Nun, ich habe den Eindruck, daß chefduzen.de bisher eher die älteren Semester angesprochen hat, bzw. die Vielschreiber hier schon son paar Jahre aufm Buckel haben. Ich möchte mir daher auch mal ein Statement bei jüngeren Berufstätigen abholen, da ich einen Vorfall mitbekommen habe, denn ich nicht so einfach ignorieren kann.
Ich denke und ich ahne es leider, daß dieser Vorfall täglich in irgendwelchen Klitschen stattfindet, daher ist der Name der Firma irrelevant.
Also was ist passiert:
Ein Kumpel und ich fuhren Wolldeckenbelandend und bierverköstigend per Fahrstuhl ins Erdgeschoss. Wir wollten uns draußen nen bisserl sonnen. Beigemerkt sei, daß mein Kumpel und ich schon einige Ausbildungen/Weiterbildungen durchgemacht haben, daß heißt wir sind mit der Meistro/Stift Kommunikation bestens vertraut. Nun im Erdgeschoss angekommen, empfing uns ein unsägliches Frauengebrüll aus einer Firma die dort ansässig ist. Mein Kumpel konnte es sich nicht nehmen einen Blick durch die Glastür zu werfen, um zu erspähen wer denn da so immens zusammengeschissen wurde. Ich habe in meinem Leben viele Beleidigungen gehört, auch sind mir Situationen am Arbeitsplatz bekannt, wo es mal richtig gedonnert hat. Aber das, was die junge Dame (laut Aussage der "chefin" die "dümmste Azubinne) ertragen mußte, hat auch mich schockiert. Der Bürodrachen hat so dermaßen auf das eingeschüchterte Wesen verbal eingedroschen und natürlich in einer Lautstärke, damit es auch die ganze Etage mitbekommt, daß mein Kumpel aus Reflex einfach mal ordentlich gegen die Bürotür getreten hat. Wäre diese Bürotür nicht vorhanden gewesen, hätte mein Kumpel bestimmt ganz woanders vorgetreten. Nun wir kennen den Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" und gewiss: Fordern soll man Azubis auf jeden Fall, aber eben nicht vernichten.
Jetzt frage ich euch Azubis, ist der von mir geschilderte Tonfall normal, nehmt ihr Beleidigungen unter dem Aspekt der Berufserfahrungen einfach so hin?
Und für die alten Gangster hier, wie heißt nochmal das Lied von Süverkrupp, der Refrain ging irgendwie so:
in der dummen kleinen Stinkestadt, wo der Lehrling nix zu stänkern hat..