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Neuigkeiten + Diskussion => (Sozial-) Politikforum & Aktuelles von Chefduzen => Thema gestartet von: Sybilla am 01:25:25 Di. 06.März 2018

Titel: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 01:25:25 Di. 06.März 2018
Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist ein sozialpolitisches Finanztransferkonzept, nach dem jeder Bürger – unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage – eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche – vom Staat ausgezahlte – finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen)

Weiteres findet Ihr hier https://www.grundeinkommen.de/ (https://www.grundeinkommen.de/)

Wer das Thema "Aktuelle Arbeitslosenzahlen im Spiegel der Realität" (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=9230.725) regelmäßig beobachtet kann sehr schnell erkennen das zwar die Beschäftigung ansteigt aber auch die Zahl der Personen die in Armut leben oder die von Armut gefährdet sind. Armut ist das Problem der Zukunft in Deutschland.

Zur Überwindung der Armut sehen viele Menschen so auch ich ein Bedingungsloses Grundeinkommen für ALLE als Lösung an.

Mein Hinweis auf das Bedingungslose Grundeinkommen hat nun Basic-Fragen aufgeworfen, diese Basics habe ich als bekannt vorausgesetzt, sie wurden auch hier bei Chefduzen schon mehrmals in unterschiedlichen Themen angesprochen (Foren-Suche), dennoch möchte ich hier noch einmal nach mehrmaligen Nachfragen diese Basics zum Bedingungslosen Grundeinkommen erläutern.

Dieser Beitrag wurde hier im Thema von @Kuddel "Aktuelle Arbeitslosenzahlen im Spiegel der Realität" (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=9230.725) eingestellt
Zitat von: Kuddel am 19:59:04 Mo. 05.März 2018
.....

Deshalb habe ich mehrmals gesagt, der Begriff BGE ist nichtssagend und mit ihm kann man ganz etwas anderes kriegen, als man es sich wünscht.
Deshalb würde ich lieber über klar greifbare Inhalte reden. Gegen die Armut müßte man die Grundversorgung nicht 4 Euro und nicht 180 Euro höher ansetzen, denn beides wäre ein Witz und würde das Grundproblem nicht einmal ankratzen.

Ich denke das 1000 € (Netto) ein angemssenes Bedingungsloses Grundeinkommen(Stand 2018) darstellt, dass ist ein Bedingungslose Grundeinkommen pro Person.


Zitat von: Kuddel am 19:59:04 Mo. 05.März 2018
Und gegen die Erniedrigung durch die Behörden müßten Überwachung und Bürokratie in dem Bereich abgeschafft werden und Sperren, Sanktionen dürften nicht existieren. Maßnahmen und Lehrgänge dürften nur auf Freiwilligkeit basieren. Das wären klare Forderungen. Ich habe mehrfach gefragt, warum du nicht so einfache, wie richtige Forderungen stellst. Du beantwortest so einfache Fragen nicht.

Na ja was soll ich antworten? Was genau verstehst Du am Wort "Bedingungslos" Bedingungslose Grundeinkommen nicht? Bedingungslos heißt ohne Bedingungen keine Sperren keine Sanktionen .....


Zitat von: Kuddel am 19:59:04 Mo. 05.März 2018
Statt dessen kommt immer die BGE Nebelgranate, garniert mit Sprüchen, die einen entweder als begriffsstutzig oder zur Diskussion nicht fähig abtun.

Dabei bist du es, die jetzt zum x-ten Male meine Frage nicht beantwortet: "Wie willst du verhindern, daß das BGE nicht einen riesigen staatlich subventionerten Niedriglohnsektor entstehen läßt?".

Ich verstehe nicht warum bei einen  Bedingungslosen Grundeinkommen von 1000 € (Netto) Pro Person plus einen gesetzlichen Mindestlohn ein Niedriglohnsektor entstehen sollte? Das heißt bei einer 38 Std Woche bei 8,84 Euro/Std ein  Bruttoarbeitseinkommen von rund 1455 € Bruttoeinkommen Bei Steuerklasse I keine Kinder sind das  Netto:  1.081,63 € + Bedingungslosen Grundeinkommen von 1000 € (Netto) ist das ein Netto Einkommen von 2081,63 € im Monat. Tariflöhne bleiben nach wie vor gültig. Im Niedriglohnsektor so wie er heute ist gibt es ergänzendes Hartz IV ( und das ist an viele Bedingungen geknüpft) aktuell sind 4.263.240  Personen im Arbeitslosengeld II (Hartz IV) Bezug.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: tleary am 04:59:04 Di. 06.März 2018
Das BGE ist nur dann frei verfügbar, wenn ALLE Produktionsmittel sich in Volkes Hand befänden. Sodann könnte man den GESAMTEN Gängelungs- und Verwaltungsapparat der Beschäftigten (und Arbeitslosen) auch abschaffen. Es bräuchte keine Steuerberater mehr, keine Sachbearbeiter beim Hartz IV-Amt, keine Sozialversicherungssachbearbeiter bei den Krankenkassen, ja es bräuchte nicht einmal mehr Krankenkassen überhaupt.
Das BGE ließe sich dann ganz einfach berechnen: Es wäre das Bruttosozialprodukt pro Einwohner.
Aber das ganze würde dann wohl die Weltrevolution voraussetzten. Wir sind leider so weit davon entfernt... Nicht einmal kommunistische Parteien trauen sich das momentan in ihr Programm zu schreiben. Am allerwenigsten die Partei "Die Linke" (in der ja die SED aufging), wo sich jeder einzelne Abgeordnete bestimmt entschieden von solch einer Forderung distanzieren würde, so man ihn befragte.
Also, das BSP pro Kopf in der BRD lag 2017 bei.... 39.454 €. Geteilt durch 12 Monate ergäbe dies einen Betrag von 3.287 €. Davon ab gingen dann noch die Kosten des Gesundheitswesens. Wobei die dann auch viel niedriger wären als bisher, da ja auch Ärzte und das Krankenpflegepersonal ein BGE beziehen würden. Die Krankenkassenbeschäftigten wären größtenteils überflüssig (ca. 90 %), da ja das Abrechungswesen entfiele, wenn jeder Arzt und jede Krankenschwester ohnehin ein BGE hätte. Die Arbeitslosenversicherung entfällt ja ebenso, somit auch die ganzen Kosten für die Arbeitslosenverwaltung (yippie!). Die Verwaltungskosten für den Rentenversicherungsträger auch, da das BGE ja nach Erreichen des Rentenalters gezahlt wird (somit keine umständlichen Berechnungen). Allein in den Verwaltungen der Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherungen sind in der BRD mit Sicherheit mehr als 300.000 Menschen beschäftigt (müsste einmal genau recherchiert werden). Diese ließen sich als Kostenfaktor schon einmal fast komplett einsparen.
Ja, alles ein schöner Traum. Würde aber eine Revolution erfordern, wegen dem bisher garantierten Privateigentum einer kleinen Bevölkerungsschicht (5 %) an den Produktionsmitteln.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 13:25:41 Di. 06.März 2018
Es kreisen ja Zahlen herum, das 1 Billion pro Monat für das BGE bewegt werden müßten.
Wer hat so viel Macht über das Geld, um das zu bewerkstelligen ? ???
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 21:43:43 Di. 06.März 2018
Black Rock  ;D
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:34:59 Di. 06.März 2018
Was ist wenn die Miete extrem erhöht wird?
Was ist wenn die Ware mehr kostet?
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 22:49:43 Di. 06.März 2018
Zitat von: Schluepferstuermer am 22:34:59 Di. 06.März 2018
Was ist wenn die Miete extrem erhöht wird?
Was ist wenn die Ware mehr kostet?

Was ist wenn jetzt die Miete extrem erhöht wird?  Was ist wenn die Ware jetzt mehr kostet?

Das sind keine Fragen des BGE. das sind grundsätzliche Fragen. Heute heißt das vermehrter Zulauf bei den Ausgabestellen der Tafeln.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 09:35:28 Mi. 07.März 2018
In solchen Fällen müßte das BGE sofort mitsteigen !
Wer die Bürokratie kennt, wird sich sicher den Aufwand ausmalen können.
Bei H4 funktioniert es schon nicht wirklich, wo soll das enden ?  :rolleyes:
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 14:43:01 Mi. 07.März 2018
Deshalb sehe ich das BGE noch schlimmer, als H4. Dann werden die Reichen sagen, "jetzt wollen die noch mehr Geld. 1000 oder 1500€ kriegen die doch schon. Sollen sie doch arbeiten, dann haben sie mehr Geld".
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 15:17:06 Mi. 07.März 2018
tleary hat es ja schon geschrieben: Es kommt darauf an, wem die Produktionsmittel gehören. Den Kapitalisten oder der Allgemeinheit. Das entscheidet über den Charakter des BGE. Es gab im alten Karl-Marx-Forum mal eine lange und tiefgehende Diskussion zum BGE. Das BGE würde die Zahl der aktiven Lohnarbeiter minimieren und Heer passiver Staatsrentner schaffen und somit der staatlichen Bürokratie eine starke Machtposition verschaffen. Von einer emanzipierten Gesellschaft würde ich da eher nicht sprechen.

Die bessere Forderung ist eine Arbeitszeitverkürzung für alle auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich zu Lasten der Profite der Kapitalisten. Damit würde die gesellschaftlich notwendige Arbeit auf alle Schultern verteilt und niemand wäre passiver Staatsrentner.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: tleary am 13:48:48 Sa. 10.März 2018
Zitat von: Schluepferstuermer am 22:34:59 Di. 06.März 2018
Was ist wenn die Miete extrem erhöht wird?
Was ist wenn die Ware mehr kostet?
Nachdem ja in meiner Forderung das Privateigentum abgeschafft - was natürlich auch für Immobilien gilt - wäre, wäre die Miethöhe ja auch steuerbar. Mietpreisexplosionen wegen dem von den Kapitalisten entdeckten Investitionsguts "Betongold" (mit derzeitigen Maximalrenditen wegen der Verknappung und auf der anderen Seite Nullzinspolitik) gäbe es dann nicht mehr. Fast jeder ehemalige DDR-Bürger sehnt sich bestimmt zu den Zeiten zurück, als das Wohneigentum noch in staatlicher Hand war. Die Mieten dort waren sensationell niedrig im Verhältnis zum Einkommen. Niemand mußte 30 % und mehr seines Einkommens ausschließlich für Miete reservieren. Keiner war obdachlos, weil er seine nicht Miete mehr zahlen konnte. Ein Nachteil des damaligen Systems war aber, daß die Mieten aufgrund der ideologischen Vorgaben ("niemand sollte mehr obdachlos sein") fast schon zu niedrig waren, um den Wohnraum zu erhalten. Das war aber darauf zurückzuführen, daß die Entscheidung über die Miethöhe nicht wirklich in demokratischer Hand (also alle darüber abstimmungsberechtigt) waren. In einem "demokratischen Sozialismus" wäre sowas dann aber auch kein Problem zu regeln. Jedenfalls fällt im Kommunismus der "Mietzins", also die Verzinsung für das eingesetzte Kapital zum Errichten des Wohnraums schon einmal weg, dazu noch der "Gewinn" des Vermieters, der ja gut vom Nichtstun lebt. Hunderttausende von  Vermietern hierzulande leben ja mittlerweile quasi parasitär von der Arbeit der anderen  - und sogar der Arbeitslosen über staatliche Zahlungen. Und die Mieten für ELO's werden dann sogar wiederum vom erwerbstätigen Proletariat durch Steuern eingetrieben. Also, der Arbeiter zahlt für die überhöhten Mieten im Kapitalimus zu 100 %.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:13:13 Sa. 10.März 2018
Eine Abschaffung des Privateigentum halte ich für Nicht durchsetzbar. Wenn die Blase des Betongelds vllt. platzt.
Solange Geld mit Immobilien verdienen läßt, ist dies erst in 100 Jahren möglich. Wo soll den der reiche Sack sein Geld investieren?
Aktien sind ihm zu Riskant. Bei Anderem bekommt er keine Zinsen.
Er will ja immer mehr. Es wächst. Wenn sich das Verhältnis zu Wachstum ändert, kann sich dies ändern.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 20:49:06 Di. 20.März 2018
ZitatPlan von SPD-Politiker Was steckt hinter dem Plan vom solidarischen Grundeinkommen?

Berlin - Hartz IV abschaffen und stattdessen ein solidarisches Grundeinkommen einführen – für diese Idee kassiert Berlins Regierender Bürgermeister und Bundesratspräsident Michael Müller harsche Kritik, aber auch Zustimmung aus anderen Parteien und von Experten.

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29893390 (https://www.berliner-zeitung.de/29893390)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:30:01 Mi. 21.März 2018
Nun ein "Solidarisches Grundeinkommen"? Von den unsozialen Erschaffern von "Hartz IV"?

Dass ich nicht lache.

MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 10:25:36 Mi. 21.März 2018
Zitat von: Schluepferstuermer am 16:13:13 Sa. 10.März 2018
Eine Abschaffung des Privateigentum halte ich für Nicht durchsetzbar.

Ach, da ist sie wieder, die Feigheit. Nicht nur die Feigheit im Handeln, sondern auch im Denken.
Niemand traut sich mehr, sich etwas neben dem Bestehenden überhaupt vorzustellen.
Mit dieser Haltung ist der Kapitalismus mitsamt der Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen alternativlos.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 11:24:08 Mi. 21.März 2018
Zitat von: BGS am 06:30:01 Mi. 21.März 2018
Nun ein "Solidarisches Grundeinkommen"? Von den unsozialen Erschaffern von "Hartz IV"?

Dass ich nicht lache.

Eigentlich finde ich es ja gut, wenn die Angst vor dem Druck der Ämter, vor der Armut und dem Zwang zur Arbeit reduziert wird, wenn die Menschen mehr Zeit erhalten um zu Leben und sich Gedanken zu machen.

Das machte mir das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) erst einmal sympathisch. Als ich mir aber ansah, was für Leute und Interessengruppen das BGE propagieren, gingen bei mir diverse Warnlampen an.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: mousekiller am 17:10:26 Mi. 21.März 2018
Es wäre ja schon mal mit Sicherheit denjenigen geholfen, die sonst am Existenzminimum herumkrebsen. Sei es EU-Rentner und Rentner im allgemeinen. Oder andere Erwerbstätige die aus verschiedenen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen (können). Denen monatlich einen pauschalen Betrag überlassen würde erstens Wohngeld überflüssig machen genau so wie diverseste Ämterarbeitsplätze erheblich reduzieren - ergo Einsparpotenzial.

Natürlich gibt es in der Gesellschaft immer Menschen, die nicht arbeiten wollen. Das ist ein Fakt. Genau so gibt es aber auch mehr als genug Menschen, die arbeiten wollen, aber keine finden, weil den Arbeitgebern aus irgendwelchen Gründen deren Nase nicht passt.

Hinzu kommt, dass - prognostisch gesehen - in der Zukunft immer mehr Arbeitsplätze verschwinden, der verbleibende Rest der Arbeitnehmer immer höheren Anforderungen ausgesetzt wird und letzten Endes dem Arbeitsmarkt auf Grund dauerhafter Erkrankung nicht mehr zur Verfügung steht.  Das zeichnet sich bereits heute ab, wie die Krankenkassen immer wieder feststellen.

Es muss angefangen werden darüber nachzudenken, wie man entweder die Belastung auf die Arbeitnehmer reduziert oder aber ein zweiter Arbeitsmarkt geschaffen wird, wo diejenigen, die nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt einsteigen können, unterkommen. Möglichkeiten gibt es genug, die Politik muß nur in einigen Bereichen die Voraussetzungen dafür schaffen bzw. anpassen.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 17:35:12 Mi. 21.März 2018
Zitat von: mousekiller am 17:10:26 Mi. 21.März 2018
Es muss angefangen werden darüber nachzudenken, wie man entweder die Belastung auf die Arbeitnehmer reduziert oder aber ein zweiter Arbeitsmarkt geschaffen wird, wo diejenigen, die nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt einsteigen können, unterkommen.
Den zweiten Arbeitsmarkt gibt es schon in Form der Behindertenwerkstätten (WfbM), die auch auf Expansionskurs sind. Nur reicht dort der "Lohn" nicht zum Leben. Im Schnitt verdient man in einer WfbM €185 pro Monat in Vollzeit.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 17:42:07 Mi. 21.März 2018
Zitat von: mousekiller am 17:10:26 Mi. 21.März 2018
Es wäre ja schon mal mit Sicherheit denjenigen geholfen, die sonst am Existenzminimum herumkrebsen. Sei es EU-Rentner und Rentner im allgemeinen. Oder andere Erwerbstätige die aus verschiedenen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen (können).
Die Festsetzung eine Minimalsatzes in vernünfter Höhe(!) wäre sinnvol unter dem niemand bleiben darf, egal ob erwerbslos, erwerbsunfähig, in Rente oder ähnliches. Das würde Sinn machen! Warum fordert man das nicht einfach?

Das BGE würde einen Umbau des gesamten Sozialsystems bedeuten mit ungeklärten Folgen.
(Die Folgen könnten zu unserem Nachteil sein.)

ZitatDenen monatlich einen pauschalen Betrag überlassen würde erstens Wohngeld überflüssig machen genau so wie diverseste Ämterarbeitsplätze erheblich reduzieren - ergo Einsparpotenzial.
Diese Scheiß Jobcenter/Arges gehören sowieso abgeschafft. Das einzige was sie machen, ist ihre "Kunden" zu malträtieren, damit sie endlich"freiwillig" einen unwürdigen Drecksjob annehmen, sonst Sanktion.

