chefduzen.de - Forum der Ausgebeuteten

Handel & Dienstleistung => Handel, Banken & Versicherungen => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 18:54:49 Sa. 24.April 2004

Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:54:49 Sa. 24.April 2004
Über den Discounter Schlecker ist schon einiges berichtet worden. Der Tod einer Verkäuferin ist Grund genug das Thema auch bei Chefduzen.de aufzunehmen:
ZitatOriginal von plusminus (ARD-TV)

Während der Einzelhandel von einem schlechten Jahr zum nächsten dümpelt, melden die großen Discounter ständig neue Rekordzahlen. Doch der Erfolg wird zum Teil auf Kosten der Belegschaften erzielt, sagen die Gewerkschaften.
plusminus schaut hinter die Kulissen.


Hauptsache billig, denken viele Verbraucher und gehen zum Discounter, Hauptsache billig, denken die Discounter und meinen ihre Mitarbeiter. Cornelia R. und Anita Z. waren bis Ende des vergangenen Jahres als Verkäuferinnen beim Discounter Lidl beschäftigt und wurden dann entlassen. Vor dem Arbeitsgericht kämpften sie um ihr Recht - Arbeitsdruck und Schikanen waren üblich, sagen sie.

Unbezahlte Überstunden
Anita Z. erinnert sich noch genau, wie sie in ihrer Münchner Filiale gemobbt wurden, wenn es um die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten ging. Wem das nicht passt, so die Vorgesetzten, der könne ja gehen. Manchmal kamen sie erst nach Mitternacht aus dem Laden, um am nächsten Morgen um 6.00 Uhr früh wieder ihre Arbeit zu beginnen. Bezahlt wurden die Überstunden nicht, sondern auf ein Freizeitkonto verbucht - mit dem Nachteil, dass wegen der knappen Besetzung der Freizeitausgleich kaum möglich war, sagen sie.

In Deutschland betreiben Discounter wie Aldi, Lidl und Schlecker allein 16.500 Filialen mit über 100.000 Beschäftigten. Drei Viertel davon sind Frauen. Die meisten von ihnen arbeiten als ungelernte Teilzeitkräfte oft 20 bis 25 Stunden in der Woche. Netto bleiben da bei der Lohnsteuerklasse IV rund 700 Euro im Monat übrig.

Gewerkschaftsvertreter wie Anne Preußer von ver.di bemängeln vieles, auch die so genannte Arbeitsverdichtung: ,,Die Arbeit ist so gestaltet, dass sie gesundheitsschädlich ist. Sie haben spätestens nach 10 Jahren was am Muskel- und Skelettapparat. Ich habe das während meiner Zeit bei ALDI nicht anders erlebt. Sie werden bei ALDI, LIDL oder SCHLECKER nie sehen, dass manchmal Kollegen zusammenstehen und miteinander reden. Die sind nur am Arbeiten."

Fehlende Betriebsräte
Eine Verkäuferin bei Aldi Nord hält gegenüber [plusminus aber dagegen: "Arbeiten müssen Sie überall. Also, ich denke, wer hier arbeitet, der arbeitet hier gerne. Mir macht's Spaß und so lange ich das kann, mache ich das auch." Immerhin gibt's bei Aldi Nord zumindest einen Betriebsrat. Dafür mussten die Beschäftigten bei Schlecker, wie Inge D., hartnäckig kämpfen. Sie war 13 Jahre bei dem Discounter, sieben Jahre davon als Betriebsrätin. Sie meint, dass es nur in einem Viertel der über 10.000 Filialen Arbeitnehmervertretungen gebe und Behinderungen normal seien. Außerdem sei der Umgangston rüde. Die Frauen sollten kleingehalten werden, meint die Ex-Betriebsrätin weiter und erinnert sich, dass viele zittern, wenn Vorgesetzte nur den Laden betreten.

Gefürchtet sind auch die Kontrollen bei den Discountern. Die lassen durch eigene Leute oder angeheuerte Kräfte so genannte Testkäufe durchführen. Dabei werden kleinteilige Waren, wie z.B. Rasierklingen, unter anderen Artikeln versteckt. Im Kassiergetümmel müssen sie entdeckt werden. Gleichzeitig herrscht Akkordzwang an der Kasse. Wer den Diebstahl nicht entdeckt, wird abgemahnt oder wie Anita Z. sogar 'rausgeworfen. Bei den Discountern geht es nun einmal wenig zimperlich zu.

Druckmittel Arbeitszeugnis
Ein junger Mann, der entlassen wurde und aus Angst um seine berufliche Zukunft seinen Namen nicht nennen will, berichtet von dem Tag, an dem er nichtsahnend in ein Büro zu zwei Lidl-Verkaufsleitern gerufen wurde: ,,Man wollte nur, dass ich einen Aufhebungsvertrag unterschreibe. Das wollte ich aber nicht, weil ich mir keiner Schuld bewusst war und auch nichts gemacht hatte. Aber man wollte mich dann dazu bringen, dass ich den Vertrag unterschreibe. Sie waren sehr aggressiv und haben damit mich bedroht, das man mir das Leben schwer machen würde und ich kein vernünftiges Arbeitszeugnis bekommen würde."

Discounter wie Lidl und Aldi Süd tun alles dafür, dass Ruhe herrscht in ihren Läden. Die Gründung von Betriebsräten wird verhindert oder zum Geheimnis gemacht. Die ehemalige Lidl-Verkäuferin Anita Z. erinnert sich: ,,Es soll einen Betriebsrat geben, allerdings kennt kein Mensch seine Telefonnummer oder seinen Namen. Wir wissen gar nichts. Wir haben mal versucht, mit unserem alten Marktleiter einen Betriebsrat zu gründen. Der wollte das auch, aber damit sind wir nicht durchgekommen. Die Firma Lidl hat gesagt: 'Wir haben einen Betriebsrat, da müsst ihr keinen gründen.' "

Discounter streiten Vorwürfe ab
Lidl und Aldi bestritten gegenüber [plusminus schriftlich alle Vorwürfe der Gewerkschaft und Schlecker antwortete überhaupt nicht. Auch an einem Fernseh-Interview zu den Vorwürfen der Behinderung von Betriebratswahlen, unkorrekten Abrechnungen und unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen hatte keiner der Discounter Interesse. Aldi Süd nennt die Vorwürfe ,,tendenziös", Lidl lobt sich selbst und erwähnte eine ,,seit Jahren bestehende Telefon-Hotline für die Mitarbeiter zur Lösung etwaiger Probleme". Kein Wort zu der Lidl-Taktik, Gewerkschaftsarbeit in ihren Filialen unmöglich zu machen. Doch das hat Anne Preußer von der Gewerkschaft ver.di kennen gelernt: ,,Mehrere Versuche sind leider gescheitert. Einen guten Ansatz gab es zur Wahl eines Betriebsrates im Zentrallager. Das Unternehmen hat dann leider damit reagiert, eine Unternehmensspaltung vorzunehmen und den Verkauf vom Lagerbereich zu trennen. Danach konnten wir wieder von vorne anfangen."

Die Gewerkschaft ver.di will ihre Aktionen fortsetzen, auch wenn das schwierig ist. Die Kunden sind vor allem an niedrigen Preisen interessiert und die Belegschaften haben Angst vor Repressalien. Im Handel wurden im Jahr 2003 50.000 Stellen abgebaut, in diesem Jahr wird mit 30.000 weiteren gerechnet. Da sind wohl viele froh, wenn sie überhaupt bei den expandierenden Discountern unterkommen - egal wie.

Ausgerechnet das Managermagazin ließ sich durch Schleckerpraktiken zu ungewöhnlichen Formulierungen hinreißen:
ZitatOriginal von Managermagazin

"Frühkapitalistische Allüren"
Klassenkampf:
Keine Toiletten, kaum Telefone, aber ständige Kontrollen - wie Anton Schlecker seine Mitarbeiter drangsaliert
Den vollständigen Artikel hat Verdi unter http://www.verdi.de/handel/einzelhandel/unternehmensinformationen/schlecker/artikel_manager_magazin
als pdf-Datei ins Netz gestellt. Schönes Bild in dem Artikel. Sollte vor jeder Schlecker-Filiale zu sehen sein!

Der allgemeine soziale Niedergang bleibt nicht folgenlos. Die gültigen Werte, wie Konkurenzverhalten, Gewinn um jeden Preis und Skrupellosigkeit werden nun auch von denjenigenkopiert, die am großen Spiel in der Gesellschaft nicht mehr teilnehmen dürfen. Gewaltätige Überfälle sind im kommen.

Verdi hat bereits vor den Folgen gewarnt:

ZitatOriginal von  ver.di.publik April 2004

     
Geiz kann tödlich werden

Schlecker spart an der Sicherheit der Beschäftigten: Jeder Tag ein Überfall

Fast 40 Tote und tausende Verletzte gab es in den letzten acht Jahren bei Raubüberfällen auf Geschäfte und Tankstellen. In vielen Unternehmen klemmt es gewaltig bei den Sicherheitsvorkehrungen. Den Vogel schießt die Drogeriemarkt-Kette Schlecker ab.

Fast erblindet wäre ihre Kollegin, erzählt Anne Bertram (Name geändert). "Zwei junge Männer bezahlten eine Packung Kekse, sie wollte gerade wechseln. Plötzlich hielt der eine sie fest und der andere sprühte ihr aus nächster Entfernung Tränengas ins Gesicht." Vierzehn Tage später dann in der selben Berliner Schlecker-Filiale der nächste Schock: "Einer der Täter trieb mich durch die Gänge, schmiss mich um und zwang mich dann mit vorgehaltener Schusswaffe, die Kasse zu öffnen." Solche traumatischen Erlebnisse hinterlassen tiefe Spuren. Selbst Monate später läuft es Anne Bertram kalt über den Rücken, wenn zwei Leute mit Mützen als Kopfbedeckung in den Laden eintreten. ,,Einmal habe ich mich in panischer Angst hinten im Büro eingeschlossen." Ihre Kollegin, die bereits drei Mal überfallen wurde, ist noch heute krank geschrieben.

Mindestens eine der 11.000 deutschen Schlecker-Filialen ist an jedem Tag Schauplatz eines Verbrechens. Nach offiziellen Angaben des Drogerie-Riesen – 6,2 Mrd. Euro Jahresumsatz – gab es 2002 fast 340 Überfälle. Damit liegt das Unternehmen weit vorn in der Statistik, denn für den gesamten Einzelhandel zählte die Berufsgenossenschaft 1026 gemeldete ,,Gewaltanwendungen durch Menschen". Neuere Daten liegen bisher nicht vor, aber auch diese Zahlen spiegeln offenbar nicht das ganze Ausmaß wider. So listet die ,,Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. (ASW)" im selben Zeitraum 5076 Raubüberfälle auf Geschäfte und Tankstellen auf.

"Die Dunkelziffer ist sehr hoch, davon gehen wir auch für Schlecker aus", stellt Agnes Schreieder vom ver.di-Fachbereich Handel fest. "Sehr viele Überfälle werden bei der Berufsgenossenschaft gar nicht gemeldet", meint Anne Bertram. "Wenn die Leute dazu in der Lage sind, arbeiten sie gleich weiter. Kein Vorgesetzter hindert sie daran. Das war auch bei mir so." Alles andere hätte Kosten verursacht und der Geiz des Unternehmer-Ehepaars Anton und Christa Schlecker gegenüber dem Personal ist sprichwörtlich.

Die Schlecker-Filialen scheinen eine magische Anziehungskraft auf Räuber und Diebe zu haben. Besonders in Ballungsgebieten wie Berlin oder Frankfurt am Main ist die Beschaffungskriminalität hoch. Es hat sich herumgesprochen, dass oft nur eine Angestellte den Laden betreibt. ver.di und die Betriebsräte verlangen deshalb, dass alle Filialen in Deutschland ständig mit mindestens zwei Kolleginnen besetzt werden. ,,Die Überfallzahlen, die in 2003 vermutlich weiter gestiegen sind, stehen für hunderte menschliche Schicksale", sagt Agnes Schreieder. ,,Wer kann schon wirklich ermessen, was eine Verkäuferin erleidet, wenn sie plötzlich ein Messer am Hals hat?"

Praktische Hilfe für die Opfer von Raubüberfällen leistet die Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel. Sie hat sehr sinnvolle Präventionsmaßnahmen und Verhaltensregeln beim Ernstfall erarbeitet (www.bge.de). Doch schwere Sicherheitsprobleme, die mit den längeren Öffnungszeiten auch in den Geschäften anderer Handelsketten zugenommen haben, lassen sich damit allein nicht beheben.

Den Vogel schießt Schlecker ab. Jährlich investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben in 1000 neue Filialen. ,,Dafür ist Geld da, während an vernünftigen Schutzvorkehrungen gespart wird", kritisiert ver.di. In den Filialen gibt es Telefone nur deshalb, weil die Gewerkschaft dafür seit Mitte der 90er Jahre zäh gekämpft hat. Doch sie sind ,,kastriert": Wer die Codierung nicht kennt, kann im Ernstfall keine Hilfe rufen.

