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Neuigkeiten + Diskussion => (Sozial-) Politikforum & Aktuelles von Chefduzen => Thema gestartet von: admin am 18:52:52 So. 22.April 2018

Titel: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 18:52:52 So. 22.April 2018
SOLIDARITÄT MIT DER ROTEN HILFE

Die Rote Hilfe ist eine parteiunabhängige strömungsübergreifende linke Schutz- und Solidaritätsorganisation.
Ohne die solidarische Unterstützung dieser Organisation würde es dieses Forum nicht mehr geben.

chefduzen.de hat sich bei zahlreichen Ausbeutern so unbeliebt gemacht, daß sie das Forum unter juristisches Dauerfeuer nahmen. Der Schriftverkehr der juristischen Auseinandersetzungen füllt bereits zwei Aktenordner. Die Kosten dieser Auseinandersetzungen hätten den Betreibern finanziell das Genick gebrochen. Die Rote Hilfe garantierte mit ihrer solidarischen Unterstützung den Erhalt einer wichtigen Stimme der Ausgebeuteten. Die Erfolglosigkeit der Angriffe gegen das Forum führten zu einem starken Rückgang der juristischen Attacken.



Zitat Antidemokratische Politik

Der CDU-Politiker Armin Schuster will die Rote Hilfe verbieten. Das ist ein Angriff auf die Demokratie


,,Eine Investition in Sicherheit ist eine Investition in Freiheit", solche Sätze sagt der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster gerne. Aber wenn er sich nach seinen Reden über die Ausweitung der Polizeibefugnisse und die Verschärfung von Überwachung genüsslich setzen will, piekst ihn etwas in den Allerwertesten. Es ist die Rote Hilfe. Der Verein übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten für linksradikale* Aktivistinnen, bietet also kollektiven Schutz vor staatlicher Verfolgung: Das stärkt die linke Szene. Das muss weg, bedeutet das in Schusters Welt, denn wo der Staat nicht kontrolliert, herrscht Rebellion, und die ist es, die ihm Angst macht. Zurecht. Denn ohne Rebellion kein Widerstand gegen die herrschende Ordnung, kein Widerstand gegen Abschiebung, Hartz IV, Steuerflucht und Überwachung. Ohne Rebellion bleibt von der Linken nur noch: die Kuschel-SPD der CDU. Schuster hat Recht. Die ,,Rote Hilfe" ist sein Feind.

Denn anders als die Neonazis und Reichsbürger sind Linksradikale nicht bis unter die Zähne bewaffnet, gründen keine Untergrundorganisation, um Migranten umzubringen, und greifen keine Wohnheime an, in denen geflüchtete Frauen, Männer und Kinder leben. Warum auch? Ihnen geht es um ein solidarisches Zusammenleben.

Die Rote Hilfe stärkt den Mut zur Rebellion

Und ohne den Mut zur Rebellion gibt es keine lebhafte Demokratie, gibt es nur noch das im Recht festgeschriebene Unrecht des Kapitalismus, überwacht und kontrolliert durch die Sicherheitsbehörden. Die ,,Rote Hilfe" ist demokratisch. Schusters Polizeistaat ist es nicht.
https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/antidemokratische-politik (https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/antidemokratische-politik)

*Der Artikel hinterläßt den Eindruck, man würde sich allein für "Linksradikale" einsetzen. Richig ist jedoch, ihre Solidarität gilt allen, "die aufgrund ihrer politischen Betätigung verfolgt werden", wie "das Eintreten für die Ziele der Arbeiter_innenbewegung, die Internationale Solidarität, der antifaschistische, antisexistische, antirassistische, demokratische und gewerkschaftliche Kampf sowie der Kampf gegen Antisemitismus, Militarismus und Krieg."

Neuigkeiten und Presseberichte zum Thema:
https://www.rote-hilfe.de/ (https://www.rote-hilfe.de/)
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Bowie am 09:50:37 Mo. 23.April 2018
Erdoğan läßt grüßen.


ZitatUnd wie realistisch ist ein Verbot? Auf Anfrage des »nd« erklärte eine Mitarbeiterin des Bundesinnenministeriums, dass die Behörde sich nicht zu Verbotsüberlegungen äußere, »unabhängig davon, ob hierzu im Einzelfall überhaupt Anlass besteht«. Laut von Stoltzenberg gebe es keine Grundlage für ein Verbot. Der gesellschaftliche Rechtstrend mache ihn allerdings vorsichtig. »Gerade ist alles möglich. Aber wir sind breit aufgestellt und werden uns zur Wehr setzen, falls da etwas auf uns zukommt.«
https://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1085638.solidaritaet-gegen-repression-rote-hilfe-wehrt-sich-gegen-verbotsforderung.amp.html?__twitter_impression=true (https://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1085638.solidaritaet-gegen-repression-rote-hilfe-wehrt-sich-gegen-verbotsforderung.amp.html?__twitter_impression=true)
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 17:34:55 Mo. 25.Juni 2018
Bremer »Verfassungsschutz« bezeichnet Rote Hilfe erneut als »gewaltorientiert«.

Für das Bremer Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) ist der Fall klar: Die »Rote Hilfe«, eine Organisation zur Unterstützung von Repression betroffener Linker und politischer Gefangener, ist ein »gewaltorientierter« Verein. Einen Beweis für diese Behauptung nennt der Inlandsgeheimdienst nicht. Derweil behauptet das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ebenso faktenfrei, die bundesweit aktive Gruppe »Interventionistische Linke« (IL) sei »gewaltaffin«.

Am Donnerstag kündigte die Rote Hilfe rechtliche Schritte gegen ihre Verunglimpfung an. (...)

