Freiheitskampf in Tibet fordert die ersten Todesopfer

Begonnen von Regenwurm, 18:28:55 Sa. 15.März 2008

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Regenwurm

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Bei den heftigsten anti-chinesischen Protesten seit fast zwei Jahrzehnten sind in Tibet mehrere Menschen ums Leben gekommen. Eine Vertreterin der Notfallzentrale in der Hauptstadt Lhasa sprach von mehreren Toten. Das geistige Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, zeigte sich äußerst besorgt über die Lage in seiner Heimat. Die Aufstände seien Ausdruck der wachsenden Verbitterung der Tibeter über die mehr als 50-jährige Besatzung, sagte er in seinem indischen Exil. Washington und die EU riefen Peking zur Zurückhaltung auf.

Im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele in China verschärfen die Tibeter seit Tagen ihre Kampagne gegen Pekings Fremdherrschaft über ihre Heimat. Die Proteste in Lhasa begannen zunächst mit einem friedlichen Protestmarsch von rund hundert Mönchen vom Ramoche-Tempel nördlich der Haupstadt zum Zentrum. Auf dem Weg schlossen sich immer mehr Menschen an. Als chinesische Sicherheitskräfte einschritten, schlugen die Proteste in Gewalt um. Aufgebrachte Tibeter lieferten sich Straßenschlachten mit Polizei und Soldaten, diese schossen offenbar mit scharfer Munition zurück.

Der Rundfunksender Radio Free Asia berichtete, chinesische Sicherheitskräfte hätten mindestens zwei Menschen erschossen. Eine Sprecherin der Rettungsdienste äußerte sich schockiert über die Zahl der Opfer.

Die offiziellen chinesischen Medien schwiegen über die Aufstände. Einzig die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete kurz in ihrem englischsprachigen Dienst von brennenden Geschäften und Gewalt in Lhasa. Berichte von CNN und BBC wurden ebenso zensiert wie einschlägige Internetseiten auf Chinesisch.

Der Dalai Lama äußerte sich besorgt über die schwersten Aufstände in Lhasa seit 1989. Er rief die chinesische Führung dazu auf, den "seit langem schwelenden Konflikt" auf dem Dialogweg zu lösen. Auch seine Landleute forderte er zur Zurückhaltung auf.

Das Auswärtige Amt in Berlin riet von Reisen in das autonome Gebiet ab. Reisende vor Ort sollten "besondere Vorsicht walten lassen und den Anweisungen der Sicherheitsbehörden Folge leisten".

Tibet wird seit dem Einmarsch der chinesischen Armee 1950 von Peking regiert. Nach einem fehlgeschlagenen Aufstand der Bewohner flüchtete der Dalai Lama nach Indien, wo er seit 1959 in Dharamsala eine Exil-Regierung führt und für die Autonomie Tibets wirbt. China lehnt dies strikt ab.

Zitat"Volk wird explodieren"    

Hollywoodschauspieler Richard Gere, Buddhist und Freund des Dalai Lama, ist von der jüngsten Welle der Gewalt in Tibet nicht überrascht. Die Menschen in Tibet würden seit fast 60 Jahren "brutal unterdrückt", sagte er dem US-Fernsehsender CNN. "Wenn man ein Volk unterdrückt, wird es explodieren. Das ganze Volk wird explodieren."
 Gegenüber dem britischen Sender BBC erklärte Gere, wenn China nicht in angemessener Weise auf die Proteste in Tibet reagiere, müssten die diesjährigen Olympischen Spiele in Peking boykottiert werden. "Es wäre skrupellos, wenn wir so weiter machten, als wäre alles in Ordnung."    Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte eine Untersuchung der Ausschreitungen durch die Vereinten Nationen.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

kalle wirsch

Wenn ich diese Berichte im Fernsehen verfolge oder in der Zeitung lese, bin ich doch echt froh, hier in Deutschland zu leben. Auch wenn`s hier sicher nicht mehr so prickelnd ist und wir an ziemlich vielen Stellen Probleme haben. Aber solches Vorgehen durch den Staat wie in Tibet gibt es hier Gott sei Dank ja nicht. Bei aller Kritik an diesem und jenem in Deutschland und der Gesellschaft sollten wir trotz allem froh sein, hier zu leben und das manchmal bedenken, bevor wir uns wieder lautstark über eigentlich "Kleinigkeiten" im Vergleich zu deren Problem dort aufregen....
Ein wenig Ruhe und Gelassenheit und weniger Egoismus auf allen Seiten würde ein Zusammenleben viel harmonischer machen.  :)

Pittiplatsch

ZitatOriginal von kalle wirsch
Ein wenig Ruhe und Gelassenheit und weniger Egoismus auf allen Seiten würde ein Zusammenleben viel harmonischer machen.  :)

Gegen die egoistischen Hartzies, für Harmonie. Gruß Piiti
black hole sun
won't you come
and wash away the rain

(Soundgarden)

kalle wirsch

ZitatOriginal von Pittiplatsch
ZitatOriginal von kalle wirsch
Ein wenig Ruhe und Gelassenheit und weniger Egoismus auf allen Seiten würde ein Zusammenleben viel harmonischer machen.  :)

Gegen die egoistischen Hartzies, für Harmonie. Gruß Piiti


Wie soll Harmonie entstehen, wenn man jemanden angreift???

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