Mit einer ,,Aktion Schutzengel" wollen ver.di und die Betriebsräte Ende März bundesweit vor Schlecker-Läden auf die Versäumnisse der Geschäftsführung aufmerksam machen. ,,Zu jeder Stunde eine 2er-Besetzung, freigeschaltete Telefone und ein stiller Alarm als direkte Verbindung zur Polizei oder zu Sicherheitsfirmen", das sind die wichtigsten Forderungen. Auch der miese Umgang des Drogerie-Königs mit Betriebsräten soll bei der Aktion öffentlich gemacht werden. Insgesamt existieren 75 Interessenvertretungen, möglich aber wären 300. In Bayern hat ver.di jetzt eine Anti-Mobbing-Kampagne gestartet. Das Unternehmen verhindere gezielt neue Betriebsräte, so der Vorwurf. Fast alltäglich seien direkte Drohungen und konstruierte Abmahnungen. Beliebt ist bei Vorgesetzten nach Erkenntnissen der Gewerkschaft die Methode, schon abgelaufene und aussortierte Ware wieder im Regal zu platzieren – und bei Kontrollen zu ,,finden"...

Andreas Hamann

Die Warnung blieb ungehört. Ändert sich etwas, nachdem Blut geflossen ist?
ZitatOriginal von Frontal24(ZDF)

Tod im Billigmarkt
Arbeiten mit der Angst im Nacken

Mitarbeiterinnen des Drogeriemarkt-Kette "Schlecker" berichten gegenüber Frontal21 von schlechten Sicherheitsvorkehrungen in den Filialen, von Ausbeutung, Einschüchterung und Schikanen durch ihren Arbeitgeber.

von Christian Esser, 20.04.2004   
   
            
             

Nach einem brutalen Raubmord an einer Schlecker-Filialleiterin vergangenen Freitag in Esslingen ist die Polizei auf Spurensuche. Für die 50-jährige Drogerieangestellte kommt jede Hilfe zu spät. Der Täter überrascht sein Opfer im Büro des Schlecker-Marktes.   

"Nur wenig später hörte man Schreie", erläutert Klaus Holzmann von der Polizeidirektion Esslingen. "Es war so, dass der Mann mit Geld aus dem Büro rannte, die Frau hinterher. Der Unbekannte fügte dieser Filialleiterin dann mit einem Messer schwere Verletzungen zu. Die Frau verstarb dann an den Verletzungen in einem Krankenhaus."

Sicherheitsmängel in den Filialen
     Raubüberfälle auf Schleckerfilialen sind Alltag in Deutschland. Die Firma Schlecker behauptet in einem Schreiben gegenüber Frontal21: "..., dass sich die Anzahl der Überfälle nicht vom Durchschnitt vergleichbarer Einzelhandelsgeschäfte abhebt."

Die Polizei dagegen hat bei Schlecker Sicherheitsmängel festgestellt. Dazu Joachim Skopnik vom Landeskriminalamt Berlin: "Die Tatgelegenheiten sind bei der Firma Schlecker, bei den Selbstbedienungsläden der Familie Schlecker, günstiger als in anderen Bereichen. Es ist leichter, an die Bargeldbestände im Handbereich zu kommen. Ganz einfach, weil in den Filialen keine zeitverschlossenen Tresore vorhanden sind. In der Regel ist auch nur ein Mitarbeiter vor Ort vorhanden, der nicht intervenieren kann und auch aus unserer Sicht nicht intervenieren sollte. Die Verkaufsregale oder die Verkaufsgeschäfte sind in der Regel eng gebaut, so dass das Entdeckungsrisiko, auch für den Diebstahl, sehr gering ist. Insofern sind es verschiedene Aspekte, von Filiale zu Filiale sicherlich unterschiedlich, die das Vorgehen der Täter begünstigen."
   
Mit Angst zur Arbeit
     Das bestätigt auch Achim Neumann von ver.di Berlin: "Nach unserer Statistik gibt es im Schleckerland - so nennen sie sich selber - jeden Tag einen Raubüberfall auf eine der Schleckerfilialen in Deutschland. Die Sicherheitsmängel, die Defizite, die dort vorgefunden werden, sind so gravierend und die Risiken für Diebe so gering und die Belastungen für die Beschäftigen so hoch. Wir können drauf warten, dann wird die nächste Filiale mit Sicherheit wieder überfallen."

Brigitte Rietdorf geht jeden Tag mit einem Gefühl der Angst zur Arbeit. Ihre Filiale in Berlin-Mitte wurde schon sieben Mal überfallen. Sie hatte bisher Glück, kam mit dem Schrecken davon: "Ich war so verwirrt an dem Abend, bin dann mit meinem Auto nach Hause gefahren", erzählt Brigitte Rietdorf. "Ich habe überhaupt keine Ampeln mehr wahr genommen. Ich bin bei rot über die Straßen gefahren. Wie sollte das auch anders sein? Man hat ja immer im Hinterkopf: Der Täter ist da und hält dir die Waffe an den Kopf. Und das Dilemma geht dann zu Hause erst los."
   
 
             

"Schutz des Lebens hat Vorrang"
     Noch heute leidet Brigitte Rietdorf an Schlafstörungen, weil sie die Bilder des Überfalls nicht mehr los wird. Die Firma Schlecker legt Wert auf die Feststellung, jeder Mitarbeiter erhalte detaillierte Informationen und Anweisungen im Falle eines Raubüberfalles und ärztliche Betreuung. Der Konzern teilt uns weiter mit: "Daraus können Sie ersehen, dass die Fa. Schlecker dem Schutz des Lebens und der Gesundheit der Mitarbeiter den absoluten Vorrang einräumt."

1998 wurden Anton Schlecker und seine Ehefrau Christa wegen Lohndumpings per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von umgerechnet einer Million Euro und zu je zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Gewerkschaften werfen Schlecker bis heute vor, den Erfolg zu Lasten der Beschäftigten zu erzielen.

Demütigungen und Schikanen
     An einem geheimen Ort treffen wir Schlecker-Mitarbeiter, die uns von täglichen Demütigungen, gezielten Schikanen und rauen Sitten bei Schlecker berichten. Nur wenige Mitarbeiter wagen es, wie Marion Tesche, offen darüber zu sprechen: "Schlecker geht erst mal davon aus, dass jede Verkäuferin unehrlich ist. Also, wenn jemand neu bei Schlecker anfängt, der muss erst mal beweisen, dass er ein ehrlicher Mensch ist."

Dabei soll Schlecker zu rüden Methoden greifen: Nach Zeugenaussagen tauchen Führungskräfte plötzlich auf und die Verkäuferinnen müssen vor der Filiale in aller Öffentlichkeit die Handtaschen öffnen.

Bespitzelung der Mitarbeiter
     Schlecker-Mitarbeiterin Jutta Just meint dazu: "Mich kann gerne einer kontrollieren, dann weiß auch jeder, dass ich mir nichts habe zu Schulden kommen lassen. Nur die Art und Weise, wie ich vor der Verkaufsstelle abgefangen werde und die Tasche öffnen muss. Und, was macht das für einen Eindruck, wenn ich vor der Verkaufsstelle untersucht werde, ob ich auch um Gottes Willen nichts mitgenommen habe."

Und eine Schlecker-Verkäuferin, die anonym bleiben will, erzählt: "Ich weiß, dass die Bezirksleiter morgens manchmal in die Filiale kommen, bevor wir da sind. Sie bauen dann ein Regal in Sichtweite der Kasse ab, nehmen die Regalrückwände weg und stellen sich dahinter. Der Assistent baut dann den Bezirksleiter wieder zu. Der Bezirksleiter kann uns dann durch zwei Gucklöcher den ganzen Tag beobachten und überwachen."
   
 
             

Betriebsrat unerwünscht
     Im Ruhrgebiet treffen wir eine Schlecker-Führungskraft. Sie ist seit vielen Jahren Bezirksleiterin und bestätigt die Praxis der Überwachung in den Schlecker-Filialen. Auch sie will unerkannt bleiben: "Es ist wirklich so, dass Bezirksleiter dazu angehalten werden, sich hinter Regalwänden einbauen zu lassen, um bestimmte Mitarbeiter zu beobachten. Wir stehen dann stundenlang dahinter. Ich selber habe mal sieben Stunden hinter dem Regal gestanden, um verdächtige Mitarbeiter zu beobachten. Das ist knallhart. Sie dürfen sich auf keinen Fall rühren, nicht mal husten. Niemand darf wissen, dass sie dahinter stehen. Erst wenn der Laden zu ist und alle weg sind, kann ich wieder raus."
              

Schlecker erklärt, Kontrolle gebe es nur im begründeten Einzelfall. Ein weiterer Vorwurf: Verkäuferrinnen sollen massiv unter Druck gesetzt werden, wenn sie sich wehren und Betriebsräte gründen wollen. Dann, so erzählt uns die Bezirksleiterin, werde hart durchgegriffen: "Grundsätzlich ist die Konfrontation zwischen Bezirksleiter und Betriebsräten gewünscht. Bezirksleiter werden dazu angehalten, aufsässige und böse Betriebsräte rauszumobben. Wenn ein Bezirksleiter es schafft, einen Betriebsrat aufzulösen, kann er davon ausgehen, dass er eine Prämie bekommt oder Schlecker-Mitarbeiter des Monats wird."
   
 
             
Druck auf kranke Mitarbeiter
     Schlecker weist solche Vorwürfe ausdrücklich als unzutreffend zurück. Dabei gibt es laut ver.di statt der mit Schlecker im Tarifvertrag vereinbarten 330 Betriebsräte gerade mal 80.
   
 
 Und krank werden sollte man bei Schlecker auch nicht. Frontal21 liegen Schreiben an kranke Mitarbeiter vor. Darin heißt es: "Wären Sie mit einer Befreiung ihres Hausarztes von der ärztlichen Schweigepflicht einverstanden?" Dazu die Schlecker-Bezirksleiterin: "Die Bitte an kranke Schlecker-Mitarbeiter, ihre Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden, ist ganz normal. Verdächtige Mitarbeiter kriegen diese so genannten Krankenanschreiben schon nach drei Tagen, andere erst nach 14 Tagen."
   

Gravierende Sicherheitsmängel
     Gegenüber Frontal21 erklärt Schlecker, in der Vergangenheit sei in Einzelfällen so verfahren worden, man habe jedoch seit einiger Zeit davon Abstand genommen.

Mobbing, Schikanen, Bespitzelung und obendrein Sicherheitsmängel - so die Vorwürfe von Mitarbeitern und Gewerkschaften. Die Versuche der Polizei, zumindest die Sicherheit zu verbessern, blieben bislang erfolglos: "Wir haben uns in der Vergangenheit fortlaufend bemüht, hier die Sicherheitsvorkehrungen auch in den Schlecker-Filialen, wie in den anderen Selbstbedienungsläden zu erhöhen", so Skopnik. "Wir sind leider bisher auf Taube Ohren gestoßen. Warum, kann ich leider nicht sagen." Das Ehepaar Schlecker schweigt in der Öffentlichkeit, ist aber weiter auf Erfolgskurs. Allein in diesem Jahr hat das Unternehmen die Eröffnung von 1000 neuen Filialen angekündigt.
   
 
               

von Christian Esser
Titel: Schlecker
Beitrag von: Ole am 18:12:55 So. 27.Juni 2004
Pressebericht - 22.06.04 von faub22

Bundesweite Zerstörung von Scheiben und Schlössern bei Schlecker

In der Nacht vom 20. zum 21.06.2004 wurden in Berlin mindestens 4 Schlecker-Filialen mit Farbe beworfen, die Schlösser der Türen verklebt oder die Scheiben eingeworfen. Das ist kein lokales sondern ein bundesweites Ereignis, da es schon in Frankfurt am Main passiert ist. Die TäterInnen wollen offenbar durch diese koordinierten Aktionen gegen die besonders schlechten Arbeitsbedingungen in den Drogeriemaerkten der Firma "Schlecker" aufmerksam machen.

Bei den letzten Anschlägen in Berlin waren betroffen: Die Muskauerstrasse 44, die Dudenstrasse 66, Gneisenaustrasse 72, die Obentrautstrasse (alles in Kreuzberg) und die Mengerzeile in Treptow.

Bereits am 7. Mai wurde in der Frankfurter Rundschau berichtet dass Unbekannte mit Pflastersteine gegen Filialen in fünf Stadtteilen im Stadtgebiet Frankfurt am Main auf Filialen der Drogerie-Kette "Schlecker" Anschläge verübt hätten. Betroffen waren damals Märkte in Hausen, Bornheim, Sossenheim und in Alt Fechenheim und ausserdem im Nordend.

Die Zeitung Frankfurter Rundschau schrieb am 7.05.2004: "Die Täter beschädigten mit Pflastersteinen die Schaufenster, einige gingen dabei zu Bruch, berichtet die Polizei. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Sachbeschädigungen politisch motiviert sind. In der Nähe von dreien der betroffenen Märkte wurden anonyme Bekennerschreiben aufgefunden, in denen firmeninterne Vorgänge (Betriebsklima, soziale Belange) kritisiert und (in denen) "Kapitalismus abschaffen!" gefordert werden."

