chefduzen.de - Forum der Ausgebeuteten

Ämterstress - Fragen, Antworten und Erfahrungen => Infos + Urteile für Erwerbslose + Arbeitende => Zwangsmaßnahmen => Thema gestartet von: admin am 20:11:30 Mo. 18.Juni 2007

Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: admin am 20:11:30 Mo. 18.Juni 2007
In diesem Forum wurde die Problematik von Zwangsmaßnahmen seitens der ARGE schon oft erwähnt. Es gibt bisher dazu weder eine brauchbare Einschätzung noch eine Kampagne.

Dabei gibt es keine Zweifel:

Die Maßnahmen gehen immer noch als gut gemeinter Aktivismus durch: "Wir tun etwas gegen Arbeitslosigkeit!"

Aber gut gemeint ist es nur mit den Schwippschwagern. Die Weiterbildungs- und Maßnahmenmafia lebt durch Korruption. Für die unbrauchbaren Dienstleistungen werden aus den öffentlichen Kassen Gelder direkt in die Taschen der Bildungsträger geleitet, Geld, das eigentlich den Erwerbslosen zustehen sollte. Eine Überprüfung der Bildungsträger würde in der Mehrzahl zwangsläufig zu einer Schließung wegen Unseriösität führen.

Für die Erwerbslosen sind die Maßnahmen nutzlos, Zeitverschwendung und entwürdigend.

Es muß die Forderung aufgestellt werden, daß niemand zu Maßnahmen gezwungen werden darf! Für selbstgewählte weiterbildende Maßnahmen müssen ausreichende Gelder (die ARGE verfügt über gewaltige "Überschüsse") zur Verfügung gestellt werden.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: rendolf am 00:27:41 Di. 19.Juni 2007
Du hast leider recht was die "zwangs" Maßnahmen angeht, was bringt es dem einzelenen wenn er in einer Maßnahme rein geschoben wird die ihm überhaupt nicht liegt.

Das sind aber noch "alte" Seilschaften die da existieren um Geld ab zu Zocken, mehr nicht.
Da müßte es eine Regelung geben (gibt es auch, aber durch die Jahre verweichlicht).
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 08:05:42 Di. 19.Juni 2007
Zur korrupten Gelderverteilung immenser Summen in die Taschen der Träger und dem Un-sinn der Maßnahmen für die Erwerbslosen paßt dieser thread mit Link auf den Artikel im Handelsblatt.

http://www.chefduzen.de/thread.php?postid=71636#post71636


http://www.handelsblatt.com/news/Konjunktur-%d6konomie/Wissenswert---Neue-Studien/_pv/_p/301104/_t/ft/_b/1281906/default.aspx/geld-vernichten-mit-aktiver-arbeitsmarktpolitik.html
LG
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Hartzhetzer am 08:47:39 Di. 19.Juni 2007
@Eivisskat dein Handelsblattlink funktioniert nicht.

mfg
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 09:35:21 Di. 19.Juni 2007
Komisch, bei mir geht's???
Guck' halt in dem thread, im ersten Beitrag von ManofConstant...

LG
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: legia am 09:44:06 Di. 19.Juni 2007
das eine massnahme einem alg2 antragsteller oder empfänger etwas bringen soll, ist der letzte gedanke. die wichtigsten punkte für massnahmen sind, dass jeder alg2 antragsteller/empfänger, durch eine massnahmenteilnahme nicht in der arbeitslosenstatistik erscheint -> positiv für die arge und vor allem kann bei immer "weniger arbeitslosen"/fallender arbeitslosenstatistik höherer druck auf arbeitslose erzeugt werden, nicht mehr auf der faulen haut zu liegen. einige teilnehmer verweigern -> kürzung/streichung von alg2 - positiv für die arge, einige lassens ganz mit dem alg2 und arbeiten lieber weiter schwarz ohne dabei von der arge gestört zu werden -> positiv für die arge. andere suchen sich irgendein scheiß job, um so der willkür der arge zu entgehen -> positiv für die arge.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Hartzhetzer am 10:04:27 Di. 19.Juni 2007
@Eivisskat, komisch jetzt geht der Link bei mir auch. Trotzdem danke, habe mir den Artikel heute früh allerdings schon durchgelesen.

@legia hat recht, wenn es nicht so billig und auffällig wäre müssten sich alle Arbeitslosen bestimmt jeden früh vor der Agentur treffen und in Zweierteams einteilen.
Dann würden die jeden eine Schaufel in die Hand drücken. Der eine im jeweiligen Team müsste den ganzen Tag löcher graben und der andere würde ihn mit seiner Schaufel folgen um sie wieder zuzuschütten.

Der Lohn ist die Erstattung der Fahrtkosten und wow, plötzlich hätte jeder Arbeit, jeder etwas zu tun und niemand würde mehr zu hause auf der faulen Haut liegen.

lg
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: markus1107 am 22:42:24 Do. 19.Juli 2007
Wenn die ARGE auf die Wünsche der Arbeitslosen in Punkto Weiterbildung eingehen würde, wäre es dahin mit der Willkür und das lassen die sich bestimmt nicht nehmen!
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tubbie am 23:23:25 Do. 19.Juli 2007
Vor gut vier Jahren war ich mal in der Situatin, daß ich in so eine Maßnahme gesteckt wurde.
Ich bin gelerbte Hauswirtschafterin und in dem Job war damals hier echt schwer was zu bekommen.
An und für sich sollte ich eine Fortbildung/ Maßnahme im hauswirtschaftlichem Bereich oder in Richtung Ernährung oder Altenpflege bekommen;
das war damals so mit dem Vermittler angesprochen.
Letztendlich bekam ich Post;
Termin zur ABM im... *tada* GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU!!!
Damals waren in den anderen ABM´s noch Plätze frei, aber trotz mehrmaliger Bitte beim Amt mußte ich die ABM im Gala- Bau absolvieren...

Ich bin jetzt wohl eine der wenigen "Haushaltshilfen mit Kettensägenschein"...
 :rolleyes:

Überhaupt war das ganze ein Witz;
ich will mich ja nicht als schwächlich und faul hinstellen und an und für sich war die ABM im nachhinein ja ganz witzig.
Nur muß man sich mal ein junges Mädel zwischen 20 Kerlen vorstellen die recht zierlich und lütt (!,58m) ist dann den ganzen Tag Steine schleppen soll und  Gräben (von Hand!) von fast 2 Meter Tiefe ausheben soll! :rolleyes:

Berufliche Weiterbildung hat mir das alles bestimmt nichts gebracht!

Man kann nur hoffen, daß sich das bessert, viel schlimmer können sie ja nun fast nicht mehr mit ABM#s und 1€-Jobs um sich werfen...
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Pinnswin am 07:10:50 Sa. 21.Juli 2007
N´ Bekannter aus Kiel ist ein 3/4tel Jahr nach Dänemark zur Hartfaserplatten  Montage gefahren.
Wurde Arbeitsbedingt krank & gefeuert.

Dann psycho-schikanemaßnahmen von der ArGe in Kiel, nun ist er wieder in DK.
Lieber in DK für fast lau & unter Schmerzen schuften, als sich von der ArGe schikanieren lassen. Er redet nicht drüber (dauerdepressiv), also - hörensagen.

 :(
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Dickfellverlust am 11:56:04 Sa. 21.Juli 2007
ZitatOriginal von Pinnswin
N´ Bekannter aus Kiel ist ein 3/4tel Jahr nach Dänemark zur Hartfaserplatten  Montage gefahren.
Wurde Arbeitsbedingt krank & gefeuert.

Dann psycho-schikanemaßnahmen von der ArGe in Kiel, nun ist er wieder in DK.
Lieber in DK für fast lau & unter Schmerzen schuften, als sich von der ArGe schikanieren lassen. Er redet nicht drüber (dauerdepressiv), also - hörensagen.

 :(


du schreibst für fast lau arbeiten - ich dachte in DK (schweden, norwegen..) wird die arbeit sehr gut bezahlt??? wie kommts dass er für "fast lau" dort schuften muß?
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Ruby am 00:13:36 Mi. 22.August 2007
Gestern formulierter einer sehr treffend seine Erfahrungen mit Kursen der Arge in einem Fernsehbericht. Man sitze nur rum und schlage die Zeit tot und er fühle sich persönlich angegriffen durch die Beleidigung seiner Intelligenz.

Das kommt mir sehr bekannt vor....

Kurse bekommt nur der den Kurs ned nutzen kann oder ned will und sie dürfen bloss keinen Sinn machen. Schilda lässt grüssen!

Meine Nachbarin kämpft seit 2 Jahren dafür einen Weiterbildungskurs machen dürfen der ihr wirklich was nützen würde um ihre Berufschancen zu verbessern. Dabei handelt es sich um einen 14 tägige Massnahme also ned er Rede wert. Kaum hatte sie nun einen 400 euro job angemeldet, im nun dritten jahr, bekam sie plötzlich einen Bildungsgutschein. Den sie wegen dem Job nun aber nimmer nutzen kann. Da die Stelle Aussicht hat auf Ausbau zur Vollzeitstelle.

Muss man das noch verstehen?
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: beickmann am 21:28:52 Mi. 29.August 2007
Du mußt in Hamburg mal nach bezahlten Sprachkursen fragen,die sehen Dich an als ob Du vom Mars kommst.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tigerkralle am 21:15:38 Sa. 22.September 2007
Bist du unzufrieden mit deiner Eingliederungs- oder Weiterbildungsmaßnahme? Dilettantische Maßnahmeträger, unpassende Maßnahmen und offensichtliche Abzocker aus der Maßnahmeindustrie solltest du jetzt an die Bundesagentur verpetzen!

Ende Juli 2007 berichtete das Nachrichtenmagazin über einen Bericht der Bundesagentur für Arbeit für den Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages. Darin wünschte die BA größere Befugnisse um gegen schwarze Schafe auf dem Weiterbildungsmarkt vorzugehen.
Der Bundesrechnungshof hatte bereits moniert, dass die Qualität beruflicher Weiterbildungsmaßnahmen bisher nur unzureichend geprüft wurde.
In Reaktion darauf hat die Bundesagentur für Arbeit mittlerweile einen Prüfdienst für Arbeitsmarktdienstleistungen eingerichtet.
Das bedeutet für uns - die wir uns fast täglich diesen Dilettanten aus der Eingliederungsindustrie gegenübersehen - dass es außer diesem Forum nun eine weitere Möglichkeit gibt, unseren Frust abzuladen.

Also, wenn die es mal wieder zu bunt getrieben haben:
Bericht schreiben und ab damit per Post oder oder Fax an
den Prüfdienst Arbeitsmarktdienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit,
   
Stützpunkt Berlin:  
zuständig für die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie Thüringen.  
Ansprechpartner: R. Wionczeck, Spezialist
Anschrift Friedrichstraße 34 D - 10969 Berlin  
Tel: 030 / 5555 99 6210
Fax: 030 / 5555 99 6219  
E-Mail: Service-Haus.Pruefdienst-AMDL-Berlin@arbeitsagentur.de  
Postanschrift:
Bundesagentur für Arbeit  Prüfdienst Arbeitsmarktdienstleistungen  
Stützpunkt Berlin  
c/o Regionaldirektion Berlin-Brandenburg  
Friedrichstr. 34  
10969 Berlin
 

Stützpunkt Düsseldorf
Zuständigkeit: Koordination Bundesgebiet sowie Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland  Ansprechpartner: D. Strangfeld, Koordinator
Anschrift Josef Gockeln Straße 7 D - 40474 Düsseldorf  
Tel: 0211 / 4306 733
Fax: 0211 / 4306 910 733  
E-Mail: Service-Haus.Pruefdienst-AMDL-Duesseldorf@arbeitsagentur.de  
Postanschrift:
Bundesagentur für Arbeit  Prüfdienst Arbeitsmarktdienstleistungen  
Stützpunkt Düsseldorf  
Josef Gockeln Str. 7  
40474 Düsseldorf
   

Stützpunkt Nürnberg
zuständig für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern sowie Sachsen  
Ansprechpartner: S. Reufzaat, Spezialistin
Anschrift Wirthstraße 16-18 D - 90459 Nürnberg  
Tel: 0911 / 179 8539
Fax: 0911 / 179 1499  
E-Mail: Service-Haus.Pruefdienst-AMDL-Nuernberg@arbeitsagentur.de  
Postanschrift:
Bundesagentur für Arbeit  
Prüfdienst Arbeitsmarktdienstleistungen  
Stützpunkt Nürnberg  
Wirthstraße 16-18  
90459 Nürnberg



(alle Anschriften aktualisiert am 11.10.2008 8) )



Bleibt zu hoffen, dass die sich bald vor Post nicht mehr retten können.:lesen>
Vielleicht kriegen die Verantwortlichen dann ja endlich mal mit, dass das Kriterium der Wirtschaftlichkeit spätestens dann nichts mehr wert ist, wenn die eingekaufte Maßnahme nicht ihrem Ziel dient, Menschen ins Erwerbsleben zu integrieren.
Zum Beispiel weil immer wieder ein festes Kontingent von Maßnahmen mit fest vereinbarten Maßnahmebeginn eingekauft wird und die Arbeitsagentur vor Ort dann regelmässig mit der Aufgabe scheitert, diese Maßnahme mit den passenden Kunden zu füllen:tischkante>.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: flipper am 21:41:50 Sa. 22.September 2007
nein. langsam bitte.

solange wir die optimierungsziele der bundesagentur nicht kennen sollten wir uns nicht als unbezahlte tester und rückmelder für deren jetzt initierten "qualitätsregelkreis" einspannen lassen.

du missverstehst das wort "qualität". das heisst nicht das beste produkt, sondern das wirtschaftlichste, das noch konform zu den anforderungen ist, die nicht zu unserem vorteil sein müssen.

nach den bisherigen erfahrungen mit der bundesagentur kann da kaum was gutes dabei rauskommen für uns. bleiben wir erstmal beim alten vorgehen und greifen die massnahmeträger weiter direkt an.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: justizia am 20:39:43 Do. 04.Oktober 2007
Hm,ich werde mal wegen meiner abgelehnten Umschulung hinschreiben und auch gleich auf die negativen Bemerkungen ansprechen.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Pinnswin am 09:40:05 Fr. 05.Oktober 2007
@dickfellverlust:
Zitatdu schreibst für fast lau arbeiten - ich dachte in DK (schweden, norwegen..) wird die arbeit sehr gut bezahlt??? wie kommts dass er für "fast lau" dort schuften muß?

