Warum kein Mindestlohn??

Begonnen von kontra_ausbeuteri, 13:49:02 Mi. 28.März 2007

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kontra_ausbeuteri

Warum gibt's in Deutschland noch immer keinen Mindestlohn?
Das ist doch eine Farce!
Ständig hört man irgend einen Politikersack labern, dass ein Mindestlohn nicht gut wäre, Arbeitsplätze gefährden würde etc....
Kann mir mal jemand diese Logik erklären, ich kapier's jedenfalls nicht! ?(

Spätlese

Mal ganz dumpf beantwortet:

Mindestlohn wird´s ja demnächst irgendwann geben - nur nicht so wie wir uns das alle erhoffen ... sondern auf Hartz-IV-Niveau ...

"Arbeitspflicht" und "motivierender Zwangsarbeitsdienst" für 345 Euro im Monat kommt ... nachzulesen z. B. hier:

http://www.focus.de/finanzen/news/niedriglohnsektor_aid_51558.html

So kriegt man wieder ein paar Millionen rein statistisch aus der Arbeitslosigkeit raus.

Oder wer hätte etwa ernsthaft gedacht, dass "Mindestlohn" in Deutschland eine Verdienstgröße ist, von der man halbwegs sorglos seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Das Ganze ist eine Spirale mit System bzw. die nächste Ausbaustufe:
- Erst wurden durch die Arbeitgeberseite Millionen zu Arbeitslosen gemacht. (Die Noch-Arbeitnehmer erfahren Gehaltskürzungen - die Chefs leisten sich 15% Gehaltserhöhungen pro Jahr.)

- Für die arbeitslos Gemachten wurde der zweite und dritte Arbeitsmarkt geschaffen, ALG-II, Minimalversorgung und sog. "Zuverdienstmöglichkeiten".

- Nun kommt halt als nächster Baustein dieses kranken Systems und der kranken Köpfe die "Arbeitspflicht" auf ALG-II-Niveau. Und dafür wird man eines nicht allzu fernen Tages keinerlei Ausgleiche und Zuschüsse bzw. Kombilöhne mehr zahlen ... das fällt alles weg ... und somit werden die "bisher Arbeitslosen" z. B. 2 Niedriglohnarbeiten á 8 Stunden täglich zu je 345 Euro ausüben MÜSSEN um Danke der dann ausgezahlten ca. 600 Euro netto ihr Überleben abzusichern.

Freilich:
Andernorts in Berlin wird man sich wieder zuprosten und -jubeln durch welch geeignete Maßnahmen man 2 Millionen Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen hat.
Die Wirtschaft bzw. die Unternehmen fordern ja schon länger ähnliche Modelle und so kommt das auch ... wohldosiert über ein paar Jahre verteilt, damit - wie gewohnt - alle weiter die Klappe halten (passend übrigens zur Beschneidung der Meinungsfreiheit und strafrechtlichen Verfolgung von Forenkommentaren).
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Ratrace

Politiker, besonders schwarz getünchte, aber auch gerne die Antisozialdemokraten, sind der Meinung, daß Arbeitgeber ohne Grenzen ausbeuten können sollen, und dies ginge mit einem Mindestlohn nicht mehr. Ganz einfach. Und deshalb wollen diese Politiker lieber Unternehmer, die nicht überlebensfähige Löhne zahlen, als ALG-II-Empfänger. Meine Meinung dazu ist, daß sich Lohnwucherunternehmer verpissen sollen, anstatt einen Teil des Gehaltskosten vom Staat zu bekommen.