Der Schaden in Frankfurt soll sich auf mehrere zehntausend Euro belaufen haben.

In rund 10500 Schlecker-Filialen bundesweit arbeiten wohl 40 000 Beschäftigte, von denen die meisten Frauen sind, die in Teilzeit und unter miserablen Bedingungen arbeiten und oft angelernt sind. Es wird häufig über Mobbing am Arbeitsplatz, Raubüberfälle, lange Arbeitszeiten, fehlenden Pausen, permanenten Kontrollen, enormen Stress, kaum Toiletten und fast keine Telefone geklagt.

Obwohl AnarchosyndikalistInnen ja gegen Betriebsräte sind, kann mensch ja erwähnen, dass es gerademal insgesamt 75 Filialen mit Betriebsräten gibt (bei 10500) und in Hamburg, mit seinen 130 Filialen nicht mal ein einziger.

In einer verbreiteten Pressemitteilung der angeblichen TäterInnen wird geschrieben: "Wir haben diese Formen gewählt, da wir denken, das sich mit der Forderung nach Betriebsräten und Einhaltung der Mindeststandarts allein nichts wirklich ändern kann."

Es steht weiter drin: "Gegen den konzertierten Angriff dieser (kapitalistischen Unternehmer-) Lobby müssen wir uns betriebs- und spartenübergreifend organisieren und zwar ausdrücklich ohne einen Unterschied dahingehend zu machen, ob sich eine den Mitgliedsbeitrag der Gewerkschaft leisten kann oder nicht!"

Auch finden oft Überfälle auf Schlecker-Filialen statt, so schreib beispielsweise Verdi im Internet:

"Mindestens eine der 11.000 deutschen Schlecker-Filialen ist an jedem Tag Schauplatz eines Verbrechens. Nach offiziellen Angaben des Drogerie-Riesen - 6,2 Mrd. Euro Jahresumsatz - gab es 2002 fast 340 Überfälle. Damit liegt das Unternehmen weit vorn in der Statistik, denn für den gesamten Einzelhandel zählte die Berufsgenossenschaft 1026 gemeldete "Gewaltanwendungen durch Menschen"... Bei den meisten Raubüberfällen werden die Beschäftigten mit Waffen bedroht oder verletzt. Die Opfer tragen oft schwere körperliche und psychische Schäden davon."

So wurde erst am 16.April 2004 eine 50 jährige Filialleiterin in Esslingen Opfer eines Raubmordes bei Schlecker.

Ende März veröffentlichte die ARD-Sendung Plusminus: "...Die großen Discounter (melden) ständig neue Rekordzahlen. Doch der Erfolg wird zum Teil auf Kosten der Belegschaften erzielt, sagen die Gewerkschaften... In Deutschland betreiben Discounter wie Aldi, Lidl und Schlecker allein 16.500 Filialen mit über 100.000 Beschäftigten. Drei Viertel davon sind Frauen. Die meisten von ihnen arbeiten als ungelernte Teilzeitkräfte oft 20 bis 25 Stunden in der Woche. Netto bleiben da bei der Lohnsteuerklasse IV rund 700 Euro im Monat übrig."

Die Tarife der Gewerkschaft Ver.di sind folgende: "Eine Verkäuferin die z.B. bei SCHLECKER in Berlin ohne abgeschlossene kaufmännische Ausbildung anfängt, verdient derzeit 9,61 € brutto im Westen der Stadt. Im Osten liegt der Stundenlohn nochmals 30 Cent niedriger. Mit Ausbildung und langjähriger Berufserfahrung kann das Gehalt bis maximal 12 Euro brutto/Stunde steigen, im Osten muss die Verkäuferin mit 11,65 Euro brutto / Stunde auskommen."

Die Verdi-Betriebsräteversammlung letzten November in Gotha forderte: "Flächendeckende Betriebsräte bei Schlecker, Bessere Personalbesetzung - mindestens ständig 2 Beschäftigte in der Verkaufsstelle, Sicherheit und Schutz der Beschäftigten [und die] Achtung der Menschenwürde"

Im Gegensatz dazu berufen sich die Schlecker-AttentäterInnen in der "Pressemitteilung" auf die Traditionen der unionistischen "Industrial Workers of the World"- Gewerkschaft (Wobblies) und heben hervor das in der IWW gerade prekär Beschäftigte wie "Ausländer, Schwarze und Frauen" aufgenommen wurden. Und weiter: "Sie verlangten weder hohe Mitgliedsbeiträge noch die Zugehörigkeit zu einer bestimten Arbeiterelite. Für die Wobblies war klar, dass Solidarität und massenhafte Sabotage ihre stärksten Waffen gegen die mächtigen Industriekapitäne sind."

Obwohl die TäterInnen schreiben: "Let´s get organized" schreiben sie auch: "Im Zeitalter hochmobil eingesetzter ZeitarbeiterInnen, in Mini-Jobs vereinzelter Dienstboten und in den Subunternehmen aufgesplitterter Betriebe müssen wir entsprechende Antworten noch finden." Sie schreiben: "Die Verkäuferin bei Schlecker wird nicht einfach das Regal umwerfen, wenn es ausser ihr niemand gewesen sein kann. Aber wir können es..."
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:21:15 Fr. 21.Oktober 2005
Der Drogist gilt als einer der übelsten Arbeitgeber des Landes. Da der Umsatz schwächelt und Filialen schließen müssen, erhöht Schlecker noch einmal den Druck auf die Mitarbeiter. Insider berichten

in WELT am Sonntag (http://www.wams.de/data/2005/09/25/780521.html?s=1)
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:26:49 Mi. 18.Oktober 2006
Mit allen Mitteln verhindert Schlecker in Bremen die Wahl von Betriebsräten, kritisiert ver.di. Ein Mitglied des Wahlvorstands wurde sogar gekündigt. SPD-Chef Sieling: "Das ist Psychoterror" Seit geraumer Zeit ignoriert die Drogeriekette Schlecker Mitarbeiterrechte - auch in Bremen. Nun wollen Mitarbeiter, Gewerkschaft und Politik gemeinsam dagegen angehen. Aktueller Anlass: "Die Geschäftsführung versucht mit allen Mitteln, Betriebsratswahlen zu verhindern", kritisierte gestern Richard Schmid, ver.di Fachsekretär Handel..."

http://www.taz.de/pt/2006/10/14/a0384.1/text
Titel: Schlecker
Beitrag von: Ratrace am 11:02:22 Mo. 23.Oktober 2006
Zitat"Überwachung der Mitarbeiter ist Alltag bei Schlecker", sagt Agnes Schreieder, die derzeit für Ver.di ein Schlecker-Schwarzbuch vorbereitet. Der geschilderte Fall sei sogar harmlos. "Oft werden Detektive schon vor Dienstbeginn in eine Filiale geschleust und verbringen den ganzen Tag in den sogenannten Überwachungsständen." Im vergangenen Herbst habe eine Stuttgarter Verkäuferin einen Detektiv hinter einem Regal entdeckt. Neben ihm stand ein Eimer, in den er seine Notdurft verrichtet hatte.
Es ist erschütternd, und zwar auf beiden Seiten. Ein Laden, der derartige Schritte der Bespitzelung gegen seine Angestellten unternimmt ebenso wie der Schnüffler, der aus Rückgratlosigkeit sieben Stunden lang in einem "Beobachtungsstand" verbringt und in einen Eimer pinkelt. Deutlicher muß man es wohl formulieren: Lieber arbeitslos als sich so dermaßen unwürdig behandeln zu lassen. In einen Eimer pinkeln, um andere unbemerkt zu bespitzeln... ich glaube, ich muß kotzen!

Ich warte darauf, daß das mal ein Arbeitgeber von mir fordert. Die daraus folgende Affekthandlung könnte ich mir kaum verkneifen.
Titel: Schlecker
Beitrag von: Ragnarök am 13:32:03 Mo. 23.Oktober 2006
Es wird mal Zeit das Anton und Christa Schlecker ,,ungebetenen Besuch" bekommen. Für solche Menschen darf es nur eines geben, eine 9mm in den Kopf.

Unglaublich was die Frauen bei Schlecker alles Mitmachen müssen. Es wird mal Zeit das die den Spiess umdrehen und selber Kameras aufhängen und in den Medien mal Zeigen was wirklich dort alles passiert.
Titel: Schlecker
Beitrag von: Regenwurm am 13:50:54 Mo. 23.Oktober 2006
LINK (http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=4199&hilight=schlecker)

Ist ein Link zu früheren Beiträgen zu Schlecker !
Titel: Schlecker
Beitrag von: ichhalt am 09:40:44 So. 28.Januar 2007
es ist schon komisch das man alles das auch wirklich mit erlebt, wenn man bei schlecker arbeitet..*gearbeitet hat*
man hat autokontrollen, dannach taschenkontrollen...wenn man nichts findet dann beobachten sie einen bis irgendwas gefunden wird um einen wieder los zu werden...
dann heißt es es gibt da ne möglichkeit. wir haben hier einen aufhebungsvertrag, unterschreiben sie ihn *tür war abgeschlossen, handy mußte man auf den schreibtisch legen*
ich habe  10 Kilo abgenommen in den 6 Monaten....es war die reinste hölle.....
ich kennen noch viele mehr denen es so erging
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:32:06 Di. 19.Juni 2007
Arbeitsgericht wies die Kündigung einer Schlecker-Filialleiterin zurück. Die Mutter wollte nur Teilzeit arbeiten

" Wieder hat Schlecker einen Prozess vor dem Arbeitsgericht verloren. Als die langjährige Mitarbeiterin Antje Treptow sich an einem "Wahlvorstand" für die Einrichtung eines Betriebsrates beteiligte, bekam sie von der Drogerie-Kette eine Kündigung zugesandt. Parallel lehnte Schlecker einen Antrag der Mutter auf Teilzeit ab. Dies hat das Arbeitsgericht schon im Januar für rechtswidrig erklärt. Nun hat die Kammer auch die Kündigung verworfen. "Ich bekomme seit acht Monaten kein Geld mehr", sagte Treptow gestern, "Ich hoffe, dass ich am Montag wieder arbeiten gehen darf."..."

http://www.taz.de/index.php?id=bremen&dig=2007/06/16/a0171&id=936&cHash=8f25f6d665
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:34:00 Mo. 30.Juli 2007
http://handel.nrw.verdi.de/einzelhandel/tarifrunde_2007/
Titel: Schlecker
Beitrag von: Pedder am 01:42:30 Di. 31.Juli 2007
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fdl.lustich.net%2Fbilder%2Farschlecker.jpg&hash=fa37344685279ea188c0fca4f918e83c1a718067)
 :laola>
Titel: Schlecker
Beitrag von: Spooky am 15:27:07 Mo. 12.November 2007
Hallo!

Ich glaube schon das ich hier richtig bin.
Ich bin eine Schlecker Mitarbeiterin und ich kann nur jedem davon abraten bei dieser Fa anzufangen.
Ich bin in einer Filiale fest angefangen und habe von Kunden erfahren das die anderen Mitarbeiter schlecht über mich geredet haben.
Ich habe die Ma´s natürlich zurrede gestellt, doch sie haben alles abgestritten.
Ich musste an meinem Freien Tag mir den Schlüssel holen und habe gehört wie meine Bezirksleitung auch über mich hergezogen ist.
Ein Glück für mich das eine Stelle in einer anderen Filiale frei geworden ist, ich habe sofort zugesagt.
Konnte ja nicht ahnen das ich vom Regen in die Traufe komme.
Habe immer noch die selbe sch... Bezirksleitung, werde permanent unter Druck gesetzt von ihr und von der Leitung.
Weiß nicht mehr was ich machen soll. Bei allem was in dem Laden schief läuft werde ich an die Wand gestellt. Ich bekomme meine Überstunden nicht bezahlt, es heiß?t dann immer ich soll meine Lohnabrechnung noch mal und noch mal kopieren.
War heute auch Arbeiten und wurde nicht mals zur Pause abgelöst.
Auf dem Weg nach Hause habe ich schon gedacht ob ich nicht einfach gegen ein Wand Fahre und somit dem Elend ein Ende setzte.
Ich bin auf die Arbeit angewiesen. Bin zwar Festangestellt habe aber weder einen Abschluss noch eine Ausbildung.
Ich bin Verzweifelt, weiß nicht mehr was ich machen soll.
Die Arbeit hat mir mal Spaß gemacht
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:03:37 Mo. 12.November 2007
Hallo Spooky,
hier bist Du goldrichtig.

Es geht vielen so wie Dir.
Du konntest hier ein wenig "Dampf ablassen" und andere davor warnen in diesem Laden anzufangen. Ich frage mich aber, was man unternehmen kann, daß all die Menschen mit den immer ähnlichen Einzelschicksalen irgendwie zusammenkommen und nicht länger nur Opfer sind...
Titel: Schlecker
Beitrag von: kellerkind am 10:46:06 Di. 13.November 2007
Herzlich willkommen, Spooky, bei Chefduzen! Und ja, hier bist Du richtig.

