Herr Ziesemer - Der netteste Gast seit langem

Begonnen von Klassenkampf, 13:23:42 Mo. 25.Juli 2005

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Klassenkampf

Selbst schuld, wenn man Sonntag Abends beim Zappen durch die TV-Landschaft, zu lange beim allseits beliebten Politisieren "steckenbleibt". Wer der Gastgeberin Christiansen seine Anteil an der Quote schenkt, muß entweder...
a)...von Politik keine Ahnung haben, gleich den Studiogästen.
b)...masochistisch veranlagt sein, sich seiner Rolle als Schmarotzer und Humankapital zu erfreuen.
c)...aus tiefster Wut heraus, die Fernbedienung nicht mehr bedienen können.

Fall c) trifft wohl für mich zu, der ich zwar normalerweise routiniert zurückhaltend bin, aber zuweilen zur Cholerik neige...da tritt ein Chefredakteur Ziesemer auf, der davon spricht, man dürfe den Leuten keine Geschenke mehr machen in Form von angepaßten Arbeitslosengeldern oder sonstigen Sozialleistungen...die Debatte um die soziale Gerechtigkeit wäre nur Neid. Wäre dem noch nicht genug, tritt nun scheinbar in meinem Falle auch noch b) ein...Masochismus. Ich besuchte die Webpräsenz der werten Frau Christiansen, und las dort Informatives über diesen Herrn Ziesemer:

ZitatEr ist ein Mann der klaren Worte. Und so kommentiert Bernd Ziesemer, Chefredakteur des Handelsblatts, auch die Entscheidung des Bundespräsidenten mit einem Seufzer der Erleichterung: Nach zuletzt ,,überinszenierter Bedenkzeit" sei Köhlers Entscheidung, den Bundestag aufzulösen, eine ,,Erlösung" für Deutschland. Der jetzigen Regierung sei offensichtlich ,,jegliche politische Gestaltungsmacht und Problemlösungskraft" abhanden gekommen. Auch Eichels Bundes-Etat als ,,eine Art Regierungserklärung in Zahlen" dokumentiere nur noch Ratlosigkeit. Deshalb brauche Deutschland ,,dringend Neuwahlen", findet Ziesemer. Und zwar für Gesamtdeutschland, denn von einem Sonderwahlkampf-Ost hält er wenig. Im Osten Deutschlands gebe es einen stark ausgeprägten ,,Neid auf Menschen, die es zu etwas gebracht haben". Ihre Herkunft könne die Kanzlerkandidatin Angela Merkel im Wahlkampf deshalb mitnichten als Bonus einsetzen. Auch sollte man nicht der Versuchung erliegen, in einen ,,populistischen Wettkampf" mit der Linkspartei einzusteigen, findet Ziesemer, sondern eine ,,Politik für das gesamte Land anbieten" und damit für einen ,,produktiven Idealismus" bei den Bürgern sorgen. Die seien nämlich, vor allem im Osten, bisher nur auf Protest eingestellt. Dies wiederum liege daran, dass sich an der ,,Situation vor Ort für viele nix geändert" habe. Weil sämtliche ,,Sonderprogramme" nur ,,in der Pampa verpuffen", sei es an der Zeit, dass sich Ostdeutschland der Realität des Marktes stelle – auch wenn dann in manchen Regionen ,,das Licht ausgeht". Die Menschen müssten begreifen, dass es ,,besser ist, einen Job in Stuttgart zu haben, als von Stütze in Mecklenburg-Vorpommern zu leben". Diese Botschaft müsse politisch transportiert werden, sonst könnten die Wahlen im Osten ,,nicht gewonnen, aber vielleicht verloren" werden.

Solange solche Menschen unter uns verweilen, ist Gerechtigkeit und Demokratie in Gefahr...solange wir uns den Problemen an der Wurzel nicht widmen, ändert sich nichts zu Gunsten der Masse. Die Wurzel des Übels sind Menschen wie Ziesemer...manchmal muß man Wurzeln beschneiden um das Überleben der Pflanze zu sichern. Diese geistigen Väter und Söhne des neoliberalen Weltbildes sind durchaus entbehrlich.

Übrigens: Ich bin Westdeutscher, nicht Ostdeutschland entstammend...mehr Mitgefühl als die Ostdeutsche Merkel habe ich für die Menschen dort allemal. So gesehen bin ich im Geiste ostdeutsch...und die Anschauung, die Kampfeslust und den Mut auch unangenehme Wege zu gehen, sind deutsche Tugenden, die uns allen gut zu Gesichte stehen würden.
Einen Ostwahlkampf brauchen wir allerdings nicht, aber eine Ostpolitik - unter anderem. Politiker aller Farben weisen immer wieder gerne darauf hin, es müsse im Geiste zusammenwachsen, was zusammen gehöre...es müsse nun endlich Abstand genommen werden von den Prädikaten "Wessi" und "Ossi". Sozialleistungen werden aber in Prädikaten "West" und "Ost" ausbezahlt...hier hat sich noch nicht gefunden was zusammengehört - ganz zu recht, laut den Worten Ziesemers. Er rechnete vor, warum das so sein muß und wieso eine Kritik daran reiner Populismus ist...Gerechtigkeit hochgerechnet an Kapital und Profit...auch eine Form der Rechtsstaatlichkeit.
Für mich gibt es keine Parteien (West & Ost) mehr, für mich gibt es nur noch Deutsche.

Überhaupt ist mit der vor Halbwahrheiten und Mythen gespickten Rede Köhlers, nun die Anti-Links-Propaganda in die Wege geleitet worden...Christiansen ist nur eine der Propagandabeauftragten des Parteienoligopols, andere entnehme man dem Fernsehprogramm. Kritik an Links allerorts, Kritik an Köhlers Auslegung zur Einleitung einer Neuwahl wird allerdings bejubelt, ohne seine Gründe (faktisch hat er keine genannt, er glaubte das "Wollen" des Volks über die Verfassung stellen zu müssen) zu prüfen. Die Medien-Demokratur hat ihre eigene Verfassung, der Markt sowieso...wir haben bald gar keine mehr.

