das starke Interesse der US-Regierung am modernen europäischen Antisemitismus aus dem "exzessiven Einfluss von Juden in euren Medien und eurer Regierung" stamme.

Die Veröffentlichung sorgt für Debatten im Vatikan. Der vatikanische Staatssekretär Tarcisio Bertone reagierte betont gelassen auf die "Cables" von US-Diplomaten, in denen er als "Ja-Sager" bezeichnet und wegen seiner mangelnder Sprachkenntnisse kritisiert wird. "Ich bin stolz, als 'Ja-Sager' bezeichnet zu werden. Dieser bunte Ausdruck spiegelt meinen Einklang mit der pastoralen Linie des Papstes wider", kommentierte Bertone.

Der Vatikan hatte am Samstag die Wikileaks-Enthüllungen, zu denen auch Berichte der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl an das US-Außenministerium gehören, als "extrem schwerwiegend" bezeichnet. Die Depeschen aus der Vatikan-Botschaft spiegelten nur die "Wahrnehmungen und Meinungen" der Schreiber wider, hieß es in einer Mitteilung der vatikanischen Pressestelle am Samstag. Die Inhalte könnten weder als Äußerung des Heiligen Stuhls noch als genaue Zitate von Kurienmitarbeitern betrachtet werden.

Irritationen

In der Nacht auf Samstag waren über die britische Tageszeitung "The Guardian" mehrere den Vatikan betreffende Depeschen veröffentlicht worden. Sie handeln unter anderem vom Verhalten des Heiligen Stuhls zu den Missbrauchsfällen in Irland, aber auch vom Beitrag, den der Papst zur Befreiung 15 britischer Matrosen im Iran geleistet habe. Irritationen löste auch die inoffizielle Türkei-Politik von Josef Ratzinger - seit 2005 Papst Benedickt XVI. - als einflussreicher Präfekt der Glaubenskongregation aus.

Im Vatikan konnte man den Ärger wegen der Wikileaks-Enthüllungen jedoch nicht zur Gänze verbergen. "Die Bewertungen über den Heiligen Stuhl bezeugen, auf welchen Tiefpunkt die US-Diplomatie gesunken ist. Sie verliert allmählich an Glaubwürdigkeit", wurde ein anonymer Purpurträger von der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag zitiert.

Die Wikileaks-Enthüllungen versetzen den US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Miguel Diaz, in Verlegenheit. "Wir verurteilen die Veröffentlichung von Dokumenten, die angeblich Geheiminformationen des US-Departments sind", hieß es in einer Presseaussendung. (APA/AFP)
http://derstandard.at/1291454887132/US-Diplomaten-in-Sorge-Ueberbleibsel-antisemitischer-Einstellungen-im-Vatikan

Kuddel

Seligsprechung von Papst Pius XII durch Ratzinger. Dann muß nur noch die Geschichte umgeschrieben werden. Darin hat die Kirche einige Erfahrung.


ZitatPapst Pius XII.
Die Legende vom Retter der Juden


Papst Pius nahm die Absagen reaktionslos zur Kenntnis. Weder ließ er insistieren noch unternahm er weitere Schritte. Die Situation war ihm zu heikel. Eine Eskalation mit Berlin wollte er unbedingt vermeiden. Zur selben Zeit lief die Razzia im alten Ghetto und überall in Rom wie von den Nazis geplant weiter. Die berüchtigte ,,Liste Dannecker", die der SS-Judenjäger zusammengestellt hatte, wurde bürokratisch akkurat abgearbeitet. Gegen 14 Uhr fuhr der letzte Lastwagen mit Verhafteten in den Hof des Collegio Militare. Das Gebäude diente als vorübergehendes Sammellager. Mehr als eintausend Menschen jeden Alters hatten die Häscher zusammengetrieben. Viele Juden auf der Liste waren geflüchtet; zusätzlich waren die Meldedaten sehr lückenhaft. Außerdem lebten die meisten der vermuteten zehntausend Juden illegal in der Stadt.

