"Dafür zahl ich nicht" - Verblödung bei ARD + ZDF

Begonnen von Eivisskat, 23:25:43 Di. 19.Mai 2009

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Eivisskat

Zitat37-Jähriger kämpft gegen Verblödung bei ARD + ZDF
»Für Daily Soaps und Schunkelshows zahle ich keine GEZ-Gebühren«

Nur jeder vierte Deutsche würde ARD oder ZDF den Privaten vorziehen, wenn er sich für einen einzelnen Sender entscheiden müsste. Wie die MOPO gestern berichtete, wünschen sich zudem 30 Prozent der Zuschauer laut einer Umfrage der "Fernsehwoche" mehr Reportagen, Magazine und Dokus. "Diese Unzufriedenheit mit den Öffentlich-Rechtlichen wundert mich überhaupt nicht", sagt Holger Kreymeier (37). Der Hamburger Journalist ist Initiator der Kampagne "Dafür zahl ich nicht!"

Am Wochenende gibt's Schunkelshows mit Florian Silbereisen oder Hansi Hinterseer. Seit dem Start von "Eine für alle" im April sendet die ARD täglich fünf Daily Soaps! Und zwischendurch laufen ein paar uninspirierte Zoogeschichten. "Und dafür zahle ich jeden Monat 17,98 Euro", ärgert sich Kreymeier. "ARD und ZDF machen mittlerweile fast das gleiche Programm wie die Privaten."

Nicht einmal gut recherchierten Enthüllungsjournalismus gebe es noch. "Monitor oder Frontal 21 sind zahnlose Tiger, die decken kaum noch etwas auf, und die Beiträge sind manchmal richtig schlecht recherchiert." Der seriöse Journalismus bleibe auf der Strecke.

Die jungen Leute verlieren ARD und ZDF laut Kreymeier völlig aus den Augen. "Die gucken lieber South Park oder die Simpsons, da steckt mehr Gesellschaftskritik drin, als die Öffentlich-Rechtlichen ihnen bieten." Teuer eingekaufte, oscarprämierte Filme wie "L.A. Crash" zeige die ARD (trotz Erstausstrahlung) abends um 23.15 Uhr.

Mit Kinospots, einem Internetauftritt und einer Petition an die Bürgerschaft will Kreymeier nun die Diskussion anheizen.

Info:Weitere Informationen unter www.dafuer-zahl-ich-nicht.de


So viel Gebühren zieht die GEZ ein

Ganze 7,3 Milliarden Euro standen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk im vergangenen Jahr aus GEZ-Einnahmen zur Verfügung. Davon erhielt das ZDF 1,74 Milliarden, der weitaus größere Anteil ging an die ARD für ihre Regionalprogramme sowie ans Deutschlandradio (183 Millionen). Die größte Regionalsumme erhält der WDR mit 1,13 Milliarden.



(Quelle: MOPO vom 20.05.2009 http://www.mopo.de/2009/20090520/hamburg/panorama/37_jaehriger_kaempft_gegen_verbloedung_bei_ard_zdf.html


felmario

Es muss auf jeden Fall verhindert werden, dass die öffentlich rechtlichen Sender sich immer mehr den Privaten annähern, mag sein, dass die Privaten auch vieles bringen was die Leute sehen wollen, aber bei denen muss es ja auch für die Werbewirtschaft interessant sein, und nicht nur für den Rezipienten. ARD ZDF und co, sollten auf jeden Fall eine Kontrast zu den anderen bieten.

Kuddel

ZitatDie ARD setzt auf Politik-Talkshows und kann sich auch für Lena Meyer-Landrut eine Position beim Sender vorstellen - nichts zeigt deutlicher, dass die Öffentlich-Rechtlichen dem Trend hinterherhecheln und jegliches Risiko bei der Programmgestaltung vermissen lassen
ZitatDiese Ankündigungen des ARD-Vorsitzenden machen die Defizite der Öffentlich-Rechtlichen, die sich durch die neue Version der GEZ-Gebühr einmal öfter behaglich zurücklehnen können, deutlich.
ZitatDie ARD zeigt hier, weshalb der Unmut der Gebührenzahler wächst. Stets wird angemerkt, dass der Gebührenzahler alles umsonst will. Vielleicht will der Gebührenzahler aber, wenn er schon zur Zahlung eines Betrages genötigt wird, einfach etwas Abwechslung und Etwas, was noch entfernt mit Bildung und Information zu tun hat - statt auf Info-, Enter- und was-weiß-ich-tainment serviert zu bekommen. Wo sind die Bildungssendungen, die politischen Magazine, die nicht nur den "üblichen Verdächtigen" eine Stimme geben, sondern ausgewogen ein Thema angehen? Stattdessen gibt es Berichte über "Killerspiele", das "Dark Web" und Ähnliches, den gefühlten zehntausendsten Weg zum Glück, Rosamunde Pilcher und Konsorten, Christiansen-Nachfolger und Königshäuserhochzeiten.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32864/1.html

Sir Vival

ZitatDie ARD zeigt hier, weshalb der Unmut der Gebührenzahler wächst. Stets wird angemerkt, dass der Gebührenzahler alles umsonst will. Vielleicht will der Gebührenzahler aber, wenn er schon zur Zahlung eines Betrages genötigt wird, einfach .............................................