Sonntag Abends ist ein gefährliches Pflaster für Choleriker und/oder Depressive...ein falscher Fingerzeig und man sitzt mitten unter den wahren Größen dieses Landes (zumindest die, die sich dafür halten). Und in dem Moment, in dem ein neoliberaler Talkgast anspricht, daß nur Selbstverantwortung der Weg aus dem Jammertal sein kann, erntet er Applaus...der Choleriker zuhause schimpft laut, reißt sich die Kleider vom Leib und versucht dies nach Einschlagen der Mattscheibe auch bei dem Neoliberalen...der Depressive verschanzt sich hinter einer Kissenburg, bekommt Angst und weint und tritt den Weg ans Apothekenschränkchen an, um sich mittels chemischer Freunde wieder in einer lebenswerten Welt zu wähnen...der Masochist allerdings erfreut sich solcher Aussagen, er nickt zustimmend, unterstützt seinen persönlichen Helden lauthals und geht dann, gegeißelt und glücklich ins Bett, denn der allgemeine Masochist hat noch einen Arbeitsplatz...der Pseudo-Politikkenner beendet die wirre Diskussion mit Genugtuung, schließlich hat er wieder etwas getan um seinen politischen Horizont zu erweitern, und tagsdrauf wird er in BILD und Wort weiter seiner Bildung fröhnen...gut hat's der, der gar kein Fernsehgerät hat, denn so bliebe einem viel Leid erspart. Andererseits: "Wer niemals gelitten hat, verdient auch kein Glück." In diesem Sinne...gelitten haben Zuviele schon zulange.
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

besorgter bürger

ZitatChristiansen

bei mir die sicherste und schnellste methode einen hasstrip zu bekommen.
aber die kleine von der pds... *träum*
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Klassenkampf

Zitataber die kleine von der pds...  *träum*

Zwar stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei.PDS, doch im Kreise erwachsener Diskutanten fehl am Platze. Katja Kipping vertritt durchaus soziale und proökonomische Thesen, ganz im Sinne ihrer Partei, doch in der Bedrängnis der Diskussion, steht sie ihre Frau nur sehr zurückhaltend. In der Christiansenschen Runde wirkte sie tatsächlich nur als optischer Reiz, zwischen verknöcherten Polit- und Wirtschaftskarrieren - nicht allein ihre Haarfarbe gab der Blässe dieser Runde einen Farbtupfer. Fachlich allerdings, rhetorisch vor allem, ist Frau Kipping noch am Anfang ihrer politischen Laufbahn. Natürlich erfuhr die Linkspartei.PDS im Vorfeld der Sendung, wer nebenher noch eingeladen würde...weiß man um die Einladung des Zynikers Ziesemer (dessen Aussagen man schon vor der Sendung recherchieren konnte), wäre man im Sinne rhetorischen Wahlkampfes dazu verpflichtet, einen ebensolchen Zyniker, zumindest aber einen Diskutanten von Format an die "Front" zu schicken. Frei nach Le Bon: Wer Diffamierung mit Argumenten begegnet, verliert die Gunst der Masse.
Es ehrt die PDS, daß sie jungen Menschen eine Chance erteilt, diesen auch eine gehobene Position in der Partei einräumen. Doch solch komplexe Themen wie Sozialpolitik, benötigen routinierte, emotionsheischende Redner...kein liebliches Persönchen, das sich ständig dazwischenreden läßt, das sich fortwährend zu Tode argumentiert, das wie das nette Mädchen von nebenan auftritt...leise, zurückhaltend, ohne Format. Frau Kipping mag ihre Qualitäten haben, wohl ihr Engagement, daß wohl über dem eines Durchschnittsbürgers liegt...politische Intelligenz und rhetorisches Geschick erkenne ich in ihr nicht.
Neben dem Zynismus Ziesemers war es vor allem dieser Mißgriff der Linkspartei.PDS, der mich cholerisch werden ließ...lieber einen vermeintlichen Haßprediger wie Lafontaine, als ein Politpüppchen wie Kipping. Platzhirsch statt Mauerblümchen.
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

Carpe Noctem

ZitatOriginal von Klassenkampf
Platzhirsch statt Mauerblümchen.

oder so:

Mann statt Frau.

die Weiber sind ja eh nur dafür erfunden worden, den armen Ossis das letzte Hemd auszuziehen und sich dann im Westen gesundzu"stossen", nicht? Zierat eben, nur ein bisschen zu teuer in Anbetracht der Rezession. Solchen nutzlosen, hochpreisigen Schnickschnack kann Mann sich halt heute nirgendwo mehr leisten, geschweige denn sich mit solchen Dekogegenständen in der Öffentlichkeit blicken lassen.

Mal im Ernst, auch die Seitenbetreiber gerichtet:

Jeder Faschist / Rassist der in diesem Forum sein verbales Unwesen treibt, wird sofort an die Kadarre genommen, zensiert und gesperrt. Sexismus jedoch wird kein Stück geahndet. Dabei ist das Patriarchat als Herrschaftsform derart eng mit dem Kapiutalismus verknüpft, was sich auch historisch nachweisen lässt (Lerner, Gerda: Die Entstehung des Patriarchats), dass jegliche Hetze gegen den Kapitalismus ins Leere läuft, wenn die andere damit verbundene Herrschaftsform, nämlich das Patriarchat, unangetastet bleibt. Sozialismus als Freiheit für das männliche Geschlecht ist ein System für genau die Hälfte der Menschheit und hat daher mitr Freiheit nichts zu tun.

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Wilddieb Stuelpner

Der Sozialismus hat nicht das Patriarchat gepachtet: Ich empfehle August Bebel zu lesen:

Die Frau und der Sozialismus

Mit Geschichts- und völkerkundlichen Wissen scheinst Du zum Matriarchat und Patriarchat auch nicht auf der Höhe zu sein. Es gibt keinen ursächlichen Zusammenhang zum Kapitalismus.

Diese vorherrschenden verwandtschaftlichen Herrschaftssysteme gab es bereits zur Früh- uncd Urgeschichte, wo überhaupt noch kein Privateigentum an Produktionsmitteln existierte - die Voraussetzung für eine Klassengesellschaft.

Carpe Noctem

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Mit Geschichts- und völkerkundlichen Wissen scheinst Du zum Matriarchat und Patriarchat auch nicht auf der Höhe zu sein. Es gibt keinen ursächlichen Zusammenhang zum Kapitalismus.

Wo habe ich von einem URSÄCHLICHEN Zusammenhang geschrieben? Wenn mich mein Altersheimer nicht ganz im Stich gelassen hat, gab ich schlicht von mir, dass die beiden Herrschaftsformen miteinander engstens verflochten sind. Wer will das bestreiten? Jemand der nichts über Geschlechterhierarchie gelesen hat als ein einziges mickeriges Buch von einem einzigen Mann? Ich glaubs ja nicht..... oder hast du zufällig Völkerkunde und Geschichte studiert? Wer stellt da dir Theorien auf, wählt das Material und die Perspektive aus, wer schreibt die "bedeutenden" Werke? Etwa beide Geschlechter? - Nö. Eben!

