Arge-Mitarbeiter packt bei report Mainz aus

Begonnen von mlawrenz, 22:56:43 Di. 27.Mai 2008

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mlawrenz

Wie Behörden Hartz IV- Empfänger um ihre Ansprüche bringen

Moderation Fritz Frey:

Der sogenannte Armutsbericht ging groß durch die Schlagzeilen der letzten Woche. Beschämende Zahlen, die zeigen, wie die Schere zwischen Arm und Reich auseinander geht.

Besonders betroffen – Hartz-IV-Empfänger. Und als wäre das nicht schon hart genug, werden sie auch noch schikaniert und müssen um ihr Geld kämpfen, wie Beate Klein zeigt.

Bericht:

Sabrina Lüftner hat fünf Jahre als Marketing Assistentin gearbeitet, als ihr gekündigt wurde. Sie musste Arbeitslosengeld II beantragen. Doch immer wieder musste sie nachfragen, was mit ihrem Antrag passierte, immer wieder Papiere nachreichen.

O-Ton, Sabrina Lüftner:

Sabrina Lüftner

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»Es fehlte jetzt nicht, weil ich nicht Lust hatte, die Anträge beizubringen, sondern einfach weil mir die Information fehlte, dass ich die Infos noch nachreichen muss. Es sind zwei drei Monate ins Land gegangen, in denen ich keinen Cent Geld bekommen habe im Prinzip.«

Sabrina Lüftner suchte sich später einen 400-€ -Job, bekam aber weiter ALG II. Das Amt lud sie zweimal zu Terminen ein, die sie verschieben wollte, weil sie arbeiten musste. Das kümmerte das Amt nicht, strich ihr einfach drei Monate lang knapp 100 Euro.

O-Ton, Sabrina Lüftner:

»Ich war mit den Nerven recht fertig, weil es einfach nicht sein kann, weil man es schwarz auf weiß da liegen hat, dass es tatsächlich ein Fehler von der Jobkomm ist. Man bekommt aber trotzdem kein Recht. Und ich dachte mir halt, ja wo sind wir denn?«

Wir treffen einen Insider. Er arbeitet in einer leitenden Position in einer Arge, darf nicht erkannt werden. Er ist nicht überrascht über das, was Sabrina Lüftner passiert ist. Er gibt zu, so etwas geschehe vorsätzlich.

O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Da ist es so, dass Hilfeempfänger zu Zeiten eingeladen werden, von denen man weiß, dass der Hilfeempfänger Probleme hat, zu diesen Zeiten zu erscheinen. Und darauf folgt dann in der Regel eine Sanktion. Das ist eine Möglichkeit, wie man Leistungen einsparen kann.«

Denn die Behörden müssen Geld einsparen, das gibt das Bundesarbeitsministerium vor. Im Planungsbrief für 2008 steht, dass von vornherein bundesweit rund 8 Prozent der Ausgaben einzusparen sind. Unabhängig davon, wie viele Menschen Anspruch auf Hartz IV haben.

Wird auf Kosten von Arbeitslosengeld-II-Beziehern gespart? Diesen Verdacht hat Martin Bongards vom Arbeitskreis Erwerbslose in Marburg. Er unterstützt seit Jahren Hartz-IV-Empfänger in ganz Mittelhessen. Seine Erfahrung: Immer wieder gehen Papiere verloren.

O-Ton, Martin Bongards, ver.di, Erwerbslosenberatung Mittelhessen:

Martin Bongards

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»So häufig, wie dort Unterlagen verschwinden, das kann das kein Zufall sein, mit Verlaub. Wenn man jetzt einen Antrag einfach verschleppt und sagt: ja, ist hier nicht angekommen, haben Sie einen Nachweis? Nein, haben Sie keinen Nachweis? Wunderbar, ich mach Ihnen den Vorschlag, stellen Sie doch einen neuen Antrag, dann bearbeite ich den. Das ist sehr häufig auch vorgekommen, die einfachste, simpelste Methode, einen Antrag zu verschleppen. Dann haben Sie zwei, drei Monate Leistungen gespart.«

Chaos, Schlamperei? Nicht nur, sagt unser Insider. Er spricht von regelrechten Tricks.

O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Natürlich ist das auch eine bewusste Maßnahme. Man kann auch mal einen Antrag ausgeben, ohne einen Eingangsstempel auf diesen Antrag zu machen, und der Kunde kann dann nicht beweisen, wann die Erstvorsprache war. Und somit ist der Antrag vielleicht erst zwei oder drei Wochen später im Eingang, und es wird erst zwei oder drei Wochen später die Leistung bewilligt und gezahlt.«

Anträge verschleppen, verschlampen oder nicht bearbeiten, in Minden in Westfalen gibt es ganz ähnliche Vorwürfe. Die Mitglieder des Mindener Arbeitslosenzentrums machen Werbung für ihre unabhängige Beratung. Die Vereinsmitglieder sagen, ihre Hilfe sei dringend nötig, denn auf dem Amt würden Antragsteller nicht immer richtig beraten.