Das Feindbild »gewalttätiger Linksextremist« wird offenkundig dringend gebraucht. Denn mehrere Bundesländer wie auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollen die Befugnisse der Staatsschützer massiv ausweiten – und begründen das sowohl mit der Gefahr durch islamistische Terroristen als auch mit der angeblich wachsenden Gewaltbereitschaft von Linken. Ein »Lagebild Rechtsextremismus« wurde übrigens nicht veröffentlicht.


https://www.jungewelt.de/artikel/334671.ein-geheimdienst-muss-nichts-beweisen.html (https://www.jungewelt.de/artikel/334671.ein-geheimdienst-muss-nichts-beweisen.html)
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: tleary am 07:06:11 Mi. 27.Juni 2018
Allein die Bezeichnung "Rote Hilfe" dürfte bei vielen Staatsschützern die Zornesröte ins Gesicht treiben...
Man kann nur wünschen, daß sie den Angriffen dauerhaft widersteht! - Solidaritätsadressen sind dabei durchaus angebracht und erwünscht!
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:21:00 Sa. 01.Dezember 2018
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plant nach einem Bericht des Focus ein Verbot der Solidaritätsorganisation Rote Hilfe e.V.. Es liegt an euch, jetzt könnt ihr dem Verein die Solidarität zurückgeben die er verdient. Die einzige strömungsübergreifende Organisation der radikalen Linken hat in den vergangenen Jahren euch allen, allen linken Aktivist*Innen den Rücken frei gehalten. (...) Mit 43 Ortsgruppen und über 9000 Mitgliedern scheint nun die Strafbarkeits-Schwelle einer der erfolgreichsten linken Organisierungen in der BRD erreicht zu sein. Laut Verfassungsschutz ist die Rote Hilfe die ,,die am schnellsten wachsende linksextreme Gruppe in Deutschland". Man kann  mit Fug und Recht behaupten, dass die Herrschenden unser Projekt offenbar als Bedrohung betrachten.

https://de.indymedia.org/node/26431

Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: counselor am 19:25:25 Sa. 01.Dezember 2018
Da zeigt sich wieder mal, dass Seehofer ein gefährlicher Reaktionär ist.
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 13:03:36 So. 02.Dezember 2018
Ich kann mich hier nur wiederholen:

Ohne die solidarische Unterstützung durch die Rote Hilfe bei teuren juristischen Auseinandersetzungen mit Ausbeutern, würde es dieses Forum nicht mehr geben.

Nun sollten wir Solidarität mit der Roten Hilfe zeigen.
Macht den Angriff auf die Rote Hilfe öffentlich!
Werdet Mitglied!
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:59:15 So. 02.Dezember 2018
INTERVIEW
,,Wir machen, was jede gute Anwältin und jeder gute Anwalt auch machen würde"
Christoph Hentschel im Gespräch mit Henning von Stolzenberg  |    Ausgabe vom 30. November 2018


Vorabdruck: Das Interview wird in der UZ vom 7. Dezember erscheinen.

UZ: Der ,,Focus" meldete am Freitag, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die ,,Rote Hilfe" verbieten will. Der Autor der Meldung ist Josef Hufelschulte. Er war 2005 in den ,,Journalisten-Skandal" verstrickt und soll unter dem Decknamen ,,Jerez" für den Bundesnachrichtendienst Kolleginnen und Kollegen bespitzelt haben. Wie ernst nimmt die ,,Rote Hilfe" diese Meldung?

Henning von Stolzenberg: Wir nehmen die Meldung ernst, ohne in Panik zu verfallen. In manchen Berichten ist davon die Rede, dass es Seehofer selber formuliert hätte, in anderen heißt es aus seinem Umfeld wären betreffende Verlautbarungen gekommen. Von daher sind wir wachsam. Im Fall eines Verbotsverfahrens würden wir selbstverständlich juristisch und politisch zur Wehr setzen.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass Journalisten wie Josef Hufelschulte solche Meldungen verbreiten. Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass es die Postille ,,Junge Freiheit" war, die diese Meldung als erste aufgegriffen hat. Sie ist dafür bekannt, gegen die ,,Rote Hilfe" zu hetzen. Wir sehen solche verbalen Angriffe als Teil des aktuellen Rechtsrucks. Es ist die Aufgabe der gesamten gesellschaftlichen Linken, die die ,,Rote Hilfe" repräsentiert, dagegenzuhalten.

UZ: Wir haben beim Bundesinnenministerium (BMI) eine Anfrage gestellt und die gleiche Antwort bekommen wie alle anderen Medien: ,,Zu etwaigen Verbotsüberlegungen äußert sich das BMI generell nicht, unabhängig davon, ob hierzu im Einzelfall überhaupt Anlass besteht." Was hältst du von so einer Aussage?

Henning von Stolzenberg: Wir haben diese Meldung auch nur den Medien entnehmen können und keine anderen Hinweise auf ein bevorstehendes Verbotsverfahren. Es ist die gängige Formulierung des BMIs zu sagen, etwaige Verfahren würden nicht kommentiert.

Allerdings ist es schon komisch, dass ein Bundesinnenminister so etwas gesagt haben soll und gleichzeitig sein Ministerium mitteilt, dass es keine Auskunft gibt. Das kommt mir etwas widersprüchlich vor. Da bin ich gespannt, wie das zustande gekommen ist.

Nichtsdestotrotz kann man sich fragen, auf welcher Grundlage die ,,Rote Hilfe" verboten werden soll. Unsere Arbeit ist legitim. Wir beraten Aktivistinnen und Aktivisten, wir besorgen ihnen bei Bedarf Anwältinnen und Anwälte und wir unterstützen finanziell. Wir sind parteiisch links, aber wenn wir zur Aussageverweigerung raten, dann ist das genau das, was jede gute Anwältin und jeder gute Anwalt auch machen würde. Wenn man von den üblichen Vorurteilen und Anschuldigungen absieht, bleibt da nicht viel übrig.

UZ: Der ,,Roten Hilfe" droht nicht zum ersten Mal das Verbot. Wie kommt das?

Henning von Stolzenberg: Die ,,Rote Hilfe" ist die größte Solidaritätsorganisation und in der Lage, Aktivistinnen und Aktivisten effektiv zu unterstützen. Wir sind gegen den Grundrechteabbau und gegen die neuen Polizeigesetze. Im Wahlkampf ist es rechten und konservativen Kreisen nur recht und billig gegen Links zu schießen. Vor allem dann, wenn damit vom eigenen politischen Misserfolg oder einem Skandal in einer Behörde abgelenkt werden soll. Das ist letzten Sommer passiert, als behauptet wurde, man müsse prüfen, ob es möglich wäre, unseren strömungsübergreifenden Solidaritätsverein zu verbieten. Daraus ist bis jetzt nichts geworden.
Die ,,Rote Hilfe" wurde in ihrer Geschichte nur einmal verboten und zwar von den Nazis. Ich glaube nicht, dass sich konservative Kräfte in diese Tradition stellen wollen. Wir sind politisch unbequem, aber unsere Arbeit ist völlig rechtens. Wir setzen sie fort und lassen uns von diesen Drohungen nicht beeindrucken.

