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Handel & Dienstleistung => Transport & Verkehr => Schiffahrt => Thema gestartet von: Regenwurm am 08:49:37 Mi. 11.Januar 2006

Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Regenwurm am 08:49:37 Mi. 11.Januar 2006
11.01.2006 STREIK DER HAFENARBEITER
 
Nachmittags Demo in der City
Leichte Verkehrsbehinderungen
FRANK RESCHREITER, SWD

Eigentlich steht der Hafen niemals still. Doch das wird heute anders sein. Die Hafenarbeiter streiken seit gestern Abend, 23 Uhr. Bis heute Abend (23 Uhr) protestieren sie so gegen das Port Package II. Über die Richtlinie wird am 17. Januar das Europäische Parlament entscheiden. Daher bleiben heute europaweit Containerboxen auf den Pötten. Begleitet wird der Streik von einer Demonstration in der City.

Ab 16 Uhr müssen Autofahrer im Bereich Willy-Brandt-Straße mit Störungen rechnen. Im Verlauf der Demonstration wird es rund um die Mönckebergstraße und während der Abschlusskundgebung auf dem Carl-Legien-Platz zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kommen. Im Hafen muss mit Behinderungen durch sich stauende Lkw gerechnet werden, da sie ihre Ladung nicht loswerden oder keine erhalten.

Mit der Richtlinie Port Package II, die vom CDU-Abgeordneten Georg Jarzembowski vorangetrieben wird, sollen die Dienstleistungen im Hafen über Ausschreibungen neu geregelt werden. Die EU verspricht sich davon mehr Wettbewerb und Kostensenkungen. Hafenwirtschaft und Gewerkschaften befürchten, dass asiatische Konzerne die Herrschaft im Hafen übernehmen und im großen Stil Jobs abbauen könnten.

(MOPO vom 11.01.2006 / SEITE 10)
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:45:44 Mi. 11.Januar 2006
11.01.06 - In zwölf europäischen Ländern beteiligten sich heute laut Ver.di rund 35.000 Hafenarbeiter an einer europaweiten Streikaktion gegen die geplante EU-Richtlinie über den "Marktzugang für Hafendienstleistungen" ("Port Package II"). In Rotterdam, dem größten Hafen Europas, wurde genauso gestreikt wie in Kopenhagen, Antwerpen, Liverpool, Marseille, Barcelona und Piräus. In Deutschland führten 4.500 Hafen-Beschäftigte in acht Häfen Streiks, Kundgebungen und Betriebsversammlungen durch. Die Beschäftigten der Hamburger Hafenbetriebe hatten bereits in der Nacht zum Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Am Vormittag zogen rund 2.000 Arbeiter zur Kundgebung auf das Betriebsgelände der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Burchardkai. "Der Hamburger Hafen steht still", berichtete dort der Betriebsratsvorsitzende von HHLA. Vor allem bei der Lkw-Abfertigung kam es zu erheblichen Staus und empfindlichen Verzögerungen

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.rf-news.de%2Fplonerfnews%2F2006%2Fkw02%2FHafenarbeiter_Kundgebung_G.jpg&hash=aa4d4e7a008d1e58d3d628ce8461572922239639)

In Bremerhaven legten am frühen Morgen rund 600 Arbeiter den Betrieb des Containerterminals lahm, 1.200 nahmen an einer Kundgebung teil. Weitere Aktionen gab es in Lübeck und Travemünde. Dort beteiligten sich ver.di-Angaben zufolge rund 300 Beschäftigte an kurzfristigen Arbeitsniederlegungen. In Rostock, Bremen, Nordenham, Brake und Emden protestierten ebenfalls Hafenarbeiter. Auch die Lotsenversetzer, die auf der Elbe und der Weser die Lotsen auf die Schiffe bringen, beteiligten sich an den Protesten. Dadurch wurde der gesamte Schiffsverkehr stark beeinträchtigt.

Die europaweiten Aktionen richten sich gegen den erneuten Versuch der EU-Kommission, im Auftrag der internationalen Monopole in den europäischen Häfen der Billiglohn-Konkurrenz Tür und Tor zu öffnen. Im Jahr 2003 war sie mit dem ersten Richtlinien-Entwurf ("Port Package I") bereits am erbitterten Widerstand der Hafenarbeiter und ersten europaweiten Aktionen gescheitert. "Port Package II" sieht nach Auffassung der Europäischen Transportarbeiter-Föderation, die zu der heutigen Protestaktion aufgerufen hatte, noch weitergehende Deregulierungen der geltenden Hafenbestimmungen vor. So ist vorgesehen, dass die meist in Niedriglohnländern angeheuerten Seeleute selbst Schiffe be- und entladen können. Auch die Abfertigung an Land soll durch von den Reedern angestelltes Personal und über ihre eigene Abfertigungsanlagen erfolgen. Um damit Druck auf die bestehenden Hafendienste auszuüben, sollen deren Konzessionen immer wieder neu ausgeschrieben und dann jeweils an die günstigsten Anbieter vergeben werden.

Die Folge wären nicht nur drastische Lohnsenkungen in diesem Bereich, sondern auch die Entlassung tausender zu geltenden Tarifen eingestellter Hafenarbeiter. "Egal, was die europäischen Institutionen beschließen mögen: Die Hafenarbeiter werden nicht tatenlos zusehen, wenn ihre Arbeitsplätze zerstört werden. (...) Deshalb muss der Entwurf zu Port Package II vom Tisch, genauso überigens wie der Entwurf zur sogenannten Bolkestein-Richtlinie", rief der ver.di-Vorsitzende Bsirske bei der heutigen Kundgebung im Hamburger Hafen. Ver.di kündigte weitere Protestaktionen für den Beginn der kommenden Woche an. Am 16. Januar wollen Hafenarbeiter aus zahlreichen europäischen Ländern in Straßburg demonstrieren, wo am folgenden Tag im Europäischen Parlament über "Port Package II" abgestimmt werden soll.

(rf-news)
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Regenwurm am 08:54:01 Do. 12.Januar 2006
Frontalangriff auf die Arbeiter«
Hamburger EU-Abgeordneter will Richtlinie durchsetzen / Arbeiter demonstrieren gegen das »Port Package II«
SWANTJE DAKE

Kein Kran bewegt sich. Alle Brücken an den Terminals sind hochgeklappt. Kein Container verlässt die festgemachten Schiffe. Lkw-Fahrer werden ihre Last nicht los. Das Leben im Hamburger Hafen stand gestern still, ebenso in vielen anderen europäischen Häfen. Der Demonstrationszug mit 2300 Brückenfahrern und Laschern durch die City sorgte im Feierabendverkehr für kurzzeitige Behinderungen.
Die Hafenarbeiter protestierten gegen das Port Package II (Hafenpaket). Das Europäische Parlament wird in der kommenden Woche über die Richtlinie entscheiden. Die Hafenarbeiter und die Gewerkschaft Ver.di lehnen das Paket ab.

Was ist das Port Package II?

Mit der "Richtlinie über den Marktzugang für Hafendienstleistungen" will die EU den Wettbewerb zwischen und innerhalb der Häfen ankurbeln. Dienstleistungen, etwa das Abfertigen von Schiffen, soll über Ausschreibungen neu geregelt, der Betrieb effizienter und kostengünstiger werden. Konzessionen für das Lotsen, Schleppen und den Güterumschlag sollen laut Hafenpaket nur für eine begrenzte Zeit (maximal 46 Jahre) vergeben werden. Außerdem könnten die Besatzungen der Schiffe künftig das Be- und Entladen übernehmen. Bisher sind dafür die in den Häfen ansässigen Unternehmen, in Hamburg überwiegend HHLA und Eurogate, zuständig.


Quelle: (http://www.mopo.de/2006/20060112/hamburg/politik/frontalangriff_auf_die_arbeiter.html)

S.T.R.E.I.K
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: LinksDenker am 12:12:08 Do. 12.Januar 2006
KwTm
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Carsten König am 13:05:45 Mi. 18.Januar 2006
ZitatEU-Parlament stoppt Hafen-Liberalisierung    

Das Europa-Parlament hat das Paket zur Liberalisierung von Hafendienstleistungen abgelehnt. Eine Schlappe für die EU-Kommission - und ein Triumph für die Hafenarbeiter. Sie hatten in den vergangenen Tagen mit Demonstrationen gegen die Pläne mobil gemacht.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,395856,00.html

Ein kleiner Sieg? Man möchte es denken, jetzt noch weg mit der Bolkestein-Richtlinie.
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:09:03 Mi. 18.Januar 2006
jetzt noch weg mit der Bolkestein-Richtlinie!!!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffiles.amisnet.org%2Fnobolk.jpg&hash=e37cdb654318be8c488395facb81108edb86747e)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmedias.lemonde.fr%2Fmmpub%2Fedt%2Fill%2F2005%2F03%2F19%2Fh_1_ill_629017_200428.jpg&hash=a39b04eb9e9a68a581106eb03345247fac91e11f)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F212.21.165.164%2Fmedia%2Fstopp_bolkenstein_2.jpg&hash=854d09d30dec0b63b43c91a3d08f1eb1c9082b38)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F212.21.165.164%2Fmedia%2FDemo_Bruessel2.jpg&hash=465dcd366bdb610001d08f1f6525696f8f05556d)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F212.21.165.164%2Fmedia%2Fstopp_bolkenstein.jpg&hash=c7fc6c083c240d48e2561d6337867c6ba2bd94a7)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2F212.21.165.164%2Fmedia%2FHammer211.jpg&hash=6e309aa04c613a40f386fdcaf13cf02261f2bd69)
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:05:11 Mo. 23.Januar 2006
Am 14.2. entscheidet das europäische Parlament über die so genannte Bolkestein-Richtlinie in Straßburg. Ihr Kernstück ist das so genannte "Herkunftslandprinzip", nach dem "Dienstleistungen" in jedem Land Europas nach den Lohn-, Arbeits- und Umweltschutzbedingungen des Herkunftslands erbracht werden sollen. Die Arbeiter Europas sollen in eine ungeheure Konkurrenz gegeneinander um die niedrigsten Löhne und die schlechtesten Arbeitsbedingungen getrieben werden.

Immer mehr Produktionsarbeiten in der Industrie (Reparaturen, Wartung, Versorgung, usw.) wurden und werden zu "Dienstleistungen" erklärt. Auch Leiharbeitsfirmen gelten mittlerweile als "Dienstleister". "Bolkestein" richtet sich also keineswegs nur gegen Handwerker und den Gesundheits- und Bildungsbereich, sondern gegen die gesamte europäische Arbeiterklasse und vor allem die Industriearbeiter.

Der Europäische Gewerkschaftsbund und die DGB-Führung rufen für Dienstag, den 14.2. zur Demonstration nach Straßburg auf. Es wird eine großer Beteiligung aus Frankreich, Belgien und anderen europäischen Ländern erwartet.
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:19:31 Do. 26.Januar 2006
Die französische Polizei verweigert der Demonstration gegen die Dienstleistungsrichtlinie am 11. Februar das Recht, vor dem Europaparlament zu demonstrieren. Vertreter von Attac kündigten an, dass gegen die Entscheidung juristisch vorgegangen werde. Keine Beschränkungen gibt es bisher für die vom Europäischen Gewerkschaftsbund am 14. Februar vor dem Europaparlament angekündigte Demonstration.
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 11:46:03 Sa. 28.Januar 2006
ZitatDemonstration gegen die Dienstleistungsrichtlinie am 11. Februar

ZitatDer Europäische Gewerkschaftsbund und die DGB-Führung rufen für Dienstag, den 14.2. zur Demonstration nach Straßburg auf.

Kann mir jemand mal erklären, warum attac und die Gewerkschaften gegen die gleiche Sache an unterschiedlichen Tagen demonstrieren wollen?
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:31:49 Fr. 15.Dezember 2006
Am Donnerstag legten über 2.000 Beschäftigte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) von 6.00 Uhr bis 15.00 Uhr die Arbeit nieder. Nach einer morgendlichen Betriebsversammlung marschierten sie zur Konzernzentrale und legten große Teile des Hafens und der Innenstadt still. Der Protest richtet sich gegen die geplante Privatisierung und der damit zu erwartenden Vernichtung von Arbeitsplätzen und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Der CDU-Senat will zunächst 49,9 Prozent der Anteile an dem bisher staatlichen Unternehmen verkaufen. Ein Bieter ist unter anderem Dubai Ports World.

