Werkstätten für Behinderte WfbM

Begonnen von counselor, 14:16:47 Fr. 16.Juni 2017

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

counselor

Die BAG WfbM hat eine Stellungnahme zu den Reformvorschlägen des BMAS abgegeben, die lesenswert ist. Ua fordert die BAG WfbM ein existenzsicherndes Einkommen für die behinderten Beschäftigten
https://www.bagwfbm.de/article/6774
Der Vorschlag des BMAS, die behinderten Beschäftigten faktisch im Grundsicherungsbezug zu belassen und das Entgelt minimal anzuheben, ist beschämend (aber meiner Meinung nach typisch für diese asoziale Bundesregierung - ich würde Hubertus Heil am liebsten fragen, ob er nicht für €1,80 pro Stunde arbeiten gehen will). Er übergeht auch die Forderungen der Werkstatträte nach einem existenzsichernden Basisgeld.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Verdi hat eine lesenswerte Stellungnahme zur Reform der WfbM geschrieben. Die Gewerkschaft unterstützt ua das hier im Thread bereits vorgestellte Modell des Basisgelds

https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/mein-arbeitsplatz/behindertenhilfe/++co++24e92bae-7ee5-11ee-b873-001a4a160111
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Lesenswertes Interview:

ZitatWir müssen das System Werkstatt ganz neu denken

Interview mit Johannes Chudziak, Sozialdezernent des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Quelle: https://www.53grad-nord.com/klarer-kurs/artikel/wir-muessen-das-system-werkstatt-ganz-neu-denken
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Neue Stellungnahme der Werkstatträte Deutschland zur anstehenden Reform der WfbM

ZitatIm September 2023 wurde die sogenannte Entgelt-Studie veröffentlicht.                 
Die Entgelt-Studie hatte  das Bundes-Ministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben.

Im Rahmen der Studie wurde untersucht:

➡️ Wie werden Beschäftigte in WfbM aktuell bezahlt? Und wie könnte es in in Zukunft sein?
➡️ Wie kann die Inklusion auf den allgemeinen Arbeits-Markt künftig?

Im Abschluss-Bericht der Studie stehen Empfehlungen für ein neues Entgelt-System. Lest in den nächsten Tagen hier dazu mehr

Lest hier unsere Stellungnahmen zum Abschluss-Bericht und zum Dialog-Prozess:


https://www.werkstattrtaete-deutschland.de/sites/default/files/download-dokumente/stellungnahmewrddialog-prozesseinfachesprache.pdf


https://www.werkstattraete-deutschland.de/sites/default/files/download-dokumente/wrdstellungnahme-zu-abschlussberichtentgeltstudie.pdf

#wirverdienenmehr #wrd4you #basisgeldjetzt #basisgeld #unservorschlag #zahlungverbessern  #entgeltverbessern #bundesweiteInteressenvertretung #Werkstattbeschäftigte #SofunktioniertdasBasisgeld #werkstatträtedeutschland #mitbehinderung #mitmenschen #mitarbeit #mitbestimmung #MenschenmitBehinderung #Bürokratiedschungel #Wertschätzung #gleichberechtigtesLeben

Quelle: https://www.facebook.com/share/qQ7WgCWTu4pbV93Y/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatEckpunkte zu Reform der Werkstätten - Deutsches Institut für Menschenrechte veröffentlicht Stellungnahme

Trennende Strukturen dürfen aus Sicht des Deutschen Instituts für Menschenrechte nicht weiter aufrechterhalten werden: "Für ein inklusives System sind effektive Übergänge vom Lernen in der Schule zu beruflicher Bildung und Hochschulbildung bis schließlich zur Arbeit sicherzustellen. Ohne echte Wahlmöglichkeiten während aller Phasen des Lern- und Arbeitslebens kann ein inklusives System nicht entstehen." Ausschlaggebend müssten die individuellen Bedarfe, das individuelle Potenzial sowie das Wunsch- und Wahlrecht der Betroffenen sein. Vor allem beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt müssten Barrieren abgebaut werden. Werkstatt-Beschäftigte sollten beim Übergang auf fachkompetente Beratung und umfangreiche Unterstützung zurückgreifen können.

Quelle: https://www.ueberaus.de/wws/eckpunkte-zu-reform-der-werkstaetten.php
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatDer Mindestlohnanspruch von WfbM-Beschäftigten

Julius Treffurth, Clarissa von Drygalski und Felix Welti setzen sich in diesem Beitrag mit dem Mindestlohnanspruch von Beschäftigten in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) auseinander. Dabei gehen sie im Rahmen einer Auslegung des geltenden Rechts insbesondere der Frage nach, ob die Werkstattbeschäftigten in einem arbeitnehmerähnlichen Rechtsverhältnis unter den Anwendungsbereich des Mindeslohngesetzes fallen. Anschließend werden die Maßgaben des rechtlichen Mehrebenensystems aufgezeigt, die der Gesetzgeber bei einer Reform des Werkstätten-Entgeltsystems zu berücksichtigen hat.