Die Fahrt nach DK wird angeblich mit einem Sonderaufwand (Auslöse) geregelt. Wenn aber eben beschriebener Bekannter von seinem Kollegen nicht mehr mitgenommen wird, weil er die anteiligen Benzinkosten nicht gezahlt hat/zahlen kann und er auch von seinem Job in DK nicht sein Handy aufladen kann, ewig am Zigaretten schnorren ist und nur in Firmenklamotten (auch in der Freizeit) rumläuft und trotz großer Klappe über seinen "Tollen Verdienst" als Geburtstagsgeschenk nur wertlose Gutscheine rüberwachsen läßt, die nie eingelöst werden und sich auf Kosten anderer die Glimmse dichtsäuft... wie gesagt, alles  Hörensagen. Beschriebener Bekannter tut es sich halt schön-denken.

In der Kieler Maßnahme, die er zwischenzeitlich machen durfte, mussten sich das rekrutierte Maßnahmen-Klientel u.a. Tennisbälle zuwerfen um dann (Ball gefangen) eine persönliche Frage zu beantworten, die dann in der Luft zerredet wurden.

Aber - wie gesagt: Alles hörensagen. Probiert es aus und belehrt mich eines Besseren. Lg
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tigerkralle am 12:11:11 Fr. 05.Oktober 2007
ZitatOriginal von flipper
nein. langsam bitte.
...
nach den bisherigen erfahrungen mit der bundesagentur kann da kaum was gutes dabei rauskommen für uns. bleiben wir erstmal beim alten vorgehen und greifen die massnahmeträger weiter direkt an.
@flipper
mit deiner Strategie der Nadelstiche  :aggressiv>(fast hätte ich Intifada-Strategie gesagt), die du so vehement vertrittst, können ohne Zweifel unsere Peiniger -die Dozenten und Trainer der Maßnahme- an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht werden. Nicht, dass die das nicht verdient hätten - aber die Bosse der jeweiligen Maßnahmeträger, die Parasiten, die die fette Kohle aus dem Topf der AL-Versicherten abgreifen, kratzt das nicht wirklich. Die können den ohnehin unterbezahlten Mitarbeiter, sollte er denn aus Verzweiflung das Handtuch werfen, innerhalb kurzer Zeit wieder ersetzen.

Meine Strategie "Dilettanten bei der BA verpetzen" zielt dagegen auf die Geschäftsführer der Maßnahmeträger ab.
Schon das Wissen um die Existenz eines Prüfdienstes für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der BA
treibt denen doch schon die Schweißperlen auf die Stirn. :tischkante> Und die Vorstellung, dass deren Maßnahmenteilnehmer mit einem simplen Bericht dafür sorgen können, dass seine Klitsche ins Visier dieses Prüfdienstes gerät, gibt ihnen vollends den Rest. Kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere von denen schon mal 'ne Herzattacke erleiden wird, wenn mal wieder jemand auf dem Parkplatz vor deren Klitsche dieses Flugblatt an die Autos seiner Zwangskunden gehängt hat. :laola>

Dass man mit den Pappnasen und Schnarchern  :schlafen>bei der BA nicht zusammenarbeiten sollte, ist auch mir klar! Eigentlich erwarte ich von den Aktivitäten der Leute bei diesem Prüfdienst auch keine entscheidende Verbesserung der jetzigen Situation. Die werden allenfalls mal ein paar nette Dienstreisen unternehmen, um sich von so manchen Maßnahmeträgern schmieren zu lassen und am Ende in einem Bericht schreiben, dass alles bestens sei und es keine schwarzen Schafe (mehr) gibt. Es ist die pure Existenz dieses Prüfdienstes, die wir nutzen sollten und bitte glaube mir -allein mein Flyer, in diesem Forum zum Download bereitgestellt, zeigt schon Wirkung denn auch die Bosse der Maßnahmenmafia lesen hier mit.

Im Übrigen ist es so, dass dieser Prüfdienst bei der BA es bisher nicht für nötig gehalten hat, an uns Erwerbslose heranzutreten und um Feedback zu bitten.
Vielmehr war es ein Mitglied des Bundestags das auch im Ausschuß für Arbeit und Soziales mitwirkt, das mir von der Einrichtung dieses Prüfdienstes berichtet hat, nachdem ich ihm meinen Fall geschildert hatte. Also, warum sollten wir diese Information nicht nutzen?

flipper, es wäre schön, wenn du meine Strategie nicht weiter zerreden würdest. Deine Strategie ist gut und wirkungsvoll. Meine ist es aber auch und wenn du ehrlich bist, verdient sie auch deine Unterstützung.
Am Ende entscheidet doch jeder user selbst, ob er die eine oder die andere oder vielleicht beide gleichzeitig verfolgen möchte.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: flipper am 12:23:09 Fr. 05.Oktober 2007
hmm na gut. dann schiessen wa erst den abschaum ab mit deiner attacke und den rest dann mit meiner :D
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tigerkralle am 14:47:41 Di. 09.Oktober 2007
ZitatOriginal von flipper


solange wir die optimierungsziele der bundesagentur nicht kennen sollten wir uns nicht als unbezahlte tester und rückmelder für deren jetzt initierten "qualitätsregelkreis" einspannen lassen.

War soeben auf der website der Arbeitsagentur und habe dort das hier gefunden:

Qualitätssicherung von Arbeitsmarktdienstleistungen
Befragung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Trainingsmaßnahmen

Ab Oktober 2007 wird den Teilnehmenden an Trainingsmaßnahmen flächendeckend die Möglichkeit eröffnet, an einer Onlinebefragung teilzunehmen. Hierzu erhalten die Teilnehmenden ein Anschreiben mit allen Informationen von ihrer Agentur für Arbeit.

Die Teilnehmenden beurteilen das Lehr- und Betreuungspersonal, die Maßnahmeausstattung, Organisation und Ablauf der Maßnahme sowie den Nutzen der Maßnahme. Darüber hinaus bewerten die Teilnehmenden auch die Betreuung durch die Agentur für Arbeit. Die ausgefüllten Online-Fragebogen werden automatisiert übernommen und ausgewertet.


Bundesagentur für Arbeit       Stand 08.10.2007


So sind die nun auch endlich in die Gänge gekommen. Dass das auf öffentlichen Druck - auch aus den bekannten Internetforen - geschah, würden die natürlich nie zugeben. :tongue: :tongue:
Wers nicht glaubt und selber nachlesen möchte klickt hier: http://www.arbeitsagentur.de/nn_239100/zentraler-Content/A20-Intern/A204-Ausstattungsservice/Allgemein/Ausschreibungen-Qualitaetssicherung.html
Und wer sich den Online-Fragenbogen schon mal anschauen möchte:
http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/HEGA-Internet/A05-Berufl-Qualifizierung/Publikation/HEGA-09-2007-QS-TM-Anlage-03.pdf
Mit jeder Ladung zur Maßnahme soll in Zukunft dieses Schreiben hier mitgeschickt werden:
http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/HEGA-Internet/A05-Berufl-Qualifizierung/Publikation/HEGA-09-2007-QS-TM-Anlage-02.pdf

Bis es soweit ist  und die das mit der realen Umsetzung hingekriegt haben werden, bleiben wir erst mal bei unserer "Dilettanten verpetzen! - Kampagne"
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: BEA51 am 17:52:39 Di. 09.Oktober 2007
@Tigerkralle

Hab mir den Online-Bogen gerade angeguckt, damit kann man sich meiner Meinung nach aber auch nur den A**** abwischen nach dem Motto "Benutze das Papier beiderseitig und der Erfolg liegt auf der Hand".

Ich sehe nämlich kaum Möglichkeiten den Un-Sinn der Maßnahmen darzustellen. Hier in Heilbronn läuft es gerade so, dass alle IBA, EAT und ABM's gestrichen wurden, weil der "Topf" leer ist, dafür wird auf Teufel komm raus ESF (Europäischer Sozial Fonds) gemassnahmt mit so sinnvollen Kursen wie
- was ziehe ich zum Bewerbungsgespräch an
- wie ist meine Aussenwirkung auf den potentiellen Arbeitgeber
- Rhetorik im Bewerbungsgespräch
- Überarbeitung Bewerbungsunterlagen - zum x-ten Mal

 Das einzige, das Sinn hätte, wäre
- Staplerschein - explizit nur für Männer - Prüfung bei DEKRA/TÜV?
- Fachkraft Empfang - dito nur für Frauen - eignet sich dann für Call-       Center?

Das ganze nach dem Motto "erst wird das Papier unterschrieben und dann erzähle ich was über die Kurse, von denen jeder einen auswählen muss". Das "Papier" sah übrigens wie eine zusätzliche EGV aus:.... verpflichte ich mich nach Teilnahme mich auf jegliche Stelle, auch Mini-Job, auch Teilzeit, auch ZAF und auch für gewerbliche Arbeit - fragt hier jemand nach attestierten gesundheitlichen Einschränkungen? -zu bewerben...

Und angeschrieben/eingeladen wurde alles, was in IBA und EAT drin ist/war; Bandbreite vom Analphabeten bis zum Betriebswirt.
Grüssle BEA 51

P.S.: Bin übrigens w - nur für Eure Frauen-Statistik. Fehlendes Posten    wurde in anderem Thread beschrieben ;-)
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 20:06:32 Di. 09.Oktober 2007
@tigerkralle

Na sone Beschwerdestelle gibt es in HH seit Anfang von Hetze 4.
Ich kann da Flipper nur beistimmen.
Im juni 05 hat sich eine Leidensgenossin aus einer Ein Euro Job Firma über die Hamburger Hotline beschwert.

Streitgegenstand war, das die Firma Videoüberwachung einsetzt.

Hört sich ja echt prächtig dannach an, das sie damit zum Erfolg käme, doch das Ende war echt bitter.

Die Ein Euro Firma hat sich damit entschuldigt, das dort Werkzeuge abhanden gekommen wären und
haben dieser Frau anschließend den Garaus gemacht.
Erst gemobbt, dann die Papiere (Beurteilung zur ARGE) versaut und zum Schluss wurde Ihr wegen
"Intregrationsunwilligkeit" das ALG II gekürzt.

Ich kann von diesen "Staatlichen Kummerkisten" nur abraten.
Versuche es besser mit "Italienischen Bummelstreik", falls Du zu solchen Dingen gezwungen wirst.

Die ARGE ist eher daran interessiert, Ungereimtheiten unterm Teppich zu kehren..
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tigerkralle am 21:08:53 Di. 09.Oktober 2007
ZitatOriginal von BEA51

Hab mir den Online-Bogen gerade angeguckt, damit kann man sich meiner Meinung nach aber auch nur den A**** abwischen nach dem Motto "Benutze das Papier beiderseitig und der Erfolg liegt auf der Hand".
Ich sehe nämlich kaum Möglichkeiten den Un-Sinn der Maßnahmen darzustellen.

@ BEA51
Da stimme ich dir voll und ganz zu!
Je länger ich diesen Fragebogen betrachte, umso mehr glaube ich, dass die dabei sind eine Alibi-QS auf die Beine zu stellen.
Ganz so, als ob die ihren Vettern in der Maßnahmenindustrie nicht wirklich schaden wollten. Die Fragebogen sind einfach nicht praktikabel und werden von den Teilnehmern niemals akzeptiert werden. Die schwarzen Schafe können die so jedenfalls nicht erschrecken.

Also weitermachen mit "italienischen Bummelstreiks"
und - wer will - kann ja noch den Flyer zum Maßnahmenterror verteilen. z.B.Auf dem Parkplatz vor dem Bildungsquäler.

Flyer
zum Massnahmenterror - Vorderseite (http://chefduzen.de/chefduflyfront.pdf)

Flyer zum
Massnahmenterror- Rückseite (http://chefduzen.de/Flybackc.pdf)
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: flipper am 13:58:18 Mi. 10.Oktober 2007
ZitatOriginal von Onkel Tom

Im juni 05 hat sich eine Leidensgenossin aus einer Ein Euro Job Firma über die Hamburger Hotline beschwert.
Streitgegenstand war, das die Firma Videoüberwachung einsetzt.

Die Ein Euro Firma hat sich damit entschuldigt, das dort Werkzeuge abhanden gekommen wären und
haben dieser Frau anschließend den Garaus gemacht.
Erst gemobbt, dann die Papiere (Beurteilung zur ARGE) versaut und zum Schluss wurde Ihr wegen
"Intregrationsunwilligkeit" das ALG II gekürzt.

Ich kann von diesen "Staatlichen Kummerkisten" nur abraten.
Versuche es besser mit "Italienischen Bummelstreik", falls Du zu solchen Dingen gezwungen wirst.

Die ARGE ist eher daran interessiert, Ungereimtheiten unterm Teppich zu kehren..

ganz recht.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: luise am 08:45:14 Do. 24.Januar 2008
ich weiß nicht ob ich da bei euch hier richtig bin

aber ich habe gestern auch vom amt eine fortbildungsmaßnahme bekommen

das komische nur das:

die dame vom arbeitsamt meinte ich sollte da hin und nen termin ausmachen wann ich damit anfangen kann

hab ich dann auch gemacht

die nette dame von der faa  meinte darauf das das sofort anfangen würde!!!

konnte aber aus privaten gründen nicht da bleiben
zum glück hatten die da verständniss und ich durfte wieder fahren

jetzt muß ich da ab heute hin für ca. 2-4 wochen

würd mal gerne wissen ob es da was bringt

und ob schon mal jemand sowas gemacht hat

vor allem fand ich es komisch das ich in den bereich lager usw gesteckt werde nur weil ich zuletzt in der produktion gearbeitet habe
dabei hab ich eine ausbildung als pka und habe danach als verkäuferin gearbeitet
werd mal schauen was da heute so abgeht
die vom amt meinte noch das ich da nen staplerschein machen könnte

ich denke das ist nur rausgeschmissenens geld
aber wie sagt man so schön was man hat hat man

und warum bekommt man nicht einfach eine weiterbildung bezahlt bzw umschulung

wenn mir das amt die pta schiule zahlen würde wäre ich sicher das ich dann in den beruf wieder zurück komme da man da mehr chancen hat

man sagte mir das ginge nicht weil ichja in anderen berufen schon gearbeitet habe und da auch wieder was finden könnte

ist das denn richtig

leute die wollen bekommen nichts und die die nicht wollen bekommen alles hinter her geworfen
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: tigerkralle am 10:29:42 Do. 24.Januar 2008
Du bist hier goldrichtig! Die Veranstaltung von der du berichtest, scheint genau das zu sein, was hier in diesem Forum gemeinhin als Zwangsmaßnahme bezeichnet wird. Denn immer dann, wenn die Arbeitsagentur Arbeitslose ungefragt zwecks "Weiterbildung", EDV-Training,  Bewerbungscoaching, etc. zu privaten Firmen oder Schulen schickt, besteht die konkrete Gefahr, daß die Interessen des Arbeitsuchenden - so wie bei dir - einfach auf der Strecke bleiben. Lies dich einfach mal  in diese Rubrik hier rein! Du wirst viele deiner Fragen darin beantwortet finden...
Die schwarzen Schafe unter diesen Maßnahmeträgern kannst du übrigens leicht daran erkennen, dass sie sich Schilder mit Sprüchen wie - Arbeit, Bildung, Kultur, Soziales- .... an die Fassade nageln und/oder in ihren Websites offensichtliche Schönfärberei betreiben - etwa mit Zitaten wie z.B.
Geh' Wege,
die noch niemand ging,
damit Du Spuren hinterlässt.
   Antoine de Saint-Exépury LOL

oder Sätzen wie:
Wir sind eine zukunftsorientierte Bildungsgesellschaft, die sich den demokratischen Grundwerten verpflichtet.
Wir sind eine Gemeinschaft, in der jeder dem anderen mit Wertschätzung, Toleranz, gegenseitigem Respekt und Vertrauen begegnet. .... :cheer:

Berichte uns bitte weiter, wie sich das bei dir weiterentwickelt. Du kannst dazu gerne einen eigenen thread starten.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Hartzbeat am 12:36:22 Do. 24.Januar 2008
Hallo luise,
auch ich heiße Dich herzlich willkommen hier im Forum.