15.12.06
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:46:38 Sa. 24.Februar 2007
Gestern legten die Beschäftigten der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) die Arbeit nieder und zogen nach einer Betriebsversammlung durch die Innenstadt. Die fast 2.000 Demonstranten lehnen die vom Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU) betriebene Privatisierung des Hafens ab. Thomas Mendrzik, stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender, sagte zu den Erfahrungen mit der Privatisierung, dass diese "von den Rendite- und Profiterwartungen der internationalen Großkonzerne abhängig gemacht" werden. "Das geht auf Knochen der Hafenarbeiter, die ihre Sozialstandards verlieren."
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kater am 00:40:23 Di. 05.Juni 2007
ZitatDocker gegen Billigheuer
Solidarität maritim: Hafenarbeitergewerkschaften wollen Tarifvertrag für Seeleute erzwingen. Aktionswoche in mehreren europäischen Häfen
Von Andreas Grünwald
 
Mit einer nordeuropäischen Aktionswoche reagiert die Internationale Transportarbeiterföderation (ITF) auf das zunehmende Lohn- und Sozialdumping in der internationalen Schiffahrtsbranche. Denn betroffen davon sind nicht nur die Seeleute asiatischer, afrikanischer oder südamerikanischer Reedereien. Auch etwa 3200 deutsche Schiffe laufen inzwischen unter sogenannten Billigflaggen – wie der von Nigeria, von Panama, von Burma, den Bermudas oder den Bahamas. Und für 50 Prozent dieser deutschen Schiffe gelte dann auch kein Tarifvertrag, sagte ITF-Vertreter Dieter Benze am Montag auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Die Crewmitglieder müssen für wenige hundert Euro im Monat schuften.

Die ITF strebt an, einen Mindestsatz für alle Seeleute durchzusetzen – die Heuer eines Matrosen soll danach bei 1550 Euro im Monat liegen - inklusive 103 Überstunden. Noch bis Freitag rufen die Hafenarbeitergewerkschaften in allen nordeuropäischen Ländern, aber auch in Rußland und Frankreich, gemeinsam dazu auf, ohne Tarifvertrag fahrende Schiffe zu boykottieren. Abgefertigt werden sie erst dann, wenn der jeweilige Kapitän oder die Reederei den Tarifvertrag der ITF unterschrieben hat.

Diese Unterstützung durch die Hafenarbeiter sei aber auch bitter nötig, unterstrichen die ITF-Vertreter in Hamburg. Denn die Mannschaften unterliegen dem Seerecht. Und dort sind die Grenzen zwischen Streik und »Meuterei« häufig fließend. Seeleuten aus Burma etwa droht sogar Gefängnis, wenn sie sich an Streikaktionen beteiligen.

Doch die Unterstützung durch die Hafenarbeiter geschehe nicht nur aus Solidarität, sondern auch aus »kollektivem Eigennutz«, unterstrich der bei ver.di für die Docker zuständige Gewerkschaftssekretär Andreas Bergmann. Denn im Tarifvertrag der ITF gibt es auch eine sogenannte Hafenarbeiterladungsklausel. Und nach der ist es den Reedern verboten, ihre Schiffe mit der eigenen Besatzung zu löschen oder weitere typische Hafenarbeiterdienstleistungen zu verrichten.

Wie kriminell die Aktivitäten der Reeder hingegen sind, darauf verwies in Hamburg ITF-Vertreterin Barbara Ruthmann. Denn selbst auf jenen Schiffen, für die es schon gelungen sei, einen Tarifvertrag der Organisation durchzusetzen (etwa 2800 der weltweit 21000 Schiffe, die unter Billigflaggen laufen), würden die tariflichen Standards häufig unterschritten. So nötige man die Seeleute vielfach, falsche Lohnabrechnungen zu unterschreiben. Die Inspekteure der ITF wollten deshalb während der Aktionswoche gezielt das Gespräch mit den Besatzungen tarifgebundendener Reedereien suchen, so Ruthmann. Kämen dabei derartige Mauscheleien ans Licht, werde das Schiff so lange nicht entladen, bis den Seeleuten die Heuer laut Tarifvertrag nachgezahlt ist. Schwerpunkte der bereits zwölften ITF-Aktionswoche dieser Art sind in Deutschland die Seehäfen von Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Nordenham, Lübeck, Saßnitz und Rostock.

Mit Hilfe von Billigflaggen lassen sich arbeitsrechtliche Vorschriften im Land des Reeders umgehen – gleichzeitig erlauben sie es, extrem lange Arbeitszeiten und sicherheitsgefährdende Arbeitsbedingungen zu erzwingen und dafür auch noch niedrige Heuern zu bezahlen. Billigflaggenschiffe haben keine Nationalität im eigentlichen Sinne, daher gehören sie auch nicht zum Bereich einzelner nationalstaatlicher Seeleutegewerkschaften. Die ITF organisiert deshalb auf internationaler Basis Besatzungen von Billigflaggenschiffen. Seit 1948 führen ITF und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften der Seeleute und der Hafenarbeiter eine zähe Kampagne gegen Reeder, die sich auf der Suche nach möglichst billigen Besatzungen und möglichst niedrigen Ausbildungs- und Sicherheitsanforderungen für ihre Schiffe von der Flagge ihres Herkunftslandes verabschieden. Der 1896 gegründeten Föderation gehören nach eigenen Angaben mehr als 681 Gewerkschaften mit über 4,5 Millionen Mitgliedern im Bereich Transport und Verkehr in mehr als 148 Ländern an.

http://www.jungewelt.de/2007/06-05/029.php
Titel: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kater am 18:25:27 Di. 20.Mai 2008
ZitatGewaltsame Proteste von Hafenarbeitern gegen Privatisierung

Marseille (AP) Gewaltsame Proteste gegen Privatisierungspläne und ein Fischerstreik wegen steigender Dieselpreise haben zahlreiche Häfen in Frankreich blockiert. In der südlichen Hafenstadt Marseille lieferten sich Hafenarbeiter am Dienstag eine Straßenschlacht mit den Sicherheitskräften. 500 Arbeiter warfen Stühle, Steine und Flaschen auf die Bereitschaftspolizei, die die Menge mit Tränengas auseinandertrieb. Ein Polizist wurde am Kopf verletzt, ein Streifenwagen in Brand gesteckt, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Der Hafen von Marseille, ein wichtiger Umschlagplatz für Öl, Gas und Chemikalien, hat seit Beginn der Streiks vor einem Monat mehr als eine Million Euro verloren. Das Gesetzesvorhaben zur Privatisierung der Häfen wird seit Dienstag vor dem Senat verhandelt.

Sarkozy prüft neue Subventionen

Die Fischer blockierten unterdessen einen weiteren wichtigen Ölhafen bei Marseille. 50 Demonstranten besetzten das Terminal Fos-sur-Mer und setzten Autoreifen und Kisten in Brand, wie die Hafenverwaltung mitteilte. Nach La Rochelle und anderen Häfen an der Westküste wurde auch der Ölhafen Lavera an der Südküste am Montag bestreikt, am Dienstag wurde die Blockade dort aber aufgehoben.

Die Hochseefischer verlangen höhere Subventionen. Viele sehen sich angesichts einer Verdoppelung der Dieselpreise in den letzten zwölf Monaten in ihrer Existenz bedroht. Nach ersten Protestaktionen im November sagte Staatspräsident Nicolas Sarkozy den Fischern 310 Millionen Euro zu, vor allem zur Modernisierung der Boote. Am Dienstag versprach er, angesichts der weiter kletternden Ölpreise zusätzliche Hilfe zu prüfen. Die Hochseefischerei sei «entscheidend für die Wirtschaft der Küstenregionen». Am Mittwoch will sich Wirtschaftsminister Michel Barnier mit den Gewerkschaften treffen.

Ein Sprecher des Ölkonzerns Total erklärte, die Streiks hätten die Lage kompliziert gemacht und einige Lieferungen verlangsamt. Die zeitweiligen Blockaden im Großraum Marseille hätten aber bisher ausgeglichen werden können.

http://de.news.yahoo.com/ap/20080520/tpl-gewaltsame-proteste-von-hafenarbeite-cfb2994.html
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 14:08:44 Di. 24.November 2009
Komitee "Wir sind der GHB!"
Wir arbeiten überparteilich, antifaschistisch, demokratisch und kämpferisch für Arbeiter!
http://www.wirsindderghb.de.vu/ (http://www.wirsindderghb.de.vu/)
Titel: Hafenarbeiter im Zorn
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:04:16 Mo. 18.Januar 2010
Am 14. Januar begannen die Tarifverhandlungen für die bremischen Häfen, und sie endeten ohne Ergebnis. Die Hafenarbeiter reagierten darauf frustriert und verärgert, weil ihnen Dumpinglöhne drohen. Dazu fürchten sie, dass der Gesamthafenbetrieb als Personaldienstleister im Hafen keine Zukunft mehr hat...


Video:
http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=023428 (http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=023428)



ZitatBilliglohngruppe verärgert im Hafen
Die Billiglohngruppe im Hafen ärgert die BLG-Mitarbeiter maßlos. Anonyme Zuschriften an die Redaktion belegen den Frust im Hafen. Da ist von einer BLG-Spitze die Rede, die bei der Durchsetzung ihrer Ziele ,,über Leichen geht
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Billiglohngruppe-veraergert-im-Hafen-_arid,295677_puid,1_pageid,52.html (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Billiglohngruppe-veraergert-im-Hafen-_arid,295677_puid,1_pageid,52.html)

Zitat52.000 Euro Gehalt für nur fünf Sitzungen
Wenn im Hafen von einer Billiglohngruppe die Rede ist, können die Bezüge der BLG-Aufsichtsratsmitglieder nicht gemeint sein. Der Vorsitzende, Ex-Senator Josef Hattig (CDU), bekommt 52 000 Euro pro Jahr, Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) 19 000 Euro. Nebenher, versteht sich. Nun sollen zumindest den Senatoren die Aufsichtsrats-Bezüge gekürzt werden...
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/52000-Euro-Gehalt-fuer-nur-fuenf-Sitzungen-_arid,296229_puid,1_pageid,52.html (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/52000-Euro-Gehalt-fuer-nur-fuenf-Sitzungen-_arid,296229_puid,1_pageid,52.html)
Titel: Hafenarbeiter werden militant
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:24:41 Di. 02.Februar 2010
Warum nach Frankreich blicken? Arbeitermilitanz gibt es auch hier:

ZitatPolizeischutz für Betriebsrat

Bremerhaven. ,,Judas Bethge" steht auf dem Plakat. Hafenarbeiter sind nicht zimperlich. Schon gar nicht mit Gewerkschaftern, denen sie Verrat vorwerfen. Harald Bethge, Verdi-Landesfachbereichsleiter Häfen, werfen sie vor, ihnen den Neun-Euro-Tarif eingebrockt zu haben. Handgreiflich werden einige Hafenarbeiter sogar gegenüber GHB-Betriebsratschef Peter Frohn.
Von Klaus Mündelein


,,Ich bin noch dazwischen gegangen", sagt Meik Hetmann nach dem Gerangel im Hafen. Anschließend sei Frohn unter dem Schutz von Polizeibeamten fortgezogen. Kein Zweifel: Die Stimmung unter den Hafenarbeitern ist geladen.

Hetmann ist schon seit 25 Jahre beim Gesamthafenbetriebsverein (GHB), lascht Container im Hafen. Schichtdienst, ,,das geht auf die Knochen". Vor elf Jahren hat der 49-jährige Vater zweier Kinder ein Haus gebaut. Und nun? Hetmann fühlt sich bedroht. ,,Bei neun Euro Stundenlohn werden mir nur 1000 Euro bleiben. Wie soll ich davon leben?", fragt er. Ergänzende Sozialhilfe fällt ihm dazu nur noch ein. ,,Rücksichtslos" und ,,unsozial" nennt er das, und die GHB-Kollegen um ihn herum nicken.

Die BLG hat den neuen Fahrertarif hausintern durchgesetzt. Damit wird auch der GHB unter Druck gesetzt, solche Löhne zu zahlen. Für die Hafenarbeiter ist die Gewerkschaft Verdi der Schuldige. ,,Verdi hat schon den Acht-Euro-Lohn im Distributionsbereich abgesegnet. Wenn sie sich jetzt nicht gegen die neun Euro auflehnen, können sie ihr Büro mit Austrittserklärungen pflastern", sagt Olaf Thun, ehemaliger GHB-Mitarbeiter.

,,Der Bethge hat auf der letzten GHB-Betriebsversammlung noch erklärt, kein Mitarbeiter müsse sich Sorgen machen, für einen Stundenlohn von neun Euro arbeiten zu müssen. Stimmt's?", fragt Hetmann in die Runde. Die anderen nicken. Und nun wird beim GHB genau um diesen Lohn verhandelt. Wenn erst alle Schleusen geöffnet sind, werden am Ende Eurogate und NTB nachziehen, befürchtet Hetmann.

Für Thun ist klar, dass der GHB zerschlagen werden soll. Dann übernehmen viele kleine Zeitarbeitsfirmen den Job für kleines Geld. Von der Landespolitik fühlen sich die Hafenarbeiter im Stich gelassen, besonders vom Senat. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion scheint auch der Ansicht zu sein, dass der Senat was unternehmen muss. Sie fordert ihn auf, mit Unternehmen und Gewerkschaften Lösungen zu suchen.

