Bewerbungs-Psychoterror!!!

Begonnen von ganz_unten, 12:35:28 Sa. 18.Oktober 2008

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Onkel Tom

Jo, die Habgier und Solidarität passen wirklich nicht zusammen,
es sei denn, das gemeinschaftliche Habgier sich zur einer Solidarität entwickelt, die gemeinschaftlich um bessere
Perspektiven und Zukunft kämpft.
Lass Dich nicht verhartzen !

antonov

das funktioniert bei den eliten ganz gut

CubanNecktie

schon erschreckend, dass so viele auch mit Studium keinen Job haben ... ich selber ärgere mich irgendwie, dass ich wegen der 3.5 nach dem Abitur nicht studiert habe ... aber vlt. sollte ich mich nicht doch nicht so ärgern?

Und dann vlt. noch Schulden machen? Für das Studium?
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

Gixxerkart

Ich durfte auch schon die eine oder andere Erfahrung bei Vorstellungsgesprächen machen. Das läuft ungefähr auf das heraus, was die Threaderstellerin erlebt hat.

In Lethargie zu versinken ist auch keine Lösung!

@ ganz_unten:

Scheinbar hast du ja die nötige Ausbildung, um eventuell im Ausland zu arbeiten. Ich für meinen Teil habe da ähnliche Pläne/Träume. Mit einem abgeschlossenen Studium sollte es doch möglich sein auch im Ausland eine Stelle zu finden!
Gibt es etwas das dich noch hier in Deutschland hält? Wenn nicht, dann würde ich an deiner Stelle schauen, dass ich im Ausland etwas finde. Pack deine sieben Sachen solange es noch geht! Es gibt nicht mehr sehr viel positives über Deutschland zu sagen und eigentlich kann es (fast) nur noch abwärts gehen, wenn sich die Gesamtsituation nicht plötzlich schlagartig ändert.
Wenn man eine (oder mehrere) Fremdsprache(n) halbwegs beherrscht, hat man schon einmal eine gute Grundlage, um etwas im Ausland anfangen zu können. Eine Alternative wäre vielleicht noch Österreich oder die Schweiz, wenn man sich nicht von der deutschen Sprache verabschieden will.
Wenn einem das Glück hold ist, dann hat man in jedem Fall bessere Zukunftsaussichten als in Deutschland. Vor allem kann sich dann von seiner neuen Heimat aus beruhigt mit anschauen, wie Deutschland gar zu grunde geht.

Alles ist besser als darauf zu warten, dass sich die Situation von alleine bessert! Natürlich gehört da auch der entsprechende Mut und eine gute Portion Optimismus dazu, denn wenn es nichts wird, dann steht man genauso blöd wie vorher da, wobei ich denke, dass wenn man schon mal "ganz unten" ist, einem sowieso nicht mehr sehr viel genommen werden kann.
Mit freundlichen Grüßen  :D

Gixxerkart

ATA

:aggressiv>

Ich sags mal so: Idioten gibts überall.

Es ist schizophren, einerseits nur Leute mit Erfahrung zu suchen, jedoch keinem die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen zu sammeln.

Lichtkämpfer

Genau das ist die unmenschliche Fratze des Kapitalismus.
Es ist heute nicht mehr von Menschen die Rede sondern von Humankapital.
Bush und Sakorzy haben deutlich gemacht daß sie den Kapitalismus verteidigen werden weil er unseren Wohlstand garantiert. Das wurde wörtlich so gesagt. Wessen Wohlstand ist wohl damit gemeint?
ganz_ unten bringt es auf den Punkt mit diesem Lied.
Der Mensch zählt nichts mehr er ist Dreck.
Solange wir uns nicht einig sind und in Massenstreiks und protesten tiefgreifende Änderungen herbei führen wird nicht viel passieren. Dieses scheint mir jetzt noch sehr unwahrscheinlich  X(
Vielleicht auch deshalb weil immer noch genügend an dieses Sch..system glauben und es für demokratisch halten.

Es gibt leider noch zuviele die sich alles gefallen lassen.
Die private Arbeitsvermittlerin wäre bei mir möglicherweise vom Stuhl gefallen,
ebenso dieser Chef von 2005.

Genau diese Leute sollten für drei Monate für 5 Euro 10 Stunden am Tag am Strassenbau arbeiten. Die wissen anscheinend nicht was körperlich harte Arbeit ist und diese als Krönung in verbindung mit schonungsloser Ausbeutung.

Ausbildung spielt heute keine Rolle. Wenn die Unternehmen Leute brauchen werden sie eingestellt wenn sie keine brauchen fliegen sie raus.
Und das alles belohnt die Regierungf mit der Senkung der Beiträge zur AL Versicherung. Auf unsere Kosten bekommen die AG Geld geschenkt.