UZ: Hufelschulte driftet in seiner Meldung ins Absurde ab und schreibt, die ,,Rote Hilfe" ,,unterstützt linksradikale Straftäter juristisch und finanziell. Als Gegenleistung dürfen die Delinquenten keine Aussagen bei der Polizei machen und müssen sich verpflichten, auch nach verbüßter Strafhaft den ,revolutionären Straßenkampf' fortzusetzen." Kannst du das richtig stellen?

Henning von Stolzenberg: Ehrlich gesagt, haben wir darüber herzlich gelacht. Es ist natürlich völliger Unsinn und aus der Luft gegriffen.

Richtig ist, dass wir – auch Nicht-Mitgliedern – raten, die Aussage zu verweigern. Es gibt eine Unschuldsvermutung. Repressionsorgane müssen beweisen, dass eine vermeintliche Straftat begangen wurde und nicht umgekehrt. Aktivistinnen und Aktivisten müssen nicht ihre Unschuld beweisen.

Wir sind dafür, dass man politische Aktionen reflektiert und manchmal feststellt, dass manche politischen Aktionen nicht wiederholt werden sollten. Aber für solche Überlegungen ist der Gerichtssaal nicht der richtige Ort. Dort soll die Legitimität von politischen linken Aktionen in Abrede gestellt werden und da sollten wir nicht noch selber mitwirken.

Ansonsten ist niemand bei uns zu irgendetwas verpflichtet. Wir versuchen, Hilfestellung zu leisten und Solidarität zu organisieren, damit Menschen nicht individualisiert und am Ende finanziell ruiniert werden durch etwaige Strafen. Wir wollen verhindern, dass Menschen daran gehindert werden, politisch aktiv zu sein, weil sie Angst vor Repressionen haben müssen. Wer auf Demonstrationen geht, weiß, dass Polizeigewalt gegen linke Aktivistinnen und Aktivisten leider Alltag ist.


Wir brauchen die Rote Hilfe

Patrik Köbele zu den Berichten über ein geplantes Verbot der Solidaritätsorganisation

Zu den Medienberichten, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer ein Verbot der Roten Hilfe plane, sagte der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele am Samstag:

,,Warum könnte Seehofer gegen die Rote Hilfe vorgehen wollen? Weil die Rote Hilfe hilft. Sie hilft denen, die von den Behörden mit Strafverfolgung und Berufsverboten bedroht werden, weil sie gegen Faschisten, Kriegstreiber und Konzernherren aktiv sind. Seehofer steht – nicht erst, seit er Innenminister ist – für eine Politik, die demokratische Rechte abbaut. Die neuen Polizeigesetze bedrohen alle, die sich konsequent für eine bessere Gesellschaft einsetzen – und dann empört sich der Verfassungsschutz darüber, dass die Rote Hilfe diejenigen unterstützt, die von Staatsanwälten und Richtern zu Straftätern gestempelt worden sind.

Wir als Kommunisten brauchen die Rote Hilfe. Auch Mitglieder der DKP werden wegen ihres Engagements vor Gericht gestellt und von der Roten Hilfe unterstützt. Weil wir die Rote Hilfe brauchen, werden wir sie mit aller Kraft unterstützen, wenn der Innenminister tatsächlich ein Verbot vorbereiten sollte."

Köbele war im April in die Rote Hilfe eingetreten, um seine Solidarität gegen die Forderungen nach einem Verbot der Solidaritätsorganisation zu zeigen.

Quelle

https://www.unsere-zeit.de/de/5048/innenpolitik/9995/ (https://www.unsere-zeit.de/de/5048/innenpolitik/9995/),,Wir-machen-was-jede-gute-Anwältin-und-jeder-gute-Anwalt-auch-machen-würde".htm
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Kuddel am 19:06:52 So. 02.Dezember 2018
Die UZ, soso.
In den späten 80er Jahren hat die DKP ihren Mitgliedern (in Kiel jedenfalls) untersagt in die Rote Hilfe einzutreten.
Die haben sich nicht drum geschert und sind trotzdem in die Solidaritätsorganisation eingetreten.
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 18:49:14 Di. 11.Dezember 2018
ZitatDebatte um Rote-Hilfe-Verbot

Weite Teile der Linken erklären Unterstützung / SPD-Politiker wollen sich nicht äußern


(https://www.neues-deutschland.de/img/1020/189662)
Kundgebung der »Rote Hilfe Deutschlands« 1931 in Hamburg

Düsseldorf am vergangenen Samstag: Rund 4000 Demonstranten protestieren in der Innenstadt gegen das geplante neue Polizeigesetz für Nordrhein-Westfalen. Die Teilnehmer befürchten eine Einschränkung der Bürgerrechte durch die bei einer Umsetzung erweiterten Befugnisse der Beamten. Viele der Parolen beziehen sich auf staatliche Gewalt, aber auch auf den generellen Rechtsruck im Land. Ein Spruch, der öfter gerufen wird: »Allez Allez Allez - Rote Hilfe Allez Allez!« Der Grund ist klar. Laut Medienberichten soll Horst Seehofers (CSU) Bundesinnenministerium derzeit ein Verbot der linken Rechtshilfeorganisation prüfen. Die offensichtliche Botschaft der Demonstranten in Düsseldorf: »Wir stehen diesmal hinter euch. Ihr habt unsere Solidarität!«

Wie konkret die Pläne für das Verbot schon fortgeschritten sind, lässt sich momentan kaum beantworten. Zu Verbotsüberlegungen äußert sich das Bundesinnenministerium generell nicht. Auch die Rote Hilfe selbst hält die aktuellen Berichte teilweise noch für »unklar«. »Wir wissen nicht, ob es sich um ein vorschnelles Statement aus dem Umfeld des durch Wahldebakel und Maaßen-Affäre politisch angeschlagenen Horst Seehofer handelt, oder ob er selbst die Absicht verfolgt, die Rote Hilfe zu verbieten«, sagte Anja Sommerfeld, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe.

Ungeachtet der Ernsthaftigkeit der Verbotspläne haben bei weiten Teilen der gesellschaftlichen Linken die Alarmglocken zu läuten begonnen. Verschiedene Organisationen und Parteien rufen zur Solidarität auf. In sozialen Netzwerken kursieren Aufrufe, Mitglied zu werden. Die linksradikale Organisation »Interventionistische Linke« bezeichnete die Rote Hilfe angesichts der breiten Fürsprache als »strömungsübergreifende Solidaritätsorganisation der Herzen«.