O-Ton, Monika Ordowsky, MALZ e. V.:

Monika Ordowsky

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»Sie gehen hin, schildern ihre Situation, und in dem Moment werden sie dahingehend beraten, dass man ihnen sagt: Sie kriegen wahrscheinlich kein Geld, es ist besser, Sie stellen gar keinen Antrag. Und oft stellt sich dann nachher heraus, dass sie also doch Anspruch gehabt hätten.«
.
Wir haken nach beim zuständigen Beigeordneten der Stadt, Peter Kienzle, fragen ihn nach einer Seite aus dem Sozialhaushalt der Stadt. Dort taucht eine Quote auf, eine Vermeidungsquote. In knapp 42 Prozent sollen Anträge auf Hartz IV von vornherein vermieden werden.

O-Ton, Peter Kienzle, Stadt Minden:

Peter Kienzle

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»Es ist für mich weder ein Ziel, diese Quote genau zu treffen noch sie zu übertreffen noch sie zu unterbieten. Wir bilden damit die Wirklichkeit ab.«

Demnach würde fast jeder jede zweite Antrag zu Recht abgelehnt. Ein Quote, die der Insider für aberwitzig hält.

O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Ich kann aus meiner Berufserfahrung nicht bestätigen, dass innerhalb eines Jahres 50 Prozent der Anträge, die bei einem Sachbearbeiter gestellt werden, abzulehnen sind oder 42 Prozent der Anträge. Ich halte eine solche Quote für absolut skandalös. Natürlich muss der ein oder andere Antrag abgelehnt werden. Aber das kommt in 5 bis 10 Prozent der Fälle vor.«

Aber in Minden ist man auch noch stolz darauf, wenn diese Quote erreicht wird.

O-Ton, Monika Ordowsky, MALZ e. V.:

»Es wird also damit geworben und es ist im Sozialausschuss gesagt worden, dass diese Quote also gut zu erreichen ist und dass sie die letztes Jahr überschritten haben, das war der Hit im Sozialausschuss.«

Unberechtigte Sanktionen, verschleppte Anträge, Quotendruck: Systematisches Geldsparen auf Kosten der Arbeitslosen.


O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Es geht weder mir noch anderen Kollegen in diesem Bereich gut dabei. Es tut uns leid, dass die Menschen, die bei uns am Schreibtisch sitzen, nicht das bekommen, was ihnen eigentlich zusteht.«

Abmoderation Fritz Frey:

Ein Nachtrag: Sabrina Lüftner hat mittlerweile einen Job. Für sie ist die Schikane zu Ende, für viele andere aber nicht.

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=3507774/1ca3wed/index.html
"Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die Krieg führt und wir sind dabei zu gewinnen'"
Warren Buffet, zweitreichster Mann der Welt


Kater


Hamburgerin

Zitat

O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Es geht weder mir noch anderen Kollegen in diesem Bereich gut dabei. Es tut uns leid, dass die Menschen, die bei uns am Schreibtisch sitzen, nicht das bekommen, was ihnen eigentlich zusteht.«

Abmoderation Fritz Frey:

Ein Nachtrag: Sabrina Lüftner hat mittlerweile einen Job. Für sie ist die Schikane zu Ende, für viele andere aber nicht.

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=3507774/1ca3wed/index.html


Sorry, aber mir reicht das "tut uns leid" nicht. Hätten diese SB´s mehr A**** in der Hose, würden sie es wie ihre Kollegen in Frankreich machen. Und die haben sich nicht nur dagegen gesträubt Schnüffeldienste zu erledigen, sondern auch geweigert, Arbeitslose zu schikanieren. Sie sahen in dem Arbeitslosen vor ihrem Schreibtisch noch immer den ehemaligen Kollegen (selbst wenn der nie im AA gearbeitet hat). Die SB´s hier sehen in dem Arbeitslosen in erster Linie eine Kreatur die man straffrei schikanieren, demütigen, bewußt falsch informieren kann. An denen man Gesetzesbrüche durchexerziert und sie mit sinnlosen Maßnahmen malträtiert.
Und ich hatte bei nicht wenigen SB´s den Eindruck, dass sie dabei auch noch verdammt viel Spaß haben!

Sektsauferle

da könnt ich  :kotze>

es tut uns leid....   :aggressiv>

junge junge, hat einer von den handlangern eigentlich eine vorstellung, was es heißt, 3 stunden auf dem sch... amt zu sitzen, ohne einen cent und fahrgeld nach hause, um nach einem vorschuß zu betteln, der dann fadenscheinig abgelehnt wird??
hat eienr von denen ahnung, wie es ist, das kind blamieren zu müssen,w eil man für die klassenkasse die 5 euro nicht hat, wie es ist, ständig sagen zu müssen, ich kann keinen sprudel kaufen, di mußt wasser trinken???

ich flip gleich aus X(

ich hab für deren situation immer verständnis gehabt, aber heute würde ich denen nicht mal mehr aufhelfen, wenns ie im dreck liegen, ich würd noch draufspucken.
so eine menschenverachtung ist nicht zu entschuldigen, punkt!
In Memory of Menschenrechte !!!