Grüße,
Kellerkind
Titel: Schlecker
Beitrag von: Eivisskat am 10:50:52 Di. 13.November 2007
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
 Ich frage mich aber, was man unternehmen kann, daß all die Menschen mit den immer ähnlichen Einzelschicksalen irgendwie zusammenkommen und nicht länger nur Opfer sind...

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir hier im Forum irgendwo ein kl. Flugblatt für Schlecker-Angestellte und Alle die es werden wollen ( ;)) mit nützlichen Hinweisen zur Hilfe und Selbsthilfe.
LG
Titel: Schlecker
Beitrag von: Pinnswin am 11:15:25 Mi. 14.November 2007
http://de.wikipedia.org/wiki/Flashmob

Lg
Titel: Schlecker
Beitrag von: Regenwurm am 12:47:01 Di. 11.Dezember 2007
»Den Kolleginnen wird schon mal ein Diebstahl unterstellt«

Sarah Bormann ist Autorin des Buches
»Angriff auf die Mitbestimmung – Unternehmensstrategien gegen Betriebsräte – der Fall Schlecker«
ZitatWas versteht man unter »angreifen«? Mobbing, die Androhung der Entlassung, der Versuch, ihnen etwas anzuhängen?  

    Das muß man sich so vorstellen: Die Bezirks- oder Verkaufsleiter kommen in die Filiale und sprechen die Verkäuferinnen, die im Wahlvorstand sind, direkt auf die geplante Betriebsratswahl an. Oft beginnen diese Gespräche in scheinbar freundlichem Ton, etwa so: »Wir kamen doch immer gut miteinander aus ...« oder »So etwas brauchen wir doch nicht!«. Dann folgen mitunter direkte Drohungen wie die Warnung, daß der Arbeitsplatz auf dem Spiel steht. Kontrollbesuche und Abmahnungen sind dann die nächste Stufe.    

    Es geht aber auch subtiler. In vielen Fällen wird die Betreffende gar nicht erst auf die geplante Gründung eines Betriebsrates angesprochen – es läuft gleich und ohne Vorwarnung per Mobbing: Kontrollbesuche, Abmahnungen, gezielte Verunsicherung. In der nächsten Stufe gibt es dann die Nötigung zur Unterzeichnung von Aufhebungsverträgen, die Versetzung in andere Filialen, unrechtmäßige Kündigungen. Die Unternehmensleitung schreckt nicht einmal davor zurück, Kolleginnen einen Diebstahl anzuhängen.
 Quelle und Interview (http://www.jungewelt.de/2007/12-11/036.php)

(//%5Burl=http://www.myimg.de%5D%5Bimg%5Dhttp://img7.myimg.de/Schlecker7bf05.png)[/url][/IMG]
Als T-Shirt zu bekommen / Bildquelle (http://www.mundstuhlshop.de/pages-popup_image/pID-23/index.html)
Titel: Schlecker
Beitrag von: taram am 15:59:28 Di. 11.Dezember 2007
Hallo Ragnarök,

das wird wohl kaum möglich sein. Habe vor einiger Zeit mal eine Doku über diese Discounter gesehen, in der von all diesen widerlichen Dingen berichtet wurde. Man versuchte Die Schlecker-Schla... vor ihrem Haus zur Rede zu stellen. Wie du dir denken kannst, war sie zum Reden nicht bereit. Man wurde vom Reporter auf den Zaun, der die Villa umgab, aufmerksam gemacht: Die war so hoch, die ganze Villa war bewacht - mehr Kameras und Stacheldraht, wie ich es von der Amerikanischen Botschaft hier in Berlin kenne. Der Reporter sagte dann nur noch, wahrscheinlich besser so. Die Schleckerfamilie wird schon wissen warum.

Von Taram - die zur Zeit mit 20 anderen im 1,5 Euro - Job sitzt und Däumchen dreht.

Viele Grüße
Titel: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:20:35 Di. 25.März 2008
Nach einer dringenden Ermahnung durch den Arbeitsrichter nimmt die Drogeriekette die Kündigung gegen eine Betriebsrätin zurück...

http://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/?dig=2008%2F03%2F22%2Fa0096&src=UA&cHash=f1a3c1315f
Titel: Schlecker
Beitrag von: Sektsauferle am 20:46:27 Di. 25.März 2008
bei schlecker zu arbeiten ist die hölle, hab ich selbst ein paar monate mitgemacht.
die pure ausbeute, und das beste sind die revisoren, die  nur dazu da sind, um die mitarbeiter zu verängstigen und fertig zu machen.

ich kann bis heute nicht verstehen, warum sowas zulässig ist!
Titel: Schlecker
Beitrag von: alfred am 12:16:58 Fr. 01.August 2008
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwirres.net%2Fezimagecatalogue%2Fcatalogue%2Fvariations%2F35-500x300.jpg&hash=16e4df20efeeb3fa54c854796a526365c76ebd96)

Diese Woche war Schlecker in der Heimatstadt von Stefanie Hertel dran. Allerdings machten sich die Täter deutlich mehr Mühe als auf obigen Foto. Die zwei Buchstaben wurden in Orginalgröße fabriziert und auch der weiße Rand wurde nicht vergessen. Ein Bekennerbrief wurde an die örtlichen Zeitungen geschickt, in welchem die Täter auf ihre Tat hinwiesen. Auch erklärten sie die wasserlösliche Befestigungsweise, auf Grund derer leider keine Sachbeschädigungsklage möglich sein wird...

PS: Die "Bild" brachte auf der Regionalseite sogar ein Bild mit Kommentar.

LOL
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: Kater am 11:56:13 Fr. 07.November 2008
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F666kb.com%2Fi%2Fb3mhgsiz21g3h1qws.jpg&hash=b9957be6991ea90eb5760edf9e937fbc9e1f689c)
Titel: Schlecker: Überfallen und abserviert
Beitrag von: Kater am 15:46:54 Di. 25.November 2008
ZitatBEHINDERTE ARBEITNEHMER - Überfallen und abserviert
Von Tobias Lill

Auf dem Papier geben sich deutsche Unternehmen behindertenfreundlich. In der Praxis sieht es häufig anders aus: Wer nicht mehr die volle Leistung bringt, wird aus dem Job gedrängt - wie der Fall der Schlecker-Verkäuferin Helga Tsokaktsidis zeigt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,586713,00.html
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: quer1979 am 15:08:49 Sa. 13.Dezember 2008
sagt mal ..freunde der sonne ..hat jemand hier schon mal nen schlecker zeugnis gesehn ...wenn ja, für nen upload o. link  wär ich dankbar ..will mal schauen was die so schreiben ...;P
danke ...
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:23:04 Mi. 04.Februar 2009
Verdi fürchtet um Jobs: Schlecker will offenbar 4000 Filialen schließen

?Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht bei der größten deutschen Drogeriekette Schlecker tausende Arbeitsplätze bedroht. Angesichts eines tiefgreifenden Konzernumbaus gebe es ein "extrem hohes Arbeitsplatzrisiko für potenziell 12 000 Beschäftigte", sagte der bei Verdi für Schlecker zuständige Achim Neumann der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung..."
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/1667600_Schlecker-will-offenbar-4000-Filialen-schliessen.html
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: vampyrella am 19:00:17 Mi. 04.Februar 2009
Noch weniger Personal bei Schlecker? Geht das?

Machen die dann so ne Art  Selbstbedienung?
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: Ziggy am 20:34:28 Mi. 04.Februar 2009
Das ist wieder eine von den Meldungen, bei denen ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. 4000 Filialen, da kommt schon was zusammen, 3 Leute pro Filiale ...

Die Staatskasse wird's nicht besonders treffen, die Löhne sind sowieso schon subventioniert.
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: antwortpunkrock am 21:01:30 Mi. 04.Februar 2009
Bei uns sehen die Filialen aber auch so seltsam leer aus..als ob die Pleite währen...
nie ein Mensch drin, etwa ein Abschreibungsobjekt?

Dagegen brummts bei Bundikowsky geradezu.....und dann das miese Image....
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: vampyrella am 11:07:15 Do. 05.Februar 2009
Na Bundi ist ja auch mit mehr Beratung, da müssen wenigens drei Leute da sein.
Titel: agenda (ftd)
Beitrag von: alfred am 07:51:34 Mo. 09.Februar 2009
ZitatBis in die letzten Winkel der Republik ist Anton Schlecker mit seinen Billigdrogerien vorgestoßen. Doch bei der Produktivität hinkt der Marktführer den Rivalen weit hinterher. Mit Großfilialen und Niedriglöhnen will er nun an alte Erfolge anknüpfen. Ein riskantes Experiment.

Steck deinen Kopf nicht zu weit aus dem Fenster, wir brauchen dich noch, wenn wir bei euch einen Betriebsrat gründen", ruft Achim Neumann in sein Handy. Wieder ein Anruf von einem Schlecker-Mitarbeiter, irgendwo aus Süddeutschland. Wieder ein neues Mitglied. "Mich sprechen jetzt ständig Leute an", erzählt der Verdi-Funktionär. "Die fürchten alle um ihren Arbeitsplatz." Neumann sammelt seine Truppen. Vor ein paar Tagen hat der Gewerkschafter einen Warnschuss abgegeben: 4000 Filialen der Drogeriemarktkette ständen vor dem Aus, 12.000 Arbeitsplätze seien in Gefahr, prophezeite Neumann in einem Interview. Seither wächst die Unruhe in den Geschäften, die bei Schlecker Verkaufsstellen heißen. Und Neumanns Handy klingelt immer öfter.


Wieder einmal geht es gegen Anton Schlecker, einen Erzfeind der Gewerkschaften. 1975 hat der Unternehmer aus dem schwäbischen Ehingen seinen ersten Discountmarkt eröffnet und seitdem Deutschlands größte Drogeriemarktkette aufgebaut. Auf dem Rücken der Beschäftigten, sagen Arbeitnehmervertreter wie Neumann. Die Bezahlung nach Tarif haben sie Schlecker abtrotzen müssen, seit Jahren kämpfen sie verbissen um jeden Betriebsrat. Nun beobachten sie, wie Schlecker die Absprachen unterwandert. Im Eiltempo schließt die Firma alte Verkaufsstellen und eröffnet neue Märkte: in zentralen Lagen, heller, schöner, größer. Und mit Verkäuferinnen, die gerade mal halb so viel verdienen wie die Kolleginnen in den übrigen Filialen.

Der Druck auf Schlecker wächst. Lange setzte der Ehinger die Trends, trieb die Branche vor sich her, trug das Billig-Drogeriegeschäft in die hintersten Winkel der Republik. Baute mit seinen engen, zugestellten Läden in städtischen Nebenlagen oder auf dem platten Land, mit begrenztem Sortiment und sparsamem Personaleinsatz ein Imperium auf, zu dem zu Hochzeiten in Deutschland 11.000 Filialen gehörten.

Doch inzwischen kommt Schlecker nur noch jenseits der Grenzen voran. Zu Hause laufen ihm die Kunden davon, kaufen lieber in den übersichtlichen Geschäften der Konkurrenz, die mehr Auswahl bieten. Während Rossmann oder DM ihr Sortiment um Wellness-Artikel oder Bioprodukte erweiterten und mit Eigenmarken die Kundenbindung erhöhten, fehlte in den beengten Schlecker-Lädchen schlicht der Platz für Innovationen. "Diese Weiterentwicklung hat Schlecker versäumt - die Filialen sehen überwiegend noch so aus wie vor zehn Jahren", sagt Mirko Warschun, Partner bei der Unternehmensberatung A.T. Kearney.

Die Wettbewerber haben so den Abstand zum Marktführer stark verkürzt: Die DM-Drogeriemärkte steigerten den Umsatz in Deutschland von 2006 bis 2008 um 24 Prozent, Rossmann gar um 31 Prozent. Schlecker gingen nach Schätzungen von Branchenbeobachtern im gleichen Zeitraum mehr als fünf Prozent der Inlandserlöse verloren. Schleckers schärfste Rivalen haben ihre regionale Beschränkung aufgegeben und bauen ihr Netz inzwischen bundesweit aus. Kleinere Anbieter wurden im Zuge der Konsolidierung geschluckt. Von zehn Drogeriemarktketten, die es 2007 noch gab, sind fünf übrig geblieben.