Der GHB müsse erhalten bleiben, die SPD will keine Leiharbeitsfirmen im Hafen. Allenfalls zeitweilige Anpassungen der im Hafen gültigen Tarife akzeptiert die Fraktion. ,,Wir wollen, dass die Leute ordentlich bezahlt werden und vom Lohn leben können", sagt der Hafenpolitiker Martin Günthner (SPD).

,,Schmerzlicher Schritt"
Die Gewerkschaften stehen auch im ,,Treffpunkt Kaiserhafen" unter Beschuss. Radio Bremen geht in der Kneipe mit dem Thema auf Sendung. BLG-Vorstand Manfred Kuhr ist eingeladen, erscheint aber nicht. Auch Bethge kann sich nicht wehren, er ist krank. Marco Otten hält für Verdi den Kopf hin. Er rechtfertigt die Lohnkürzungen als ,,schmerzlichen Schritt". ,,Die Alternative war die Gefährdung von Tausenden von Arbeitsplätzen. Die Automobilindustrie hat beispiellosen Druck ausgeübt", sagt er. Auch GHB-Betriebsratschef Frohn berichtet vom Druck, den Daimler ausgeübt habe. ,,Wir wollten die Jobs retten und letztlich den gesamten GHB", sagt er.

Derweil protestieren draußen vor der Kneipe Hafenarbeiter, sperren die Straße und sorgen so für einen ausgewachsenen Stau. Die Polizei löst die Sperrung auf. Später, so Hetmann, kam es auch noch zu den Handgreiflichkeiten, bei denen Frohn von der Polizei geschützt werden musste.
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Polizeischutz-fuer-Betriebsrat-_arid,303061_puid,1_pageid,52.html (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Polizeischutz-fuer-Betriebsrat-_arid,303061_puid,1_pageid,52.html)

Siehe dazu auch die Homepage des Komitees "Wir sind der GHB!"  Dort sind mehrere Radiosendungen verlinkt. http://www.wirsindderghb.de.vu/ (http://www.wirsindderghb.de.vu/)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 13:43:48 Sa. 19.Juni 2010
ZitatTarife in schwerer See

Die Krise hat die Seehäfen stark getroffen. Gegen die Abwälzung des Drucks auf die Beschäftigten regt sich Widerstand, zum Beispiel in Bremerhaven



Container sind ein Symbol des Exportriesen Deutschland. Wirtschaftsnachrichten werden gerne mit Containerterminals bebildert, mit großen Umschlaggeräten, die die eckigen, normierten Kisten transportieren oder den über die Kaikanten ragenden Containerbrücken. Fast nie im Bild sind die HafenarbeiterInnen, welche die Van Carriers fahren, die Container auf den Schiffen löschen oder die Kisten be- und entladen – auch am Wochenende, bei Wind und Wetter. Sogar wenn in den Hamburger Strandbars gefeiert und gearbeitet wird, sind die Containerterminals auf der anderen Elbseite oft hell erleuchtet.

Im letzten Jahr war es stiller an den Containerterminals und Autoverladekais. Die globale Wirtschaftskrise hat in den Seehäfen weltweit, auch in Norddeutschland, zu massiven Rückgängen in den internationalen Warenumschlägen geführt. Massenentlassungen und Kurzarbeit sind die Folge. Die Krise wird auch dafür genutzt, um das Tarifsystem im Hafenbereich zu unterlaufen, das in lange zurückliegenden Kämpfen etabliert worden war. Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften sind nun mit Lohndumping und einer Ausweitung von Leiharbeit konfrontiert.

Dammbruch in der Krise

Um über 20% ging 2009 der Güterumschlag, u.a. bei den Autos, im Hamburger Hafen zurück. Der Containerumsatz sank gar um 33%. Auch in Bremen und Bremerhaven gab es einen massiven Rückgang: 20% weniger Container und 40% weniger Autoumschlag.

Beim Gesamthafen-Betriebsverein Bremen (GHB) wurden bereits vor einem Jahr 800 befristet Beschäftigte entlassen, darunter viele teilzeitbeschäftigte Frauen. Der GHB unterhält einen Pool von HafenarbeiterInnen, meist Männern, die von Unternehmen bei Bedarf angefordert werden. Gibt es für sie keine Arbeit, dann werden die GHB-Beschäftigten aus der sog. Garantielohnkasse bezahlt. Nach diesem Prinzip gleicht der GHB die Konjunkturschwankungen im Hafengeschäft aus. Der Unterschied zu Zeitarbeitsfirmen: Die Gesamthafenbetriebsvereine sind nicht gewinnorientiert und wurden vor Jahrzehnten von staatlichen wie privaten Hafenbetrieben und den DGB-Gewerkschaften gegründet, um die Schwankungen in der Arbeitsmenge mit eingearbeiteten Beschäftigten ausgleichen zu können – eine Absage an das Tagelöhnerprinzip.

Als die EU 2006 durchsetzen wollte, dass Seeleute zu Dumpinglöhnen ihre Ladungen selber löschen, demonstrierten tausende HafenarbeiterInnen gegen die ,,Port Package II" genannten Liberalisierungspläne – und hatten Erfolg. ,,Port Package II" wurde nicht umgesetzt. Betriebsräte und ver.di profilierten sich damals plakativ mit den Protesten. Seitdem ist die Tarifbindung aber schleichend aufgeweicht worden. Im Bremer Hafen werden, etwa im großen Distributionslager, wo u.a. die Tchibo-Produkte vertrieben werden, um die acht Euro Stundenlohn gezahlt.

Wem gehört der GHB?

Mitte letzten Jahres ist im GHB ein schwerer Konflikt zwischen dem Betriebsrat und ver.di einerseits und einem großen Teil der Belegschaft andererseits ausgebrochen. Ursache ist die drohende Insolvenz des GHB. Da es keine Aufträge gab, aber die Beschäftigten die Garantielöhne erhalten, drohten die Einlagen im August 2009 aufgebraucht zu sein. Der von ver.di dominierte Betriebsrat unter dem Vorsitzenden Peter Frohn und die für die Bremer Häfen zuständigen ver.di-Funktionäre entschieden sich, mit der Geschäftsführung über einen Sanierungsplan zu verhandeln. Funktionäre von ver.di sind zudem im GHB auf der Arbeitgeberseite vertreten – ver.di ist Mitglied des Vereins GHB. Umso wichtiger wäre ein Offenlegen, Transparenz beim Konflikt gewesen. Aber genau das Gegenteil wurde getan: Die Funktionäre wollten alleine entscheiden, die drohende Insolvenz war für sie eine größere Gefahr als der Tarifbruch und Entlassungen. Die Beschäftigten wurden von vorneherein nicht einbezogen; sie wurden von dem Sanierungsplan, dem Sozialplan und der Sozialauswahl völlig überrascht. Nach der Entlassung der 800 befristet Beschäftigten sollten nun auch über 300 unbefristet Beschäftigte Kündigungen oder Änderungskündigungen erhalten. Der gültige Tarifecklohn von 14,30 Euro für Hafenarbeit, der auch für die Bezahlung beim GHB gilt, sollte unterlaufen werden.

In dieser Situation regte sich Protest. Einige Beschäftigte riefen das Komitee ,,Wir sind der GHB!" ins Leben, dessen Gründung Mitglieder des Komitees rückblickend so schilderten: ,,Als einzige Information [über die Kündigungspläne] hat es einen unauffälligen Aushang in einem Glaskasten am Betriebsgebäude gegeben ... Der Betriebsrat hat auf Anfrage keine Kopie mit den Unterlagen herausgegeben ... Als so langsam klar wurde, was da auf uns zukommt, haben wir ein Flugblatt gemacht, Rechtsanwälte angesprochen, und wir haben am 11. Juli zu einer Gründungsversammlung in ... einem bekannten Bremerhavener Lokal eingeladen. Dort ist das Komitee dann gewählt worden. Geholfen und unterstützt haben uns dabei die Bremerhavener Arbeitsloseninitiative und die Linke in Bremerhaven. Wir sind völlig demokratisch organisiert, wir treten alle für alle auf ..."

Das Komitee rief dann zu mehreren Protestkundgebungen auf, u.a. gegen ver.di und den eigenen Betriebsrat. Der hatte sich Ende Juni mit dem GHB zwar auf keinen Sozialplan einigen können, aber das Ergebnis der Einigungsstelle akzeptiert: 103 Beschäftigte sollten Ende Juli entlassen werden, weitere 217 bekamen Änderungskündigungen. Sie sollten in Zukunft nicht mehr in Bremerhaven, sondern in Bremen arbeiten – und zwar für acht anstatt wie bislang für rund 15 Euro pro Stunde. Das Komitee griff diesen ,,Hartz-IV-Sozialplan" scharf an, der selbst die Vollzeitarbeiter dazu zwingt, sog. ,,Aufstocker"-Leistungen beantragen zu müssen.

Alles für die Firma

Rund 200 Kündigungsschutzklagen gingen in der Folge beim örtlichen Arbeitsgericht ein. ,,Das ist in diesem Umfang neu für uns", erklärte dessen Sprecher, Michael Grauvogel. ,,Mit acht Euro Stundenlohn würde das Bruttogehalt im Bereich des Arbeitslosengelds liegen", so Arbeitsrechtler Ortwin Krause, der 50 Beschäftigte des GHB als Anwalt vertritt. ,,Das ist für die Betroffenen existenzbedrohend". Anwalt Krause bemängelte auch die Verkürzung der Kündigungsfrist auf einen Monat. Und Abfindungen, die der GHB den entlassenen Mitarbeitern zahlen will, erklärte er für ,,haarsträubend niedrig".

Auf Initiative des Komitees unterschrieben hunderte Beschäftigte eine Resolution, in der sie den Betriebsrat zum Rücktritt aufforderten. Dessen Vorsitzender, Peter Frohn, wies die Kritik zurück. ,,Ich wollte nicht zugucken, wie das Unternehmen abgewickelt wird", so Frohn. Der BR-Vorsitzende ließ sich soweit auf die Logik der Geschäftsführung ein, dass er sich gar sogar Sorgen um das Image des Betriebes machte, anstatt um die Rechte der Beschäftigten: Die Stimmung sei schlecht, der Krankenstand sei hoch, einige würden sich gar verweigern.

Unterstützung fand Frohn bei Harald Bethge, dem Bremer Landesfachbereichsleiter Verkehr bei ver.di. Es sei wichtig, Mitarbeiter schnell und mit verkürzter Kündigungsfrist zu entlassen, um das Unternehmen handlungsfähig zu halten, argumentierte dieser. Auch die geringe Abfindung rechtfertigte Bethge. Sie orientiere sich an der Garantielohnkasse des GHB. Die könne man nicht komplett für Abfindungen leeren. Schließlich müsse weiter Lohn gezahlt werden, wenn Unternehmen wegen Auftragsflauten keine GHB-Leute anfordern. ,,Es war einfach nicht mehr Geld da", erklärte Bethge, ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verwenden, dass die Hafenunternehmen einen Teil ihrer Gewinne in die Vereinskasse des GHB einzahlen könnten.

Im Windschatten der Krise

Die Notlage dauert auch im Jahr 2010 weiter an. Denn aufgrund ihrer Vereinsstruktur und ihrer Funktion als Ausgleichspuffer für Auftragsspitzen und -flauten befinden sich die Gesamthafenbetriebe trotz einer leichten Erholung der globalen Wirtschaft weiterhin in einer Schieflage. Das liegt beim GHB Bremerhaven auch an seiner Abhängigkeit von den großen Autokonzernen Mercedes-Benz und BMW, die gnadenlos die Kosten drücken wollen – nicht nur bei den Beschäftigten im Konzern, sondern auch bei der Autoverladung. So kündigte Mercedes-Benz im Sommer 2009 an, zukünftig alle Aufträge für den Autotransport in einem internetbasierten Auktionsverfahren neu ausschreiben zu wollen. Mit den profitorientierten, untertariflichen Leiharbeitsfirmen hätte der GHB da nicht konkurrieren können. Mercedes-Benz hat sich letztlich doch für die Fortführung der jahrelangen Zusammenarbeit mit dem GHB entschieden. In diesem hochprofitablen Bereich flächendeckend auf Leiharbeit zu bauen, ohne qualifizierte Beschäftigte, wäre ein zu hohes Risiko gewesen.

Aber in den Betrieben geht weiterhin die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes um. ,,Im Windschatten der Krise versuchen viele Unternehmensleitungen im Hafen- und Logistik-Bereich, bestehende Tarifverträge zu unterlaufen und drastische Lohnkürzungen durchzudrücken", wie der Hafenexperte Manfred Steglich von der Linkspartei feststellt. ,,Zur Hilfe kommen ihnen dabei Zeitarbeitsfirmen ..., die im tariffreien Raum agieren und Lohndumping in reinster Form betreiben. Aber auch das größte Bremer Hafenunternehmen, die Bremer Lagerhaus, mehrheitlich im Besitz des Landes, nutzt die Folgen der Krise als willkommene Gelegenheit, Lohntarife zu drücken oder gar neue Niedriglohngruppen zu installieren." Mit der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) hatte ver.di Bremen bereits einen Haustarifvertrag so gut wie unter Dach und Fach, der vorsieht, dass das Autoverladen künftig mit neun Euro die Stunde statt wie vorher mit 14 Euro bezahlt wird. Diese Lohnsenkung sollte auch für die Beschäftigten des GHB gelten.