Das ist die Logik unseres Kapitalismus. Lieber ausgebeutet werden als Hartz IV. Gestern kam auch wieder eine Diskussionsrunde unter anderem mit Pofinger... ähem... -falla, der ganz gut die neoliberale Denkweise herübergebracht hatte. Und das Publikum klatschte auch noch.
Pofallas rührige Geschichte dazu war die seines Vaters, der mal als (weißnichtmehrwas) für einen Hunderlohn arbeitete, um seine Scheißfamilie mit über 60 Wochenstunden am Kacken zu halten. Nun, Pofalla sieht mir nicht danach aus, als wisse er, wie sich das anfühlt. Ganz ab davon, daß mir die Vita des Papa Pofalla komplett egal ist. Aber wenn ein Politiker schon auf rührige Heimatgeschichten zurückgreifen muß, um sich zu rechtfertigen, sagt das m. E. viel aus.

Das Volk ist ebenso das Problem. Ein Politiker, der sich gegen einen Mindestlohn äußert, gehört ge- und nicht beklatscht. Aber das saturierte Bildungsbüger- und Erna-Doof-Publikum dort sah nicht so aus, als müsse es sich mit Jobs unter der Lebenserhaltungsgrenze herumplagen.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Spätlese

Genau das ist es:

Staatlich geförderte und legalisierte Ausbeutung - GEFÖRDERT und GEFORDERT werden ausschliesslich Niedriglöhne. Die Basis dafür hat man längst geschaffen - EDIT - und Millionen wird man in diese Schiene drängen, damit sich "Pofinger & Co." weiter die Konten vollpfropfen können.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

TagX

ZitatArmutslöhne bleiben
Statt eines gesetzlichen Mindestlohns beschließen Union und SPD Zuschüsse für Unternehmer bei Einstellung von Langzeitarbeitslosen oder Jugendlichen
Von Daniel Behruzi

Während die Politiker der großen Koalition noch über »sittenwidrige« Mindestlöhne debattieren, macht Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann Nägel mit Köpfen. 13,2 Millionen Euro »verdiente« der Banker im vergangenen Jahr – ein Plus von läppischen elf Prozent gegenüber 2005. Mit knapp 36200 Euro bekommt Ackermann an einem Tag in etwa soviel wie 31 Hamburger Hotelangestellte in einem Monat. An deren mieser Bezahlung wird sich unter SPD und Union wohl auch nichts ändern. Ein branchenübergreifender gesetzlicher Mindestlohn, von dem man leben kann, scheint jedenfalls in weiter Ferne.

»Es wird keinen einheitlichen Mindestlohn geben«, bekräftigte der CDU-Arbeitsmarktpolitiker Ralf Brauksiepe am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Und Norbert Röttgen, Geschäftsführer der Unionsfraktion, ergänzte, für ihn sei klar, »daß im Grundsatz der Markt den Lohn definiert«. Der »Arbeitnehmerflügel« der Partei, CDA, hat dennoch – ebenso wie die SPD – eine Unterschriftensammlung mit dem Titel »CDA-Gewerkschafter fordern Mindestlöhne« begonnen. CDA-Chef Karl-Josef Laumann stellte jedoch sogleich klar, daß es dabei nicht um einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn geht. Statt dessen sollten auf regionaler Ebene Durchschnittswerte der jeweils gezahlten Tariflöhne definiert und per Bundesgesetz festgelegt werden, welche Abweichung hiervon »sittenwidrig« sei.

Während DGB-Vize Ingrid Sehrbrock die CDA-Initiative unterstützte, unterschrieb der Vorsitzende des Gewerkschaftsbunds, Michael Sommer, den Aufruf seiner Partei, der SPD, der sich für gesetzliche Mindestlöhne ausspricht, ohne einen konkreten Betrag zu nennen. Ebenfalls unterzeichnet wurde dieser von den Linksfraktionschefs Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Lafontaine gab zu Protokoll, er wolle »seiner besonderen Freude Ausdruck verleihen«, daß er »als ehemaliger SPD-Vorsitzender nach vielen Jahren mal wieder aus vollem Herzen ein SPD-Dokument« unterzeichne. Sein Kompagnon Gysi kündigte an, den zu einem Antrag formulierten SPD-Aufruf noch am Dienstag im Bundestag einzubringen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast bezeichnete die Kampagne, zu deren Erstunterzeichnern Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) zählt, schlicht als »albern«.

