Hirnies

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 12:49:58 Do. 13.März 2003

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ManOfConstantSorrow

Ich erinnere mich an die Zeiten wo ich mit vielen anderen vor den Toren irgendwelcher Atomwaffenlager saß. Da wurden wir von den Ortsansässigen kräftig angepöbelt, "Ab ins Arbeitslager!" und son Zeugs.

Wenn ich jetzt höre, daß die Zivilangestellten von den Kasernen Demos machen oder gar streiken, weil irgendwelche Standorte geschlossen werden sollen, wird mir ganz anders. Im Grunde unterstütze ich ja Streiks und finde gut, wenn Leute für ihre Rechte demonstrieren. Die meisten Armeestandorte sind ja völlige Kuhdörfer und wirtschaftlich fast vollständig vom Militär abhängig. Aber das ist 100% Steuergeld! Mit dem Geld könnten zigmal mehr Menschen gut leben wenn man es in etwas vernünftiges investieren würde, selbst wenn man allen eine hohe Sofortrente (wie bei der Glücksspirale) zahlen würde.

Aber viel Gedankenmachen kann man von dem Haufen saufender "potentieller Mörder" + Umfeld nicht erwarten. Und ihre Branche ist ja wieder auf dem aufsteigenden Ast. Deutschland will ja den Amis konkurenz machen im Weltpolizist spielen. Macht euch schonmal drauf gefaßt in Asien und Afrika demnächst den Frieden herbeizubombadieren. Und daß hungernde und rebellierende Menschen Terroristen sind, wißt ihr ja schon!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

LuckyLuke

Moin ManOfConstantSorrow!

Wenn man am Wochenende im letzten Zug sitzt und man nur Soldaten um sich herum sieht, möchte man schon den Glauben an die Menscheit verlieren.

Es ist aber politisch nicht allzu schlau alle nur als Hirnies abzutun. Diskussionen in die Truppe tragen, Kontakte halten und ein gewisser Informationsaustausch sind absolut erstrebenswert. Gerade jetzt, wo die neue Rolle der Bundeswehr zu den bedeutendsten Veränderungengen deutscher Politik gehört (und in der öffentlichen Diskussion sträflich vernachlässigt wird).

Als nun einige "unserer Jungs" in der Kiste wieder aus Afghanistan zurück in die Heimat kamen (und nicht wg. irgendwelcher Unfälle oder "Friendly Fire") forderte der Verband der Bundeswehrsoldaten einen Abzug Deutscher Soldaten. Militarismusgegner scheinen diese internen Interessenwidersprüche völlig zu ignorieren.

Ich erinnere mich an eine ungewöhnlich gut recherchierte Broschüre (einer Autonomen Gruppe) über NATO-Standorte in Schleswig-Holstein. Diese war in Zusammenarbeit mit Soldaten erstellt worden. Ich habe sie gleich einem alten Schulfreund in die Hand gedrückt, der sich beim Bund verpflichtet hat. Ich kenne auch ganz vernünftige Leute, die sich wg. einer Ausbildung zum Piloten oder Hubschrauberpiloten verpflichtet haben.

Es gab auch Zeiten in denen es nicht ungewöhnlich war, daß ein Kommunist in der Vertetung der Soldaten war. Da ist es völlig unerheblich, wenn sie sich in erster Linie um einfache Dinge, wie Qualität der Verpflegung oder fiese Vorgestzte zu kümmern hatten.

Heutzutage sind politisch bewußt fast nur Rechtradikale beim Bund. Auf deren Konto gehen auch fast alle Munitions-und Waffendiebstähle.

ManOfConstantSorrow

Die Welt zeigt sich von immer überraschenderen Seiten:

Unter Rot-Grüner Regierung sind die Strafen gegen Wehrkraftzersetzung und Verunglimpfung von Soldaten schärfer, als zu Kaiserszeiten.

Die GRÜNEN hatten sich einst gegründetet unter den Prinzipien ÖKOLOGISCH, BASISDEMOKRATISCH, SOZIAL & GEWALTFREI. Heute haben sie jedes einzelne ihrer Prinzipien verraten. Während des Kossovo Konflikts hat unser Joschka geholfen die Deutsche Verfassung zu ändern. Damals durften Deutsche Soldaten nicht ausserhalb der Landesgrenzen aktiv werden. Es hieß "Deutsche Waffen - Deutsches Geld - morden mit in aller Welt!", jetzt dürfen auch unsere Jungs selbst mitmorden (und sich ermorden lassen).

Also, daß von Rot-Grün keine Kritik an Aulandseinsätzen kommt, ist nicht verwunderlich. Aber ich staunte schon, daß als Reaktion auf Struck´s Ankündigung den Afghanistan-Einsatz auszuweiten die Schärfste Ablehnung vom Bund der Soldaten erfuhr.

Wie es scheint, lohnt es eher mit "oliv" als mit "grün" politisch zu diskutieren...
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

In Israel haben sich 27 Armee-Piloten öffentlich geweigert Palästinensergebiete anzugreifen.

Überall sind nur Menschen. Selbst unter härtesten Bedingengen sind einige dazu in der Lage sich eigene Gedanken zu machen und auch Konsequenzen daraus zu ziehen.

Es macht also durchaus Sinn mit den Soldaten hier über das zu reden, was sie eigentlich tun ohne ihne dabei arrogant zu kommen.

Kuddel

Die Bundeswehrsoldaten, die den Afghanistan-Einsatz mitmachen, sind verpflichtet zuvor ihr Testament zu schreiben. Das ist doch schon wieder lustig.

Israelische Elitesoldaten verweigern Dienst in Palästinensergebieten
Politiker warnen Reservisten, sich dem Protest anzuschließen



   Jerusalem - Eine Gruppe aus 13 israelischen Elitesoldaten hat am Sonntag öffentlich den Militärdienst in den Palästinensergebieten verweigert. Die Soldaten und Offiziere der Spezialeinheit des Generalstabes hätten dazu einen Brief an die Regierung unterschrieben, berichtete das israelische Fernsehen. Die Militär-Angehörigen begründeten ihren Schritt mit Sorge um die Zukunft Israels als demokratischer, zionistischer und jüdischer Staat, wie es hieß.

Negative Reaktionen

"Wir können nicht mehr beiseite stehen. Heute sagen wir: Wir werden nicht helfen, Millionen Palästinensern ihre Menschenrechte vorzuenthalten. Wir werden nicht Schutzwall für die Siedlungskampagne sein", hieß es in dem Schreiben. "Wir werden unsere Moral nicht durch Aufgaben einer Besatzungsarmee verunstalten lassen. Diese Grenze wird nicht mehr überschritten."

Die Erklärung folgte drei Monate nach einer Dienstverweigerung von Piloten der israelischen Luftwaffe, die weitere Angriffe auf Ziele in den Palästinensergebieten abgelehnt hatten. Erste Reaktionen von israelischen Politikern waren am Sonntag allesamt negativ. In einem eilig auf den Weg gebrachten Reaktionsschreiben an andere Reservisten der Spezialeinheit wurden diese davor gewarnt, sich dem Protest anzuschließen. Die Erklärung der Verweigerer wurde als populistisch und schockierend bezeichnet. (APA/dpa)
 

 

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