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Carpe Noctem
... Wenn mich mein Altersheimer nicht ganz im Stich gelassen hat, gab ich schlicht von mir, dass die beiden Herrschaftsformen miteinander engstens verflochten sind ... Grüsse - CN

Also leitest Du mit dieser Formulierung einen Zusammenhang zwischen Patriarchart und Kapitalismusd her, den es nicht gibt.

Bevor Du antwortest, lese Bebel!!! Der geht auch auf geschichtliche Zusammenhängeund die Entwicklung von Matriarchat und Patriarchat ein. Da braucht man nicht jahrelang Ethnologie zu studieren. das erschließt sich auch so beim lesen.

Aber so nebenbei gesagt. Ich interessiere mich für viele Dinge - von Astronomie bis Zoologie querbeet. Man muß nicht alles wissen, sondern wissen wie man zu diesem Wissen kommt oder wo es steht!

Carpe Noctem

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Bevor Du antwortest, lese Bebel!!!

Vorschriften lasse ich mir schon mal gar nicht machen  :P

Wenn du nichts weiter gelesen hast als August Bebel, dann könntest du jetzt - bei deiner offenkundigen Präferenz für männliche Autoren zumm Thema Geschlechterverhältnis und deinem Neigungswinkel Richtung Sozialismus entsprechend - auch mal Marx und Engels lesen. Die beiden haben dazu auch ziemlich kluge Sachen geschrieben. So zumindest schreibt Marx, die einzige NATÜRLICHE Arbeitsteilung sei die beim Zeugen nud Hervorbringen neuen Lebens. Alles andere sei ansozialisiert und systemimmanent. Recht hat er!

Wenn du dann noch Langeweile hast, lies Lerner (s.o.) und Göttner-Abendroth, oder lass dir meine Diplomarbeit kommen. Anschliessend sind wir auf dem gleichen Level was das Thema betrifft und können WIRKLICH diskutieren. Bebel allein bzw. NUR EIN BUCH ist keine Grundlage.

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

geishapunk

ZitatOriginal von Carpe Noctem
ZitatOriginal von Klassenkampf
Platzhirsch statt Mauerblümchen.

oder so:

Mann statt Frau.

die Weiber sind ja eh nur dafür erfunden worden, den armen Ossis das letzte Hemd auszuziehen und sich dann im Westen gesundzu"stossen", nicht? Zierat eben, nur ein bisschen zu teuer in Anbetracht der Rezession. Solchen nutzlosen, hochpreisigen Schnickschnack kann Mann sich halt heute nirgendwo mehr leisten, geschweige denn sich mit solchen Dekogegenständen in der Öffentlichkeit blicken lassen.

Mal im Ernst, auch die Seitenbetreiber gerichtet:

Jeder Faschist / Rassist der in diesem Forum sein verbales Unwesen treibt, wird sofort an die Kadarre genommen, zensiert und gesperrt. Sexismus jedoch wird kein Stück geahndet. Dabei ist das Patriarchat als Herrschaftsform derart eng mit dem Kapiutalismus verknüpft, was sich auch historisch nachweisen lässt (Lerner, Gerda: Die Entstehung des Patriarchats), dass jegliche Hetze gegen den Kapitalismus ins Leere läuft, wenn die andere damit verbundene Herrschaftsform, nämlich das Patriarchat, unangetastet bleibt. Sozialismus als Freiheit für das männliche Geschlecht ist ein System für genau die Hälfte der Menschheit und hat daher mitr Freiheit nichts zu tun.

Grüsse - CN

Wer Sexismus sucht wird auch welchen finden Ob nun vorhanden oder auch nicht!

In dem von Dir wohl gemeinten Post in diesem Thread war nicht einmal ein Hauch von Sexismus drinn. Aber wer das Gespenst an jeder Ecke sehen möchte der tut dies auch... :rolleyes:

Im übrigen wird noch weniger gegen weiblichen Sexismus vorgegangen.... so what?!

P.S.: Ein hoch auf das Matriarchat! Zum Glück haben die Kulturen wo es eben dieses gibt es auch so weit gebracht

besorgter bürger

ZitatKatja Kipping vertritt durchaus soziale und proökonomische Thesen, ganz im Sinne ihrer Partei, doch in der Bedrängnis der Diskussion, steht sie ihre Frau nur sehr zurückhaltend

so kann mensch es natürlich auch sagen. das die pds leute bei christiansen nur vorgeführt werden ist bekannt.
das ist wohl teil der ausbildung zu berufspolitiker mal eine ganze christiansensendung lang nicht zu wort zu kommen.
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Klassenkampf

ZitatOrginal von Geishapunk:
In dem von Dir wohl gemeinten Post in diesem Thread war nicht einmal ein Hauch von Sexismus drinn. Aber wer das Gespenst an jeder Ecke sehen möchte der tut dies auch...

Erleichtert stelle ich fest, daß nicht jeder hier meinen Beitrag als sexistisch aufgefasst hat...genauer: Er war gar nicht sexistisch angelegt. Gleich Monarchisten, Traditionalisten und Eliten im 19.Jahrhundert hinter jedem Gedanken zum Wohle der Arbeiterschaft, Sozialismus oder gar Kommunismus witterten (das Gespenst, daß in Europa umgeht...), gleich scheinen heute Frauen und Emanzipationsverbände hinter allem und jedem Frauenfresser zu erkennen.
Es ist kein Geheimnis: Karrierefrauen mag ich keine, Karrieremänner gleichermaßen nicht. Wichtigtuerinnen sind mir ein Graus, männliche Pendantes ebenso. Egoistinnen werden von mir ignoriert, Egoisten aber auch...in vielen Lebenslagen in denen sich Frauen der Männerwelt angepaßt haben, haben sie leider Negativvorbilder übernommen. Wer wollte den ehemals einen karrieresüchtigen, ichbezogenen Agendamann kennenlernen? - Jetzt haben wir selbiges auch "in weiblich"...
Wer Unterdrückung der Frau gleichsetzt mit Rollenverteilung, verdreht wissentlich Tatsachen. Rollenverteilung war sinnvoll, hatte einen Mechanismus und täte auch heute vielen Familien gut...Unterdrückung tat niemals in irgendeiner Weise gut. Die Emanzipation hat die Unterdrückung beseitigt, durchaus ein erfreulicher Aspekt. Doch hat sie oftmals auch die Rollenverteilung zerstört, das Gesellschaftsgefüge gesprengt und das ist matte Seite der Medaille.
Die Karriere ist zur Ersatzmutterschaft geworden, Kinder nicht mehr erstrebenswert. Waren es seinerzeit männliche Agendamenschen, die eine bessere Hälfte ihre Ehefrau nennen konnten, welche der Karriere doch noch Kinder entspringen ließen, sind es heute Ehepaare die beide dem Typus Agendamensch entsprechen...Karriere, Karriere, Karriere und dann - bei ausbleibendem Herzinfarkt - Rente.
Was ich damit sagen will: Welcher Teufel hat die Frau geritten, als sie glaubte sie muß es der Männerwelt nachmachen? Was gemeinhin dem männlichen Gesellschafts- und Berufsleben entsprang ist doch gar nicht zur Kopie anstrebbar...spricht man von verschiedenen Kulturen, heißt es allgemein, daß Vielfältigkeit angenehm sei...spricht man von Frau und Mann im Unterschied, erscheint Vielfältigkeit nicht mehr erwünscht...Frau und Mann gleichen sich nicht, sollen sich gar nicht gleichen, und wir sind ernsthaft dankbar dafür.
Mich aber als Sexisten zu bezeichnen, der vom Moderator gedeckt wird - im Gegensatz zu vermeintlichen Faschisten - zeichnet geistige Barrieren ab...
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