Doch die erschreckend enge Verbindung der ver.di-Funktionäre in Bremen und Bremerhaven mit dem SPD-nahen Management der mehrheitlich staatlichen Bremer Hafenwirtschaft hat in der Bundestarifkommission Hafen von ver.di einen Dämpfer erhalten: Mit sieben gegen sieben Stimmen erhielt in der entscheidenden Abstimmung am 25. März der Antrag keine Mehrheit, den bundesweiten Hafentarifvertrag aufzuheben. Die Vertreter aus Hamburg und Lübeck akzeptierten weder den Neun-Euro-Lohn der BLG noch den in den Verhandlungsrunden ausgehandelten Kompromisslohn von 10,90 Euro. Sie pochten auf einen bundesweiten Tarifvertrag.

Stets dieselbe Leier

,,Alle Eckpunkte sind vom Tisch", so Klaus Lindner. Er war Verhandlungsführer von ver.di und hatte in Bremen mit den Arbeitgebern diese Eckpunkte ausgearbeitet. ,,Jetzt ist die BLG am Zug. Sie muss sagen, wie es weitergeht", erklärte der ratlose Funktionär und gab erneut freiwillig die Initiative an das Management ab. ,,Ich bin riesig enttäuscht", sagte Manfred Kuhr, stellvertretender BLG-Vorstandsvorsitzender. ,,Das was ein sehr guter Kompromiss. Ich glaube, die machen einen großen Fehler." Noch zehn Tage vor Kuhrs Wehklagen hatte der BLG-Vorstandsvorsitzende Detlef Aden im ,,Weserkurier" verkündet, dass die BLG 2009 trotz Krise Gewinne eingefahren habe: ,,Wir sind mit dem Ergebnis von 16 Millionen Euro zwar zufrieden, aber eigentlich ist es ungenügend". Aden sagte das beliebte Mantra auf, mit dem die Kapitalseite gerne den Sozialabbau begründet: Die BLG müsse konkurrenzfähig bleiben, sonst verliere sie Marktanteile, denn ,,wir können uns nicht nur über Sparen retten ... Wir als Marktführer in einzelnen Segmenten müssen jetzt imstande sein, attraktive Angebote zu machen, wo unsere Wettbewerber eher schwach werden."

Adens Doppelstrategie lautet: Massive Lohnkostensenkung nach innen, Marktoffensive nach außen. Und gleichzeitig verzichten die ver.di-Funktionäre in Bremen darauf, den verstärkten Druck auf die Beschäftigten bei gleichzeitigen Gewinnen in der Hafenwirtschaft zu skandalisieren. Zum Glück gibt es das selbstorganisierte, unabhängige Komitee ,,Wir sind der GHB!".

Gaston Kirsche (gruppe bricolage)

Internetseite des Komitees: www.wirsindderghb.de (http://www.wirsindderghb.de)
http://www.direkteaktion.org/199/tarife-in-schwerer-see (http://www.direkteaktion.org/199/tarife-in-schwerer-see)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 10:21:51 Di. 02.November 2010
ZitatProteste im Hafen gegen Sparpolitik der Regierung

Auf einer Kundgebung im Hamburger Hafen mit anschließender Barkassen-Demo haben Hunderte Beschäftigte der Metall-ndustrie gegen die Sparpolitik der Bundesregierung protestiert. "Mit dem sogenannten Sparpaket wird die gesellschaftliche Spaltung weiter vertieft. Es wird ausgerechnet bei denen gekürzt, die schon am unteren Ende der Gesellschaft stehen", sagte IG-Metall-Vizechef Detlef Wetzel bei der Aktion.


Die Proteste richteten sich etwa gegen Leiharbeit, Rente mit 67 und der nach Ansicht der Metaller zu geringen Gehälter. "Hier werden Löhne gezahlt, ganz nach dem Sprichwort: Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel", sagte Wetzel. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich 2000 Beschäftigte an der Aktion. Die Polizei zählte 800 Teilnehmer. Anstatt die Verursacher der Finanzkrise in die Schranken zu verweisen, habe die Politik dafür gesorgt, dass an den Finanzplätzen die Party weitergehe, kritisierte der Hamburger IG-Metall-Chef Eckard Scholz
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article10660402/Proteste-im-Hafen-gegen-Sparpolitik-der-Regierung.html (http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article10660402/Proteste-im-Hafen-gegen-Sparpolitik-der-Regierung.html)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 17:26:29 Di. 06.September 2011
ZitatRhenus Midgard Nordenham
Hafenarbeiter streiken bis Mitternacht

Die Hafenarbeiter bei Rhenus Midgard in Nordenham wollen bis in die Nacht hinein streiken. Das sagte ein Verdi-Sprecher. Alle Beschäftigten seien der Aufforderung zum Streik gefolgt. Bei dem Arbeitskampf geht es um einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung.


Außerdem wollen die Streikenden erreichen, dass Rhenus Midgard die Löhne branchenüblich anhebt. In einem zentralen Tarifvertrag war 3,9 Prozent mehr Gehalt vereinbart worden. In der Vergangenheit waren diese Tariferhöhungen laut Gewerkschaft in Nordenham übernommen worden.
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikstreiknordenham100.html (http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikstreiknordenham100.html)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 16:52:03 Di. 28.August 2012
Einladung zum 4. internationalen Erfahrungsaustausch Hafenarbeiter

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir laden Euch für den 1. und 2. September zu einer Konferenz der Hafenarbeiter ein. Es geht uns um die Verteidigung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen und dem Aufbau einer internationalen Koordinierung der Hafenarbeiter und ihrer Kämpfe an der Basis, so dass wir eine einige Kampffront gegen die internationalen Terminalbetreiber (Global Network Terminal Operators) besonders im Containerumschlag aufbauen können ...

Quelle: Puxantans Neuer Blog (http://punxatan.blogspot.de/2012/08/einladung-zum-4-internationalen.html)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 21:39:05 Sa. 01.September 2012
01.09.12 - Streik von Hafenarbeitern in Kolumbien

In Buenaventura, dem größten Pazifikhafen Kolumbiens, streiken seit Donnerstag mehr als 500 Hafenarbeiter. Der Containerhafen ist zu 70 Prozent lahmgelegt ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw35/01.09.12-streik-von-hafenarbeitern-in-kolumbien)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 20:04:06 Do. 13.September 2012
13.09.12 - Polizei verletzt kolumbianische Hafenarbeiter

Nach ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen der "Union Portuaria de Colombia" (Gewerkschaft der Hafenarbeiter in Kolumbien) und dem Terminalbetreiber TECSA für die Beschäftigten von Kolumbiens größtem Hafen Buenaventura gehen die Behörden zu verschärfter Unterdrückung über ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw37/13.09.12-polizeieinsatz-gegen-kolumbianische-hafenarbeiter)
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: xyu am 18:24:48 Mi. 19.September 2012
ZitatDie Ortsgruppe Nr. 4 Göteborg des schwedischen Hafenarbeiterverbandes hat beschlossen, am Generalstreik der europäischen Hafenarbeiter teilzunehmen. Der Streik richtet sich gegen die geplante Deregulierung in Portugals Häfen. "Es geht um Arbeitsplätze und die Erhaltung von Arbeitsbedingungen in den Häfen,"sagt Erik Helgeson, Kassierer der Ortsguppe 4, ("Hafen-Vier"). Zu den Forderungen der EU im Rahmen der "Krisen-Hilfe" gehört die Deregulierung den portugiesischen Häfen, sowie die Aufhebung der strikten Arbeitsteilung zwischen Schiffsbesatzungen und Hafenarbeitern. Sich an die Seite der portugiesischen Hafenarbeiter zu stellen ist für die "Hafen-Vier" unvermeidlich. "Sie sind die ersten in einem Prozeß, der alle Häfen betreffen wird. Wenn wir jetzt nicht mobilisieren, werden sie sich Land für Land, Hafen für Hafen vornehmen. Schlußendlich sind wir an der Reihe, und dann gibt es niemanden, der uns unterstützen kann," sagt Erik Helgeson zur syndikalistischen Wochenzeitung Arbetaren.

Die portugiesischen Hafenarbeiter haben seit mitte August mehrmals gestreikt. Nun sammeln sich Europas Hafenarbeiter in der Europäischen Hafen-Internationale EDC zur Gegenoffensive. "Wir hoffen mit unseren Sympathiestreiks alle Häfen Europas stillzulegen. Das wird ein verdammt turbulenter Herbst und Winter," so Erik Helgeson. Die anderen Ortsgruppen des Hafenarbeiterverbandes werden, eine nach der anderen, Stellung zu der Frage nehmen. Die Sympathiemaßnahmen werden dann durch den EDC koordiniert und werden Ende dieses Monats stattfinden. Der Hafenarbeiterverband gehört dem reformistischen Gewerkschaftsbund LO nicht an. Obwohl der Hafenarbeiterverband die Mehrheit der Hafenarbeiter organisiert, ist es der LO-Verband "Transport", der Tarifpartei ist. Deshalb ist der Hafenarbeiterverband nicht an eine Friedenspflicht gebunden.

(Nach einem Artikel von Axel Green in Arbetaren #36/2012)

quelle:  https://syndikalismus.wordpress.com/2012/09/19/hafen-vier-bereit-zum-sympathiestreik/
Titel: Re:Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 19:31:56 Mi. 19.September 2012
Streikwelle in Portugal trifft Häfen und Raffinerien

Dutzende Lastwagen stauen sich

Lissabon (dapd). Streiks haben in Portugal Häfen und Raffinerien lahmgelegt. Die Hafenlotsen streikten am Montag gegen Stellenstreichungen, die nach Einschätzung ihrer Gewerkschaft die Sicherheit gefährden. Die Lotsen wollten die Arbeit für 48 Stunden niederlegen, andere Hafenarbeiter und Mitarbeiter der Hafenverwaltung sollen im Lauf der Woche folgen. Im größten portugiesischen Hafen in Lissabon stauten sich bereits Dutzende Lastwagen am Containerterminal. Nach Angaben des Instituts für Häfen und Seetransport haben aber viele Schiffe ihre Lieferungen verlegt, um Verzögerungen zu verhindern ...

Quelle: Die Welt (http://www.welt.de/newsticker/news3/article109287384/Streikwelle-in-Portugal-trifft-Haefen-und-Raffinerien.html)
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:05:12 Do. 23.Juni 2022
ZitatHafenarbeiter legen Schiffsabfertigung in Seehäfen lahm   

Drei Wochen nach dem ersten Warnstreik in Deutschlands großen Seehäfen haben die Hafenarbeiter erneut die Arbeit niedergelegt. Diesmal wollen sie im Kampf für höhere Löhne richtig ernst machen.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.streik-in-norddeutschland-hafenarbeiter-legen-schiffsabfertigung-in-seehaefen-lahm.d1dc3957-23b1-43f3-aa0c-ebe054ea259f.html
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 22:38:19 Do. 23.Juni 2022
ZitatSchon jetzt Stau in der Nordsee
Hafenarbeiter-Streiks verschärfen Lieferkettenstörungen

Im Hamburg legen Hafenmitarbeiter die Arbeit nieder. Das könnte noch größere Verzögerungen der internationalen Lieferketten bewirken, denn schon jetzt stauen sich Containerschiffe vor der Nordseeküste - und ein Ende der Streiks ist vorerst nicht absehbar.
Video: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Hafenarbeiter-Streiks-verschaerfen-Lieferkettenstoerungen-article23419123.html
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: BGS am 06:34:01 Di. 28.Juni 2022
Wird in den Kieler Häfen ebenfalls gestreikt? In welchem Aussmass?

MfG

BGS
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 17:40:18 Di. 28.Juni 2022
Nur in Hamburg und Niedersachsen, so weit ich weiß.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 18:35:59 Do. 30.Juni 2022
Zitat30.6.22
Arbeitgeberpräsident bringt Brechung von Streikrecht ins Gespräch

Braucht Deutschland einen »nationalen Notstand«, um Streiks wie zuletzt in den Seehäfen zu unterbinden? Arbeitgeberpräsident Dulger denkt laut darüber nach – und erntet Empörung bei Gewerkschaftern.
(...)
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitgeberpraesident-rainer-dulger-bringt-brechung-von-streikrecht-ins-gespraech-a-45ee4b62-d536-42e1-97f7-883f5153e8b0?