Die Behauptung, Papst Pius hätte einen Abbruch der Razzia erreicht und damit neun Zehntel der römischen Juden gerettet, ist nachweislich falsch. Sämtliche Dokumente zur SS-Aktion sowie alle Zeugenaussagen und Erinnerungen unmittelbar und mittelbar Beteiligter bestätigen, dass die Razzia so wie von der SS geplant ablief und beendet wurde.

Die gegenteilige Behauptung wird aus einer kurzen und unklaren Telefonnotiz Bischof Hudals hilflos konstruiert.
http://www.fr-online.de/kultur/debatte/die-legende-vom-retter-der-juden/-/1473340/4919704/-/item/1/-/index.html

Kuddel

ZitatChristen und die Prügelstrafe
Glaube, Liebe, Züchtigung

Zwei Erziehungsratgeber evangelikaler Christen empfehlen das Züchtigen von Kindern und rechtfertigen die Prügelstrafe mit der Bibel
http://www.sueddeutsche.de/wissen/glaube-liebe-pruegel-hoert-auf-damit-1.1036245

Kuddel

Die Skandale verbreiteter sexueller Gewalt und insbesondere die Affäre um den Augsburger Bischof Walter Mixa haben in diesem Jahr zu einer anhaltenden Welle von Austritten aus der katholischen Kirche beigetragen. Besonders groß ist der Aderlass im Bistum Augsburg, wo bis Mitte Dezember 11.351 Menschen die katholische Kirche verließen. Im Vorjahr waren es 6.953 gewesen. Das ist eine Steigerung um 62 Prozent.

Aloysius

ZitatDas ist eine Steigerung um 62 Prozent.

Und da unken so viele, es gäbe keine guten Nachrichten mehr...

Aber vorsichtig, viel zu viele springen von der Pfanne ins Feuer:

Zitat

...

Zulauf bei den Protestanten im Süden

In evangelischen Landeskirchen stiegen dagegen die Eintrittszahlen, und zwar besonders im mehr von Katholiken bevölkerten Süden: In Bayern traten laut "Süddeutscher Zeitung" bis November bereits mehr als 5.000 Menschen der lutherischen Landeskirche bei; in den Vorjahren pendelte die Zahl um 3.500. "So 200 dürften noch dazukommen", sagte Kirchen-Sprecher Johannes Minkus.

In Baden wuchs die Eintrittszahl der evangelischen Landeskirche dem Bericht zufolge insgesamt um 20 Prozent. Oberkirchenrätin Karen Hinrichs nannte als Gründe sowohl die Popularität der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann als auch "das Bekanntwerden der vielen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche". Die Eintritte (1.660) konnten die Austritte (5.910) allerdings nicht aufwiegen, wie der Meldung der Landeskirche zu entnehmen ist. In der Stuttgarter Eintrittstelle ging die Zahl der katholischen Übertritte von 19 (2009) auf 57 in diesem Jahr hoch. Der Trend dürfte auf die gesamte Landeskirche übertragbar sein, so ein Kirchensprecher.

...

http://www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/2010-viel-mehr-austritte-aus-der-katholischen-kirche29657

Na ja, trotzdem schon mal ein kleiner Fortschritt...
Reden wir drüber

Aloysius

ZitatOrdensbruder vergeht sich sexuell an Behinderten

In einem Behindertenheim im Landkreis Cham hat sich ein Betreuer an Bewohnern sexuell vergangen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art im Bistum.

...

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-01/regensburg-reichenbach-misbrauch

Tja, die Regensburger Domspatzen kommen ja auch aus der Ecke, und haben inzwischen traurige Berühmtheit erlangt aufgrund vieler Berichte von ehemaliger Betroffener, die von zahllosen Übergriffen Zeugnis abgelegt haben.