.......................nur nicht vereimert werden. Es gibt zahllose Beispiele dafür. Aber (um jetzt nicht in WM-Wahn zu verfallen): Hat jemand das Spiel D vs. ARG gesehen? Da war ja nur Werbung in der Pause! Kein Oli (Dschingis) Kahn, der was über´s Spiel sagen konnte, keine Stimmen, usw.....
War wie bei RTL!!

Also wenn das ein Vorgeschmack war auf die Zukunft (weil ja JEDER Haushalt zukünftig zahlen soll), dann viel Spass.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

ManOfConstantSorrow

ZitatErziehung zum Glotzen

Das Talkshow-Sedativ – Wer vor der Wunderlampe döst, stört die Reichen nicht beim Geldzählen –


Von VOLKER BRÄUTIGAM, 21. März 2011

Zuerst die gute Nachricht: Es bleibt dabei, dass Anne Will im Herbst von ihrem Sendeplatz im ,,Ersten" weichen muss. Jetzt mehrere schlechte: Es bleibt dabei, dass statt ihrer Günther Jauch die lästige sonntägliche Politquasselei moderieren wird. Will bekommt einen anderen Talktag. Die Zahl der Sendungen im ,,Gesprächsformat", mit denen die ARD nervt, wird auf fünf pro Woche erhöht. Die übrigen ,,Moderatoren", die dafür zu sorgen haben, daß die Gespräche moderat, das heißt seicht und unergiebig bleiben: Reinhold Beckmann, Frank Plasberg und Sandra Maischberger. 

Seit September 2007 beeinträchtigt Anne Will die TV-Sonntagabende. Vorher machte das Sabine Christiansen. Beide Frauen hatten als Redakteurinnen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Christiansen: NDR, Will: SFB, später WDR) begonnen und schließlich die Weihen zur teleprompter-gestützten Moderation der ARD-Tagesthemen erhalten. Das allabendliche Vorlesen machte sie unabwendbar einem Millionenpublikum bekannt. Alsbald zu ARD-Talkshow-Masterinnen ernannt, mutierten sie aus eigenem Antrieb zu Firmenchefs, ließen ihre Sendungen vom eigenen Unternehmen produzieren (TV21 GmbH bzw. Will Media GmbH), kassierten ein Vielfaches ihrer früheren Gehälter als Gewinn – und wurden Millionärinnen.

Der Vollständigkeit halber seien hier die übrigen Firmen genannt, deren Bosse im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mittels Talkrunden fette Beute machen: Beckground TV+Film Produktion GmbH (Beckmann, montags), Vincent Television GmbH (Maischberger, dienstags), Ansager und Schnipselmann GmbH & Co KG (Plasberg, mittwochs).

Bald darf Günther Jauch sonntags mit seiner I&U, Information & Unterhaltung TV GmbH am meisten absahnen. Die konkrete Summe verschweigt der federführende NDR verständlicherweise: Laut Wikipedia sind es unverschämte 10,5 Millionen Euro für jeweils 39 Sendungen. Demnach wird Jauch brutto 4487 Euro pro Minute kassieren. Zwar brauchte er das ,,Erste" nicht, um reich zu werden, er ist schon vielfacher Millionär. Wohl aber fragt man sich, ob seine NDR-Vertragspartner den Straftatbestand der Untreue erfüllen. Den Vorwurf maßloser Unanständigkeit verdienen sie allemal.

Jauch startete einst beim BR in München. Seine Entwicklung hin zum TV-Reklameonkel verlief nicht eben geradlinig. Man warf ihm vor, er habe in seinen Magazinsendungen erfundene Storys publizieren lassen. Doch gilt er längst als quotensicherer ,,Infotainer". Zum seriösen politischen Journalisten qualifiziert ihn nichts. Aber die ARD will mit seinem sonntäglichen Talk-Spektakel ja nicht ihren vorrangigen Informationsauftrag erfüllen, sondern nachrangige Unterhaltungssucht bedienen, zwecks hoher Einschaltquoten.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist staatsfern zu organisieren und von gesellschaftlich relevanten Gruppen zu kontrollieren. Deren Emissäre – Arbeitgebervertreter, Gewerkschafter, Kirchenleute, diverse Verbandsfunktionäre, Wissenschaftler, Kulturmenschen und vor allem die Aufpasser der Staatskanzleien sowie die Platzhirsche der bürgerlichen Parteien – sollen in den Rundfunkgremien für Unabhängigkeit und Programmqualität sorgen. In welchem Ausmaß ihnen das misslingt, kann der Zuschauer tagtäglich feststellen.