Zitat[...]aber ich habe gestern auch vom amt eine fortbildungsmaßnahme bekommen [...]
die nette dame von der faa meinte darauf das das sofort anfangen würde!!! konnte aber aus privaten gründen nicht da bleiben. zum glück hatten die da verständniss und ich durfte wieder fahren. jetzt muß ich da ab heute hin für ca. 2-4 wochen.[...]

Du beginnst also heute eine Maßnahme. Um da etwas tun zu können, hätte ich vorab ein paar Fragen:
1. Hast Du einen Anmeldebogen zur Maßnahme unterschrieben?
2. Hat die ARGE (Dein Sachbearbeiter) mit Dir eine Eingliederungsvereinbarung abgeschlossen und hast Du diese unterschrieben?


Zitat[...] würd mal gerne wissen ob es da was bringt[...]
Das wirst Du vielleicht feststellen, wenn Du dort bist. Meistens bringt es recht wenig, um es mal zart auszudrücken.

Zitat[...] und warum bekommt man nicht einfach eine weiterbildung bezahlt bzw umschulung[...]
Die sind oft teurer und die Gelder sind bei anderen, ebenfalls oft unnützen Maßnahmen, gebunden. Die Maßnahmen sind also oft nicht ernst zu nehmen, sie dienen lediglich dazu, Dich aus der Arbeitslosenstatistik herauszunehmen.

Zitat[...] wenn mir das amt die pta schiule zahlen würde wäre ich sicher das ich dann in den beruf wieder zurück komme da man da mehr chancen hat [...]
Das könntest Du ansprechen, falls sich die jetzige Maßnahme als unsinnig, unnötig erweist - dazu später mehr, wenn die o.g. Fragen beantwortet sind. Möglicherweise kann man die Maßnahme abbrechen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind und eine andere passendere finden?

Zitat[...] man sagte mir das ginge nicht weil ichja in anderen berufen schon gearbeitet habe und da auch wieder was finden könnte [...]
Das muss erst geprüft werden - und zwar nicht so salopp behauptet, sondern qualifiziert geprüft. Ich vermute, dass das bei Dir noch nicht geschehen ist bzw. auch keine Feststellung dahingehend unternommen wurde.

Zitat[...]leute die wollen bekommen nichts und die die nicht wollen bekommen alles hinter her geworfen [...]
Liebe luise, das ist nicht ganz richtig. Viele, die hier im Forum sind, haben genau das gleiche Problem. Verstehe zwar, dass Du davon gehört hast, aber es ist nur eine Seite der Medaille. Nur die Presse und viele Politiker behaupten, dass wir alle nur zu faul und wählerisch seien und alle bloß nicht wollen. Du wendest Dich hier doch gerade an solche Leute und hoffst, dass gerade diese Dir helfen sollen. Du siehst, wir sind weder zu faul noch zu egoistisch dafür und wir helfen gern, damit jeder zu seinem Recht und vielleicht zur passenden Maßnahme kommt.

Vielleicht ist es Dir zukünftig möglich, das ein wenig anders zu beurteilen, da Du ja jetzt hier an Informationen kommst aus dem Alltag als Erwerbslose(r). Hoffe, dass Dir noch mehr Leute schreiben und warte indessen auf Deine Antworten...

Gruß von
Hartzbeat
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Wuppi2008 am 20:06:39 Do. 07.Februar 2008
Mahlzeit ich bin schon seid fast einem jahr in der maßnahme der arge und musste 4 wochen mit lungen entzündung arbeiten udn als ich dann zum arzt gegangen bin wurde ich wegen blau machen von meinem meister beim chef angeschissen na ja warum soll ich mich kaputt machen für 80cent /std lg Wuppi2008 :aggressiv>
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 22:09:48 Do. 07.Februar 2008
ZitatOriginal von Wuppi2008
Mahlzeit ich bin schon seid fast einem jahr in der maßnahme der arge und musste 4 wochen mit lungen entzündung arbeiten udn als ich dann zum arzt gegangen bin wurde ich wegen blau machen von meinem meister beim chef angeschissen

Du solltest dich bis zum Ende der Maßnahme krankschreiben lassen und dich richtig auskurieren.
Fast 1 Jahr Zwangsarbeit und dann noch die Gesundheit ruinieren...
Musst du dir das wirklich antun?
LG
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: wusel am 23:38:42 Do. 07.Februar 2008
ZitatOriginal von Wuppi2008
Mahlzeit ich bin schon seid fast einem jahr in der maßnahme der arge und musste 4 wochen mit lungen entzündung arbeiten udn als ich dann zum arzt gegangen bin wurde ich wegen blau machen von meinem meister beim chef angeschissen na ja warum soll ich mich kaputt machen für 80cent /std lg Wuppi2008 :aggressiv>

naja wer das mit sich machen läst ist selber schuld
ihr alle habt ein kopf auf den schultern und da ist eigentlich was drin wo man mit denken kann

aber mit lungen entzündung arbeiten gehn weil man angst hat das die arge einen probs bereiten kann
sowas kann ich nicht verstehn erlich

ist hart gesagt auch so gemeint
leute wacht auf und denkt mit dem ding was im kopf drin steckt

das hilft
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: matten am 09:13:30 Fr. 08.Februar 2008
an wusel...

stimme dir zu...

das ist nicht nur dumm sondern gegen sich selber und seiner
gesundheit unverantwortlich...

und die nächst dummheit


mann oder frau ändert an der tatsache nichts


mfg
matten
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Woki am 09:41:36 Fr. 08.Februar 2008
Zitatleute wacht auf und denkt mit dem ding was im kopf drin steckt
Warum musste ich jetzt gerade an Monica Lewinsky denken? :D

Zitatmusste 4 wochen mit lungen entzündung arbeiten
Das muss man bestimmt nicht. Dazu braucht man noch nicht mal einen besonders netten Hausarzt (gemeint: Doc Holiday).
Bei einer Lungenentzündung heißt es: Krank - zum Arzt - Ruhe. Da kann ein Meister rumscheißen, wie er will. ;)
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: derpate am 09:48:27 Fr. 08.Februar 2008
Na, dass mit der Lungenentzündung ist wohl leicht übertrieben....Er hatte wahrscheinlich noch nie eine, weil man da wirklich nicht arbeiten kann, für mich ziemlich übertrieben! Wird wohl mehr ne starke Erkältung gewesen sein, trotzdem kein Grund sich nicht krank schreiben zu lassen!
Erinnert mich stark an meinen Bruder-der prahlt ständig damit rum, dass er sich noch nie krank schreiben lassen hat, egal wie krank er war!!!!
Na toll, was für ne Leistung! Und wofür?? Dem Chef in den Arsch zu kriechen, Gebrauchbar zu sein oder unersätzlich???
In meiner Lehrzeit passierte es mir nämlich mal, dass ich, trotz gesundheitlicher Probleme, arbeitete und dann hing ich ein wenig erledigt am Büffet rum, worauf meine Chefin zu mir meinte, was los sei, wenn es mir nicht gut gehe, sollte ich gefälligst Zuhause bleiben oder glauben Sie, Sie seien nicht zu ersetzen??? Auf den Spruch habe ich mich erstmal 2 Wochen krank schreiben lassen und meine Einstellung komplett geändert!
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Denunziantendenunziant am 15:06:47 Mo. 10.März 2008
Ich mache den Schwachsinn auf dem Amt (mit kurzen Unterbrechungen) mittlerweile seit 15 (in Worten: fünfzehn) Jahren mit.

Da ich meinen vorherigen Beruf aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben kann wurde ich vor langer langer Zeit einmal in eine Umschulung gesteckt (die ich eigentlich nicht machen wollte da kein Interesse daran) - die Umschulung habe ich dann abgebrochen (+- 1996) und seitdem habe ich das Vergnügen so alle 1,5 - 2 Jahre in irgendwelche schwachsinnigen Bewerbungskurse, Eignungsfeststellungen usw. usf. gesteckt zu werden.

Einschränkungen die amtlicherseits schon längstens beglaubigt, abgesegnet, utersucht etc. pp. wurden werden in schöner Regelmäßigkeit wiederholt - ohne das es irgendwann einmal irgendwelche Einwände beiderseits gegeben hätte - Hauptsache der eigene fette Arsch sitzt fest auf dem Arbeitsplatz.

Ob das Geld einfach nur zum Fenster herausgeworfen wird interessiert niemanden, das ist ganz einfach so gewollt, jeder weiß Bescheid das es nichts bringt aber alle machen weiter - wären ja auch schön bescheuert sich den eigenen Ast abzusägen auf dem man mit seinem fetten Arsch sitzt.

Selbstbeschäftigungsmafiöses Netzwerk - weiter ist das nichts.

Jemand aus der dreckigen Politikerkaste müßte nur einmal seinen Arsch in irgendein Amt - Arbeitsamt, Agentur, GFA - stecken und mit dem Ohr an der Türe lauschen wie die Kaffeetassen klackern und den ganzen Tag Kuchen gefressen wird, das selbe Spielchen bei den Maßnahmeträgern - niemand dieses widerlichen Politikergesindels kann sagen er würde nichts davon wissen.

Die aufgesetzte Freundlichkeit dieser "Herrschaften" auf Amts- bzw. Maßnahmeträgerseite ist nichts weiter als die blanke Angst davor zu bekommen was "denen" zusteht - ein Blitz der ihnen beim Abkotungsvorgang ordentlich zwischen die Arschbacken fährt wäre meines Erachtens noch viel zu wenig.


Widerwärtigstes, menschenverachtendes, egozentrisches Gesindel - sonst nichts.

Pfui Teufel, wird Zeit das dagegen vorgegangen wird - in welcher Art und Weise auch immer.

Sollte ich noch einal für einen derartigen Dreck verpflichtet werden werde ich nach Zwangsmaßnahmenende (wieder einmal sämtliche) Mißstände veröffentlichen, mit einer schönen Rundmail an sämtliche deutschsprachigen Zeitungen weltweit, Staatsanwaltschaften, Landtags- Bundestags- Stadt- und Gemeinderatsangehörige, öffentliche und kirchliche Würdenträger und wermirsonstnocheinfällt.

Nicht das ich denke das es jemanden interessieren würde, ich will einfach nur in den Laden reinscheißen, einen dicken fetten Haufen hinterlassen; eigeninitiativ sozusagen.

Ich freue mich schon richtig darauf.



P.S.
Zuständigkeit: GfA Vorderpfalz/ Ludwigshafen (das selbstbeschäftigungsmafiöseste Netzwerk Deutschlands)
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: kalle wirsch am 15:19:20 Do. 13.März 2008
Mich würde mal interessieren, ob hier schon einmal jemand eine Maßnahme durchlaufen hat, die ihm wirklich etwas gebracht hat, die für ihn sinnvoll und nutzbringend war. Wenn ja, wäre dann sicher spannend den Inhalt und den Namen des Trägers zu erfahren. Inhaltlich könnte man dann evtl. gegenüber Argen etc. argumentieren. Und vielleicht könnte man "guten" Trägern helfen, sich gegenüber den schwarzen Schafen durchzusetzen.
Ok ich weiß, ist vermutlich ein wenig blauäugig und wunschdenken von mir. Aber vielleicht wäre das ein Weg, den schwarzen Schafen langfristig das Wasser abzugraben.
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Isnogud am 20:02:06 Do. 13.März 2008
moin zusammen, hej Kalle, ich war mal am Seefischmarkt in so einer Massnahme. Eingeweihte werden wissen, wo das ist. Dort sollte ich schweißen lernen. Leider waren alle Schweißplätze belegt und ich kam erstmal in die Aluzertrümmerungsabteilung. Hab dort nen Briefkasten gebaut. Dann bin ich nach 4 Wochen an die Maschinen gekommen. Als die Wärter mitbekommen haben, das ich damit umkann, haben sie mich zugeballert mit ihrem privaten Kram. Der eine machte sich einen Oldtimer wieder fit und ich hab ihm jede Menge Sonderwerkzeuge gebaut. Der andere hatte ein Segelboot und ich hab ihm Rollen für seinen Spill gedreht und Halterungen für seine Ruderpinne mit Passfedernut aus Niro. So was geiles. Wenn ich gewusst hätte, wofür das gewesen ist, dann würde sein Boot nicht mehr schwimmen. Hab für die Kuststoffbrüder in Plastik gegossene Vogelspinnen (die Häute davon) abgefräst, damit sie sich die Teile in den Schrank stellen können. Sahen wirklich toll aus. Nur geschweißt hab ich nicht. Aber ich war soooo nahe dran........*lach*  Isnogud
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: kalle wirsch am 21:46:52 Sa. 15.März 2008
ZitatOriginal von Isnogud
moin zusammen, hej Kalle, ich war mal am Seefischmarkt in so einer Massnahme. Eingeweihte werden wissen, wo das ist. Dort sollte ich schweißen lernen. Leider waren alle Schweißplätze belegt und ich kam erstmal in die Aluzertrümmerungsabteilung. Hab dort nen Briefkasten gebaut. Dann bin ich nach 4 Wochen an die Maschinen gekommen. Als die Wärter mitbekommen haben, das ich damit umkann, haben sie mich zugeballert mit ihrem privaten Kram. Der eine machte sich einen Oldtimer wieder fit und ich hab ihm jede Menge Sonderwerkzeuge gebaut. Der andere hatte ein Segelboot und ich hab ihm Rollen für seinen Spill gedreht und Halterungen für seine Ruderpinne mit Passfedernut aus Niro. So was geiles. Wenn ich gewusst hätte, wofür das gewesen ist, dann würde sein Boot nicht mehr schwimmen. Hab für die Kuststoffbrüder in Plastik gegossene Vogelspinnen (die Häute davon) abgefräst, damit sie sich die Teile in den Schrank stellen können. Sahen wirklich toll aus. Nur geschweißt hab ich nicht. Aber ich war soooo nahe dran........*lach*  Isnogud

Na wenn`s Dir etwas gebracht hat, wäre dann doch schön gewesen. Nur war Dein Beitrag wohl so nicht gemeint nehme ich an.