Rossmann drängt aus dem Norden in die neuen Bundesländer und hat 2008 seine Position mit der Übernahme des kleineren Wettbewerbers Kloppenburg ausgebaut. Die von Karlsruhe aus operierende DM-Kette ist inzwischen bis nach Bremen vorgestoßen. "Schleckers Vertriebskonzept funktionierte, solange es wenig Konkurrenz gab", sagt Handelsexperte Thomas Roeb von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. "Mit der Expansion von Rossmann und DM ist die Luft für Schlecker dünn geworden. Wenn die im gleichen Tempo weiter expandieren, sind sie in ein paar Jahren gleichauf."
ftd (http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/:Agenda-Schleckers-Markt-Versagen/471677.html)
Titel: Re: Schlecker XL Lohndumping mit neuen, billigeren Mitarbeitern
Beitrag von: Eivisskat am 13:27:16 Fr. 17.April 2009
ZitatTarifverträge umgangen & abgeschafft

http://daserste.ndr.de/panorama/media/panoramakuendigung100.html
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: vampyrella am 12:06:41 Sa. 18.April 2009
Krass. Ich werde mal drauf achten, ob wir bei uns jetzt auch so SchleckerXL Märkte mit bunten Punkten haben...Unglaublich.
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:46:14 So. 17.Mai 2009
Streik bei Schlecker - Verdi sieht 12.000 Stellen in Gefahr

Frankfurt (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi stemmt sich mit einer Streikaktion am Montag gegen einen Stellenkahlschlag bei der Drogeriemarktkette Schlecker.

Im Rahmen des Unternehmensumbaus seien 12.000 Arbeitsplätze in Gefahr, warnte Verdi am Sonntag. Mehrere Hundert Schlecker-Beschäftigte aus vier Bundesländern wollen den Angaben zufolge in Ulm gegen Filialschließungen und Kündigungen protestieren. Die Konzernspitze versuche ferner die Mitarbeiter dazu zu zwingen, neue Arbeitsverträge zu deutlich verschlechterten Arbeits- und Einkommensbedingungen zu unterschreiben. Verdi bezifferte die Zahl der Schlecker-Beschäftigten auf rund 36.000. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Ehingen bei Ulm.

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane kündigte an, die Proteste seien erst der Anfang einer Reihe von Aktionen. Mit diesen solle eine Rückkehr zu tariflichen Mindestbedingungen für die Schlecker-Beschäftigten erreicht werden.

Mit dem Protest in Ulm will Verdi auch Druck in den laufenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel machen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,7 Millionen Beschäftigten spürbare Einkommensverbesserungen sowie einen zügigen Abschluss der Verhandlungen.

http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE54G06R20090517
Titel: Schlecker:Tausende entlassen und zu Hungerlöhnen wieder einstellen
Beitrag von: mlawrenz am 19:48:27 Mi. 05.August 2009
Tageszeitung junge Welt
06.08.2009

»Auch die Kunden müssen in Aktionen einbezogen werden«
Schlecker trickst: Tausende sollen entlassen und zu Hungerlöhnen wieder eingestellt werden.
Ein Gespräch mit Hermann Schaus
Gitta Düperthal
Hermann Schaus ist gewerkschaftspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Die Linke im hessischen Landtag

Die Gewerkschaft ver.di warnt, die Drogeriekette Schlecker wolle Tausende Beschäftigte entlassen, um sie anschließend zu schlechteren Bedingungen in sogenannten Schlecker XL-Läden anzustellen. Die Linksfraktion im hessischen Landtag will nun, gemeinsam mit ver.di, zum Boykott der neuen Läden aufzurufen. Wie haben Sie von diesem Skandal erfahren?
Ver.di hat mich eingeladen, am Freitag in Groß-Bieberau im Landkreis Darmstadt-Dieburg bei einer Protestkundgebung um 16 Uhr vor dem Schleckermarkt zu den Beschäftigten zu sprechen. Dort will Schlecker vier Kolleginnen entlassen, um sie in unmittelbarer Nachbarschaft in einer neuen sogenannten XL-Filiale zu schlechteren Bedingungen wieder einzustellen. Das wollen wir in Kooperation mit der Gewerkschaft verhindern. Ich bin dort Wahlkreisabgeordneter, zudem war ich zwölf Jahre Geschäftsführer von ver.di Südhessen und kenne die Situation dort gut.

Miese Arbeitsbedingungen und Lohndumping bei Schlecker sind ein bekanntes Thema. Wie kommt es Ihrer Meinung nach zu Versuchen, die Ausbeutung erneut auf die Spitze zu treiben?
Schlecker versucht wie andere Unternehmen auch – beispielsweise das Darmstädter Echo – die Gunst der Stunde zu nutzen. Diesen Geschäftsführungen kommt die Schwächung der Gewerkschaften durch die Agenda-Politik der letzten Jahre gerade recht, um den Niedriglohnsektor massiv auszudehnen. Die Unternehmer glauben offenbar, jetzt wieder Tarifflucht begehen zu können. Ich erinnere mich noch genau daran, daß das Inhaber-Ehepaar Anton und Christa Schlecker 1998 zu je zehn Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt wurden, weil die Behauptung, Schlecker bezahle nach Tarif, sich als Betrugsversuch herausgestellt hatte. Anscheinend hat aber die Strafe das auf mehrere Milliarden Euro geschätzte Ehepaar sowie die Geschäftsleitung nicht zur Einsicht gebracht.

Was plant Schlecker genau?
Vor Jahren wurde das Unternehmen durch eine Gewerkschaftskampagne gezwungen, Tariflöhne zu zahlen und Betriebsräte zuzulassen – und nun will es das Rad der Geschichte wieder zurückdrehen. Die Firma will offenbar sogar sittenwidrige Löhne zahlen, die um mehr als 30 Prozent niedriger als der ortsübliche Lohn sind. In Hessen muß Schlecker zur Zeit 12,36 Euro pro Stunde zahlen, geplant ist, auf 7,80 Euro heruntergehen. Bundesweit werde je nach Marktlage, sogar Stundenlöhne von 3,50 bis 6,50 Euro angepeilt. Unserer Ansicht nach wendet sich die Umstrukturierung auch gegen die erfolgreich arbeitenden Betriebsräte. In Südhessen sind hauptsächlich Frauen aktiv – sehr engagiert und kämpferisch. Diese Durchsetzungskraft und gewerkschaftliche Stärke will man zerschlagen.

Beschäftigte, die längere Zeit unter Druck der Geschäftsleitungen stehen, leiden häufig unter einem Burn-Out-Syndrom. Wie reagieren sie psychisch auf die Schlecker-Pläne?
Keiner der Beschäftigten kann sicher sein, daß nicht an seinem Standort ein formaljuristisch selbständiger, tarifloser XL-Laden eröffnet wird. Da steht dann genauso Schlecker dran. Einzig die Logos unterscheiden sich durch sechs Punkte unter dem Schriftzug. D. h., die Beschäftigten stehen permanent unter Druck durch die ständige Angst Entlassung und Lohnsenkung. Da müssen auch die Kunden in Aktionen einbezogen werden.

Weshalb nehmen Sie sich als Landtagsfraktion der Partei die Linke des Themas an? Wollen Sie wieder an die Basis gehen, weil im Landtag mit CDU/FDP-Mehrheit alles abgebügelt wird und nichts zu erreichen ist?
Wir haben uns die ganze Zeit schon mit gewerkschaftlicher Politik beschäftigt. Zu den Streiks bei Federal Mogul und in den Kitas haben wir jeweils eine aktuelle Stunde im Landtag durchgesetzt. Wir sind basisorientiert – brauchen es also nicht erst zu werden.

Ist Politik an der Basis insofern erfrischender, weil Die Linke im Landtag sowieso immer überstimmt wird?
Nach unserem Verständnis gehören Probleme von Arbeitnehmern, von sozial Benachteiligten, sowie ihrer Gruppen auch in den Landtag. Wir bringen das permanent ein.
Titel: Re:Schlecker:Tausende entlassen und zu Hungerlöhnen wieder einstellen
Beitrag von: 16_LE am 05:34:46 Do. 06.August 2009
Kann hier jeder nur noch Zitate auskotzen?
Titel: Schlecker, Lidl und Co.
Beitrag von: Auferstanden am 21:38:51 Sa. 08.August 2009
machen das, was in einem auferstandenen frühkapitalistischen Gesellschaftssystem ihnen ermöglicht wird.

Ob Substituierung von Unternehmen gegen neue Unternehmen, erleichterter, bzw fehlender Kündigungschutz, Mini- Midi- Praktika- Tätigkeiten,
Probearbeit, 400€-Jobs, Kinderarbeit ab 13 ( für einge A.-Bereiche).
Dieser Staat entwickelt sich zu einem Sklavenrreich, einschl. der herangezüchteten Zombie-Mentalität der beauftragten Scherken.



Titel: Entlassen und für halbierten Lohn einstellen - Mal wieder Schlecker
Beitrag von: jobless0815 am 11:22:58 Di. 15.September 2009
Dachte, ich reaktievire den alten thread mit aktuellen Ereignissen,
sodass auch visuell klar wird, das es u.a. bei Schlecker Methode hat:



14.09.2009

Vor dem Drogeriemarkt in der Frankfurter Straße haben sich ein paar vereinzelte Demonstranten versammelt. Foto: Nietner
Die Eröffnung des neuen Drogeriemarktes in der Frankfurter Straße war von Protestkundgebungen begleitet. Die Mitarbeiter sollen künftig nur noch halb so viel Gehalt bekommen wie bisher.

Hattersheim. Seit Freitag bietet ein neuer Laden in der Frankfurter Straße seine Waren feil. Luftballons vor dem Schaufenster markierten die Eröffnung eines Schlecker XL-Marktes. Zur Einweihung des Discounters kamen aber nicht nur neugierige Kunden. Demonstranten mit Fahnen und Schildern versammelten sich vor der neuen Drogerie-Filiale. «XL Schlecker – XXL Lohndrücker», war auf dem Plakat eines Teilnehmers zu lesen. Der DGB-Ortsverband hatte zu der Kundgebung eingeladen, um die Geschäftspraktiken des Filialisten anzuprangern.

«Hier wird gerade das Gegenteil von zusätzlichen Arbeitsplätzen geschaffen», schallte es aus einem Megafon. «Bestehende Arbeitsplätze mit Mindestlohn werden vernichtet», betonte Carlo Graf, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes. Der Gewerkschafter kritisierte, dass Schlecker eine neue Firma gegründet habe, um Stundenlöhne gemäß Einzelhandelstarifvertrag zu umgehen. Das Unternehmen hat seine alte Filiale in der Frankfurter Straße geschlossen. «Die Mitarbeiter wurden aus betrieblichen Gründen gekündigt», so Carlo Graf. Statt der früheren Stundenlöhne von 12,98 Euro werde im XL-Markt nur noch die Hälfte bezahlt. Der restliche Bedarf müsse durch Steuermittel mit Hartz IV ergänzt werden. Aktuell gebe es vier XL-Märkte in Hessen, sagte Graf, der erwartet, dass sich der Trend ausbreitet. In Okriftel sei man unsicher, ob die dortige Filiale ebenfalls durch einen XL-Markt ersetzt werde. «Die Mitarbeiter wissen nicht, was sie erwartet», so der Ortsverbandsvorsitzende. «Es ist wie eine Drohung, die im Raum schwebt.»

An der Demonstration beteiligten sich die SPD-Bundestagskandidatin Nicole Ritter und der Kandidat der Linken, Fritz-Walter Hornung. Trotz des gemeinsamen Anliegens vermittelten die Anhänger beider Parteien vor der Drogerie wenig Einigkeit. Zwei getrennte Gruppen schienen für sich alleine zu demonstrieren. «Mich stört es, dass hier zwei Gruppen stehen», sagte Teilnehmerin Monika Dahms. «Die müssen aufhören, aufeinander rumzuhacken», so die Hattersheimerin. «Ich würde mir wünschen, dass sich bei diesem Anlass Menschen versammeln und nicht Parteien.»

«Viele unserer Mitglieder sind von der SPD-Politik enttäuscht», erklärte Thomas Matthes, Stadtverordneter der Linken in Eschborn. Er fand, man solle die getrennte Aufstellung «nicht überbewerten». Angeheizt wurden die politischen Spannungen von Wolfgang Gerecht. Der ehrenamtliche Helfer im Hattersheimer Hartz-IV-Café ärgerte sich über eine Äußerung von Ritter, in der die SPD-Kandidatin Hartz IV verteidigte. Diese wiederum hätte sich gewünscht, dass bei der Kundgebung des DGB die Gemeinsamkeiten statt der Unterschiede betont worden wären. «Wir wollen in diesem Bereich gerne gemeinsame Sache machen.» sas


http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/rmn01.c.6534482.de (http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/rmn01.c.6534482.de)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Isäiba am 17:39:17 Di. 15.September 2009
 Anton bekommt den Hals nicht voll

Schlecker - der König des Lohndumpings Teil 1 (http://www.youtube.com/watch?v=WhR9oVMprfs#normal)

Schlecker... der König des Lohndumpings Teil 2 (http://www.youtube.com/watch?v=-lAhYdvNuQc#normal)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Workless am 14:00:55 Di. 22.September 2009
ZitatDie kleinen Läden werden geschlossen (Einzelhandelstarifverträge) und nebenan werden  xxl-Läden eröffnet.
Hä? Dann müsste man ja neu anmieten oder kaufen.
Hier werden einfach nur ein paar bunte Punkte auf den ehemaligen Schlecker-Laden geklebt.
Titel: Lohndrücken nach Schlecker-Art - Abgeschoben in die Leiharbeit
Beitrag von: Kater am 14:34:48 Di. 01.Dezember 2009
ZDF, Frontal21, Sendung vom 01.12.2009, 21.00

ZitatLohndrücken nach Schlecker-Art - Abgeschoben in die Leiharbeit
von Christian Esser, Norbert Hansen und Joe Sperling

Schlecker ist mit rund 10.000 deutschen Filialen Marktführer unter den Drogerieketten. Doch die häufig engen, zugestellten Verkaufsflächen treiben viele Kunden zur Konkurrenz. Nun will Schlecker 4000 kleine Geschäfte schließen und dafür rund 1000 größere "XL-Märkten" aufmachen. Den Mitarbeitern wird erst gekündigt und dann ein neuer Vertrag über eine Zeitarbeitsfirma angeboten - mit Niedrigstlöhnen und Befristung.