Dem WDR-Rundfunkrat fiel immerhin auf, dass die ARD-Intendantinnen und -Intendanten mit ihrem Aufgebot ewig gleicher Gesichter – der Moderatoren wie auch der Talk-Gäste – Gefahr laufen, ihr Publikum zu vergraulen, zumindest das junge (obwohl zu dem Zweck bereits der Musikantenstadl ausgestrahlt wird. Der könnte geradeso gut ,,Fossilienstadl" heißen). Die WDR-Räte monierten, ,,dass die bis Herbst vorhandene Zeit nicht genutzt wurde, grundsätzlich und ergebnisoffen über die Programmstruktur im Ersten zu diskutieren und auch darüber nachzudenken, wie die Qualitäten der genannten Moderatorinnen und Moderatoren anders und möglicherweise besser eingesetzt werden können, ohne den Zuschauerinnen und Zuschauern an fünf Tagen in der Woche Talk, wenn auch in unterschiedlicher Form anzubieten. (...) Insofern wurde mit den aus unserer Sicht vorschnellen Entscheidungen zur zukünftigen Programmstruktur im Ersten eine Chance vertan." (WDR-Pressemitteilung).

Und wie steht es mit den Talk-Teilnehmern? ,,Beim Deutschen Fernsehen gibt es einen extrem kleinen Adress-Zettelkasten. Die 25 Talkshow-Redaktionen ziehen daraus ihre 6 aus 49 Kandidaten. Mehr als 49 Gästenamen passen leider nicht in das Kästchen. Deshalb dominieren Heiner Geißler und Heinz Olaf Henkel noch immer die Hitlisten der Talkshow-Gäste", spottete Wolfgang Micha im Internet-Portal Carta unter dem Titel ARD & Co.: Die vorhersehbare Talkshow."

Angesichts ihres nach dem Peterprinzip gestalteten Innenlebens (jeder Beschäftigte neigt dazu, in einer komplexen Hierarchie bis zu einer Stufe aufzusteigen, für die er ungeeignet ist) verwundert es allerdings, dass die ARD nicht statt Jauch die Tagesthemen-Moderatorin Carmen Miosga kürte. Längst ist sie prädestiniert, kann sie doch Wörter quirlen wie keine Zweite und grandios schwachsinnig formulieren: ,,Guten Abend, meine Damen und Herren. Dass die Wahrheit im Krieg zuerst stirbt, ist eine Binse, die aber auch wieder mal bestens beschreibt, was in Ghaddafis Wüstenstaat seit Wochen vor sich geht." (Tagesthemen, 6. März 2011). Oder hier: ,,Dass man als Beginn des Karnevals den Elften Elften gewählt hat, geht auf die Theorie zurück, nach der dafür die Anfangsbuchstaben des Mottos der Französischen Revolution herhalten mussten: Égalité, légalité, fraternité (sic!) – zusammen: Elf." (Tagesthemen, 19.02. 2009).  Ihr Götter, erbarmt euch!

Ich hatte dieser ARD-Begnadeten vor Jahren ein kleines Denkmal gesetzt. (1)  Es blieb so folgenlos wie die Maulschelle des WDR-Rundfunkrates für die ARD-Intendanten. Die haben das Ding weggesteckt. Statt Aufklärung, Reflektion und anspruchsvollen Diskurs zu ermöglichen, lassen sie das Publikum vom Herbst an von noch einem weiteren lausigen TV-Schwadroneur sedieren. Der höhere Zweck: Döst das Volk vor der Glotze, wird es die Besitzenden und Mächtigen nicht beim Geldzählen stören. Wer seine Zeit vor der häuslichen Wunderlampe verschwendet, dem erschließt sich der Zweitnutzen von Straßenlaternen nicht.

Die französischen Revolutionäre kannten zwar das von Miosga so erbärmlich falsch zitierte ,,Motto" nicht: Das Fanal ,,Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" (Liberté, Ègalité, Fraternité!) wurde ihnen ja erst ein halbes Jahrhundert später zugeschrieben, während der Regentschaft Napoleons III. Aber Kampfrufe hatten die 1789er Revolutionäre tatsächlich, z.B.: ,,Les aristocrates à la lanterne!" Auf moderne Verhältnisse umformuliert müsste er lauten: ,,Das Kapitalistenpack, seine Politlakaien und journalistischen Stiefellecker – ins Bergwerk, Sohle 13!"

(1) Volker Bräutigam, ,,Hirn-Tot-Schlag", in: Die Falschmünzer-Republik. Scheunen-Verlag, Kückenshagen, ISBN 978-3-938398-90-6
http://www.hintergrund.de/201103211451/hintergrund/medien/erziehung-zum-glotzen.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Hedgegina

Wie schön, dass es immer noch das gute, altmodische Buch gibt....

Judy

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 13:49:21 Di. 29.März 2011
Döst das Volk vor der Glotze, wird es die Besitzenden und Mächtigen nicht beim Geldzählen stören. Wer seine Zeit vor der häuslichen Wunderlampe verschwendet, dem erschließt sich der Zweitnutzen von Straßenlaternen nicht.