Ich meine es schon ernst, dass wir doch mal die guten Maßnahmen, die uns was bringen, unterstützen sollten in dem wir sie Publik machen. Was nützt es immer nur die schlechten zu veröffentlichen. Oder werden die guten geheimgehalten damit sich nicht zu viele dafür interessieren??? Also mal wieder aus Egoismus????
Und das es so gar keine zumindest halbwegs Ordentlichen geben soll, will ich einfach nicht glauben....
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: avalon310 am 22:54:06 Mi. 21.Mai 2008
Hallo,
ich hatte mal eine Weiterbildung über das Institut Gisela Vogel, allerdings per Bildungsgutschein. Ich hab dort in 3 Monaten das Wichtigste über das Office-Paket und wie man Bewerbungen schreibt gelernt. Ich war rundum zufrieden. Einige Dozenten waren wirklich bemüht einem zu helfen oder Tipps zu geben. Nicht nur im reinen PC Bereich. Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt.

Im Gegensatz zu meiner kaufmännischen Trainingsmaßnahme bei der IB GmbH. Die Arroganz gegenüber den Teilnehmern war nicht zu überbieten. Die vorher angegebenen Ausbildungspunkte wurden nicht mal Ansatzweise vermittelt. Wir durften tagtäglich nach irgendwelchen Begriffen googeln. Als ich mich darüber beschwert habe, hieß es ich könnte nicht davon ausgehen z.B Buchhaltung dort zu lernen. Wir mussten diverse Eigungstests schreiben, dessen Ergebnisse mir bis heute vorenthalten werden. Letzte Woche habe ich ein Teilnehmerzeugnis erhalten. Da steht drauf was angeblich alles vermittelt wurde... der reinste Hohn.
Das einzig Gute, was ich aber nicht der IB GmbH zu verdanken habe, ist das ich auf Umwegen einen Job gefunden habe. Zur Trainingsmaßnahme gehörte ein 4 wöchiges Praktikum. Natürlich musste ich selbst nach einer Praktikumsstelle suchen. Ich fand auch eine. Dort erhalte ich nun auch einen 400€ Job. Immerhin ein Anfang...
Titel: Maßnahmenterror
Beitrag von: Isnogud am 14:52:19 Do. 22.Mai 2008
hej Kalle Wirsch, ich weiß nicht, ob das nun ne gute Einrichtung war, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten hab. Gelernt hab ich da nix. Sprüche hab ich da allerdings ohne ende gehört. Die Wärter haben morgens die Anwesenheit kontrolliert und sich dann in ihre Meisterbude verzogen und den ganzen Tag Kaffee geschlabbert. Die Leute, die dort was lernen sollten, haben dann den ganzen Tag gemacht, was sie wollten. Es gab eine CNC-Drehmaschine(zwei?) weiß das schon garnicht mehr. Die hat aber während meiner Zeit dort nicht gedreht. Es gab ne Menge Maschinen für die Metallbearbeitung. Gute Teile, hat Spaß gemacht, an denen zu arbeiten. Aber das konnte ich ja schon alles. Die Leute an den Rechnern im anderen Gebäudeteil haben immer nur Spiele gespielt.

Bewerbungstraining? Das Thema wurde mal kurz angesprochen. Die SozPäd, die das gemacht hatte, war eine total hübsche. Aber das bringt auch niemanden in Lohn und Brot.

Es gab welche, die was lernen wollten, aber ich glaub nicht, das die es geschafft haben. Ich hätt gern schweißen gelernt.

Hab dann nach 6 Wochen ein Praktikum in einer Firma gemacht, wo ich dann anschließend einen festen Vertrag bekommen habe.

Das war meine Erfahrung zum Thema Weiterbildungsmassnahme.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: candy1980de am 10:17:24 Mo. 17.November 2008
Hilfeeeeeeeeeeeeeee Da hätte ich auch mal eine Frage zum Maßnahmenterror....mache jetzt seit 3 Monaten eine Maßnahme, insgesamt besteht sie aus 6 Monaten die letzten Monate soll man sich ein Praktikum suchen, jetzt lass ich mich doch nicht ausnutzen 3 Monate umsonst arbeiten und dann noch über die Weihnachtszeit....jetzt sagt die Dozentin, das wenn wir uns keines suchen, sucht sie uns ein Praktikum und wenn wir uns weigern bricht sie die Maßnahme ab und dann kommen auf uns die kosten der Maßnahme zu, darf sie das überhaupt?

Versteh das sowieso nicht ist das überhaupt zulässig ein Praktikum während einer Maßnahme?

Help!!! Please :-( Bitte um schnelle Antwort....
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 10:51:16 Mo. 17.November 2008
Zitat von: candy1980de am 10:17:24 Mo. 17.November 2008

Versteh das sowieso nicht ist das überhaupt zulässig ein Praktikum während einer Maßnahme?



Der Sinn einer Maßnahme ist leider in den meisten Fällen eben genau die Teilnahme an einem Praktikum, sprich Gratis-Arbeit über mehrere Wochen/Monate in irgendeiner Firma - in HH z.B. wird gern an Lidl vermittelt - oder in einer sog. gemein-nützigen Einrichtung.

Die einfachste Form des Widerstandes ist wohl immer noch und gerade zu dieser Jahreszeit, sich eine längere Krankheit zuzulegen, vielleicht eine nette Virusgrippe...

Wenn mich nicht alles täuscht, ist mensch nach einer 2wöchentlichen Krankschreibung raus aus der Maßnahme.

Bitte verbessert mich, wenn das nicht mehr stimmt.
LG
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Hamburgerin am 00:23:35 Sa. 29.November 2008
ZitatWenn mich nicht alles täuscht, ist mensch nach einer 2wöchentlichen Krankschreibung raus aus der Maßnahme.

Bitte verbessert mich, wenn das nicht mehr stimmt.
LG
Im Grunde hast du recht. Und das wird auch immer wieder zu Anfang irgendeiner Zwangsmaßnahme gesagt. Die Begründung liefern die Maden auch gleich mit: "Nach zweiwöchigem Fehlen hätte man soviel versäumt, dass keine richtige Qualifizierung mehr stattfinden könnte."
Bei meiner letzten Quali wurde die Zweiwochenregelung auch mal wieder zum Besten gegeben, mit der Anmerkung, "dass man in dieser Einrichtung nicht so kleinlich wäre, und auch nach zwei Wochen abwarten würde, ob der Teilnehmer gesundheitlich nicht soweit wieder hergestellt wäre, dass er mit neuem Schwung weitermachen könnte. Also, wer drei Wochen krank sei, hätte trotzdem noch gute Chancen weitermachen zu können......"
Für mich waren es vier harte Wochen, bis ich nicht mehr förderungswürdig war.
Vier Wochen, in denen ich meinen Arzt gelbe Scheine aus dem Ärmel leiern musste.

Ich denke, die warten einfach solange ab, in der Hoffnung, der Arzt verlängert die AU nicht mehr, damit weiterhin noch die Kohle fließt. Denn jeder Erwerbslose, der aus der Maßnahme entweicht sind für die Träger einige Hundert Euronen weniger.......

LG aus Hamburg
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 00:46:45 Sa. 29.November 2008
Zitat von: Hamburgerin am 00:23:35 Sa. 29.November 2008

Für mich waren es vier harte Wochen, bis ich nicht mehr förderungswürdig war.
Vier Wochen, in denen ich meinen Arzt gelbe Scheine aus dem Ärmel leiern musste.


Ja, da muss frau dann durch, nicht wahr? Hab' ich auch gemacht, mit Erfolg... ;)


Aber ich verstehe natürlich, dass nicht Jeder die Nerven (& Ärzte) für diesen Kleinkrieg hat und sich stattdessen vom Träger einschüchtern läßt.

Doch Probieren geht über Studieren, heisst es ...
LG
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Hamburgerin am 02:35:59 Sa. 29.November 2008


Zitat
Aber ich verstehe natürlich, dass nicht Jeder die Nerven (& Ärzte) für diesen Kleinkrieg hat und sich stattdessen vom Träger einschüchtern läßt.
Ich denke, dass es nicht immer die Nerven sind, die man nicht hat, sondern das es vielen Erwerbslosen an kooperativen Ärzten fehlt. Meiner war von mir total abgenervt, und warf mir vor "nicht arbeiten zu wollen".
Er konnte und wollte einfach nicht kapieren, dass derartige Zwangsmaßnahmen krank machen.
Bei mir war es am Ende tatsächlich so, dass ich von diesem Maßnahmeterror krank wurde. Psychisch und Physisch. Ich konnte der Sinnlosigkeit dieser Quali einfach nichts abgewinnen, ich wollte das alles nicht.
Mein Körper sperrte sich dagegen, ich bekam nach acht Stunden Dauerflimmern am PC rasende Kopfschmerzen, mein Rücken schmerzte von den unbequemen Stühlen und ich fühlte mich von den Zwangsaufenthalt in diesem kleinen Raum mit vierzig Menschen eingesperrt.
Ganz abgesehen von den mittelmäßigen Dozenten, die z.T. nicht wußten wie man Erwachsene unterrichtet, und oft auch nicht wußten, was sie da eigentlich tun sollten.
Einer von ihnen setzte sich zu Beginn seiner Achtstundenschicht vor seinen PC, packte sein Wurstbrot und einen Apfel aus, dann begann er beides bedächtig mit großem Genuß zu verzehren. Das war die einzige Aktivität die er zu verzeichnen hatte. Danach räumte er nur noch seine Brotdose weg, schraubte seinen Thermos auf, um irgendwas in sich hineinzuschütten, während wir völlig ziellos für unseren ECDL herumlernten.
Ich mochte irgendwann nicht mehr in den PC starren, und Fragen rund um den PC á lá Wer wird Millionär? beantworten, und nahm mir gute Lektüre, Wurstbrote, Kaffeethermos und einige Süssigkeiten mit, um die acht Stunden irgendwie sinnbringend herunterzureißen. Oder ich surfte im I-Net, hörte leise Musik oder ging einfach mal an die frische Luft.
Und dann wurde ich krank........

LG aus Hamburg


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Codeman am 09:40:50 Sa. 29.November 2008
Hallo,

das mit dem Kaffeetrinken kenne ich auch.Bei meinen Bewerbungstraining war es ca. genauso,nur das wir nur 6 Std. hatten,davon allerdings irgendwie 3 mit Pause.Ich sollte dahin,worum ich auch bat,weil ich nicht so gut telefonieren kann.Nur irgendwie waren die auf so einen Sonderfall bei mir nicht eingestellt.Meine Bewerbungsunterlagen waren sehr gut,da gab es nix zu verbessern.

Dann kamen irgendwelche Tests mit Fragen nach deutscher Geschichte,die wir beantworten sollten.Völlig schwachsinnig.Dann gab es irgendwelche Texte die wir lesen und verstehen sollten - als wenn wir alle völlig bescheuert waren.Na ja - ohne Worte.Die Sinnfreiheit war auch jeden bewusst.

Jedenfalls fragte ich mich,warum ich mir so was antun sollte und ging zu meiner Ärztin des Vertrauens und berichtete ihr davon.Prompt bekam ich meinen gelben Schein und ich war dort raus.

MfG
Codeman
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Rammstein am 05:43:30 Mo. 02.März 2009
Es gibt etwas das mich besorgt. Meine Eltern haben mir im letzten Monat 100 Euro überwiesen. Seit November kassiere ich auf meinem Konto 42 Euro prom Monat von der AOK. Ich habe es bisher der Arge nicht erzählt, aber seit meinen letzten Kontoauszüge bei meinem Antrag wissen sie es und ich habe Angst von einer Strafe. Können sie mich bestrafen ?
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kater am 12:31:37 Mo. 02.März 2009
Zitat von: Rammstein am 05:43:30 Mo. 02.März 2009
Es gibt etwas das mich besorgt. Meine Eltern haben mir im letzten Monat 100 Euro überwiesen.

hier ist ein - noch nicht rechtsgültiges - Urteil dazu:

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=17781.0

wenn das Geld von deinen Eltern ein rückzahlbares Darlehen ist, kannst du anders argumentieren, als wenn es sich um ein Geldgeschenk handeln würde. Im letzteren Fall würde es auf jeden Fall angerechnet werden.

Wofür sind die monatlich 42 Euro von der AOK?

Gruß, Kater
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: inamotoh am 18:25:13 Mi. 11.März 2009
Zitat von: Pinnswin am 07:10:50 Sa. 21.Juli 2007
N´ Bekannter aus Kiel ist ein 3/4tel Jahr nach Dänemark zur Hartfaserplatten  Montage gefahren.
Wurde Arbeitsbedingt krank & gefeuert.

Dann psycho-schikanemaßnahmen von der ArGe in Kiel, nun ist er wieder in DK.
Lieber in DK für fast lau & unter Schmerzen schuften, als sich von der ArGe schikanieren lassen. Er redet nicht drüber (dauerdepressiv), also - hörensagen.

