Zahlen für die Lehre

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 16:38:09 Sa. 25.Februar 2006

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ManOfConstantSorrow

Nicht nur Studenten sollen dafür bezahlen für die Ausbeutung fit gemacht zu werden, man versucht das jetzt auch bei den Azubis einzuführen:

ZitatKonstantin und Michelle bekommen von ihrem Arbeitgeber keinen Cent. Im Gegenteil: Sie müssen bis zu 500 Euro im Monat Lehrgeld bezahlen. Die beiden lernen bei der Firma Winkler in Villingen-Schwenningen. Mit vier weiteren Jugendlichen sind sie die ersten "Selbstzahler".

http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/arbeit/:Neue-Ausbildungschance-Wo-Konstantin-Lehrgeld/556686.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

Privatschulen für betuchte Schüler, Private Berufsausbildung für ebensolche Lehrlinge/Azubis, Private Hochschulen und Universitäten - auf den Weg zur neuen Leistungsgesellschaft und selbsternannten Leistungsträgern - die neue Demokratie und Freiheit nach Vorstellungen der AG-Verbände, der INSM, der Bertelsmann-Stiftung und den Du-bist-Deutschland-Werbeleuten nur für die Unternehmer-, Beamten-, Politiker-, Freiberufler- und Selbstständigenclique, die genügend Kapital zur Finanzierung der Bildung ihres Nachwuchses haben.

Der Rest der Bevölkerung soll weder Rechnen, Schreiben und noch Lesen können. Für Unterschriften unter Verträgen genügen wieder wie zu dunnemals Zeiten 3 Kreuze. So die Vorstellungen dieser kurzsichtigen und gierigen, auf Macht, Besitz und Reichtum geprägten Leute. Nur ein dummes Volk läßt sich ungestört ausbeuten und die Umschulung und Fortbildung bei Arbeitslosen verweigern, in Kombilöhnen, 1-Euro- und Minijobs pressen. Das Lebensnivau indischer Rikschafahrer genügt fürs deutsche Volk, einmal am Tag eine Handvoll Reis, die diesen Herrschaften zu Diensten sein sollen. Und was deren Bildung angeht, da gibts reichlich Wahrsager mit Glaskugeln und Horoskopen und anderen Humbug in den privaten Werbesendern und Schmierenblättern und die Kirche mit ihrem Wort zum Tage und zum Sonntag.

Welches Lied ist zutreffend für den deutschen, ungebildeten, demütigen Einfaltspinsel, der nach einem Schlag auf die eine Wange, noch die andre hinhält?

[align=center]Üb' immer Treu und Redlichkeit [/align][align=center][/align][align=center]Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart[/align][align=center]Text: Ludwig Hölty[/align][align=center][/align][align=center]1. Üb' immer Treu und Redlichkeit[/align][align=center]Bis an dein kühles Grab,[/align][align=center]Und weiche keinen Finger breit[/align][align=center]Von Gottes Wegen ab.[/align][align=center]2. Dann wirst du wie auf grünen Au'n,[/align][align=center]Durch's Pilgerleben geh'n[/align][align=center]Dann kannst du sonder Furcht und Grau'n[/align][align=center]Dem Tod ins Antlitz seh'n.[/align][align=center]3. Dann wird die Sichel und der Pflug[/align][align=center]In deiner Hand so leicht,[/align][align=center]Dann singest du beim Wasserkrug,[/align][align=center]Als wär' dir Wein gereicht.[/align][align=center]4. Dem Bösewicht wird alles schwer,[/align][align=center]Er tue was er tu,[/align][align=center]Ihm gönnt der Tag nicht Freude mehr,[/align][align=center]Die Nacht ihm keine Ruh.[/align][align=center]5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht,[/align][align=center]Ihm lacht kein Ährenfeld,[/align][align=center]Er ist auf Lug und Trug erpicht,[/align][align=center]Und wünscht sich nichts als Geld.[/align][align=center]6. Der Wind im Hain, das Laub im Baum[/align][align=center]Saust ihm Entsetzen zu,[/align][align=center]Er findet, nach des Lebens Raum[/align][align=center]Im Grabe keine Ruh.[/align][align=center]7. Drum übe Treu und Redlichkeit[/align][align=center]Bis an dein kühles Grab,[/align][align=center]Und weiche keinen Finger breit[/align][align=center]Von Gottes Wegen ab![/align][align=center]8. Dann suchen Enkel deine Gruft[/align][align=center]Und weinen Tränen drauf,[/align][align=center]Und Sonnenblumen, voll von Duft,[/align][align=center]Blüh'n aus den Tränen auf.[/align]

Mit Siebenmeilenstiefel ab Richtung finsteres Mittelalter, in den Feudalismus zu Frondiensten für den Landesvater und die Kirche!