Kann ich nur bestätigen, gelesen hab ich zwar schon immer viel, und durchaus auch kritische Sachen aus einer sehr umfangreichen Großstadtbibliothek - aber auf fruchtbaren Boden fiel das Ganze erst wirklich, seitdem ich mir kein TV-Gerät mehr leisten konnte und auch die TV-Karte für den PC nicht mehr funzt...
Seitdem bin ich ganz anders aufgestellt und verwende die Zeit, die ich früher vor der Glotze verbracht habe um irgendwie konstruktiv am Leben in meinem Umfeld teilzunehmen. Unter anderem halt auch aktiv in Sachen Arbeitnehmerinteressen in den letzten Jahren.

jobnomade

Heute darf die "Zonen-Schwarzer" Lengsfeld bei Günther Jauch auf Bartsch rumhacken ohne sich von den teils von der Pro Deutschland und anderen Nazis organisierten  "Stasiopferverbänden" zu distanzieren die sie unterstützt:
http://opk-akte-verfasser.com/?p=7612



Searching each day for the answers  Watching our hopes disappear.
Set on a course for disaster  Living our lives in fear.
Our leaders leave us in confusion.  For them there's only one solution.

jobnomade

Bartsch sabotiert wieder mal die eigene Partei indem er nicht auf Lengsfeld's Rechtsuntensumpf "VOS+Pro Deutschland" hinweist und auch sonst nichtmal die doofe Lengsfeld kleinkriegt.
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anti-hartz4

Lengsfeld?? Erlich,hab von der Gebisslosen Oma noch nie gehört! Setzt sich da hin,und labert eine Grütze,dass einem die Schuhe wegrennen! Hab dann abgeschaltet und mich mit Linken Freunden auf Funk unterhalten!
Widerstand dem Kapitalgesindel

Sir Vival

Ich hab´s gestern in der Wiederholung auf ´nem Nebensender gesehen.
Der alte VS-Opa (Frisch?) war ja lustig mit seinem nichtssagenden Gesülze.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Troll

ZitatZDF-Mitarbeiter machen den Mund auf. Offenbar bedenkliche Zustände im Sender

Der ZDF-Korrespondent Ulrich Tilgner kehrte einst dem ZDF dem Rücken. Offenbar auch aus Gründen, welche ZDF-Mitarbeiter inzwischen (sich offenbar ein Beispiel an ORF-Kollegen genommen habend, die kürzlich erfolgreich gegen eine politisch motivierte Postenbesetzung im Sender protestierten) veranlassten, öffentlich ihre Meinung zu äußern. Es herrschen offenbar bedenkliche Zustände im ZDF ...

....
In einem von watchblog.de wiedergegebenen Artikel von "Junge Welt" lautet es: "Was umgekehrt ja heißt – auf dem Lerchenberg in Mainz wird bisweilen wohl interveniert. Oder direkter, das Zweite ist beim Verteidigungsministerium und Kanzleramt eingebettet. Da geht's dann ab mit dem Minister Jung nach Afghanistan. Statt kritischen Frontberichten hagelt es Features über Aufbauerfolge und Stabilität, immer exklusiv." Tilgner kritisiert auch die hiesige Berichterstattung über den US-besetzten Irak. Von einer angeblichen "erfolgreichen Mission" zu sprechen, wie dies – nicht nur US-amerikanische – Medien immer häufiger täten, sei angesichts von 3 Millionen Flüchtlingen und 150 000 Ermordeten ein "unglaublicher Zynismus". Schließlich habe in Bagdad nahezu jede Familie Verwandte verloren. Wenn man eingedenk dessen von Erfolgen spreche, wisse Tilgner nicht, was dann ein Mißerfolg wäre.
....

Können wir eine solche Entwicklung wollen?

Man muss hoffen, dass die Negativ-Entwicklung im deutschen Journalismus nicht Gelegenheit bekommt, immer weiter voranzuschreiten. Doch die Gefahr besteht durchaus real. Schließlich werden auch kritische politische Fernseh-Magazine wie z.B. "Monitor" mehr und mehr in der Sendezeit beschnitten. Anderswo werden die gesendeten oder gedruckten Informationen immer beliebiger, rutschen gar in Richtung Boulevard ab. Allgemeine Verblödung scheint mehr und mehr Methode zu haben. Ziel scheint die völlige Einlullung der Zuschauerinnen und Zuschauer zu sein. Vielleicht in der Hoffnung, der auf diese Weise ruhig gestellte Bürger stellt keine kritischen Fragen mehr. Und weniger und weniger Zeitungen, auch hierzulande, können – oder wollen – es sich noch leisten, Sachverhalte und Geschehnisse selbst vor Ort zu recherchieren. Wo das hinführt, können wir deslängeren schon in den USA beobachten. Wo der Teil der selbst gewonnenen Informationen bereits den kleineren Teil am Gesamtkuchen ausmacht. Entweder liefern Lobbyisten aus den großen Konzernen schon fix und "fertige" Arktikel, oder Zeitungen lassen ganze Seiten bereits gleich von Lohnschreibern, etwa in Indien, fabrizieren. Können wir eine solche Entwicklung wollen?"