:(


aber sag mal ehrlich, kann das wahr sein? still leiden tun sie hier alle, lassen sich bis in die depression hinein schikaneren, statt: SICH EINFACH ERWERBSUNFÄHIG schreiben zu lassen und dem amt endlich zu entkommen. was habt ihr denn hier alle zu verlieren? niedriglohnsektor und schikanen vom amt oder endlich frei von jeglichem terror. bitte nicht als angriff vesrtehen!!!!, aber nur wer sich den terror gefallen lässt, ist auch opfer! würden sich alle lästermäuler hier erwerbsunfähig melden, könnten sie die dummen sinnlosen ARGEN, die nur steuergelder schlucken endlich dicht machen! bitte jetzt nicht alles als unmöglich deklarieren, sondern probieren!  ;D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 19:09:18 Mi. 11.März 2009
Auf lange Sicht fährst Du mit einem sozialpflichtversicherten Arbeitsverdienst wesentlich besser als mit einer mickrigen Erwerbsminderungsrente. Schon allein an auflaufenden Rentenversicherungszeiten und -beiträgen siehts für die spätere Altersrente besser aus als für die heutige Erwerbsminderungsrente.

Man sollte allerdings bei Arbeiten im Ausland nicht die den erforderlichen E-Schein --> http://www.eu-info.de/sozialversicherung-eu/eformulare/e-300er/ und die Abführung der Sozialversicherungsleistungen an die dortigen Sozialversicherungsträger vergessen. Nähere Beratung zur Auslandsarbeit erhält man von den EURES-Beratungsstellen --> http://www.eures.europa.eu/ und die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) (http://www.arbeitsagentur.de/nn_29928/Navigation/Dienststellen/besondere-Dst/ZAV/ZAV-Nav.html).

Übersicht über alle E-Scheine (http://www.eu-info.de/sozialversicherung-eu/E-Formulare/)

Näheres unter http://www.ba-auslandsvermittlung.de/ Für Dänemark --> http://www.ba-auslandsvermittlung.de/lang_de/nn_3018/DE/LaenderEU/Daenemark/daenemark__node.html__nnn=true

Auf der linken Buttonleiste gibt es weitere Zusatzinformationen, insbesondere der Button Arbeiten gibt detaillierte Auskünfte zum dänischen Sozialversicherungssystem.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Workless am 20:47:55 Mi. 11.März 2009
ZitatSICH EINFACH ERWERBSUNFÄHIG schreiben zu lassen
Und das geht tatsächlich so einfach? Klär uns mal auf... :D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: inamotoh am 13:35:07 Do. 12.März 2009
Zitat von: Workless am 20:47:55 Mi. 11.März 2009
ZitatSICH EINFACH ERWERBSUNFÄHIG schreiben zu lassen
Und das geht tatsächlich so einfach? Klär uns mal auf... :D

bitte jetzt nicht wieder sauer werden und aggressiv gegensteuern. versucht es einfach, es geibt genug psychische ursachen, weshalb der terror so nicht weitergehen kann! offenbar werden hier so gut wie alle schikaniert-und sie lassen es sich auch gefallen! wer weiterhin im niedriglohnsektor tätig sein will, der soll sich alles bieten lassen, aber hier nicht im forum rumlästern bitte, wie bööööse alle in der arge sind! wehr euch endlich. oft sind es auch viele männer, die sich offenbar zu viel gefallen lassen. ich habe noch keine faire sozialversicherungspflichtige beschäftigung von der arge angeboten bekommen-ihr etwa? ich lasse mich nicht mehr zerstören. es braucht mehr mutige... 
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Pinnswin am 09:08:00 Fr. 13.März 2009
Vitamin B machts möglich. Täglich einnehmen, vg  ;D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: arm+alt am 03:24:45 Do. 09.April 2009
Man bekommt "ganz gute EEJ" (wenn da jetzt bloß nicht dieser verflixte Widerspruch wäre...) in Schulen, besonders private Kirchliche Schulen. Meine letzten paar EEJ hab ich mir "ergattert", indem ich einfach 10 solche Schulen un HH angeschrieben habe und gefragt habe, ob sie eine kostenlose Website möchten.
(Auf jeden Fall besser als meine erste Erfahrung in der HAB, wo ich vormittags IKEA-Schränke zusammengezimmert und am Nachmittag versehentlich wieder fallenließ - wobei sie leider zertrümmert wurden. Die waren schon so verzweifelt, das die Wärterin ständig neben mir stand... hat aber auch nix genützt. )

Man bekommt meist sein eigenes Räumchen und den Rechner rüstet man sich durch gezielte "Hardwareumtauschaktionen" im Lehrerzimmer und Büro auf. So kann man den ganzen Tag surfen oder seine eigenen Websites machen. Bisher hats auch jedesmal geklappt, das ich nur so 2-3x die Woche für einige Stunden auftauchte, weil ich diese ungeheuer anspruchsvolle Schul-Website leider nur mit der teuren Software zuhause machen könne. Die Schulwebsite erstellt man in 3 h am letzten Tag und löscht sie dann versehentlich wieder vom Server. Wobei aufgrund meines niedrigen IQs leider oft auch noch ganz andere Sachen gelöscht wurden... Kolateralschaden heisst das doch?

Eigentlich ist es sch****egal, ob man davon auch nur den Hauch einer Ahnung hat, da die es ja auch nicht haben...
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 23:37:04 Fr. 08.Mai 2009
Hat denn jemand von euch schon mal was von der rebeq gehört?

Ich musste das letztes Jahr machen von der ARGE vorgeschlagen. Hörte sich am Anfang echt super an: "Qualifizierungsmassnahme".
9 Monate läuft die, 35 Stunden die Woche und 8,41€ brutto. Machst dort erst mal 2 Wochen Schulungen von 25 Std die Woche,( in denen du unverschuldet schon 20 Minusstunden machst). Danach wirst du dann in Betriebe gesteckt  und machst dort dein Praktikum.

Am Anfang wurde uns auch beteuert das man nur in Betriebe kommt wo Aussicht auf Festeinstellung besteht.
Aber nach dem 1.Job in nem 1€ Laden, welchen jeder in seiner Stadt auch kennt, eine wahr Katastrophe war, habe ich meine Meinung auch schnell geändert. Ich sollte in Betriebe wo ich mich eh schon beworben habe, oder wo keine Festeinstellung von vornherein möglich war, oder was ganz artfremdes. Ich muss dazu sagen ich wollte eigentlich in meinem erlernten Beruf (Einzelhandelskauffrau) bleiben. Und nicht irgendwo bei Hermes, Packete ausliefern. Oder für 2 Monate ne billige Arbeitskraft in nem Unternehmen sein die eh nur Praktikanten beschäftigen um Geld zu sparen.

Als mehrere von uns dann keinen Praktikumsplatz bekommen haben, kamen die auf die tolle Idee uns in die Radstationen zu verfrachten. Kurze Erklärung dazu wer solche Einrichtungen nicht kennt. An einigen Bahnhöfen sind Stationen wo man sein Fahrrad abgeben kann, wenn man mit dem Zug weiter fährt. Ich dachte okay guckste dir das doch mal an dort. Aber als ich da hin kam hat mich echt der Schlag getroffen. Die Leute die da gearbeitet haben waren in Ordnung und habe mich mit denen auch gut verstanden. Doch es hiess wir sollen für die Leute die dort arbeiten (1,50€ Kräfte) die Arbeit übernehmen damit diese eine PC-Schulung bekommen könnten. Hatte ich nix gegen hab mich dann da 8 Std am Tag hin gesetzt und jede Stunde mal ein Fahrrad angenommen oder rausgegeben. Das ganze ging dann aber über Wochen und irgendwann hab ichs dann nicht mehr eingesehen. Hab ganz klar und deutlich gesagt das, wenn die Leute ne Schulung bekommen ich keine Probleme habe mich dort hin zu setzen, aber nicht wenn rein gar nix passiert und diese Leute da froh und frei machen können was sie wollen. Da war ich natürlich schomma unten durch, weil ich ja meinen Mund aufgemacht habe.

Und von ner "Qualifizierungsmassnahme" verspreche ich mir was anderes als den Job eines 1,50€ Jobbers zu machen.
Vielen meiner Mitstreiter ging es genauso. Und das Ende vom Lied ist, das sich alle selber Stellen gesucht haben oder sich selber beworben haben (wodurch ich jetzt meinen Job habe) und dadurch aus der Massnahme raus sind.

Und zum Schluss kam der Hammer, jetzt hat die Massnahme jedem von uns am Ende noch das Geld für Minusstunden abgezogen (für die 2 Wochen Schulung am Anfang der Massnahme), wie auch bei mir.

Hat jemand schon mal was von dem Haufen gehört oder selbige Erfahrungen mit denen gemacht?
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 07:23:41 Sa. 09.Mai 2009
Rebeq: im Netz liest es sich genauso, wie du es beschreibst!

http://www.arbeitslosennetz.de/forum/showthread.php?t=61691

http://www.elo-forum.org/euro-job-mini-job/34295-einladung-tr%E4ger-rebeq-%FC-agh.html

http://www.planet-liebe.de/vbb/showthread.php?t=154594


Hier ist deren Homepage: http://www.rebeq.de

Es geht mal wieder - wie in hundert anderen Beschäftigungsträgern auch - lediglich darum, dem Träger die Taschen zu füllen, den beteiligten Firmen Gratis-Sklaven-Arbeitskräfte sprich Praktikanten zu verhökern und den Erwerbslosen zu kontrollieren und zu unterdrücken. Der Ansatz Menschen in Arbeit zu qualifizieren ist dabei völlig nebensächlich und wird nur als Aushängeschild der Öffentlichkeit gegenüber benutzt.


Vielleicht hat deine Arge die Möglichkeit, bei dem Abzug der angeblichen Minusstunden einzuschreiten, wenn ihr euch alle bei der Arge - und am Besten auch gleich öffentlich - beschwert?
Ein Sozialanwalt könnte bestimmt auch was erreichen...

Alles Gute

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 11:02:28 Sa. 09.Mai 2009
Mit den Leuten aus der Massnahme habe ich Kontakt ja und das  ist auch schon besprochen. Übernächste Woche habe ich noch nen Termin bei der Gewerkschaft, die mir beim Arbeitsgericht helfen wird meine Kohle zurück zu bekommen.

Zeitung habe ich auch schon im Kopf, denn für so eine "Massnahme" verschleudert die ARGE das Geld, und woanders wird es für sinnvollere Dinge gebraucht.

Aber geschickt gemacht überm Jahreswechsel waren viele in die Massnahme geschoben und so hatten se wenigstens bessere Statistiken ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Eivisskat am 12:09:08 Sa. 09.Mai 2009
Zitat von: Lotte am 11:02:28 Sa. 09.Mai 2009
Mit den Leuten aus der Massnahme habe ich Kontakt ja und das  ist auch schon besprochen. Übernächste Woche habe ich noch nen Termin bei der Gewerkschaft, die mir beim Arbeitsgericht helfen wird meine Kohle zurück zu bekommen.

Zeitung habe ich auch schon im Kopf, denn für so eine "Massnahme" verschleudert die ARGE das Geld, und woanders wird es für sinnvollere Dinge gebraucht.



Bravo! Erzähl' uns wie es weitergeht.

LG
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 12:31:20 Sa. 09.Mai 2009
Ich halte euch auf dem Laufenden...
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: fasti am 15:09:38 Sa. 09.Mai 2009
Liest sich ähnlich wie das was ich machen sollte. Darüber habe ich hier geschrieben:

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=17585.0
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 16:44:23 Sa. 09.Mai 2009
Ja so ungefähr habe aber nicht 800€ sondern 940€ raus bekommen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 23:05:26 So. 31.Mai 2009
So, meine Gewerkschaft wird denen jetzt mal ne schöne Zahlungsaufforderung schicken, die bis zum 15.6 bei mir eingehen muss. Wenn nix passiert wirds mit dem Rechtsanwalt der Gewerkschaft abgesprochen und vor Gericht gehen. Desweiteren wird das dann alles mal öffentlich gemacht was da so abgeht und die ARGE wird davon auch mal in Kenntnis gesetzt.

Weiteres dann wenn ich mehr weiss. Und wenn jemand genau das gleiche mit dem Verein mit gemacht hat kann sich ja mal äussern.

Gruß Lotte
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: unkraut am 08:35:17 Mo. 01.Juni 2009
Mein Gott , hier liest man aber wieder teilweisen Schwachsinn , einfach Erwerbsunfähig schreiben lassen .
Eh man das durch hat muß man schon den Kopf unterm Arm tragen .

@ Wilddieb , hör bloß auf mit der EURES und den Vereinen die da noch im Schlepptau hängen .
Die können einem nicht mal den Unterschied zwischen Grenzgänger und Grenzpendler erklären .
Und dann meldet sich nach 4 Jahren eine Stelle die mir zu meinem Rentenanspruch verhelfen will den ich in den NL habe als ich dort unter nl AV tätig war .

@ Wilddieb , nach über 8 Jahren Holland mit unterschiedlichen AV ( dt. und nl ) sowie den damit verbundenen Angelegenheiten was RV , KV , Steuern unsw.  betrifft braucht mir keiner was zu erzählen . Und selbst heute noch komme ich nicht aus dem Staunen heraus was es noch so alles gibt an Bürokratismus ... und heute noch zahle ich teilweise " Lehrgeld "  .

MfG
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 19:13:26 So. 22.November 2009
Die Süddeutsche Zeitung titelt folgendermaßen:

ZitatSchulungen für Hartz-IV-Empfänger
Öffentliche Geldverbrennung
http://www.sueddeutsche.de/,ra7m1/jobkarriere/808/495138/text/ (http://www.sueddeutsche.de/,ra7m1/jobkarriere/808/495138/text/)

Natürlich gibt es den Druck der Maßnahmenindustrie, die verdienen will, aber ansonsten halte ich es keineswegs für eine "Fehlentwicklung" von staatlicher Seite aus. Nur die völlig Doofen haben geglaubt, es ginge um "Hilfe" und "Weiterbildung", wer es mal selbst erlebt hat, weiß daß es reine Schikane ist. Die ist kein Versehen sondern soll Menschen in unerträgliche Ausbeutungverhältnisse zwingen.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Alan Smithee am 20:32:54 So. 22.November 2009
So wie ich die derzeitige Medienaufklärung über unsinnige Trainingsmaßnahmen verstehe, läuft alles darauf hinaus, dass wohl eher die schulischen Maßnahmen eingeschränkt werden. Wohl aus finanziellen Gründen.

Was dann im Gegenzug gelobt wird, sind die betrieblichen Maßnahmen.