Und mit solchen Methoden wollen wir Weltmeister werden und eine Industrienation bleiben?

War da nicht mal was von Menschenrechten die Rede, vom freiem, ungehinderten Zugang für alle zu den Bildungseinrichtungen?

Es genügt eigentlich schon, unsere Kinder und Jugendlichen rechtsradikal zu orientieren, damit sie für die genannten Herrschaften das beste Kanonenfutter für die nächsten Kriege sind und bis dahin allen möglichen Schrott verkonsumieren. Werbeerziehung in Schulen durch private Fernsehsender bereitet diesen Nährboden vor. Wozu brauchts da Bildung, diese kriminellen Absichten und Methoden von Privatsendern zu durchschauen?

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Wo ist da eigentlich der niedersächsische Kriminalitätsprofessor und Ex-Justizminister Christian Pfeiffer mit seinen weit hergehohlten Rechtskommentaren,



der nur beim DDR-Bildungssystem und gemeinsames Töpfchensitzen im Kindergarten die Grundlage für mehr Gewalt und Brutalität sah, weil sich das Individium nicht ausreichend entfalten konnte.

RBB, Sendung Kontraste: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlickeit: Ist die DDR-Erziehung schuld?

Der ,,Joseph-Fall"

Im Jahre 2000 beförderte ein Gutachten Pfeiffers maßgeblich den so genannten Joseph-Fall um den Tod des achtjährigen Joseph Abdulla in der sächsischen Kleinstadt Sebnitz. Pfeiffer attestierte die Glaubhaftigkeit der Aussage der Mutter, die bis zu diesem Zeitpunkt kein Gehör gefunden hatte. Nach dieser Aussage hätten über 200 Einwohner der Stadt zugesehen, als Joseph von rechtsradikalen Jugendlichen im örtlichen Freibad im Rahmen einer so bezeichneten ,,Hinrichtung" ertränkt worden sei. In den nächsten Tagen übernahmen zuvörderst die Bildzeitung, aber auch viele seriöse Tageszeiten das Gutachten ohne weitere Prüfung und spannen eine Geschichte von der angeblichen Lynchjustiz in Sachsen um den Todesfall. Erst nach einer Woche stellte sich heraus, dass Joseph in Wahrheit verunglückt war. Pfeiffers Gutachten hatte bis dahin aber weltweite publizistische Resonanz gefunden.

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Unter der kriminellen Gehirnwäsche der bundesdeutschen Werbestrategen wird die individuelle Entwicklung der Kinder auch nachteilig beeinflusst und uniformiert. Ihnen wird die Fähigkeit genommen , mit dem eigenenen Urteilsvermögen für sich frei und unbeeinflußt Entscheidungen zu treffen, weil ihnen die Vergleichbarkeit und Lebenserfahrung fehlt.

ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 543 am 23. Februar 2006 : Media Smart: Werbung für Werbung in Schulen

Bericht: Gitti Müller, Jennie Theiß

Sonia Mikich: "Es gibt eine Konsumentengruppe, die so richtig viel Geld locker machen kann. 1,4 Milliarden Euro im Jahr. Die Werbebranche weiß das und freut sich, weil sie diese Gruppe auch noch besonders leicht beeinflussen kann. Wenn Markenartikel gut ankommen, bleiben diese Konsumenten den Produkten wahrscheinlich lange, lange treu. Wir reden von Kindern. Von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren. Für deren 1,4 Milliarden Euro Kaufkraft gehen Werbeprofis schon mal in die Schule. In die Grundschule.

Gitti Müller und Jennie Theiß zeigen: Die Macht über die Köpfchen."

Elisa ist erst 7 Jahre alt, aber sie weiß schon genau, was Werbung ist. Auf ihren ganz alltäglichen Wegen: Werbung wohin das Auge blickt. Deshalb soll sie lernen damit umzugehen. So sehen es auch die Lehrpläne der Schulen vor.

Eine Grundschulklasse beim Unterricht in Bergheim bei Köln. Die Kinder schauen ein Video, das sie über Werbung aufklären soll. Es heißt "Augen auf Werbung".