Quelle und vollständiger Artikel: Internetzeitung
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Das System der Öffentlich rechtlichen Sender ist derart kaputt und korrupt, ich halte diesen Filz für ebensowenig reformierbar, wie die Fifa oder die Katholische Kirche.

Staatstragend, neoliberal, widerlich und nicht einmal zu vernünftiger Unterhaltung fähig.

ZitatVerschwendung von Gebührengeldern? Spesen für Dinnerabende und dubiose Beraterverträge bringen ARD-Chefin Patricia Schlesinger in Bedrängnis




  • Nachdem Business Insider enthüllt hat, wie der Verwaltungsratschef des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Wolf-Dieter Wolf, dem Ehemann der RBB-Intendantin und ARD-Vorsitzenden Patricia Schlesinger lukrative Aufträge zugespielt hat, legen weitere Recherchen ein brisantes System aus gegenseitigen Gefälligkeiten nahe.

  • Mit Unterstützung von Schlesinger erhielten mehrere Immobilien-Experten, mit denen Wolf eine Geschäftsbeziehung pflegt, Beraterverträge für ein zentrales Bauprojekt des öffentlich-rechtlichen Senders. Dabei knetete die RBB-Spitze offenbar Vergabeverfahren, bis ein Vertrauter des Rundfunkaufsehers den vorgesehenen Beraterjob erhielt.

  • Die freundschaftliche Beziehung zwischen Intendantin und Kontrolleur sowie die vielen Interessenkollisionen offenbaren einen laxen Umgang mit modernen Compliance-Regeln. So stellt sich auch die Frage, weshalb nach den regelmäßigen Abendessen mit Catering-Service in der Privatwohnung von Schlesinger die Gästeanzahl auf der Rechnung an den RBB verändert wurde?
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/verschwendung-von-gebuehrengeldern-spesen-fuer-dinnerabende-und-dubiose-beratervertraege-bringen-ard-chefin-patricia-schlesinger-in-bedraengnis/


counselor

Leider muss man für den Schrott, den ARD und ZDF bieten, auch noch Gebühren zahlen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Nikita

Zitat von: counselor am 14:58:23 Mo. 04.Juli 2022
Leider muss man für den Schrott, den ARD und ZDF bieten, auch noch Gebühren zahlen.

Das sehe ich anders. Ohne die Zwangsabgabe gäbe es keine Dokus und Nachrichtensendungen in Deutschland. Der private Kram hat damit nichts zu tun. Die Finanzierung könnte zwar anders laufen, wäre dann aber aus Steuermitteln und nur weniger sichtbar, als die monatliche Gebühr. Ich diskutiere gern über die Art, wer wieviel zahlt und wie das eingetrieben wird, bin aber für die Aufrechterhaltung der jetzigen Öffentlich Rechtlichten.

Kuddel

Ich gebe dir weitgehend recht.

Das Problem zur Zeit ist, daß die Kritik an den Öffentlich Rechtlichen nahezu komplett von Rechts kommt. Leute, die eh zuwenig Kohle haben, sind wütend auf jede zusätzliche Ausgabe. Die GEZ Ausgaben (heißen jetzt wohl anders) sind auch deshalb so verhaßt, weil die Programme der ÖR so scheiße sind.

Es wäre eine Kritik von links an den Strukturen und Inhalten dieser Medien unbedingt nötig. Ich bin der Meinung, daß die Strukturen wahrlich unreformierbar sind. Es müßten komplett neue Regeln geschaffen wären, für Strukturen, die es noch nicht gibt. Das Ziel sollten Öffentlich Rechtliche Programme sein, staatsfern, abgesichert gegen wirtschaftlche Vereinnahmung, mit hohen journalistischen Standards und demokratisch kontrolliert. Öffentlich Rechtliche Medien haben ihren Sinn und sie dürfen auch teuer sein. Wer wieviel zahlt, kann durchaus diskutiert werden, halte ich aber nicht für das zentrale Problem.

Die Kritik von Rechts benutzt Argumente, die ich teilweise für richtig halte. Ihr Ziel ist jedoch die Zerschlagung der Öffentlich Rechtlichen. Wir würden dann nur noch mit neoliberaler Privatplörre zugeschüttet werden. Die Privaten sind ja nicht nur blöd, sondern auch relativ rechts. Geplant sind weitere richtig rechte Medien.

Deshalb vorsicht, wenn Fernsehgebühren und Programme angegriffen werden. Es könnte Teil einer faschistischen Kampagne sein.