Prof. Stefan Sell: Schlecker betreibt offensichtliche Tarifflucht.1975 war Schlecker im Drogeriegeschäft der Bundesrepublik der Trendsetter. Nachdem gerade die Preisbindung für Drogerieartikel gefallen war, eröffnete die Familie des schwäbischen Metzgers Anton Schlecker den ersten Discountmarkt. Zwei Jahre später betrieben die geschäftstüchtigen Schwaben schon über 100 solcher Läden. Das jahrzehntelange Erfolgskonzept: Kampfpreise, kleine Läden, wenig Personal, niedrige Löhne.

Doch offenbar reicht das nicht mehr aus. Seit einigen Jahren punkten die Konkurrenten Rossmann, dm und Müller - mit größeren Läden, mehr Angebot bei gelegentlich noch niedrigeren Preisen. Das Familienunternehmen Schlecker steht unter Druck und gibt den, so Gewerkschafter, an die Mitarbeiter weiter. Frontal21 berichtete bereits 2004 über schlechte Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne. In den meisten Schlecker-Filialen führte damals nur eine Mitarbeiterin den gesamten Geschäftsbetrieb. Die Schlecker- Läden waren so zum Anziehungspunkt für Raubüberfälle geworden.

Kündigungsschutz wird ausgehebelt
Nun ist Schlecker erneut ein Thema für Frontal21, denn auch die Sanierung soll auf Kosten und zu Lasten von Mitarbeitern abgewickelt werden, so Kritiker. Der Volkswirtschaftler Stefan Sell von der Fachhochschule Koblenz beschreibt das System der rigiden Personalkostensenkung so: " Ein zentraler Baustein dieses Modells ist eine offensichtliche Tarifflucht von Schlecker. Der entscheidende Hebel zum Erreichen dieses Ziels war die Gründung einer neuen Gesellschaft als Betreiberin der XL-Filialen, die nicht tarifgebunden ist."

Schlecker hebelt so jeden Kündigungsschutz bei der Schließung der alten Läden aus. Die gekündigten Mitarbeiter können sich sofort bei der Zeitarbeitsfirma Meniar mit Sitz im sächsischen Zwickau für Schlecker- XL bewerben. Dort erhalten sie in der Regel nur befristete Verträge und einen Brutto-Stundenlohn von 6,61 bis 7,35 Euro, statt vorher 12,50 Euro. So werden Mitarbeiter zu Leiharbeitern. Für den Volkswirtschaftler Stefan Sell ist das ein "fatales Zusammenspiel von Preisdumping und Lohndumping".

Druck auf Mitarbeiter
"Die Beschäftigten stehen unter einem ungeheuren Druck. Sie machen es nicht freiwillig, sondern da, wo hohe Arbeitslosigkeit ist, in strukturschwachen Gebieten, wo sie keine andere Wahl haben, als diese Lohndrückerarbeitsverträge zu unterschreiben, tun sie das auch", sagt Achim Neuman von Verdi im Interview mit Frontal21. Schlecker verfolge so mittelfristig das Ziel, seine komplette Stammbelegschaft auszuwechseln, um schließlich mit Leiharbeitnehmern und geringfügig Beschäftigten seine Läden zu betreiben.
 
Schlecker weist die Vorwürfe zurück. Die Schließung von Schlecker- Filialen, dort wo XL- Märkte eröffnet würden, käme nur in Einzelfällen vor. Von Dumpinglöhnen könne keine Rede sein. Mitarbeiter würden auch nicht gedrängt, Verträge mit dem Billiglohn-Unternehmen zu unterschreiben.

Düster und Diskriminierend
Verdi-Gewerkschafter Neumann sieht das anders. "Schlecker saniert sich nicht nur auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern auf dem Rücken der gesamten Gesellschaft", so Neumann, denn viele Angestellte müssten dann mit Hartz IV aufstocken. "Die Zukunft einer Schlecker-Verkäuferin sieht so aus, dass sie geringfügig beschäftigt sein wird, dass sie Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse haben wird, dass sie zur Arbeitsagentur gehen muss, um aufzustocken, um ihre Existenz überhaupt absichern zu könnten." Die Mitarbeiter würden kaum im Stande sein, eine Alterssicherung aufzubauen. Für ihre Rente sehe es dann ganz düster aus. Es sei diskriminierend, empört sich Neumann.

Volkswirtschaftler Stefan Sell appelliert an die Verbraucher: "Auch das Einkaufen kann ja eine politische Handlung sein. Nicht immer, aber manchmal und gezielt würde es helfen, die Rutschbahn nach unten vielleicht aufzuhalten".

http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7950050,00.html (http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7950050,00.html)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Alan Smithee am 15:11:18 Di. 01.Dezember 2009
Das, was bei Schlecker gerade bekannt wird, machen andere Unternehmen schon seit längerer Zeit..etwa bei Herlitz. (Schreibwarenhersteller). Dort bekamen die Leute teilweise nach 30 Jahren die Kündigung, durften aber sofort wieder an ihrem alten Arbeitsplatz weiterarbeiten...so macht das auch Fiege oder Econ. Dank z. T auch noch  hauseigener Leihbude zu deutlich schlechteren Konditionen..

Bei uns in den Schlecker-Filialen ist eines enorm auffallend: die meisten Arbeiterinnen sind alleinerziehend, oder stecken in sehr schweren Lebensumständen. Arbeiten dort nur Teilzeit, sind also zusätzlich noch auf Leistungen von AfA oder ARGE angewiesen. Das hilft natürlich enorm, ausgerechnet solche Leute unter Druck zu setzen...
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Auferstanden am 14:17:20 So. 06.Dezember 2009
man sollte dabei aber nicht vergessen, bei aller geldgeil- berechtigten Kritik dieser Ausbeuteruntenehmen,
dass hier im Regelfall legale Optionen verwendet werden, um diese asoziale, arbeitsmarktpolitischen Veränderungskündigungen
überhaupt durchzusetzen zu können.
Wirkliche Kritik sind verurschaungsgemäss an die gekauften verantwortlichen Politiker zu richten.
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Alex22 am 15:32:07 Mi. 16.Dezember 2009
Zitat von: Auferstanden am 14:17:20 So. 06.Dezember 2009
man sollte dabei aber nicht vergessen, bei aller geldgeil- berechtigten Kritik dieser Ausbeuteruntenehmen,
dass hier im Regelfall legale Optionen verwendet werden, um diese asoziale, arbeitsmarktpolitischen Veränderungskündigungen
überhaupt durchzusetzen zu können.
Wirkliche Kritik sind verurschaungsgemäss an die gekauften verantwortlichen Politiker zu richten.
Sehe ich etwas anders. Der Kunde ist König. Dann soll er auch die Macht des Königs anwenden.
Boykottiert solche Läden und es wird sich was ändern. Die Politiker geben schon lange nicht mehr den Ton an.


http://www.lag-hartziv-muss-weg.de/pages/posts/der-einzelfall-schlecker57.php (http://www.lag-hartziv-muss-weg.de/pages/posts/der-einzelfall-schlecker57.php)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Hedgegina am 16:57:09 Mi. 16.Dezember 2009
Seh ich auch so. Läden, die mir nicht gefallen (aus welchen Gründen auch immer) - frequentiere ich nicht. In der Hoffnung, dass viele  Menschen diese Entscheidung ebenso für sich treffen (oder nach Surfen in diesem Forum oder animiert durch irgendwelchen anderen Quellen).

Zu dem, was Alan Smithee zwei Postings davor sagt - auch wenn das jetzt möglicherweise nicht 100%ig passt - fällt mir ein, dass es mal einen ziemlich eindringlichen Tatort mit Ulrike Folkerts gab. Thematisch Richtung Abhängigkeitsverhältnis Kassiererinnen - Leiter der einzelnen Filialen - Unternehmensleitung. Je weiter die Spirale nach unten ging - desto mehr buckeln.    X(
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Pinnswin am 20:40:54 Mi. 16.Dezember 2009
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg37.imageshack.us%2Fimg37%2F1664%2Farsch00.th.jpg&hash=64bf03d51bff6909625228c13fa68754ae203978) (http://img37.imageshack.us/i/arsch00.jpg/)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:07:58 Mo. 18.Januar 2010
Eine Frau bewarb sich bei der Drogeriekette Schlecker – und landete bei einer privaten Jobvermittlung: Die kassierte Subventionen, bevor sie die Frau wieder zu Schlecker schickte.

http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/abzocke-beim-arbeitsamt/ (http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/abzocke-beim-arbeitsamt/)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: vampyrella am 11:37:32 Di. 19.Januar 2010
Kabel Deutschland beschäftigt in seiner Niederlassung im Osten zu 80% Leiharbeiter über Jahre hinweg schon. Das Beispiel hat gut Schule gemacht würde ich sagen.
Titel: Mitarbeiterin bei Schlecker: „Ich habe Angst bei der Arbeit“
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:16:48 Mi. 20.Januar 2010
Wer auf seine Rechte pocht, hat's schwer. In den Filialen der Drogeriekette Schlecker herrscht giftige Atmosphäre – vor allem für Betriebsrätinnen. Der Artikel von Anne Kathrin Koophamel in Die Abendzeitung vom 18. Jan 2010 dokumentiert vier Fälle. Aus dem Text:
Zitat,,...Sechs Abmahnungen hat auch Corinna S. erhalten. Eine wegen einer Spinnwebe im Keller. Seitdem wartet die 36-jährige Corinna S. auf ihre Kündigung wegen einer Nichtigkeit. ,,Ich bin an meinen Grenzen, ich habe Angst bei der Arbeit", sagt Corinna S. Auch, weil in einer Filiale im Raum München eine Kollegin Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurde. ,,Die musste am Ende noch beweisen, dass ihr die Knarre an die Schläfe gehalten wurde, und dass nicht sie das Geld aus der Kasse genommen hatte."..."
http://www.abendzeitung.de/geld/159890 (http://www.abendzeitung.de/geld/159890)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Ziggy am 14:30:23 Mi. 20.Januar 2010
Ok, Frage: Vor was hat die eigentlich noch Angst? Und warum? Was muß denn noch passieren?
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: admin am 12:52:52 Do. 17.März 2011
Wir beobachten, daß Threads zu bestimmten Unternehmen eine riesige Zahl von Klicks bekommen. Viele geben mal kurz ihren Arbeitgeber als Suchbegriff bei der Internetrecherche ein und landen dann auf den Seiten von chefduzen.de. Es geht uns aber hier nicht darum zur Unterhaltung skurrile Nachrichten über Unternehmen zu veröffentlichen, das ,,Forum der Ausgebeuteten" will die Menschen im Ausbeutungsverhältnis stärken. Unsere Dienstleistung besteht im Wesentlichen darin, daß wir dieses Forum zur Verfügung stellen und es moderieren. Eine praktische Wirkung gibt es erst dann, wenn die Betroffenen es selbst zum Informationsaustausch nutzen.

Bisher wird das Forum in viel zu großem Maße passiv genutzt. Man wartet auf hilfreiche Informationen und bemüht sich viel zu wenig, welche zu geben.


Es ist nicht nötig gewerkschaftliche oder politische Erfahrungen zu besitzen. Es ist hilfreich, wenn einfache Dinge im Alltag eines Betriebes beschrieben werden. Umstrukturierungen, Einführung neuer Technologien, Auslagerungen, Einsatz von Fremdfirmen oder Leiharbeit. Auch das Klima am Arbeitsplatz zwischen Kollegen und Vorgesetzten soll hier besprochen werden. Und besonders interessant sind alle Versuche sich zu wehren, egal ob sie erfolgreich sind oder kläglich scheitern. Melden viele sich krank oder sind auf der Suche nach einem anderen Arbeitsplatz? Wie verhalten sich Betriebsrat und Gewerkschaft? All das hat seinen Platz bei chefduzen.de und diese Infos können auch Ausgebeuteten aus anderen Betrieben/Branchen weiterhelfen.

