SPD "Manifest" gegen Kriegstreiberei

Begonnen von Kuddel, 16:07:26 Mi. 11.Juni 2025

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Kuddel

Der Zustand der Welt ist übel, es werden ökologische Kippunkte überschritten, Innenpolitik heißt weltweit Sozialkahlschlag und ein autoritäres Auftreten der Staatsmacht und außenpolitisch steuern wir auf Krieg zu.

Ich kann nicht fassen, wie alle Medien scheinbar gleichgeschaltet auf Kriegskurs sind. Der kommende Krieg wird bereits als Selbstverständlichkeit gehandelt, wobei wir nur noch über Bunker und Schutzräume diskutieren können.

Alle, wirklich alle, haben die plumpe Begründung auf Tasche, Putin würde diesen Krieg wollen und beginnen. Selbst wenn dieser Schwachsinn wahr wäre, würde eine Aufrüstung das Kriegsgrauen nicht verhindern, sondern nur verschlimmern.

Ich frage mich, warum dieser Wahnsinn weitgehend widerspruchslos durch die Medien, durch die Köpfe und durch die Parlamente geht.

Die linke Szene rümpft die Nase bei Friedensdemos und hält sie für verschwurbelt. Die Linke Partei ist auch nur halbgar gegen die Kriegsvorbereitungen, ach, die Ukrainer, es ist ja alles so schwierig. Da halten wir uns lieber raus...

Es dürfte bekannt sein, daß ich die SPD verachte. Abgrundtief.

Ich bin aber positiv überrascht, daß nun aus ausgerechnet der SPD eine grundlegende und ernstzunehmende Kritik an der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gibt.

ZitatIn dem Papier heißt es: Europa sei "von einer Rückkehr zu einer stabilen Friedens- und Sicherheitsordnung" weit entfernt. In Deutschland und den "meisten europäischen Staaten" hätten sich jene durchgesetzt, "die die Zukunft vor allem in einer militärischen Konfrontationsstrategie und hunderten von Milliarden Euro für Aufrüstung suchen".

Statt immer mehr Geld für die NATO brauche es "mehr finanzielle Mittel für Investitionen in Armutsbekämpfung, für Klimaschutz und gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen". Deutschland und die EU sollten sich zudem auch nicht "an einer militärischen Eskalation in Süd-Ost-Asien" beteiligen.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/spd-manifest-russland-100.html

Das halte ich für keine Kleinigkeit.
Es ist der erste deutliche Riß in dem Block der Kriegstreiber.

Das dürfte für politische Unruhe sorgen. Die Hetze gegen das Manifest geht bereits los:

"Brisantes Russland-"Manifest" sorgt für Entsetzen" - Focus
"Auch die SPD-Fraktion geht auf Distanz" - Tagesschau
"Sprengsatz für den Koalitionsfrieden" - Tagesspiegel
",,Fragwürdiges Papier" – SPD-Fraktion distanziert sich von ,,Manifest" zu Außenpolitik" - WELT
"Ukraine-Botschafter zerlegt SPD-,,Manifest"" - BILD
"Jetzt knallt es in der SPD" - Spiegel
",,Inhaltlich in weiten Teilen fragwürdig"" - Tagesspiegel
"SPD-"Manifest": Sie irren" - ZEIT
"Ein Papier, das Russlands Aggression verkennt" - rp-online


Wanderratte

Ich bin auch positiv überrascht. Von der SPD hätte ich das nicht erwartet. Denn auch ich verachte die SPD, abgrundtief.

Doch ab und an kommt die Wahrheit aus einer ganz anderen Ecke als man so denkt. Nämlich von dort, wo man sie am wenigsten erwartet hat.

Nur das mit der Bundeswehr. Ich wäre ja dafür, diese endlich abzuschaffen. Irgendein Land muß ja mal damit beginnen. Das kann doch nicht immer so weitergehen.

Die Medien scheinen indes voller Verzweiflung alles dafür zu tun, die ansonsten alltäglichen Lügen aufrechtzuerhalten.

Es geht nur wieder darum, das Kartenhaus vor dem so dringend notwendigen Einsturz zu bewahren. Ein Kartenhaus der Lügen, Manipulationen und Propaganda.

Die Medien waren doch früher nicht so schlimm wie jetzt. Okay, von der BILD erwarte ich nichts anderes, aber sonst.

Warum nur sind sich alle so einig, die Menschen in eine bestimmte Richtung manipulieren zu wollen. Oder zu müssen? Und das dann auch noch zu können.

Ich verstehe es nicht. Möglicherweise sehen sie ihre Legitimation in Gefahr.

Scheinbar fällt es sehr vielen Menschen mittlerweile schwer, selbstständig zu denken. Und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich finde, unsere Welt ist sehr oberflächlich geworden.