Carpe Noctem

Hallo Herr Klassenkampf,

ist jede Frau die was gegen Sexismus hat gleich eine Karrierefrau oder ein Agendamensch? Ich dachte, Schwarz-Weiss-Malerei sei die Spezialität von Joachim Kühnel. Schade dass Linke die Dinge oft so betrachten.

Im übrigen habe ich hier so reagiert, weil mich der Sexismus in dem Thread über "Maloche Tag und Nacht" oder wie der heisst, so aufgeregt hat. Hier ging's an sich noch, nur im Gesamteindruck wurde mir das ein bisschen viel auf einen Haufen.

Thema Arbeitsteilung und Rollenverständnis:
Ich habe nichts gegen Mütter die sich dem Erwerbsleben fern halten. Es gibt Kulturen auf der Welt, da wird eine Frau für sowas geachtet. Hierzulande wird sie das leider nicht. Hier ist sie auf Gedeih und Verderb entweder von einem Verdiener abhängig oder von der AA. Dem entsprechend gibt es keine Selbstbestimmung. Beim Karriere machen allerdings oft auch nicht. Es ist nicht Mutterschaft was ich ablehne, sondern Abhängigkeit, respektlos behandelt zu werden und Unfreiheit, bzw. genauer gesagt Herrschaft. Herrschaft macht die Beherrscher genau so krank wie die Beherrschten, nur die Symptome stehen unter umgekehrten Vorzeichen.

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

geishapunk

ZitatOriginal von Carpe Noctem
Hallo Herr Klassenkampf,

ist jede Frau die was gegen Sexismus hat gleich eine Karrierefrau oder ein Agendamensch? Ich dachte, Schwarz-Weiss-Malerei sei die Spezialität von Joachim Kühnel. Schade dass Linke die Dinge oft so betrachten.

Das hat er ja überhaupt nicht!! Bitte, lies seinen Beitrag noch einmal gründlich, und Vorurteilsfrei durch.

Zugegeben, er ist etwas abgeschweift in dem Post, aber durchaus interessant was er geschrieben hat.

ZitatIm übrigen habe ich hier so reagiert, weil mich der Sexismus in dem Thread über "Maloche Tag und Nacht" oder wie der heisst, so aufgeregt hat. Hier ging's an sich noch, nur im Gesamteindruck wurde mir das ein bisschen viel auf einen Haufen.


Naja, mit dem "Hier ging´s an sich noch" implizierst Du ja dennoch das es Sexismus gegeben hat. Hat es aber nicht. Aber wie gesagt wer finden will findet...

MichaHB64

Für mich gibt es keinen "Unterschied" zwischen Frau und Mann.
Unsere heutige Vorstellung von der Trennung von Frau und Mann beruht auf der kapitalistischen Odrnung, wo Männern das Rationale und Frauen das Emotionale (Biologie des Sozialen) zugeschrieben wird.
   Die Geschlechtertrennung ist eine Art von Rassismus, die der Kapitalismus hervorbringt, um funktionieren zu können. Wie alles in der bürgerlichen Gesellschaft auf Abpaltung und Trennung und damit Zerstörung basiert.
    Ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Frau und Mann ist nur in einer "freien" Gesellschaft, die die Ausbeutung aufgehoben hat (Verstaatlichung der wichtigsten Produktionsmittel), möglich.

Klassenkampf

ZitatZitat Carpe Noctems:
Ich dachte, Schwarz-Weiss-Malerei sei die Spezialität von Joachim Kühnel. Schade dass Linke die Dinge oft so betrachten.

Als "Linker" wurde ich bislang noch nie bezeichnet...eher das "Prädikat rechts" mußte ich häufig in Kauf nehmen. Ich glaube, daß ich mich nicht in links und rechts unterteilen lasse...ganz abgesehen davon, daß die Verwendung dieser Begriffe in unserer Gesellschaft oftmals falsch sind. Und selbst die vermeintlich Rechten, sind in ihrer Rolle als konservativ und elitär Denkenden, nicht als rechts einzustufen. Hier dürfte die Union eine rechte Rolle einnehmen, die peu a peu auch eine gewisse Art des Nationalismus fördert. Die Parteienlandschaft der Nachkriegsgeschichte, vor allem zur Zeit der Ostpolitik Brandts, hat einen kollektiven Linksruck erlebt...davor waren alle Parteien auf Revision, Nationalismus und Konservatismus ausgelegt.
Aber ich schweife ab...links und rechts im Bezug auf Politik ist so abgedroschen, wie der Glaube Hartz IV möge uns erretten. Politik ruft eben Reaktionen in der Masse hervor, die zur Bewegung ausarten...mal sind diese Bewegungen humaner Art, mal nationalistischer, mal konservativ, mal egalitär...der Zeitgeist machts.