Auf Eure Mitarbeit kommt es an!
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Kuddel am 12:04:13 Mi. 18.Mai 2011
ZitatSchlecker Drogeriemärkte in Offenbach werden bestreikt

In vielen Filialen des Drogeriemarktes Schlecker im Raum Offenbach und Frankfurt bleiben heute am Mittwoch die Türen zu.

OFFENBACH/FRANKFURT. Die Gewerkschaft ver.di ruft bereits zum zweiten Mal die Angestellten zu einem ganztägigen Streik auf. Am Vormittag wollen sich die Mitarbeiter in Frankfurt zu einer Protestkundgebung treffen. ver.di fordert für den hessischen Einzelhandel eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent. Von Seiten der Arbeitgeber seien jedoch nur 1,5 Prozent angeboten worden.

ver.di scheut keinen härteren Arbeitskampf

Gewerkschaftssekretär Klaus Grawunder sagte im PV-Gespräch:  ,,Wenn die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot auf den Tisch legen, dann werden wir weitere Streikmaßnahmen- auch weitere Betriebe, die wir bisher nicht zum Streik aufgerufen haben- aufrufen. Es gibt weitere große Betriebe, auch Kaufhäuser, die in der Planung sind. Und wir werden auch neue Streikmethoden ausprobieren, die die Arbeitgeber bisher von uns noch nicht erlebt haben."
http://www.primavera24.de/lokalnachrichten/rhein-main-gebiet/10667-schlecker-drogeriemaerkte-in-offenbach-werden-bestreikt-.html (http://www.primavera24.de/lokalnachrichten/rhein-main-gebiet/10667-schlecker-drogeriemaerkte-in-offenbach-werden-bestreikt-.html)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Kuddel am 19:14:58 So. 12.Juni 2011
ZitatSchlecker will Hunderte Filialen schließen

Erst bespitzelt - und bald schon entlassen? Die mit einer Überwachungsaffäre in die Kritik geratene Drogeriekette Schlecker will nach Umsatzeinbrüchen bis zu 800 Filialen schließen
.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/hohe-verluste-schlecker-will-hunderte-filialen-schliessen-1695013.html#utm_source=sternde&utm_medium=zhp&utm_campaign=wirtschaft&utm_content=snippet-aufmacher (http://www.stern.de/wirtschaft/news/hohe-verluste-schlecker-will-hunderte-filialen-schliessen-1695013.html#utm_source=sternde&utm_medium=zhp&utm_campaign=wirtschaft&utm_content=snippet-aufmacher)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:51:34 Fr. 15.April 2016
Ehemalige Protzzentrale, erbaut aus den Profiten durch Lohndumping.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcdn2.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-760565-galleryV9-dcob-760565.jpg&hash=de3f791cac3f5286f1115690d494e145d2fa81e1)

Der Gangster und die wohlwollenden Juristen.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcdn2.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-761649-galleryV9-lxmk-761649.jpg&hash=06f99ba757a9e1a1d3549ffb42cef2149358db08)

ZitatAnton Schlecker war einst der Drogeriekönig von Europa. Nun droht ihm sogar eine Gefängnisstrafe.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/droht-anton-schlecker-gefaengnisstrafe-fuer-insolvenz-anklage-1.4178441?cache=.html.html%2F.html.html (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/droht-anton-schlecker-gefaengnisstrafe-fuer-insolvenz-anklage-1.4178441?cache=.html.html%2F.html.html)

Glaub' ich nicht.

Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:33:04 Fr. 15.April 2016
Anton Schlecker: Angeklagt wegen vorsätzlichen Bankrotts

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160415%2Ftemp%2F42ia37jt.jpg&hash=b253bc152832ef734310afb7a4d7728421404f86) (http://www.directupload.net/file/d/4325/42ia37jt_jpg.htm)(//)
2013 in Esslingen: Mitglieder der Kinderorganisation ROTFÜCHSE überbringen "Schlecker-Frauen" ihre Solidarität (rf-foto)

15.04.16 - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Anton Schlecker, seine Frau und seine beiden Kinder sowie zwei Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young Anklage wegen vorsätzlichem Bankrott erhoben. In den 1970er Jahren begann der damalige Wurstfabrikant Schlecker den Aufbau eines milliardenschweren Drogeriemarkt-Imperiums mit zuletzt 14.000 Filialen und 50.000 Mitarbeitern. Was als "Erfolgsgeschichte im europäischen Einzelhandel" bejubelt wurde, fußte auf einer besonders ausgefeilten Ausbeutung der Beschäftigten, meist Verkäuferinnen, und rigorosen Unterdrückungsmaßnahmen.

1998 wurde das Ehepaar Schlecker vom Landgericht Stuttgart zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verteilt, weil den Schlecker-Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt. Aber das war nur die Spitze eines Eisbergs von gnadenlosem Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen. Bespitzelung, geheime Kamera-Überwachung, Entlassung und Wiedereinstellung in die hauseigene Leiharbeitsfirma zu Hungerlöhnen (6,78 Euro) usw. Das sollte nicht vergessen werden, wenn Schlecker jetzt wegen seiner betrügerischen Machenschaften angeklagt wird.

2012 – auf dem Höhepunkt der Weltwirtschafts- und Finanzkrise – schrumpfte der Markt für Drogerieartikel. Schlecker wurde Konkurrenten wie "Rossmann" und "dm" geopfert, die zu finanzstarken Übermonopolen gehören und dadurch bereits 2012 jeweils mehr als 10 Prozent Umsatzsteigerung erzielen konnten (siehe "rf-news"-Artikel vom 2.6.2012).

Als die Insolvenz drohte, brachte Anton Schlecker für sich und seine Familie die Schäfchen ins Trockene. Während die entlassenen 23.400 Verkäuferinnen in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden und nur ca. 9.000 von ihnen nach einem Jahr wieder Arbeit hatten, begann Anton Schlecker ein Geschacher um den Erhalt seines Privatvermögens. Seit Jahren schon bezahlte er seiner Frau ein "Einkommen" von 60.000 Euro im Monat, übertrug das luxuriöse Familienanwesen in Ehingen auf sie und übertrug "verdächtige unentgeltliche Vermögensübertragungen auf Familienangehörige", wie es im Durchsuchungsbeschluss der Stuttgarter Staatsanwaltschaft von 2012 heißt. An seine Kinder übertragene, ausgelagerte Firmen erwirtschafteten rekordverdächtige Kapitalrenditen von über 40 Prozent - auf Kosten der Drogeriemärkte.

Die "Schlecker-Frauen" und ihre fantasievollen Kampfaktionen wurden zu einem geflügelten Begriff. Gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft ver.di setzten sie in hartnäckigen Auseinandersetzungen Tarifverträge und bessere Arbeitsbedingungen durch. Die Insolvenz von Schlecker und Vernichtung tausender Arbeitsplätze konnten sie nicht verhindern. Die Anklage gegen Anton Schlecker und seine Familie hört sich nach "später Gerechtigkeit" an, umfasst aber nur einen zweistelligen Millionenbetrag.

Schlecker ist ein exemplarisches Beispiel für kapitalistische Profitgier, hemmungslose Bereicherung, rücksichtslose Ausbeutung und Unterdrückung - verkauft im Gewand des "schwäbischen Biedermanns". In den bürgerlichen Medien wird er teilweise als bedauerlicher "Einzelfall" dargestellt.

Im Vergleich zu den führenden Monopolen des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals ist Schlecker jedoch nur ein "kleiner Fisch". Sie verschieben ständig völlig legal Milliardenbeträge aus ihren Profiten zwischen verschiedenen Standorten hin und her, um mit angeblichen "Verlusten" Massenentlassungen zu rechtfertigen und sich der Zahlung von Steuern in den jeweiligen Ländern zu entledigen. Die Enthüllungen über die "Panama Papers" zeigen, dass Steuerhinterziehung in diesen Kreisen zum "guten Ton" gehört. Strafverfolgung haben sie nicht zu befürchten.

Viele Gründe, über dieses System hinauszudenken und für die Abschaffung jeder kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung im echten Sozialismus einzutreten.

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw15/anton-schlecker-angeklagt-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts (https://www.rf-news.de/2016/kw15/anton-schlecker-angeklagt-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: dagobert am 19:33:21 Di. 19.April 2016
ZitatVorwurf des vorsätzlichen Bankrotts: Staatsanwaltschaft klagt Anton Schlecker in 36 Fällen an

Firmen­patriarch der Drogerie­markt­kette Schlecker soll kurz vor der Insolvenz viel Geld in Sicherheit gebracht haben
Das Aus der Drogerie­markt­kette Schlecker war eine der spektakulärsten Pleiten der deutschen Handels­geschichte. Nun muss Anton Schlecker wohl vor Gericht. Wo sind die Millionen?

Laut Staats­anwaltschaft soll Anton Schlecker sein Privat­vermögen rechtzeitig vor der Insolvenz in Sicherheit gebracht haben
Kurz vor dem Niedergang seines Drogerie­imperiums soll Anton Schlecker in 36 Fällen viel Geld beiseite geschafft haben. Die Stuttgarter Staats­anwaltschaft wirft ihm vor, damit sein Vermögen kurz vor der Pleite vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt zu haben, wie die Behörde mitteilte. Darüber hinaus soll Schlecker 2009 und 2010 den Zustand des Konzerns im Konzern­abschluss falsch dargestellt und vor dem Insolvenz­gericht unrichtige Angaben gemacht haben. Die Familie Schlecker war zunächst nicht für eine Stellung­nahme zu erreichen.

Anklage wurde auch gegen Schleckers Ehefrau, seine zwei Kinder und zwei Wirtschafts­prüfer erhoben
Die Staats­anwälte der Schwerpunkt­staats­anwaltschaft für Wirtschafts­kriminalität in Stuttgart ermittelten jahrelang gegen Schlecker. Neben dem 71 Jahre alten Firmen­patriarchen sind auch seine Ehefrau Christa, seine zwei Kinder sowie zwei Wirtschafts­prüfer angeklagt. Sie sollen Anton Schlecker geholfen haben beim vorsätzlichen Bankrott. Auf Bankrott steht eine Strafe von bis zu fünf Jahren, bei besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren Haft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Landgericht Stuttgart. Ob das noch in diesem Jahr passieren wird, ist offen.

Schleckers Kinder Meike und Lars müssen sich zudem wegen Insolvenz­verschleppung und Untreue verantworten
Sie sollen das Logistik­unternehmen LDG als faktische Geschäfts­führer um mehrere Millionen Euro geschädigt haben: Obwohl sie von den Schulden und Verlusten des Unternehmens wussten, sollen sie sich Millionen Euro als angebliche Gewinne aus dem Geschäfts­jahr 2011 ausschütten haben lassen.

Außerdem sollen sie ihrer Mutter mehr als 50 000 Euro auf das Privatkonto für nie geleistete Berater­tätigkeiten überwiesen haben. Ein weiteres Mal sollen 19 000 Euro illegal auf das Privatkonto der Mutter geflossen sein. Meike und Lars Schlecker hätten zudem bewusst versäumt, rechtzeitig einen Insolvenz­antrag zu stellen.

Die beiden Wirtschafts­prüfer sollen die falsche Bilanzierung Schleckers zwar erkannt, aber dennoch erklärt haben, dass die Jahres­abschlüsse den gesetzlichen Vorgaben entsprächen.
[...]
Die Staats­anwaltschaft betrachtet 13 von 36 Fällen als besonders schwer.
http://www.anwaltsregister.de/Rechtsnachrichten/Vorwurf_des_vorsaetzlichen_Bankrotts_Staatsanwaltschaft_klagt_Anton_Schlecker_in_36_Faellen_an.d2353.html (http://www.anwaltsregister.de/Rechtsnachrichten/Vorwurf_des_vorsaetzlichen_Bankrotts_Staatsanwaltschaft_klagt_Anton_Schlecker_in_36_Faellen_an.d2353.html)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Just B U am 16:52:25 Fr. 29.Juli 2016
Gut so.

Ich hoffe sie und ihresgleichen schmoren in der Hölle!    >:D
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Kuddel am 14:38:58 Fr. 16.Dezember 2016
ZitatAnklage wegen vorsätzlichen Bankrotts
Anton Schlecker wird der Prozess gemacht

Der ehemalige Drogeriemarktkönig Anton Schlecker muss sich wegen vorsätzlichen Bankrotts vor Gericht verantworten. Das Stuttgarter Landgericht hat den Prozessauftakt am 6. März 2017 nun auch offiziell bestätigt.


Das Aus der Drogeriemarktkette Schlecker aus Ehingen (Alb-Donau-Kreis) war eine der spektakulärsten Pleiten der deutschen Handelsgeschichte. Am Freitag hat das Stuttgarter Landgericht bestätigt, die Anklage gegen den 72-Jährigen zugelassen zu haben. Der Mammutprozess soll am 6. März 2017 in Stuttgart beginnen.