ZitatNatürlich gibt es in der Gesellschaft immer Menschen, die nicht arbeiten wollen. Das ist ein Fakt. Genau so gibt es aber auch mehr als genug Menschen, die arbeiten wollen, aber keine finden, weil den Arbeitgebern aus irgendwelchen Gründen deren Nase nicht passt.
Und was hat das mit dem BGE zu tun?

ZitatHinzu kommt, dass - prognostisch gesehen - in der Zukunft immer mehr Arbeitsplätze verschwinden
Totaler Schwachsinn!!
Diese Propaganda hat sich in diversen Köpfen festgesetzt.
Die Arbeitsplätze, die verschwinden, werden durch andere Arbeitsplätze ersetzt. Die werden aber nicht besser sein. Im Gegenteil!

ZitatEs muss angefangen werden darüber nachzudenken, wie man entweder die Belastung auf die Arbeitnehmer reduziert oder aber ein zweiter Arbeitsmarkt geschaffen wird, wo diejenigen, die nicht mehr in den ersten Arbeitsmarkt einsteigen können, unterkommen. Möglichkeiten gibt es genug, die Politik muß nur in einigen Bereichen die Voraussetzungen dafür schaffen bzw. anpassen.
"Die Politik" will nichts und wird nichts für uns tun.

Entweder wir fordern konkrete Sachen, die unser Leben verbessern und wir lernen einen echten Druck aufzubauen oder unsere Situation wird von "der Politik" von schlecht in viel schlechter verwandelt.

Warum sagen wir nicht, was an diesen ganzen Hartz System scheiße ist und fordern die konkreten Horrorelemente des Gesetzes zurückzunehmen und durch etwas zu ersetzen, das von uns klar benannt werden muß.

Das BGE ist die Katze im Sack. Eine Blackbox, bei der wir nicht wissen, was drin ist. Was soll sowas? Mich nerven die halbreligiösen Hoffnungen an die heilende Wirkung dieses obskuren Pakets.

Die Entstehung eines steuersubventionierten Niedriglohn-Arbeitsmarktes ist etwas, was ich keinesfalls akzeptiere.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:40:15 Do. 22.März 2018

"Die Politik" will nichts und wird nichts für uns tun."

[/quote]

In der Tat. Wir muessen uns endlich gemeinsam wehren.

MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 19:40:27 Do. 22.März 2018
Gestern gab es im Radio einen Fachleutediskussion zum Thema BGE, lauter Wirtschaftsprofessoren und sowas...

Die waren sich relativ einig, daß sich ein BGE stätestens nach einiger Zeit auf Höhe von Hartz IV einpegeln würde. Aber als Nebeneffekt hätte man das bisherige Sozialsystem zerlegt. Das kann man doch nicht allen Ernstes wollen!?!

Solche Leute wollen das:
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.deutschlandfunk.de%2Fmedia%2Fthumbs%2F7%2F7eb8a55325aa89f34fed7b52926f9842v1_abs_555x312_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg%3Fkey%3Da27c20&hash=16177ed8f018016a9bc3c100d1152717665211e2)
Telekom-Chef Tim Höttges gehört zu den glühenden Verfechtern des bedingungslosen Grundeinkommens.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: mousekiller am 07:21:50 Fr. 23.März 2018
Bezüglich zweiten Arbeitsmarkt gibt es nicht nur Behindertenwerkstätten. Und selbst die sind noch viel zu wenig, wenn ich sehe, wie viele Erwerbsunfähige ich in meinem Job habe.

Es gäbe auch noch die Möglichkeit, über alle möglichen ehrenamtlichen Arbeiten Stellen zu schaffen. Das Problem ist nur, dass den in Deutschland tätigen gemeinnützigen Vereinen derart enge Grenzen gesetzt sind, so etwas zu bieten, dass die wenigsten dies tun. Hier ist das Problem, dass das Vereinsgesetz veraltet ist und dringend angepasst werden müsste.

Die öffentliche Hand tut sich auch sehr schwer. Ich rede hier nicht über Ein-Euro-Jobber. Es wäre jedoch mit Sicherheit in Signal in die richtige Richtung, wenn man, bedingt durch das BGE, einen Haufen Stellen in der Verwaltung einspart. Die dort freigesetzten Mittel könnten dann wiederum so verwendet werden.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 12:22:05 Fr. 23.März 2018
ZitatEs gäbe auch noch die Möglichkeit, über alle möglichen ehrenamtlichen Arbeiten Stellen zu schaffen.
Das sind alles sehr zwiespältige Geschichten. Es ist natürlich gut, wenn Menschen anderen helfen. Einfach so.
Wenn man das alles institutionalisiert, z.B. im "Ehrenamt", kann das schnell zu unbezahlter Sozialarbeit werden, mit der man vernünftig bezahlte Stellen streichen kann.

Der gesamte sogannte "2. Arbeitsmarkt" ist in meinen Augen viel zu wenig hinterfragt und diskutiert. Es ist alles vernebelt mit dem Ruf, irgendwie hilfreich zu sein, den Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren oder die Arbeit selbst irgendwie sozial oder gesellschaftlich sinnvoll sein könnte. Ich halte das aber für vorgeschobene Argumente. Unterm Strich geht's immer um Ausbeutung. Auch in Behindertenwerkstätten oder im Knast.

Dieser gesamte Markt der schlecht und gar nicht bezahlten Jobs würde unter dem BGE förmlich explodieren (Wozu Bezahlung? Das BGE reicht doch!)

Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 15:52:05 Fr. 23.März 2018
Ich fürchte auch, dass ein BGE ein Treibsatz für Billigjobs wäre.

Ich bin für die Einbeziehung der alten, kranken und behinderten Menschen in das gesellschaftliche Leben.Staat, Konzerne und Banken müssen die anfallenden Kosten tragen.

Sympathischer als ein BGE wäre mir der 6-Stunden-Tag/30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 16:25:07 Fr. 23.März 2018
Eine 20-Stunden-Woche wäre ggfs. sicher bezahlbar, schlösse man endlich z. B. die unnötigen / ueberfluessigen Buerokratien etc.

MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Bowie am 16:52:45 Fr. 23.März 2018
Die Ausgebeuteten sind immer schüchtern, haben Angst, dass berechtigte Forderungen nicht "finanzierbar" sein könnten.
Die andere Seite stellt nie solche Fragen. Für das Stopfen der Finanzlöcher der kriminellen HSH Nordbank wird ebenso in unsere Taschen gegriffen, wie für die Rüstungsindustrie.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 13:46:08 Sa. 31.März 2018
Ich habe es 1000x gesagt: Man muß klipp und klar sagen, was man genau will!
Man muß mit klaren Forderungen an die Öffenlichkeit gehen.
Eine Verdoppelung des Hartz IV Satzes wäre eine solche Forderung.
Die Abschaffung von Sanktionen ist eine absolut notwendige Forderung.

Der Begriff BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN ist absolut wischiwaschi. Man kann ihn mit jeder Hoffnung befüllen und mit jeder Schweinerei.
Wenn man ein BGE fordert, kann man etwas völlig anderes bekommen als man will.

Und genauso scheint es zu kommen:
ZitatGrundeinkommen:
Hartz IV passt nicht mehr in unsere Zeit

Die staatliche Mindestsicherung ist nicht mehr zeitgemäß, mit kleinen Reformen ist es nicht getan. Ein solidarisches Grundeinkommen kann für mehr Gerechtigkeit sorgen.
http://www.zeit.de/2018/14/grundeinkommen-solidaritaet-hartz-iv-ueberarbeitung (http://www.zeit.de/2018/14/grundeinkommen-solidaritaet-hartz-iv-ueberarbeitung)

Wenn wir jetzt auf die Fresse kriegen, dann bekommen wir noch zu hören: "Ihr habt es doch so gewollt!"
Sorry, diese Kampagnen für ein BGE waren dumm und gefährlich. Jetzt kriegen wir die Quittung für das unpolitische und halbreligiöse Hoffen auf das BGE.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 16:15:48 Sa. 31.März 2018
Für mich stellt es sich so dar, dass die SPD das Schlagwort "Grundeinkommen" missbraucht, um den H4-Makel loszuwerden.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 00:28:06 So. 01.April 2018
Sehe ich genau so.

In den Papieren zum "solidarischen" Grundeinkommen steht schließlich nichts
zur Abschaffung des Sanktionssystems, nichts über eine Abkehr vom
Fördern und Fordern, nichts über die Abschaffung des Zwangs, jeden Drecksjob
annehmen zu müssen. Es würde sich nach jetzigen Stand schlicht nichts ändern.

Gänzlich im Gegenteil !  kotz
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: dagobert am 01:56:29 So. 01.April 2018
Zitat von: Tiefrot am 00:28:06 So. 01.April 2018
In den Papieren zum "solidarischen" Grundeinkommen steht schließlich nichts
zur Abschaffung des Sanktionssystems, nichts über eine Abkehr vom
Fördern und Fordern, nichts über die Abschaffung des Zwangs, jeden Drecksjob
annehmen zu müssen.
Kein Wunder.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=11592.msg336990#msg336990 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=11592.msg336990#msg336990)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 09:02:13 Mo. 09.April 2018
Ich habe wiederholt kritisiert, daß man nicht mit klaren Forderungen (u.a. "Abschaffung des Sanktionssystems") an die Öffentlichkeit gegangen ist, sondern mit dem Begriff "Grundeinkommen".

Zitat von: counselor am 16:15:48 Sa. 31.März 2018
Für mich stellt es sich so dar, dass die SPD das Schlagwort "Grundeinkommen" missbraucht, um den H4-Makel loszuwerden.

Jetzt ist es nicht mehr allein die SPD, die den Wischiwaschibegriff "Grundeinkommen" mißbraucht, sondern die gesamte öffentliche Diskussion ist umgemünzt worden auf die Frage, "Solidarisches Grundeinkommen oder Hartz IV?"

Der Mehrheit fällt es nicht einmal auf, daß das Wörtchen "bedingungslos" durch "solidarisch" ersetzt worden ist.
Wir kommen vom Regen in die Traufe.
Wir bekommen dann zu hören, "das habt ihr doch selbst gefordert".
Toll.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Onkel Tom am 14:20:12 Mo. 09.April 2018
Die derzeitige Diskussion um "Grundeinkommen" dient doch nur darum, um
"Bürgerarbeit" zum Nulltarif saloonfähig zu machen.
Letztendlich bleibt das H4-System so, wie es ist und die Erwerbslosenindustrie
bekommt neues Futter, was dann wohl umgänglich Null-Euro-Job bezeichnet
werden könnte.. Scheele will ja nun ca. 180.000 Langzeitarbeitslose uffn Acker
"gemeinütziger Arbeit" schicken und kosten soll das zusätzlich ja auch nichts..

Ist schon eigenartig, wie das "Allgemeininteresse" durch Diskussion und Medien
manipulliert wird und der "Bürgerarbeit" damit Aktzeptanz verschafft wird.



Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 14:40:35 Mo. 09.April 2018
Arbeit macht frei, jaja.  ::)
Wenn Mensch beide Seiten nebeneinander legt, ändert sich in der Praxis nichts. Korrekt.
Auf der anderen Seite wird menschliche Arbeitskraft in Folge der Automatisierung
überflüssig gemacht. Nun stelle ich die Frage aus dem Klassenkampfthema hier noch mal:

Der Kapitalismus läuft sich tot, da Leute ohne Einkommen den produzierten Krempel nicht kaufen können.
Was aber wäre eine praktikable Alternative ? Nötig ist eine, nur mir fällt so aus dem Stand nix dazu ein...

Außer welche, die es schon gibt, aber bei mehr als 100 Personen wohl kaum funktionieren würden.  :(
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 15:21:11 Mo. 09.April 2018
Zitat von: Tiefrot am 14:40:35 Mo. 09.April 2018
Der Kapitalismus läuft sich tot, da Leute ohne Einkommen den produzierten Krempel nicht kaufen können.
Was aber wäre eine praktikable Alternative ?

Wir müssen den Kapitalisten die Machtfrage in ihren Betrieben stellen und die Betriebe übernehmen und kollektiv leiten. Das wäre der erste Schritt zu einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Onkel Tom am 15:40:38 Mo. 09.April 2018
Der Kapitalismus läuft sich nicht tot. Es läuft jedoch über Tote, das
ist der kleine Unterschied. Subtil läuft es ja schon so in D. Wer nicht
akkert, wird von H4-Regime "getrieben" und mit Existenzgrundlagenentzug
"gepeitscht". Bonzen und Lobbyisten haben da keinerlei Gewissensbisse,
solang sie vor dem Sog einer Rebellion Schutzraum a la Polizeibewachung
etc. finden. In den nächsten 3 Jahren werden noch soo viel Nebelkerzen
aus den Reihen der Politik und Wirtschaft gezündet das man nicht mehr
den Nachbarn sehen kann..

Lachender 3.te wird dann sowas irsinniges sein, wie die AFD oder die
Mehrheit wird wach und Straßenkämpfe im sinne erwerbsabhängiger
Bevölkerung symphatisch erscheinen. Immer mehr stellen sich ja schon
die Frage, was mache ich blos, wenn es in D richtig rappelt.

Im Momment bruzzelt die Nebelkerze "Abgehängte falsche Hoffnungen
zu infiltrieren, das sich in ihrer Situation etwas verbessern könnte"
In der Tat ist das natürlich nicht vorgesehen, da man sonst das
gesammte kapitalistische System verwerfen müsste..

Da kommen noch sehr unruhige Zeiten..

Besetzen, Aneignen und Arbeiten ohne Bosse könnten ein alternativer
Ansatz sein. Doch dafür gilt auch Gier zu dämpfen.
;)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 16:47:31 Mo. 09.April 2018
Gier dämpfen, das ist es. Menschliche Unzulänglichkeiten wird man nur nicht (so leicht) los.
Daher schrob ich ja auch, das Alternativen bis vlt. 100 Personen funzen können.
Da wirst du eines Arschlochs ganz schnell habhaft.  ;D

Die Mehrheit kippt scheinbar Richtung AfD, das haben die Bundestagswahlen eindrücklich gezeigt.
Und da ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.  kotz

Unruhige Zeiten - vereinzelt haben wir die ja schon.
Der Zorn richtet sich aber gegen die Falschen. Ausländer können für den Zustand hier nichts.

Zum Schluß ein kleiner Exkurs in die Ökonomik.
Das die Herstellung und der Verkauf von Produkten nur eine Seite ist, dürfte klar sein.  ;)
Was Geldfragen betrifft, so basiert "Wirtschaft" zunehmend auf Kredit.
Kredit wiederum ist ein Vorgriff auf zukünftigen Profit. Der fällt aber in immer geriger werdendem Maße an.
Die Geldsäcke müssen also immer weiter in die Zukunft Kredit nehmen,
aus dem eigenen Geldspeicher kommt da nix.
Wir konnten ja bereits 2008 bis jetzt beobachten, wo das endet.

Genau das meinte ich mit der Aussage, der Kapitalismus läuft sich (hoffentlich) tot.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 17:52:13 Mo. 09.April 2018
ZitatDoppelter Etikettenschwindel – das solidarische Grundeinkommen der SPD ist weder ein Grundeinkommen, noch beendet es Hartz IV

Kritische große Worte sind es, die da in den letzten Tagen von hohen SPD-Funktionären zu hören waren. ,,Schluss mit Hartz IV", so tönte Berlins OB Michael Müller und Parteigranden wie Malu Dreyer und Ralf Stegner stimmten ein. Ein ,,solidarisches Grundeinkommen" solle künftig ,,eine Alternative zu Hartz IV" bilden. Selbst Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich offen für den Vorschlag. Schluss mit Hartz IV? Grundeinkommen? Will die SPD jetzt etwa den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Nein. Was hier betrieben wird, ist vielmehr ein doppelter Etikettenschwindel. Und das ist jammerschade, denn die Idee hinter dem ,,solidarischen Grundeinkommen" ist zumindest ein interessanter Ansatz für weitergehende Diskussionen und sollte nicht durch komplett unrealistische Erwartungen und parteipolitische Instrumentalisierung beschädigt werden. Von Jens Berger.

Audio-Podcast: https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/180329_Doppelter_Etikettenschwindel_beim_solidarischen_Grundeinkommen_NDS.mp3 (https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/180329_Doppelter_Etikettenschwindel_beim_solidarischen_Grundeinkommen_NDS.mp3)

Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=43236)

Und Fr. Nahles will derzeit sowieso keine Diskussion um die Agenda 2010, hat sie zumindest gesagt, also, das ganze ist nicht mal ein Duftbäumchen für den Misthaufen.
Achja, um Nahles ist weitgehend mediale Ruhe eingekehrt, zu laut, zu dumm, zu nervig kam wohl doch nicht so gut an.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 21:44:03 Mo. 09.April 2018
Kriege den Eindruck, das sich jeder Teilbereich der NED seine Krachfigur nimmt,
genau um diesen Effekt zu erzielen. Wenn die Teilparteien dann ihre Ruhe haben
(weil ja keiner mehr was mit diesen Krawallos zu tun haben will), kann sich der
Rest ohne Berichte nach außen und Widerspruch von draußen neue Sauereien einfallen lassen.

