Anfrage der Linken zur Leiharbeit

Begonnen von bernie von zoom, 16:36:07 So. 18.Dezember 2022

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bernie von zoom

Gute Fragen, Antwort steht noch aus

17.11.22 - Kleine Anfrage - Drucksache Nr. 20/4473

Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wurde im Jahr 2017 mit dem Ziel novelliert, den Missbrauch von Leiharbeit einzudämmen und die Stellung von Leiharbeitskräften im Betrieb zu stärken. Vor diesem Hintergrund wollen sich die Fragesteller mit der Kleinen Anfrage ein Bild über die Entwicklung der Leiharbeit und die Situation der Leiharbeitsbeschäftigten in den vergangenen Jahren machen.

...

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Wie viele Leiharbeitskräfte gibt es nach Kenntnis der Bundesregierung in
Deutschland (bitte die aktuellsten verfügbaren Daten ausweisen und jähr-
lich seit 2016 sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ zu allen Be-
schäftigten ausweisen und nach Teilzeit bzw. Vollzeit, Alter und Ge-
schlecht, Nationalität sowie Ost bzw. West und nach Bundesländern diffe-
renzieren)?
2. Wie hoch ist die Anzahl der Leiharbeitskräfte ohne Berufsabschluss, mit
anerkanntem Berufsabschluss und der Akademiker (bitte die aktuellsten
verfügbaren Daten und jährlich seit 2016 ausweisen)?
Wie viele davon arbeiten in der Leiharbeit jeweils unterhalb ihres Qualifi-
kationsniveaus? ...

Download aller Fragen hier

https://www.linksfraktion.de/parlament/parlamentarische-initiativen/detail/aktuelle-entwicklungen-in-der-leiharbeit-4/

Onkel Tom

Danke  :)

Jo, die Antworten dazu würden mich auch interessieren, obwohl die Frage
nach "unterhalb der Quallifikation von eingestellten Leiharbeiter_innen"
wohl nur die Leihbuden-Mafia selbst beantworten könnten ?

Der BA etc könnte das am Arsch vorbei gehen, wie z.B. Wie viel
Akademiker_innen als Hilfskräfte mit dem entsprechenden Lohn tätig sind.
Für die Folgen ihres Tun sind sie ja "nicht mehr zuständig"  >:(

Die Frage, wie viel als "Gewerblicher Mitarbeiter" eingestellt wurden, ließe
sich eventuell errechnen, wie viel "Quallifizierte" übers Ohr gehauen werden.
Ich glaube, auf Antwort muss mann noch etwas warten, aber besser mal ein
sogenanntes "Leiharbeits-Monitoring" machen als nix zu tun  ;)

Die Anfrage kommt dem ja sehr nahe.
Lass Dich nicht verhartzen !

bernie von zoom

Die Antwort ist da


Leiharbeit ist und bleibt Lohndumping
Nachricht von Susanne Ferschl, 20. Dezember 2022

Nahezu zwei Drittel der Leiharbeitskräfte in Vollzeit haben ein Einkommen unterhalb der Niedriglohnschwelle und verdienen weniger als 2.344 Euro pro Monat (61,2%). Der Anteil an Niedriglohnbeziehenden liegt somit mehr als drei Mal über dem Wert in der Gesamtwirtschaft (18,1%). Die Medianentgelte von Leiharbeitskräften (2.083€) liegen 1.433 Euro (-40,8%) unter denen der Gesamtheit an Arbeitskräften (3.516€). Von den knapp 620.000 (619.841) Leiharbeitskräften, deren Daten zum Stichtag 31.12.2021 in die Statistik eingeflossen sind, liegt das Medianentgelt lediglich für 26.091 (4,2%) Beschäftigte in drei Berufshauptgruppen über dem Wert der Gesamtbeschäftigten der Berufshauptgruppe. Für die anderen (593.750 (95,8%)) Beschäftigten liegt das Medianentgelt unter dem Wert der Vergleichsgruppe.

https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/leiharbeit-ist-und-bleibt-lohndumping/

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