Ratrace

Ich bin ebenfalls der Meinung, daß es verdammt schwer bis unmöglich ist, die Sachbearbeiter auf die eigene Seite zu ziehen. Wie denn auch? Die wenigsten werden ihren Job oder ihre Aufstiegschancen der Zivilcourage "opfern". Ist leider so. Da kann der Job noch so übel sein.

Klar wäre es schön, eine Einigkeit unter den SB und Arbeitslosen zu erreichen. Aber es ist illusorisch. Deutschland ist nicht Frankreich und wird es niemals sein.

Bis dahin sind die Sachbearbeiter hauptsächlich als Feinde oder zumindest Schergen zu betrachten, die einem an die sowieso nicht üppigen Leistungen wollen. Und dem Wissen entsprechend, daß man verarscht und schikaniert werden soll, muß man auch die Kommunikation mit diesen Typen gestalten. IMMER mit Zeugen beim Termin erscheinen, ansonsten NUR schriftliche Kommunikation, keine Telefonnummern herausgeben, weil freiwillige Angabe. Falls Nummer bereits herausgegeben wurde, schriftlich Löschantrag stellen und schriftliche Bestätigung einfordern. Jeder Schriftverkehr, der mit Geld zu tun hat, per Einschreiben mit Rückschein oder per Bote mit Inhaltskenntnis (Kumpel) erledigen. Alles archivieren, was die ARGE einem an Schriftstücken schickt, und wenn es noch so unbedeutend erscheint. Brückentage im Auge haben, denn die sind unter Sachbearbeitern beliebt für Zwangstermine, weil davon ausgegnagen wird, daß man an diesen Tagen nicht zuhause ist.
Bewilligungsbescheide prüfen lassen, wenn einem die Summe komisch vorkommt. Niemals eine EGV direkt beim SB unterschreiben, immer mitnehmen und prüfen lassen (Stichwort örtliche Arbeitslosenini).
Hausbesuche des Amtes nur angekündigt und mit schriftlicher Darlegung des Leistungsmißbrauchverdachtes zulassen, Zeugen für den Termin ankarren. Wenn kein konkreter Verdacht vorhanden-->nicht hereinlassen. Denn der Sinn dieser Hausbesuche ist nicht, irgend etwas zu ermitteln, erst recht nicht im Sinne des Arbeitslosen, sondern Möglchkeiten zu finden, den Leistungsempfänger um sein Recht/Geld zu bringen.

Schade, daß so etwas nötig ist, schließlich sind die Sachbearbeiter zumindest offiziell vornehmlich dazu da, einen zu beraten und einem bei der Antragstellung und bei der Wahrnehmung der eigenen Rechte behilflich zu sein. Leider haben die meisten Sachbearbeiter das Rückgrat einer Qualle, und deshalb muß man kämpfen, wenn man nicht beschissen werden will.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Mario Nette

Hatte mal mit einer SB ein etwas "netteres" Gespräch - die war noch Überbleibsel aus Sozialamtszeiten. Ich frug sie wie es denn ausschaut mit der Gewerkschaft - gibt ja beim Ver.di auch ein Department für die Jobcenter-Mitarbeiter. Da meinte die Dame, hier sei doch keiner in der Gewerkschaft. Ganz viele seien ängstlich, weil sie befristet eingestellt wären. Habe dann mal duchgeguckt. Ja, OK 20 % sind in Berlin befristet eingestellt - das sind knapp 1.200 Leute. Ca. 320 von ihnen werden im Moment gerade fest eingestellt, ein zweiter Schwung wird dieses Jahr noch folgen. Dann sind sie sicherlich bei einer Befristeten-Quote von 10 %. Fragt sich also der kleine eHb: "Was ist mit den restlichen 80 bis 90%?"

Von daher: Auf diese Menschne zu zählen braucht man als Betroffener nicht. Die bewegen sich jetzt nicht und werden es, wenn sie erstmal fest im Sattel sitzen, auch nicht mehr tun. Und irgendwie sehe ich da (leider) Parallelen zu den Erwerbslosen, die es immer noch nicht schaffen, sich mal großflächig zu organisieren.

Aber wer Bock hat: Berlin, 16.06.2008, 11:00 Uhr, Platz des 18. März / Brandenburger Tor - schreit die Scheiße heraus. Papi Staat nimmt sich nämlich an diesem Tag doch eine gaaaanze Stunde Zeit, um mal über Hartz IV nachzudenken.

Mario Nette

Sektsauferle

ich bin ja immer noch der meinung, die festen sind am schlimmsten.
was sollen die denn machen, wenn se fliegen, wo kriegen die ne anstellung, die können doch nix??

für die ist der zug abgefahren, die finden sich damit ab, das sie den mist jahre über jahre machen müssen, wo soll da noch ein funken verstand herkommen?
In Memory of Menschenrechte !!!