Höllenqualen soll er erleiden.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 13:26:10 Fr. 01.Juli 2022
Zitat4000 Hafenarbeiter legten Arbeit nieder
Mega-Streik in Hamburg - jetzt stauen sich riesige Frachtschiffe vor Urlaubsinsel


... In den ohnehin schon verstopften Häfen droht daher das Chaos. Bereits seit Mittwochabend warten Schiffe vor Wangerooge und stauen sich am Horizont. Aufnahmen der Trackingseite Vesselfinder verdeutlichen die angespannte Lage. Zahlreiche Frachtschiffe bilden Gruppen und warten auf die Weiterfahrt.

Dazu kommt noch, dass aufgrund der Corona-Pandemie schon mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität im Stau steht, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft mitteilte. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht. Nach dem Ende des Lockdowns am weltgrößten Containerhafen in Shanghai rollt nun eine Welle an Containerfrachtern auf Europa zu.
https://www.focus.de/finanzen/mega-streik-in-hamburg-jetzt-stauen-sich-riesige-frachtschiffe-vor-urlaubsinsel_id_107987885.html

Haha. Wer sagt denn, Klassenkampf wäre von gestern?
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:18:51 Fr. 01.Juli 2022
ZitatHAFENARBEITER - Das hat gesessen! Jetzt die volle Kampfkraft in den Häfen einsetzen!

Die Landesleitung Nord der MLPD hat heute unter der Überschrift "Das hat gesessen! Jetzt die volle Kampfkraft in den Häfen einsetzen!" eine Erklärung veröffentlicht, die auch als gestaltetes Flugblatt zur Verfügung steht und verteilt wurde.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlichen Glückwunsch zu eurem Kampf um die Erhöhung eurer Löhne! Ihr habt Eindruck hinterlassen und Sympathie gewonnen bei vielen Belegschaften durch eure kämpferische Haltung. Ihr habt eure Warnstreiks mit machtvollen Demonstrationen verbunden. Ihr zeigt, dass es angesichts der grassierenden Inflation richtig ist, hohe Lohnforderungen aufzustellen. Das hat euch viel Solidarität eingebracht. Mit eurer Festgeldforderung von 1,20 € habt ihr auch klar gemacht, dass es euch besonders um die Verbesserung der Löhne der unteren Lohngruppen geht. Im gleichen Sinn wirkt auch die Forderung nach einer Einmalzahlung, die ebenfalls diesen Kolleginnen und Kollegen besonders zugute kommt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw26/das-hat-gesessen-jetzt-die-volle-kampfkraft-in-den-haefen-einsetzen
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 15:25:03 Mi. 06.Juli 2022
Verhandlung ist gestern ohne Ergebnis beendet worden. Verdi will keinen Streik aber der Druck von unten ist relativ stark.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 19:45:36 Sa. 09.Juli 2022
Zitat Ver.di bricht Tarifverhandlungen ab
Explosive Stimmung am Hafen

Die Verhandlungen zwischen Ver.di und dem Zentralverband der Seehäfen sind erneut unterbrochen. Die Wut ist bei den Hamburger Hafenarbeitern groß.
https://taz.de/Verdi-bricht-Tarifverhandlungen-ab/!5862683/
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 18:22:52 Di. 12.Juli 2022
Zitat12.7.22
Nächster Streik der Hafenarbeiter droht schon diese Woche

Im festgefahrenen Streit zwischen Ver.di und Arbeitgebern bahnt sich die nächste Eskalationsstufe an. Kaum noch Chance auf Einigung.

Im Tarifkonflikt der rund 12.000 Beschäftigten der deutschen Seehäfen zeichnet sich ein harter Arbeitskampf ab. Zwar wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer voraussichtlich noch einmal zu Gesprächen in großer Runde zusammenkommen. Gleichwohl bereiten sich beide Seiten auf Streiks in den Häfen vor. Und diesmal geht es nicht um vier oder 24 Stunden wie bei den letzten Arbeitskampfmaßnahmen. Jetzt ist von zwei Tagen Warnstreik im Hafen Hamburg die Rede.

[spoiler]Nach Abendblatt-Informationen soll von Donnerstag, 6 Uhr, bis Sonnabend, 6 Uhr, die Arbeit niedergelegt werden, wenn – wie erwartet – keine Einigung erzielt wird. Dem Hamburger Hafen droht damit Stillstand an den Terminals und damit noch mehr Containerstau und Chaos bei der Abfertigung. ,,Angesichts der ohnehin angespannten Situation in den globalen Lieferketten bedeutet jede weitere Verzögerung eine Verschärfung der Versorgungslage in Deutschland", warnte eine Sprecherin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Man sei überzeugt, dass eine Lösung auf dem Verhandlungswege möglich sei.
Hafen Hamburg vor Streik der Hafenarbeiter: Kaum Chancen auf Einigung
Offiziell wollen sich weder der Zentralverband der deutschen Seehäfen (ZDS) noch die Gewerkschaft Ver.di als Verhandlungsführer äußern, doch nach bisher sechs gescheiterten Verhandlungsrunden sehen sie kaum Chancen auf eine Einigung. Die Bundestarifkommission von Ver.di hat beschlossen, den ZDS noch einmal zum Gespräch zu bitten, doch die Streikbereitschaft ist hoch.
Das hatten Sondierungen in den Betrieben ergeben. Der ZDS hat der Gewerkschaft zuvor mit Zuschlägen und Einmalzahlungen wie berichtet ein Plus von 12,5 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Dieses gilt aber nur für die Beschäftigten in reinen Containerbetrieben. Für alle anderen sieht die Offerte nur ein Plus zwischen 5,5 Prozent und 9,6 Prozent vor.
Hafen Hamburg: Derzeit warten 22 Schiffe in der Deutschen Bucht
Die Arbeitnehmer wollen darauf nicht eingehen, weil derzeit nicht absehbar ist, wie sich die Inflation weiterentwickelt. Sie fordern deshalb ein Sonderkündigungsrecht für den Tarifvertrag nach einem Jahr. Die Arbeitgeber wollen sich darauf nicht einlassen. Dennoch soll heute noch einmal darüber geredet werden.
Dem Schiffsradar zufolge warten derzeit 22 Schiffe in der Deutschen Bucht darauf, in den Häfen abgefertigt zu werden. Davon haben zehn Hamburg zum Ziel. Damit ist der Schiffsstau in der Nordsee in den vergangenen Tagen etwas abgebaut worden. Treten die Hafenarbeiter in den Ausstand, wächst er wieder an.[/spoiler]
https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article235878101/hafen-hamburg-hafenarbeiter-tarifstreit-ver-di-zds-hhla-versorgungslage-schiffsstau-nordsee.html?
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 13:47:36 Do. 14.Juli 2022
Zitat14.7.22
(...)
Rund 12.000 Menschen arbeiten in den deutschen Seehäfen - von Hamburg bis nach Bremerhaven und Brake. Und überall dort ruht seit Beginn der Frühschicht am Donnerstag die Arbeit. Schiffe werden dann voraussichtlich nicht mehr abgefertigt. Doch die Hafenbetriebe wollen sich nach Informationen von NDR 90,3 gegen den Streik wehren. Beim Arbeitsgericht Hamburg sind mehrere Anträge auf Einstweilige Verfügungen eingegangen. Verhandelt werden soll schon ab 14 Uhr.
(...)
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Warnstreik-in-Hamburg-und-anderen-Haefen-bis-Sonnabend,hafenstreik120.html

Diese Anträge auf Einstweilige Verfügungen hier und dort nehmen langsam überhand.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Ferragus am 21:51:22 Do. 14.Juli 2022
und irgendein Gericht verhängt eine Friedenspflicht bis Ende August: freilich keine große Überraschung im Land der Tarifpartner, trotzdem zum Kotzen, aber es öffnet vielleicht auch ein paar Augen!
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: BGS am 06:39:37 Fr. 15.Juli 2022
Hoffentlich. "Illegale" Streiks bringen eher etwas.

Der Polarhafen ruft.

MfG

BGS
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 11:54:02 Fr. 15.Juli 2022
https://twitter.com/redpartisan0/status/1547874804744654850
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 13:29:24 Fr. 15.Juli 2022
https://twitter.com/KGK_News/status/1547896449651712002
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 15:31:27 Fr. 15.Juli 2022
https://youtu.be/QCE-KHo2rjI
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 20:30:55 Fr. 15.Juli 2022
Zitat48-STUNDEN-STREIK - ,,Wir sind der Hafen!" - Scharfer Protest gegen erzwungene Friedenspflicht in Hamburg

Der aktuelle 48-Stundenstreik ist nach den 24-Stundenstreiks am 9. und 23. Juni der dritte und längste gewerkschaftliche Tarifstreik der Hafenarbeiter seit 44 Jahren! Ver.di verlangt für die 12 000 Hafenarbeiter unter anderem einen nicht näher bezifferten ,,tatsächlichen Inflationsausgleich" sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw28/wir-sind-der-hafen-scharfer-protest-gegen-erzwungene-friedenspflicht-in-hamburg-1
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 18:55:56 Sa. 16.Juli 2022
Hafenarbeiter solidarisch mit den Klinkbeschäftigten
(https://abload.de/img/g2jvz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=g2jvz.jpg)
Krankenhausbeschäftigte solidarisch mit den Hafenarbeitern


https://twitter.com/KGK_News/status/1548309549177655298
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 13:09:09 So. 17.Juli 2022
SOLIDARITÄT AUS BERLIN WEDDING

(https://abload.de/img/xfk2a.jpg)

Unsere Solidarität gilt dem Hafenstreik in Hamburg!

Auch wenn der Warnstreik vorerst beendet ist, gilt für die Bosse und die Polizei weiterhin:
Hände weg vom Streik! Stoppt die Angriffe auf die Kolleg*innen!

Wir senden solidarische Grüße aus Wedding!
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 13:19:38 So. 17.Juli 2022
(https://abload.de/img/jgjk4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=jgjk4.jpg)

(https://abload.de/img/jbkyw.png) (https://abload.de/image.php?img=jbkyw.png)

In Hamburg streiken die Hafenarbeiter - und der Staat tut nichts gegen die Preissteigerungen sondern schickt seine Schlägertrupps. Hoch mit den Löhnen, runter mit den Preisen!
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 15:43:00 Mo. 18.Juli 2022
https://twitter.com/KGK_News/status/1548363242057060358
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 16:43:18 Mo. 18.Juli 2022
https://youtu.be/9r3wGVgzSfI
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: dagobert am 17:09:49 Mo. 18.Juli 2022
ZitatWir spiegeln die Petition der ver.di Kolleg:innen. Die Petition kann hier unterschrieben werden. (https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSfoXrGb2UHchktW3HAI3qUq1nJA7U7BYL_yWp2NZF8b0g-e3A/viewform)
https://www.klassegegenklasse.org/petition-hafenstreik-gegen-jede-einschraenkung-des-streikrechts/


Wobei ich mir keine Illusionen mache, welchen Erfolg diese Petition (nicht) haben wird.
Mehr als etwas Öffentlichkeit für das Thema wird die kaum bewirken; eine Änderung des Streikrechts ist auf diesem Weg jedenfalls nicht zu erreichen.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:53:30 Di. 19.Juli 2022
ZitatHAMBURG - Polizeieinsatz gegen streikende Hafenarbeiter - Petition für Streikrecht

Am Samstag haben die norddeutschen Hafenarbeiter ihren dritten Streik beendet. In Emden, Wilhelmshaven, Brake, Bremerhaven, Bremen und Hamburg bewegte sich 48 Stunden kein Kran.