Auch in der Linkspartei äußerten sich zahlreiche Politiker und Verbände solidarisch. Gegenüber »nd« betonte André Hahn, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Innenausschuss: »Für ein Verbot der Roten Hilfe gibt es nicht den geringsten Grund.« Die Drohungen seien der »untaugliche Versuch, linksextremistische Gefahren zu beschwören«, die im konkreten Fall gar nicht existierten. »Es ist schlicht absurd, über 9000 Mitglieder, darunter auch Linke und Sozialdemokraten, unter Generalverdacht zu stellen.« Die stellvertretende LINKE-Vorsitzende Martina Renner verwies zudem auf die historische Komponente: »Antikommunistischer Wahn hat in Deutschland Tradition«, so die Abgeordnete. 1933 wurde der Vorgängerverein von den Nazis verboten. Die Rote Hilfe musste daraufhin im Untergrund weiterarbeiten.

Das Vorhaben des Innenministeriums findet bei der Grünen Jugend ebenfalls keine Unterstützung. »Das geplante Verbot der Roten Hilfe ist ein vollkommen falsches Signal«, sagte der Bundessprecher Max Lucks gegenüber »nd«. Ein besseres Weihnachtsgeschenk als das Verbot einer antifaschistischen Organisation könne Innenminister Seehofer den Rechtsextremen kaum machen. »Und eine Organisation zu verbieten, die Anwälte zur Verfügung stellt, Rechtsberatung schafft und polizeiliche Willkür thematisiert, ist ein klarer Schritt in die Richtung eines autoritären Staates.«

Spannend bleibt die Frage, wie sich die SPD in der Debatte positioniert und welche Auswirkungen ein Verbot auf die Große Koalition hätte. Zumindest die Jusos erklärten kürzlich auf ihrem Bundeskongress ihre Solidarität gegenüber der Roten Hilfe. Die Bundesregierung wurde aufgefordert, von einem Verbot Abstand zu nehmen. »Funktionierende Strafverteidigung ist eine Säule unseres Rechtsstaates«, fügte der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert gegenüber »nd« hinzu. »Wer sie und ihre Unterstützung als verfassungsfeindlich hinstellt, hat weder unser Staatsrecht noch unsere Strafprozessordnung verstanden.«

Andere SPD-Politiker halten sich mit einer Positionierung auffallend zurück. Der Fraktionsinnenexperte Burkhard Lischka wollte sich gegenüber »nd« nicht zu dem Thema äußern. Auch die zum linken Flügel gehörende Berliner Abgeordnete Cansel Kiziltepe sowie die Flensburger Oberbürgermeisterin und »Aufstehen«-Unterstützerin Simone Lange gaben auf eine Anfrage keine Antwort. In der Vergangenheit standen Politiker wie die frühere Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel wegen ihrer Mitgliedschaft in der Roten Hilfe unter großem Druck seitens der Union und Teilen ihrer eigenen Partei. Offenbar haben heute einige Sozialdemokraten Angst, sich an dem Verein die Finger zu verbrennen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1107717.hilfe-im-politischen-prozess-debatte-um-rote-hilfe-verbot.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1107717.hilfe-im-politischen-prozess-debatte-um-rote-hilfe-verbot.html)
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: NachbarArsch am 21:30:40 Di. 18.Dezember 2018
Auch in Kiel wird von Rechts auf linke Struckturen eingehauen.
ZitatPaktiert der Asta mit Linksextremisten?

Nachdem der Asta der Uni Kiel im linken Kulturzentrum Hansa 48 eine Filmvorführung samt Diskussionsabend mit der Roten Hilfe angeboten hat, gibt es Kritik. Der Verein unterstützt die linke Szene, auch Linksextremisten. Dass der Verfassungsschutz ihn beobachtet, interessiert den Asta nicht.
http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-in-Kiel-Asta-wegen-Zusammenarbeit-mit-Roter-Hilfe-in-der-Kritik (http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-in-Kiel-Asta-wegen-Zusammenarbeit-mit-Roter-Hilfe-in-der-Kritik)

Die KN war sich hier nicht zu blöd die Kritik eines RCDS facebook postings aufzunehmen und Hetze gegen einen vom Verfassungsschutz beobachteten Verein zu verbreiten.
Der Asta verteidigt die Zusammenarbeit und kritisiert die zwielichtige Rolle des Bundesverfassungsschutzes.
ZitatAsta der Uni Kiel weist Kritik zurück

Nach der Berichterstattung über einen gemeinsam Filmabend mit dem Linksaktivisten-Unterstützerverein Rote Hilfe hat der Asta sein Vorgehen verteidigt. Die Verfassungsschutz-Beobachtung des Vereins sei fraglich, doch teile man ,,nicht zwangsläufig alle Ziele der Roten Hilfe", so der Asta auf Facebook.
http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-mit-Roter-Hilfe-Asta-der-Uni-Kiel-weist-Kritik-zurueck (http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-mit-Roter-Hilfe-Asta-der-Uni-Kiel-weist-Kritik-zurueck)

Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 14:49:03 Do. 20.Dezember 2018
(https://pbs.twimg.com/media/DtWKH8wXcAA_sfq.jpg)

Erklärung des Koordinierungskreises von Attac Deutschland

Mit aller Entschiedenheit verurteilt Attac Deutschland Pläne des Bundesinnenministeriums, den Verein Rote Hilfe e.V. zu verbieten. Diese Maßnahme reiht sich in zahlreiche andere Versuche der Regierenden ein, kritische Stimmen gegen ihren neoliberalen Kurs zum Schweigen zu bringen. Organisationsverbote, verschärfte Polizeigesetze und Behinderung politischer Aktivitäten wie beim G20-Gipfel und zuletzt bei den Aktionen gegen die Rodung des Hambacher Forstes gehören in dieses Arsenal politischer Unterdrückung unliebsamer Positionen.

Entstanden im Kampf gegen den Hitlerfaschismus und seine Vorläufer ist die Rote Hilfe auch heute ein wichtiger Akteur im Kampf gegen eine Entwicklung nach rechts.

https://www.attac.de/startseite/detailansicht/news/attac-verurteilt-verbotsdrohungen-gegen-rote-hilfe/ (https://www.attac.de/startseite/detailansicht/news/attac-verurteilt-verbotsdrohungen-gegen-rote-hilfe/)
Titel: Re:ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:33:31 Mi. 26.Dezember 2018
ZitatDie Jusos sind alarmiert: Sie rufen ihre Mutterpartei zum Handeln auf.