Wohl eine Vorbereitung darauf, dass der Hartzie in Zukunft für sein Hartz IV in Wirtschaftsunernehmen arbeiten darf / muss / soll.....
So wird die "Gemeinnützigkeit" und "Zusätzlichkeit" der 1€-Jobs umgangen. Muss man sich ernsthaft fragen, ob der Staat zugunsten der Unternehmen auf Steuerzahlungen verzichten will. Kann mich aufgrund so viel Selbstvernichtung nur noch wundern ::)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Lotte am 01:12:18 Di. 01.Dezember 2009
Sorry das ich mich jetzt erst melde, aber durch einen Sterbefall in der engsten Familie bin ich leider nicht dazu gekommen das Ergebnis hier mit zu teilen.

Nach dem Schreiben der Gewerkschaft an die rebeq habe ich ohne weiteren Kommentar oder irgendeinen Brief mein Geld bekommen.

So haben dies auch noch mit 3 anderen Leuten gemacht die ich dan ebenfalls zur Gewerkschaft geschickt hab. Und siehe da auch dort wurde ohne jeden Kommentar das Geld ausgezahlt.

Wenn die nicht wüssten das es gegen jegliche Gesetzte verstößt hätten sie wenigstens ein Schreiben geschickt und gesagt das alles Rechtens wäre. Da sieht man mal wie abgezockt diese Massnahmen sind und man immer aufpassen muss. Schade nur an die Blauäugigen die sich dort nicht melden und einfach den Abzug hin nehmen.

Lieben Gruß Lotte
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 11:53:28 Di. 01.Dezember 2009
Zitat von: Alan Smithee am 20:32:54 So. 22.November 2009
So wie ich die derzeitige Medienaufklärung über unsinnige Trainingsmaßnahmen verstehe, läuft alles darauf hinaus, dass wohl eher die schulischen Maßnahmen eingeschränkt werden. Wohl aus finanziellen Gründen.

Was dann im Gegenzug gelobt wird, sind die betrieblichen Maßnahmen.

Wohl eine Vorbereitung darauf, dass der Hartzie in Zukunft für sein Hartz IV in Wirtschaftsunernehmen arbeiten darf / muss / soll.....
So wird die "Gemeinnützigkeit" und "Zusätzlichkeit" der 1€-Jobs umgangen. Muss man sich ernsthaft fragen, ob der Staat zugunsten der Unternehmen auf Steuerzahlungen verzichten will. Kann mich aufgrund so viel Selbstvernichtung nur noch wundern ::)

Jo, sehr nahe dran  >:(

Zu Anfang von H4 hieß es in der Presse u.a. das sich eines Tages die Erwerbslosen selbst
finanzieren sollen. Nun sind die Daumenschrauben langsam aber sicher soweit festgefahren,
das nun die "Null Euro Jobs" salonfähig gemacht werden sollen.
Das heißt, Erwerbslose werden an ganz normale Firmen für 3 bis 5 Euronen pro Stunde
vermietet. Die Entleihgebühr geht natürlich an die ARGE und sein Schwippschwager, der
diese Entleichgeschäfte fädelt. Kein Quatsch !!
Habe eine Info aus interner glaubwürdiger Quelle erhalten, die beschreibt, wie sich
Erwerbslose selbständig machen sollen und auf Null Euro-Basis arbeiten gehen sollen.
Die einzigen Brötchien, die Betroffene erhoffen können, sind Trinkgelder..

Erste Modellversuche sind in HH bereits seid 2006 im Gange und stehen kurz vor der
Flächendekende Einführung. 32 Erwerbslose sind da schon mittendrin
Recherchen diesbezüglich laufen an und mal sehen, was man machen kann.

Zieht Euch warm an..  ::)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Alan Smithee am 12:26:44 Do. 03.Dezember 2009
@ Onkel Tom Zitat:

ZitatErste Modellversuche sind in HH bereits seid 2006 im Gange und stehen kurz vor der
Flächendekende Einführung. 32 Erwerbslose sind da schon mittendrin
Recherchen diesbezüglich laufen an und mal sehen, was man machen kann.

Jepp, so gesehen gibt es diese Sauerei hier auch schon lange.. Man bekommt eine Maßnahme zur "Wiedereingliederung" bei einem Maßnahmeträger aufgedrückt. Dort wird man erst "schulungsmäßig" mit völlig Hirnverbranntem belästigt. Nebenbei darf man lustige Tests machen, angeblich zur "Eignungsfeststellung" gerne im Amtsdeutsch auch "Profiling" genannt. Komisch dabei nur, dass Fragen dazwischengeschoben werden, die gar nix mit Arbeit zu tun haben...

Diese erste Phase dauert so lange, bis dieser Maßnahmeträger einen geeigneten "Praktikumsplatz" gefunden hat. D.H. man "darf" dann im Zuge dieser Maßnahme kostenlos für ein Wirtschaftsunternehmen arbeiten!! Ist die Maßnahme beendet - Tschüss. Weigert sich einer wird das schnellstens an die ARGE weitergeleitet - Sanktion. :o Interessant auch, dass sich selbst "Sozialunternehmen" mit eigens gegründeten Leihbuden gerne an Praktikanten vergreifen, die dann in die Wirtschaft vermittelt werden....

Nebenbei:
Das Wort "Profiling" stammt übrigens aus der Kriminalistik: man versucht anhand von vorhandenen Info´s z.B von Tatort, Tatausübung e.t.c einen Schwerkriminellen zu identifizieren & zu überführen. Das dieses Wort gegenüber Arbeitslosen verwendet wird, sagt schon viel...

Und eigentlich ist die Amtssprache in Deutschland nun mal Deutsch. Um so erstaunlicher, dass Wörter wie "Pfofiling" "Job" "Jobcenter" u.s.w. überhaupt in Amtsschreiben aufgeführt werden dürfen. Bei "normalem" juristischen Sprachverkehr ist es ja schon verboten, das Wort "Kopie" zu verwenden. Die müssen Kopien mit "Abdruck" bezeichnen. Auch das Wort "Duplikat" ist kein deutsches Wort. Warum werden diese Worte dann bei Arbeitslosen auf dem Amt zum Standard???


Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Alan Smithee am 12:49:17 Do. 03.Dezember 2009
Kleiner Nachtrag: noch wird das ganze als "Praktikum" oder als "Maßnahme zur Wiedereingliederung" verkauft. Aber ganz offensichtlich arbeitet man darauf hin, dass das ganze keinen überprüfbaren Sinn für den Arbeitslosen haben muss. Zu offensichtlich ist es mittlerweile, dass Leute schon die x-te kostenlose Arbeit machen mussten, ohne tatsächlich auf dem regulären Arbeitsmarkt gelandet zu sein.

Mit diesen 0-€ Jobs wird dann gar nicht erst suggeriert, dass die Leute "Wiedereingegliedert" werden. Offensichtlich hat man dazugelernt... 8o
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 13:08:52 Do. 03.Dezember 2009
Was ich da angedeutet habe hat nix mit Wiedereingliederung und haste nicht gesehen
zu tun.. Gokkel mal nach "Frindly Service". Die in Ingolstadt schließen Abmache mit der
ARGE ab.. Ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern..

Suchen dringend Anti H4-Leutz aus der Nähe..

In HH wird sowas schon in praktiziert, wollen aber an die Bonzenschweine rangehen..
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Mundstuhler am 17:25:23 Do. 03.Dezember 2009
Zitat"friendly service" (http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=%22friendly+service%22&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=%22friendly+service%22&fp=b7908f866fdee64b)


Zitatdie Amtssprache in Deutschland nun mal Deutsch

Nevertheless I would kindly ask them to take this job and shove it in their ass. If those shiteating jerks think that anybody in our situation wants to do any kind of "friendly service" it just shows that there is not anything left inside their fucked up brains. If someone drops more than one english word in one sentence I start to fucking talk english with this chair farting clown.

I do not need to speak german at all.

Come on and start some of those "friendly service".Maybe someone introduces you bureaucratic bitches to some face tattoed low lives. Maybe they gonna drill you cocksucking cunts a second asshole.

Who knows?  :D

------

Wie erbärmlich ist das denn? (http://www.friendly-service.info/stories/index.php)


Zitat
"Ein Kunde hat mir einmal eine 1-Euro-Münze in die Kasse geworfen und sagte dann lächelnd: 'Aber nicht für Alkohol ausgeben!' Ich musste ziemlich schmunzeln. Ein anderes Mal hat ein Herr mein Angebot abgelehnt, seine Einkäufe einzupacken, mit der Begründung, dass er sein eigenes System habe. Daraufhin packte er die Eier ganz runter in die Tüte und den 5 kg Kartoffelsack gleich oben drauf. Aber besonders aufregend ist es, wenn Kunden aus dem Ausland in den Markt kommen und unseren Service großzügig belohnen. Ich denke da gern an eine Familie aus Dubai, für die ich letzten Sommer eingepackt habe!"
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Tante Maria am 21:10:09 Do. 03.Dezember 2009
Fucking friendly services.They can work on there own.Not with me.Wird Zeit das die Leute in fucking Germany endlich auf die Barrikaden gehn.Vielleicht soll man den scheiß Friedly Fucking services mal ein Protestanruf tätigen ,und den Arschlöcher mal sagen was man von dennen hält.How stupid are the School Kids to do this?(They don't have any intelligence or an Brain ).
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Alan Smithee am 09:42:14 Fr. 04.Dezember 2009
Ja kotz die Wand an.....wer da auch noch freiwillig mitspielt, der hat es nicht anders verdient. Auch wenn die Lebensumstände so schlimm sind, dass man sich dort freiwillig bewirbt: Sargnägel für eine sogenannte "freie Marktwirtschaft". Aber ich bin da guter Dinge, dass auch die ARGEn sehr bald dahin vermitteln werden::: >:( >:( >:(
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 16:58:42 Fr. 04.Dezember 2009
Shi.. English.. Verstehe nur Bahnhof und hatte Deutschsprachige Seiten aufn Schirm.
Da wird auch nur von Freiwilligkeit gesprochen..
Im Hintergrund soll es jedoch so abgehen, das die ARGE Leutz unter Sanktionsruck dort
vermittelt und Betroffene sich auf Null Euro-Basis selbständig machen sollen.

Gegen diese neuste Art der Versklavung kann mann erst dann was machen, wenn Verträge
etc.. vorliegen. Bisherige Erkentnisse riechen arg nach wirtschaftlich krimmineller Vereiningung.

Schade, das ich so weit weg wohne, aber Kontakte zu den Opfern in gelben T.Shirts sollen
Bundesweit möglich sein.. In HH zu finden bei EDEKA und Budnikowski.

Kennt jemand ELO-Ini in der Nähe des Hauptsitz ?

(nicht lange reden.. suchen, zusammentragen und sehn, was gemacht werden kann..)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:44:38 Mi. 30.Juni 2010
Ich verweise hier im Bezug auf 0€ -Praktika mal auf eine rechtkräftige Entscheidung vom LSG Nordrhein- Westfalen vom 02.05.2008
Aktenzeichen: L 7 B 321/07 AS ER


http://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/forum/alg-ii-allgemein/48486-l-7-b-321-07-as-keine-sanktion-abbruch-unentgeltlichen-praktikums.html (http://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/forum/alg-ii-allgemein/48486-l-7-b-321-07-as-keine-sanktion-abbruch-unentgeltlichen-praktikums.html)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: BGS am 23:55:42 Sa. 31.Juli 2010
Die berechtigte Angst vor dem Massnahmeterror und -schwachsinn der ARGE hat nunmehr dazu geführt, dass ich kürzlich trotz fehlender Mittel mich endgültig nach Skandinavien begeben musste. Trotz Berufserfahrung, guter Kenntnis von vier Sprachen, Beziehungen aus meinem letzten Job etc. Denn früher oder später scheint wirklich jede/r, trotz profunder Kenntnis und Durchsetzung (auch vor Gericht) seiner wenigen Rechte, mehrere befreundeter Anwälte und Ärtzte/innen u. s. w., im Jahre 2010 in den Massnahmeschwachsinn gezwungen zu werden.

Ohne mich + viel Glück allen, die im "Geiz ist Geil" Land bleiben.

MfG
BGS
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Harzlerin am 21:38:28 Fr. 11.Februar 2011
Auch ich musste schon zwei interessante Maßnahmen machen. Die erste war witzig zwischen 20 nicht deutschsprachigen Russen.  ;D  Das heißt, die Pseudo -Dozenten haben ewig ein Monolog geführt.  Und das glaubt keiner bisschen PC,  bisschen Mathematik  und  ein Esoterik Unterricht auf Staatskosten.  ;D
Die zweite, das war echt Sch... ! Einfach übel. Jeden Tag würde direkt am Anfang um 8:00 Uhr uns gesagt, das wir Schmarotzer sind und der Steuerzahler hat das Recht zu wissen was wir tun um unsere Lebenslage zu verändern. Dort waren 25 Personen die den Kopf zwischen die Beine hatten. Die haben alles im Kauf genommen! Egal ob die angeschnauzt würden oder nicht. Wie kleine Schulkinder! So was habe ich im mein Leben noch nie gesehen! Das ein gutgewachsenen Mann ein roten Kopf bekommt und steht total sprachlos wie ein Bub. Und eine Ex- Bäuerin mit 120 Kilo Kampfgewicht kreischt wie Peggy Bundy... die sich als Dozentin sieht.  Bis ich ausgerastet bin..
6 Monate habe ich verbracht von PC.. und mich alleine mit deren gezofft .. das Rest hat nur zugehört und geschluckt... 
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Sir Vival am 11:05:10 Sa. 12.Februar 2011
6 Monate???? Mein lieber Scholli, du hast Ausdauer.