Ausschnitt Video: "Das ist Linda ... (andere Stimme) und lächeln, sehr gut."
Das Video erzählt von Linda und ihren Wünschen und zeigt echte Werbespots. Herausgeber: Media Smart, ein gemeinnütziger Verein. Dazu: ein hochprofessionelles Begleitheft für Lehrer mit lobenden Worten von höchster Stelle, der Kultusministerkonferenz.

Jede dritte Grundschule soll die neuen Materialien inzwischen bestellt haben. Lehrerin Abel wird die neue Reihe auf unseren Wunsch hin testen. Ihr erster Eindruck:

Hedwig Abel, Lehrerin: "Hier sind Unterrichtsreihen ausgearbeitet. Das ist also sehr gut strukturiert. Da sind Aufgabenkarten dabei, da sind Arbeitsblätter dabei, und Lehrer haben sicherlich genug vorzubereiten, das nimmt einem einfach diese Zeit an Vorbereitungsarbeit weg."
Eine runde Sache also? Wer ist dieser gemeinnützige Verein Media Smart? Wir fahren zur angegebenen Adresse. Dort ist der Sitz von Super RTL und anderen Privatsendern, aber kein Hinweis auf den Verein. Auch am Empfang ist Media Smart nicht bekannt. Nur den Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins kennt man. Es ist Claude Schmit von Super RTL.

Claude Schmit, Media Smart: "Es geht an sich darum, dass wir aus den Kindern mündige Bürger machen sozusagen, die sich kritisch mit dem ... mit der Welt auseinandersetzen, die sie umgibt, und da gehört auch Werbung dazu."

Super RTL sieht sich als Leitmedium für Kinderwerbung. Es will den mündigen Verbraucher heranziehen. Und das sieht so aus:

Spot: "... (Werbeslogan) Mobiltelefon. Visionen werden Wirklichkeit. (Kinderstimme) Wie cool, mit Kamera, Computer und Telefon ... Stark, das ist noch besser als Rosalias!! (Werbeslogan) Nokia, connecting people."

Und das sind die anderen Mitglieder des "gemeinnützigen Vereins". Fast alle haben ihre Produkte im Schulvideo platziert. Aufklärung oder doch nur Werbung? Wir fragen bei Werbeprofis nach. In der Agentur Jung von Matt erfinden junge Kreative Slogans wie "Geiz ist Geil" und "Du bist Deutschland". Sie wissen, wie Werbung funktioniert.

Karen Heumann, Chefstrategin "Jung von Matt": Die Schule ist natürlich ein Ort der Autorität, schon - da lernt man fürs Leben. Und insofern bekommt sicherlich etwas, was man dort sieht, auch eine gewisse Seriosität und Wichtigkeit - also durchaus Nachdruck."

Spot: "Hallo Oma, sag mal, du sagst doch immer, ich soll dich öfter anrufen."
Zu Hause können sie wegzappen, hier in der Schule nicht. Alle sind aufmerksam, lernen von ihren Helden im Video, wie sie Wünsche durchsetzen können.

Spot: " (Frauenstimme) Ausgerechnet ein Handy! (Kinderstimme) Ist schon teuer, aber ich habe ja mit Oma geredet, die gibt mir was dazu. Und gespart habe ich auch 'ne Menge. Mit meinem Taschengeld kann ich mir alle sechs Wochen eine Karte leisten, und außerdem habe ich ja noch 22 Euro beim Flohmarkt verdient."

Aufklärung oder doch nur Werbung?

Karen Heumann, Chefstrategin "Jung von Matt": "Also glauben Sie, das ist auch gesponsert von irgendwelchen Firmen?"

Reporterin: "Das ist so, ja."

Karen Heumann, Chefstrategin "Jung von Matt": "Ach wirklich?"

Reporterin: "Ja."

Karen Heumann, Chefstrategin "Jung von Matt": "Ich weiß nicht. Ich finde es eigentlich eklig, aber ... Es ist nicht bedenklich, es ist ... irgendwie perfide."

Und sehr wirksam. Das Video soll bis zu neun Mal angeschaut werden. Eine weitere Empfehlung ist das Nachspielen.

Spielszene: "... Aber mit meinem Taschengeld kann ich mir doch alle sechs Wochen eine neue Karte kaufen. Und Oma hat gesagt, sie gibt auch was dazu. Außerdem habe ich noch 22 Mark beim Flohmarkt ... Flohmarkt bekommen."