Während das Geplänkel um den Mindestlohn also weitergeht, ist sich die Regierung in anderen Fragen bereits einig. Mit dem Programm »Soziale Arbeit«, auf das sich die Arbeitsmarktpolitiker der Koalition am Montag abend einigten, sollen 100000 Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen per »Kombilohn« in Arbeit gebracht werden. Im Rahmen des »Job-Bonus«-Programms sollen Unternehmen, die unter 25jährige Erwerbslose einstellen, ebenfalls per »Kombilohn« bezuschußt werden. Für völlig ungeeignet hält Linksfraktionsvize Werner Dreibus dieses Mittel. »Alle Erfahrungen zeigen, daß Kombilöhne zur Vernichtung regulärer Arbeits- und Ausbildungsplätze beitragen und die Lohn-Abwärts-Spirale begünstigen«, erklärte er in einer Pressemitteilung. Die Unternehmer würden hierdurch aus ihrer Verantwortung entlassen, existenzsichernde Löhne zu zahlen.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2007/03-28/053.php
Grüße


Sozialismus!

besorgter bürger

warum kein mindestlohn?
damit sich diese penner weiterhin mit hartz 4 ne rolex und nen privatjet leisten können:

ZitatCarsten Förster (33) aus Mariendorf arbeitet als Briefzusteller für die "Jurex mail Berlin GmbH". Rund 40 Stunden in der Woche radelt er durch die Stadt. Im Februar bekam er dafür rund 72 Euro (!) überwiesen. "Oft ist es noch weniger", schimpft er.
Das reicht natürlich nicht. Also lebt Förster von Hartz IV.
...
Die Firma gehört zur Jurex GmbH mit Sitz in Erkelenz (NRW), deren Chef gern eine Rolex am Handgelenk trägt und mit dem Privatjet nach Berlin kommt.

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/165178.html
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Regenwurm

Mindestens Lohn zum Leben


"Es ist Mode geworden, steigende Unternehmensgewinne aus sinkenden Löhnen zu erwirtschaften. Seit Mitte der 90er Jahre verlangen die Unternehmen hemmungslos den Ausbau eines Niedriglohnsektors. Das neue ökonomische Vokabular heißt Outsourcing, Lohndumping, Ein-Euro-Jobs. Der Staat unterstützt den Ruinösen Wettbewerb um den billigsten Lohn durch verschärfte Zumutbarkeitsregelungen bei Hartz IV. Selbst Tariflöhne sind dadurch in einen Abwärtsstrudel geraten, besonders im Dienstleistungsbereich." (aus dem Begleittext zum Film).

Jean Ziegler, Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, hält dagegen:
 
"Natürlich muss das sein im Raubtierkapitalismus, wo die unsichtbare Hand des Marktes quasi naturgesetzlich tätig ist, wo der Mensch durchweg nicht mehr anerkannt wird, wo Arbeit wie irgendeine Ware behandelt wird, wo der Mensch auf seine reine Funktionstüchtigkeit reduziert ist. Da hat die Gesellschaft, der demokratische Staat, die moralische Pflicht, normativ einzugreifen und minimale Löhne, die das Existenzminimum decken und ein menschenwürdiges Leben für den Arbeitnehmer und seine Familie ermöglichen, gesetzlich durchzusetzen."

"Die Vorteile eines menschenwürdigen Mindestlohnes liegen auf der Hand: Besser bezahlte Beschäftigte sind motivierter. sie fühlen sich ihrem Betrieb mehr verbunden und wechseln weniger häufig den Arbeitsplatz. Beide, Unternehmen und Beschäftigte, leiden nicht mehr unter den ruinösen Konkurrenzbedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Der Staat hat größere Einnahmen an Steuern und in der Sozialversicherung. außerdem stärken Mindestlöhne die Nachfrage - und damit die Absatzbedingungen der Betriebe. Verlieren werden nur die Unternehmen, deren Profite nicht auf Innovation, sondern allein auf schlechten Arbeitsbedingungen beruhen. Wenn die weniger verdienen würden: Wäre das ein Schaden für die Volkswirtschaft?"