ZitatZitat Carpe Noctems:
Es gibt Kulturen auf der Welt, da wird eine Frau für sowas geachtet. Hierzulande wird sie das leider nicht. Hier ist sie auf Gedeih und Verderb entweder von einem Verdiener abhängig oder von der AA.
´

Hier scheinen sich doch unsere Anschauungen zu decken. In diversen anderen Diskussionsbeiträgen (in einem anderen Forum), habe ich oft angeregt, die Verdienste der Mutter als gleichberechtigte Arbeitserscheinung anzusehen. Es ist ein Irrglaube dieser Gesellschaft, Frauen Glauben machen zu wollen, daß Muttersein allein keine Erfüllung sein könne. Eine Mutter ohne nebenbei laufender Karriere, ist dieser Gesellschaft ein Dorn im Auge. Für das Wohl der Mutter wäre es unumgänglich, ihre Tätigkeit ideologisch aufzuwerten...ein Muttergeld, wie es z.B. von den Republikanern in deren Parteiprogramm gefordert wird, wäre ein Lösungsansatz, Frauen/Ehepartner mit Mutter-/Elternwünschen helfend zu unterstützen. Natürlich wäre dieses Muttergeld auch ein Stück Abhängigkeit, aber die Forderung nach totaler Unabhängigkeit ist eine Forderung ohne Boden, da diese nicht umsetzbar ist...der menschliche Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit ist bloße Phantasterei...Zwänge und Abhängigkeiten sind im mindersten Maße immer gegeben.

ZitatZitat Carpe Noctems:
Im übrigen habe ich hier so reagiert, weil mich der Sexismus in dem Thread über "Maloche Tag und Nacht" oder wie der heisst, so aufgeregt hat.

Hier fragt sich der Schreiber, warum die Schreibende nicht auch diesen Themenkomplex zur ihrer Kritik nutzte...
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

geishapunk

ZitatOriginal von MichaHB64
    Ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Frau und Mann ist nur in einer "freien" Gesellschaft, die die Ausbeutung aufgehoben hat (Verstaatlichung der wichtigsten Produktionsmittel), möglich.

Das ist jetzt ein Widerspruch in sich! Was denn jetzt? Entweder eine freie Gesellschaft oder der Staat ist überall...

Wilddieb Stuelpner

Wenn man sich das antiquierte Frauenbild der katholischen Kirche und der CDU/CSU ansieht, dann kommen die 3 Ks raus - Küche, Kinder, Kirche. Ein anderes Umfeld wird von diesen Kreisen nicht erwünscht, gleich gar nicht, daß sich Frauen für gesellschagftspolitische Dinge interessieren.

Man macht sich als Kirche ins Knie um den Schutz des ungeborenen Lebens, schehrt sich aber ab der Geburt einen Dreck um die Lebensbedingungen der Heranwachsenden und wird damit völlig unglaubwürdig. Die Kirche überläßt sie ihrem Schicksal durch Dritte, drangsaliert und bevormundet sie oder läßt Drangsalierung und Bevormundung zu.

Das ist das Weltbild der christlich geprägten Bourgoisie. Da ist keine Vereinbarkeit von Nachwuchs und eigenem Berufserwerbsleben der Frau vorhanden. Das Kindergeld, der Kinderzuschlag und die ab 2008 wieder gestrichenen, vorher anerkannten Erziehungszeiten als Anrechnungszeiten auf die eigene Altersrente sind unbedeutende "Hilfen" für die Frau und Familie.

Von den AG ausgehend wird eine kinder-, familien- und sozialfeindliche Unternehmenspolitik betrieben. Die AG drücken sich um ihre Steuer-, Beitrags-, Gebühren und Abgabenpflichten an den Staatshaushalt. Damit bricht die Finanzierung von Sozial-, Kinder- und Bildungseinrichtungen weg oder dahingehenden Entwicklungsplänen wird das Wasser abgegraben. Es gibt kaum betriebliche Kindereinrichtungen, keine schulische Berufsvorbereitung der Unternehmen als Patenschaftsbeziehung Schulklasse - Unternehmen, keine finanzielle Geburtenförderung und finanzielle Unterstützung junger Ehen zur Gründung des eigenen Hausstandes in Form von Ehekrediten, die spätestens ab Geburt des 3. Kindes getilgt sind, keine familiengerechte Arbeitszeitsysteme. Frauen bleiben in der Schwangerschaft, im Wochenurlaub und während der ersten Erziehungsjahre des Nachwuchses sich selbst überlassen. War u.U. doch eine Frau vorher berufstätig, so wird sie nach der Geburt und während der Zeiten häuslicher Kindererziehung nicht in den Betriebsablauf mehr integriert - Teilzeitjobs gehen für Mütter zurück, Telearbeitszeit und betriebliche Weiterbildung wird nicht angeboten. Kinder kosten Geld und brauchen Zuwendung, daß interessiert AG nicht beim Bewegen von Daum und Zeigefinger, genauso wenig, daß man durch heutige geförderte Zunahme der Geburtenraten für die kommenden 20 - 50 Jahre erfolgreich Einfluß nehmen kann, die umlagebezogenen Sozialsysteme durch mehr in sozialpflichtversicherter Arbeit stehender Bürger zu sanieren.

Man sieht, die Sozialverpflichtung der Eigentümer an Produktionsmitteln geht lt. Art. 14 Abs. 2 GG viel weiter und hat gesellschaftspolitisch langfristige Gestaltungsforderungen. Damit ist klar, was der eigentliche Zweck der Betriebs- und Absatztätigkeit der Unternehmen ist - der Erhalt und die Weiterentwicklung des eigenen Volkes, seiner Arbeits- und Lebensbedingungen und nicht

... die maßlose Anhäufung von materiellen und finanziellen Gütern (Profitbildung) durch die AG zu dessen persönlichem Eigennutz und zu dessen ökonomischen und politischen Machtausübung.

Es ist langfristige Aufgabe der Unternehmer, der Politik und der kommunalen Verwaltung, die Disproportionen im Altersaufbau der Bevölkerungspyramide zu beheben. Es sollten alle drei Gruppen, die in den letzten 40 Jahren durch schlechte Wirtschafts- und Sozialpolitik diesen katastrophalen Zustand in der Bevölkerungspyramide verursacht haben, diziplinarisch und materiell zur Verantwortung gezogen werden. Da sie nur auf ihre Vorteile und Pfründe schielten und trotz schlechter gesellschaftspolitischer Arbeitsleistung diese einsackten, sollte man sie ordentlich zur Kasse bitten und ihre Privilegien mitsamt den Ruhegeldern erheblich stutzen.

Aber leider wagen sich heutige Politiker, Beamte, Juristen und Unternehmer nicht heran, den eingetretenen volkswirtschaftlichen Schaden in Form des Bankrottzustands der Sozialsysteme wiedergutzumachen. Die berühmen Krähen untereinander. chadensbeseitigung - es wird das Verursacherprinzip zur Schadensbeseitigung grundsätzlich verletzt.