Der Inhalt der Programme darf und muß kritisiert werden, jedoch nicht mit dem Ziel, öffenliche Medien abzuschaffen.

counselor

Die öffentlich-rechtlichen Medien gehören zum reaktionären Überbau der kapitalistischen Gesellschaft und reproduzieren kapitalistische Ideologie. Sie konditionieren die öffentliche Meinung so, dass die Leute auf Regierungskurs getrimmt werden. Die Massenmedien dienen ausschließlich dem Zweck, die Menschen entgegen ihren Interessen an die bürgerliche Gesellschaftsordnung und deren Staat zu binden.

Daher würde ich an solchen Medien nicht festhalten wollen.

Wir müssen uns klar machen, dass die schmale Schicht der Monopolbourgeoisie uneingeschränkt über die wesentlichen Mittel der geistigen Produktion und der Massenbeeinflussung verfügt und sie in ihren Händen konzentriert hat. Sie herrscht über Verlage, die Internetriesen, Zeitungen und Zeitschriften, Nachrichtenagenturen , über Filmstudios und Multiplex-Kinos, Fernsehstationen und Radiosender, Satelliten, Kabelkanäle und Telefongesellschaften, über die Produktion von Soft- und Hardware für Computer, usw. Das erleichtert die Meinungsmanipulation im Sinne des Kapitals.

ARD und ZDF werden durch die Monopolverbände, die Berliner Parteien, die Landesregierungen und gesellschaftskonforme Gruppen kontrolliert.

Aber ihr Hauptzweck besteht nicht darin, das kulturelle Niveau der Massen zu heben. Der Hauptzweck ist reaktionär. Durch Ablenkung auf oberflächliche und formalistische, die Sinne betäubende Eindrücke soll die Frage nach einer lebenswerten menschenwürdigen Zukunft unterbunden werden.

Was tun?

Wir müssen die Massen befähigen, die Methoden der bürgerlichen Meinungsmanipulation zu durchschauen. Sie müssen begreifen, dass hinter ARD und ZDF (und allen anderen bürgerlichen Medien) das Klasseninteresse der Reichen steckt. Außerdem müssen wir Einfluss auf die Medienschaffenden gewinnen und soweit möglich eigene Medien gründen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Muß ich darauf hinweisen, daß wir keine starke linke Bewegung haben und auch keine Unruhen der einfachen Menschen, die sich selbst in den Kämpfen organisieren?

Wir mögen zwar den Staat ablehnen, aber wir sollten nicht zulassen, daß die staatlichen Aufgaben in privatwirtschaftliche Hände gehen.

Ich bin gegen eine Privatisierung der Medien, Schulen, Unis, Krankenhäuser, Rentenversicherung etc. pp..
Unter den momentanen Machtverhältnissen, müssen wir uns gegen alle Privatisierungstendenzen stellen und wir müssen darauf pochen, daß der Staat sich zumindest an seine eigenen Regeln hält. Die herrschenden neoliberalen Verhältnisse sind verbunden mit Korruption und Vetternwirtschaft. Das ist auch nach bürgerlichem Recht kriminell.

Das Leben wird uns zur Hölle werden, wenn wir nicht ganz reformistisch erst einmal Rechtsstaatlchkeit, demokratische Kontrolle und eine soziale Ausrichtung fordern.

counselor

Ich bin auch gegen eine Privatisierung von ARD und ZDF.

Ich bin aber stinksauer, dass ich den Dünnpfiff durch Gebühren finanzieren muss. Für das Geld würde ich lieber Bücher anschaffen. Ich war seit jeher der Meinung , dass der Staatsfunk steuerfinanziert gehört.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Der Machtfilz der Öffentlich Rechtlichen ist Thema geworden und endlich fliegt ihnen dieser Scheiß um die Ohren.
Sehr schön!
Weniger schön ist, daß die Rechten bei dem Thema schon lange am Ball sind, die Linken herzlich wenig vorbereitet sind, um in dieser Sache vernünftig zu reagieren.

ZitatDer RBB-Rundfunkrat hat die bisherige Intendantin Schlesinger mit sofortiger Wirkung abberufen.

Damit wird formal die Vertragsauflösung in die Wege geleitet, für die der Verwaltungsrat zuständig ist. Auch über die Fragen einer fristlosen Kündigung und einer möglichen Abfindung muss dieses Gremium nun entscheiden. Schlesinger selbst war bei der Sitzung des Rundfunkrats anwesend. In einer Stellungnahme hat sie nach Darstellung der rbb-Nachrichten ihre Leistung als Intendantin verteidigt, sich aber auch für die Umstände entschuldigt, denen der Sender nun ausgesetzt ist.

Schlesinger war nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft als ARD-Vorsitzende und Senderchefin zurückgetreten. Gegen sie, ihren Ehemann sowie den bisherigen Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf ermittelt die Berliner Generalstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorteilsannahme und Untreue.