Der linksradikale Verein Rote Hilfe erhält derzeit im linken Spektrum breite Unterstützung – auch die der SPD-Jugendorganisation. ,,Funktionierende Strafverteidigung ist eine Säule unseres Rechtsstaates. Wer sie und ihre Unterstützung als verfassungsfeindlich hinstellt, hat weder unser Staatsrecht, noch unsere Strafprozessordnung verstanden", schreiben die Jusos auf Facebook mit Bezug auf den Verein, der vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet wird und dem möglicherweise ein Verbot droht. Der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert äußerte sich auf Anfrage der Zeitung ,,Neues Deutschland" Anfang der Woche entsprechend.

Auf ihrem Bundeskongress Anfang Dezember in Düsseldorf stellte der Juso-Bundesvorstand kürzlich einen entsprechenden Antrag. Dort heißt es: ,,Wir solidarisieren uns mit der Roten Hilfe e.V. und sprechen uns gegen das Verbot der Roten Hilfe aus. Wir fordern die SPD auf, das angekündigte Verbot zu verhindern." Der Antrag wurde angenommen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article185495028/Rote-Hilfe-Jusos-kaempfen-fuer-Zukunft-des-Vereins.html (https://www.welt.de/politik/deutschland/article185495028/Rote-Hilfe-Jusos-kaempfen-fuer-Zukunft-des-Vereins.html)
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Kuddel am 18:56:05 Do. 17.Januar 2019
Am Millerntor...

(https://abload.de/img/rhmillerntorljk46.jpg) (http://abload.de/image.php?img=rhmillerntorljk46.jpg)
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 21:28:31 Fr. 25.Januar 2019
Einstweilige Verfügung gegen ,,Focus" erwirkt
Am 30. November berichtete das Magazin "Focus", dass Bundesinnenminister Horst Seehofer ein Verbot der Roten Hilfe e.V. plane.¹


https://www.rf-news.de/2019/kw04/einstweilige-verfuegung-gegen-den-focus-erwirkt

»Rote Hilfe« obsiegt gegen Focus
Verbotsdrohung und mediale Verunglimpfung bescheren linker Hilfsorganisation Mitgliederzuwachs


https://www.jungewelt.de/artikel/347923.einstweilige-verfügung-erwirkt-rote-hilfe-obsiegt-gegen-focus.html

Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: NachbarArsch am 16:50:50 Di. 12.Februar 2019
Auch in Kiel hatte der Druck auf die Rote Hilfe  und ihren UnterstützerInnen zugennommen.

Zitat von: NachbarArsch am 21:30:40 Di. 18.Dezember 2018
Auch in Kiel wird von Rechts auf linke Struckturen eingehauen.
ZitatPaktiert der Asta mit Linksextremisten?

Nachdem der Asta der Uni Kiel im linken Kulturzentrum Hansa 48 eine Filmvorführung samt Diskussionsabend mit der Roten Hilfe angeboten hat, gibt es Kritik. Der Verein unterstützt die linke Szene, auch Linksextremisten. Dass der Verfassungsschutz ihn beobachtet, interessiert den Asta nicht.
http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-in-Kiel-Asta-wegen-Zusammenarbeit-mit-Roter-Hilfe-in-der-Kritik (http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-in-Kiel-Asta-wegen-Zusammenarbeit-mit-Roter-Hilfe-in-der-Kritik)

Die KN war sich hier nicht zu blöd die Kritik eines RCDS facebook postings aufzunehmen und Hetze gegen einen vom Verfassungsschutz beobachteten Verein zu verbreiten.
Der Asta verteidigt die Zusammenarbeit und kritisiert die zwielichtige Rolle des Bundesverfassungsschutzes.
ZitatAsta der Uni Kiel weist Kritik zurück

Nach der Berichterstattung über einen gemeinsam Filmabend mit dem Linksaktivisten-Unterstützerverein Rote Hilfe hat der Asta sein Vorgehen verteidigt. Die Verfassungsschutz-Beobachtung des Vereins sei fraglich, doch teile man ,,nicht zwangsläufig alle Ziele der Roten Hilfe", so der Asta auf Facebook.
http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-mit-Roter-Hilfe-Asta-der-Uni-Kiel-weist-Kritik-zurueck (http://www.kn-online.de/Kiel/Filmabend-mit-Roter-Hilfe-Asta-der-Uni-Kiel-weist-Kritik-zurueck)



Da damals der Film "hamburger Gitter" ausverkauft war gab es jetzt einen zweiten Termin
(https://kiel.rote-hilfe.de/wp-content/uploads/2019/01/hamburger-gitter-vol2-722x1024.jpg)


Wieder war die Veranstaltung überfüllt und es mussten erneut Leute nachhause geschickt werden. Ebenso gab es es erneut Kritik am Asta von konservativer Seite und einen KN-Artikel dazu.http://www.kn-online.de/Kiel/Streit-um-den-Verein-Rote-Hilfe-CDU-kritisiert-Asta-in-Kiel-scharf (http://www.kn-online.de/Kiel/Streit-um-den-Verein-Rote-Hilfe-CDU-kritisiert-Asta-in-Kiel-scharf)
Die Ortgruppe der Roten Hilfe gab eine Stellungnahme ab...
https://kiel.rote-hilfe.de/2019/02/11/hamburger-gitter-filmvorfuehrung-erneut-ausverkauft-unterstellungen-gegen-asta-und-rote-hilfe/ (https://kiel.rote-hilfe.de/2019/02/11/hamburger-gitter-filmvorfuehrung-erneut-ausverkauft-unterstellungen-gegen-asta-und-rote-hilfe/)
und ND hat es in einem Artikel zusammengefasst und auch auf den enormen Mitgliederzuwachs nach der rechten Hetze hingewiesen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1112022.staatliche-repression-verbotsplaene-staerken-rote-hilfe.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1112022.staatliche-repression-verbotsplaene-staerken-rote-hilfe.html)
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: cyberactivist am 16:34:16 Mi. 13.Februar 2019
Ich war zwischendurch aus der Roten Hilfe ausgestiegen. Auch durch die aktuellen Ereignisse ist es mir wichtiger denn je, dort wieder Mitglied zu sein. Danke für eure Arbeit, Rote Hilfe-AktivistInnen!
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 08:03:30 Do. 21.Februar 2019
ZitatAngriffe und Drohungen gegen Rote Hilfe e.V.!
Wir sind solidarisch, informieren und unterstützen!
Es referieren und diskutieren zwei Mitglieder der Roten Hilfe der Ortsgruppe Hamburg


Mit ihren bundesweit über 10.000 Mitgliedern organisiert die Rote Hilfe e.V. Solidarität, politische, mediale und finanzielle Unterstützung, leistet Beratung und Aufklärung – kurzum, sie sorgt dafür, dass Linke nicht allein bleiben, wenn sie wegen ihrer politischen Arbeit staatliche Repression erfahren.