Nach diesem Satz:
ZitatEinfach übel. Jeden Tag würde direkt am Anfang um 8:00 Uhr uns gesagt, das wir Schmarotzer sind und der Steuerzahler hat das Recht zu wissen was wir tun um unsere Lebenslage zu verändern.

wäre ich aufgestanden und hätte der "Kursleiterin" erklärt, dass man, obwohl man eine gute Erziehung genossen hat, jetzt leider so handeln MÜSSE und hätte ihr wortlos eine geklebt. Aber so, dass es fünfmal von den Wänden wiederhallt!
Ganz ohne Emotionen, ganz wertfrei, ganz normal. Wer mich einen Schmarotzer nennt, kann froh sein, NUR eine geklebt zu bekommen.
Über die Folgen mache ich mir in diesem Fall NULL Gedanken.
Ehrlich, wer sich so etwas gefallen lässt, ist selbst schuld. Sorry!
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Harzlerin am 12:34:43 Sa. 12.Februar 2011
Ja, da hast Du recht.. selbst schuld. Man ist selbst schuld, das man nicht in der Lage war durch zuschauen als junger Mensch, was für die Zukunft wichtig ist . Dh.,
1. .. nicht Jura studiert hat am Anfang für eigenen Bedarf. Man konnte doch als ältere Mensch arbeitslos werden, betrogen werden, beklaut werden.
2. Nicht gelernt hat, das die Menschenrechte gar nicht gibt auf diese Erde sondern Produktivität ist das oberste Gebot.
3. Das die Politik ist ein Vollstreckungsorgan der Industrie  und im Grunde nichts zu sagen hat.
4. Das die Medien  auch ein Organ sind um den menschlichen Angst zu verstärken.
5. Das die Solidarität ein sehr schönen Begriff ist aber luftig wie der Wind.
6. Das die Würde eines Menschen ein schwammigen Begriff ist und sich voll saugen kann mit Tafeln Schimmel und mit Dankbarkeit angenommen wird das sich der Gutmensch selbst ein Alibi geben kann wie toll er ist und sozial ...
... da hast Du recht! selbst schuld!  ;) 
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Pfiffi am 12:45:01 Sa. 12.Februar 2011
Konnte nichts von Schuld im Beitrag lesen,

Im gegenteil, Respekt, das Du so etwas 6 Monate durchgehalten hast, aber dann wieder, hast Du die Zeit genutzt Dich auf die nächsten Massnahmen vorzubereiten?
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Dora am 12:53:58 Sa. 12.Februar 2011
Hallo Harzlerin,

herzlich willkommen!

Zitat von: Harzlerin am 21:38:28 Fr. 11.Februar 2011
... Jeden Tag würde direkt am Anfang um 8:00 Uhr uns gesagt, das wir Schmarotzer sind.....
....Bis ich ausgerastet bin.
Wie hat sie denn auf dein Ausrasten reagiert?

Also bevor ich 120 kg Kampfgewicht "ganz ohne Emotionen, ganz wertfrei, ganz normal" eine klebe (sehr mutig von @Sir Vival! Respekt!!) hätte ich ganz freundlich und zuvorkommend darum gebeten, das noch mal zu wiederholen, damit ich es auch richtig und nicht falsch verstehe und mitschreiben kann.
Danach hätte ich diese hoch qualifizierte Dozentin in zuvorkommender Weise auch noch um eine schriftliche Bestätigung ihrer so tiefgründigen Weisheiten in meinem Stichwortprotokoll zu ihrer Sinn stiftenden Veranstaltung gebeten - quasi eine kurze Autogrammstunde für einen Star wie sie.

Egal ob mit oder ohne Autogramm hätte ich vielleicht noch versucht in der Pause die eine oder andere TeilnehmerIn als Zeugen zu gewinnen, der/die mir meine Mitschrift zur Schmarotzer-Beleidigung bestätigt. Aber wie du es schilderst, waren das alles Duckmäuser und damit dieses Vorhaben wohl aussichtslos.
Naja, da weißt du jetzt, warum es bei Demos gegen Hartz IV so wenig Teilnehmer sind.

Du hast dich 6 Monate wacker geschlagen bis zum Schluss um deine Selbstachtung nicht zu verlieren.
Find ich gut!!!

Da ich keine Eingliederungsvereinbarungen unterschreibe komme ich seit 2005 leider nicht mehr in den Genuss solcher Events.
Auch davor schon wollte man mir die Teilnahme an derlei Zeitvertreib ausreden. Angeblich hatte das stets zu Unruhe und Chaos geführt... ;D
.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Harzlerin am 13:19:43 Sa. 12.Februar 2011
Am Anfang habe ich randaliert, geweint und im Wut wollte die alle PC zertrümmern... sie stand da erschrocken und rot im Gesicht ... die Rest die Michaels hat mich angeschaut als wäre ich von Mars.
Die Arge Tante sagte mir:.. sie sind jetzt Harz IV Empfängerin und die Wunschliste gibt nicht mehr.. Gespräch war unter 4 Augen.
Dann musste ich erkennen, das ich alleine nicht durch komme und ARGE reagiert nicht auf meine Briefe dann habe ich Taktik geendet..
Ich war der Unruhestifter und der  lauter Opportunist. Man kann die so mit Fragen bombardieren und zum Verzweiflung treiben.. danach habe ich Narrenfreiheit gehabt.  Bin immer zu spät gekommen, am PC habe ich meine Sachen gemacht für mein Hobby.  
Ich musste aber auch fest stellen, das die andere Teilnehmer nicht für voll genommen würden. Gut, nicht alle haben gleichen Horizont  ;) und wenn die Dummheit konnte fliegen, hätten die wie die Tauben herum gekreist.  Aber immer hin waren das arme Schweine so wie ich.. ;)  
Ach Gott! Das war so eine Story für sich...
Der ein Idiot wollte unbedingt nach Afghanistan fand cool eine Knarre zu haben, die andere hatte ein Verfolgungswahn ... dort war alles vertreten.. bis Akademiker und Seciurity Mensch, Webdesignerin... die waren natürlich sehr schnell weg aber das Rest..  geistige Tragödie und ich dazwischen... >:(  
So ist es wenn ein Selbständige in Harz landet. Immer eignen Chef sein und dann in so ein Verein landen. Und nur weil andere keine Zahlungsmoral haben. ne, ne, ne ...  
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Sir Vival am 15:48:52 Sa. 12.Februar 2011
Also erstens will ich keinem zu nahe treten, weil ich gesagt habe "selbst schuld".
Natürlich schaut man sich das erstmal an. Klar. Erstmal die Eindrücke verarbeiten.
Aber 6 Monate diese Scheisse durchmachen? Jeden verdammten Tag?
Nee!

Und zu meinem Mut und deinem Respekt, Dora: Vielen Dank.
Es ist nämlich so, dass du das schön ruhig mitschreiben kannst. Und dann? Was denkst du, was passiert dann? Nichts!
Die allgemeine Meinung ist doch, dass Hartz4-Empfänger Schmarotzer seien. Das würde dann so ausgelegt werden und in der Öffentlichkeit schön breitgetreten, dass man ja eh nix zu tun hat und "so einen Kurs (wie es so schön heisst) dann wenigstens aushalten kann."
Oder glaubst du an das Gute in unserem Rechtssystem?  :D :D :D 3x kurz gelacht.

Vergiss es!
Klar reagiert eine Frau evtl. anders als ich es tun würde. Aber ich habe einiges mitbekommen, als ich 2010 zum Vorgespräch zu H4 in dem Loch war. Die SB war von Anfang an ohne Grund derart unverschämt zu mir, dass ich mir sehr gut vorstellen konnte, wie das dann weitergehen würde. Klar, evtl. schlecht für mich im Endeffekt, da das Bös immer siegt.
Aber ich wäre wenigstens ehrlich zu mir und man fühlt sich besser, weil so ein Menschenfeind nichts anderes verdient hat.

Man kann natürlich alles notieren und sich dann beim Feind beschweren. Das bringt natürlich sofort ne Menge, ja!
Ich habe ja auch keinen aufgefordert, das so zu tun. Hartz4 ist Krieg gegen die Betroffenen. Vom Staate gesteuert!
Ich hätte mir das keine 3 Tage angeschaut!

Und "eine schriftliche Bestätigung ihrer so tiefgründigen Weisheiten in meinem Stichwortprotokoll zu ihrer Sinn stiftenden Veranstaltung" hättest du eh nicht bekommen. Die anderen Lemminge als Zeugen? Jaja......
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Dora am 19:27:03 Sa. 12.Februar 2011

.
Hallo @Sir Vival,

da hab ich was angefangen aber nicht zu Ende ausgeführt, sorry!
Du fragst zu recht:
Zitat von: Sir Vival am 15:48:52 Sa. 12.Februar 2011
....
Es ist nämlich so, dass du das schön ruhig mitschreiben kannst. Und dann? Was denkst du, was passiert dann? Nichts!
....
Also für mich ist  das Wort "Schmarotzer" in dem geschilderten Zusammenhang ganz klar eine Beleidigung (§ 185 StGB). Und vermutlich hätte ich, noch bevor ich Notizen gemacht hätte, die "Dozentin" sofort unterbrochen und sie mit scharfen Ton (das können übrigens beide Geschlechter sehr gut!) aufgefordert, sich für diese Beleidigung umgehend und auf der Stelle zu entschuldigen. Je nachdem wie sie darauf reagiert hätte, wäre meine Gegenreaktion dann ausgefallen. Bei Weigerung sich zu entschuldigen hätte ich jedenfalls sofort die Geschäftsführung des Bildungsträgers aufgesucht und meine Beschwerde dort vorgetragen und sofortige Abhilfe verlangt. Das sei also nachgetragen - habe es schlicht vergessen. Es war mir wohl auch nicht so wichtig, da die 6 Minate eh rum sind und es hier ja nicht um mich selbst geht.

Auch als Beistand (und das ist manchmal mehrmals am Tag) in Jobcentern bin ich gewohnt Überschreitungen im Umgang / Gespräch sofort Einhalt zu gebieten und ggf. den Termin im Jobcenter sofort abzubrechen. In den Jobcentern sind es allerdings meist subtilere Herabsetzungen die ich zurückweisen muss, weil der Betroffene selbst  manchmal  nicht sofort reagiert.

Nun bin ich nicht @Harzlerin und umgekehrt ist @Harzlerin vermutlich nicht wie ich. Zumindest war ich mir da über ihr Temperament - das hat sie, wie jetzt in ihrem Antwortposting gelesen habe! -  nicht im Klaren.
Nu ja, und eh ist jeder Jeck anders.

Mir scheint aber, dass du den Zynismus und die böse Ironie meiner in gelber Farbe von dir zitierten Worte erkannt hast.  ;)

Zitat von: Sir Vival am 15:48:52 Sa. 12.Februar 2011
Oder glaubst du an das Gute in unserem Rechtssystem?  :D :D :D 3x kurz gelacht.
"Glauben" heißt bekanntlich "nicht wissen".
.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Pfiffi am 19:54:16 Sa. 12.Februar 2011
Glauben ist gut, nämlich kann man das in der Kirche.  ;) ;)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Sir Vival am 12:25:21 So. 13.Februar 2011
 ;) :)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 15:07:21 So. 13.Februar 2011
Zitat von: Harzlerin am 13:19:43 Sa. 12.Februar 2011
Am Anfang habe ich randaliert, geweint und im Wut wollte die alle PC zertrümmern... sie stand da erschrocken und rot im Gesicht ... die Rest die Michaels hat mich angeschaut als wäre ich von Mars.
Die Arge Tante sagte mir:.. sie sind jetzt Harz IV Empfängerin und die Wunschliste gibt nicht mehr.. Gespräch war unter 4 Augen.
Dann musste ich erkennen, das ich alleine nicht durch komme und ARGE reagiert nicht auf meine Briefe dann habe ich Taktik geendet..
Ich war der Unruhestifter und der  lauter Opportunist. Man kann die so mit Fragen bombardieren und zum Verzweiflung treiben.. danach habe ich Narrenfreiheit gehabt.  Bin immer zu spät gekommen, am PC habe ich meine Sachen gemacht für mein Hobby. 
Ich musste aber auch fest stellen, das die andere Teilnehmer nicht für voll genommen würden. Gut, nicht alle haben gleichen Horizont  ;) und wenn die Dummheit konnte fliegen, hätten die wie die Tauben herum gekreist.  Aber immer hin waren das arme Schweine so wie ich.. ;) 
Ach Gott! Das war so eine Story für sich...
Der ein Idiot wollte unbedingt nach Afghanistan fand cool eine Knarre zu haben, die andere hatte ein Verfolgungswahn ... dort war alles vertreten.. bis Akademiker und Seciurity Mensch, Webdesignerin... die waren natürlich sehr schnell weg aber das Rest..  geistige Tragödie und ich dazwischen... >:( 
So ist es wenn ein Selbständige in Harz landet. Immer eignen Chef sein und dann in so ein Verein landen. Und nur weil andere keine Zahlungsmoral haben. ne, ne, ne ...   

Und haste bei Bendigung Dir mal die Beurteilung (gemäß § 61 SGB-II) vom SB geben lassen ?
Wäre doch ganz nett zu wissen, was der Anleiter  über Dich geschrieben hat.
Meistens kommen diese Trägerschaften damit durch, weil sie alle Schuld auf dem Erwerbslosen abschieben.

Falls die Beurtilung nicht stimmt, kannst Du den Anleiter "üble Nachrede" aufs Auge hauen  ;D
Die ARGEN stellen auf Beurteilungen weitere Weichen, die nicht immer ok sind.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Harzlerin am 15:59:44 So. 13.Februar 2011

*Lach*
100-Pro steht dort nicht Gutes!  ;) aber ich bin am Dienstag bei meine Anwältin  um klage gegen mein Jobcenter zu erheben dann werde ich um Akteneinsicht  mich bemühen..  ;)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Judy am 15:57:44 Mo. 14.Februar 2011
Zitat von: luise am 08:45:14 Do. 24.Januar 2008

aber ich habe gestern auch vom amt eine fortbildungsmaßnahme bekommen

das komische nur das:

die dame vom arbeitsamt meinte ich sollte da hin und nen termin ausmachen wann ich damit anfangen kann

hab ich dann auch gemacht

die nette dame von der faa  meinte darauf das das sofort anfangen würde!!!

konnte aber aus privaten gründen nicht da bleiben
zum glück hatten die da verständniss und ich durfte wieder fahren

Das ist bei mir auch so, bekam die Maßnahme per VA, nachdem ich die EGV nicht unterschrieben hatte und wurde dann extra zum ersten Termin nochmal eingeladen mit RFB. Habe nun auch die Befürchtung, dass das gleichzeitiger Maßnahmebeginn sein soll. Daher hab ich schon mal vorab ne Email dorthin geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass die Maßnahme nicht sofort mit dem Erstgespräch beginnt und dass ich daher frei bin nach dem Gespräch anderweitige Termine zu machen. Damit es bei einem eventuellen Rechtsstreit schon mal handfeste Beweise gibt, dass ich davon ausging, dass das nur ein Vorstellungsgespräch wird und kein Maßnahmebeginn.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Judy am 16:15:13 Mo. 14.Februar 2011
Zitat von: Alan Smithee am 12:26:44 Do. 03.Dezember 2009
Jepp, so gesehen gibt es diese Sauerei hier auch schon lange.. Man bekommt eine Maßnahme zur "Wiedereingliederung" bei einem Maßnahmeträger aufgedrückt. Dort wird man erst "schulungsmäßig" mit völlig Hirnverbranntem belästigt. Nebenbei darf man lustige Tests machen, angeblich zur "Eignungsfeststellung" gerne im Amtsdeutsch auch "Profiling" genannt. Komisch dabei nur, dass Fragen dazwischengeschoben werden, die gar nix mit Arbeit zu tun haben...