Quelle und Link zum Film
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Kuddel

Die SPD hatte groß herumgetönt, ohne Mindestlohn gäbe es keine Große Koalition. Nun soll der Mindestlohn nicht vor 2017 eingeführt werden. 2017 gibt es diese Große Koalition nicht mehr. Der Mindestlohn wurde durch Ausnahmeregelungen zerschossen und auf den St. Nimmerleinstag verschoben.

In der Schweiz gibt es nun eine Abstimmungs-Initiative zum Mindestlohn.


https://www.youtube.com/watch?v=PGhMM4bcpKE

Dort fordert man einen Mindestlohn von 4000 Franken. Das entspricht 3300€.

Ein paar Statistiken zum Thema:
http://blog.bazonline.ch/datenblog/index.php/920/wer-am-schlechtesten-verdient

Kuddel

ZitatTausende Argentinier demonstrieren für höheren Mindestlohn

Angesichts einer anhaltend hohen Inflation haben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gestern (Ortszeit) Tausende Menschen für eine Verdopplung des Mindestlohns in dem Land demonstriert. Zu dem von Gewerkschaften des öffentlichen Diensts organisierten Protest kamen die Teilnehmer auf der zentralen Plaza de Mayo vor dem Präsidentenpalast zusammen. Sie forderten einen monatlichen Mindestlohn von 9.000 Pesos (knapp 830 Euro).

Derzeit liegt der Mindestlohn bei 3.600 Pesos. Für das vergangene Jahr wird die Inflationsrate offiziell mit elf Prozent angegeben, Experten gehen aber von bis zu 28 Prozent aus. Seit Jänner stiegen die Verbraucherpreise zudem noch einmal rasant. Die Währung verlor gegenüber dem Dollar zuletzt stark an Wert. Die Proteste richten sich auch gegen Präsidentin Cristina Kirchner, der die Demonstranten vorwerfen, sich zum ,,Sprachrohr der Großunternehmen" zu machen.
http://orf.at/stories/2221868/

Kuddel

Sozialdemokratische Arbeitsmarktpolitik:

ZitatNahles will Jugendliche vom Mindestlohn ausnehmen

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr vom geplanten gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde ausnehmen. "Wir müssen verhindern, dass junge Menschen lieber einen besser bezahlten Aushilfsjob annehmen, statt eine Ausbildung anzufangen", sagte die SPD-Ministerin der Bild am Sonntag.

In einem "ernsthaften Dialog" stehe Nahles mit Branchen, die Probleme mit einem Stundenlohn von 8,50 Euro haben. Diese hätten bis zum 1. Januar 2017 Zeit, ihre Löhne über Tarifverträge schrittweise auf 8,50 Euro anzuheben. Gespräche über Ausnahmen bis 2017 hat Nahles nach eigenen Angaben mit Gaststättenbetrieben, Taxifahrern, Callcentern, Zeitungsverlegern und Erntehelfern geführt.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitsministerium-nahles-will-jugendliche-vom-mindestlohn-ausnehmen-1.1913360

Troll

Langsam wäre es besser anzugeben für welche einzelne Personengruppe der spärliche Mindestlohn überhaupt noch gelten soll, die Anzahl an geforderten Ausnahmen explodiert ja förmlich.

Es läuft mehr und mehr auf die Postillon-Satire hinaus, "Kompromiss: Mindestlohn nur für Arbeitnehmer, die mehr als 8,49 € pro Stunde verdienen".