Zum kotz aber auch ein gar nicht mal so ein blödes Konzept.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Hartz4?SOWHAT! am 10:33:47 Di. 10.April 2018
moin moin,

hat jemand die Diskussionsrunde am sonntag bei Anne Will gesehen, wo neben Frau Hannemann auch Herr Heil und natürlich eine der Hauptprofiteure der Hartz4-Agenda, Frau Hofmann, die Gründerin der Hofmann Zeitarbeit (p.s.: vielen Dank für die informative Zwangsbewerberrunde in Ihrer Firma im November kotz) anwesend war mit dem Thema "Zukunft von Hartz4". Ich hatte am sonntag keine Zeit, mir das im Original anzuschauen, mir das gestern aber über Youtube angetan.
wiederholte Kernaussage: wir haben 845000 LZA! Wieso gelingt es nicht, diese auf 1200000 offene Stellen zu verteilen. Schlichten Gemütern werden auf diese Weise sicherlich diverse Erklärungsansätze suggeriert. O0
Herr Heil sieht erheblichen Handlungsbedarf beim "harten Kern" und möchte dieser Klientel einen Coach zur Seite stellen (erinnert mich stark an die "fürsorgliche Belagerung" eines Herrn Scheele). Zumindest der Maßnahmenindustrie dürfte das feuchte Träume beschert haben.
Und zuletzt lobt Herr Heil natürlich wieder die vorbildliche Arbeit der Mitarbeiter in den Jobcentern. Ich glaube, dem Herrn sollte man mal 1 Jahr Intensivbetreuung/ Fallmanagement mit allen Feinheiten angedeihen lassen. Ob der dann auch noch so redet?
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Onkel Tom am 13:34:39 Di. 10.April 2018
Anne Will kann mir auf Grund ihrer Art des Moderieren gestohlen bleiben.

Gerade immer dann, wenn diese Talk-Sitzung interesannt werden könnte,
um z.B. Feinheiten oder einflussnehmende Hintergründe zu erfahren,
plappert Anne dazwischen und setzt auf einen neuen Punkt, weiter zu
diskutieren.. Für ihre Diskussionsthemen ist die Sendezeit auch immer
viel zu kurz und Zuhörer bleibt nur oberflächlich informiert.

Danke Troll für Deine letzte Info.
Damit muss ich also nicht an meinem Verstand zweifeln und denke somit
nicht alleine so, was "Nebelkerzen zünden" angeht.

Der Kapitalismus läuft sich tot ? Eher sind die tot, die anhand der Banalitäten
immer wieder zum Aderlass gezwungen werden, wie es auch schon 2008
bei der Bankenkriese der Fall war.

Nach 10 Jahren schon fast wieder vergessen, da der neue Oberbonze der
Deutschen Bank nun fordert, "wieder mehr auf die Jagt gehen zu müssen, um
wieder mehr Gewinne ein zu fahren"..

Was gruselig und wie will man Größenwahn und Gier entgegenwirken können ?

Immer wieder diese Widerholungstaten..  kotz
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 14:53:48 Di. 10.April 2018
Ach, Anne Will moderiert, die aktuellen Moderatoren sind positiv ausgedrückt eher SozialarbeiterInnen, sie helfen den Sozial schwachen aus Politik und Wirtschaft durch die Niederungen des Humankapitals.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 11:33:31 Fr. 11.Mai 2018
Das Bedingungslose Grundeinkommen wurde weitgehend aus der medialen Diskussion getilgt. Man hat das BGE ersetzt durch den Begriff "Solidarisches Grundeinkommen" und der Öffentlichkeit ist es weitehend entgangen, daß es um eine komplett andere Sache geht. "Solidarisch" klingt irgendwie links, dabei geht es um ein knallhartes neoliberales Konzept.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: tleary am 04:01:17 Sa. 12.Mai 2018
Zitat von: Bowie am 16:52:45 Fr. 23.März 2018
Die Ausgebeuteten sind immer schüchtern, haben Angst, [.....]
Sagen wir so: Sie werden eingeschüchtert, und ihnen wird Angst gemacht. - Erleen wir doch tagtäglich wenn wir zum Jobcenter müssen, und uns mit denen "über unsere berufliche Zukunft" unterhalten. Sagst du da was du denkst, daß der Job ist zu schlecht bezahlt ist, oder im 3-Schicht-Betrieb, oder ungünstige Arbeitszeiten für die Kindererziehung hat, kommt gleich die Drohung mit dem Existenzentzug.
Das früher oft als bemerkenswert hervorgehobene Selbstbewußtsein der Arbeiter in der DDR hat zum größten Teil davon hergerührt, daß sie eben für die Produktion unbedingt gebraucht wurden, und dort nicht auf eine Reservearmee von Arbeitslosen zurückgegriffen werden konnte.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
In der Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen sind manchmal merkwürdige Argumente zu hören. So hat der bekannte Philosoph Richard David Precht kürzlich in einer Talkshow ein bedingungsloses Grundeinkommen als Fortentwicklung der sozialen Entwicklung bezeichnet, dass egal welche Partei zukünftig regiert, als Fortentwicklung des ,,schlauen Kapitalismus" kommen wird.

Aber wie es nun einmal in Deutschland ist ruft neues und anderes als bisheriges immer die Bedenkenträger und Mahner auf den Plan, die am liebsten alles so weiterdenken als bisher.

Das war bei der Abschaffung der Sklaverei in den USA der Fall als viele den Untergang der Wirtschaft prophezeiten wenn es keine Sklaven auf den Baumwollfeldern mehr gebe, Ebenso wurde bei Einführung des 8 Stunden Arbeitstags der Untergang der Industrie prophezeit, ebenso erst kürzlich bei der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns. Auch bei der  Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns prophezeiten die Ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner den Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen und den Untergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Bis heute hat der Wirtschaftsstandort Deutschland alle prophezeiten Untergänge überstanden.

Und ich prophezeie das der  Wirtschaftsstandort Deutschland auch ein bedingungsloses Grundeinkommen überleben wird, eventuell besser und stärker als heute, weil ein  bedingungsloses Grundeinkommen entgegen der Ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner. Viel Innovation und Kreativität freisetzen wird diese in der Industrie 4.0 und der Digitalisierung benötigt werden.

Die ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner argumentieren gerne mit Eigenverantwortung jeder sei eben für sich selbst verantwortlich und dürfe nicht ,,versorgt" werden oder sich darauf verlassen können das ihm ,,andere versorgen." Im Klartext heißt das ,,ICH – MIR – MEINS"

Aber wer versorgt sich den eigenverantwortlich selbst? Doch nur derjenige der für die Wertschöpfung von Gütern arbeitet, oder für Bildung, Ausbildung, Gesundheit, Sicherheit seiner Mitbürger. Also zum Beispiel ein Medienschaffender als Beispiel ein ,,Comedian" der sich zwar nicht ,,nur" durch die Rundfunkgebühren aller Haushalte finanzieren lässt aber doch ein sehr großen Teil seines Einkommens durch seine Medienpräsenz generiert. Schafft höchstens einen ,,Unterhaltungswert für seine Fans" aber keine Wertschöpfung durch diese er eigenverantwortlich sein Einkommen generieren könnte. Ohne Grundeinkommen das aus den  Rundfunkgebühren aller Haushalte durch die Medienanstalten finanziert wird, würde so mancher ,,Comedian" an Einkommen und Medienpräsenz verlieren.

Das Beispiel steht ebenso für viele Talkmaster oder Quizmaster etc.... wenn sie nicht das  Grundeinkommen das aus den  Rundfunkgebühren aller Haushalte durch die Medienanstalten finanziert wird, ihr nicht einmal geringes Einkommen erzielen könnten, gäbe es für sie des öfteren ,,Pommes" und Spagetti so wie das heute in vielen Haushalten mit Grundsicherung (Hartz IV) üblich ist. Wer im öffentlich rechtlichen Glashaus sitzt und sein Einkommen oder große Teile davon aus dem Topf der  Rundfunkgebühren aller Haushalte finanziert bekommt. Sollte meiner Meinung nach bei der Diskussion um ein bedingungslosen Grundeinkommen für alle, nicht die ganz große Rede führen, denn wer mit einen Finger auf andere zeigt, auf den zeigen vier Finger zurück, eigenverantwortlich geht anders.

Es ist nun einmal so wie es der Philosoph Richard David Precht erläutert, ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 17:31:11 Sa. 12.Mai 2018
Zitat von: tleary am 04:01:17 Sa. 12.Mai 2018
Sagen wir so: Sie werden eingeschüchtert, und ihnen wird Angst gemacht
Jeder weiß: Wenn ich im Betrieb nicht spure, dann wird es mir so ergehen, wie den ELOs. Denn ich bin ersetzbar und kann gekündigt werden.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 19:19:17 Sa. 12.Mai 2018
Bei einem BGE darf am Ende keinesfalls noch ein existenzieller Druck vorhanden sein der dazu zwingt sich weiterhin zu verramschen, Arbeitnehmer und Geber auf Augenhöhe.
Wenn es immer nach Konservativen ginge würden wir noch in Höhlen hausen und die flache Erde mit Pferden bereisen.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Onkel Tom am 11:24:02 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
In der Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen sind manchmal merkwürdige Argumente zu hören. So hat der bekannte Philosoph Richard David Precht kürzlich in einer Talkshow ein bedingungsloses Grundeinkommen als Fortentwicklung der sozialen Entwicklung bezeichnet, dass egal welche Partei zukünftig regiert, als Fortentwicklung des ,,schlauen Kapitalismus" kommen wird.
...

Wenn sich die Regierung wirklich an die Argumente der BGE-Konzeptionen orientieren
wollten, wäre das Umtaufen von "Bedingungslosen Grundeinkommen" in "solidarischem
Grundeinkommen" völlig überflüssig gewesen.

"Bedingungslos.." ist nicht vorgesehen und bei "solidarisch" steht die Erwartung im Raum,
das "Unterstützung" in beide Richtungen zu funktionieren hat..

Ist der "unterstützte Erwerbslose" nicht mehr "solidarisch" wie z.B. seine Arbeitskraft der
"Algemeinheit" an zu bieten, dürfte sich das mit der "Solidarität" gegessen haben..

Aber nun verschwinden ja derartige Diskussionen im Bundestag, also halte ich das ganze
als eine Nebelkerze, könne auch ein Rauchtopf gewesen sein.

::)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 12:00:03 So. 13.Mai 2018
ZitatIst ein bedingungsloses Grundeinkommen antikapitalistisch?

Eine recht bunte Mischung von Sozialreformern trägt und befürwortet die Forderung nach einem bedingungslose Grundeinkommen aus ganz unterschiedlichen Zielsetzungen, die alle nicht über den Kapitalismus hinausreichen.

Nun gibt es radikale Linke, die sagen: Das Grundeinkommen sei ein Fortschritt für die Lohnarbeiterklasse. Das Grundeinkommen sei ein Schritt zur Überwindung des Kapitalismus.

Um das zu klären, darf und muss man alle Zweifel an der Machbarkeit eines menschenwürdigen Einkommens für alle im Kapitalismus beiseite stellen. Es geht dann nur um die Zielvorstellung, nicht um deren Realisierbarkeit.

Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd0409/t170409.html (http://www.trend.infopartisan.net/trd0409/t170409.html)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 12:39:15 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
... ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.

Die Gesellschaft, die sich zwangsläufig zum Bedingungslosen Grundeinkommen fortentwickelt, weil sie auf Solidarität und Humanität beruht, haben wir nicht. Wir leben im Kapitalismus neoliberaler Ausprägung.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 14:35:16 So. 13.Mai 2018
Sehe ich, wie "Kuddel".

MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 15:05:17 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Kuddel am 12:39:15 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
... ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.

Die Gesellschaft, die sich zwangsläufig zum Bedingungslosen Grundeinkommen fortentwickelt, weil sie auf Solidarität und Humanität beruht, haben wir nicht. Wir leben im Kapitalismus neoliberaler Ausprägung.

Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig, der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug genug das zu erkennen, zumindest waren sie das in der Vergangenheit und sicherten so das überleben des Kapitalismus.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 15:22:57 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 15:05:17 So. 13.Mai 2018
der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug
Da habe ich gewisse Zweifel.

Erst einmal ist der Kapitalismus ein System, das unter eigenen Zwängen und Mechanismen funktioniert, da ist es relativ unerheblich, was die Ideologen und Marktschreier des Systems denken und sagen mögen.

Das sozialdemokratische Modell der Sozialen Marktwirtschaft, das die schlimmsten gesellschaftlichen Widersprüche und Mißstände ein wenig abfedert, hat man hinter sich gebracht. Nun diktiert die Gewalt des Marktes das Geschehen. Es gibt kein Zurück.

Der Kapitalismus strebt nicht das das eigene Überleben an, sondern Wachstum, Wachstum, Wachstum.
Entweder wir gehen gemeinsam mit dem Kapitalismus unter oder es gelingt uns, dieses kranke System zu überwinden.
Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: tleary am 01:11:15 Di. 15.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 15:05:17 So. 13.Mai 2018
Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig.
Mit Sicherheit ist der Kapitalismus "überlebensfähig" - und zwar noch über einen sehr, sehr langen Zeitraum. Denn er hat sich in der Vergangenheit als es ihm an den Kragen ging, als sehr wandlungsfähig (bis hin zu staatskapitalistischen Attitüden z.B. "New Deal" in den 30er Jahren in den USA) erwiesen.
Du tust geradezu so, als ob das ein Naturgesetz wäre, daß die Reichen plötzlich ihr soziales Herz erkennen, und ihre ganze Macht und den angehäuften Reichtum wie einst der geläuterte Paulus verschenken, und eine ideologische Wendung um 180 Grad vollziehen. Dem ist mit Sicherheit nicht so. Die Reichen werden eher versuchen, dieses System auf Teufel-komm-raus so lange wie irgend möglich am Leben zu erhalten, und sich dann wenn's wirklich 'mal "heiß" werden sollte in ihre bewachten Ghettos zurückzuziehen.
Viel wahrscheinlicher ist allerdings - und das kann man bei der momentanen von den Medien lancierten Debattte um das "solidarische Grundeinkommen" gut erkennen - daß man es gar nicht erst so weit kommen lässt, und eher ein wenig mehr als bisher an die Prekarisierten abgibt, indem man sie in eine moderne Form des "Reichsarbeitsdienstes" presst, um sie weiterhin irgendwie zu "beschäftigen" und ruhigzustellen. Denn die Lohnarbeit ist immer noch das "Goldene Kalb" dieser kapitalistischen Arbeitsgesellschaft.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:23:55 Di. 15.Mai 2018
Eins wird gern uebersehen: Weder sind die materiell wohlhabenden klueger, als wir, noch können sie z. B. ohne gesunde Luft, Wasser, Nahrung oder eine Atmosphäre, die gerade unwiderruflich zerstört wird aus reiner Gier und Kurzsichtigkeit, ueberleben. Muss zur Schicht am Hafen.

MfG

BGS

P.S.: Die sieben oder acht grössten Containerschiffe der Welt, meist mit Plunder befrachtet, verbrauchen täglich so viel schwefelhaltigen, minderwertigen Treibstoff, wie alle PKW und LKW die es insgesamt gibt
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 17:54:52 Mi. 18.Juli 2018
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Maischberger_-_2018-01-24-1895.jpg/220px-Maischberger_-_2018-01-24-1895.jpg)

Christoph Butterwegge
ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Armutsforscher. Er war von 1998 bis 2016 Professor für Politikwissenschaft, ist seit Oktober 2016 im Ruhestand.

Butterwegge:
ZitatWenn Roboter die Arbeit tun und die Werte schaffen, dann stellt sich die Frage: Warum gehören die Roboter nicht uns allen? Dann stellt sich die Frage nach Sozialisierung von Produktionsmitteln und Überwindung des Kapitalismus. Aber diese Frage wird vernebelt durch die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Und das ist einer der vielen Gründe, aus denen ich es ablehne.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: tleary am 05:07:51 Do. 19.Juli 2018
Richtig! - Ein menschenwürdiges BGE wird es nur geben, wenn die Produktionsmittel in Besitz des Volkes sind. - Aber das erfordert nichts weniger als die Weltrevolution.
Drunter machen wir's nicht mehr!!!
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 20:48:37 Di. 14.August 2018
Sybilla führt weiter ihren Dauermonolog, der nichts weiter als ein Gejammer darüber ist, das es zu wenig (!) Arbeit gibt.
Einer Diskussion entzieht sie sich.

ZitatHartz-IV heißt in Italien jetzt Grundeinkommen

Mit dem "Dekret der Würde" wird der Verarmung in Italien ein schöneres Etikett aufgeklebt


In den letzten Wochen hat Italiens Rechtsregierung vor allem durch flüchtlingsfeindliche Maßnahmen und Sprüche der Lega-Nord-Politiker Schlagzeilen gemacht. Vor allem Innenminister Salvini sorgt so immer wieder für Schlagzeilen und präsentiert sich erfolgreich als rechter Scharfmacher.