Jawohl das ist doch hyperdemokratisch.

Wer meint daß das gut ist , der ist entweder Dumm oder ein Befürworter dieser Politik. X( X(
Als Erwerbsloser kannst du in diesem Staat nur ein Dissident sein.

ganz_unten

ZitatOriginal von inamotoh
y: warum gibt es sowenig solidarität unter den arbeitslosen und warum wird in den medien immer nur die arbeitslose frisöse und der arbeitssuchende schweißer vorgestellt. bwler oder mediziner werden einfach ausgeklammert in dieser bild-medienlandschaft. toll, dass es hier einmal gegenbeispiele gibt, woran ich nicht mehr geglaubt habe. :rolleyes:

Es gibt bei der ARGE ja sogar eigene "Teams" zur Vermittlung
von Hochschulabsolventen.
Ich bin dauernd von arbeitslosen Akademikern umgeben.
Für die Öffentlichkeit muss man den Eindruck vermitteln,
dass Arbeitslose vor allem ein "Qualifizierungsproblem" haben.
Damit man die Schuld an der Arbeitslosigkeit den Arbeitslosen
selber anlasten kann.
Hat man dann einen Uni-Abschluss in der Tasche, fällt
den Ausbeutern wieder was Neues ein: Dann heißt es
"Sie haben zu lange studiert, sie sind zu alt".
USW.
 :aggressiv>
Schni schna schnappi...

ganz_unten

ZitatOriginal von Soulsurferin


Und bei einigen Vorstellungsgesprächen habe ich tatsächlich nach einer versteckten Kamera gesucht - aber von Kurt und Paola keine Spur.

Eine Idee wäre es, mal selber versteckte Kameras anzubringen
und Vorstellungsgespräche heimlich zu filmen.
Oder zumindest heimlich Tonaufnahmen zu machen, hehe.
Danach sollte das Material dann online gestellt werden, um
es einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
 8)
Schni schna schnappi...

ganz_unten

ZitatOriginal von CubanNecktie
schon erschreckend, dass so viele auch mit Studium keinen Job haben ... ich selber ärgere mich irgendwie, dass ich wegen der 3.5 nach dem Abitur nicht studiert habe ... aber vlt. sollte ich mich nicht doch nicht so ärgern?

Und dann vlt. noch Schulden machen? Für das Studium?

Du, mir geht es so, dass ich mich manchmal frage, ob es nicht besser
gewesen wäre, NICHT zu studieren und eine Ausbildung zu machen.

Dann mache ich mir aber wieder klar: Das sind nur die Gedanken,
die wir denken sollen - wer so denkt, ist ja bereits Opfer
der Gehirnwäsche.
Die Ursache für Arbeitslosigkeit ist gesellschaftlich, nicht
individuell.
Schni schna schnappi...

ganz_unten

ZitatOriginal von Gixxerkart

Wenn man eine (oder mehrere) Fremdsprache(n) halbwegs beherrscht, hat man schon einmal eine gute Grundlage, um etwas im Ausland anfangen zu können. Eine Alternative wäre vielleicht noch Österreich oder die Schweiz, wenn man sich nicht von der deutschen Sprache verabschieden will.
Wenn einem das Glück hold ist, dann hat man in jedem Fall bessere Zukunftsaussichten als in Deutschland. Vor allem kann sich dann von seiner neuen Heimat aus beruhigt mit anschauen, wie Deutschland gar zu grunde geht.


Für mich wäre eine Perspektive, nach Venezuela auszuwandern.
Auswandern in ein beliebiges neoliberales Land macht für mich hingegen keinen Sinn.
Leider kann ich aber kein Spanisch, sonst wäre ich schon längst dort.
Habe mir vorgenommen, Spanisch autodidaktisch zu lernen. ;)
Schni schna schnappi...