Der Marktkonforme Mindestlohn führt den Sinn von einem Mindestlohn ad absurdum.

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

CubanNecktie

So sehe ich es auch, dieser Thread wird noch 2017 und darüber hinaus von Interesse sein - Ausnahme es kommt ein Systemumschwung oder Zusammenbruch.

Mindestlohn war halt ein Ver-Sprecher oder Wahl-Ver-Sprecher, die Betonung liegt auf Ver, und die Bedeutung ist analog wie Ver-Sehen, also Aus-Versehen wurde den SPD-Wählern ein Mindestlohn zugesagt.
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Tiefrot

Erstaunlicherweise muß man grade vor Wahlen
ein Misanthrop mit Elefantengedächtnis sein, um sowas zu durchschauen.   kotz
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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CubanNecktie

Nichts gegen Elefanten, die sind sehr sozial, adoptieren auch Waisen-'Kinder' und trauern Verstorbenen nach. Sozialer als die meisten GroKotz-Politiker.
Aber ich denke die meisten Wähler haben so etwas wie Alzheimer  :'( oder man manipuliert die Wahlergebnisse ... und es gehen leider zu wenige Abghängte zur Wahl :( ... die meisten Armen sind resigniert ...
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Tiefrot

Elefanten stehn auch im Ruf, extrem merkfähig zu sein.
Das war genau mein Ansatzpunkt.  ;)
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CubanNecktie

Genau, und wenn wir alle so Elefanten wären, wir hätten unsere Peiniger schon längst danongejagt!  ;)
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Rudolf Rocker

Ich will auch so einen Rüssel haben! ;D ;D

Tiefrot

Hast doch schon einen. Wenn auch etwas tiefer.  ;D
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Rudolf Rocker

Haste schon mal versucht damit Wasser aus einem Tümpel zu saugen? ;D ;D ;D

Tiefrot

Nö, aber Tümpel damit befüllt hab ich.  ;D
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rebelflori

Hunderttausende Arbeitnehmer wären trotz des geplanten Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro auf Hartz IV angewiesen. Besonders stark wären Alleinstehende in Westdeutschland betroffen

http://www.welt.de/politik/deutschland/article125950512/Viele-braeuchten-trotz-Mindestlohn-weiter-Hartz-IV.html


Tiefrot

Da gibts noch einen Punkt:
Langzeit-Alos sollen in den ersten 6 Monaten auch keinen Mindestlohn bekommen.
Ich hör die AG schon singen "Hurra Hurra, unser Lohndumping ist immer noch da!"  kotz

Mit dieser Regelung ist der Mindestlohn jedenfalls weitestgehend ausgehebelt.
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Nikita

Spargel und Erdbeeren werden teurer wegen Mindestlohn

*kopfschüttel*

Rappelkistenrebell

21.03.2014 / Kapital & Arbeit / Seite 9Inhalt

Ausnahmen unbegründet

Wissenschaftler und Erwerbslosenverbände kritisieren, daß Minderjährige und »Langzeitarbeitslose« vom geplanten Mindestlohn ausgeschlossen werden sollen
Von Daniel Behruzi

Für die geplanten Ausnahmen beim Mindestlohn gibt es weder eine ökonomische noch eine juristische Rechtfertigung. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vorgestellte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Ein von dem Bremer Professor Andreas Fischer-Lescano erstelltes Gutachten belegt zudem, daß der Ausschluß von sogenannten Langzeitarbeitslosen und Jugendlichen unter 18 Jahren eine Diskriminierung darstellt, die gegen Verfassungs- und Unionsrecht verstößt.