Im April hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen Schlecker erhoben. Er soll sein Vermögen demnach auf illegale Weise vor der Pleite vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt haben. In der Klageschrift wird dem Kaufmann unter anderem vorgeworfen, bei der Schlecker-Pleite im Jahr 2012 Vermögenswerte in zweistelliger Millionenhöhe beiseite geschafft zu haben. Zudem soll Schlecker 2009 und 2010 den Zustand des Konzerns im Konzernabschluss falsch dargestellt und vor dem Insolvenzgericht unrichtige Angaben gemacht haben.

Laut Staatsanwaltschaft geht es in dem Prozess gegen Anton Schlecker um vorsätzlichen Bankrott in mehreren Fällen. Schleckers Ehefrau Christa, Sohn Lars und Tochter Meike sollen Beihilfe zum Bankrott geleistet haben.
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/anklage-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts-wird-anton-schlecker-der-prozess-gemacht/-/id=1622/did=18622822/nid=1622/1r5jsmu/ (http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/anklage-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts-wird-anton-schlecker-der-prozess-gemacht/-/id=1622/did=18622822/nid=1622/1r5jsmu/)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:56:13 Mo. 13.November 2017
ZitatSchlecker-Prozess
Schlecker-Familie will sich vor Gefängnis retten



  • "Es ist nichts mehr da", hatte Anton Schleckers Tochter Meike nach der Insolvenz des Drogerie-Imperiums verkündet.
  • Später zahlte die Familie zehn Millionen Euro an den Insolvenzverwalter zurück.
  • Jetzt kommen weitere vier Millionen Euro hinzu - kurz vor dem Urteil im Bankrott-Prozess, in dem es um mutmaßlich verschobenes Vermögen geht.

Ins Gefängnis zu kommen, das ist keine schöne Vorstellung. Die Familie Schlecker hat vergangene Woche vier Millionen Euro an den Insolvenzverwalter ihrer pleitegegangenen Drogeriekette gezahlt - beziehungsweise mitgeteilt, dies zu tun. Allem Anschein nach, um das Landgericht Stuttgart milde zu stimmen. Die 11. Große Wirtschaftsstrafkammer will demnächst ihr Urteil über den gescheiterten Firmen-Patriarchen Anton Schlecker, 73, und seine Kinder Lars, 46, und Meike, 44, sprechen. Freiheitsstrafen sind nicht ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft wirft allen dreien einen "besonders schweren Fall von Bankrott" vor. Sie sollen angesichts der drohenden Insolvenz mehrere Millionen Euro auf Privatkonten verschoben haben, um das Geld dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Der Prozess läuft bereits seit März. Doch erst jetzt, kurz vor dem Ende des Verfahrens und in Anbetracht einer möglicherweise drohenden Gefängnisstrafe, zahlen die Schleckers weiteres Geld an den Insolvenzverwalter zurück: Zwei Millionen Euro überweist Mutter Christa für ihren auf dem Papier mittellosen Ehemann, je eine Million der Sohn und die Tochter. Dies erklärten die Angeklagten am Montag vor Gericht.

Die Zahlung diene dem "Zwecke der Schadenswiedergutmachung", wie es der Anwalt von Lars Schlecker formulierte. Die Verteidiger betonten auch, dass der Insolvenzverwalter diese Zahlung nicht eingefordert habe - sondern dass die Familie aus eigenem Antrieb überwiesen habe. Während Meike und Lars ihre Summen aus dem eigenen Vermögen bezahlten, musste Anton Schlecker nach eigenen Angaben seine Ehefrau "bitten und überzeugen", die Summe in seinem Sinne zu überweisen. Er selbst sei seit der Insolvenz mittellos: "Ich habe mein gesamtes Vermögen verloren", sagte er am Montag. Und fügte hinzu: "Lamentieren nützt nichts, das war in meinem Leben immer schon so."

"Es ist nichts mehr da", hatte Meike Schlecker beteuert

10,1 Millionen Euro hatte die Familie Schlecker schon vor Jahren herausgerückt. Jetzt kommen also weitere vier Millionen hinzu. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil Meike Schlecker am 30. Januar 2012 einen Satz gesagt hatte, der in die Geschichte der deutschen Firmenpleiten einging: "Es ist nichts mehr da", beteuerte die Tochter damals mit bleichem Gesicht auf einer Pressekonferenz wenige Tage nach der Pleite. Ihr Vater Anton, der die Firma als Einzelkaufmann geführt hatte, habe "alles in das Unternehmen eingebracht".

Diese Aussage führte die Familie Schlecker gut ein Jahr später, im März 2013, selbst ad absurdum: Sie einigte sich mit Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auf die Rückzahlung der 10,1 Millionen Euro. Mit dieser Summe wurden Vermögensübertragungen von Anton Schlecker an seine Familie quasi wiedergutgemacht. Im Gegenzug durften die Schleckers Immobilien und Sachgüter behalten. Zum Beispiel die Privat-Villa in Ehingen bei Ulm, die Anton seiner Ehefrau Christa am 11. August 2009 kostenlos übertragen hatte.

Obwohl Schlecker als Einzelkaufmann mit seinem gesamten Privatvermögen für seine Schulden haftet, wohnt das Paar deshalb auch nach der Pleite in dem Anwesen hinter mächtigen Mauern. Die eheliche Gütertrennung macht's möglich. Die 25 000 Beschäftigten der Drogeriekette, meist Frauen mit geringem Lohn, kamen schlechter weg. Sie verloren ihre Arbeitsplätze.

Das Nachtatverhalten fließt ins Urteil mit ein

Aus der Villa in Ehingen muss Anton Schlecker seit März regelmäßig nach Stuttgart fahren, wo gegen ihn und seine Kinder verhandelt wird. Gattin Christa war ursprünglich auch angeklagt. Das Verfahren gegen sie wegen Beihilfe zum Bankrott wurde aber nach Zahlung von 60 000 Euro eingestellt. Bei Vater, Sohn und Tochter Schlecker strich das Gericht kürzlich die lange Liste der Vorwürfe deutlich zusammen.

Im Umkehrschluss heißt das aber: Die restlichen Vorwürfe, die sich auf mutmaßliche Verschiebung von Vermögen im Jahr vor der Pleite beziehen, könnten für eine Verurteilung genügen. Im schlimmsten Fall für die Schleckers sogar für eine Gefängnisstrafe. Das wiederum könnte die Zahlung der vier Millionen Euro erklären.

In Paragraf 46 des Strafgesetzbuches heißt es, bei einer Verurteilung müsse das Gericht die Umstände, "die für und gegen den Täter sprechen", gegeneinander abwägen. Das gelte unter anderem für "sein Verhalten nach der Tat, besonders sein Bemühen, den Schaden wiedergutzumachen".
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-prozess-familie-schlecker-will-sich-vor-dem-gefaengnis-retten-1.3745593 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-prozess-familie-schlecker-will-sich-vor-dem-gefaengnis-retten-1.3745593)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: tleary am 19:18:56 Fr. 17.November 2017
Ist das nicht auch ziemlich billig? - Nichts darf in dieser Gesellschaft mehr gehasst werden, als der "gescheiterte Unternehmer", der sein Ausbeutungsgeschäft nicht "erfolgreich" betrieben hat (d.h. "seine" Untergebenen nicht effizient genug ausgebeutet hat)! - Wird über die Großunternehmer Quandt, Schwarz, Albrecht etc. und nicht zu vergessen die vielen tausend kleinen und mittleren Unternehmer, die als ERFOLGREICHE Ausbeuter ("Hidden Champions") genauso gerade jetzt in diesem Moment ihr ausbeuterisches Geschäft betreiben, genauso hasserfüllt geschrieben und diese kritisiert? Nein, sie werden von allen Seiten hofiert, mit Ehrfurcht über ihr "Lebenswerk" geschrieben, und (sofern sie dem Ruf folgen) in Talkshows eingeladen.
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Kuddel am 12:37:31 Mo. 20.November 2017
ZitatStaatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für Anton Schlecker

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmedia-cdn.sueddeutsche.de%2Fimage%2Fsz.1.3757201%2F600x338%2Fanton-schlecker-schlecker-lars-meike-insolvenz.jpg%3Fv%3D1511173397&hash=2a6bfb6d6648be3276e9a3d9ee1a84924cd57287)

    Die Staatsanwaltschaft Stuttgart fordert drei Jahre Haft für den Gründer der Drogeriekette Schlecker.

    Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass Anton Schlecker schon lange vor dem Insolvenzantrag von der nicht mehr abzuwendenden Pleite wusste.

    Für Schleckers Kinder Lars und Meike fordert die Anklage ebenfalls Haftstrafen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-staatsanwaltschaft-fordert-jahre-haft-fuer-anton-schlecker-1.3757167 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-staatsanwaltschaft-fordert-jahre-haft-fuer-anton-schlecker-1.3757167)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: dagobert am 15:11:43 Di. 28.November 2017
ZitatDer frühere Drogerieunternehmer Anton Schlecker muss nicht ins Gefängnis. Das Landgericht Stuttgart verurteilte den 73-Jährigen wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe von 54.000 Euro. Schleckers Kinder Lars und Meike wurden dagegen zu Haftstrafen von zwei Jahren und acht Monaten beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten verurteilt, unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Beihilfe zum Bankrott.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-11/anton-schlecker-zu-zwei-jahren-auf-bewaehrung-verurteilt (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-11/anton-schlecker-zu-zwei-jahren-auf-bewaehrung-verurteilt)
Titel: Re:Schlecker
Beitrag von: Kuddel am 15:54:28 Di. 28.November 2017
ZitatWas für eine Verhöhnung der Opfer. Denn was Schlecker sagte, stimmt nur in der Theorie. De facto führt er sein Leben wie eh und je weiter - in der Villa, die er an seine Frau überschrieben hatte. Etliche Gläubiger wissen am Ende des Monats nicht, wie sie über die Runden kommen. Und Anton Schlecker fährt weiter mit dem Porsche seiner Tochter herum.
http://www.sueddeutsche.de/politik/insolvente-drogerie-kette-das-urteil-im-schlecker-prozess-ist-ungerecht-1.3767519 (http://www.sueddeutsche.de/politik/insolvente-drogerie-kette-das-urteil-im-schlecker-prozess-ist-ungerecht-1.3767519)

ZitatDass ausgerechnet der König mit Bewährung den Gerichtssaal verlässt, ist eine faustdicke Überraschung und einfach zu milde. So billig sind die Mitarbeiter, die zu Zehntausenden gefeuert und um ihre Existenz gebracht wurden, nicht davongekommen.
https://www.nordkurier.de/politik-und-wirtschaft/anton-schlecker-zu-bewaehrungsstrafe-verurteilt-2730519811.html (https://www.nordkurier.de/politik-und-wirtschaft/anton-schlecker-zu-bewaehrungsstrafe-verurteilt-2730519811.html)

ZitatAnton Schlecker ist gescheitert und hat viele Menschen - allen voran die Schleckerfrauen, die er ausgebeutet hat - mit in den Ruin gerissen. Aber Überheblichkeit und Borniertheit sind eben nicht strafbar. Schlecker war ein machtbesessener Patriarch, der ein Regiment der Angst führte.
http://www.schwaebische.de/wirtschaft/aktuelle-nachrichten_artikel,-Schlecker-Prozess-Borniertheit-ist-nicht-strafbar-_arid,10777037.html (http://www.schwaebische.de/wirtschaft/aktuelle-nachrichten_artikel,-Schlecker-Prozess-Borniertheit-ist-nicht-strafbar-_arid,10777037.html)

ZitatDen sogenannten Schlecker-Frauen nutzt das alles nichts. Die wenigsten haben eine neue Beschäftigung gefunden. Auch von den 14 Millionen Euro, die die Schleckers zur Wiedergutmachung des Schadens gezahlt haben, werden sie keinen Cent sehen. Wieder einmal bestätigt sich: Die Kleinen sind die Dummen.
http://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/kommentare/Schleckers-Schuld;art337918,3604268 (http://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/kommentare/Schleckers-Schuld;art337918,3604268)
Titel: Re: Schlecker
Beitrag von: counselor am 17:30:07 Fr. 26.April 2019
ZitatBetrug - Gefängnisstrafen für Meike und Lars Schlecker



Die Kinder des ehemaligen Drogerie-Betreibers, Wirtschaftsbetrügers und Insolvenzverschleppers Anton Schlecker müssen ihre Haftstrafen antreten. Wie heute bekannt wurde, müssen Meike und Lars Schlecker die Gefängnisstrafen von zwei Jahren und neun Monaten für Lars Schlecker und zwei Jahren und acht Monaten für Meike Schlecker antreten. Die beantragte Revision wurde verworfen. Zwar wurden die Strafen des zu Recht wegen Untreue, Insolvenzverschleppung, Bankrott und Beihilfe zum Bankrott ihres Vaters verurteilten Geschwisterpaares um einen bzw. zwei Monate verkürzt, aber nicht zur Bewährung ausgesetzt. In der Insolvenz der Drogeriemarktkette hatten die so genannten Schlecker-Frauen mit ihrem mutigen Widerstand auch öffentlich ihren Widerstand gegen die Machenschaften des Schlecker-Clans gezeigt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw17/gefaengnisstrafen-fuer-meike-und-lars-schlecker