ATA

ganz_unten

Bei aller Sympathie für Chavez, rate ich zur Vorsicht.

inamotoh

ich fange damit an, mir nichts mehr bieten zu lassen. das fängt damit an, dass ich das "kasperletheater" mit der sachbearbeiterin nicht mehr mitspiele. sage ihr gleich, dass sie mich nervt und sie wohl nichts besseres zu tun hat, als mich einzuladen?! was sie denn überhaupt wolle...usw. klingt blöd, aber nur wenn man das lächeln und schön angezogen sein nicht mehr mitmacht, wachen die auf und fühlen sich peinlich berührt.
auswandern ist doch auch so eine polemik-masche der privaten sender, "alle weg von hier" , dass ist das credo! wenn ihr hier nichts mehr erwartet. und dann in der einöde in schweden sitzen? oder auf der palme in mallorca oder in spanien am strand sitzen? nein, ich bin nun mal deutsch und dabei bleibt es auch. was soll in den ländern denn besser sein, in den beiträgen wurde doch ausreichend gezeigt, wie die leute da genauso als die dummen deutschen ausgebeutet werden. man sollte sich nicht diesen unsinn einreden lassen, "dort ist alles besser." komischerweise werden nur "kleine berufsgruppen" vorgestellt. (lkw-fahrer verkäuferjobs, hausmeister oder ...) wenn man hochqualifiziert ist (banker (hihi), manager, unternehmensberater, sprachlich begabt ist- es dagegen etwas anderes---ok)

Arwing

Die Auswanderungsfrage für fachlich gut ausgebildete oder studierte Arbeitnehmer in Deutschland ist aber berechtigt.

Folgende Informtionen lassen sich zusammengefasst aus diesem Thread und aus der gegenwärtigen Entwicklung der Behandlung von (gut ausgebildeten) Arbeitnehmern in Deutschland anführen:

- Psychologische Vorwürfe und Druckmittel gegenüber dem Arbeitnehmer seitens des Arbeitgebers oder des Arbeits bzw. Jobvermittlers.

- Ihr jeweiliges Fachgebiet beherrschende Arbeitskräfte werden gebraucht, aber sie haben sich gefälligst an die kurze Leine legen zu lassen und ein niedriges Gehalt zu beziehen. Daher scheint es der Trend zu sein, die Arbeitnehmerausbildung mit oberflächlichen Bemerkungen herabzuqualifizieren, um den gewünschten Effekt einer maximalen Arbeitnehmerausbeutung zu erzielen.


Daher sollte man seine Möglichkeiten prüfen, ob eine Auswanderung in ein Land, dass die eigenen beruflichen Qualitäten würdigt, nicht sinnvoll  erscheint. Derzeit bekomme ich den Eindruck, dass dieses dekadente Deutschland es nicht wert ist, die Fachausbildung seiner Bürger unter den gegenwärtigen, arbeitsmarktpolitischen Realitäten zu erhalten.

In der Vergangenheit gab es viele Aus- und Zuwanderungen von fachlich kompetenten oder hochqualifizierten Arbeitern und Akademikern, die in ihrem Heimatland aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit, Ethnie oder anderen Weltanschauung verfolgt, unterdrückt und ausgebeutet wurden. In ihren neuen "Heimatländern" angekommen stellten sie dann eine Bereicherung für die Wirtschaft und Entwicklung jener Gesellschaft dar, die sie aufnahm, währenddessen sich ihr Fehlen in ihrem Ursprungsland auf schmerzliche Art und Weise bemerkbar machte. Als Beispiel dafür kann man z.B. die Hugenotten anführen oder die Juden, die diverse Vertreibungen miterleben mussten und in einer sie tolerierenden neuen Heimat zum Wohle selbiger beitrugen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

inline

 
Zitat von: ganz-untenSie sind zu alt, vergessen Sie es, Sie finden nichts mehr
- Sie haben nicht genügend Vorerfahrung (Anm: Wie denn auch, wenn man mir keine Chance dazu gibt, Arschlöcher!)
- Sie sind "im Markt nicht gut aufgestellt" (was immer das heißen soll)
- Meine sehr guten Studien-Noten wären mir wahrscheinlich hinterhergeworfen worden!!!! Ich hätte außerdem zu lange studiert
- Außerdem wurde mir ein "fauler Charakter" unterstellt, da ich
es ja noch "zu nix" gebracht habe - (dabei lobten sich die
Unternehmer stets selbst und verwiesen auf ihre eigene tolle   
Karriere - und das sie ja schon im frühen Alter blablablablabla...)

Beim ersten Mal hab ich mich angesichts solch verbalen Unflats
noch mit dem Unternehmer-Typ angelegt.
Als ich den gleichen Verbalmüll dann beim zweiten Mal noch mal zu hören kam, musste ich schon fast lachen.
Dieser Driss lässt sich auch leicht widerlegen. Ich muss dazu sagen,
dass ich bereits für zwei Arbeit"geber" tätig bin - allerdings nur für
ein Taschengeld (durchaus kreative, verantwortlungsvolle Aufgaben).

Gestern hatte ich auch ein Vorstellungsgespräch was ziemlich "psycho" war.