Natürlich ist und war das dem Papst komplett unbekannt, das sein eigener Bruder die Domspatzen angeführt hat, tut nichts zur Sache. Das waren bestimmt alles nur 'eine kleine Watschn'
Reden wir drüber

Kuddel


Pinnswin

"...Rebellion im Altenheim..."
http://kath.net/detail.php?id=30063

Zitat...Die Kirche kann nicht bleiben, wie sie ist. Es geht um Reinigung... Hier ist eine konzertierte
Aktion neoliberaler Kräfte am Werk, die einen Umbau forcieren, der die katholische Kirche ihres Wesens
und damit ihres Geistes und ihrer Kraft berauben würde...,,Es wird eine Zeit kommen, in der man die
gesunde Lehre nicht ertragt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den
Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien
zuwenden" (2 Tim 4,3)...

...
dass sich die Kirche in Deutschland der wirklichen Probleme annimmt... Wer Wind sät, kann Sturm ernten.
...
Das theologische Establishment paart sich mit so charismatischen und integren
Politikern wie Althaus und Schavan... Als morsche Äste können sie freilich noch Schaden anrichten, wenn
sie vom Baum herunterfallen. ...Kirche ist nicht da, wo die Gegenpäpste in den Medien sind; ... Der Zölibat
ist kein Dogma... usw.usf...



Fazit: Unglaublich tolles Interview! - Danke!
Vor allem eines kann man nur unterstreichen: An der ewigen Zölibatsdiskussion zeigt sich immer mehr wie
sich die Spreu vom Weizen trennt.

O0

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Aloysius

Sieht so aus, als ob selbst die Saubermänner gar nicht so sehr sauber sind...

ZitatKardinal Marx – Krisenmanager oder Intrigant?

Marx hat einen möglichen Missbrauchsfall zurückgehalten – und informierte das Kloster Ettal erst drei Monate später darüber.

Am Ende durfte sich Reinhard Marx als Sieger fühlen. Seine Strategie, mit harter Hand den Chefaufklärer im Missbrauchssumpf zu geben, ging auf. Wie der Münchner Erzbischof dabei vermeintliche Schuldige aus dem Weg räumte, stieß zwar viele Kirchenmänner vor den Kopf. Marx verärgerte sogar den Heiligen Vater. In Rom munkelte man schon, das könne ihn den ersehnten Kardinalshut kosten. Aber alles klappte wunderbar: Heute ist Marx mit seinen 57 Jahren der jüngste Kardinal der Welt. Und sein Image als einer der wenigen ehrlichen Aufklärer von Kirchenmissständen strahlt heller denn je. Der ,,Focus" kürte den beliebten Gottesmann zu einem der besten Krisenmanager des Jahres 2010. Heute steht Reinhard Marx auf dem Gipfel seiner Macht und seines Ansehens.

...

http://www.welt.de/politik/deutschland/article12492022/Kardinal-Marx-Krisenmanager-oder-Intrigant.html
Reden wir drüber


Kuddel

Demonstration
Bündnis plant Proteste zum Papstbesuch im September

In Berlin schließen sich Vereine und Verbände für Proteste während des Papstbesuchs im September zusammen. Wenn Benedikt XVI. die Hauptstadt besucht, soll unter anderem eine große Demonstration für sexuelle Selbstbestimmung werben.


http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1574522/Buendnis-plant-Proteste-zum-Papstbesuch-im-September.html

Efeu

ZitatKeine Macht den Doofen!
Eigentlich sollte klar sein, dass eine Menschheit, die über Satelliten kommuniziert und das Atom spaltet, die dafür erforderliche Reife besitzen sollte. Doch davon sind wir weit entfernt! Einer der Gründe dafür liegt in der epidemischen Ausbreitung der ,,Religiotie" (,,religiöse Idiotie"). Darunter verstehe ich eine selten diagnostizierte (wenn auch häufig auftretende) Form der geistigen Behinderung, die durch intensive Glaubensindoktrination vornehmlich im Kindesalter ausgelöst wird. Religiotie führt zu deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie zu unangemessenen emotionalen Reaktionen, sobald es um glaubensrelevante Sachverhalte geht – etwa um das Anerkennen der empirischen Belege der Evolutionsbiologie.

