caterpillar (KN 27.2.03)

Begonnen von , 21:22:55 Do. 27.Februar 2003

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Fritz Linow

Die gleiche Scheiße in Italien:

17.12.21
Entlassene Arbeiter und Unternehmer auf der Flucht

Diesmal sind die Caterpillar von Jesi an der Reihe, eine gewinnbringende Fabrik und ein amerikanischer multinationaler Konzern,
der plötzlich den Umzug und 270 Entlassungen ankündigt und dabei von den Leibwächtern eskortiert wird.



https://www.youtube.com/watch?v=r1HG1zcGcZY


https://www.youtube.com/watch?v=fC_AQLQtNJo

Kuddel

Diese nationalistische Standortpolitik der IGM ist völlig daneben.
"Wir für hier!"
Ich krieg das Kotzen.
Gegen global operierende Konzerne kann man sich nur grenzüberschreitend wehren. Man hätte gleich den Schulterschluß suchen müssen zu den Kollegen in China.
Und nun zu den in Italien.
Die IGM sucht lieber die Nähe zu lokalen Politikern.

Fritz Linow

Zitat

24.1.22
Grade-school students joined the Caterpillar protest. 'We understood that this battle is also ours. Actually, it is ours more than anything else: it's not only the families of the 270 workers who are involved, but also us, who are preparing to face a world that is like this.'

A different kind of class struggle

Alternating school and work is difficult at a time when work is in crisis, and schools are not doing so well either, stunted as they are by the pandemic. The two fifth-grade classes of the Cuppari Technical Institute in Jesi went to have their classes in front of the gates of Caterpillar, where all 270 workers face being laid off in a little over a month because the company's top management believes it is more convenient to move production elsewhere. This is why the professor of law and economics Ero Giuliodori took 40 girls and boys to meet the workers and trade unionists, to learn how the things they're studying all year long work in real life. Class struggle in more ways than one.
(...)
https://global.ilmanifesto.it/a-different-kind-of-class-struggle/

Fritz Linow

Zitat9.6.22
Caterpillar: Belegschaft in Kiel bleibt verunsichert

,,Ich sage nichts. Hier ist ja sowieso bald Schluss." ,,Ich bin genauso schlau wie vorher." Das sind einige Äußerungen von Caterpillar-Beschäftigten nach den Betriebsversammlungen am Donnerstag in Kiel-Friedrichsort. Begeisterung hört sich anders an.

[spoiler]Doch der Unmut ist nachvollziehbar. Nach einem Jahr Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz wollten die Beschäftigten vor allem eins: Klarheit. Doch die gibt es nicht wirklich an diesem Vormittag. Zwar verkünden Gewerkschaft und Betriebsräte gemeinsam mit der Kieler Geschäftsführung eine "Perspektive für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", doch die präsentierten Eckpunkte lassen für einen Großteil der Belegschaft die entscheidende Frage offen: Was wird aus mir ganz persönlich?

Caterpillar: Investor übernimmt Gießerei Kiel

Einigermaßen Klarheit gibt es lediglich für die knapp 100 Beschäftigten der Gießerei Kiel: Sie werden – wenn die ,,unterschriftsreifen" Verträge tatsächlich auch unterschrieben sind – ihren Job behalten, nur eben nicht mehr mit Caterpillar als Arbeitgeber: Das traditionsreiche Industrieunternehmen, das bislang ausschließlich Motorenteile für den US-Konzern herstellte, wird nach Angaben der IG Metall von einem Investor übernommen. Dessen Name allerdings wird noch unter der Decke gehalten. Auch diese Tatsache stieß in der großen Kantine in Gebäude 18 nicht gerade auf Begeisterung: ,,Warum legt man nicht alle Karten auf den Tisch?", fragt ein Mittfünfziger in Blaumann, der nach der Versammlung mit düsterer Miene durchs Werktor stiefelt und die gespannten Medienleute links liegen lässt.