3,7 Millionen Beschäftigten, die aktuell weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienen, soll der Mindestlohn nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums helfen. Das sind deutlich weniger, als ursprünglich zur Diskussion standen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) war zuletzt davon ausgegangen, daß 5,2 Millionen Beschäftigte vom Mindestentgelt profitieren. Das Duisburger Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ), das Rentner, Studierende und Schüler einbezog, kam auf 6,6 Millionen. Daß es nun sehr viel weniger sein sollen, liegt auch an den am Mittwoch von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) bekanntgegebenen Ausnahmen – wobei die Differenzen allein damit nicht zu erklären sind.
»Ausgrenzung«
Neben Minderjährigen sollen Beschäftigte beim Mindestlohn diskriminiert werden, die zuvor ein Jahr oder länger erwerbslos waren. Diese dürfen in den ersten sechs Monaten ihres neuen Jobs mit weniger als 8,50 Euro abgespeist werden. Zusätzlich soll sich das für die Unternehmer dadurch lohnen, daß die niedrigen Entgelte mittels staatlichen Zuschüssen auch noch subventioniert werden.

Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forums Deutschland, nannte es in einer Mitteilung am Donnerstag »überhaupt nicht hinnehmbar, daß schon wieder mal Erwerbslose ausgegrenzt werden«. Ein gesetzlicher Mindestlohn sei eine absolute Lohnuntergrenze, für die es keine Ausnahmen geben dürfe. Als »völlig unzureichend« bezeichnete Behrsing die Höhe des geplanten Mindestlohns. »8,50 Euro haben bereits 2011 nicht ausgereicht, um die Hartz-IV-Armut zu verlassen und werden zum Startpunkt der Einführung erst recht nicht ausreichen«, kritisierte er. Existenzsichernd könne allenfalls ein gesetzlicher Mindestlohn von zehn Euro sein. Zudem dürften Jahreseinkommen bis 20000 Euro nicht besteuert werden.

Am Vortag hatte bereits Klaus Ernst, Fraktionsvize der Linken im Bundestag, betont, ein Niveau von 8,50 Euro sei nicht existenzsichernd. Bis zur ersten Anpassung im Jahr 2018 habe der Mindestlohn seine Funktion zur Sicherung des Lebensunterhalts von Alleinstehenden längst eingebüßt«, monierte Ernst und forderte: »Der Mindestlohn muß deshalb bei zehn Euro pro Stunde starten. Dafür wird Die Linke mit Vehemenz kämpfen.«
Feste Kapitalfront
Entschlossen kämpfen kann allerdings auch die Gegenseite. Unmittelbar nach der Präsentation des Gesetzentwurfs bekräftigten die Konzernlobbyisten ihre altbekannten Argumente für eine Durchlöcherung der Lohnuntergrenze. Diese werden mit ständiger Wiederholung allerdings nicht weniger haarsträubend. So erklärte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Reinhard Göhner, in anderen europäischen Ländern könne man die Schäden gesetzlicher Mindestlöhne auf dem Arbeitsmarkt beobachten. Dort sei die Jugendarbeitslosigkeit durchweg höher als in Deutschland.

Es gehört schon reichlich Chuzpe dazu, die extrem hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen in Südeuropa – die in den vergangenen Jahren infolge der von Berlin verordneten Kürzungspolitik deutlich angestiegen ist – den dort geltenden Mindestlöhnen anzulasten. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedenfalls, daß sich Mindestlöhne nicht oder nur geringfügig auf die Beschäftigung junger Menschen auswirken. So heißt es in einer im Auftrag der britischen Low-Pay-Commission erstellten Literaturstudie, aus der das WSI zitiert: »Die Größe von Beschäftigungseffekten, die sich aus der Einführung oder Erhöhungen von Mindestlöhnen für junge Leute ergeben, sind in der großen Mehrheit der erfaßten Studien extrem klein und am Rande der statistischen Signifikanz.« Mindestlöhne spielten bei der Höhe der Jugendarbeitslosigkeit kaum eine Rolle, so die Wissenschaftler des WSI in ihrer Veröffentlichung vom Donnerstag. Entscheidend sei vielmehr eine negative Konjunkturentwicklung, von der Berufseinsteiger wegen ihrer häufig befristeten und ungeschützten Arbeitsverhältnisse stärker betroffen seien.