1923 wurde die Rote Hilfe – damals Teil einer weltweiten Organisation zur Unterstützung verfolgter Linker – in Deutschland zum ersten Mal verboten, 1933 erneut. Nach ihrer völligen Zerschlagung wurden erst in den 1970er Jahren neue Rote-Hilfe-Gruppen gegründet. Heute gibt es wieder Überlegungen zu einem Verbot.

In der Veranstaltung am 6. März berichten zwei Mitglieder der Ortsgruppe Hamburg aus Geschichte, Gegenwart und Praxis der Roten Hilfe.

In den letzten Monaten sind über tausend Menschen bei der Roten Hilfe eingetreten. Sie honorierten damit den Einsatz dieser Organisation während und nach den Anti-G20-Protesten in Hamburg im vorletzten Jahr und reagierten damit auch auf die Angriffe und Drohungen von Innenminister Seehofer und weiterer CDU-CSU-Minister, die auf ein Verbot abzielen!

6. März 2019 um 18 Uhr 30
Curiohaus Hamburg, Rothenbaumchaussee 15 - 20148 Hamburg - Hofdurchgang

Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Kuddel am 10:49:58 So. 24.Mai 2020
Rote Hilfe wirkt.
Die Verteidigung der Kämpfe der Ausgebeuteten, Antifaschisten, Feministinnen und Umweltschützer macht Sinn.
Die Gegenseite spürt die Wirkung und versucht die RH anzugreifen.
Die Leitung der Uni Kiel machte Druck gegen die Oranisatoren einer Veranstaltung, zu der auch die RH geladen war.
Die FAZ reißt auch mal wieder die Klappe auf:
Zitat...mit so zweifelhaften Organisationen kooperieren wie der ,,Roten Hilfe", berüchtigt wegen ihrer fragwürdigen Haltung zum RAF-Terror.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/verfassungsschutz-stoppt-die-linksextremen-klimaretter-16782808.html
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 18:03:15 Mi. 17.Juni 2020
Zitat von: Kuddel am 10:49:58 So. 24.Mai 2020
Die Leitung der Uni Kiel machte Druck gegen die Oranisatoren einer Veranstaltung, zu der auch die RH geladen war.

Der Betroffenen haben reagiert:

ZitatEinknicken vor der AfD statt offener Diskussion?
Offener Brief an die Uni Kiel

Im März 2020 veranstalteten verschiedene Klimagruppen zusammen mit der Roten Hilfe einen Infoabend zum neuen Polizeigesetz in Schleswig-Holstein.

Für diesen Infoabend wurden Räume der Uni Kiel genutzt. Im Nachhinein kritisierten AfD und CDU, dass an "linksextremistische" Gruppen wie die Rote Hilfe Uni-Räume vergeben werden. Die Uni knickte vor dieser Kritik ein und kündigte an, in Zukunft alle Veranstaltungen mit der Roten Hilfe zu verbieten. Nun wenden sich die beteiligten Gruppen mit einem Offenen Brief an die Hochschulleitung.

Den Brief geben wir im Wortlaut wieder:
ZitatSehr geehrte Hochschulleitung,

wir wenden uns mit diesem offenen Brief von der Hochschulgruppe Klimagerechtigkeit, der TurboKlimaKampfGruppe und der Roten Hilfe an Sie um anzuregen, über Ihre Raumvergabe-Kriterien und vor allem das Einknicken vor der Hetze von AfD, CDU und Junger Union nachzudenken .

Zum Hintergrund: Die Hochschulgruppe Klimagerechtigkeit hatte gemeinsam mit der Kieler Ortsgruppe der Roten Hilfe e.V. und der TurboKlimaKampfGruppe in Kiel am 3.3.2020 einen Vortrag über das geplante neue Polizeigesetz in Schleswig-Holstein organisiert und dafür einen Raum an der Uni gebucht. Der Vortrag war gut besucht, von Menschen aus sehr unterschiedlichen Kontexten, es gab einen sachlichen Vortrag, einige Nachfragen und ein bisschen Diskussion um die Auswirkungen der geplanten Polizeirechtsverschärfungen. Nach der Veranstaltung gab es in der lokalen Zeitung "Kieler Nachrichten" einen Artikel, in dem nicht etwa die Veranstalter*innen gefragt wurden nach ihrer Kritik am Polizeigesetz, sondern es vorrangig um die Meinungen von CDU und AfD ging, dass eine Raumvergabe an die "Extremisten" von der Roten Hilfe nicht ginge. Schliesslich würde die vom Verfassungsschutz beobachtet.

Ausgelöst von dem Artikel in den Kieler Nachrichten entstand ein Mailwechsel zwischen Veranstaltungsmanagement der Universität und der Hochschulgruppe Klimagerechtigkeit. Dieser endete damit, dass angedroht wurde weitere Veranstaltungen mit der Roten Hilfe zu verbieten. So hiess es vom Veranstaltungsmanagement: "Selbst wenn Sie der Auffassung sind, dass der Verfassungsschutz tendenziös handele oder einseitig agiere, so ist es nicht Aufgabe der Verwaltung einer Universität dies zu beurteilen. Das zu diskutieren ist Bestandteil des politischen Diskurses. Der Verfassungsschutz ist in dem Fall ein Organ und wenn dieses eine Gruppe unter Beobachtung nimmt muss das für uns als Universität erst mal als Grundlage dienen gemäss der Entgeltordnung ggf. Gruppen auszuschliessen."

Wir kritisieren an dieser Stelle das Einknicken der Universität, die sich nicht zu einer offenen Diskussion, auch über die Rolle der staatlichen Behörden wie dem Verfassungsschutz oder der Parlamente die das Polizeirecht weiter verschärfen bekennt, sondern sich dieser gerade verweigert. Schon 2018 gab es - damals ebenfalls hauptsächlich befeuert durch Kritik der AfD und Unionsparteien - eine Diskussion über die Zusammenarbeit zwischen Roter Hilfe und AStA.