Beschäftigte wollten Klarheit, doch für viele gibt es die noch nicht

,,Ich kann diesen Unmut gut verstehen", sagt Stephanie Schmoliner. Fast ein Jahr lang hatte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Kiel-Neumünster im Schulterschluss mit den Betriebsräten um eine Verständigung mit Caterpillar gerungen. Um eine Verständigung, die den rund 650 Beschäftigten in Kiel, aber auch den knapp 70 Kolleginnen und Kollegen im Logistikzentrum Henstedt-Ulzburg etwas anderes bietet als eine turbokapitalistische Kahlschlag-Perspektive. Über Monate schien es, die Amerikaner würden sich gar nicht bewegen. Doch schließlich zeigte der lange Reigen von Demos, Protestaktionen und Solidaritätsbekundungen Wirkung. Zwar rückte der Konzern nicht von seiner Entscheidung ab, den Motorenbau an der Förde einzustellen. Doch sah man sich unter dem großen öffentlichen Druck irgendwann gezwungen, den Menschen eine Perspektive zu geben.
,,Es war wichtig, gemeinsam zu kämpfen und nicht locker zu lassen", sagt Schmoliner. Und: ,,Es war uns wichtig, so viele Industriearbeitsplätze zu retten wie möglich – das ist uns gelungen." Thomas Stark, Betriebsratsvorsitzender der Caterpillar Motoren GmbH, bricht auch nicht in Jubel aus – doch letztlich ist er zufrieden: ,,Es war kein leichter Weg bis heute, aber die Arbeit hat sich gelohnt."

Caterpillar: Mehr als 400 Jobs bleiben erhalten

So wie es sich jetzt abzeichnet, bleiben mehr als 400 von rund 650 Kieler Caterpillar-Jobs erhalten. Etwa ein Drittel der Belegschaft wird weiter beim US-Konzern beschäftigt sein und sich vor allem um das sogenannte After-Market-Geschäft kümmern – also etwa um Reparaturen, Ersatzteilversorgung und die Abwicklung von Garantieansprüchen. Ein weiteres Drittel wird unter der Fahne des neuen Investors weiterarbeiten können – zu den exakt gleichen Bedingungen wie heute. Zu diesen ebenfalls rund 200 Kräften zählen die Gießereibeschäftigten. Hinzu kommt Personal aus der Motorengesellschaft – wer genau, das wird sich (wie auch beim ersten Drittel) erst in den kommenden Wochen im Rahmen der Sozialauswahl entscheiden.

Und für das verbleibende Drittel, das seinen Job verliert? ,,Für diese Beschäftigten", so Schmoliner, ,,gibt es einen sehr gut ausgestatteten Sozialplan, verbunden mit dem Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln."

Vom Unternehmen waren am Donnerstag keinerlei Stellungnahmen zu vernehmen. Wie zu hören ist, wurde der lokalen Geschäftsführung von der Caterpillar-Europazentrale ein Maulkorb verpasst.
Im Sommer 2021 hatte Caterpillar angekündigt, die Produktion von Schiffsmotoren in Kiel einzustellen und das Geschäft ausschließlich auf Service zu fokussieren. Demnach sollten von nahezu 950 Arbeitsplätzen des Konzerns in Kiel, Rostock und Henstedt-Ulzburg nur 200 in Kiel übrig bleiben. Wie es nun in Rostock weitergeht, bleibt vorerst offen. Für die Logistik in Henstedt-Ulzburg zeichnet sich ebenfalls eine Investorenlösung ab.[/spoiler]
https://www.kn-online.de/wirtschaft/regional/caterpillar-belegschaft-in-kiel-bleibt-verunsichert-5B7ITWGVYXF347DYWVP5KXVVOA.html

Kuddel

Hier merkt man, wie bescheuert und falsch die IGM Parole "Wir für hier!" ist:

ZitatCaterpillar workers on strike in Northern Ireland
https://www.industriall-union.org/caterpillar-workers-on-strike-in-northern-ireland

Überall ähnliche Schweinereien. Man kommt gegen den Konzern nur gegenan, wenn man sich grenzüberschreitend zusammentut.

Fritz Linow

Erinnert etwas an Caterpillar in Kiel von der Art und Weise her:

Zitat25.8.22
Flensburg: Mitsubishi Paper Mills will Fabrik schließen

Das Unternehmen Mitsubishi Paper Mills zieht sich zum Jahresende vom Standort Flensburg zurück. Das hat die Firmenzentrale in Japan mitgeteilt. Betroffen sind rund 220 Mitarbeitende.
Ende 2022 will der japanische Konzern Mitsubishi Paper Mills die Produktion von Spezialpapier in Flensburg einstellen. In einer kurzen englischsprachigen Mitteilung begründete das Unternehmen Anfang August seinen Rückzug mit der Kostensituation, die sich durch die Energiepreise dramatisch geändert habe.
(...)
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Flensburg-Mitsubishi-will-Papierfabrik-schliessen,papierfabrik152.html

dagobert

Zitatbegründete das Unternehmen Anfang August seinen Rückzug mit der Kostensituation, die sich durch die Energiepreise dramatisch geändert habe.
Das war noch nicht die letzte Nachricht dieser Art, da kommt noch mehr.
Viel mehr.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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