Hedwig Abel, Lehrerin: "Das heißt, dass das sehr eingängig ist, dass es wie 'ne Brücke ist, dass es wirklich im Gedächtnis hängen bleibt. Und also positiv besetzt ist, die lachen dabei, das ist'n gutes Gefühl und ich denke, dass bei den Kindern da einiges passiert - ich fürchte es sogar. Ich möchte' es nicht mehr einsetzen, das sage ich Ihnen ganz ehrlich. Ich habe andere Möglichkeiten über Werbung zu sprechen, aber das hier möchte ich nicht mehr einsetzen!"

Dabei hatte ausgerechnet die Präsidentin der Kultusministerkonferenz die Kampagne unterstützt.

Text aus der Broschüre: "... verschiedene Unternehmen, die selbst Werbung treiben, kommen so ihrer Verantwortung gerade Kindern gegenüber nach."

Monitor fragt bei Johanna Wanka nach, ob sie sich das Video persönlich angeschaut habe. Ihre Antwort überrascht.

Auszug aus dem Schreiben der Ministerin: "Ministerin Wanka kannte das Unterrichtsmaterial zum Zeitpunkt der Grußworterstellung nicht."

Mehr noch: Echte Markenwerbung in Schulen hätte sie niemals unterstützt. Mehr als peinlich also. Die Verantwortung für diesen Fehler übernimmt heute der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz. In der Rückschau bedauert er diesen Fehler außerordentlich.

Auszug aus dem Schreiben des Generalsekretärs: "Bei einer Überprüfung des Videobandes hätte man die damalige Fehleinschätzung korrigiert ... und hätte eine andere pädagogische Aufbereitung und Darstellung verlangt."

Reporterin: "Die Kultusministerkonferenz distanziert sich davon."

Claude Schmidt, Media Smart: "Weiß ich nichts davon, aber wenn das so ist, dann ist das halt so! Aber wie gesagt, wir können auch gut leben ohne diesen ... diesen politischen Backup sozusagen. Das Wort, das da geschrieben worden ist im ... im Anfang, haben wir ja nicht erfunden. Das wurde ja abgestimmt, das ist dann deren Thema, nicht unser Thema."

Wilddieb Stuelpner

Der Spiegel: UNO-SCHUL-SHERIFF - Señor Muñoz inspiziert die deutsche Bildung

Von Per Hinrichs

Nach Botswana und Malawi besucht der Uno-Sonderberichterstatter für Bildung ein weiteres Problemland: Deutschland. Bei seiner Tingel-Tour durch Schulen und Ministerien will der Experte klären, ob hierzulande das Menschenrecht auf Bildung verwirklicht ist.

Für die Bildungspolitik in Botswana fand Vernor Muñoz Villalobos deutliche Worte: Die geplante Einführung von Schulgebühren sei ein "gefährlicher Schritt zurück", mahnte er in seinen Bericht über das afrikanische Land. "Bildungsausgaben sollte nicht als Kosten, sondern als Investition gesehen werden", riet der Uno-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung den Afrikanern weiter.

Und: "Kein Land kann sich nachhaltig entwickeln, wenn Teile der Bevölkerung zurückgelassen und nicht voll integriert werden", schrieb der Juraprofessor aus Costa Rica in einer Mitteilung über seinen Besuch.

Die letzte Bemerkung immerhin könnte auch auf Deutschland zutreffen. Denn in dieser Woche nimmt der gestrenge Bildungsbeauftragte sich der deutschen Schulen an. Am heutigen Montag startet der Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung seine Rundtour durch das Schulsystem.

In einem internen Memo des Berichterstatters gibt Muñoz an, er wolle eine möglicht große geografische Bandbreite an Ländern kennenlernen. Nach seinen Missionen in Malawi, Kenia oder Uganda hat er sich nun Deutschland als Reiseziel ausgesucht. Auf seiner siebentägigen Reise will sich Muñoz mit Gewerkschaftern, Menschenrechtsorganisationen, Ministerialen und Lehrern zum großen Gedankanaustausch treffen. Schulbesuche in Berlin, Potsdam, Bonn und München stehen auf dem Programm.