Vor Beginn der Sondersitzung des Rundfunkrates hatten RBB-Beschäftigte vor dem Haus des Rundfunks in Berlin protestiert. Sie forderten eine umfassende Aufklärung der Vorwürfe.
https://www.deutschlandfunk.de/schlesinger-als-intendantin-abberufen-104.html


Screenshot vom Faschomagazin Junge Freiheit

Friedrich Merz, die BILD und die Faschos stehen bereits in den Startlöchern. Sie wollen den ÖR zerlegen, einen weiteren medialen Rechtsruck und Privatisierung des ÖR.

Es ist nicht richtig, deshalb jetzt DIESEN ÖR zu verteidigen. Er ist wahrlich eine Katastrophe.
Ich finde es gut, daß Deutschland sich einen sehr teuren Öffentlichen Rundfunk leistet. Ich finde den Gebühreneinzug, wo der Millionär genausoviel bezahlt, wie eine prekär Beschäftigte, nicht gut.
Wie die Gelder eingesetzt werden, ist inakzeptabel. Wie über die Inhalte der Sender bestimmt wird, ist fürnm Arsch. Da muß jetzt auch die Diskussion ansetzen.

Über einen Gewerkschaftssprecher hatte ich mich geärgert, weil er sagte, daß Schlesingers Fehlverhalten nun ein schlechtes Licht auf all die tollen Journalisten werfen würde, die stets so gründlich arbeiteten. In der Zunft ist aber nicht alles toll und gründlich. Auch das hat Gründe. Das muß diskutiert werden.

Es ist aber erfreulich, daß sich in der Belegschaft etwas bewegt.



,,Geld zurück ins Programm!" und ,,Weg mit den Boni!!!"

counselor

Eine Alternative zu den korrupten Mainstream-Medien wäre der Aufbau von unabhängigen Journalisten-Kooperativen. Solche Kooperativen sollten von den Journalisten demokratisch verwaltet werden und finanziell unabhängig sein. Vielleicht könnte so ein guter Journalismus entstehen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

ZitatOhne die Zwangsabgabe gäbe es keine Dokus und Nachrichtensendungen in Deutschland.
Erstmal zu den Nachrichten: Die laufen stets nach dem gleichen Muster.
Erdbeben auf Haiti - Was sagen bloß die Märkte dazu ?
In Afrika ist Krieg - Die Märkte werden nervös !

Danach gibts den Spekulantenporno, aka Aktienkurse.
Läuft im Kommerzfernsehen exakt gleich. Nur durch Werbeblöcke zerfetzt.
Und letztere kriegen wir in absehbarer Zeit auch bei den ÖR. Mein Wort drauf.
Schleichwerbung ist da ja schon länger üblich.

Und damit zu den Dokus: Das Einzige, was halbwegs erträglich ist, sind Naturdokus.
Geht es um die Gesellschaft, wird immer schön um die Ursache von Mißständen herumlaviert.  >:(
Oder die Betroffenen sinds selber schuld.

Was machen die Öffis also mit den Gebührenmilliarden ?
Gutes Radio oder Fernsehen eher nicht.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

counselor

Danke @Tiefrot. Genauso denke ich auch über den öffentlichen Rundfunk.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Öffentlicher Rundfunk wäre sinnvoll, wenn er einen deutlichen Gegenstandpunkt zu den privaten Medien bringen würde. Diese sind mMn nachwievor in übler bis faschistischer Hand, was sich auch leider allzuoft historisch belegen lässt.

Andererseits sitzt der öffentliche Rundfunk mit den Privaten ebenfalls in einem Boot, weil der Staat auch keine hehreren Ziele hat. Das ganze scheint komplex zu sein...

Es ist wohl eher die Frage, ob man diesen staatlichen Apparat als Verbreitungsmedium für eine bessere Welt noch nutzen kann, oder ob man den ÖR nicht mal grundsätzlich aufräumt.

Tiefrot

Wird sicher nicht nur mir so vorkommen, aber seit
Genehmigung des Kommerzfernsehens unter Kohl in den 80ern
hat dieses das Niveau senkrecht in den Keller gerissen.

Was mich auch nicht wundert, Medien sind ein Machtinstrument.
Und dumme unwissende Menschen sind leichter zu beeinflussen
und zu regieren...

Im Zweifelsfall auch leichter aufzuhetzen.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

Seit Jahren geistert mir dieses Thema durch die Birne, doch ich habe es nie hingekriegt, hier einen vernünftigen Anfang zu finden. Es ist ein riesiges Thema, das man nicht einfach mit ein paar Worten abhandeln kann.

Ich halte die Medien für eine zentrale Säule der Macht. Wenn wir die herrschenden Verhältnisse ändern, bzw. zum Einstürz bringen wollen, kommen wir nicht daran vorbei, uns mit den Medien auseinanderzusetzen.

Hierzulande ist es nicht dem Überwachungs- und Repressionsapparat zuzuschreiben, daß es so ruhig ist, sondern den Medien. Man braucht die Menschen nicht zusammenzuknüppeln oder ihnen mit Knast zu drohen, man pflanzt in die Köpfe, daß die herrschenden Verhältnisse gut, alternativlos und unveränderbar sind.