Am Freitag kamen gut 5000 Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter zu einer lautstarken und kämpferischen Demonstration nach Hamburg, um das ,,Inflationsmonster zu stoppen!" Ver.di fordert einen nicht genau bezifferten ,,Inflationsausgleich" und eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro. Das bedeutet bei Löhnen von derzeit knapp unter 15 Euro bis gut 28 Euro pro Stunde eine Gehaltssteigerung um bis zu 14 Prozent. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) bietet bislang nach sechs Verhandlungsrunden zwei Erhöhungsschritte in diesem und im nächsten Jahr von 3,2 und 2,8 Prozent und Einmalzahlungen von insgesamt 600 Euro an. Das lehnen die Hafenarbeiter einhellig ab. Die MLPD Hamburg, die Landesleitung Nord der MLPD und die Rotterdamer Hafenarbeiterzeitung "De volle Lading" haben ihre Solidarität erklärt und unterstützen den Streik aktiv.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw29/polizeieinsatz-gegen-streikende-hafenarbeiter
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:11:20 Sa. 23.Juli 2022
https://twitter.com/KGK_News/status/1550835991962869760
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 12:35:59 Mi. 27.Juli 2022
Zitat26.7.22
»60 Überstunden pro Monat sind Normalität«
Hafenarbeiter kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen. Petition gegen Einschränkung des Streikrechts.
(...)
In Hamburg soll es laut der zuständigen Anwältin formale Fehler gegeben haben. Daraufhin sicherte Verdi in einer außergerichtlichen Vereinbarung den Arbeitgebern zu, bis zum 26. August nicht mehr zu streiken...
(...)
https://www.jungewelt.de/artikel/431211.klassenkampf-60-überstunden-pro-monat-sind-normalität.html

Aus einem Leserbrief dazu:

Die Gewerkschaft Verdi hat diesen vielversprechend begonnenen Arbeitskampf abgebrochen, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. Die Niederlage hat sie sich selbst zuzuschreiben. Leidtragende sind die Hafenarbeiter. Eine »Petition« gegen eine selbstverschuldete Niederlage ist nicht die geeignete Antwort darauf. Gegen wen sollte sie sich richten? Eine geeignete Antwort wäre die Mobilisierung der Hafenarbeiter und sofortige Transparenz über das Zustandekommen des Hamburger Vergleichs sowie personelle Konsequenzen aus diesem Desaster.
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:14:40 Di. 16.August 2022
ZitatHAFENARBEITERSTREIK - Politisierung durch Monopolangriffe

Die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter werden wohl ihren Ohren nicht getraut haben, als sie hörten, dass Kanzler Olaf Scholz (SPD) ihr weltweites Solidaritätsmotto ,,You'll never walk alone" zitierte, das außerdem die Hymne vieler Fußballclubs – zum Beispiel des FC Liverpool – ist. Stefan Wolf, Präsident des Kapitalistenverbands Gesamtmetall, hat das gleich mal auf sich bezogen, und forderte am 14. August in der "Welt am Sonntag" eine Nullrunde angesichts der Gasumlage: ,,Wenn wir im Herbst in eine Gasmangellage kommen, fällt das genau in unsere Tarifrunde" ... ,,Dann wird es nicht möglich sein, die Firmen der Metall- und Elektroindustrie mit Lohnerhöhungen weiter zu belasten."

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw33/politisierung-durch-monopolangriffe
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 10:19:30 So. 21.August 2022
Zitat21.8.22
Vor dem Showdown - nächster Streik schon kommende Woche?

Die Verhandlungen im Tarifstreit um die Löhne für Hafenarbeiter gehen in die zehnte Runde. Doch die Zeichen stehen nicht auf Einigung.

[spoiler]Nach neun Verhandlungsrunden und einer Serie von Warnstreiks tritt der Tarifkonflikt um die Löhne für Hafenarbeiter in den Nordseehäfen in eine entscheidende Phase. Die Gewerkschaft Ver.di und die Hafenbetriebe nehmen am Montag in Bremen ihre Tarifgespräche wieder auf.
Bei Hafenlogistikern herrscht die große Sorge, dass Verdi im Falle einer ergebnislosen Runde sogleich zu einem weiteren Warnstreik aufrufen könnte – und schlimmstenfalls sogar eine Urabstimmung über einen längeren Erzwingungsstreik initiiert. ,,Deshalb hoffen wir, dass bei Verdi in der kommenden Woche die Vernunft obsiegt und sich die kompromissbereiten Kräfte durchsetzen und es zu einem Abschluss kommt", heißt es beispielsweise beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA. Auch auf Arbeitgeberseite hieß es jedoch schon, das vorliegende Angebot sei ,,final".

Hafen Hamburg: Nach dieser Verhandlungsrunde endet die Friedenspflicht

Beide Seiten haben zuvor zwar ihren Einigungswillen bekundet, liegen in der Einschätzung des Verhandlungsstandes aber auseinander. Während der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) nach der neunten Runde vor knapp zwei Wochen von Annäherungen sprach, hatte sich Verdi-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth ,,enttäuscht über die geringe Annäherung" geäußert. Am Freitag forderte sie vom ZDS abermals ein verbessertes Angebot. Es liege nun an den Arbeitgebern, ob es zu einem Verhandlungsergebnis komme.
Die zehnte Runde ist der letzte von drei Terminen, die die Tarifparteien nach einem gerichtlichen Vergleich vereinbaren mussten. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass weitere Warnstreiks bis zu dieser Runde ausgeschlossen sind. ,,Wir erwarten nach wie vor, dass die Arbeitgeberseite die gerichtlich verordneten drei Verhandlungstermine nutzt, um einen Tarifabschluss voranzubringen und entsprechende Angebote zu unterbreiten", sagte Schwiegershausen-Güth.

Tarifstreit: Das sind die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgebern

Im Kern geht es in dem Konflikt darum, die Verdi-Forderung nach einem Ausgleich der aktuell sehr hohen Inflation mit dem Wunsch der Arbeitgeber nach einer 24-monatigen Laufzeit zusammenzubringen. Im Gespräch waren zuletzt mögliche Mechanismen und Kriterien, die im Falle einer 2023 anhaltend hohen Teuerung eine Nachbesserung oder Nachverhandlung für das zweite Jahr der Laufzeit ermöglichen würden. Nach Verdi-Angaben haben die Arbeitgeber in der vorigen Verhandlungsrunde ,,ein Modell vorgelegt, das das Risiko für mögliche Preissteigerungen im zweiten Jahr zu 30 Prozent auf die Beschäftigten verlagert".
Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bedeuten würde. Auf dem Tisch liegt seit Anfang Juli ein als ,,final" bezeichnetes Angebot der Arbeitgeber - bei allerdings 24 Monaten Laufzeit - mit 12,5 Prozent mehr für die Beschäftigten in Containerbetrieben und 9,6 Prozent für Mitarbeiter in konventionellen Betrieben. Für ,,Beschäftigungssicherungsbetriebe" mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem Sanierungstarifvertrag taxiert der ZDS das Angebot auf 5,5 Prozent.

Hafen Hamburg: In Großbritannien streiken die Hafenarbeiter bereits

Im Hafen ist die Sorge groß, dass es – sollten die Verhandlungen ohne Ergebnis bleiben – zu einem Streik kommen könnte, der mehr als nur einige Stunden oder wenige Tage dauern könnte. In Großbritannien hat ein solcher bereits begonnen: Am größten Containerhafen des Vereinigten Königreichs in Felixstowe wollen die Hafenarbeiter von Sonntag an für acht Tage die Arbeit niederlegen.
Der Streik droht, die durch den Brexit und die weltweiten Krisen angespannten Lieferketten weiter zu belasten: ,,Fast die Hälfte des britischen Containerverkehrs geht durch den Hafen in Felixstowe hindurch und 65 Prozent der ankommenden Container", sagte die britische Handelsexpertin Rebecca Harding der Deutschen Presse-Agentur. Ein achttägiger Streik, wie er von Sonntag an geplant ist, bedeute ein Risiko für Im- und Exporte im Wert von rund 800 Millionen Pfund (rund 950 Mio Euro) - besonders betroffen sei die Kleidungs- und Elektronikbranche. Auch in Großbritannien entzündete sich der Streit an Lohnerhöhungen im Angesicht der stark gestiegenen Inflation – in Großbritannien lag sie im Juli bei mehr als zehn Prozent.[/spoiler]
https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article236211117/hafen-hamburg-hafenarbeiter-streik-tarifstreit-hhla.html?
Titel: Re: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 11:00:59 Mo. 22.August 2022
(https://abload.de/img/sbcxr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=sbcxr.jpg)
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 19:15:27 Di. 23.August 2022
ZitatKÄMPFERISCHE HAFENARBEITERKUNDGEBUNG - Wir sind nicht kampfesmüde – wir fangen erst an!

Vor dem Beginn der 10. Verhandlungsrunde von ver.di mit dem Zentralverband der Deutschen Seehäfen (ZDS) über die Löhne in den Seehäfen trafen sich rund 300 Kolleginnen und Kollegen aus Emden, Wilhelmshaven, Brake, Bremen/Bremerhaven und Hamburg zu einer kämpferischen Kundgebung.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw34/wir-sind-nicht-kampfesmuede-wir-fangen-erst-an
Titel: Aw: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 14:10:52 Mi. 24.August 2022
Das eigene Anliegen der Hafenarbeiter wird von dem von dir zitierten DGB verraten.

https://youtu.be/pimAP7zmnI0?t=888

Jana Kamischke, Hafenarbeiterin und Vertrauenleutesprecherin aus Hamburg
Titel: Aw: Aw: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 15:13:41 Mi. 24.August 2022
Zitat24.8.22
Hafenstreiks: Ver.di verkündet Einigung
In den Tarifverhandlungen zwischen Ver.di und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) wurde eine Einigung erzielt. Am Ende standen verhältnismäßig große Nominallohnerhöhungen. Das dürfte mit der Kampfbereitschaft der Kolleg:innen zusammen hängen.
(...)
https://perspektive-online.net/2022/08/hafenstreiks-ver-di-verkuendet-einigung/

(Es wäre ganz nett, wenn Tom und dieser Draisine weniger sinnloses Zeugs, bestückt mit Schlapphutzitaten oder nicht nachvollziehbaren Unterstellungen, in diesem Thread rumklötern. Echt ein dufte Team...)
Titel: Aw: Aw: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 17:00:14 Mi. 24.August 2022
Zurück zum eigentlichen Thema. Die bürgerlichen Medien werden jubeln ob des tollen Ergebnisses, das Verdi erzielt hat und linke Medien dürften von einem relativ guten Ergebnis sprechen.

Wirtschaft und Politik dürften 3 Kreuze machen, so billig davongekommen zu sein mit so einem laut- bzw. kampflosen Abschluß. Nach dem Ende des Streikverbots wurde der Arbeitskampf nicht wieder aufgenommen.

Sicherlich liegen die Verhandlungsergebnisse über dem, was sonst so üblich ist bei Tarifabschlüssen in Deutschland. Eine Inflationsklausel für eine Inflationsrate von bis zu weiteren 5,5 Prozent ist erwähnenswert. Für den Fall einer noch höheren Inflationsrate wurde ein Sonderkündigungsrecht für den ansonsten zwei Jahre gültigen neuen Tarifvertrag eingeführt. Immerhin.

Aber es ist alles halt nur relativ und kann nur angesichts der darniederliegenden Arbeiterbewegung als gut bezeichnet werden.

Hamburg ist die reichste oder zweitreichste Stadt der Republik. Das hat sie hauptsächlich dem Hafen zu verdanken. Würden die Hafenarbeiter alle den doppelten Lohn kriegen, wäre es aus der Portokasse der Hafenbtriebe zu zahlen.

Die Hafenarbeiter haben den Arsch hochgekriegt und waren bereit, nicht nur für sich bessere Verhältnisse zu erkämpfen, sondern sie zeigten sich auch solidarisch anderen Arbeitskämpfen gegenüber. Sie sitzen an einem Knotenpunkt der Wirtschaft. Sie haben die Macht, die Wirtschaft der halben Republik lahmzulegen. Sie hätten nahezu alles durchsetzen können, auch politische Forderungen.

Vielleicht träume ich im Moment, aber diese Möglichkeit ist real vorhanden. Doch nicht mit diesen Gewerkschaften.
Titel: Aw: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:42:35 Mi. 24.August 2022
ZitatDoch nicht mit diesen Gewerkschaften.

Die Mitglieder würden sicher gerne für mehr, ggfs auch für politische Forderungen streiken. Die Kritik muss sich also gegen die Gewerkschaftsbürokratie richten.

Es ist schwierig, aber ein Lohnnachschlag muss über einen selbständigen Streik von den Mitgliedern an der Gewerkschaftsbürokratie vorbei erkämpft werden.
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: dagobert am 19:50:27 Sa. 27.August 2022
ZitatSo positiv, wie ver.di und der ZDS es bewerten, sieht das Ergebnis jedoch höchstens für einen kleinen Teil der Belegschaften aus. Während die Löhne in den Vollcontainerbetrieben rückwirkend zum 1. Juli diesen Jahres um 9,4 Prozent steigen sollen, sind es in den konventionellen und Stückgutbetrieben schon nur noch 7,9 Prozent. In beiden Fällen sind Sonderzahlungen bereits eingerechnet.

Über die Beschäftigten in den Betrieben der Kategorie C, also jenen, für die ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag gilt, schwieg die erste Ankündigung von ver.di komplett. Inzwischen ist bekannt, dass sie im ersten Jahr lediglich 3,5 Prozent mehr Entgelt bekommen sollen. Im zweiten Jahr sollen es sogar nur 2,5 Prozent sein.

Das Verhandlungsergebnis vergrößert das bereits bestehende Lohngefälle und damit droht auch die weitere Spaltung der Kolleg:innen der verschiedenen Betriebe. Sie hatten jedoch immer wieder betont, wie wichtig es ihnen sei, dass während des Arbeitskampfes eine Einheit der Beschäftigten entstanden ist. Die Lohnerhöhungen für die unteren Lohngruppen und die C-Betriebe waren eine zentrale Forderung vieler Beschäftigter gewesen. Gerade diese jedoch hat die Verhandlungsführung nun links liegen gelassen.