Quelle: https://www.reha-recht.de/fachbeitraege/beitrag/artikel/beitrag-b6-2023
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatVon Mythen und Plänen zur Reform des Werkstättensystems

Berlin (kobinet) Die Diskussion über die Reform des Systems der Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland ist in vollem Gange und wird derzeit zum Teil äusserst emotional geführt. Dabei werden auch einige altbekannte Mythen bemüht, wie dass die Werkstätten durch das Reformvorhaben abgeschafft werden sollen, bzw. behinderten Menschen in Werkstätten ihr Arbeitsplatz genommen werden soll. Was den einen viel zu weit geht, ist für die anderen viel zu wenig, was die Bundesregierung plant. Während auf der Internetseite des Bundesministerium für Arbeit und Soziales noch nichts zu den konkreten Vorhaben zu finden ist, geistert aber schon ein Entwurf für einen "Aktionsplan für Übergänge aus den Werkstätten für behinderte Menschen auf einen inklusiven Arbeitsmarkt" herum. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul hat sich diesen Entwurf genauer angeschaut und kann damit vielleicht etwas Licht ins Dunkel der aktuellen Pläne für die jahrzehntelang schon diskutierte Reform des Werkstättensystems bringen.

Quelle: https://kobinet-nachrichten.org/2024/04/18/von-mythen-und-plaenen-zur-reform-des-werkstaettensystems/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!


MKnecht

Ich finde das so so so ultra mies. Und ich hoffe jeder bekommt irgendwann seine gerechte Strafe dafür. Behinderte Menschen ausnutzen um sich auf deren Rücken  nen dicken zu verdienen. Mir kommt es wirklich hoch was für eine widerliche Welt.

Das das geduldet wird ist eine bodenlose Frechheit.

Wer arbeiten geht soll dafür anständig bezahlt werden.Nur weil man behindert ist egal aus welchem Grund körperlich oder geistig ist man kein Abschaum was man ausbeuten darf!!!

Aber darüber wird bei Lanz und Co kein Wort verloren...

Schlimm ganz ganz schlimm kann ich nicht in Worte fassen...bin angewidert!!!




counselor

ZitatVon der Förderschule in die Behindertenwerkstatt: Schluss mit Unterdrückung und Ausbeutung!

Dass sich die AfD für das Weiterführen von Förderschulen ausspricht, ist kein Geheimnis: Erst diesen Sommer behauptete Björn Höcke, die schulische Inklusion sei ein Ideologieprojekt, von dem das Bildungssystem befreit werden müsse. Damit verfolgt seine Partei natürlich Kapitalinteressen, denn der Weg von der Förderschule in die Behindertenwerkstatt ist eine profitbringende Einbahnstraße.

Quelle: https://onesolutionrevolution.de/von-der-foerderschule-in-die-behindertenwerkstatt-schluss-mit-unterdrueckung-und-ausbeutung/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatKündigung von Wohnheimplatz für psychisch Erkrankte: ,,Weil ich das Gymnasium besucht habe statt für 1,60 Euro zu arbeiten"

Dilan* lebt in einem Heim für psychisch erkrankte Menschen in Nürnberg. Nun wird sein Wohnheimplatz mitten im Winter gekündigt, weil er lieber zur Schule geht, als für 1,60 Euro pro Stunde zu arbeiten. Als junger Migrant gestaltet sich die Wohnungssuche besonders schwer.

Quelle: https://perspektive-online.net/2024/11/kuendigung-von-wohnheimplatz-fuer-psychisch-erkrankte-weil-ich-das-gymnasium-besucht-habe-statt-fuer-160-euro-zu-arbeiten/
Es gibt nur ein  Wohnheim für psychisch Kranke in Nürnberg. Es gehört zu einem Firmengeflecht der AWO.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Zitat von: counselor am 18:51:39 Mo. 11.November 2024Es gibt nur ein  Wohnheim für psychisch Kranke in Nürnberg. Es gehört zu einem Firmengeflecht der AWO.

Solidarischer Bummelstreik ?
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Nochmal zu #130:

Hier hat die AWO ein System des Arbeitszwangs eingerichtet. Jeder Heimbewohner muss arbeiten. Ist der Heimbewohner arbeitslos, dann erfolgt die Arbeitsaufnahme in einer von der AWO betriebenen WfbM. Da die meisten Heimbewohner über die Psychiatrie eingewiesen werden, ist der Nachschub an billigen Arbeitskräften garantiert. Ein sehr lukratives Geschäft für die AWO, da sie sowohl für den Wohnheimplatz wie auch für den Arbeitsplatz in der WfbM massiv Gelder vom Bezirk Mittelfranken erhält.

In die Röhre schaut der Heimbewohner, der mit einem Hungerlohn abgespeist wird und sich in den Fängen der autoritären Strukturen der AWO befindet.

Überhaupt bin ich der Meinung, dass die Insassen solcher Strukturen durch Arbeitszwang, Hungerlöhne und das autoritäre Gehabe der AWO-Angestellten zusätzlich traumatisiert werden.