Aber das Manifest der SPD macht Hoffnung auf bessere Zeiten.

counselor

ZitatUnruhe in der Partei - SPD-Politiker verteidigen das Russland-"Manifest"

Ein "Manifest" mehrerer SPD-Mitglieder sorgt zwei Wochen vor dem Bundesparteitag für mächtig Unruhe in der Partei. Die Unterzeichner verteidigen sich - und verweisen auf die Schlappen bei den vergangenen Wahlen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/spd-verteidigung-manifest-ukraine-100.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel


dagobert

Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Kuddel

Tadzio Müller, der "linksradikale" Dampfplauderer der Klimabewegung, der von Workshop zu Lesung zu Klimacamp hoppt, um dort über den Kampf gegen die Verdrängungs- und Arschlochgesellschaft zu referieren, macht gerade den Nato-Propagandisten. Das klingt so:

ZitatDas Manifest aus der SPD-"Linken" hat weder was mit Frieden, noch was mit links zu tun. Es ist straight outta Verdrängungsgesellschaft:

"Nein, es ist nicht 2025, die ethisch-politischen Zuschreibungen aus der Nachkriegszeit gelten noch: USA/NATO böse, Russland gut, Faschismus gibt's keinen."

Es geht um das Bedürfnis, die Welt möge wieder so einfach sein, wie sie sich für Linke Anfang der 80er darstellte: und darin passt die Erkenntnis, dass Russland nunmehr eine expansive faschistische Macht ist, nicht rein. Denn in einer Welt, in der Russland eine expansive faschistische Macht ist, wäre es richtig, in Deutschland Waffen zu bauen - denn NOCH ist D nicht faschistisch - um die Waffen dann auf den faschistischen Feind (der dann ja AUCH außen stehen würde) zu richten. Und da linke Verdrängung auch nicht besser ist, als alle andere, wollen sich auch viele Linke einfach nicht mit den Komplexitäten der Welt von 2025 auseinandersetzen: genau, wie sie vor 15 Jahren noch die Klimafrage verdrängten, verdrängen sie jetzt die Kriegsfrage. Weil: ist zu komplex.
(Tadzio in seinem bluesky-Kanal)

Eijeijeijei, die Welt ist also so komplex, daß wir gar nichts mehr kapieren, wir deshalb Angst vor Sozialdemokraten bekommen, die fragen, ob es nicht besser sein könnte zu verhandeln, statt zu schießen. Für eine klare Kante gegen den Russen muß man in Deutschland Waffen bauen und auf den faschistischen Iwan richten im Schulterschluß mit den Antifaschisten Pistorius, Merz und Trump.

Tadzio und wie er die Welt sah.

Schluepferstuermer

Wir sind sowas von Obrifkeitshörig und Unwissend  seit 30 Jahren geworden.

Machen uns abhängeg (ist ja so günstig, damit wir Scheiße kaufen können) von irren, reichen und alten Archlöchern.
Die machen dann Kriege. Scheißegal,  Hauptsache billig.
Dann wird das Hamsterrad angegriffen und wir beginnen in die Kriege zu Investieren.  Wenn jemand dagegen ist,  wird er zur Schnecke gemacht.


Wird weiterhin Putin finanziell unterstützt (Öl, Gas, Brennstäbe usw. Kommen weiterhin aus Russland)? Ja. Aber Millitärisch gehen wir gegen Russland vor.
Obrigkeitshörig wie wir sind machen wir was die Politikrt (Kriegstreiber) wollen.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
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Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Kuddel

Toller Journalismus: Das Friedensmanifest der SPD wird beim NDR zu einem "Russland-Manifest".

ZitatWegen Russland-"Manifest": SPD in Neumünster lädt Ralf Stegner aus
Stand


Die SPD in Neumünster hat den Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner (SPD) aus Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) von ihrem traditionellen Rote-Grütze-Essen im Rathaus ausgeladen. Seit mehr als 30 Jahren wirft dabei ein Gastredner in launiger Form einen Blick auf die Politik. Hintergrund für die Ausladung Stegners ist Stegners Unterstützung für das sogenannte Russland-"Manifest".
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/neumuenster-spd-streicht-stegner-als-gastredner-bei-traditionsveranstaltung,shnews-112.html

Es ist schon erstaunlich, wie feige die SPD ist und sich derart der Zeitenwende und dem Kriegsgeheul unterwirft. Dabei steht in dem "Manifest" noch nicht einmal etwas provokantes. Man lehnt militärische Lösungen nicht grundsätzlich ab, man möchte nur, daß man es AUCH mit Diplomatie versuchen sollte.

Und von solchen Forderungen will die SPD schon gar nichts wissen: "mehr finanzielle Mittel für Investitionen in Armutsbekämpfung, für Klimaschutz und gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen".

Die SPD ist einfach nur erbärmlich. Nicht nur in Neumünster.

Frauenpower

Sogar die "Taz" schreibt vom "Russland-Manifest" wenn es wie hier um Stegner geht, der wie Reichineck nicht ins Kontrollgremium gewählt wurde.
https://taz.de/Parlamentarisches-Kontrollgremium/!6093015/

Die junge Welt schreibt vom "SPD-Manifest"
https://www.jungewelt.de/artikel/502326.spd-manifest-ein-auftakt.html


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