Dabei gerät in Vergessenheit, dass die Lega Nord eigentlich der kleinere Koalitionspartner ist. Die größere Regierungspartei ist die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle - M5S), die sich brüstet, weder links noch rechts zu sein; sie gibt sich als Interessenvertreterin von prekär Beschäftigten aus, die in schnell bezahlten Arbeitsplätzen ohne Unterstützung großer Gewerkschaften leben.
...
Schließlich ist es ein probates Mittel, soziale Forderungen zu neutralisieren, indem die Menschen mit Rassismus und Nationalismus davon überzeugt werden, dass sie nicht die Kapitalverhältnisse verändern sollen, sondern sich gegen die Menschen wenden, denen es noch schlechter geht. Ein solches Konzept funktioniert natürlich nur, wenn bei den Betroffenen schon die ideologische Disposition dafür vorhanden ist.
Versuche der Organisierung der Prekären von links

Das ist beim prekären Milieu zweifellos so. Von den großen Gewerkschaften nicht oder unzureichend vertreten, ist die Distanz zu den Traditionen der alten Arbeiterbewegung vorhanden. Vor ca. 20 Jahren versuchten Aktivisten der außerparlamentarischen Linken die Prekären in kapitalismuskritischem Sinne zu organisieren. Stichworte sind die Euromayday-Bewegung, die in Italien ihren Ausgang nahm oder Aktivitäten wie San Prekaria.

Die Hoffnung der Linken bestand darin, dass hier Lohnabhängige, gerade weil sie nicht von den großen Gewerkschaften organisiert und damit auch in das repräsentative System eingehegt werden, offener für linke Vorstellungen der Selbstorganisierung sind. Es gab da durchaus Erfolge, solange die linke Bewegung in Italien und auch in den Nachbarländern im Aufschwung war.
...
Schon der Begriff "Dekret der Würde" zeigt an, dass es bei dem Gesetzentwurf eher um Ideologie als um reale Verbesserungen geht. Der Begriff der Würde hat mittlerweile in vielen Bewegungen Konjunktur und ist oft ein reines Surrogat.

Denn die Beschäftigten brauchen mehr Lohn, sichere Arbeitsverhältnisse, längere Arbeitsverträge. Das sind handfeste notfalls einklagbare Verbesserungen. Die Würde aber ist eben nicht einklagbar und kann eben auch heißen, dass die Verbesserungen ausbleiben und man dann eben stolz ist, dass die Regierung diejenigen, die noch weniger haben, weiter entrechtet.
...
Ziel des Bürgereinkommens ist es also nur, dass die Menschen nicht zu tief unter die offizielle Armutsschwelle fallen (vgl. Bürgereinkommen in Italien - eine repressive Armenfürsorge).

Dazu muss der Betroffene dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, aktiv und nachweislich nach Arbeit suchen und auf Anweisung gemeinnützige Arbeiten ausführen, sich weiterbilden. Wer drei Jobangebote ablehnt, der verliert seinen Anspruch auf ein Einkommen knapp unterhalb der Armutsgrenze.

Da werden die Spindoktoren der Schröder-Fischer-Regierung sich ärgern, dass sie nicht auf die Idee kamen, das Verarmungsprogramm Agenda 2010 "Grundeinkommen" zu nennen.
...
https://www.heise.de/tp/features/Hartz-IV-heisst-in-Italien-jetzt-Grundeinkommen-4134045.html?seite=all (https://www.heise.de/tp/features/Hartz-IV-heisst-in-Italien-jetzt-Grundeinkommen-4134045.html?seite=all)
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 21:49:52 Di. 14.August 2018
Nicht xu vergessen ist auch die zunehmende Altersarmut.

MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:20:44 Sa. 01.September 2018
Ich frage mich die ganze Zeit, woher die Verfechter des BGE die Gewissheit haben, das es tatsächlich mindestens 1000 € im Monat geben soll?
Wer legt das fest und vor allem wann?
Für mich ist das nichts anderes als ein trojanisches Pferd, um die Sozialversicherungen platt zu machen. Um so mehr, da sich unter den Befürwortern auffällig viele von denen befinden, die genau davon profitieren, wenn ihre Unternehmen die Arbeitgeberanteile auf den Staat (also Steuerzahler) abwälzen können.
Mit 1000€ oder 1500€/mtl. wird hier geworben und wenn das Ding im Kasten ist, wird es heißen: "Tja, sorry, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage können wir zur Zeit nur ein BGE von 500 € im Monat festlegen!"
Wer kann garantieren, das das nicht passiert?
Was hat denn rot-grün zur Arbeitsmarktreform alles für blumige Versprechen abgesondert und was ist daraus geworden?
Welche Vorteile sollte ein BGE (ich bleibe mal bei dem Namen) gegenüber einer Rückname der Harz4- Reform mit Wiedereinsetzung des alten Systems haben?

Nebenbei muss ich anmerken, das mir diese quasireligiöse Verbrämung der BGE- Befürworter ziemlich auf den Zeiger geht und ich diese Arroganz mit der auf kritische Fragen reagiert wird eher abstoßend finde.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: dagobert am 21:17:51 Sa. 01.September 2018
Guck an, Rudi ist aus dem Urlaub zurück.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 10:00:34 So. 02.September 2018
Zitat
Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig, der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug genug das zu erkennen, zumindest waren sie das in der Vergangenheit und sicherten so das überleben des Kapitalismus.

Diese Ideologen basteln deshalb gerne an einem Grundeinkommen mit, es gilt für sie weiterhin die Zitrone auszupressen, ein einsehen/umdenken gibt es da nicht!
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 10:00:41 So. 02.September 2018
Stimmt.

Was gefordert (z.B. 1000€)  wird und was dann herauskommt, ist dann wenig (500€).
Nicht zu vergessen, was noch alles gewollt wird (Leistungen), steht in den Sternen.

Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass man auf eine Rente steuern zahlen muß?
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:10:40 So. 02.September 2018
Zitat von: dagobert am 21:17:51 Sa. 01.September 2018
Guck an, Rudi ist aus dem Urlaub zurück.

Huhu, dagobert! *wink*
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 14:09:06 Mo. 03.Dezember 2018
Das mit dem Grundeinkommen ist ein viel zu vages Versprechen.
Daß Hartz IV der Horror ist, kann nicht mehr verleugnet werden.

Statt klar zu formulieren, was denn den Horror abwenden könnte, ist das BGE so etwas wie ein Heilsversprechen.
Dann wird aber ein wenig am Namen geändert, z.B. Solidarisches Grundeinkommen oder Bürgergeld und man führt damit wohlmöglich etwas ein, was ebenso ein Horror darstellt.

Deshalb sollten wir klare Forderungen stellen, statt an Heilsversprechen zu glauben.

Meine Vorschläge für Forderungen:


Kann fortgesetzt werden.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:20:14 Mo. 03.Dezember 2018
Die Streichung der Sanktionsparagrafen und Anhebung des Regelsatzes dürften im Vergleich zu einer Neuerfindung vom Irgendwas auch deutlich einfacher durchzusetzen sein.
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 16:15:27 Mo. 03.Dezember 2018
Zeitlich unbegrenzte Auszahlung von ALG1,
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 16:26:53 Mo. 03.Dezember 2018
Wie schon gesagt wurde, ein schlichtes, einfach auszufüllendes A4 Formular und die Schliessung der "Bundesagentur für Arbeit", um das gespaarte Geld unvermindert an jeden Bedürftigen auszuzahlen. Dazu Beendigung aller sogenannter "Massnahmen", 1-Euro und sonstige Schwachsinns- und subventionierter jobs. Gleichzeitig Abschaffung der Bundeswehr und des Streichung Rüstungsetats.

Wäre spannend zu sehen, wie denn die ehemaligen "Arbeitsamts-, ARGE etc. Schergen mit etwas weniger auskommen.
MfG

BGS
Titel: Re:Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Tiefrot am 17:25:11 Di. 04.Dezember 2018
BGS meißelte:
ZitatWäre spannend zu sehen, wie denn die ehemaligen "Arbeitsamts-, ARGE etc. Schergen mit etwas weniger auskommen.
Das wirst du nicht erleben, befürchte ich.
Schließlich haben die einen nicht unerheblichen Anteil an der Friedhofsruhe hier.  :rolleyes:
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 12:54:41 Di. 05.Februar 2019
Ich denke die Welle rollt langsam an

Größte Demokratie der Welt: In Indien gibt es Pläne für ein staatliches Grundeinkommen! (https://www.trendsderzukunft.de/groesste-demokratie-der-welt-in-indien-gibt-es-plaene-fuer-ein-staatliches-grundeinkommen/)

Es gibt immer mehr Menschen die erkennen das die Armut nur mit einem BGE überwunden werden kann egal ob es sich um Schwellenländer wie Indien oder Industriestaaten wie die der EU oder Deutschland handelt. Ein BGE ist für die zukünftige Entwicklung der Menschheit der einen Menschheit diese Planten alternativlos.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:05:52 Di. 05.Februar 2019
ZitatEin BGE ist für die zukünftige Entwicklung der Menschheit der einen Menschheit diese Planten alternativlos.
Angela bist Du das? Wusste ich es doch das Frau Merkel hinter diesem Nick steckt!
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 14:09:26 Di. 05.Februar 2019
Wenn Menschen schon ihre Ideen als "alternativlos" hinstellen, dann gruselt es mich!
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:52:20 Di. 05.Februar 2019
ZitatEs gibt immer mehr Menschen die erkennen das die Armut nur mit einem BGE überwunden werden kann egal ob es sich um Schwellenländer wie Indien oder Industriestaaten wie die der EU oder Deutschland handelt.
Ach so, deshalb haben sich 78% der Schweizer in einer Volksbefragung gegen die Einführung des BGE ausgesprochen?
Naja, vielleicht lag das aber auch nur daran, das die Befürworter des BGE keine Lust hatten mit anderen darüber zu diskutieren, wie sie das BGE denn umsetzen wollen?
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 17:17:38 Di. 05.Februar 2019
Zitat von: Rudolf Rocker am 14:52:20 Di. 05.Februar 2019
ZitatEs gibt immer mehr Menschen die erkennen das die Armut nur mit einem BGE überwunden werden kann egal ob es sich um Schwellenländer wie Indien oder Industriestaaten wie die der EU oder Deutschland handelt.
Ach so, deshalb haben sich 78% der Schweizer in einer Volksbefragung gegen die Einführung des BGE ausgesprochen?
Naja, vielleicht lag das aber auch nur daran, das die Befürworter des BGE keine Lust hatten mit anderen darüber zu diskutieren, wie sie das BGE denn umsetzen wollen?

Der Grund ist meines Erachtens, dass es in der Schweiz kaum Menschen in Armut gibt und die Diskussion um das BGE oft von einen Neiddiskurs überschattet wird.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 17:22:52 Di. 05.Februar 2019
Leute, die von einem
Zitat von: Sybilla am 17:17:38 Di. 05.Februar 2019Neiddiskurs
sprechen, sind entweder in der FDP oder nicht ganz dicht. Oder beides.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:38:06 Di. 05.Februar 2019
Zitat von: Sybilla am 17:17:38 Di. 05.Februar 2019
Zitat von: Rudolf Rocker am 14:52:20 Di. 05.Februar 2019
ZitatEs gibt immer mehr Menschen die erkennen das die Armut nur mit einem BGE überwunden werden kann egal ob es sich um Schwellenländer wie Indien oder Industriestaaten wie die der EU oder Deutschland handelt.
Ach so, deshalb haben sich 78% der Schweizer in einer Volksbefragung gegen die Einführung des BGE ausgesprochen?
Naja, vielleicht lag das aber auch nur daran, das die Befürworter des BGE keine Lust hatten mit anderen darüber zu diskutieren, wie sie das BGE denn umsetzen wollen?

Der Grund ist meines Erachtens, dass es in der Schweiz kaum Menschen in Armut gibt und die Diskussion um das BGE oft von einen Neiddiskurs überschattet wird.
Das ist wenigstens ein Argument! Geht doch! ;)
Allerdings ist das BGE ja grade für solche "reichen Länder" interessant, weil die "ärmeren Länder" das gar nicht erst finanzieren können.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 21:21:21 Mi. 06.Februar 2019
ZitatSPD will ALG II abschaffen: ,,Wir werden Hartz IV hinter uns lassen"

Nach knapp 14 Jahren steht das Arbeitslosengeld II, welches noch unter Altbundeskanzler Schröder eingeführt wurde, kurz vor dem Aus. Die SPD-Chefin Andrea Nahles erklärt nun in einem Interview gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), welche Themen das SPD Konzept ,,Sozialstaatsreform 2025" umfasst und wie das ,,Bürgergeld" Hartz IV ersetzen soll.

Quelle: https://www.hartziv.org/news/20190206-spd-will-hartz-iv-abschaffen-wir-werden-hartz-iv-hinter-uns-lassen.html
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:26:50 Do. 07.Februar 2019
Aus dem Artikel:
Zitat
... ,,Niemand soll seine vier Wände verlassen müssen."
Was ist mit den bereits durch H IV obdachlos gemachten Menschen?

Zitat
... .
,,Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die für wenig Geld jeden Tag zur Arbeit gehen.
Zitat

Ihr seid eurer selbsterdachten, anmassenden "Verantwortung" durch den Wählerwillen schon lange entbunden, ueberfluessig. Und wollt es nicht merken. Die Ausgebeuteten sind durchaus in der Lage, fuer sich selbst zu sprechen!

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 07:01:06 Do. 07.Februar 2019
Stimmt! Die SPD liegt in BY aktuell bei 6 Prozent. Tendenz fallend ...
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 10:14:06 Do. 07.Februar 2019
Bye bye!
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: dagobert am 22:08:30 Do. 07.Februar 2019
ZitatSPD will ALG II abschaffen: ,,Wir werden Hartz IV hinter uns lassen"

Nach knapp 14 Jahren steht das Arbeitslosengeld II, welches noch unter Altbundeskanzler Schröder eingeführt wurde, kurz vor dem Aus. Die SPD-Chefin Andrea Nahles erklärt nun in einem Interview gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), welche Themen das SPD Konzept ,,Sozialstaatsreform 2025" umfasst und wie das ,,Bürgergeld" Hartz IV ersetzen soll.
Nach italienischem Vorbild?
Was Besseres kann man bei Nahles doch nicht erwarten.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 20:50:59 Fr. 08.Februar 2019
ZitatBürgergeld - SPD will Hartz IV ,,aufhübschen"!

Minimale Verbesserungen

Und das soll sich auch mit dieser ,,Grundsanierung" in Form des Bürgergelds nicht ändern. In einem Spiegel-Interview wird es von Frau Nahles mit vielen leeren Floskeln ausgeschmückt. Da ist von der "Umkehr des Menschenbildes" in Bezug auf Hartz IV die Rede, von einem "zugewandten" Weg, den das Bürgergeld geht, von "Perspektivenwechsel" und Ähnlichem. Doch dahinter verbergen sich nur minimale Verbesserungen, während das Grundsystem von Hartz IV verfestigt wird.

Nahles reduziert den ,,Urfehler von Hartz IV" auf die unterschiedslose Behandlung von langjährig und kurzzeitig Beschäftigten. Jetzt sollen Ältere nicht mehr so schnell auf das Hartz-IV-Niveau fallen. Ab 58 Jahren soll dies statt nach 24 erst nach 33 Monaten der Fall sein. In Einzelfällen könne die Bezugsdauer sogar auf drei Jahre steigen.

Die höheren Ausgaben dafür sollen aus der Arbeitslosenversicherung gedeckt – also zur Hälfte von der Masse der Arbeitenden getragen werden. An die Adresse der ebenfalls in die Versicherung einzahlenden Unternehmer gerichtet, sagt Nahles im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland schon mal zu: "Der Umbau des Hartz-IV-Systems in ein Bürgergeld kostet nicht viel." So sollen etwa die Regelsätze von Hartz IV - gegenwärtig 424 Euro im Monat für Alleinstehende - auf heutigem Niveau bleiben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw06/spd-will-hartz-iv-aufhuebschen

Bürgergeld = Hartz V
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 00:02:11 Mi. 03.April 2019
Die Idee (http://www.unternimm-die-zukunft.de/das-grundeinkommen1/index)

Das BGE ist zukünftig alternativlos notwendig.

Die Angst vor Neuem und vor Veränderung ist im Menschen tief verwurzelt. Meistens manifestiert sich das in drei Argumenten ,,Das haben wir schon immer so gemacht!", ,,Das haben wir noch nie gemacht!", ,,Da könnte ja jeder kommen!" Ich möchte an ein Beispiel erinnern, das ebenfalls als utopisch zu teuer und nicht realisierbar kritisiert wurde, Die Eisenbahn

Die Karren mit Waren wurden von Pferden gezogen, diese Karren konnten jeden noch so abgelegenen Bauernhof erreichen und seine Waren zum Konsumenten karren. Nun hatten einige die Idee der Eisenbahn. Diese wurde von vielen als völlig utopisch belächelt als Idee von Phantasten nicht ernst genommen. Das Schienennetz für einen Eisenbahn sei unbezahlbar, man könne doch nicht an jeden noch so abgelegenen Bauernhof, einen Gleisanschluss verlegen. Zudem sei die Eisenbahn viel zu gefährlich und zu laut, eine Dampflok könne leicht explodieren. Die Wirtschaftsflächen und Dörfer würden durch Schienen zerschnitten. Der Schmutz und der Gestank der Züge sei unerträglich und wie sich diese ,,hohen" Geschwindigkeiten auf den Menschen auswirken sei auch noch nicht geklärt......