Arwing

ZitatOriginal von Hamburgerin
Zitat

O-Ton, Originalton nachgesprochen:

»Es geht weder mir noch anderen Kollegen in diesem Bereich gut dabei. Es tut uns leid, dass die Menschen, die bei uns am Schreibtisch sitzen, nicht das bekommen, was ihnen eigentlich zusteht.«

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=3507774/1ca3wed/index.html


Sorry, aber mir reicht das "tut uns leid" nicht. Hätten diese SB´s mehr A**** in der Hose, würden sie es wie ihre Kollegen in Frankreich machen. Und die haben sich nicht nur dagegen gesträubt Schnüffeldienste zu erledigen, sondern auch geweigert, Arbeitslose zu schikanieren. Sie sahen in dem Arbeitslosen vor ihrem Schreibtisch noch immer den ehemaligen Kollegen (selbst wenn der nie im AA gearbeitet hat). Die SB´s hier sehen in dem Arbeitslosen in erster Linie eine Kreatur die man straffrei schikanieren, demütigen, bewußt falsch informieren kann. An denen man Gesetzesbrüche durchexerziert und sie mit sinnlosen Maßnahmen malträtiert.
Und ich hatte bei nicht wenigen SB´s den Eindruck, dass sie dabei auch noch verdammt viel Spaß haben!



Mir tut es auch "leid", wenn ein Sachbearbeiter durch meine Wut umkommt. Dann hat eben Pech gehabt. :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv>
Ich werde die Sachbearbeiter in so einem Falle nicht schon, sollte man bei mir solche Schikanen, Demütigungen und Tricks versuchen. Dann gibt es ein paar Argemitarbeiter weniger in Deutschland.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Sektsauferle

ganz ruuuhiiig, arwing :schlafen>


laß dich nicht provozieren
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Ratrace

Zitatich bin ja immer noch der meinung, die festen sind am schlimmsten. was sollen die denn machen, wenn se fliegen, wo kriegen die ne anstellung, die können doch nix??
Doch, deren Kompetenzprofil deckt sich mit den Anforderungen für den Job eines Lageraufsehers. Vielleicht gibt es ja bald wieder entsprechende Einrichtungen in Deutschland. Wie man Existenzen zerstört und die Knute schwingt, haben diese Leute ja nun jahrelang geübt. Gewissenskonflikte sind auch nicht zu erwarten.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Pittiplatsch

ZitatOriginal von Mario Nette
Und irgendwie sehe ich da (leider) Parallelen zu den Erwerbslosen, die es immer noch nicht schaffen, sich mal großflächig zu organisieren.

Es ist Käse, immer auf die Erwerbslosen 'einzudreschen', in der Art organisiert euch, macht endlich was usw. Die Verhalten sich ganz rational entsprechend der ganzen Erbärmlichkeit. Eine Erwerbslosenbewegung braucht ein vertrauenswürdiges und schlagkräftiges Zentrum, d.h. Leute, die eine solche Bewegung anführen können und nicht nur, wenn überhaupt, virtuell agieren sowie langfristige Ziele. Gruß Pitti
black hole sun
won't you come
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(Soundgarden)

Sektsauferle

Zitatfür den Job eines Lageraufsehers.

 :D


schöne aussichten
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Isnogud

nützt alles nix, ich muss immer wieder an das Mädel denken, die 17 mal bei der Arge über nen Zeitvertrag eingestellt wurde und es kam doch nix bei raus. Was hat die dort wohl gemacht? Was war ihr Job? Und dann herkommen und jammern, wie schlecht doch die Welt ist.....
wer bei Regen Sonnenmilch kauft, weiß, das der Stuhl ein Baum war.

Arwing

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Erwerbslosen in den nächsten 5-10 Jahren, in kleinen Schritten gesetzlich legitimiert und durchgesetzt, für ihre Sozialleistungen eine 40-50 Std. Arbeitswoche für die Betriebe der Kommunen oder angeblich wirtschaftlich schwache Unternehmen leisten müssen.

Ansonsten darf bei Zuwiderhandlung eine Sanktionierung der Sozialleistungen nach bis dahin etabliertem Recht und Gesetz in Kraft treten. Gemäß eines bis dato neu aufgenommenen Artikels im Sgb xyz.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

milly

jede/r welche/r länger als 1 jahr erwerbslos ist, hat sich bereits als nicht gesellschaftsfähig erwiesen und sollte durch unser soziales netz nicht zu weiteren umtriebigkeiten angehalten werden.

+

Ratrace

Zitatjede/r welche/r länger als 1 jahr erwerbslos ist, hat sich bereits als nicht gesellschaftsfähig erwiesen und sollte durch unser soziales netz nicht zu weiteren umtriebigkeiten angehalten werden.
Ich verstehe Deinen Beitrag jetzt mal so, daß Du sagst, daß unser soziales Netz die Arbeitslosen erst umtriebig mache.

Da bist Du auf dem Holzweg, Milly, denn es ist gerade unser soziales Netz (bzw. dessen Reste), das die Arbeitslosen von weiteren Umtriebigkeiten systemumwälzlerischer Natur abhält. Wenn alles auf Null heruntergefahren wird und plötzlich Millionen nichts mehr zu essen und kein Obdach haben, möchte ich die Hand für die Geduld des deutschen Michels nicht ins Feuer legen. Das Gleiche gilt für die Wiedereinführung klassischer Arbeitslager/Zwangsarbeit in großem Stil.