Gelegenheit für die üblichen Verdächtigen

Senor Muñoz ist beim Büro des Hohen Uno-Kommissars zur Wahrung der Menschenrechte in Genf angesiedelt - denn zu den Menschenrechten gehört auch das Recht auf Bildung. Beim Thema Chancengleichheit hatten Studien Deutschland erhebliche Mängel bescheinigt. Das deutsche Bildungssystem schließe ärmere und Schüler mit Migrationshintergrund von weiterführenden Schulen weitgehend aus, so lautete eines der niederschmetternden Ergebnisse der Pisa-Studie. In kaum einem anderen Industriestaat ist der Bildungserfolg so sehr von der sozialen Herkunft abhängig.

Muñoz kündigt denn auch an, "besondere Aufmerksamkeit auf Aspekte der Gleichheit, Nicht- Diskriminierung, besonders gegen Immigranten und Behinderte" zu richten - und dies im "Lichte der Pisa-Studie".

Eine willkommene Gelegenheit für die verschiedenen Interessengruppen im deutschen Bildungssystem, sich selbst und Muñoz zu munitionieren. Die Pauker-Gewerkschaft GEW will Muñoz eigenes Material über Ungerechtigkeiten vorlegen, sie erhofft sich von der Kurzvisite einen "starken Impuls" für die innerdeutsche Bildungsdebatte. Beim Institut für Menschenrechte bekommt der Inspektor sogar die Ergebnisse einer neuen Studie über das Menschenrecht auf Bildung in Deutschland präsentiert.

Der Uno-Schul-TÜV wurde 1998 eingeführt und gehört zu den jüngeren Erfindungen der Menschenrechtskommission. Neben Sonderberichterstattern für Folter oder Migranten gibt es beispielsweise auch einen für "adäquates Wohnen als Komponente des Rechts auf einen adäquaten Lebensstandard und ein Recht auf Nicht-Diskriminierung in diesem Zusammenhang".

(Meine Anmerkung: zum adäquaten Wohnen, sollte man dieser Menschenrechtskommission die unterschiedlichen Festlegungen zum "angemessenen Wohnraum" zur Unterstützung von Alg-II-Empfängern zuspielen - siehe KdU-Richtlinien bei Tacheles e.V.)

Tadeln und Beschämen

Muñoz Vorgängerin, Katarina Tomasevski, warf 2004 entnervt das Handtuch, weil sich sich von der Uno nicht genügend unterstützt fühlte. Sie empfahl sogar, das Amt wieder abzuschaffen. Noch im vergangenen Jahr monierte sie Ungerechtigkeiten im deutschen Schulsystem; einen Deutschland-Besuch hatte sie in ihrer Amtszeit allerdings nicht absolviert.

Seit ihrem Abgang reist nun Muñoz mit erhobenen Zeigefinger durch die Schul-Welt. Sein aktueller Besuch wird von der Bundesregierung immerhin so ernst genommen, dass sich das Auswärtige Amt federführend um das Besuchsprogramm des Berichterstatters kümmert.

Doch so richtig ernst nehmen wollen viele hiesige Bildungsexperten die Tingel-Tangel-Tour des Gastes nicht. Um neue Erkenntnisse gehe es dabei nicht, sagt etwa Claudia Lohrenscheit vom Institut für Menschenrechte. Die Uno-Taktik bestehe vielmehr aus "blaming and shaming", tadeln und beschämen: "Es soll für das Land peinlich sein, dass ein Uno-Inspektor Missstände benennt und veröffentlicht", so Lohrenscheit.

Sollte der Schul-Sheriff tatsächlich zu dem Schluss kommen, dass Schüler aus benachteiligten Familien auch in der Schule vernachlässigt würden, stünde Deutschland erneut am Bildungspranger - dieses Mal neben Botswana und Malawi.

Wilddieb Stuelpner

ZDF, Sendung WISO: Günstige Studienkredite von der KfW - Antrag bei Banken und Studentenwerken

Studenten können ab dem Sommersemester einen zinsgünstigen Kredit bei der KfW-Bankengruppe aufnehmen. Das Darlehen von bis zu 650 Euro im Monat gibt es ohne Sicherheiten und unabhängig von Studienfach und Noten.

27.02.2006

In der Regel wird ein Erststudium von bis zu zehn Semestern finanziert. Mit dem Programm will das Bundesbildungsministerium Studenten bei der Finanzierung des Studiums helfen. Der Zinssatz des KfW-Kredit ist variabel und wird halbjährlich neu festgelegt. Zum Start des Programms beträgt er 5,1 Prozent pro Jahr.

Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt nach dem Berufsstart und kann bis auf 25 Jahre gestreckt werden. Beantragen können Studenten den Kredit ab dem 1. April bei Kreditinstituten und Studentenwerken

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