Der AStA hat damals ausführlich Stellung genommen, sachlich die Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe begründet und die Argumente der AfD entkräftigt. Wir schliessen uns der Argumentation des AStAs an und haben ähnliche Argumente auch gegenüber dem Veranstaltungsmanagement angeführt. Es ist schade, dass darauf ausschliesslich mit der Drohung eines Veranstaltungsverbots reagiert wurde.

Der Verfassungsschutz steht in einer rechten Tradition. Bei seiner Gründung wurde er von Nazis geführt. Personelle, inhaltliche Kontinutitäten und seine Ausrichtung als autoritätsgläubiger Geheimdienst sorgen auch heute noch dafür, dass er auf dem rechten Auge blind ist oder sogar mitmischt. Gerade die Vernichtung von Akten und die Anwesenheit einer V-Person bei einem rassistischen Mord des NSU zeigen das eindrücklich. Für den Verfassungsschutz steht in der Regel der Feind links, so wird auch im aktuellen Verfassungsschutzbericht von 2019 zwar die Rote Hilfe erwähnt, die sich gegen staatliche Übergriffe auf linke Politik zur Wehr setzt, nicht aber die auch innerhalb von Polizei und Bundeswehr bestehenden rechtsextremen Netzwerke, die sich aktiv auf einen Umsturz und die Ermordung ihrer Gegner*innen vorbereiten. Der neue Chef des Bundesverfassungsschutzes forderte 2018 nicht etwa auf die rassistischen Menschenjagden in Chemnitz einzugehen, sondern auf die Menschen, die den Hambacher Forst gegen die Rodung verteidigten. Der alte Chef zeigt inzwischen offen seine Nähe zur AfD.

Die AfD taucht in Schleswig-Holstein nicht im Verfassungsschutzbericht auf, auch wenn ihre Ausrichtung eindeutig verfassungsfeindlich ist (wie dieser Bericht belegt, in dem sich u.a. Zitate der AfD SH finden, welche den Holocaust relativieren). Damit dürfte klar sein, wem mensch die Beurteilung von Gruppen überlässt, wenn mensch sich auf den Verfassungsschutz verlässt.

Wir sagen: Eine Universität muss ein Ort der Diskussion, des Austausches, des Infragestellens sein. Und das gilt auch und gerade für den Verfassungsschutz und seine Beurteilungen. Sich diesen Beurteilungen bei der Raumvergabe zu unterwerfen und diese eben nicht in Frage zu stellen, spricht nicht gerade für Aufklärung und Wissenschaft. Um es mit den Worten einer Ringvorlesung zu sagen, die aktuell an der Universität läuft: "Wissenschaft ist ein mühseliges Geschäft, bei dem Gründlichkeit und Geduld unverzichtbar ist.

Noch wichtiger aber ist ein unvoreingenommenes Herangehen - die Bereitschaft, auch Fakten zu akzeptieren, die man nicht erwartet hat und die womöglich nicht ins eigene Weltbild passen. Dadurch unterscheidet sich Wissenschaft von Meinungen, 'Bauchǵefühl' und Populismus." Genau dieses unvoreingenomme Herangehen wünschen wir uns von der Universität. Wenn direkt nach erster Kritik das Verbot von Veranstaltungen angekündigt wird, dann stoppt das den Diskurs, bevor er überhaupt angefangen hat.

Wenn es der Universität tatsächlich um eine Gefahr für unsere Verfassung geht, dann müsste hier viel mehr der Anlass der Veranstaltung im Fokus stehen: Die Polizeirechtsverschärfungen sehen unter anderem Fussfesseln und Aufenthaltsbeschränkungen auf reinen Verdacht vor, tragen also rechtsstaatliche Grundsätze wie "keine Strafe ohne Urteil" und die Unschuldsvermutung zu Grabe. Das Gesetz ist, wenn überhaupt, nur so gerade eben noch im Rahmen der Verfassung (so die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu präventiven Fussfesseln). Hier wird von staatlicher Seite also an den Schranken der Verfassung geschraubt.

Zuverlässigkeitsprüfungen ermöglichen die Aussortierung von Menschen für bestimmte Jobs, die irgendwann mal - und sei es zufällig und unschuldig - in Verdacht der Polizei geraten sind (denn aus deren Datenbanken wird kaum etwas gelöscht). Hier müsste die Universität diskutieren, nicht darüber, ob es in Ordnung ist, mit der Roten Hilfe eine Veranstaltung zu machen. Doch leider sind sogenannte "Extremisten" die einzigen, die diese Verfassungseinschränkungen thematisieren.

Wenn Sie uns Räume verweigern wollen, bitte verstecken Sie sich nicht hinter dem Verfassungsschutz. Begründen Sie das bitte selbst warum Sie mit uns Probleme haben und unsere Positionen nicht vereinbar sind mit der universitären Freiheit der Diskussion, mit unseren konkreten Texten und Handlungen. Bitte diskutieren Sie mit uns darüber, statt uns Räume zu verweigern, gern auch öffentlich.

Für eine offene Gesellschaft und die Möglichkeit für Diskussion an der Uni!

Freundliche Grüsse, Hochschulgruppe Klimagerechtigkeit, TurboKlimaKampfGruppe und Kieler Ortsgruppe der Roten Hilfe e.V.
untergrund-blättle (https://www.xn--untergrund-blttle-2qb.ch/politik/deutschland/uni-kiel-offener-brief-polizeigesetz-1678.html)
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Onkel Tom am 20:47:01 Fr. 19.Juni 2020
Zitat
...
Wir sagen: Eine Universität muss ein Ort der Diskussion, des Austausches, des Infragestellens sein.
...

Ah ja, die Infragestellung eines Themas scheint ja immer mehr eine große Rolle zu spielen..

Die Vorführung des Dokumentarfilm "Hamburger Gitter" ist nicht einfach ein Film zum begaffen oder
sich nur darüber ein Bild machen zu wollen, was in Hamburg zum G20 Gipfel so alles "erprobt" wurde.

Zeitzeugen wie die Rote Hilfe sind m.E. unabdingbar, um im Anschluss des Filmvortrag offene Fragen
des Puplikums beantworten zu können.. Der FC-MC gehört genau so dazu.
Beide haben ja viel im Hintergrund erfahren, wie es um die "Freiheiten" zu der Zeit gestellt war..
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Kuddel am 17:39:04 So. 20.September 2020
Zitat,,Rote Hilfe" klagt gegen Verfassungsschutzbericht

Gewaltorientiert, gewaltunterstützend oder gewaltbefürwortend? Die ,,Rote Hilfe" weist jede dieser Bezeichnungen, mit der der Verfassungsschutz den Verein einstuft, zurück. Und klagt dagegen erneut vor Gericht.