Was wir seit Jahren erleben, ist das Experiment, wie weit man die Leistungen erschweren und zurückfahren kann, ohne daß es knallt.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Sektsauferle

trotzdem hab ich das gefühl, der knall ist nicht mehr weit entfernt, wir werden sehen.
In Memory of Menschenrechte !!!

Ratrace

Zitattrotzdem hab ich das gefühl, der knall ist nicht mehr weit entfernt, wir werden sehen.
Ich ertappe mich, wenn ich Sätze wie diesen äußere, immer dabei, daß auch eine gehörige Portion Wunschdenken mitschwingt. Wenn mein inneres Arschloch sich dann meldet, kommt mir oft schmerzlich in den Sinn, daß es auch schon Zeiten gab, in denen die kapitalistische Endverwertung des Menschen nicht nur hingenommen, sondern bejubelt und zu wesentlich weiteren Ausmaßen als heute getrieben wurde. Und ich bin der Meinung, daß eine derartige Krankheit jederzeit wieder ausbrechen kann. Anders gestylt und unter dem Banner des Kapitalismus, sicher, aber in der Zielführung ähnlich.

Zitat"Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist."
Benito Mussolini

Ich will gar nicht in die Seele des Durchschnittsdeppen gucken, der bei Arbeitslosenbashing-Sendungen wie neulich Anne Will einen deutschen Ständer in der Hose kriegt und sich heimlich eigentlich nichts anderes wünscht, als die verrdammten arbeitslosen Parasiten... ich schreib's lieber nicht.

Wie schnell und gerne der Deutsche immer noch zu "Endlösungen" neigt, läßt sich auch immer wieder gut an den Morddrohungen und Schreien nach der Todesstafe ablesen, wenn ein Kind mißbraucht und/oder getötet wurde und die Medien darum einen unwürdigen Affenzirkus veranstalten.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Sektsauferle

ZitatIch ertappe mich, wenn ich Sätze wie diesen äußere, immer dabei, daß auch eine gehörige Portion Wunschdenken mitschwingt.

na na, wer wird denn gleich so schwarz sehen... ;)


ZitatIch will gar nicht in die Seele des Durchschnittsdeppen gucken, der bei Arbeitslosenbashing-Sendungen wie neulich Anne Will einen deutschen Ständer in der Hose kriegt und sich heimlich eigentlich nichts anderes wünscht, als die verrdammten arbeitslosen Parasiten... ich schreib's lieber nicht.

dir würde übel werden, soviel ist sicher.
sei froh, das du mein umfeld in der richtung nicht kennst

allerdings sehe ich schon , im gegensatz zu vor einem jahr, einen leichten tick mehr wahrheit.
und so sehr ich dieses leihgearbeite hasse, man stellt immer mehr fest, dass doch auch die normalen arbeiter langsam aber sicher mitbekommen, was da so läuft, dank der leihfirmen und der damit verbundenen verdrängung der regulären arbeitsplätze.

die zeit und die ausbeuter arbeiten für uns, glaub mir :]
In Memory of Menschenrechte !!!

Agent0815

Da ist es so, dass Hilfeempfänger zu Zeiten eingeladen werden, von denen man weiß, dass der Hilfeempfänger Probleme hat, zu diesen Zeiten zu erscheinen. Und darauf folgt dann in der Regel eine Sanktion. Das ist eine Möglichkeit, wie man Leistungen einsparen kann.«

So eine verdammte Schweinerei!!
 :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv> :aggressiv>

Wilddieb Stuelpner

Nicht Neues im mittelalterlich organisierten Ausbeuterstaat BRD, wo Politik gegen das Volk praktiziert wird.

Was kommt in einem liberalisiertem, sozial seletierenden, 3gliedrigen Bildungssystem ohne Bewertungszwang raus?

- individuell denkende Egoisten ohne Sinn für Eigenverantwortung und -motivierung, Disziplin, Ordnung, ohne kollegialen Teamgeist und mit einer beschissenen Qualität an Allgemein-, Grundlagen- und Fachwissen, die kein Unternehmen gebrauchen kann.

Damit hat sich eine Erwerbs- und Lebensperspektive mit festen Zielstellungen erledigt. Man lebt von der Hand in den Mund, in den Tag hinein und hofft, dass die noch existierenden Sozialsysteme ewig finanziert werden und halten.

Der Unternehmer, der sich nur mit betriebswirtschaftlicher, egoistischer Sichtweise um seine Profitmaximierung kümmert, der interessiert sich nicht für ein volkswirtschaftlich funktionierendes Gemeinwesen und vermeidet bzw. entzieht sich gesellschaftliche Verantwortung und -pflichten zu übernehmen. Also juckt es ihn auch nicht einen funktionierenden Staat aufrechtzuerhalten und wenn, dann so, dass andere dieses Gemeinwesen mit ihren Steuern, Abgaben, Beiträgen, Gebühren am Funktionieren erhalten und er als lachender Dritter sich daraus maximal mögliche Vorteile verschafft.