Na ja, die Eisenbahn kam trotz allen Unkenrufen, das Schienennetz wurde großflächig bis in kleinste Orte ausgebaut und konnte finanziert werden. Manche Dampflok explodierte die meisten nicht heute gibt es leise Elektro- und Dieselloks. Die Eisenbahn entwickelte sich zum Wirtschaftsfaktor und Transportmittel der Verkehrsinfrastruktur. Ja die Karren die von Pferden gezogen wurden sind verschwunden. Aber jeder noch so abgelegenen Bauernhof ist an die Verkehrsinfrastruktur angebunden. Was sich die Menschen Mitte des 19 Jahrhunderts nicht vorstellen konnten und als Phantasie belächelten, ist schon lange ,,normale" Realität geworden.

Zurück zum BGE, die Finanzierbarkeit steht mittlerweile außer Frage, nicht nur der Ökonom Thomas Straubhaar sondern viele andere haben das in verschiedenen Modellen durchgerechnet.

An eine Demotivierung der arbeitenden Menschen glaube ich nicht, weil jeder der arbeitet mehr hat als, wenn er nicht arbeitet. Arbeit ist sozialer Anknüpfungspunkt und Identifikationspunkt für viele und in vielen Tätigkeiten ist Arbeit sinnstiftend.

Ja es gibt auch bei Einführung eines (BGE) eine gesellschaftliche Gruppe die Umdenken muss, die Arbeitgeber, die Bewerberauswahl durch den Arbeitgeber kehrt sich um zur Arbeitgeberauswahl durch die Arbeitnehmer. Und darin liegt die Angst vieler vor allem bei Arbeitgeber von Kleinbetrieben und Kleinstbetrieben, sie fürchten das sie mit BGE keine (billigen) Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen können. Die Zeit der kostenlosen Praktika und Lohnsubventionen (Teilzeitbeschäftigte Hartz IV Aufstocker) durch den Steuerzahler ist dann vorbei.

PRO

- Aufgrund der Industrie 4.0 und der Fortentwicklung der Robotik ist ein BGE zukünftig alternativlos.
- Ein BGE ist finanzierbar (Modellrechnung verlinkt) ein Absinken der Löhne ist nicht zu erwarten. Ebenfalls werden weiterhin viele Menschen für sinnstiftender Arbeit verfügbar sein.
- Durch den Wegfall der Lohnnebenkosten wir der BGE-Standort zum Magnet für die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen
- Die Personen-Freizügigkeit innerhalb des EU Binnenmarkt bleibt in den vorhandenen Regelungen bestehen.
- Die Freizügigkeit innerhalb der EU bleibt unangetastet unter Beachtung der bereits gültigen Regeln erhalten,
- Ein kompletter Umbau des Steuersystems in DEU ist nicht erforderlich, eine zielgerichtete Justierung des Steuersystems in DEU im Bezug auf das BGE ist innerhalb der EU-Verträge möglich.
- zusätzliche Zollschranken sind für ein BGE nicht erforderlich
- Durch den Standortvorteil der wegfallenden Lohnnebenkosten in DEU ist eine Ausweitung des BGE Modells auf den Euroraum zu erwarten.

Contra

- Wir wollen kein BGE weil wir Nachteile für uns befürchten.
- Wenn jeder an sich selbst denkt ist auch an alle gedacht.

Natürlich werden vor allem zu Beginn eines BGE Modell - Probleme entstehen die nicht vorhersehbar sind. Allerdings wurde auch das SGB II/Hartz IV in 15 Jahren fortlaufend verändert und fortentwickelt. Auch ein BGE Modell unterliegt der fortlaufenden Kontrolle und Beobachtung dieses durch Anpassung und Justierung anzupassen ist.

1000 Euro im Monat für jeden - Wer bezahlt das Grundeinkommen? Ökonom Thomas Straubhaar rechnet es vor ... Straubhaar rechnet auch vor, wie sich das  Grundeinkommen auf das heutige Gehalt auswirken würde. (https://www.stern.de/wirtschaft/job/grundeinkommen--warum-thomas-straubhaar-die-digitalisierung-als-chance-sieht-7537900.html)

Das Grundeinkommen ist nichts anderes als eine Steuerreform (https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-02/thomas-straubhaar-buch-bedingungsloses-grundeinkommen-auszug)
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 05:30:13 Mi. 03.April 2019
 Grundeinkommen (bedingungsloses)

Das bedingungslose Grundeinkommen für alle sei die moderne Antwort auf die Tatsache, dass die Massenarbeitslosigkeit nicht mehr zu beseitigen sei. So begründen es jedenfalls seine Wortführer. Schauen wir uns die Vorschläge genauer an:

1. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Mogelpackung. Die Gallionsfigur seiner Verfechter, der Besitzer von über 1.700 dm-Drogeriegeschäften und Milliardär Götz Werner, vertritt, man solle erst einmal mit 800 Euro bedingungslos anfangen. Mancher ALG-II-Bezieher rechnet nach und glaubt, mit 800 Euro minus etwa 400 Euro Warmmiete = 400 Euro zumindest  besser da zu stehen als mit seinem heutigen Regelsatz von 347 Euro. Er irrt. Denn Götz Werner will das bedingungslose Grundeinkommen über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf rund 50 Prozent finanzieren, bei gleichzeitiger Abschaffung aller anderen Steuern, sprich vor allem der Unternehmersteuern. Die ,,gewonnenen" 400 Euro wären also nur noch 280 Euro wert – noch weniger als der heutige Hartz-IV-Armutssatz!

2. Das bedingungslose Grundeinkommen wäre ein gefundenes Fressen vor allem für Unternehmer. Götz Werner, einer der 500 reichsten Deutschen, fordert, dass die Löhne um die jeweilige Höhe des bedingungslosen Grundeinkommens gekürzt werden.  Insofern ist das bedingungslose Grundeinkommen nichts anderes als eine Form des Kombilohns. Damit entspricht es voll der Forderung der Unternehmer nach einer allgemeinen Absenkung der Löhne. Sozusagen Hartz IV mit Turbolader!

3. Alles soll bleiben, wie es ist. Götz Werner erläutert den entscheidenden Vorteil des bedingungslosen Grundeinkommens für das Monopolkapital: ,,Aber der soziale Crash, auf den wir unweigerlich zusteuern, würde nicht stattfinden ...Vergleichen Sie das mal mit dem Aufstand in der Pariser Banlieue letztes Jahr! Wenn wir uns nicht schleunigst ändern, dann sieht es bei uns bald genauso aus."1) Um ,,französische Zustände" zu verhindern, um dem zuvorzukommen, dass die Kämpfe der Arbeiter und der Volksbewegungen sich radikalisieren und in eine revolutionäre Richtung gehen, sollen die Leute an die kapitalistischen Verhältnisse gebunden werden. Das ist nichts weiter als eine Variante des Reformismus, wie sie seit Bestehen des Kapitalismus immer wieder zu dessen Rettung aufgeboten werden.

4. Bedingungsloses Grundeinkommen contra Arbeitszeitverkürzung. Verschiedene  Wortführer des bedingungslosen Grundeinkommens pflegen die Forderungen und den Kampf der Arbeiter- und der Erwerbslosenbewegung gegen die Massenarbeitslosigkeit als überholt hinzustellen. Das richtet sich vor allem gegen die Forderung nach Verteilung der Arbeit auf mehr Schultern durch eine Durchsetzung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Das Bedürfnis, zu arbeiten, setzen andere Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens gleich mit dem Bedürfnis, ausgebeutet zu werden. So spöttelt der wissenschaftliche Assistent an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft der Universität Dortmund, Sascha Liebermann, über Arbeitsuchende: Das Streben, ,,in den Arbeitsmarkt zurückzukehren", könne ,,nur derjenige für notwendig halten, der der Auffassung ist, es könne kein erfülltes Leben ohne Erwerbsarbeit geben." 2)

Was solche ,,Kenner der Arbeitswelt" hartnäckig ignorieren: Unter der Bedingung des Kapitalismus wären es gerade die angeblich so  einfallslosen, angepassten Arbeiter, die das bedingungslose Grundeinkommen auf der Basis der Ausbeutung erwirtschaften müssten.

Die Massenarbeitslosigkeit ist Ergebnis des Gesetzes der Profitmaximierung im Kapitalismus - und kann auch nur auf Kosten der Profite bekämpft werden. Wer dagegen grundlegend antreten will, muss die Ursachen ins Visier nehmen und gegen den Kapitalismus kämpfen. Denn dieses Gesetz wird erst fallen, wenn in einer sozialistischen Gesellschaft die Produktion nach dem Willen und den Bedürfnissen der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten organisiert und so das Problem der Arbeitslosigkeit aus der Welt geschafft wird. Eine solche Lösung liegt nicht in der Absicht der Wortführer des bedingungslosen Grundeinkommens. Sie beschränken sich auf Vorschläge, wie ihrer Meinung nach die Massenarbeitslosigkeit ,,zeitgemäß" zu verwalten wäre.

Hier wird Spaltung zwischen Arbeitende und Erwerbslose gesät! Davon profitiert nur einer: das Monopolkapital. Der enge Schulterschluss zwischen Arbeitenden und Erwerbslosen muss diese Rechnung durchkreuzen. Ihre Einheit wird gerade durch die Montagsdemonstrationen in hervorragender Weise verkörpert. Hier ist tatsächlich etwas ,,Neues", etwas ,,Zeitgemäßes" im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit entstanden!
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:36:20 Mi. 03.April 2019
Zitat von: counselor am 05:30:13 Mi. 03.April 2019
Grundeinkommen (bedingungsloses)

Das bedingungslose Grundeinkommen für alle sei die moderne Antwort auf die Tatsache, dass die Massenarbeitslosigkeit nicht mehr zu beseitigen sei. So begründen es jedenfalls seine Wortführer. Schauen wir uns die Vorschläge genauer an:

1. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Mogelpackung. Die Gallionsfigur seiner Verfechter, der Besitzer von über 1.700 dm-Drogeriegeschäften und Milliardär Götz Werner, vertritt, man solle erst einmal mit 800 Euro bedingungslos anfangen. Mancher ALG-II-Bezieher rechnet nach und glaubt, mit 800 Euro minus etwa 400 Euro Warmmiete = 400 Euro zumindest  besser da zu stehen als mit seinem heutigen Regelsatz von 347 Euro. Er irrt. Denn Götz Werner will das bedingungslose Grundeinkommen über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf rund 50 Prozent finanzieren, bei gleichzeitiger Abschaffung aller anderen Steuern, sprich vor allem der Unternehmersteuern. Die ,,gewonnenen" 400 Euro wären also nur noch 280 Euro wert – noch weniger als der heutige Hartz-IV-Armutssatz!

2. Das bedingungslose Grundeinkommen wäre ein gefundenes Fressen vor allem für Unternehmer. Götz Werner, einer der 500 reichsten Deutschen, fordert, dass die Löhne um die jeweilige Höhe des bedingungslosen Grundeinkommens gekürzt werden.  Insofern ist das bedingungslose Grundeinkommen nichts anderes als eine Form des Kombilohns. Damit entspricht es voll der Forderung der Unternehmer nach einer allgemeinen Absenkung der Löhne. Sozusagen Hartz IV mit Turbolader!

3. Alles soll bleiben, wie es ist. Götz Werner erläutert den entscheidenden Vorteil des bedingungslosen Grundeinkommens für das Monopolkapital: ,,Aber der soziale Crash, auf den wir unweigerlich zusteuern, würde nicht stattfinden ...Vergleichen Sie das mal mit dem Aufstand in der Pariser Banlieue letztes Jahr! Wenn wir uns nicht schleunigst ändern, dann sieht es bei uns bald genauso aus."1) Um ,,französische Zustände" zu verhindern, um dem zuvorzukommen, dass die Kämpfe der Arbeiter und der Volksbewegungen sich radikalisieren und in eine revolutionäre Richtung gehen, sollen die Leute an die kapitalistischen Verhältnisse gebunden werden. Das ist nichts weiter als eine Variante des Reformismus, wie sie seit Bestehen des Kapitalismus immer wieder zu dessen Rettung aufgeboten werden.

4. Bedingungsloses Grundeinkommen contra Arbeitszeitverkürzung. Verschiedene  Wortführer des bedingungslosen Grundeinkommens pflegen die Forderungen und den Kampf der Arbeiter- und der Erwerbslosenbewegung gegen die Massenarbeitslosigkeit als überholt hinzustellen. Das richtet sich vor allem gegen die Forderung nach Verteilung der Arbeit auf mehr Schultern durch eine Durchsetzung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Das Bedürfnis, zu arbeiten, setzen andere Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens gleich mit dem Bedürfnis, ausgebeutet zu werden. So spöttelt der wissenschaftliche Assistent an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft der Universität Dortmund, Sascha Liebermann, über Arbeitsuchende: Das Streben, ,,in den Arbeitsmarkt zurückzukehren", könne ,,nur derjenige für notwendig halten, der der Auffassung ist, es könne kein erfülltes Leben ohne Erwerbsarbeit geben." 2)

Was solche ,,Kenner der Arbeitswelt" hartnäckig ignorieren: Unter der Bedingung des Kapitalismus wären es gerade die angeblich so  einfallslosen, angepassten Arbeiter, die das bedingungslose Grundeinkommen auf der Basis der Ausbeutung erwirtschaften müssten.

Die Massenarbeitslosigkeit ist Ergebnis des Gesetzes der Profitmaximierung im Kapitalismus - und kann auch nur auf Kosten der Profite bekämpft werden. Wer dagegen grundlegend antreten will, muss die Ursachen ins Visier nehmen und gegen den Kapitalismus kämpfen. Denn dieses Gesetz wird erst fallen, wenn in einer sozialistischen Gesellschaft die Produktion nach dem Willen und den Bedürfnissen der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten organisiert und so das Problem der Arbeitslosigkeit aus der Welt geschafft wird. Eine solche Lösung liegt nicht in der Absicht der Wortführer des bedingungslosen Grundeinkommens. Sie beschränken sich auf Vorschläge, wie ihrer Meinung nach die Massenarbeitslosigkeit ,,zeitgemäß" zu verwalten wäre.

Hier wird Spaltung zwischen Arbeitende und Erwerbslose gesät! Davon profitiert nur einer: das Monopolkapital. Der enge Schulterschluss zwischen Arbeitenden und Erwerbslosen muss diese Rechnung durchkreuzen. Ihre Einheit wird gerade durch die Montagsdemonstrationen in hervorragender Weise verkörpert. Hier ist tatsächlich etwas ,,Neues", etwas ,,Zeitgemäßes" im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit entstanden!

Gut ausgedrückt. Durch die sog. "Massenarbeitslosigkeit" können wir gemeinsam unsere Kräfte bündeln und wirkliche Fortschritte für alle Menschen erreichen. Wir haben nur ein Leben und einen Planeten.

Klar können wir Ausgebeuteten ein erfülltes Leben ohne Erwerbsarbeit und Drangsalierung gebrauchen.   

Muss zur Schicht.

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 15:45:54 Mi. 03.April 2019
Zitat von: counselor am 05:30:13 Mi. 03.April 2019
Grundeinkommen (bedingungsloses)

...

1. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Mogelpackung. Die Gallionsfigur seiner Verfechter, der Besitzer von über 1.700 dm-Drogeriegeschäften und Milliardär Götz Werner, vertritt, man solle erst einmal mit 800 Euro bedingungslos anfangen. Mancher ALG-II-Bezieher rechnet nach und glaubt, mit 800 Euro minus etwa 400 Euro Warmmiete = 400 Euro zumindest  besser da zu stehen als mit seinem heutigen Regelsatz von 347 Euro. Er irrt. Denn Götz Werner will das bedingungslose Grundeinkommen über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf rund 50 Prozent finanzieren.....

Entschuldigung ich spreche von dem BGR das von Ökonom Thomas Straubhaar berechnet wurde.... 2015 habe der Sozialetat bei 888 Milliarden Euro gelegen. Davon könne man ein monatliches Grundeinkommen von 1000 Euro finanzieren. (https://www.stern.de/wirtschaft/job/grundeinkommen--warum-thomas-straubhaar-die-digitalisierung-als-chance-sieht-7537900.html) Also nix MwSt. Erhöhung und mindestens 1000 € BGE auf der Grundlage von  einen BIP (http://crp-infotec.de/wp-content/uploads/d-bip-entwicklung-seit-1950.gif) von 2,580 Mrd. € in 2018 ist das BIP  auf 3,388 Mrd. €  gestiegen. Der ALG II Grundregelsatz beträgt 2019 immerhin 424 €. Du solltest Deinen Textbaustein aktualisieren.

Am besten beginne ich damit warum ich ein BGE für alternativlos erachte, ich habe eine vom Humanismus geprägte kostenfreie Schulbildung erhalten. Auch ein Teil eines Schüler- BGE. Aufgrund dessen setze ich mich gegen jede Art von Armut ein. Armut kann aus der Natur des Sachverhalts entstehen oder sie wird durch die Forderung eines staatlichen Eingriffs oder Abbau von Sozialsystemen von wenigen (sehr wenigen) gefördert. Wie auch immer Armut entstanden ist, bin ich der Meinung, das wir im 21. Jahrhundert die Armut endlich überwinden sollten. Ein BGE ist das beste staatliches Instrument, das Armut zumindest im Wirtschaftsraum in dem ein BGE aufgrund der hohen Wertschöpfung möglich ist, für "immer und ewig" verschwinden lässt. Eine Erhöhung der Staatsquote findet - bitte hier (https://www.stern.de/wirtschaft/job/grundeinkommen--warum-thomas-straubhaar-die-digitalisierung-als-chance-sieht-7537900.html) nachlesen - aufgrund des BGE nicht statt. Allerdings droht eine Erhöhung der Staatsquote aufgrund der "Bankenkrise" und der damit verbundenen Geldschöpfung - Anleiheaufkäufen der EZB sowie aufgrund der Altlasten der Bad Banks..... Aber das ist ja eine andere Baustelle und kann hier im BGE Strang nicht vertieft berücksichtigt oder erklärt werden.