(https://abload.de/img/3023558_1_articlefancu3j2c.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3023558_1_articlefancu3j2c.jpg)

,,Solidarität ist eine Waffe. Schafft Rote Hilfe" steht auf dem großen roten Transparent. Darum geht es bei dieser Demonstration. Unterstützung für den Verein ,,Rote Hilfe", dessen Klage gegen die Stadt Bremen später an diesem Freitag vor dem Verwaltungsgericht verhandelt wird. Der Verein fühlt sich vom Verfassungsschutz zu Unrecht als ,,gewaltorientiert" eingestuft. Dagegen soll vor Gericht angegangen werden. Und vorher demonstriert. Die Bremer Ortsgruppe der ,,Roten Hilfe" hat dazu aufgerufen, der Landesverband der Linken unterstützt die Aktion.

,,Gegen das neue Polizeigesetz!" ist dort zu lesen. Und ,,Arbeiterrecht gegen Klassenrecht der Bourgeoisie".
...

Zwei Stunden später geht es im Justizzentrum am Wall weiter – die Klage der ,,Roten Hilfe" gegen die Stadt  Bremen. Wieder ist viel Polizei unterwegs, diesmal nicht mit Blumen, sondern in Schutzausrüstung mit deutlich sichtbaren Waffen. Zur Verhandlung kommt dann aber nur eine Handvoll junger Aktivisten, alles verläuft absolut friedlich. Und schnell. Denn mehr als die Erörterung der Sachlage geschieht an diesem Tag nicht. Schon gegen den Verfassungsschutzbericht 2016 hatte die ,,Rote Hilfe" geklagt, weil sie darin als gewaltorientiert bezeichnet wurde. Das Verwaltungsgericht gab dem Verein Recht.

Dagegen legte die Innenbehörde Rechtsmittel ein, der Fall landete vor dem Oberverwaltungsgericht. Das hatte zwar nichts gegen die Einstufung ,,gewaltorientiert" einzuwenden, forderte aber eine inhaltliche Erklärung dafür im Verfassungsschutzbericht. Seither heißt es darin, dass die ,,Rote Hilfe" zwar nicht selbst gewalttätig agiere, aber eine ,,gewaltunterstützende und -befürwortende Einstellung" habe, mithin weiter dem gewaltorientierten Linksextremismus zuzurechnen sei. Verbunden mit Beispielen, die dies aus Sicht des Verfassungsschutzes belegen.
...
Auch gegen diese Formulierungen klagt nun die ,,Rote Hilfe" wieder vor dem Verwaltungsgericht. Die verwendeten Begriffe passten überhaupt nicht auf die Arbeit der ,,Roten Hilfe", argumentierte der Anwalt des Vereins. Für eine Unterstützung durch die ,,Rote Hilfe", reiche es aus, wenn eine linke Motivation beim Konflikt mit den Behörden vorliege. Mit einer Straftat oder Gewaltanwendung habe dies nichts zu tun. Der ,,Roten Hilfe" zu unterstellen, sie würde zu Gewalttaten animieren, oder allein durch ihre Existenz die linksextremistische Szene stabilisieren sei ,,vollkommen absurd". Und die ,,Rote Hilfe" lehne auch nicht das staatliche Gewaltmonopol ab. Sie übe in bestimmten Fällen nur scharfe Kritik an dessen Anwendung durch die Polizei.

Die von der Innenbehörde vorgelegten ,,Beweise" für die gewaltorientierte Einstellung des Vereins bezeichnete der Anwalt als ,,unsauber und ganz schön dumm". Wie das Verwaltungsgericht dies sieht, wird in etwa 14 Tagen verkündet.
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-rote-hilfe-klagt-gegen-verfassungsschutzbericht-_arid,1934528.html
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 09:20:54 Mo. 21.September 2020
Ohne die Rote Hilfe würde es dieses Forum nicht mehr geben.
Sie sorgte für den notwendigen Schutz (finanzielle Unterstützung), als Ausbeuter uns plattmachen wollten.

ROTE HILFE verteidigen!
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: Kuddel am 10:59:22 Mi. 17.März 2021
https://twitter.com/RoteHilfeeV/status/1371803888421068802?s=20
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 17:34:29 Do. 15.April 2021
100 Jahre Rote-Hilfe-Komitees: Broschüre erschienen

(https://www.rote-hilfe.de/images/artikel/2021-04-10_sharepic_100_Jahre_RH.jpeg)

Aus den Rote-Hilfe-Komitees entwickelte sich 1924 die Rote Hilfe Deutschlands (RHD), die in der Weimarer Republik zu einer der größten und aktivsten Massenorganisationen der Arbeiter*innenbewegung heranwuchs und auch nach dem Verbot durch die Nazis 1933 noch jahrelang in der Illegalität weiter wirkte.

(https://pbs.twimg.com/media/EywWbYbWgAIiwcR?format=jpg&name=medium)

Um an die in Vergessenheit geratenen Rote-Hilfe-Komitees zu erinnern, hat die Rote Hilfe e. V. in Kooperation mit dem Hans-Litten-Archiv die Broschüre ,,Darum schafft Rote Hilfe! - Die Rote-Hilfe-Komitees ab 1921" herausgebracht und weist mit verschiedenen weiteren Beiträgen – unter anderem auf Twitter, mit einem Podcast sowie einer Postkartenreihe auf diesen Jahrestag hin.

Die Broschüre als PDF Donload:
https://www.rote-hilfe.de/downloads1/category/5-broschueren?download=240:100-jahre-rote-hilfe-komitees

Chefduzen gratuliert!
Titel: Re: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: cyberactivist am 17:45:25 Do. 15.April 2021
Chefduzen gratuliert!

Dem schließe ich mich gern an.
Titel: Aw: ROTE HILFE verteidigen!
Beitrag von: admin am 17:52:14 So. 07.Januar 2024
(https://pbs.twimg.com/media/GDQEI6iXgAAj4Tk?format=jpg&name=large)

Die Rote Hilfe hat chefduzen mehrfach den Arsch gerettet, als Ausbeuter sich teure juristische Auseinandersetzungen mit dem Forum geliefert haben.