Dafür hat er seine Lobbyisten in AG-Verbände, in Politik und öffentliche Verwaltung sich einnisten lassen, damit er als großer Sozialschmarotzer die staatlichen Früchte ernten kann, die prekär Beschäftigte mit ihren abgeführten Steuern, Abgaben, Beiträgen und Gebühren gesäat haben.

Die Unternehmerlobbyisten in der Politik und Verwaltung schaffen sich ein Rechtssystem, daß die gesellschaftlichen Pflichten und Lasten weitestgehenst von Unternehmerschaft aufs Volk abwälzt und in der öffentlichen Verwaltung bedient man sich herangezogener, kleinbürgerlich erzogener Spießer und Büttel, die man in eine Hierarchie einordnet.

Das Prinzip in der Verwalung?

Radfahrersystem!!!

Nach oben buckeln - nach unten treten, letzteres um den eigenen, verhinderten Frust in der Karriereleiter, nicht schnell genug aufgestiegen zu sein, auf sozial Abhängige in voller Härte auszulassen.

So erzieht man sowohl für die Wirtschaft billig lebende, einfältige Michel als genügsame Arbeitskräfte in Hungerlohnverhältnisse als auch willfähriges Werkzeug - Beamte und Sachbearbeiter - die die Drecksarbeit für Unternehmer, Politiker und Lobbyisten machen.

So funktioniert der Untertanengeist im Kapitalismus, wenn man nicht leistungslos orientierte bzw. hörige Individualisten und Egoisten heranzieht, die sich bei jeder Kleinigkeit gegenseitig an die Gurgel gehen statt die Verursacher der sozialen Mißstände - die wirtschaftliche und politische Macht der Unternehmer zu brechen.

Der bügerliche Schrftsteller Thomas Mann hat den parasitären, faulenden und absterbenden Kaptalismus, ohne links oriwentiert zu sein, treffend in seinem Roman am Beispiel "Die Buddenbrocks" dargestellt.

Sein Bruder und Schriftstellerkollege Heinrich Mann beschrieb den weg wie man Menschen zu buckelnden Untertanen erzieht. siehe sein Roman "Der Untertan"

"... Der Roman erschien 1918 und provozierte bereits nach seiner Veröffentlichung heftige Kontroversen. Während Thomas Mann seinem Bruder ,,ruchlosen Ästhetizismus" vorwarf, lobte Kurt Tucholsky das Buch als ,,Herbarium des deutschen Mannes". Die Debatte um die Repräsentativität des Untertan als Sinnbild des Wilhelminischen Reiches erhielt Auftrieb in den 1980er Jahren, als Hans-Ulrich Wehler (unterstützt von Ossip K. Flechtheim) die These formulierte, dass ,,kein Historiker [die Rolle des meinungsbildenden akademischen Bürgertums bei der Verbreitung eines so radikalen, antidemokratischen Nationalimus im Deutschen Kaiserreich] so eindringlich beschreiben konnte" wie Heinrich Mann. ...

... Der Roman erzählt von Diederich Heßling als Beispiel für einen bestimmten Typ Mensch in der damaligen deutschen Gesellschaft. Heßling ist obrigkeitshörig, feige und ohne Zivilcourage. Er ist ein Mitläufer und Konformist. Heinrich Mann erzählt mit ironischer Distanz Heßlings Lebensgeschichte von dessen Kindheit bis hin zur Sicherung seiner Stellung in der wilhelminischen Gesellschaft. Er wird dargestellt als Stammtischagitator, Herr über einen Betrieb und damit Kämpfer gegen das Proletariat, Beherrscher der Familie und intriganter Kumpan des im Grunde verhassten Sozialdemokraten Napoleon Fischer. An eine Kette solcher Episoden, denen Zitate aus Kaiserreden als Leitfaden dienen, wird Heßling einerseits als Tyrann dargestellt, dem die Hierarchie der Gesellschaft des Kaiserreichs Macht verschafft, andererseits als Untertan, der von der ,,Zugehörigkeit zu einem unpersönlichen Ganzen, zu diesem unerbittlichen, menschenverachtenden, maschinellen Organismus" geprägt ist und unter ihm leidet.

Heßling identifiziert sich mit den Weltmachtambitionen der radikalen Nationalen, die den kommenden Weltkrieg herbeiwünschen. Bei der Einweihung eines kaiserlichen Denkmals, in der sich Heßling selber als Bürger der Zeit beschreibt, wird die Ordnung durch ein apokalyptisch anmutendes Gewitter aufgelöst. Als kritischen Gegensatz zu Heßling lässt Heinrich Mann als Darstellung des verkümmernden Liberalismus den Vater eines Freundes, den 1848er-Revolutionär Buck, im Angesicht Heßlings sterben.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untertan

Wenn man diese beide Romane dieser Schriftsteller gelesen hat, komt man als aufgeklärter Arbeitsloser schnell zu einem Schluß: Mehr hat der Kapitalismus bis heute nichts zustandegebracht als den Untertanengeist mit mehr Konsum und Brot-und-Spiele-Veranstaltungen zu erhalten, nur zu einem einzigem Zweck: Damit die Macht der Bourgoisie - also des Wirtschafts- und Bankenkapitals ungebrochen bleibt und sich weiter auf immer weniger Machhaber konzentrieren kann.