Das BGE ist eine runde Sache und die richtige Antwort auf die fortschreitende Robotik und die Industrie 4.0 mit G5 Standard sowie dem Ende des Verbrennungsmotor und der E-Mobilität....

Hannover Messe zeigt Fabrik der Zukunft (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hannover-Messe-zeigt-Fabrik-der-Zukunft,hannovermesse1754.html)


Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 16:20:04 Mi. 03.April 2019
Danke, aber nein danke!
https://lobbypedia.de/wiki/Thomas_Straubhaar
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 19:51:29 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Troll am 16:20:04 Mi. 03.April 2019
Danke, aber nein danke!
https://lobbypedia.de/wiki/Thomas_Straubhaar

Und wenn Thomas Straubhaar morgen früh sagte die Sonne geht auf es wir ein sonniger Tag.
Sagst Du dann auch Danke, aber nein danke!
Also ich sage zu einer guten Idee, immer danke, egal wer sie in die Diskussion wirft.
Und das BGE im Sinne von Thomas Straubhaar, sehe ich als gute Idee, also Danke, nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 20:07:05 Mi. 03.April 2019
https://lobbypedia.de/wiki/Thomas_Straubhaar (https://lobbypedia.de/wiki/Thomas_Straubhaar)
Nein Danke!

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Fritz Linow am 20:11:13 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Sybilla am 15:45:54 Mi. 03.April 2019
(...) ich habe eine vom Humanismus geprägte kostenfreie Schulbildung erhalten. (...)
Da kann man mal seh'n. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 20:41:55 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Sybilla am 19:51:29 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Troll am 16:20:04 Mi. 03.April 2019
Danke, aber nein danke!
https://lobbypedia.de/wiki/Thomas_Straubhaar

Und wenn Thomas Straubhaar morgen früh sagte die Sonne geht auf es wir ein sonniger Tag.
Sagst Du dann auch Danke, aber nein danke!
Also ich sage zu einer guten Idee, immer danke, egal wer sie in die Diskussion wirft.
Und das BGE im Sinne von Thomas Straubhaar, sehe ich als gute Idee, also Danke, nicht mehr und nicht weniger.

Aus dem Stern-Artikel:
ZitatWürde man die Sozialleistungen durch ein Grundeinkommen ersetzen, würde der Staat nicht schlechter gestellt - nur würden dann die Ausgaben gleichermaßen von Kapital und Arbeit getragen werden. 2015 habe der Sozialetat bei 888 Milliarden Euro gelegen. Davon könne man ein monatliches Grundeinkommen von 1000 Euro finanzieren.

Super Idee, ich kenne einen Pflegefall -> Erwerbsminderungsrente -> Grundsicherung -> ambulante Pflege, der Soialstaat bezahlt > 6000 Euro/Monat.
Zugegeben, ein extremer Fall, dennoch, was passiert mit so jemanden wenn Sozialleistungen ersetzt werden? Der Staat würde nicht schlechter gestellt aber solche Fälle sicher.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 21:23:20 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Troll am 20:41:55 Mi. 03.April 2019
Super Idee, ich kenne einen Pflegefall -> Erwerbsminderungsrente -> Grundsicherung -> ambulante Pflege, der Soialstaat bezahlt > 6000 Euro/Monat.
Zugegeben, ein extremer Fall, dennoch, was passiert mit so jemanden wenn Sozialleistungen ersetzt werden? Der Staat würde nicht schlechter gestellt aber solche Fälle sicher.

Bitte die Leistungen nicht durcheinander werfen. Erwerbsminderungsrente -> Grundsicherung sind mit Sicherheit weniger als das zukünftige BGE + Erwerbsminderungsrente (Vertrauensschutz) und ambulante Pflege bliebt eine Leistung der Gesetzlichen Pflegeversicherung und Leistungen für Gesundheit/Krankheit bleiben Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung, diese finanzieren sich durch die Wertschöpfungsabgabe,
einem Umbau der der EK-Steuer und Unternehmenssteuern (In Unternehmen fallen ja die Lohnnebenkosten für die Beschäftigten weg)  Die Wertschöpfungsabgabe ist bei einen BIP von 2,580 Mrd. € auf ca 45 % berechnet darunter rund 16 % also rund 1/6 der Wertschöpfungsabgabe ist für die GKV die PKV und die auslaufende GRV reserviert.

Durch ein BGE würde kein Bürger schlechter gestellt.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Fritz Linow am 23:41:21 Mi. 03.April 2019
Zitat von: Sybilla am 21:23:20 Mi. 03.April 2019
(...)
, diese finanzieren sich durch die Wertschöpfungsabgabe,
einem Umbau der der EK-Steuer und Unternehmenssteuern (In Unternehmen fallen ja die Lohnnebenkosten für die Beschäftigten weg)  Die Wertschöpfungsabgabe ist bei einen BIP von 2,580 Mrd. € auf ca 45 % berechnet darunter rund 16 % also rund 1/6 der Wertschöpfungsabgabe ist für die GKV die PKV und die auslaufende GRV reserviert.
(...)

Ich lese die Worte, doch verstehe ich den Inhalt nicht. Bitte nochmal für alle, die nicht die kostenlose vom Humanismus geprägte Schulbildung genießen durften. Ich habe zwar auch meinen Thomas Morus gelesen, doch scheint mir die Wertschöpfungsabgabe, - insbesondere bei einen BIP von 2,580 Mrd. € auf ca 45 % berechnet-, ziemlich gewagt.

Da wirkt der Film "Geld oder Money – Der Tyrannosaurus Rex in der Pampa" doch aufschlussreicher. https://www.youtube.com/watch?v=RveYIDCrTR8&feature=youtu.be

Aber erzähl gerne mehr. Die heidnischen Gegenreden können wir ja nach alter calvinistischen Manier einfach ignorieren.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 00:00:16 Do. 04.April 2019
Zitat von: Fritz Linow am 23:41:21 Mi. 03.April 2019
Ich lese die Worte, doch verstehe ich den Inhalt nicht.....

Eine konkrete Frage wäre hilfreich, was verstehst Du nicht?
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 06:28:22 Do. 04.April 2019
Zitat von: Sybilla am 21:23:20 Mi. 03.April 2019
... .
Durch ein BGE würde kein Bürger schlechter gestellt.

Es sitzen erfahrungsgemäss oft ausgekochte Schurken, welche ihre Wähler verachten in den Parlamenten. Die sorgen sich in der Regel nur um ihr eigenes, abgehobenes Fortkommen.

Daher scheint mir diese Aussage doch sehr zweifelhaft.

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 09:54:17 Do. 04.April 2019
Zitat von: SybillaBitte die Leistungen nicht durcheinander werfen

Ach, du meinst sicher so etwas!

ZitatWürde man die Sozialleistungen durch ein Grundeinkommen ersetzen, ...

Zitat von: SybillaDurch ein BGE würde kein Bürger schlechter gestellt.

In dem Artikel steht "Staat" und für den Bürger bastelst du dir mal eben Töpfchen aus denen das abgeschaffte bedient werden kann, ok, Rente u.ä., seit Jahren werden die bisher solidarisch finanzierten Leistungen entsolidarisiert, die Unternehmen werden auf breiter Front "entlastet", alles ersetzt durch das Grundeinkommen von der Wiege bis zur Bahre?

Dein Austausch eines (leistungsfähigen!) Sozialstaates durch ein Grundeinkommen ist weit davon weg mich zu überzeugen, das Grundeinkommen ist derzeit eine Schimäre das den Sozialstaat unter möglichst viel Beifall beerdigen soll. Wenn Marktradikale Ökonomen mit einem Grundeinkommen liebäugeln ist es ein Beweis für mich daß die Bürger garantiert schlechter wegkommen, die Strauhaars sind keine Dummbeutel, aber ich bin Dumm genug ihnen nicht zu glauben.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Onkel Tom am 10:17:21 Do. 04.April 2019
Zitat von: Troll am 09:54:17 Do. 04.April 2019
...
In dem Artikel steht "Staat" und für den Bürger bastelst du dir mal eben Töpfchen aus denen das abgeschaffte bedient werden kann, ok, Rente u.ä., seit Jahren werden die bisher solidarisch finanzierten Leistungen entsolidarisiert, die Unternehmen werden auf breiter Front "entlastet", alles ersetzt durch das Grundeinkommen von der Wiege bis zur Bahre?
...

Jo, solange die Bürger weiter an den Kapitalismus denken und handeln, wird das nie was mit einem
"Traumhaften (bedinungslosen) Grundeinkommen" Habe schon an meheren Informations- und
Vorstellungssitzungen teilgenommen und ja, sie beflügeln irgendwo die Gedanken auf erträgliches
Leben, in dem Geld nicht mehr so die Rolle spielt..

Doch jedes Mal bin ich an den Punkt hängen geblieben, das bei einem koreckt organisierten BGE
die Bonzenschaft abgebaut werden muss.. Weiter gesponnen Fetzereien zwichen Bonz und Arbeiter.

Für mich ist der Pool diverser Umsetzungsmöglichkeiten zum BGE ausgeträumt.. Der "Staat" hat jedoch
jetzt schon was davon.. Hüstel.. 16i oder "sozialer Arbeitsmark" /Teilhabechangsengesetz..

Viele flehen nach dem BGE und das haben wir nun davon, das abgespeckte Varianten dessen
versucht werden. Dieser neue "Soziale Arbeitsmarkt" wird noch einige Böcke zu Lämmern verwandeln
und diese dürfen sich anbei "Arbeit und Grundeinkommen" einbilden. Auf das "Bedingungslose"
vermag der Begünstigte dann lieber doch verzichten. So als fauler Staatskonformer Kompromiss
sozusagen..

Kapitalismus abschaffen, Grundversorgung aller sicher stellen ? Utopisch finde ich  ::)
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 10:43:02 Do. 04.April 2019
Utopien oder auch unbehandelte Visionen haben die Gesellschaften oft schon weiter gebracht, grundsätzlich wäre ein BGE denkbar und gangbar, aber es gibt die Gegenwärtige Zeit einfach nicht her, es gibt kaum ein Feld das nicht von Marktradikalen beackert oder unterwandert ist/wird, eine radikale Arbeitszeitverkürzung z.B. traut man sich nicht mal mehr öffentlich zu fordern, die Gegner sind quer über die Gesellschaft verteilt, der Neoliberalismus hat breit Denkverbote etabliert die beängstigend radikal/stur verteidigt werden, es wird mit voller Überzeugung der eigene Stuhl unterm Hintern weggezogen, für die gute Sache!?
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 13:57:02 Do. 04.April 2019
Erfahrungsbericht: Grundeinkommen: So lebt es sich ohne finanziellen Druck - Keine Überlegungen, den Job zu kündigen - Neue Form des Gemeinschaftsgefühls - Mehr Zeit für die Freizeitgestaltung - Grundeinkommen: Ein Gewinn für alle?  (https://www.waz.de/staedte/muelheim/grundeinkommen-ein-jahr-ohne-finanziellen-druck-id216372635.html)

Vielleicht sollten wir uns in der aktuellen Diskussion auf das Straubhaar- Konzept eines BGE  konzentrieren, offensichtlich geistern hier einige untaugliche Zombie-Modelle eines BGE umher.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: rebelflori am 17:38:37 Do. 04.April 2019
Zitat von: Sybilla am 15:45:54 Mi. 03.April 2019
Das BGE ist eine runde Sache und die richtige Antwort auf die fortschreitende Robotik und die Industrie 4.0 mit G5 Standard sowie dem Ende des Verbrennungsmotor und der E-Mobilität....

Hannover Messe zeigt Fabrik der Zukunft (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hannover-Messe-zeigt-Fabrik-der-Zukunft,hannovermesse1754.html)
Dir ist schon klar das Robotik, Industrie 4.0 und  E-Mobilität mit Strom angetrieben wird??? Vielleicht sollte man am besten ein paar neue Atomkraftwerke bauen :o :o

Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 19:52:29 Do. 04.April 2019
Ich frage mich, wie man mit einem €1000-BGE Armut bekämpfen will. Von diesem Betrag kann man in Deutschland überleben, aber sicher nicht gut leben. Armutsfest ist der Betrag meiner Meinung nach nicht.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Bowie am 08:24:34 Fr. 05.April 2019
Sybilla fordert die Zerschlagung des Sozialstaats.
Das Trostpflaster BGE soll die Trümmer kitten.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 11:39:58 Fr. 05.April 2019
Zitat von: Bowie am 08:24:34 Fr. 05.April 2019
Sybilla fordert die Zerschlagung des Sozialstaats.
Das Trostpflaster BGE soll die Trümmer kitten.

Ja, da ist das BGE perfekt, diesen defizitären Krempel los werden, mit Sozialstaat will keiner mehr etwas zu tun haben, daß ist etwas für Looser, unsere Gesellschaft mag keine Looser.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 12:14:58 Fr. 05.April 2019
Zitat von: counselor am 19:52:29 Do. 04.April 2019
Ich frage mich, wie man mit einem €1000-BGE Armut bekämpfen will.

Das müssen wir demnächst für eine kleine Wohnung in der Stadt an Miete zahlen. Dann können wir unsere Klamotten aus Altkleidercontainern und Lebensmittel aus den Mülltonnen fischen.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 14:14:31 Fr. 05.April 2019
Die Mülltonnen werden wohl mit Schlössern gesichert sein.

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 17:45:50 Fr. 05.April 2019
Der Heilsbringer, die Lichtgestalt Thomas Straubhaar ist Unterzeichner des Hamburger Appell:

ZitatKonkret wurde (...) gefordert, dass die Geringverdienenden weniger verdienen sollten und die Sozialhilfe vermehrt von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschüssen wechseln müsse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Appell
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 22:01:08 Fr. 05.April 2019
Ich frage mich gerade, ob Straubhaar will, was man in der Ökonomie einen "Nachtwächterstaat" nennt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtw%C3%A4chterstaat
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 00:28:45 Sa. 06.April 2019
Armut in Großbritannien (https://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/49/armut-grossbritanien-jaywick-brexit) Armut in Großbritannien nimmt zu (https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/armut-in-gb-100.html) Britisches SozialsystemGroßbritannien spart Kinderarmut herbei (https://www.sueddeutsche.de/politik/britisches-sozialsystem-grossbritannien-spart-kinderarmut-herbei-1.3849708) Mietkosten-Irrsinn treibt Engländer in die Armut (https://www.welt.de/wirtschaft/article141599692/Mietkosten-Irrsinn-treibt-Englaender-in-die-Armut.html) Großbritannien Rebellion der Niedriglöhner (https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-10/grossbritannien-armut-niedriglohn-ausbeutung-protest)GROSSBRITANNIEN
13 Millionen Menschen in Armut (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/europa/europastaaten/860855_13-Millionen-Menschen-in-Armut.html)

OK wollt Ihre einen "Sozialsaat" dieser Ausprägung also wenn die Industrie 4.0 mit 5G Komponenten ausgerüstet ist. Die Arbeitsplätze in der Autoindustrie mit Verbrennungsmotor und ihre Zulieferer weggebrochen sind. Die E- Mobilität benötigt immerhin weniger Fertigungsteile und weniger Wartung. Fabriken für E- Mobilität werden mit Sicherheit im 4.0 Standard und 5G Komponenten aufgebaut. Aus einem Autobauer wird in der Regel kein Softwarearchitekt.

Vieles von dem was viele mit BGE befürchten ist in GB auch ohne BGE eingetreten.
Ich bin der felsenfesten Überzeugung das zur Lösung der Armutsproblematik in GB/DEU/FRA/ITA/etc...  ein BGE alternativlos ist, dass durch eine Wertschöpfungsabgabe mit integrierter global erhobener Finanztransaktionensabgabe finanzierbar ist.

Straubhaar rechnet auch vor, wie sich das  Grundeinkommen auf das heutige Gehalt auswirken würde.....Bei einem Filialleiter mit 60.000 Euro Jahresgehalt läge die Nettosteuer bei 18.000 Euro (30 Prozent) und bei einer Putzhilfe mit 24.000 Euro Jahresgehalt läge der Nettosteuersatz bei null. (https://www.stern.de/wirtschaft/job/grundeinkommen--warum-thomas-straubhaar-die-digitalisierung-als-chance-sieht-7537900.html)

Also für mich ist ein BGE in naher Zukunft alternativlos, desen Höhe ja aus dem BIP errechnet wird und somit näher an 1500 €/Monat zu sehen ist, als bei 1000 €/Monat. Was spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 03:52:55 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 00:28:45 Sa. 06.April 2019
Was spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?
Die Leute bleiben Bittsteller und die Staatsbürokraten bleiben Machthaber und das Geld bleibt an ihren Fingern kleben. Das BGE hat mit Emanzipation also nichts zu tun. Außerdem sind €1000 bis €1500 brutto nicht armutsfest. Deswegen will niemand das Armuts-Kombilohn- BGE von Straubhaar/Sybilla haben.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 09:51:27 Sa. 06.April 2019
Zitat von: SybillaWas spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?