Auch Nahles' Erklärung, sie wolle Jugendliche davon abhalten, eine 8,50-Euro-Stelle statt eines Ausbildungsplatzes anzunehmen, widerlegen die WSI-Forscher detailliert. Schon heute seien die tariflichen Einstiegslöhne für Ungelernte in vielen Branchen deutlich höher als die Vergütung für Auszubildende. Dennoch seien mehr als 90 Prozent der zwischen 15- und 19jährigen Schüler, Studenten oder Auszubildende. Die Schlußfolgerung der Wissenschaftler: »Das grundsätzliche Spannungsverhältnis zwischen Ausbildungsvergütung und Erwerbseinkommen hat bislang nicht zu negativen Anreizen geführt.« Die Probleme von Jugendlichen mit schlechtem oder ganz ohne Schulabschluß resultierten nicht aus zu hohen Löhnen, sondern aus einer mangelnden Ausbildungs- und Beschäftigungsperspektive. »Ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten verbessern sich keineswegs dadurch, daß ein Niedriglohnsektor erhalten wird, der noch dazu langfristig die sozialen Risiken dieser Beschäftigtengruppe erhöht.«

Die geplanten Ausnahmen sind nicht nur ökonomisch unsinnig und sozial kontraproduktiv. Sie verstoßen auch gegen diverse internationale Standards, zu deren Einhaltung sich die Bundesrepublik verpflichtet hat. Professor Fischer-Lescano nennt in diesem Zusammenhang unter anderem das ILO-Abkommen und die Europäische Menschenrechtskonvention. So verbiete das Unionsrecht beispielsweise jede unmittelbare und mittelbare Altersdiskriminierung, die mit der Ausnahme für Jugendliche im Mindestlohngesetz gegeben sei. Zudem sei der vorgesehene Mindestlohn von 8,50 Euro niedriger als in der Europäischen Sozialcharta (ESC) gefordert. »Daher werden zeitnahe Erhöhungen des Mindestlohnsatzes erfolgen müssen, um die Konformität der deutschen Rechtsordnung mit der ESC zu gewährleisten«, so der Jurist.

WSI-Studie: kurzlink.de/wsistudie

Studie Uni Bremen: kurzlink.de/dgbstudie



quelle

http://www.jungewelt.de/2014/03-21/034.php

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Tiefrot

ZitatNeben Minderjährigen sollen Beschäftigte beim Mindestlohn diskriminiert werden, die zuvor ein Jahr oder länger erwerbslos waren. Diese dürfen in den ersten sechs Monaten ihres neuen Jobs mit weniger als 8,50 Euro abgespeist werden. Zusätzlich soll sich das für die Unternehmer dadurch lohnen, daß die niedrigen Entgelte mittels staatlichen Zuschüssen auch noch subventioniert werden.
Das läuft am Ende wie bei der Leiharbeit:
Für Hungerlohn einstellen und ein, zwei Tage vor Wirksamkeit des "Mindestlohns" die Leute wieder feuern.
Alles in Allem ändert sich also rein gar nichts.
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dagobert

ZitatMindestlohn-Gutachten: Ausnahmen sind rechtlich unzulässig

Bei der Einführung des Mindestlohns sind Ausnahmen für Studierende, Rentnerinnen und Rentner, Jugendliche, saisonal befristet Beschäftigte, Taxifahrer und Langzeitarbeitslose rechtlich unzulässig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Rechtswissenschaftlers Prof. Andreas Fischer-Lescano vom Zentrum für Europäische Rechtspolitik an der Universität Bremen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) hatten das Gutachten zum Thema "Verfassungs-, völker- und europarechtlicher Rahmen für die Gestaltung von Mindestlohnausnahmen" in Auftrag gegeben.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=21129#h04