Sie kommen nur auf die bescheuerte Idee, das Volk wieder für ihre Fehler, verpackt als mehr Eigenverantwortung und -vorsorge, bluten zu lassen. Gesellschaftliche Perspektiven zu mehr sozialer Sicherheit werden nicht aufgezeigt. Ist ja für einen Kapitalisten auch nicht erstrebenswert. Wer sozial sicher ist, hat es nicht nötig, den Profitinteressen seines Unternehmers zu allen sich bietenden Gelegenheiten zu beugen.

Da ist die Emanzipation der Frauen, gemessen an den gesellschaftlich eingetretenen Fehlern, völlig bedeutungslos und am eigentlichen sozialem Thema daneben.

Carpe Noctem

ZitatOriginal von Klassenkampf
Für das Wohl der Mutter wäre es unumgänglich, ihre Tätigkeit ideologisch aufzuwerten...ein Muttergeld, wie es z.B. von den Republikanern in deren Parteiprogramm gefordert wird, wäre ein Lösungsansatz, Frauen/Ehepartner mit Mutter-/Elternwünschen helfend zu unterstützen.

Oh je, die Emanze macht Karriere, die Mutter soll REP wählen...

Ich geh nie wieder arbeiten und kriege keine Kinder, ausserdem poste ich nie wieder was in Foren, schon gar nicht zum Thema Frauen, das überlasse ich den Männern... Ihr könnt das echt besser.

Gute Nacht - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Troll

ZitatOriginal von besorgter bürger
ZitatChristiansen

bei mir die sicherste und schnellste methode einen hasstrip zu bekommen.
aber die kleine von der pds... *träum*

Ohne mich in diese denkwürdige diskussion einmischen zu wollen, war es dieser beitrag der das hier ausgelöst hat?    ?(
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

besorgter bürger

Zitatwar es dieser beitrag der das hier ausgelöst hat?

nein

es war der kurzeitig aufflammende hasstrip gegen ex-freundinin die einen beklaut oder belogen haben im tread:
maloche rund um die uhr.
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Pinnswin

Völlig falsch, es müsste heißen: Kirche, Kinder, Küche. Doch wie Frau es auch dreht, es wird doch immer nur: KKK – Ku Klux Klan[???]
Daran ändert auch eine seelisch verhärmte Karriere Surferin wie Sabine Christiansen nichts, die afrikanische Kinder unterstützt. Kinder sind nun mal langfristig keine gute Investition.

Dieser Herr Ziemerer ist bestimmt auch im ifo Institut Bayerns mit von der Partie. Wenn ich was hätte, würde ich Wetten. Bestimmt sponsert das Handelsblatt die Betriebsausflüge des ifo-Instituts.

Lg und nicht immer gleich alles sooo persönlich nehmen, der Kanzler färbt sich schließlich auch nicht seine Haare. :D
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Carpe Noctem

ZitatOriginal von Pinnswin
Lg und nicht immer gleich alles sooo persönlich nehmen, der Kanzler färbt sich schließlich auch nicht seine Haare. :D

Schade eigentlich, mit grünem Schopf würde er wesentlich besser aussehen und Seriosität muss man in seiner Position ja inzwischen auch nicht mehr heucheln

:D :D :D :D

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

BGS

ZitatOriginal von Carpe Noctem
ZitatOriginal von Pinnswin
Lg und nicht immer gleich alles sooo persönlich nehmen, der Kanzler färbt sich schließlich auch nicht seine Haare. :D

Schade eigentlich, mit grünem Schopf würde er wesentlich besser aussehen und Seriosität muss man in seiner Position ja inzwischen auch nicht mehr heucheln

:D :D :D :D

Grüsse - CN

Mit Glatze könnte er vielleicht ein paar Stimmen gewinnen...
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Langzeit

ZitatOriginal von Klassenkampf

Zwar stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei.PDS, doch im Kreise erwachsener Diskutanten fehl am Platze. Katja Kipping vertritt durchaus soziale und proökonomische Thesen, ganz im Sinne ihrer Partei, doch in der Bedrängnis der Diskussion, steht sie ihre Frau nur sehr zurückhaltend.
Seh ich anders, die Frau hat sich doch gut geschlagen. Bei der Veranstaltung fand ich die kritisierte Zurückhaltung durchaus angebracht. Sie hat ihre Positionen deutlich vertreten und ansonsten Hassgestalten wie den unsäglichen Zisemer, selten einen derart aufgeblasenen und eingebildeten Ochsenfrosch gesehen, sich schön in die Scheiße quatschen lassen. Da war doch anschließend jedem klar wer der Feind ist und wie er aussieht. Schön fand ich auch, dass gleich mal wieder auf das angebliche hohe Durchschnittsalter der PDS-Mitglieder hingewiesen wurde und das lebende Gegenbeispiel laufend auf dem Bildschirm zu sehen war, da auch der Kameramann lieber Frau Kipping als den ekelhaft fetten, sardonisch grinsenden Zisemer im Sucher hatte. Alleine die Beifallsheischerei von dem Saupreußen, ekelhaft.

Wilddieb Stuelpner

Auf die nächste Christiansen-Sendung am 31.07.2005 21:45 Uhr darf man gespannt sein. Nicht so so vom Thema "Wie glaubwürdig ist Ihr Programm, Herr Bundeskanzler?", sondern, was der ehemalige Vizepräsident der DDR-Staatsbank Edgar Most und spätere Direktor der Deutschen Bank Berlin zu sagen hat. Der läßt sich nicht die Butter vom Brote nehmen.

Man hat ihn in der Ankündigung als Experten für Aufbau Ost und Neue Bundesländer hochleben lassen, was so an die Fehlbesetzung der Bundesbeauftragten Aufbau Ost Schwanitz und Stolpe erinnert. Er kennt die DDR, die daraus gewordenen NBL, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der DDR und den ehemaligen anderen Mitgliedsländern des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), die Nachwendeprobleme mit ihnen und jetzt mit der EU-Erweiterung aus dem Effeff.

Im Westen wurde der RGW oftmals COMECON oder CMEA (das Akronym der englischen Übersetzung: Community of Mutual Economic Aid) genannt.

Man erinnere sich bitte noch einmal an das Interview in der RBB-Sendung "Zur Person": Der Ostler geht etwas gebückt - Edgar Most mit Günter Gaus.