Diese Frage ist Angesichts einer Grundversorgung für alle, ein Witz.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Zitat von: counselor am 03:52:55 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 00:28:45 Sa. 06.April 2019
Was spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?
Die Leute bleiben Bittsteller und die Staatsbürokraten bleiben Machthaber und das Geld bleibt an ihren Fingern kleben. Das BGE hat mit Emanzipation also nichts zu tun. Außerdem sind €1000 bis €1500 brutto nicht armutsfest. Deswegen will niemand das Armuts-Kombilohn- BGE von Straubhaar/Sybilla haben.

OK @counselor Dass Du das BGE Modell nicht nachvollziehen möchtest ist ja kalr dass musst Du nicht ständig wiederholen.

Also die Leute sind mit BGE weder Bittsteller noch Almosenempfänger sie haben auf ein BGE einen gesetzlichen bedingungslosen Anspruch von der Wiege bis zur Bahre.

Staatsbürokraten bleiben weder "Machthaber" noch kann das Geld bleibt an wessen "Fingern" auch immer kleben bleiben. Mit einem BGE werden alle "Staatsbürokraten" des Sozialstaates freigestellt. (in welcher Welt denkst du eigentlich) Die BA und die Arbeitslosenversicherung aufgelöst. Und die Anzahl der Pflege/Krankenkassen auf 1 reduziert. Diese arbeitet in heutiger Form ohne bürokratische Wasserköpfe der vielen Kassen, Personal kostensparend weiter. Das gewonnen Geld kommt den Kranken und Pflegebedürftigen Menschen und den Kranken und Pflegeeinrichtungen zu gute.

Das bist also der Auffassung €1000 bis €1500 brutto sind nicht Armutsfest. Das zeigt du redest wieder einmal wie ein Blinder von Farben, welche Abgaben sind den auf ein BGE zu entrichten? Richtig gar keine! Das BGE ist Brutto gleich Netto. Wann Du das nach langem Studium der Fakten anerkennen möchtest sind wir einen Schritt weiter. Und nach heutiger allgemein anerkannter Definition von Armut ist ein BGE in der avisierten Höhe Armutsfest.

Ob wirklich niemand das BGE Modell von Straubhaar haben möchte, wissen wir an dieser Stelle nicht, wir wissen nur das sich @counselor hier im Forum gegen ein BGE Modell von Straubhaar stemmt. Was natürlich Dein gutes Recht ist, nur die Verallgemeinerung Deiner Meinung ist eine Entmündigung der anderen, eventuell haben diese eine andere Meinung zum  BGE Modell von Straubhaar, zum Beispiel ich und viele andere.

Ein BGE schafft eben die Freiheit das zu arbeiten was ein Mensch möchte und wie lange er möchte und ich sehe darin einen enormen Gewinn an Selbstbestimmung.

Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 10:38:34 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Troll am 09:51:27 Sa. 06.April 2019
Zitat von: SybillaWas spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?

Diese Frage ist Angesichts einer Grundversorgung für alle, ein Witz.

Aber das ist kein Witz nicht einmal lustig

OBDACHLOSE - Schon vier Kältetote diesen Winter in NRW (https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-schon-vier-obdachlose-im-winter-2018-2019-erfroren_aid-35901159) Obdachlose: Protest gegen Bußgelder in Düsseldorf (https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/duesseldorf-strassenordnung-protest-100.html) Obdachlose Elli (48) in Düsseldorf erfroren. Ihr Tagebuch ist bewegend - und furchtbar traurig (https://www.derwesten.de/region/obdachlose-elli-48-in-duesseldorf-erfroren-ihr-tagebuch-ist-bewegend-und-furchtbar-traurig-id209178511.html)

Eine weiteres Argument für die Alternativlosigkeit eines BGE
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 11:30:42 Sa. 06.April 2019
Bezahlbare Wohnungen und statt Geld in vertreibende Bullen zu stecken (die angeblich überall anderswo fehlen) in die Hilfe für Obdachlose, da würde ich lieber anfangen wollen.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 11:55:10 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Also die Leute sind mit BGE weder Bittsteller noch Almosenempfänger sie haben auf ein BGE einen gesetzlichen bedingungslosen Anspruch von der Wiege bis zur Bahre.
Also doch Staatsrentner = Almosenempfänger
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Staatsbürokraten bleiben weder "Machthaber" noch kann das Geld bleibt an wessen "Fingern" auch immer kleben bleiben. Mit einem BGE werden alle "Staatsbürokraten" des Sozialstaates freigestellt.
Wer verwaltet denn die Gelder? Doch wohl Staatsbedienstete? Und diese Staatsbediensteten haben dadurch, dass sie Massen an Geld verwalten, auch Macht.
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
(in welcher Welt denkst du eigentlich) Die BA und die Arbeitslosenversicherung aufgelöst. Und die Anzahl der Pflege/Krankenkassen auf 1 reduziert. Diese arbeitet in heutiger Form ohne bürokratische Wasserköpfe der vielen Kassen, Personal kostensparend weiter. Das gewonnen Geld kommt den Kranken und Pflegebedürftigen Menschen und den Kranken und Pflegeeinrichtungen zu gute.
Also verwalten weniger Staatsbedienstete wesentlich mehr Geld, als heute. Haben also wesentlich mehr Macht, als heute.
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Das bist also der Auffassung €1000 bis €1500 brutto sind nicht Armutsfest. Das zeigt du redest wieder einmal wie ein Blinder von Farben, welche Abgaben sind den auf ein BGE zu entrichten? Richtig gar keine! Das BGE ist Brutto gleich Netto. Wann Du das nach langem Studium der Fakten anerkennen möchtest sind wir einen Schritt weiter. Und nach heutiger allgemein anerkannter Definition von Armut ist ein BGE in der avisierten Höhe Armutsfest.
Wo kommt das Geld für das BGE her? Richtig: Aus Steuern aller Art. Wer zahlt die Steuern? Richtig: Wir (und zwar entweder direkt oder über die Preise auf die Waren, die wir kaufen). Oder willst Du mir allen Ernstes erzählen, dass Deine ganzen Steuern, die Du wegen des BGEs erheben willst, nicht über Preiserhöhungen auf uns abgewälzt werden?

Und ich halte die Auszahlung von €1000 bis €1500 netto auch nicht für armutsfest. Ich verdiene nämlich zufällig etwa €1000 netto und kann mir davon gerade so das Wichtigste zum Leben leisten. Urlaubsreisen sind da nicht drin.

Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Ob wirklich niemand das BGE Modell von Straubhaar haben möchte, wissen wir an dieser Stelle nicht,
Das wissen wir schon. Niemand geht für das BGE auf die Straße. In keinem Parlament wird es gefordert. Also will es auch keiner. Weder die Bevölkerung, noch die Herrschenden. Das BGE ist ein rein akademisches Hirngespinst.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: BGS am 13:27:12 Sa. 06.April 2019
Korrekt, das "BGE", siehe auch die Farce von "Experiment" dazu in Finnland, ist ein reines Phantom und Hirngespinst.

Wir Ausgebeuteten sollen mit solchen Diskussionen daran gehindert werden, uns gemeinsam konkret zu wehren, zu beginnen zu handeln gegen die unsagbaren Zustände allerorten. Grenzüberschreitend.

"Staatsbürokraten" und materiell Reiche sind die wahren Schmarotzer und gehören zur Verantwortung gezogen für ihr Tun und Lassen.

In den sogenannten "Medien" bekommen wir nur zu wissen, was wir wissen sollen, dort ist kaum jemals die Rede von  der überfälligen Schliessung der verstunkenen "BA", weg damit.

Der Herr Straubhaar ist für mich ein Schurke, wie er im Buche steht. 

MfG

BGS
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Zitat von: counselor am 11:55:10 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Also die Leute sind mit BGE weder Bittsteller noch Almosenempfänger sie haben auf ein BGE einen gesetzlichen bedingungslosen Anspruch von der Wiege bis zur Bahre.
Also doch Staatsrentner = Almosenempfänger

Nein Bürger mit gesetzlichen Recht auf Grundeinkommen das wird nicht verwaltet das wird mit der Geburtsurkunde per Dauerauftrag eingesetzt und mit der Sterbeurkunde aufgehoben.

Zitat von: counselor am 11:55:10 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
(in welcher Welt denkst du eigentlich) Die BA und die Arbeitslosenversicherung aufgelöst. Und die Anzahl der Pflege/Krankenkassen auf 1 reduziert. Diese arbeitet in heutiger Form ohne bürokratische Wasserköpfe der vielen Kassen, Personal kostensparend weiter. Das gewonnen Geld kommt den Kranken und Pflegebedürftigen Menschen und den Kranken und Pflegeeinrichtungen zu gute.
Also verwalten weniger Staatsbedienstete wesentlich mehr Geld, als heute. Haben also wesentlich mehr Macht, als heute.

Verwaltungsbeamte haben keine "echte Macht" diese hat der Gesetzgeber kontrolliert durch die Rechtsprechung und das GG. Verwaltungsbeamte setzen um, sie überschreiten gelegentlich ihren Ermessensspielraum aber dafür gibt es ja Gerichte.


Zitat von: counselor am 11:55:10 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Das bist also der Auffassung €1000 bis €1500 brutto sind nicht Armutsfest. Das zeigt du redest wieder einmal wie ein Blinder von Farben, welche Abgaben sind den auf ein BGE zu entrichten? Richtig gar keine! Das BGE ist Brutto gleich Netto. Wann Du das nach langem Studium der Fakten anerkennen möchtest sind wir einen Schritt weiter. Und nach heutiger allgemein anerkannter Definition von Armut ist ein BGE in der avisierten Höhe Armutsfest.
Wo kommt das Geld für das BGE her? Richtig: Aus Steuern aller Art. Wer zahlt die Steuern? Richtig: Wir (und zwar entweder direkt oder über die Preise auf die Waren, die wir kaufen). Oder willst Du mir allen Ernstes erzählen, dass Deine ganzen Steuern, die Du wegen des BGEs erheben willst, nicht über Preiserhöhungen auf uns abgewälzt werden?

Und ich halte die Auszahlung von €1000 bis €1500 netto auch nicht für armutsfest. Ich verdiene nämlich zufällig etwa €1000 netto und kann mir davon gerade so das Wichtigste zum Leben leisten. Urlaubsreisen sind da nicht drin.

Die Finanzierung wird durch eine Wertschöpfungsabgabe gesichert, diese belastet vor allem die Industrie 4.0 mit 5G Komponenten mit sehr wenig Beschäftigten. Von den Arbeitnehmer hat keiner weniger, als heute er erhält zusätzlich 1000 BGE pro Monat die ansteigende EK Steuer wird dadurch oft mehr als ausgeglichen, zudem fallen bei Arbeitnehmer mit einem BGE die Lohnnebenkosten weg diese werden ja durch die Wertschöpfungsabgabe abgedeckt. Er muss als "nur Arbeitnehmer" auch keine Wertschöpfungsabgabe entrichten.

Ja zwischen absoluter Armut und Urlaubsreisen ist schon noch ein weiter Bereich, wem das BGE zur Erfüllung seiner Träume nicht ausreicht, der kann mit BGE arbeiten was und solange er möchte ein Mangel an Arbeitsmöglichkeiten wird es mit einen BGE nicht geben. Allen anderen geht es aber nicht schlechter sondern besser als heute.

Zitat von: counselor am 11:55:10 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019
Ob wirklich niemand das BGE Modell von Straubhaar haben möchte, wissen wir an dieser Stelle nicht,
Das wissen wir schon. Niemand geht für das BGE auf die Straße. In keinem Parlament wird es gefordert. Also will es auch keiner. Weder die Bevölkerung, noch die Herrschenden. Das BGE ist ein rein akademisches Hirngespinst.

Meinst DU?

UMFRAGE - Mehrheit der Deutschen für bedingungsloses Grundeinkommen - Etwa 73 Prozent der Deutschen haben bereits von der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens gehört, ... Und von diesen wiederum befürworten 75 Prozent die Idee grundsätzlich. (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/umfrage-mehrheit-der-deutschen-fuer-bedingungsloses-grundeinkommen/19427282.html)

Nö die Idee wird schon von einer breiten Masse aller Bildungs- und Altersschichten der Bürger befürwortet
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 14:17:30 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Nein Bürger mit gesetzlichen Recht auf Grundeinkommen das wird nicht verwaltet das wird mit der Geburtsurkunde per Dauerauftrag eingesetzt und mit der Sterbeurkunde aufgehoben.
Und wo kommt das Geld her? Aus dem Nichts? Wer sammelt die Wertschöpfungsabgabe ein und zahlt sie an die Bürger aus? Beamte? Ein Staat? Private? Eine Bank?
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Verwaltungsbeamte haben keine "echte Macht" diese hat der Gesetzgeber kontrolliert durch die Rechtsprechung und das GG. Verwaltungsbeamte setzen um, sie überschreiten gelegentlich ihren Ermessensspielraum aber dafür gibt es ja Gerichte.
Träum weiter. Ich habe einige Jahre in der öffentlichen Verwaltung gearbeitet. In der Verwaltung werden Gesetzesvorschläge, Verordnungen und Satzungen erarbeitet und dem Gesetzgeber zur Abstimmung vorgelegt. Auch legt die Verwaltung Gesetze aus und hält sich dabei nicht immer an die Gerichtsurteile.
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Die Finanzierung wird durch eine Wertschöpfungsabgabe gesichert, diese belastet vor allem die Industrie 4.0 mit 5G Komponenten mit sehr wenig Beschäftigten.
Und diese "Belastung" wird die Industrie 4.0 garantiert auf die breiten Massen über Preiserhöhungen abwälzen. Und wahrscheinlich soll man sich dann auch noch von Deinen €1000  BGE privat Kranken-, Unfall- und Rentenversichern, die Miete zahlen und sich Lebensmittel kaufen. Und Du behauptest, dass nach Einführung des BGE keiner weniger in der Tasche hat?
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Von den Arbeitnehmer hat keiner weniger, als heute er erhält zusätzlich 1000 BGE pro Monat
Träum weiter. Deine Industrie 4.0 wird die Löhne um €1000 senken. Das BGE wirkt hier wie eine Subvention für die Industrie.
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Ja zwischen absoluter Armut und Urlaubsreisen ist schon noch ein weiter Bereich
Absolute Armut ist in D auch nicht das große Problem. Das Problem ist die relative Armut (https://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut)
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
UMFRAGE - Mehrheit der Deutschen für bedingungsloses Grundeinkommen - Etwa 73 Prozent der Deutschen haben bereits von der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens gehört, ... Und von diesen wiederum befürworten 75 Prozent die Idee grundsätzlich.
Umfragen sind Schall und Rauch. Der Auftraggeber bestimmt meist das Ergebnis dieses Hochrechnungskokolores.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Wampel am 22:52:30 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 00:28:45 Sa. 06.April 2019global erhobener Finanztransaktionensabgabe
Wird nie kommen.
Dafür müssten das nämlich alle Staaten wollen und auch umsetzen.

Zitat von: Sybilla am 00:28:45 Sa. 06.April 2019Was spricht nun konkret gegen ein BGE, außer der Angst etwas zu verlieren?
Dass Leute wie Straubhaar nicht DAS BGE umsetzen wollen/werden, welches du uns hier versprichst.

Zitat von: Sybilla am 10:31:15 Sa. 06.April 2019Also die Leute sind mit BGE weder Bittsteller noch Almosenempfänger sie haben auf ein BGE einen gesetzlichen bedingungslosen Anspruch von der Wiege bis zur Bahre.
Auf Alg2 besteht auch ein gesetzlicher Anspruch ...

Zitat von: Sybilla am 10:38:34 Sa. 06.April 2019
OBDACHLOSE - Schon vier Kältetote diesen Winter in NRW (https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-schon-vier-obdachlose-im-winter-2018-2019-erfroren_aid-35901159) Obdachlose: Protest gegen Bußgelder in Düsseldorf (https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/duesseldorf-strassenordnung-protest-100.html) Obdachlose Elli (48) in Düsseldorf erfroren. Ihr Tagebuch ist bewegend - und furchtbar traurig (https://www.derwesten.de/region/obdachlose-elli-48-in-duesseldorf-erfroren-ihr-tagebuch-ist-bewegend-und-furchtbar-traurig-id209178511.html)

Eine weiteres Argument für die Alternativlosigkeit eines BGE
Das BGE ändert absolut nichts an den steigenden Mieten oder dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum.

Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019Verwaltungsbeamte haben keine "echte Macht" diese hat der Gesetzgeber kontrolliert durch die Rechtsprechung und das GG. Verwaltungsbeamte setzen um, sie überschreiten gelegentlich ihren Ermessensspielraum aber dafür gibt es ja Gerichte.
Mit Blick auf die realen Zustände nicht nur in den Jobcentern gibt es für diese Aussage nur ein Wort: Unsinn.
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019Allen anderen geht es aber nicht schlechter sondern besser als heute.
Sowas ähnliches hat ein gewisser H. Kohl 1989/90 auch mal versprochen - hat sich als Lüge herausgestellt.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: rebelflori am 00:24:01 So. 07.April 2019
Zitat von: counselor am 14:17:30 Sa. 06.April 2019
Zitat von: Sybilla am 13:43:08 Sa. 06.April 2019
Die Finanzierung wird durch eine Wertschöpfungsabgabe gesichert, diese belastet vor allem die Industrie 4.0 mit 5G Komponenten mit sehr wenig Beschäftigten.
Und diese "Belastung" wird die Industrie 4.0 garantiert auf die breiten Massen über Preiserhöhungen abwälzen. Und wahrscheinlich soll man sich dann auch noch von Deinen €1000  BGE privat Kranken-, Unfall- und Rentenversichern, die Miete zahlen und sich Lebensmittel kaufen. Und Du behauptest, dass nach Einführung des BGE keiner weniger in der Tasche hat?
Was denkt ihr wird es da denn für Preiserhöhungen geben? Für die Maschinen?  Wenn man mal die tatsächlichen Kosten für die Umwelt mit auf denn Preis drauf schlagen, wäre es doch eigentlich gar nicht schlecht!!
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Schluepferstuermer am 03:21:42 So. 07.April 2019
Wenn es ein BGE von 2500€ gäbe, wäre dies vllt. überlegenswert. Aber so? Nein

Was wirklich zur Armut führt, ist der extreme Wachstum.