Religiotie ist sicherlich die am leichtesten zu erkennende Form einer weltanschaulich bedingten, partiellen Denkschwäche. Andere Varianten dieses Syndroms sind weniger offensichtlich, politisch jedoch nicht weniger bedeutsam: etwa die ,,Ökonomiotie" (,,ökonomische Idiotie") oder die mit ihr eng verwandte ,,Ökologiotie" (,,ökologische Idiotie"). Uns ist es doch tatsächlich gelungen, ein Finanzsystem zu etablieren, das soziale Spannungen automatisch verstärkt, indem es Reiche fast zwangsläufig reicher und Arme ärmer macht. Darüber hinaus haben wir eine Wirtschaftsform entwickelt, die ökonomischen Wohlstand über die Produktion ökologischer Katastrophen erkauft, welche jeglichen Wohlstand in der Zukunft zunichtemacht. Intelligent ist das sicher nicht!
Bei genauerer Betrachtung fragt man sich wirklich, wer das intelligentere Lebewesen ist: die gemeine Ameise oder der Mensch? Immerhin übersteigt die Biomasse der Ameisen die Biomasse der Menschen um ein Vielfaches. Und obwohl die Ameisen Tag für Tag wie die Weltmeister produzieren und konsumieren, gibt es bei ihnen weder ein Überbevölkerungs- noch ein Müllproblem. Offensichtlich verstehen es die Ameisen, intelligenter zu wirtschaften als jene stolze Primatenart, die sich in ihrem Hang zur Selbstüberschätzung einst die Bezeichnung ,,Der weise Mensch" (,,Homo sapiens") gab.

Das heißt nicht, dass wir Menschen prinzipiell zu dumm wären, Produktion und Konsumtion intelligenter zu gestalten. Schon lange liegen Konzepte vor, die zeigen, wie wir vernünftiger mit unseren Ressourcen umgehen könnten. Es gibt auch Entwürfe für eine neue Ökonomie, die allen Menschen nützen würde – nicht bloß einigen wenigen Wohlhabenden, die mit ihrem exorbitant gestiegenen Reichtum in der Regel ohnehin nichts mehr anzufangen wissen. Doch werden diese Vorschläge aufgegriffen? Werden sie breit in den Medien und in der Politik diskutiert? Nein, das Gegenteil ist der Fall: Kaum ist eine Krise notdürftig überstanden, machen wir weiter, als sei nichts geschehen. Dass die anwachsenden Müllberge die Umwelt verpesten, dass die Rohstoffe zuneige gehen, dass weltweit Tag für Tag 30.000 Kinder unter fünf Jahren sterben müssen, scheint kaum jemanden zu interessieren.

Früher dachte ich, hinter dieser kolossalen menschlichen Verbohrtheit stünden mächtige Interessensgruppen, Lobbyisten, die sich in ominösen Hinterzimmern treffen und für den geheiligten Profit notfalls über Leichen gehen. Doch das ist, wenn überhaupt, nur ein Nebenaspekt eines sehr viel größeren Problems: So anregend und subjektiv entlastend es sein mag, anzunehmen, dass die Geschicke der Menschheit von einem Grüppchen finsterer Verschwörer gelenkt wird, in Wahrheit steckt hinter der ganzen Misere eine einzigartige, gigantische, weltumspannende RIESENBLÖDHEIT!
[...]
http://hpd.de/node/11296

Aloysius

Bei religiöser Belästigung gibt's für mich nur eines:

Bibel ab!
Reden wir drüber

Kuddel


Judy

Zitat von: Aloysius am 11:38:10 So. 20.März 2011
Bei religiöser Belästigung gibt's für mich nur eines:

Bibel ab!

dann aber vielleicht Tolstoi an?
In seinem Buch "Auferstehung" gibt es eine gute Stelle, wo er Gottesdienste damit kritisiert, dass er erklärte wie bescheuert das Abendmahl doch ist, genau deswegen ist Jesus doch gekreuzigt worden, weil er gegen die Gottesdienste in Gebäuden  von heuchlerischen und meist auch korrupten Priestern gepredigt hatte und nun machen sie aus Jesus auch noch wieder so einen Gottesdienst, der von bezahlten Predigern eben wegen diesem sicheren Lebensunterhalt abgehalten wird.
Gegen Tolstoi kann man doch eigentlich nichts haben, er ist ein zutiefst religiöser Mensch. Liest halt leider kaum mehr einer die Klassiker.