Die Zeit: KAPITALWELTEN - Der Tanz mit dem Teufel

Auszüge aus dem Interview mit der Zeit kennzeichnen Mosts Position:

"... ZEIT: Sie haben den Kapitalismus jahrzehntelang aus der Ferne studiert, er war das große Feindbild. Nach der Wende wurden Sie ein hoher Manager der Deutschen Bank. Wie fällt Ihr Fazit nach 15 Jahren gelebtem Kapitalismus aus?

Most: Mein Fazit? Die Praxis ist schlimmer, als wir uns je in der DDR theoretisch ausmalen konnten. Ich meine damit: Die wenigen Reichen werden reicher und die vielen Armen ärmer.

ZEIT: Das hört sich vernichtend an.

Most: Den Eindruck hatte ich noch nicht 1990 und die erste Zeit danach. Das fing Mitte der neunziger Jahre an. Zunächst war da die Deindustrialisierung der Wirtschaft des Ostens. Da schlug die globalisierte Welt zu. Es setzte sich folgende Erkenntnis fest: Das Kapital geht nur dorthin, wo es eine hohe Rendite-Erwartung hat. Alle möglichen Länder verführten durch Steuervorteile und andere Maßnahmen das Kapital, damit es investiert. Das macht Nordirland wie China, das machen das Baltikum und weite Teile Osteuropas. Auch in der Politik regiert logischerweise der Gedanke: Wenn die Rahmenbedingungen nicht ausreichen, muss ich etwas tun, damit das Kapital zu mir kommt.

ZEIT: Ist das gut, oder ist das schlecht?

Most: Für die Gesellschaft ist es schlecht, wenn das Kapital sich verselbstständigt. Bei Sabine Christiansen sagte gerade ein Manager von General Electric, Innovation könne er sich in Deutschland weiterhin vorstellen, aber Produktion, nee. Dazu kann ich nur sagen: Wir haben nicht nur kluge Köpfe in Deutschland, wir haben auch gute Arbeiter. Darum geht es bei der Auseinandersetzung um Opel: General Motors baut den Standort Deutschland ab, weil er zu teuer ist und zu wenig Rendite abwirft.

ZEIT: Gab es für Sie Mitte der neunziger Jahre einen bestimmten Wendepunkt, an dem der Kapitalismus, wie Sie ihn beschreiben, losmarschierte?

Most: Für mich war ein Wendepunkt die Ermordung von Carsten Rohwedder, dem Treuhand-Chef. Sein Motto war: Erst sanieren, dann privatisieren. Ich war mal dabei, als er von einem Westmanager gefragt wurde, ob man mit den roten Socken überhaupt Geschäfte machen könne. Da antwortete Rohwedder: Wer so was fragt, müsste eigentlich zu Hause bleiben. Als Birgit Breuel seine Nachfolgerin wurde, war alles anders. Sie hatte die Vorgabe, dass es in drei Jahren keine Treuhand mehr gibt. Also wurde totgemacht und abgewickelt.

ZEIT: Wer regiert heute in Deutschland?

Most: Früher sagte man: In der DDR bestimmt die Partei das Land, in der BRD die Marktwirtschaft. Heute würde ich sagen: Es regiert das Kapital.

ZEIT: Wer ist das Kapital?

Most: Na, das sind die Aktionäre. Die Investitionsgeber, die an der Börse möglichst viel Geld verdienen wollen. Die Fondsgesellschaften. Sie alle haben nur eine Idee, eine möglichst hohe Rendite. Mit dieser Philosophie wurde in den neunziger Jahren der Osten brutal weggeschrubbt. Jetzt ist der Rest dran. ..."

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"...
ZEIT: Sie lachen. Kennen Sie die Freunde noch?

Most: Na klar. Ich habe alle die Freunde noch. Gott sei Dank, dass ich das habe in dieser verrückten Welt, in der sich alles auf den Kopf gestellt hat. Ich würde kaputtgehen, wenn ich nur mit dem Umfeld leben müsste, in dem ich jetzt arbeite. Mit drei dieser Freunden fahre ich jedes Jahr für eine Woche in Urlaub. Der eine war Bergmann, der andere Schlosser, der dritte Betriebsdirektor. Sind alle arbeitslos. Wir fahren zum Beispiel auf eine Berghütte nach Bayern, machen den Kamin an und singen.

ZEIT: Da gibt es kein Problem, dass die drei im Grunde Verlierer sind und Sie ein Gewinner?

Most: Gar keins. Wir lachen darüber. Wir haben alle Wendungen und Wirrungen überstanden. Der Sohn von einem hat mal gesagt, Onkel Edgar, du warst schon zu DDR-Zeiten ganz oben und jetzt wieder, wie kommt das? Später hat er seinen eigenen Betrieb gegründet und mich gefragt, ob ich ihm bei der Finanzierung helfen könne. Na, hab ich gesagt, kannste froh sein, dass du so einen Onkel hast.

ZEIT: Sie haben 1992 gesagt, wenn Sie zu einem Klassentreffen zu Hause nach Thüringen fahren, schämen Sie sich, mit dem Mercedes vorzufahren. Fast alle Klassenkameraden waren arbeitslos.

Most: Stimmt. Da waren Topleute dabei, Ingenieure, Chemiker, Direktoren. Alle wurden entlassen. Das sind keine Einzelfälle. Man hat das gesamte Humankapital der DDR weggeschmissen.

ZEIT: Sie wirken wütend.

Most: Ja, da werde ich wahnsinnig wütend. Nur weil sie in der SED waren oder im Osten geboren wurden! Wir haben fast zwei Generationen an hoch qualifizierten Menschen weggestoßen. Diese Fehler lassen sich nie wiedergutmachen. Heute jammern wir, dass im Osten die Intelligenz fehlt. Immer wenn ich im Fernsehen auftrete, bekomme ich Post. Professoren, Doktoren, Ingenieure, Facharbeiter, die mir schreiben, an welchen Projekten sie arbeiten, heute noch. Oft zu Hause in der Garage oder im Arbeitszimmer. Sie werden weitgehend ignoriert. ..."

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"... ZEIT: Nervt es Sie, wie das Thema Staatssicherheit behandelt wurde und wird?