ZitatWo der Mindestlohn nicht reicht

8,50 Euro pro Stunde schützen Vollzeitbeschäftigte nicht vor »Hartz IV«
[...]
Viele glauben, dies reiche rechnerisch aus, damit kinderlose Alleinstehende in Vollzeit aus der Leistungsberechtigung nach SGB II (»Hartz IV«) herauswachsen können. Diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen. Wie eine Auswertungen der Grundsicherungsstatistik durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) für die Bundestagsfraktion DIE LINKE belegt, kämen über 40 Prozent aller Singles im »Hartz-IV«-Bezug selbst dann nicht über das Grundsicherungsniveau hinaus, wenn sie eine Vollzeitbeschäftigung zu einem Stundenlohn von 8,50 Euro hätten. Die Ursache: Der anvisierte Mindestlohn ist schon heute zu niedrig, um die steigenden Mieten und Heizkosten (KdU) zu decken. Die nämlich dürften bei Mindestlöhnern mit Vollzeitjob nicht mehr als 345 Euro betragen. Tatsächlich aber liegen sie im Westen bei fast jedem zweiten Single mit »Hartz-IV«-Bezug über diesem Grenzwert.
[...]
Nach Berechnungen der Bundesregierung fällt der Personenkreis, für den der Mindestlohn von 8,50 Euro nicht reicht, sogar noch größer aus. Denn laut ihrer Antwort vom März diesen Jahres auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Klaus Ernst (DIE LINKE) beträgt der Spielraum für die KdU nur rund 335 Euro - also 10 Euro weniger als in der obigen Rechnung.
http://www.portal-sozialpolitik.de/info-grafiken/wo-der-mindestlohn-nicht-reicht
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rappelkistenrebell

Ein Mindestlohngesetz mit Ausnahmen ist genauso sinnvoll wie ein Kondom mit Löchern......



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Schluepferstuermer

Ein Mindestlohn von 8,50 finde ich sowieso mickrig.

Mit berechnet muss auch, dass Vergünstigungen(Fahrkosten, Museen ...) für Aufstocker wegfallen.
Da muss dann der reguläre Preis gezahlt werden, oder man bekommt dafür auch keinen Zuschuss vom Amt, weil man dann 2€ mehr bekommt.

Ein Mindestlohn von mind. 10,50 müßte her und ohne Ausnahmen.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Tiefrot

Lieber Schlüppi, dann möchte ich mal auf das Haus von der Leyen verweisen,
wonach ein Stundenlohn von mindestens 14,50€ nötig wäre, um eine halbwegs
existenzsichernde Rente zu bekommen.

Daran wäre die untere Kante eines Mindestlohns zu berechnen.
Und das vor Allem, ohne auch nur eine Ausnahme !
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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rudi1616

dieser Mindestlohn, kann, bzw darf nur für Berufsanfänger annehmbar sein, weil meist noch bei den Eltern wohnhaft, etc..
evtl kann man für sehr leichte Tätigkeiten, ohne Verantwortung und nach kurze Anweisung durchführbar als kurzfristigen Einarbeitungszeit annehmen !
Wer jedoch selbstständig, eigene  Wohnung,oft ein Auto haben muss, weil man ja flexibel am Arbeitsmarkt sein muss , hat deutlich mehr zu bekommen! Außerdem halte ich qualifizierte  Fachkräfte für ebenfalls deutlich höher zu entlohnen, weil sie ja Spezialisten sind,..wer z.B. 3 Jahre lernt ist eine Fachkraft auf seinen Gebiet, und kann deshalb etwas , was der Ungelernte nicht kann !!
Zu guter Letzt, es darf nur 2 Optionen geben, die  da heißen :  1.  keine Arbeit= Armut, 2. habe ich Arbeit = Wohlstand !, wenn da eine 3. Option
heißt,-; Arbeit= Armut,  dann braucht keiner diese " Art" von Arbeit !!!


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