Wozu braucht man selbstfahrende Autos, Fahrerlose Transportsysteme, Automatisierung, Roboter, das uns die Wirtschaft weißzumachen versucht, dass man diese unbedingt braucht? Nur für mehr Wachstum. Ihrerseits an Vermögen. Von wegen Wettbewerb usw. Man muß schneller, billiger und mehr Waren anbieten, als die Konkurrenz. Damit der Cheffe noch mehr Geld anhäufen kann.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 10:16:16 So. 07.April 2019
ZitatIst ein bedingungsloses Grundeinkommen antikapitalistisch?

Eine recht bunte Mischung von Sozialreformern trägt und befürwortet die Forderung nach einem bedingungslose Grundeinkommen aus ganz unterschiedlichen Zielsetzungen, die alle nicht über den Kapitalismus hinausreichen.

Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd0409/t170409.html
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 10:46:22 So. 07.April 2019
Kann ja nicht, so lange das zu verteilende Geld erarbeitet wird, ich bin mit einem leistungsfähigen Sozialstaat im gleichen Dilemma, der Kapitalismus lässt sich damit nicht überwinden, er ist jeweils die Grundlage, im Sozialstaat sehe ich eine bessere Verteilung an die ärmsten Teile der Gesellschaft, dieses Problem bleibt zumindest sichtbarer, ein Grundeinkommen ist Tünche.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: counselor am 11:29:50 So. 07.April 2019
Sehe ich auch so, @Troll. Außerdem wollen Straubhaar/Sybilla den Sozialstaat und die Arbeiternehmerschutzrechte (Kündigungsschutz usw) zerschlagen und bieten dafür eine lächerliche Entschädigung in Höhe von €1000 bis €1500 an. Deshalb halte ich das BGE für eine neoliberale Schimäre.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 09:09:23 Sa. 28.März 2020
ZitatDas bedingungslose Grundeinkommen ist kein Rezept für die Corona-Krise.

Soloselbstständige, Freiberufler, Kreative und Kleinstunternehmer, die keine finanziellen Rücklagen bilden konnten, gehören bei ihnen wegen der Pandemie wegbrechenden Aufträgen oder Auftritten neben Obdachlosen und Bettlern, denen kaum noch Almosen zufließen, weil sich die Passanten bei ihnen anzustecken fürchten, sowie Transferleistungsbeziehern und Minirentnerinnen, die vor geschlossenen Lebensmitteltafeln stehen, zu den Hauptleidtragenden der Corona-Krise. Dass ihnen der Staat möglichst schnell und entschlossen unter die Arme greifen muss, bestreitet kaum jemand.

Höchst umstritten ist allerdings, wie das geschehen soll. Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) nutzen die Gelegenheit, um für ihr Konzept mit dem Argument zu werben, die außergewöhnlichen Umstände erforderten unkonventionelle Lösungen.

In einer von Tonia Merz initiierten Petition wird die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens von monatlich 800 bis 1200 Euro pro Person für ein halbes Jahr gefordert, was den sozialen Absturz vieler Tausender Menschen verhindern und gleichzeitig die Massenkaufkraft erhalten soll. Nie sei die Zeit günstiger gewesen, das BGE-Konzept zu testen, meint die Berliner Kleinunternehmerin.

Von einem Konzept kann gar nicht die Rede sein, denn es gibt mehrere Dutzend BGE-Modelle. Und testen kann man das Grundeinkommen auch nicht, weil es quer zu den Konstruktionsprinzipien unseres Wirtschafts- und Sozialsystems steht. Ähnlich vage wie die Bezifferung des auszuzahlenden Geldbetrages in der Petition fällt der Vorschlag aus.

Reiche brauchen kein Grundeinkommen und für Arme reicht es nicht. Deshalb ist das Grundeinkommen ungerecht, unzureichend und nicht zielgenau. Schon die alten Griechen wussten: Gleiche müssen gleich und Ungleiche ungleich behandelt werden, soll es gerecht zugehen.

Der Comedian Mario Barth, die Schlagersängerin Helene Fischer und der Entertainer Dieter Bohlen brauchen keine Staatshilfe, weil sie Multimillionäre sind. Dagegen können die scheinselbstständige Maskenbildnerin, der freiberuflich tätige Messebauer, die Honorarkraft in der Erwachsenenbildung und die prekär beschäftigte Grafikdesignerin von einem Grundeinkommen vielleicht noch nicht einmal ihre Miete zahlen, zumindest dann nicht, wenn sie in einer begehrten Großstadt wohnen.

Durch einen BGE-Pauschalbetrag besser gestellt würden vor allem Personen, die mietfrei in eigenen vier Wänden wohnen oder nur geringe Unterkunftskosten haben, etwa weil sie in Mehrpersonenhaushalten leben, während Alleinstehende und Personen, deren Einkommen durch hohe Miet- und Mietnebenkosten gemindert wird, benachteiligt würden. Wo bliebe die Gerechtigkeit, wenn das Mitglied einer Landkommune in Mecklenburg-Vorpommern ohne nennenswerte Wohnkosten denselben Geldbetrag wie ein Single erhalten würde, der in Frankfurt keine bezahlbare Mietwohnung findet?

Das bedingungslose Grundeinkommen sieht von den konkreten Arbeits-, Lebens-, Einkommens- und Vermögensverhältnissen seiner Bezieher/innen ab. Alle werden über einen Leisten geschlagen, was differenzierte Lösungen für soziale Probleme ausschließt.
+
Christoph Butterwegge hat bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt. Mit Kuno Rinke hat er das Buch ,,Grundeinkommen kontrovers. Plädoyers für und gegen ein neues Sozialmodell" herausgegeben.

Gerade in einer Krisensituation wie der Corona-Pandemie, die unübersichtlich ist und sich noch drastisch verschärfen kann, muss der Sozialstaat aufgrund im Konjunkturabschwung begrenzter Ressourcen und zu erwartender Steuerausfälle bei seinen Maßnahmen um Passgenauigkeit bemüht sein. Das bedingungslose Grundeinkommen ist da genauso falsch wie das von Milton Fried-man entwickelte Helikoptergeld, zumindest wenn es nicht sozial gestaffelt ist – die Hubschrauber sollten am Boden bleiben!

Selbst für eine Übergangszeit wäre das bedingungslose Grundeinkommen nicht sinnvoll, weil es keine (Verteilungs-)Probleme lösen, sondern neue schaffen würde: Wie hoch soll das Grundeinkommen sein? Erhielten alle 82 Millionen Einwohner nur ein halbes Jahr lang monatlich 1000, müsste der Staat dafür rund 500 Milliarden Euro aufbringen. Das ist nicht viel weniger, als Bund, Länder und Kommunen jährlich an Steuern einnehmen.

Wer soll das Grundeinkommen erhalten? Doch lieber nur alle Deutschen? Gerade die Allerärmsten hierzulande besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit gar nicht und haben auch meist kein Konto, auf das man es überweisen könnte.

Wie soll das Grundeinkommen refinanziert werden? Darüber einigen konnten sich seine Befürworter nie, weil es unterschiedliche politische Richtungen propagieren, die mit ihm teilweise sogar gegensätzliche Zielsetzungen verfolgen.
https://www.fr.de/meinung/unzureichend-nicht-zielgenau-13629060.html
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 09:25:27 Sa. 28.März 2020
ZitatWolkenkuckucksheim: Das neue BGE-Konzept der BAG Grundeinkommen (Die Linke)

In der Partei DIE LINKE wirbt die die »Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen« seit geraumer Zeit für einen Mitgliederentscheid über Ihre Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen. Offenbar mit Erfolg. Das dürfte die Partei vor eine Zerreißprobe stellen. [...]
In der jüngeren Vergangenheit ist die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in Deutschland drastisch gestiegen. In diesem Kontext machen radikale Umverteilungskonzepte durchaus Sinn – etwa wenn sie auf einen deutlich höhere Einkommensteuerspitzensatz, eine angemessen hohe Vermögensteuer, einen gut ausgebauten Sozialstaat und gemeinwirtschaftliche Eigentumsformen setzen. Auch eine Umverteilung des sehr ungleich verteilten Vermögens in Deutschland wäre – etwa in Form einer hohen Erbschaftsteuer – aus ökonomischen und politischen Gründen sinnvoll.
Die angesprochenen Ziele sind allerdings nicht durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu erreichen: Durch die Entkopplung von Arbeit und Einkommen würde die gesamtgesellschaftliche Wertschöpfung sinken und sich der Lebensstandard massiv verschlechtern. Die Idee vom Bedingungslosen Grundeinkommen erweist sich als ein triviales Heilsversprechen, das der Partei DIE LINKE als zentraler Punkt im Parteiprogramm hoffentlich erspart bleibt.
Quelle: Blickpunkt WiSo (https://www.blickpunkt-wiso.de/post/wolkenkuckucksheim-das-neue-bge-konzept-der-bag-grundeinkommen-die-linke--2359.html)

Via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=59698#h14)

Das BGE entpuppt sich immer mehr zum Kapitalismsretter, es ist ein Betäubungsmittel für die Bevölkerung und für die Industrie/Politik ein Freibrief.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Wernichtsweissmussallesgl am 20:51:47 Sa. 28.März 2020
Das glaube ich auch wie Troll das geschrieben hat.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Wernichtsweissmussallesgl am 22:27:58 Sa. 28.März 2020
Ein Bedingungsloses Grundeinkommen, wird unweigerlich ein beschneiden von Arbeitnehmerrechten herbeiführen. Die Grünen würden da in einer Koaltion mit den schwarzen Schafen bedingungslos mitmachen. Wie beim Schröder auch schon. Der nicht gewählt sondern Kohl abgewählt wurde.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 09:03:53 Do. 24.September 2020
Ich mag Sarah Wagenknecht nicht sonderlich.

Sie hat aber brauchbare Argumente in die Diskussion geworfen:

ZitatSahra Wagenknecht

Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen würde man die Politik aus der Verantwortung entlassen. Das löst nicht das Problem.


Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), das jedem ohne Antrag aufs Konto überwiesen wird? Nicht nur für Erwerbslose oder die vielen Solo-Selbständigen, die in der Corona-Krise auf Hartz IV verwiesen werden, dürfte dies mehr als verlockend sein. Schließlich dient das Hartz IV-Zwangsregime mit seinen Sanktionen vor allem dazu, Erwerbslose in miese Jobs zu drängen. Auch ein Großteil der armen Älteren wird davon abgeschreckt, Leistungen der Grundsicherung in Anspruch zu nehmen.

Es wäre dringend nötig, soziale Leistungen ohne bürokratische Schikanen zugänglich zu machen – für all jene, die sie brauchen. Doch da ein BGE soziale Leistungen mit der Gießkanne verteilt, wäre es entweder nicht finanzierbar oder völlig unzulänglich. Wer größere Vermögen hat oder anständig verdient, braucht kein extra Grundeinkommen. Wer es am dringendsten braucht, für den oder die dürfte es nicht reichen, da der Bedarf je nach der gesundheitlichen, familiären oder Wohnsituation durchaus hoch sein kann.

Mit einem BGE würde man die Politik aus der Verantwortung entlassen, für Vollbeschäftigung zu sorgen. Man würde Unternehmen aus der Pflicht entlassen, existenzsichernde Löhne zu zahlen und zur paritätischen Finanzierung der Sozialkassen beizutragen. Statt mit einem BGE die brüchig gemachten Säulen unseres Sozialstaats zum Einsturz zu bringen, sollten diese Säulen auch von den ökonomisch Stärkeren mehr als bisher getragen werden. Unter anderem müsste das gesetzliche Rentenniveau deutlich angehoben, die Pflegeversicherung ausgebaut, der Schutz für (Solo-)Selbstständige verbessert werden. All dies wäre kein Problem, wenn man Selbständige in die gesetzlichen Sozialversicherungen einbezieht und – wie in Österreich – den Arbeitgebern etwas mehr abverlangt.

Statt den Ausstieg aus dem Erwerbsleben zu subventionieren und damit den Niedriglohnsektor und die Benachteiligung von Frauen zu zementieren, braucht es gute Arbeit für alle zu Tariflöhnen, verbunden mit der Möglichkeit, Arbeitszeiten den Lebensumständen anzupassen. Die Corona-Krise kann und muss zum Anlass genommen werden, Hartz IV zu überwinden: Zugunsten einer ordentlichen Arbeitslosenversicherung, die den Lebensstandard zumindest halbwegs sichert und Erwerbslose so lange unterstützt und weiterbildet, bis diese eine neue vergleichbare Arbeit gefunden haben.
https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/sahra-wagenknecht-bedingungloses-grundeinkommen-bge-sozialsystem-jetzt-ausbauen-90049229.html

Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 10:13:59 Do. 24.September 2020
Das BGE ist nicht mehr ernst zu nehmen, es ist ein positiv besetzter Begriff für die Abhängigen. Davon ist imo gar nichts mehr zu erwarten, es gibt keine allgemein gültig akzeptierte Ausführung des BGEs unter all den Befürwortern die seit langer Zeit dafür streiten, ein vernebeltes "Wünsch Dir was", es verspricht eine mögliche Flucht vom Kapitalismus aber das können wir uns auf diese Weise abschminken, wir sind verachtet aber systemrelevant, wir können nicht aus dem Kapitalismus entlassen werden.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 12:02:56 So. 01.November 2020
ZitatAfD diskutiert Grundeinkommen für Deutsche
500 Euro für jeden sieht ein Antrag vor, den beide AfD-Chefs unterstützen. Bedingungslos ist das Grundeinkommen allerdings nicht – nur Deutsche sollen es erhalten.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/vor-parteitag-afd-diskutiert-grundeinkommen-fuer-deutsche/26579286.html
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Frauenpower am 12:24:48 Di. 05.Januar 2021
es gibt auch das BGE nach dem Ulmer Modell
https://www.grundeinkommen-ulm.de/was-uns-in-ulm-bewegt/
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Kuddel am 13:12:12 Sa. 09.Januar 2021
ZitatHartz IV Grüne wollen Sanktionen abschaffen

Den Regelsatz für Hartz-IV-Bezieher schrittweise erhöhen, Sanktionen kippen: Das sieht ein Vorschlag vor, mit dem die Grünen punkten wollen. Auch Arbeitsminister Heil will Änderungen - etwa beim Thema Mietkosten.

Regelsatz von 600 Euro angedacht


Die Sanktionen sollen abgeschafft und die Vermögensprüfung durch eine einfache Erklärung der Antragsteller ersetzt werden, dass sie über keine höheren Ersparnisse verfügen. Diese Erklärung soll nur bei einem Verdacht auf falsche Angaben überprüft werden. Wer sich Geld dazu verdient, soll mehr davon behalten dürfen.
https://www.tagesschau.de/inland/hartz-vier-debatte-101.html

ZitatAus Hartz IV soll ein Bürgergeld entstehen

Aufgrund der Corona-Krise wurden die Jobcenter angewiesen, auf eine weitgehende Vermögensprüfung bei der Beantragung von Arbeitslosengeld II Leistungen (Hartz IV) zu verzichten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte nun an, dauerhaft auf die aufwendige Vermögensüberprüfung verzichten zu wollen. Aus Hartz IV soll laut Heil ein Bürgergeld entstehen.

Keine Vermögensprüfung während der Pandemie

Aufgrund der Corona-Pandemie verzichten die Jobcenter derzeit darauf, eine Vermögensprüfung vorzunehmen. Bislang mussten Kontoauszüge und Vermögen offen gelegt werden. Der Anspruch auf Hartz IV muss dennoch gegeben sein.

Weggefallen ist zunächst auch die Angemessenheitsprüfungen der Kosten der Unterkunft (Miete). Hartz IV Beziehende sind nämlich dazu verpflichtet, in einen "angemessenen Wohnraum" zu leben. Antragsteller sollen den Schutz der bisherigen Wohnung zunächst erhalten. Zwangsumzüge sind in Zeiten der "Kontaktsperre" sowieso nicht umsetzbar.
https://www.gegen-hartz.de/news/arbeitsminister-aus-hartz-iv-soll-ein-buergergeld-entstehen

Ausgerechnet SPD und Grüne!?!?
Die Idee mit dem Bürgergeld finde ich nicht schlecht. Eine Anhebung der Grundsicherung, eine Entbürokratisierung und eine Abschaffung der Sanktionen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

1000x besser als das bekloppte BGE, das auch die Mittelschicht und die Reichen kriegen sollen.
Titel: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
Beitrag von: Troll am 13:58:33 Sa. 29.Mai 2021
https://youtu.be/Aq2Z8L2fiPk

https://youtu.be/7bSgQFPvIHE