Judy

Oder die Kinski-Version, zwar nicht gerade die vernunftgeborene Reaktion eines Menschen, der seine Mitte gefunden hat, wenn man das mal so sagen darf.
Passt aber ganz gut als heftige Reaktion auf eine heftige Scheinheiligkeit.


Klaus Kinski und das scheiß Gesindel

Kuddel

ZitatZahl der Kirchenaustritte steigt um 40 Prozent

"Persönliche Form des Protests und der Abscheu": 180.000 Katholiken haben ihrer Kirche als Folge des Missbrauchsskandals den Rücken gekehrt. Besonders viele Austritte gab es in den bayerischen Bistümern.
http://www.sueddeutsche.de/politik/katholische-kirche-in-der-krise-zahl-der-kirchenaustritte-steigt-um-prozent-1.1081955

Aloysius

Schöner Artikel zum Thema der Formalitäten und Kosten beim Austritt:

Gebühren bei Kirchenaustritt

Wenn Religionsfreiheit unbezahlbar ist

von: Thomas Traub

Jedes Jahr kehren mehr als 200.000 Gläubige den großen christlichen Kirchen den Rücken. Viele von ihnen zahlen dafür eine Gebühr. In NRW sorgt ein Fall für Aufsehen, in dem der Kirchenaustritt eines Hartz-IV-Empfängers an den Kosten in Höhe von 30 Euro scheitert. Thomas Traub über den rechtlichen Hintergrund solcher Gebühren und eine einfache Lösung für besondere Fälle.

...


http://www.lto.de/de/html/nachrichten/2924/gebuehren_fuer_kirchenaustritt_wenn_religionsfreiheit_unbezahlbar_ist/
Reden wir drüber

Judy

hab ich neulich der Bibliothek meiner Stadt angeguckt:

Der Antikatechismus - 200 Gründe gegen die Kirchen und für die Welt
von  Karlheinz Deschner und Horst Herrmann

die erste Rezension auf amazon sagt auch schon viel:
Das Buch sollte Pflichtlektüre für alle Menschen werden, und vor allen Dingen für diejenigen, die sich römisch-katholisch nennen.
Endlich wird mal die Wahrheit veröffentlicht. Da die Kirche es nicht geschafft hat, das Buch zu verbieten, war wohl doch zu viel Wahrheit vorhanden.

Judy

Neulich im Stern war ja auch ein Artikel, wo es darum ging, dass bei Caritas und Diakonie Arbeitnehmerrechte ganz schwer verletzt werden. Dort wurde von Seiten der Wohlfahrtsorganisationen damit argumentiert, dass sie sonst Konkurs anmelden müßten, wegen der Billigkonkurrenz (und das obwohl die Kirchen Riesenvermögen haben!!!)

Derlei üble Machenschaften sind aber nicht neueren Datums, siehe Beitrag heute auf SpOn:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,756370,00.html

Irgendwie scheinen die Medien sich richtig auf Caritas und Diakonie einzuschießen, vielleicht doch ein Zeichen, dass immer mehr Leute aufwachen und sich fragen, ob das denn tatsächlich sein kann und darf.

Kuddel

ZitatBischof Mixa will Auszeit offenbar beenden

Walter Mixa will wieder offensiver als Seelsorger wirken. Das kündigte der nach Prügelvorwürfen zurückgetretene ehemalige Bischof von Augsburg in einem Interview an. Dabei will er insbesondere junge Menschen ansprechen - auf Facebook und mit einer eigenen Homepage.
http://www.stern.de/panorama/katholische-kirche-bischof-mixa-will-auszeit-offenbar-beenden-1674120.html#utm_source=sternde&utm_medium=zhp&utm_campaign=panorama&utm_content=snippet-links

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