Daher habe ich auch ein sehr kritisches Verhältnis zu Sozialpädagogen, Heilerziehungspflegern und Ergotherapeuten. Denn diese Berufsgruppen treiben in solchen Einrichtungen ihr Unwesen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

counselor

Ich habe ChatGPT gefragt, ob WfbM gegen die Menschenrechte verstoßen. Hier die Antwort der KI:

"Die Frage, ob Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) gegen Menschenrechte verstoßen, wird kontrovers diskutiert und hängt von verschiedenen Perspektiven ab. Dabei stehen insbesondere die folgenden Aspekte im Fokus:

1. Recht auf Arbeit und gerechte Entlohnung (Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, UN-Behindertenrechtskonvention - UN-BRK):

Kritik: In WfbM erhalten Beschäftigte oft nur ein geringes Entgelt, das weit unter dem Mindestlohn liegt. Dies wird von einigen als Verstoß gegen das Recht auf gerechte und angemessene Entlohnung gesehen.

Verteidigung: Befürworter argumentieren, dass WfbM ein geschütztes Arbeitsumfeld bieten, das Menschen mit Behinderung unterstützt und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht. Zudem erhalten Beschäftigte oft Sozialleistungen und Betreuung.


2. Recht auf Selbstbestimmung und Inklusion (Artikel 19 der UN-BRK):

Kritik: Kritiker bemängeln, dass WfbM segregierende Strukturen aufrechterhalten und Menschen mit Behinderung von inklusiver Arbeit im ersten Arbeitsmarkt ausschließen. Dies könnte als Widerspruch zur UN-BRK gewertet werden, die Inklusion und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fordert.

Verteidigung: WfbM bieten vielen Menschen überhaupt erst die Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzuhaben, und sehen sich als Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt, auch wenn dies selten gelingt.


3. Recht auf gleiche Anerkennung vor dem Gesetz:

Kritik: Es gibt Vorwürfe, dass Beschäftigte in WfbM weniger Rechte als reguläre Arbeitnehmer haben, z.B. bezüglich Arbeitsrecht, Mitbestimmung oder Kündigungsschutz.

Verteidigung: WfbM agieren eher wie Betreuungseinrichtungen, was andere rechtliche Rahmenbedingungen mit sich bringt, die nicht primär auf Profit, sondern auf Fürsorge und Unterstützung abzielen.


Fazit:

Ob WfbM gegen Menschenrechte verstoßen, hängt von der Auslegung der Begriffe "gerechte Entlohnung", "Inklusion" und "Selbstbestimmung" ab. Kritiker sehen in WfbM strukturelle Probleme, die einer menschenrechtskonformen Arbeit widersprechen, während Befürworter den besonderen Schutzcharakter betonen. Eine Reform zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Förderung echter Inklusion im regulären Arbeitsmarkt könnte helfen, diese Kritikpunkte zu entschärfen."
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatInklusion - Warum das Geschäft mit Behindertenwerkstätten umstritten ist

Schiene aus der Box nehmen, Feder einspannen, Schrauben eindrehen. Petra Looses Handgriffe sind routiniert, etwa 250 Mal wird sie all das wiederholen. An den Wänden um ihren Arbeitsplatz stehen Spinde, grau und zweckmäßig, dazwischen Rollwagen mit noch mehr Boxen, Schrauben, Plastikisolierungen, LED-Leuchten fluten die leicht abwischbaren Arbeitsflächen. Wie in einer Fabrik eben. Aber Petra Loose arbeitet nicht in einer Fabrik, sondern in einer Behindertenwerkstatt. Am Ende ihres knapp fünfstündigen Arbeitstages wird sie deswegen nur etwa 14 Euro verdient haben.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/inklusion-behindertenwerkstaetten-unternehmen-e824505/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es hat verdammt lange gedauert. Es gab schon in den 80ern Leute, die versucht haben, Arbeit in Knästen und Behindertenwerkstätten als Ausbeutung zu thematisieren.

Es hat sich keine Sau dafür interessiert. Menschen, die außerhalb der Gesellschaft stehen, verdienten nach Mehrheitsmeinung auch nicht die gesellschaftlichen Rechte. Langsam dringt die Thematik und Debatte in die Mitte der Gesellschaft vor. Es wurde auch Zeit.

counselor

Eine interessante Seite der Werkstatträte Deutschland zum Thema der Reform des Entgeltsystems in den WfbM:

https://wir-verdienen-mehr.org/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Ein Werkstatt-Entgelt von durchschnittlich gut 200 Euro für etwa 25 Stunden Arbeit in der Woche – unter diesen Bedingungen arbeiten rund 300.000 Menschen in Deutschland in Behindertenwerkstätten. Kritiker sagen, dass die Werkstätten gegen Grundgesetz, EU-Recht und Behindertenrechtskonventionen der UN verstoßen. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten von behinderten Menschen, einen normalen Job zu bekommen, immer schlechter. Und der Druck, daran etwas zu ändern, ist nicht sehr groß, solange es Behindertenwerkstätten gibt.

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

  • Chefduzen Spendenbutton