Most: Ja. Aus zwei Gründen. Erstens hat dadurch die Stasi eine Macht bekommen, die sie vorher nie hatte. Die Westdeutschen, die darüber urteilen, haben keine Ahnung, in welchen Zwangssituationen sich manche Leute befanden. Ein Beispiel: In Thüringen gab es einen Theologen, Landesbischof Mitzenheimer, der in den fünfziger Jahren heftig dafür gekämpft hat, dass man sich auch im Sozialismus religiös betätigen darf. Er hat der Kirche einen Freiraum geschaffen, sich mit Walter Ulbricht auf der Wartburg getroffen. Er war ein großartiger Mann. Nach der Wende wurde er in Zeitungen als Verräter tituliert, weil er sich mit dem SED-Staat eingelassen hatte. Da kann ich nur sagen: Manchmal muss man mit dem Teufel tanzen, wenn man etwas erreichen will.

ZEIT: Haben Sie Ihre Stasi-Akte gelesen?

Most: Nein, ich wollte mich nicht mit diesem Mist belasten. Aber in den Akten von anderen Leuten kam ich vor. Irgendwo stand, der Most hatte eine Affäre mit einer schönen Frau.

ZEIT: Und?

Most: Stimmte nicht, leider nicht. Das hatte irgendein IM einfach frei erfunden. ..."

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"... ZEIT: Herr Most, Bertolt Brecht hat sinngemäß formuliert: Was ist der Einbruch in eine Bank im Vergleich zur Gründung einer Bank?

Most: Ich weiß. Ich kenne das Zitat, habe oft darüber nachgedacht. Ich habe mich als Banker immer als ein Ermöglicher verstanden. Bis heute sehe ich in erster Linie die gesellschaftliche Aufgabe des Geldes, erst danach kommt für mich das Interesse der Bank, Geld zu verdienen. Das Verdienen kommt übrigens ohne Komplikationen ganz alleine. Man darf nicht erst die Hand aufhalten, sondern muss erst etwas leisten. Wenn es mir mal schlecht ging, fuhr ich zu meinen Kunden, bei denen es gut läuft. Das hat mich immer aufgebaut. Ich weiß, dass ich mit dieser Betrachtungsweise ein Außenseiter bin, auch in meiner Bank.

ZEIT: Inwiefern?

Most: In den letzten Jahren wurde auch in der Bankenwelt das Streben nach schnellem Gewinn zur im Grunde einzigen Währung. Das ist übrigens bei allen börsennotierten Gesellschaften so. Das Kapital, das Geld ist oft Selbstzweck. Ich finde das falsch. Ich habe da viele Kämpfe ausgefochten. Jetzt, bei meinem Abschied, sagten ein paar jüngere Kollegen zu mir, ja, sie wüssten schon, dass ich mit ihnen in der einen oder anderen Frage unzufrieden wäre, aber sie hätten eben nicht anders gekonnt. Darauf antwortete ich: Doch, aber ihr wolltet nicht. Über die Mutlosigkeit und Angepasstheit gerade jüngerer Kollegen bin ich oft erschrocken. ..."

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Da kann man nur zusammenfassen: Der Osten Deutschlands ist das Experimentierfeld des Sozialabbaus. Man testet wie weit man gehen kann. Dieser schlechte Umgang mir den Menschen wirkt wie eine Epedemie und wird auch im Westen erbarmungslos grassieren, wenn wir uns nicht gemeinsam wehren.

Wilddieb Stuelpner

Katja Kipping
Stellv. Vorsitzende Linkspartei, PDS

,,Wenn wir über fehlende Finanzierbarkeit reden, dann muss man natürlich auch Richtung SPD und CDU schauen. Herr Rürup hat beiden Wahlprogrammentwürfen attestiert, das da auch Finanzierungslücken in Milliardenhöhe da sind. Wir haben als Linkspartei ein eigenes Steuerkonzept vorgelegt, in dem wir Mehreinnahmen von bis zu 65 Milliarden Euro vorschlagen, z.B. mit Börsenumsatzsteuern von 0,5 %, wie sie auch in London üblich ist. Allein damit wollen wir Mehreinnahmen von 14 % Milliarden Euro erreichen."

,,Ich glaube, wenn man den Leuten, die jetzt unzufrieden sind mit der Politik von Schröder, wenn man denen unterstellt, dass sie bloß Nein sagen, dann tut man ihnen unrecht."

,,Es gibt Geschenke, die können wir uns tatsächlich nicht mehr leisten. Dazu gehört z.B. die Senkung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommenssteuer. Da haben wir in den letzten Jahren Senkungen vorgenommen, die für eine Einkommensmillionär bedeuten, dass er vom Steuerzahler pro Jahr 100.000 Euro Steuererlass bekommt. Das ist vom Steuerzahler einen Mercedes der S-Klasse vor die Haustür gefahren."

,,Ich meine, wenn man das ernst meint, dass man für Ostdeutschland eintritt, dann man muss man sich für gleiche Arbeitslosengeld II-Sätze einsetzen und für eine Angleichung der Rentenwerte in Ost und West."

,,Die Leute merken jetzt, daß die SPD nicht mehr der alleinige Gralshüter in sozialen Fragen ist."

,,Jeder der die Bücher von Oskar Lafontaine gelesen hat, der weiß, dass wir als Linkspartei in viele sozialen und wirtschaftspolitischen Punkten wir mit ihm übereinstimmen. Was wir immer gesagt haben, ist dass wir natürlich innenpolitisch mit ihm verschieden Dissenspunkte haben. Bei jemanden, der es so lange in der SPD ausgehalten hat, kann man ja erwarten, dass er in einigen Punkten abweicht von den Vorstellungen der Linkspartei."

,,Wenn sie Probleme mit Herrn Lafontaine haben, der ist Manns genug sich selber zu verteidigen. Ich gebe ihnen gerne die Telefonnummer, sie können ihn dann anrufen."

,,Fakt ist, dass die Linkspartei nicht nur bei der SPD zu Korrekturen geführt hat. Herr Fischer von den Grünen bedenkt auf einmal die Luxussteuer, was eine alte Forderung der PDS ist; Die CDU entdeckt zwar halbherzig, aber immerhin als Marketingprojekt, den Osten; die SPD nimmt auf einmal den Mindestlohn wieder in den Mund. Das ist doch ein Ergebnis der Linkspartei, das ist doch schon mal ein Erfolg."

,,Wir können uns bloß mit den gesellschaftlichen Kräften eine strategische Allianz vorstellen, mit denen man ganz konkrete Inhalte erreichen kann, z.B. klarer Einsatz für Friedenspolitik, gegen Kriegseinsätze. Das ist mit der SPD, so wie sie jetzt ist, nicht zu machen. Deswegen kommt für uns mit ihnen eine Koalition nicht in Frage."

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