Mehr als 200 000 Menschen waren nicht krankenversichert

Begonnen von Mambo, 23:27:25 Do. 07.Februar 2008

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Mambo

ZitatPressemitteilung Nr. 045 vom 07.02.2008

1. Quartal 2007: Mehr als 200 000 Menschen waren nicht krankenversichert

WIESBADEN – Wie das Statistischen Bundesamtes (Destatis) mitteilt, waren im ersten Quartal 2007  211 000 Menschen in Deutschland nicht krankenversichert und besaßen auch keinen sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung. Dies zeigen die Ergebnisse des alle vier Jahre erhobenen Zusatzprogramms ,,Angaben zur Krankenversicherung" im Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa. Ausgehend von den Ergebnissen der Befragten des Mikrozensus, die Angaben zur Krankenversicherung gemacht haben, hatten damit knapp 0,3% der Gesamtbevölkerung in Deutschland keinen Krankenversicherungsschutz, ein im Vergleich zu April 1999 mit knapp 0,2% sowie zum Mai 2003 mit etwas über 0,2% leicht erhöhter Anteil.
 
Zu den Personen mit einem sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung zählen beispielsweise Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten, sowie Grundwehrdienst- und Zivildienstleistende.
 
1999 besaßen in Deutschland 145 000 Menschen keinen Krankenversicherungsschutz, 2003 waren es 177 000 Personen. Damit hat sich die Zahl dieser Personen im Vierjahresrhythmus um jeweils rund ein Fünftel (2003 gegenüber 1999: + 22%; 2007 gegenüber 2003: + 19%) erhöht.
 
Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die Männer bei: Im Jahr 1999 betrug die Zahl der nicht krankenversicherten Männer 79 000. Vier Jahre später stieg sie auf 104 000 und im Jahr 2007 auf 142 000. Damit stellten Männer 1999 deutschlandweit gut die Hälfte (55%) aller Personen ohne Krankenversicherungsschutz, 2003 lag ihr Anteil bei knapp drei Fünfteln (59%) und 2007 bei rund zwei Dritteln (67%).
Weiter: www.destatis.de

matten

das wundert mich nicht....

also ich bin krankenversichert..

habe eine neue brille gebraucht ab zu apollo.
brillengestell bekommst du ja für lau aber gläser das waren halt
817euro nicht schlecht.

allerdings wird auch beim augenarzt nicht alles bezahlt das
waren auch noch mal 40euro.

nicht schlecht

mfg matten

ManOfConstantSorrow

Die Außenstände der gesetzlichen Krankenkassen summieren sich zur Zeit bundesweit auf mehr als 100 Millionen Euro. Seit April 2008 gilt eine Versicherungspflicht für jeden Bundesbürger, dadurch haben die Krankenkassen keine Möglichkeit mehr, säumige Zahler auszuschließen. Viele sogenannte "Rückkehrer", die zwischenzeitlich nicht gesetzlich krankenversichert waren, aber auch immer mehr andere Versicherte, sind nicht mehr in der Lage, ihre Beiträge zu zahlen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BGS

Krankenversicherte können oft Beiträge nicht zahlen

Das scheint neben der Riester "Rente" und weiteren Skandalen ein weiteres gezieltes Ausgrenzen ganzer nicht gefälliger Bevölkerungsschichten zu sein, denn durch die rückwirkend beschlossene Krankenversicherungspflicht haben viele davon Betroffene unerwartet auch noch Schulden bei der Krankenkasse. Unglaublich.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

AnitaE

Guten Morgen!

Ja das ist mal wieder ein trauriges Thema in unserem Lande..
Die Problematik ist natürlich vielschichtige Natur.  Auf der einen Seite besteht natürlich die Möglichkeit bei seiner Krankenkasse den" niedrigsten Tarif" im Härtefall selber zahlen zu können.  Das sind glaube ich momentan so um die 213 EUR.  Wer also kein Arbeitslosengeld bezieht, nicht arbeitet, aber einmal bei seiner Krankenkasse war, der kann für um die 213 EUR weiter versichert bleiben.  Die Frage ist natürlich nur wie soll man sich diese 213 EUR leisten wenn nicht irgend eine Möglichkeit besteht das Geld abzuzwacken, sei es auch nur vom Haushaltsgeld.  Natürlich kann man heiraten, dann ist man über den Partner mitversichert.  Aber manchmal möchte man vielleicht nicht heiraten.  Nicht nur aus dem Grunde um versichert zu sein.  Es ist unheimlich schwierig.

Anita

vampyrella

In diesem fall ist es günstiger sich privat zu versichern, da zahlte als 30jähr. im besten fall zwischen 80 u. 200 Euro.
Und hast halt keine Praxisgebühr usw.
o
L_/
OL This is Schäuble.
Copy Schäuble into your signature to help him on his way to Überwachungsstaat.

Jaybird

Ich bekomme gerade einen klaren Fall von Systemlaufmasche im nächsten Umfeld mit.

Nach Verrentung konnten die normalen PK-Beiträge nicht mehr geleistet werden, eine Umstufung in den Basistarif wurde abgelehnt (Frau um die 60 = unattraktive Kundin). Folge: die (ja frühzeitig angesprochenen) Zahlungsschwierigkeiten traten dann auch ein und der Vetrag wurde gekündigt.

Bislang lehnen alle PK die Frau weiterhin als Basistarifkundin ab, und die GKV scheint auch nicht aufnehmen zu müssen. Gleichzeitig wird aber wegen Versicherungspflicht(!) genervt, und gewarnt dass man derzeit Nachzahlungsmonate anhäufe.

Ich konnte es erst gar nicht glauben. Aber die Versicherungspflicht ist keineswegs, so wie man denken könnte, ein Garant dafür dass jeder (auch nach Umstellungen im Leben) eine Krankenversicherung bekommen kann. Leute die jahrzehntelang gearbeitet haben stehen im Alter ohne KV da. Ich hab versucht zu helfen, hab recherchiert und jedesmal ablehnende Antworten mit Paragraphenbeleg erhalten. Habe bislang auch nichts finden können was die mir verschwiegen haben könnten.

Troll

ZitatAufgrund des § 12 Abs. 1a des Gesetzes über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz  - VAG) wurde der Standardtarif zum 1. Januar 2009 vom Basistarif  abgelöst. Versicherte können zu jeder Zeit in den Basistarif wechseln. Nach § 12 Abs. 1b steht der Basistarif auch für gesetzlich Versicherte offen. Die Aufnahme in den Basistarif darf auch Personen mit Vorerkrankungen nicht verwehrt werden, auch wenn die Gesellschaft nach Ihren Annahmerichtlinien eigentlich ablehnen würde. Die Vertragsleistungen müssen in Art, Umfang und Höhe den Leistungen nach dem Dritten Kapitel des SGB V, auf die ein Anspruch besteht (§ 11 SGB V), jeweils vergleichbar sein. Eine Verfassungsbeschwerde, die von einigen Versicherungsunternehmen und Privatpersonen gegen den Basistarif erhoben wurde, war erfolglos (BVerfG, 1 BvR 706/08 vom 10. Juni 2009[1]

Quelle: Wiki

Die PKV kann nicht mehr so einfach ablehnen!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Jaybird

Guck, damit war ich denen auch gekommen und kriegte irgendwelche anderen Paragraphen zurückgespielt.

Mag sein dass die es bis zum Einklagen durchziehen?

Troll

Klar, die sträuben sich, wenn möglich würde ich mich mal bei einem Sozialverband erkundigen.

Nachtrag:
Allgemeine Versicherungs- bedingungen 2009 für den Basistarif (PDF)
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti


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