Nikita

Zitat von: Tiefrot am 20:29:24 Di. 16.August 2022
ZitatOhne die Zwangsabgabe gäbe es keine Dokus und Nachrichtensendungen in Deutschland.
Erstmal zu den Nachrichten: Die laufen stets nach dem gleichen Muster.
Erdbeben auf Haiti - Was sagen bloß die Märkte dazu ?
In Afrika ist Krieg - Die Märkte werden nervös !

Danach gibts den Spekulantenporno, aka Aktienkurse.
Läuft im Kommerzfernsehen exakt gleich. Nur durch Werbeblöcke zerfetzt.
Und letztere kriegen wir in absehbarer Zeit auch bei den ÖR. Mein Wort drauf.
Schleichwerbung ist da ja schon länger üblich.

Und damit zu den Dokus: Das Einzige, was halbwegs erträglich ist, sind Naturdokus.
Geht es um die Gesellschaft, wird immer schön um die Ursache von Mißständen herumlaviert.  >:(
Oder die Betroffenen sinds selber schuld.

Was machen die Öffis also mit den Gebührenmilliarden ?
Gutes Radio oder Fernsehen eher nicht.

Das sehe ich nicht so. Wenn ich private Nachrichtensendungen von RTL und Co. sehe, ist deren Inhalt ein schlechter Witz. Hat mit Nachrichten nichts zu tun und steht eher im Gegensatz zum heute Journal o.ä.. Alles qualitativ in einen Topf zu werfen ist undifferenziert.
Investigative Formate in nahezu allen ör Fernsehsendern recherchieren Missstände und dokumentieren sie. Der Dieselskandal ist z.B. durch die ÖR aufgedeckt worden. Einen größeren Widerstand wird man in Deutschland kaum erleben, als flächenendeckende Verbrechen der Automobillobby in Deutschland aufzudecken, Ich war selbst als investigativer Journalist unterwegs und kenne die Zusammenarbeit mit privaten nicht-privaten. Das ist an journalistischer Sorgfalt kein Vergleich.

Kuddel

Ich schließe mich dem an, daß man nicht einfach sagen sollte, scheißegal ob öffenlich-rechtlich oder privat.

Es ist nicht egal. Es gibt noch einen Unterschied in den Inhalten und bei den ÖRs gibt es noch einen Anteil seriösen und kritischen Journalismus.

Das ist kein Grund, den Erhalt dieses ÖR Systems zu fordern. Ich halte dieses ÖR System für ebenso unreformierbar wie die FIFA oder den Vatikan. Ich fordere keine Abschaffung, sondern einen völlig neuen ÖR, bei dem man nicht auf die alten Strukturen zurückgreifen kann oder darf.

Journalismus kostet Geld und alle Medienarbeiter müssen vernünftig bezahlt werden. Auch das sollte Thema sein bei der Diskussion über Medien und deren Strukturen. Auch bei den ÖR gibt es das Praktikantenunwesen, Unterbezahlung und Verarschung.

Es gibt im ÖR noch vernüftige Recherchen und Dokumentationen, auch wenn sie nicht programmbestimmend sind. Wir sollten das nicht leichtfertig aufgeben mit den Worten, es sei "eh egal!". Ist es nicht.

P.S.: Die Worte "journalistische Sorgfalt" kriege im Zusammenhang mit den Öffenlich-Rechtlichen nicht über die Lippen. Da halte ich es eher mit tiefrots Gesamteinschätzung, auch wenn ich schon mehr als "gute Tierdokus" sehe.

Kuddel

Ich halte das zwar für einen Nebenschauplatz, doch für erwähnenswert.
Es ist nur ein Mosaikstein in der Verkommenheit des Systems der Öffentilch Rechtlichen:

ZitatSchlesinger erhielt mehr als 60.000 Euro als Prämie
RBB-Intendantin Schlesinger ist abberufen, doch ihr Fall bietet immer neuen Zündstoff: Zusätzlich zu 303.000 Euro Gehalt soll sie laut Medienberichten auch diskret üppige Boni kassiert haben.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bonus-fuer-patricia-schlesinger-rbb-spitze-soll-wahre-hoehe-von-top-gehaeltern-verschwiegen-haben-a-4dec0da8-78d5-4f11-8540-61278a61265e

Kuddel

Es rappelt im Karton.
Ich halte die Erschütterungen bei den Öffentlich Rechtlichen Medien für wichtiger, als würde eine Partei ihre gesamte Führungsmanschaft austauschen.

Es handelt sich um eine zentrale Institution der Macht, die auch von links nie angemessen hinterfragt worden ist.

ZitatARD-Spitze entzieht der RBB-Geschäftsleitung das Vertrauen
Das ist einmalig in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Redaktion verlangt den Rücktritt. Zugleich legt die Vorsitzende des RBB-Rundfunkrats ihr Amt nieder.
https://www.sueddeutsche.de/medien/rbb-schlesinger-rundfunkrat-ard-1.5642390


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