"... In der ganzen Welt erhielt der Film hohe Anerkennung. Lediglich in der Bundesrepublik Deutschland wurde er für 6 Jahre verboten, da man den Film als Angriff auf die Bundesrepublik betrachtete, in der viele Ansätze eines erneuten Untertanenstaates sahen. Der ,,Interministerielle Filmausschuss", die für die Filmeinfuhr hauptverantwortliche Stelle, untersagte die Veröffentlichung aufgrund § 93 des StGB, der Herstellung von verfassungsfeindlichen Publikationen verbot. 1956 kam es dennoch zu einer einmaligen Aufführung in Westberlin. Eine Prüfung durch das bundesdeutsche Wirtschaftsministerium ergab schließlich, dass bei dem Film augenscheinlich kein Verstoß gegen geltende Gesetze vorlag und man gab ihn frei. Dennoch wurde er im Januar 1957 erneut durch die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) verboten. Nach einer Kürzung von 11 Minuten erfolgte dann die endgültige Freigabe im Februar 1957. Allerdings wurde auch jetzt noch dem Film ein Text vorausgestellt, der den dargestellten Fall ausdrücklich als Einzelbeispiel kennzeichnete.

Die Erstausstrahlung im Fernsehen erfolgte im in der DDR im September 1954, in der Bundesrepublik im Dezember 1969 (im ,,Bayerischen Rundfunk"). Die ungekürzte Fassung bekam man im ,,Westen" allerdings erst 1971 zu sehen.

Heute gilt Staudtes Film als Meisterwerk. Hauptdarsteller Peters, der während seiner weiteren Filmkarriere überwiegend auf diesen Rollentyp festgelegt wurde, und Regisseur Staudte wurden für ihre Arbeit mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, beim Internationalen Filmfest Karlovy Vary wurde der Film 1951 ausgezeichnet, 1955 und 1956 erhielt er zwei Ehrendiplome in Finnland. ..."

In einigen Filmszenen kommt der Untertanengest ganz deutlich zur Ansicht

Gesellschaftlich wie privat istHeßlig bereit auf seinem Weg nach oben über Leichen zu gehen, er schmiedet Intrigen, denunziert seine Konkurrenten und hat Erfolg damit.



Während seines Chemie-Studiums in Berlin schließt sich Heßling der Studentenverbindung "Neu-Teutonia" an und vervollkommnet sich in Chauvinismus und reaktionärem Denken.





Der Hurrapatriot Diederich Heßling als er katzbuckelnd in Italien neben der Kutsche herrennt, um seinen Kaiser Wilhelm II. zu begrüßen, der zu einem Gastaufenthalt bem italienischen König weilte

Der Untertan als Literaturverfilmung.

Pittiplatsch

"die zeit und die ausbeuter arbeiten für uns"

Ich würde sagen, die machen mit uns was sie wollen, ganz ungeniert. Gruß Pitti
black hole sun
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(Soundgarden)

Sektsauferle

ZitatOriginal von Pittiplatsch
"die zeit und die ausbeuter arbeiten für uns"

Ich würde sagen, die machen mit uns was sie wollen, ganz ungeniert. Gruß Pitti

mir ging es um die blinde einstellung der sog. durchschnittsdeppen.

solange leiharbeit , 1 euro jobs usw. keine regulären stellen verdrängt haben, konnte man das märchen vom bösen arbeitslosen noch aufrecht erhalten.
aber wieviele großfirmen haben leihknechte eingestellt, wieviel reguläre arbeitsstellen wurden duch leihsklaven ersetzt?
wieviel 1 euro jobber wurden in normale arbeitsplätze gesteckt, anstatt leute einzustellen, und sei es nur auf 400 euro?

glaub mir, da bin ich überzeugt davon, das gibt alles noch ne mengen ärger, die bürger sind vielleicht langsam aber nicht blöd.

und es werden immer mehr, die das langsam aber sicher schnallen, was da läuft.
In Memory of Menschenrechte !!!

Arwing

Es verstehen schon wirklich mehr Bürger als ich dachte, wie sich die Situation des Proletariats zugunsten der Bourgeoisie entwickelt.

Sie haben trotzdem noch die Angst, endgültig ihren Wohlstand zu verlieren und deswegen macht man diese Ausbeutung mit.

Zitat Klassenkameradin ohne Ausbildung und 22 Jahre alt: "Ich tue alles, um nur nicht Hartz4 zu bekommen..."
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Pittiplatsch

ZitatOriginal von Arwing
Zitat Klassenkameradin ohne Ausbildung und 22 Jahre alt: "Ich tue alles, um nur nicht Hartz4 zu bekommen..."