[...]
Über das Tarifergebnis hat ver.di einen ,,Diskussionsprozess" mit den Mitgliedern in den Betrieben angekündigt. Wie dieser genau aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Schon am 5. September soll die Bundestarifkommission final über das Ergebnis entscheiden. Klar ist jedoch: Geht es nach dem Willen der ver.di-Führung, wird die Meinung der Kolleg:innen bestenfalls angehört, die Entscheidung bleibt allein bei der Tarifkommission.

Soll das Verhandlungsergebnis angenommen werden oder ist jetzt der Zeitpunkt für einen harten, unbefristeten Streik gekommen? Die Bundestarifkommission hat sich bereits entschieden und empfohlen, das Ergebnis anzunehmen. Darüber entscheiden sollten aber nur die Kolleg:innen selbst. Deshalb braucht es eine wirklich umfassende Diskussion unter den Kolleg:innen und zuletzt eine Urabstimmung darüber, wie es weitergehen soll. Einen Abschluss unterhalb der Inflationsrate darf es für keine der Lohngruppen geben! Ein Vollstreik könnte die Forderungen vollständig erkämpfen.
https://www.klassegegenklasse.org/tarifstreit-am-hafen-keine-einigung-ohne-urabstimmung/
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:15:03 Di. 06.September 2022
ZitatKÜSTE - Tarifabschluss: Heftige Diskussionen unter den Hafenarbeitern

Seit Bestehen der BRD gab es den ersten gemeinsamen Streik der Hafenarbeiter an der ganzen Küste. Mit ihrem zweitägigen Streik setzten diese Wirtschaft und Konzerne unter Druck und machten die bedeutende Rolle der internationalen Transportarbeiter im Industrieproletariat deutlich.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw36/tarifabschluss-heftige-diskussionen-unter-den-hafenarbeitern
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Fritz Linow am 21:47:17 Sa. 08.Oktober 2022
Noch kurze Zeit in der Mediathek:

ZitatBrüder

Der Stummfilm über den Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97 entstand im Auftrag der Gewerkschaft der Hamburger Hafenarbeiter. Am historischen Beispiel des niedergeschlagenen Streiks schildert Hochbaums Film, wie wichtig Solidarität zwischen den Lohnarbeitern ist, und exemplifiziert das am Schicksal von zwei Brüdern.
(...)
Der Film wurde Anfang 1929 innerhalb von zwei Monaten abgedreht.
(...)
https://www.arte.tv/de/videos/103473-000-A/brueder/
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:06:57 Sa. 25.März 2023
ZitatHAMBURG - Drittgrößter Hafen Europas steht still!

Am Warnstreik am 23. März 2023 in Hamburg zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst beteiligten sich unter dem Motto ,,Wir sind das Gold der Stadt" 6000 Kolleginnen und Kollegen, mehr als von ver.di erwartet. 5000 von ihnen kamen um 9 Uhr zur Kundgebung auf dem Rathausmarkt und beteiligten sich danach an der Demo durch die Stadt zum Gewerkschaftshaus, ein imposanter und lebendiger Aufzug!

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw12/drittgroesster-hafen-europas-steht-still-1
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 18:23:31 Sa. 25.März 2023
rf-news hat seine Verdienste, über Arbeitskämpfe weltweit zu berichten.
Bei den politischen Einschätzungen krieg ich aber ne Krise.
Es klingt stets so, als hätten die Kollegen so viel dazugelernt, sind nun wütend und richtig kämpferisch, etc..
Wenn dem so wäre, stünden wir vor einer Revolution.
Noch bleiben die Kämpfe im bestehenden rechtlichen Rahmen und unter Kontrolle der sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften.
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Onkel Tom am 12:06:49 So. 26.März 2023
Ich hatte mich damals ca.2013 bei den Kämpfen bei der HHLA auch vor Ort
informiert und trotz viel rf-news, ließen sich mlpd-ler nur anfänglich
dort blicken, waren darauf von den meisten der Belegschaft unerwünscht,
so die Auskunft eines HHLA-Mitarbeiter.

Vermutlich lag es daran, das mlpd daran eiferte, die "Moderation und
Direktion" (Speerspitze) zu übernehmen.
Mein Leserbrief ca.2009 an die Mopo kam da wohl besser an, wie sich
die keinen Tierchien Heuschrecken so verhalten.

Doof, das der letzte Satz "Da hilft nur noch darüber nach zu denken,
den Betrieb zu besetzen" zensiert wurde. Kreativ wurde es ja dann doch.
Die HHLA wurde darauf nicht komplett verkauft (privatisiert).  ;)
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:11:48 Mi. 20.September 2023
ZitatHAMBURG - Machtvolle Demonstration der Hafenarbeiter

Am Dienstagabend, 19. September, machten sich unüberhörbar 3000 Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter mit Familien und Freunden auf den Weg zum Hamburger Rathaus. Sehr nervös wurden Polizei und Hamburger Senat, als die Hafenarbeiter für ihre Kundgebung vor dem Rathaus den dort in provokativer Art aufgebauten Zaun beiseite räumten für ihre Kundgebung!

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw38/machtvolle-demonstration-der-hafenarbeiter
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 20:50:01 Mo. 06.November 2023
ZitatGEGEN PRIVATISIERUNGSPLÄNE - Selbstständiger Streik im Hamburger Hafen

Vorstand und Aufsichtsrat der HH LA haben am Montag für den umstrittenen Teilverkauf des Hamburger Hafenkonzerns an die weltgrößte Reederei MSC mit Sitz in der Schweiz zugestimmt. Schon zuvor gab es große Proteste der Hafenarbeiter gegen diese Privatisierungspläne.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/selbststaendiger-streik-im-hamburger-hafen
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 17:42:50 Di. 07.November 2023
ZitatHamburg/Kollegenzeitung "Docker zeigen klare Kante" Sonderausgabe - Selbständiger Streik im Hafen: Sofortige Rücknahme des MSC-Geheimdeals! – Unbefristeter Streik aller HHLA-Betriebe, bis alle unsere Forderungen erfüllt sind!

"Docker zeigen Klare Kante", die Zeitung von Kollegen für Kollegen, berichtet in einer Sonderausgabe über den selbständigen Streik im Hamburger Hafen:

Gestern haben die HHLA und der Senat verkündet, uns an die weltgrößte Reederei MSC verkaufen zu wollen. 200 Arbeiter sind am Burchardkai sofort in den selbständigen Streik getreten. Die Nachtschicht hat übernommen. Richtig so! Eine andere Sprache verstehen Senat und Vorstand nicht! HHLA-Chefin Titzrath verkündet, sie hätten alle ,,für die HHLA und die Stakeholder relevante Aspekte" abgesichert. Für Stakeholder sind bekanntlich andere Dinge ,,relevant" wie für uns Hafenarbeiter! Während für MSC einzig und allein der maximale Profit zählt, sagen wir: Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz! Hände weg von unseren erkämpften Errungenschaften!

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/selbstaendiger-streik-hamburger-hafen-2

ZitatHamburg - Selbstständiger Streik im Hamburger Hafen - Versammlung am Morgen beschließt Fortsetzung des Streiks

Vorstand und Aufsichtsrat der HH LA (Hamburger Hafen und Logistik AG) haben am Montag dem umstrittenen Teilverkauf des Hamburger Hafenkonzerns an die weltgrößte Reederei MSC mit Sitz in der Schweiz zugestimmt. Schon zuvor gab es große Proteste der Hafenarbeiter gegen diese Privatisierungspläne. Aktualisiert 20.45 Uhr, 22 Uhr, 23 Uhr, 8 Uhr und 11 Uhr am 7.11.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/selbstaendiger-streik-hamburger-hafen
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 20:38:25 Di. 07.November 2023
Die Zeitschrift Wildcat zum Streik:
https://wildcat-www.de/wildcat/112/w112_hafen.html
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 02:52:11 Mi. 08.November 2023
Was im Hamburger Hafen abgeht ist spannender als das, was im Berliner Reichstag passiert.

Man kann auch jenseits der Regeln kämpfen.

ZitatMit der Bild-Schlagzeile: »Gier am Pier« begann eine Hetzkampagne, die von allen Medien aufgegriffen wurde. All das heizte die Stimmung weiter an.

Es ist doch schön, daß Medienkampagnen nach hinten losgehen können und das Gegenteil von dem erreichen, was eigentlich geplant war.

Hier noch ein kurzer TV Bericht:
https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/proteste-beim-hhla-terminal/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8zMWZjM2QxOC00YTczLTRjNzUtOTIyMC01MzM1OGNmZmI3NGI
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 10:57:38 Mi. 08.November 2023
ZitatDer Machtkampf am Kai! Wilder Streik: HHLA droht Arbeitern mit Rauswurf

Es war eine spontane, wütende Reaktion: Kaum dass die Führung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Montag dem Teilverkauf an die Schweizer Reederei MSC zugestimmt hatte, waren die Arbeiter des Containerterminals Burchardkai (CTB) in einen wilden Streik getreten. Am Dienstag ging der Streik weiter. Jetzt droht der Hafenkonzern mit Konsequenzen.
https://www.mopo.de/hamburg/der-machtkampf-am-kai-wilder-streik-hhla-droht-arbeitern-mit-rauswurf/

ZitatHHLA-Proteste - Arbeit am Burchardkai wieder aufgenommen

Nach dem Protest gegen den vereinbarten Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA haben HHLA-Beschäftigte ihre Arbeit am Burchardkai (CTB) wieder aufgenommen. Der Betrieb am CTB habe am Dienstagabend wieder begonnen und laufe aktuell an allen Verkehrsträgern, teilte eine HHLA-Sprecherin am Mittwochmorgen mit. Der Burchardkai ist einer der drei Hamburger HHLA-Containerterminals.
https://live.vodafone.de/regional/hamburgsh/hhla-proteste-arbeit-am-burchardkai-wieder-aufgenommen/12355567

Die Arbeiter hofften vergeblich darauf, daß auch andere Kais sich der Arbeitsniederlegung anschließen würden. Die Kündigungsdrohungen haben auch Wirkung gezeigt. Sie waren in meinen Augen trotzdem heldenhaft und inspirierend. Nichts funktioniert, wenn die Arbeiter nicht mehr mitspielen. Das zeigt sich, wieviel Macht darin steckt.

Das werden die Ausbeuter kaum auf sich sitzen lassen. Ich vermute, es wird Abmahnungen geben. Die Bremer Daimlerarbeiter mußten nach einem Wilden Streik erfahren. Sie klagten dagegen und gewannen. Die Abmahnungen wurden zuruckgenommen. Die Daimlerarbeiter wollten bis zum Europäischen Gerichtshof klagen, um dort das deutsche Streikrecht in Frage zu stellen. Das hat nicht geklappt.
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Kuddel am 14:20:19 Mi. 08.November 2023
(https://abload.de/img/f-r_m3kxgaahkifformatjrfbu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f-r_m3kxgaahkifformatjrfbu.jpg)

(https://abload.de/img/f-r_m3kwqaa6dufformattadl6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f-r_m3kwqaa6dufformattadl6.jpg)

(https://abload.de/img/f-r_m3dxiaafpo5format52epe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f-r_m3dxiaafpo5format52epe.jpg)
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 17:26:39 Mi. 08.November 2023
ZitatHAMBURG / KOLLEGENZEITUNG ,,DOCKER ZEIGEN KLARE KANTE" SONDERAUSGABE - Selbstständiger Streik im Hamburger Hafen abgebrochen: Erhobenen Hauptes! - 8.11.

,,Docker zeigen Klare Kante", die Zeitung von Kollegen für Kollegen, berichtet in einer weiteren Sonderausgabe über den selbständigen Streik im Hamburger Hafen:

1. Einen solchen Streik gab es am Hafen seit Bestehen der BRD nicht!
Vier Schichten lang haben wir das erste Mal einen selbständigen Streik geführt. Obwohl es in Deutschland kein Streikrecht gibt, stand die Belegschaft am Burchardkai wie eine Eins: Mit Mut, Kampfgeist und unter Überwindung von Ängsten vor persönlichen Nachteilen. ,,So eine tolle Erfahrung habe ich noch nie gemacht", so eine junge Kollegin.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/selbststaendiger-streik-hamburger-hafen
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:31:42 Sa. 11.November 2023
ZitatHAMBURG / KOLLEGENZEITUNG ,,DOCKER ZEIGEN KLARE KANTE" SONDERAUSGABE - Das war ein Warnstreik! Der Kampf geht weiter: Die Privatisierung muss vom Tisch! Alle Abmahnungen zurücknehmen! Kampf um jeden Arbeitsplatz!