Im Gruppengespräch fragte man schon mal nach den Hobbys.
Als eine Bewerberin "lesen" angab, fragte man was für Bücher sie liest.
Darum habe ich das mit dem Lesen schon mal weggelassen.
Als ich dann "Fotografie" angab, wollte man auch noch wissen, was ich fotografiere.

Im Einzelgspräch wollte man mich scheinbar provozieren.
So ähnlich wie oben genannt.
Die Situation wirkte aber aufgesetzt, so blieb ich locker.
Als ich gelassen darauf reagierte, fragte man mich doch glatt,
ob mich denn nichts aus der Ruhe bringen könne, ob ich beruflich und/ oder privat mich nicht mal so richtig aufregen bzw. ausrasten könne.

Dann fragte man mich, was ich mag und was ich nicht mag, ohne einen Stichpunkt worauf sich das bezieht.
Danach wurde nach dem polizeilichen Führungszeugnis gefragt.

Anschließend wurde ich gefragt, ob man mir Überstungen (ging um 5 St. im ersten Monat) auszahlen dürfe.
Ich sagte " ja natürlich"
Die Antwort darauf " ja, Geld kann man immer gebrauchen" fand ich dann auch etwas merkwürdig.

Zum Schluss wurde meine Teamfähigkeit angezweifelt u. a. weil ihnen ein weiteres Arbeitszeugnis fehlte.

Jetzt soll ich u. a. noch ein Arbeitszeugnis nachreichen, weil man kann ihnen bez. der Teamfähigkeit ja viel erzählen...
sie würden das lieber schwarz auf weiß sehen.

Nicht zuletzt wegen diesem Bewerbungsrital,  habe ich auch Zweifel, ob ich in deren Team passe ;)


Ocean

Zitat von: ganz_unten am 12:35:28 Sa. 18.Oktober 2008
- Sie sind zu alt, vergessen Sie es, Sie finden nichts mehr
- Sie haben nicht genügend Vorerfahrung (Anm: Wie denn auch, wenn man mir keine Chance dazu gibt, Arschlöcher!)
- Sie sind "im Markt nicht gut aufgestellt" (was immer das heißen soll)
- Meine sehr guten Studien-Noten wären mir wahrscheinlich hinterhergeworfen worden!!!! Ich hätte außerdem zu lange studiert
- Außerdem wurde mir ein "fauler Charakter" unterstellt, da ich
es ja noch "zu nix" gebracht habe - (dabei lobten sich die
Unternehmer stets selbst und verwiesen auf ihre eigene tolle    
Karriere - und das sie ja schon im frühen Alter blablablablabla...)

Junge, Junge! Wenn ich das höre, komts mir auch hoch.  >:( Echt ein Witz, wie sich das alles in den letzten Jahren entwickelt hat. Die würden doch am liebsten direkt eine Gehirnwäsche mit uns machen, in der uns ins Unterbewusstsein eingehämmert wird: "Bu bist ein Nichts! Du hast dir keine Ansprüche verdient! Wir sitzen am längeren Hebel!.." Und da soll man gleichzeitig keine Vergleiche zur deutschen Geschichte ziehen.

Ich hoffe, dass du bald etwas findest. Glaub mir, es gibt auch winzige Ausnahmen. Man muss sie nur finden.

Ich stecke in der selben Scheiße. Nicht einmal zum Vorstellungsgespräch werde ich eingeladen. Trotz guter Referenzen und Zeugnisse. Und ich hab locker noch 40 bis 50 beschissene Jahre vor mir. Toll, mein Beruf ist "Sohn". Und irgendwann ist mein Beruf dann auch noch "Bruder" *kotz*

reefshark

Hallo ganz_unten

Der sog." Bewerbungsterror" gipfelt dann in einigen Läden schon in richtig genüsslich, herabwürdigenden Ergüssen.
Einige Dispo´s oder Personaler geniessen es augenscheinlich, Leuten ein´s reinzuwürgen denen Sie oft "im normalen Leben"
nicht das Wasser reichen könnten - aber da ist´s ja so: einer hockt hinter´m Schreibtisch und der "andere" -als Bittsteller- halt davor.
Das regelt die Verhältnisse gnadenlos!
Wer dann noch keinen hinreichend kriecherischen Eindruck erweckt....erlebt wie manche (r) es geniesst mal so´n Studi vorzuführen

Alles ist zumutbar - auch das unzumutbare

Grüsse von einem der´s heute auch wieder "gezeigt gekriegt"  hat und sich sein Teil denkt-die Gedanken sind ja frei - noch...

Wenn man nur soviel fressen könnt wie man kotzen möcht

Gruss aus´m Schwobaländle (   wo der Jobmotor brummt   ;-)   )

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