Ist doch verständlich, das sie nicht bis unten ankommen will. Wer will das schon? Gruß Pitti
black hole sun
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Hamburgerin

ZitatOriginal von Pittiplatsch
ZitatOriginal von Arwing
Zitat Klassenkameradin ohne Ausbildung und 22 Jahre alt: "Ich tue alles, um nur nicht Hartz4 zu bekommen..."

Ist doch verständlich, das sie nicht bis unten ankommen will. Wer will das schon? Gruß Pitti

Hier mal ein Gegenbeispiel, dass man den sozialen Abstieg und die damit verbundenden finanziellen Einbußen bewußt hinnimmt:

Mein Ex-Mann arbeitete bereits längere Zeit in einer Firma. Er verdiente durchschnittlich. Es reichte nicht für die große weite Welt, aber für unser Auskommen, das Auto - er brauchte es zwingend für die Berufsausübung - und hin und wieder war mal ne´ kleine Anschaffung drin.
Es war ein richtig kleines, bürgerlich-piefiges Leben. Bis zu dem Tag, an dem sein Chef auf den Bolzen kam, seinen Mitarbeitern eine Lohnabsenkung vorzuschlagen. 2,-€ weniger die Stunde, außerdem sollte das Urlaubsgeld, und das Weihnachtsgeld gekappt werden, außerdem wollte er noch an die Urlaubstage ran.....Wer da nicht mitmacht, dem wird der Vertrag nicht verlängert. Die neuen Verträge hatte er schon parat.
Mein Ex las sich die ganzen Vorschläge durch, beriet sich mit mir, und er beschloß den neuen Vertrag nicht zu unterschreiben. Er sah es einfach nicht ein. Er hatte eine Ausbildung, er hatte sich weitergebildet, er trug sehr viel Verantwortung für Menschen und Material; und wäre etwas schief gegangen, hätte er sich ne´ Weile einen Knast von innen ansehen können. Er stand sich bei klirrendem Frost und brüllender Hitze die Beine in den Bauch Er war der Meinung, dass sein Chef viel Geld mit ihm verdiente (keine ZAF!), von seinem Einsatz und seinen Fähigkeiten profitierte und dafür wolte mein Ex anständig bezahlt werden. Mit der neuen Bezahlung hätten wir beim Sozialamt aufstocken müssen. Das konnte nicht der Sinn seiner Arbeit sein!

Mein Ex war nicht der Meinung, dass man zu allem bereit sein sollte, um nicht in Hartz IV zu kommen!

Arwing

Da hat er richtig gehandelt. Wo kommen wir denn da hin, wenn man sich ausbeuten lässt und für seine Arbeit keine ordentliche
Gegenleistung bekomt. Und das trotz guter oder beruflicher Qualifikationen und Weiterbildungen.

Meine Aussage auf die Kollegin soll aussagen, das viele Menschen noch bereit sind, sich aus purer Dummheit dem "Arbeitsherrn" zu allem zu verkaufen. Es sind nicht mehr als glückliche Sklaven.

Viele müssen eben einsehen, das es mit einer schlecht bezahlten und viele Stunden fordernden Arbeitsstelle, bei regelmässiger Schimpferei über selbige, nicht getan ist. Die Unternehmer und die Politik lachen sich dann erst recht ins Fäustchen über soviel Schicksalsfügung.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Pittiplatsch

ZitatOriginal von Arwing
Da hat er richtig gehandelt. Wo kommen wir denn da hin, wenn man sich ausbeuten lässt und für seine Arbeit keine ordentliche
Gegenleistung bekomt. Und das trotz guter oder beruflicher Qualifikationen und Weiterbildungen.

Meine Aussage auf die Kollegin soll aussagen, das viele Menschen noch bereit sind, sich aus purer Dummheit dem "Arbeitsherrn" zu allem zu verkaufen. Es sind nicht mehr als glückliche Sklaven.

Viele müssen eben einsehen, das es mit einer schlecht bezahlten und viele Stunden fordernden Arbeitsstelle, bei regelmässiger Schimpferei über selbige, nicht getan ist. Die Unternehmer und die Politik lachen sich dann erst recht ins Fäustchen über soviel Schicksalsfügung.

Arwing, ich bin halt der Meinung, daß es keine Dummheit ist, das "Ganz Unten" (und Hartz 4 ist die letzte Scheiße) vermeiden oder hinauszögern zu wollen. Ich will dir sagen, daß es keine Dummheit ist, sondern auf Zwang beruht. Wären wir alle dumm, bräuchte bei der Arbeitslosenstatistik nicht getrickst zu werden. Denn was soll der Aufwand für die Dummen? Gruß Pitti
black hole sun
won't you come
and wash away the rain

(Soundgarden)

Arwing

Natürlich sollte man Hartz4 vermeiden. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es auch nicht der Sinn sein kann, sich in regulären Arbeitsverhältnissen, ohne nachzudenken, jedem Unternehmer bereitwillig unterwirft:/

Und davon kenne oder kannte ich leider einige Menschen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

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