"Docker zeigen Klare Kante", die Zeitung von Kollegen für Kollegen, berichtet in einer aktuellen Sonderausgabe von heute:

Auf der Welt tobt der Konkurrenzkampf
Wer ist die Nummer 1 bei den Reedereien, welcher Hafen schlägt am meisten um? Es geht den Herren dabei nicht darum, was gesellschaftlich sinnvoll ist. Nein, jedes Monopol denkt nur für sich, wie es den maximalen Profit rausschlagen kann. Mitten in der Weltwirtschafts- und Finanzkrise bekommen nun auch wir die Folgen dieses Hauens und Stechens zu spüren. Denn wie immer wollen sie die Lasten ihrer Krisen auf unseren Rücken abwälzen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/das-war-ein-warnstreik-der-kampf-geht-weiter-die-privatisierung-muss-vom-tisch-alle-abmahnungen-zuruecknehmen-kampf-um-jeden-arbeitsplatz
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Onkel Tom am 00:06:04 So. 12.November 2023
Neuigkeiten zu HHLA  ;)

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Hamburg-Journal,sendung1389742.html
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 11:15:21 So. 12.November 2023
ZitatPRESSEERKLÄRUNG DER STREIKENDEN BELEGSCHAFT AM BURCHARDKAI - Streikende im Hamburger Hafen: Wirtschaftssenatorin und Senat haben uns und unsere Interessen mit Füßen getreten

Die Belegschaft am Burchardkai im Hamburger Hafen, die in der letzten Woche selbständig gestreikt hatte, und heute in Hamburg demonstriert erklärt:

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw45/streikende-im-hamburger-hafen-wirtschaftssenatorin-und-senat-haben-uns-und-unsere-interessen-mit-fuessen-getreten
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:17:30 Mo. 13.November 2023
https://youtu.be/rtw4LFyqdzI
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: Onkel Tom am 18:48:00 Mo. 13.November 2023
Danke fürs Video.. Sehenswert, was die Hafenarbeiter so sagen.

Jo, wenn es ums Verscherbeln des städtischen Tafelsilber geht
wird gern geheim gehalten und das Heuschreckentum anwesend ist,
deutet ja schon den Gesammtanteil von ca. 49% hin.

Da steckt MSC noch was in die Betiebssruktur, bis sie die 50%
Schwelle überschritten haben und dann hat die Stadt nichts mehr
zu sagen, wie es mit der HHLA weiter läuft und ihr Anteil ist
dann zu Gunsten der Hafenarbeiter leider auch nichts mehr wert.

Das haben wir genau so mit der Asklepius-Gruppe erlebt, die sich
die städtischen Krankenhäuser kauften..

Jo, ich wünsche den Hafenarbeiter_innen auch viel Kraft und
Durchaltevermögen, das Entscheidungen im Rathaus eine Kehrtwende
macht.

Und da wo besetzt und Arbeit nieder gelegt wird, fühlen sich
Heuschrecken nicht wohl  ;)
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: admin am 17:08:39 Di. 14.November 2023
So etwas wie ein Wilder Streik ist in Deutschland schon eine kleine Sensation. Und dann noch im Hamburger Hafen, ein besseres Ziel für einen selbstständigen Arbeitskampf ist kaum zu finden.

Wir sind gerade vom Jour Fixe der Gewerkschaftslinken Hamburg gebeten worden, eine aktuelle Einschätzung zur Situation im Hafen zu veröffentlichen.

Wir tun das gern, für solche Dinge wurde dieses Forum schließlich gegründet.

ZitatWie ist es zum Streik der Kolleginnen und Kollegen am CTB/Burchardkai gekommen?

Die Belegschaft des ersten und größten Containerterminals im Hamburger Hafen hatte schon immer ein großes Selbstbewußtsein. Waren sie es doch, die die wichtigste und größte Anlage am laufen hielten. Und das unter immer schwierigeren Bedingungen. Seit über 10 Jahren ist das Terminal eine Großbaustelle, verschleppte Instandhaltung der Geräte, ständige Umorganisationen durch ein chaotisches Management und seit 2020 ein zunehmender Rationalisierungsdruck durch Automatisierung und Flexibilisierung der Arbeitszeit. Das alles hat die Belegschaft an die Grenze ihrer Frustrationstoleranz gebracht. Das Ganze gipfelte nun in der Entscheidung des Senates, das ganze Unternehmen an MSC zu verkaufen. Ob zur Kenntnis genommen wurde, dass die Bundesversammlung von ver.di und die Landesbezirksleitung den Verkauf in Veröffentlichungen ablehnten ist schwer zu beurteilen. Auf der Demonstration am 20.09.2023 haben sich die Beschäftigten erst einmal deutlich Luft gemacht.
Aber was ist dann geschehen? Auf Ebene des Fachbereiches in Hamburg wurde Pläne gemacht, dem Verkauf etwas entgegen zu setzen. Ein offener Brief wurde an die Wirtschaftssenatorin geschrieben, Wahlveranstaltungen von Tschentscher wurde besucht, ver.di Funktionär*innen führten Gespräche mit der Wirtschaftssenatorin und SPD-Vertretern.
Zur Beruhigung trug das nicht bei. Menschen merken, wenn sie in den Augen derjenigen, die die politische und wirtschaftliche Macht haben, keine Rolle spielen.
Der Vorstand der HHLA goss noch einmal Öl ins Feuer, als er zur wirtschaftlichen Situation der HHLA erklärte, dass die HHLA dringend das Kapital von MSC benötige. Für die Beschäftigten hieß das, die HHLA ist vor der Pleite.

Der endgültige Auslöser...


war die veröffentlichte Entscheidung der ver.di-Arbeitnehmervertreter*innen im Aufsichtsrat der HHLA, dass sie dem Verkauf an MSC zugestimmt hätten.
Daraufhin war das Mass voll und die zweite Schicht legte am 06.11.2023 die Arbeit nieder. Es war eine mutige und selbstbewusste Entscheidung, in der Annahme, dass nun der Druck auf HHLA-Vorstand und den Senat, die Dinge ins Rollen bringen würden. In betrieblichen Fragen hat das in der Vergangenheit, sei es durch Mehrarbeitsboykott oder Go-Slow auch oft funktioniert. Jetzt aber fehlten alle Erfahrungen, wie die Situation einzuschätzen war und welche Forderungen die richtigen sind, um Vorstand und Senat unter Druck zu setzen. Die alleinige Forderung ,Kein Verkauf an MSC' taugt dazu nicht. Egal, wie laut sie vorgetragen wird.
Ebenfalls war den Kolleginnen und Kollegen nicht bewusst, dass nach einem Besuch des Personalvorstandes der HHLA Torben Seebold (vormals Leiter der Bundesfachgruppe Maritim bei ver.di) beim ver.di Bundesvorstand in Berlin, das Vorstandmitglied Christine Behle, offenbar in Absprache mit ihm, eine Überleitungstarifvertrag zum Verkauf der HHLA an MSC (,,MSC-Transaktin") forderte.
Entgegen dem Beschluss des ver.di Bundeskongresses und anderer ver.di Gremien ,Kein Verkauf der HHLA an MSC', verfolgte der Bundesvorstand die Abwicklung des von der Hamburger SPD-Führung beschlossenen Verkaufes.
Ohne, dass es ihnen bewusst war, sassen die Kolleginnen und Kollegen plötzlich zwischen zwei Fronten.
Dass von Seiten ihrer Gewerkschaft ver.di, ausser wortreichen Erklärungen nichts zu erwarten war, haben wohl auch die Beschäftigten des CTA (Container Terminal Altenwerder) und des CTT (Container Terminal Tollerort) gespürt. Denn beide Belegschaften beteiligten sich nicht an dem Streik. Die Kontaktversuche waren nicht erfolgreich. Allerdings haben diese beiden Belegschaften weit weniger Erfahrung in Auseinandersetzungen mit der Unternehmensleitung als die Beschäftigten am CTB (Container Terminal Burchardkai).

Wie kann es jetzt weitergehen?


Die Kolleginnen und Kollegen haben den Streik beendet, bevor er auseinanderfiel und in einer Presseerklärung ihre Forderungen gestellt.
Finanzsenator Dressel hat sich zu einem Gespräch bereit erklärt, wenn es in ver.di Räumlichkeiten unter der Verantwortung von ver.di statt findet. Und er weiß warum.

Denn ver.di schreibt auf ihrer Internetseite in aller Deutlichkeit:
HHLA-Verkauf: Wichtige Punkte durchgesetzt
Nach dem Verkauf von Anteilen der HHLA an die mächtige Reederei MSC hat ver.di die Beschäftigten in wesentlichen Punkten absichern können.
Diese müssen nun in einem Tarifvertrag festgehalten werden.


Für den ver.di Bundesvorstand ist das Thema also erledigt. Man ist also auf SPD-Linie.

Mit Genuss wurde das auf der Bürgerschaftssitzung am 08.11.2023 seitens der SPD der Opposition vorgehalten, dass ver.di als Vertretung der Beschäftigten, doch einverstanden sei.

Dass seitens der Gewerkschaft ver.di den Kolleginnen und Kollegen immer wieder in Veröffentlichungen mitgeteilt wird, man sei gegen den Verkauf ist eigentlich pervers.

Es ist auffallend, dass in der Presseerklärungen der Streikenden jede Kritik an ihrer Gewerkschaft fehlt. Es ist allerdings auch verständlich, ist es doch ihre Gewerkschaft von der sie sich Unterstützung und Sicherheit erwarten, denn sonst wären sie allein auf sich gestellt.

Wesentlich für den Abbruch des Streiks ist nicht die Repression des HHLA-Vorstandes.

Es fehlte die Erfahrung einzuschätzen, mit wem habe ich es zu tun, welche Forderungen ergeben sich daraus, die ich auch mit meinen Kräften erreichen kann und auf wen kann ich mich verlassen.

Und es fehlte der Mut, sich gegen eine Gewerkschaftsführung zu wehren, die sich hinter dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen auf die Seite des Senates und des Unternehmers geschlagen hat.

Ob und wie die der Kundgebung am Samstag, 11.11.2023 um 11:00 Uhr. auf dem Rathausmarkt neue Impulse geben kann oder nur noch einmal Enttäuschung und Wut heraus gelassen werden kann, wird sich zeigen.

Noch muss die Bürgerschaft entscheiden. Und ob der ver.di Bundesvorstand es durchhält, sich gegen die Interessen der Mitglieder durchzusetzen, darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

g.m. 09.11.2023
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:05:31 So. 19.November 2023
ZitatHHLA-STREIK - Skandalöse Repression gegen streikende Hafenarbeiter erfordert Politik der Arbeiteroffensive

Gegen den stolzen selbständigen Kampf der HHLA-Hafenarbeiter am Burchardkai in Hamburg haben Geschäftsleitung und Hamburger Senat eine beispiellose, skandalöse Repression gestartet: Nach zunächst 50 Abmahnungen sollen nun weit über 100 ausgesprochen worden sein!

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw46/streik-hamburg-hafen-abmahnung-kuendigung
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:14:21 Do. 30.November 2023
ZitatHAMBURG - Einstieg der weltgrößten Reederei MSC in Hamburger Hafen: Letztes Wort längst noch nicht gesprochen!

Nahezu jeden Tag verkünden Hamburger Medien den aktuellen Stand des Einstiegs des MSC-Konzerns in den Hamburger Hafen; dass immer noch etliche Prozentpunkte beim Aufkauf von HHLA-Aktien fehlen. So wurde auch die Sitzung des Hamburger Senats, auf der über den Einstieg entschieden werden soll, zunächst einmal auf den Jahresanfang 2024 verschoben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw48/einstieg-msc-hamburger-hafen
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 21:04:30 Fr. 01.Dezember 2023
ZitatERKLÄRUNG - Der Streik am Hamburger Hafen war kein ,,falsches Mittel", sondern genau richtig!

Unter dem Motto ,,Wir müssen über MSC reden" fand die Betriebsversammlung am 21. November bei der HHLA statt. Zu Recht sind die Kollegen sauer über die Geheimverträge zwischen Senat, HHLA und MSC. Der selbständige Streik war die richtige Antwort. Die Privatisierungspläne müssen vom Tisch!

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw48/streik-hamburger-hafen-goldrichtig
Titel: Aw: Streik Der Hafenarbeiter
Beitrag von: counselor am 18:16:08 Do. 28.Dezember 2023
ZitatVERANSTALTUNG DER MLPD - "Es stand Spitz auf Knopf, dass der Streik auf den ganzen Hamburger Hafen ausgeweitet wird"

Die Diskussionsveranstaltung der MLPD Hamburg mit Reinhard Funk vom Zentralkomitee der MLPD zum selbstständigen Streik der Hamburger Hafenarbeiter war sehr aufschlussreich und brachte für die Besucherinnen und Besucher viele neue Erkenntnisse und Beurteilungen. Die Veranstaltung am 16. Dezember reihte sich ein in eine entfaltete gesellschaftliche Auseinandersetzung um den Streik, über die Rolle der MLPD dabei, zu seiner politischen Dimension und über die Konsequenzen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw52/streik-fast-ausgeweitet-auf-ganzen-hamburger-hafen