Diese erste Phase dauert so lange, bis dieser Maßnahmeträger einen geeigneten "Praktikumsplatz" gefunden hat. D.H. man "darf" dann im Zuge dieser Maßnahme kostenlos für ein Wirtschaftsunternehmen arbeiten!! Ist die Maßnahme beendet - Tschüss. Weigert sich einer wird das schnellstens an die ARGE weitergeleitet - Sanktion. :o Interessant auch, dass sich selbst "Sozialunternehmen" mit eigens gegründeten Leihbuden gerne an Praktikanten vergreifen, die dann in die Wirtschaft vermittelt werden....

Aber 0-Europraktika und Probearbeit sind doch illegal und man könnte den Träger dann doch einfach anzeigen, die können doch nicht einfach von einem verlangen, schwarz zu arbeiten, denn nichts anderes ist das ja?

Siehe Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ma%C3%9Fnahmen_zur_Aktivierung_und_beruflichen_Eingliederung (http://de.wikipedia.org/wiki/Ma%C3%9Fnahmen_zur_Aktivierung_und_beruflichen_Eingliederung)
Auszug aus obigem Link:
Durchgeführt werden können Maßnahmen von staatlichen und/oder privaten Bildungsträgern, privaten Arbeitsvermittlern oder von Arbeitgebern, die die Eignung eines Arbeitslosen für eine bestimmte Tätigkeit feststellen wollen, bevor sie ihn einstellen. Ein Arbeitsverhältnis entsteht durch eine betriebliche Maßnahme nicht. Dem Arbeitgeber entstehen lediglich Kosten für die gesetzliche Unfallversicherung. Das ansonsten verbreitete (illegale) unbezahlte "Probearbeiten" bietet diesen wichtigen Versicherungsschutz jedoch nicht. Der Teilnehmer an Eingliederungsmaßnahmen hat weiterhin Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II, gilt statistisch für diese Zeit aber nicht als arbeitslos, da er dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht.
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: antagonist am 18:22:21 Mo. 21.Februar 2011
Meine schwachsinnige Maßnahme dauerte drei Monate, es beinhaltete Kenntnisse im Verkauf, Bewerbertraining und eine (kostenlose) betriebliche Erprobung.
Ich habe vor einem Monat meine Teilnahmebescheinigung für diesen Mist erhalten.

Hier die Inhalte, welcher auf der Urkunde vermerkt sind:

Unterstützung der Eigenbemühungen
Grundlagen Verkauf
Spezielle Waren -und Verkaufskunde
Kassenbedienung
Verkaufstechniken


Der Unterricht fing um 8 Uhr an und hörte um 15 Uhr auf. Der Kurs dauerte 13 Wochen , mit 7 Wochen fachtheoretischen Unterricht und 4 Wochen betrieblicher Erprobung.
IN den ersten Tagen lernte wir die verschiedenen Betriebsformen des Handels kennen, langweilig Vorträge und das wurde bis 15 Uhr durchgezogen. Wir saßen nur unsere Zeit ab.
Obwohl der Dozent gesundheitlich angeschlagen war, quälte er sich hustend zur Arbeit. Eines Tages wurden wir auch von den verantwortlichen Projektleiterinnen der ARGE besucht. Die Tür zu unserem Schulungsraum wurde geöffnet und die Damen inspizierten uns wie Tiere aus dem Zoo. ES gab kein Wort des Grußes oder eine Vorstellung , nachdem sie uns ausgiebig bemuster hatten zogen sie wieder von dannen.

Der väterlich wirkende Dozent teilte uns dann später mit, dass die Damen ihn als inkompetent tituliert hätten, dieser ließ sich dann ein paar Tage später krank schreiben. Ein anderer Dozent übernahm den Job, dieser brachte uns dann den Umgang mit Scannerkassen bei, in einem anderem Raum durften wir alte Textilien sortieren. Wir sollten sie ordnen.
In der dritten Woche kamen dann die Sozialpädagogen, die die ehrenvolle Aufgabe hatten, bei der Auswahl unserer Praktikas zu helfen (oder zu zwingen), die kostenlose Sklavenarbeit , wurde von diesen Nutznießern des Systems, gar nicht in Frage gestellt.
Jeden Tag pickte sich der Sozialpädagoge einen Teilnehmer aus der Gruppe um ein sogenanntes "Interview" zu führen.
Die Teilnehmer des Kurses war eine bunt gewürfelte Schar von Menschen, welche unterschiedlicher nicht hätte sein können.
Es gab bei uns Automechaniker, Bürokaufleute; Menschen die nur gebrochen Deutsch sprachen und junge Leute, die den ganzen Tag auf youtube abhangen oder sich die Musik aus ihren MP-Playern reinzogen.

Sehr amüsant auch, dass der Dozent von seiner ehrenvollen Mission so überzeugt war, dass er unseren Unmut gegen diese Maßnahme gar nicht verstehen konnte. Mit Dozent X unternahmen wir auch empirische Studien in einem Real Markt. Wir gingen die Gänge ab und suchten die Plätze der Grundnahrungsmittel und analysierten das Ganze.
Die Stimmung der Teilnehmer verschlechterte sich von Tag zu Tag, viele kamen zu spät oder lasen während dem Unterricht Zeitung, dies nahm die Schulleitung zum Anlass den ohnehin großen Druck , noch zu erhöhen. Die Regularien für die Abwesenheit wurden vom Dozenten vorgelesen, danach durften wir die Dokumente unterschreiben.
Die ARGE baute ihre psychologische Drohkulisse weiter aus, die Menschen in dem Kurs wurden zunehmend gereizter, man mobbte sich gegenseitig. Einige der Teilnehmer benötigten ein Ventil für Ihre Frustrationen und ihre Opfer waren vermeintlich Schwächere.
Die selbsternannten Platzhirsche warteten gierig auf Statements von Teilnehmern um die Aussagen dann mit Spott und Häme zu überziehen.

Ende Oktober brachte der Dozent ein Buch aus der Lebensmittelkunde mit, er las uns jeden Tag ein paar Kapitel aus dem Buch; mit stoischer Gelassenheit las der Dozent aus dem Buch über diverse Brot-und -Kartoffelsorten vor. Er sah nicht das hämische Grinsen einiger Teilnehmer, andere waren schon vor Langeweile eingeschlafen.
Obwohl der Sozialpädagoge die Sinnlosigkeit dieses Projekts einsah, waren ihm die Hände gebunden. Drei Wochen vor Maßnahmenende warf er Entnervt das Handtuch. Er hatte genug vom Druck der ARGE, im Hintergrund leitete eine Diplomsozialpädagogin diese zweifelhafte Maßnahme und wollte Ergebnisse sehen. Nach seinem Weggang übernahm eine Kollegin das Ruder und sie handelte ARGE-konform , indem sie uns jeden Tag ausfragte ob wir den schon einen Praktikumsplatz organisiert hätten.

Viele der Firmen winkten sowieso ab, als sie erfuhren, dass die ARGE Arbeitslose zu einem Praktikum zwang.
Ich selber fand dann einen recht zweifelhaften Platz im Netto. Der Netto ist ja auch als Ausbeuter von Arbeitnehmern bekannt. Ich hatte vier Wochen Zeit , die Praktiken dieses Betriebes kennen zu lernen.
Einen Betriebsrat gab es bei Netto nicht, viele junge Leute die dort arbeiteten für einen Hungerlohn. Die Hauptbeschäftigung ist das Auspacken von Rollies mit Ware, dem Einsortieren und dem Kontrollieren des Lieferscheines.
Die Marktleiter sind ziemlich jung gewesen und es herrschte ein seltsamer Umgangston, er erinnerte mich an Gossenslang.
Die sehr junge Marktleiterin beherrschte nicht die deutsche Rechtschreibung, mehrmals hatte ich sie darauf hingewiesen, dass ihre Beschriftungen auf den Preistafeln, falsch geschrieben waren.

Ich war heilfroh, als diese dümmliche Maßnahme beendet war.

Fazit: Herausgeschmissenes Steuergeld für sinnlose Maßnahmen , die dem Teilnehmer überhaupt nichts bringen.
Der einzige Vorteil ist für  Ausbeuter Firmen wie Netto , weil sie kostenlos Nachschub an Sklaven für ihre Märkte bekommen und dies auch noch staatlich subventioniert.

Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Tomi72 am 11:49:50 Sa. 26.Februar 2011
Die sinnlosen Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose (http://www.youtube.com/watch?v=ttBVmdrJzCs#ws)
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Judy am 14:21:41 So. 27.Februar 2011
Ein Weg, Maßnahmenträger abzuschießen könnte sein, was ich woanders gelesen hab und im Hartz-IV-Industrie-Thread gepostet hab:
Ich weiß leider nicht, wie ich direkt zu meinem Posting verlinken kann, nur zum Thread, vielleicht kann es mir jemand sagen, oder im nächsten Posting direkt zu meinem Posting #22 verlinken.

http://www.chefduzen.de/index.php/topic,23351.15.html (http://www.chefduzen.de/index.php/topic,23351.15.html)
Dort auf der Seite dann eben mein Posting #22. Auf dem Thread im andern Forum kam dann ganz zum Schluß, dass die SB, wenn es irgendwie geht nicht mehr Leute an MikroPartner in die Maßnahmen schicken. Und MP hat auch Leute in CallCenter vermittelt und in Zeitarbetisfirmen und Lohnzuschüsse von den Ämtern dafür kassiert. Und solche sind ja die übelsten Träger. Vielleicht kann man die damit abschießen, indem man sie mal genauer durchleuchtet. Wird mit den verschärften Sanktionsregeln bestimmt jemand ausprobieren, dann sieht man ja, ob es was taugt, deren Finanzen zu durchleuchten. Werde das gleich mal mit den Trägern meiner Stadt machen....
Titel: Re:Maßnahmenterror
Beitrag von: Spätlese am 13:10:10 Di. 19.April 2011
Maßnahmen - ein Buch könnte ich darüber schreiben, was einem da für 1100 - 3000 Euro Kosten pro Teilnahmemonat zwangsverordnet, ach nee "freiwillig auf Wunsch des Erwerbslosen" müsste das ja richtig heißen, wird. Die Aa´s bzw. Jobcenter haben halt ihr Plansoll an Weiterqualifizierungen durchzuführen, d. h. soundsoviel Stück bzw. %  Erwerbslose sind durch Weiterbildung zu fördern.
Ich habe schon Leute kennengelernt, die mit 2 oder 5 Tagen Pause von einer Maßnahme bzw. auch Weiterbildung in die nächste rutschten - das in einigen Fällen 3-4 Mal pro Jahr. Ich selbst kam auch schon in eine Maßnahme, die schon 9 Arbeitstage Tage lief - SB meinte "da arbeiten sie sich schon schnell rein" - brachte mir gar nichts, komplexes Softwarethema - 2 Themenblöcke fehlten mir, Hälfte nicht geschnallt.
Ganze Klassen gab es bei einem Weiterbilder, da hatten sie Leute zwischen 17/18-25 ohne jeden Schulabschluss, teils auch kaum deutsch sprechende zusammengefasst - die sollten was von Buchführung lernen. Auf jeden Fall war da immer das lauteste Gegröhle und heulende Dozentinnen. LOL
Bürokaufleute werden hier bei rd. 40 Instituten im Rahmen von Maßnahmen ausgebildet, 2 Jahre lang, damit sie hinterher auf Halde liegen, weil sie keiner einstellt. Klassen (auch als Weiterbildungsmaßnahme) wo man u. a. sparsam einkaufen, kochen und Sport treiben lernen soll und zwischendrin mittels malen-basteln+gestalten schöne Dinge aus Buntpapier zusammenklebt. Und einen Weiterbildungskurs, wo die Dozentin zur Auflockerung immer mal Musiktapes mitbrachte und allen Ernstes verlangte, dass die Teilnehmer zur Auflockerung und um sich besser kennenzulernen dann zur Musik miteinander im Unterrichtsraum tanzen.
Die sind doch einfach alle nur noch krank im Kopf. Nur, diese Umstände interessieren eben niemanden wirklich, denn sonst gäbe es sie ja nicht.
Und dann bei einer Maßnahme - ging über Weihnachten bzw. den Jahreswechsel: Personal vom Bildungsträger machte im Gebäude Weihnachtsfeier und siehe da, 2 Sachbearbeiter vom hiesigen Jobcenter gesellten sich dazu und ließen am Eingang zum Raum auch leicht verdeckt etwas in den Grabbelgeschenkwühlsack fallen.
Das sagt doch schon alles.

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Fritz Linow am 21:10:32 So. 19.Januar 2020
ZitatDie Jobcenter sollen Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt fit machen. Viele Hundert Millionen Euro geben sie für diese Maßnahmen aus. Viele zweifeln mittlerweile an dem Sinn solcher Kurse: Manche Erwerbslose müssen Tierbilder ausmalen oder Murmelbahnen bauen.

Selbst der Bundesrechnungshof kritisiert, dass ein Großteil solcher Maßnahmen die Eingliederung der Erwerbslosen nicht fördere, sondern gar behindere. Anstatt sich um einen Job zu kümmern, rauben diese Kurse den Erwerbslosen Zeit und Energie, sagen Experten. Dennoch nehmen die Teilnehmerzahlen an solchen Maßnahmen seit Beginn des Jahrzehnts zu. Obwohl es immer weniger Arbeitslose gibt.

Für Prof. Stefan Sell von der Hochschule Remagen ist dies das Ergebnis einer vollkommen verfehlten Förderpolitik. Denn während immer mehr Erwerbslose scheinbar "Sinnlos-Kurse" besuchen, bekommen immer weniger Erwerbslose Weiterbildungen mit anerkannten Abschlüssen gefördert. Der Staat spare damit Geld, denn die kurzfristigen Maßnahmen seien wesentlich günstiger als eine monatelange Weiterbildung, sagt Sell. Experten vermuten dahinter eine konkrete Absicht: Denn indem möglichst viele Arbeitslose in kostengünstige Bildungskurse gesteckt werden, erscheinen diese nicht mehr in der offiziellen Arbeitslosenstatistik.

28 min Datum: 25.09.2019
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-weiterbildung-ohne-sinn-100.html
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 07:17:07 Mo. 20.Januar 2020
Maßnahmenterror.
Für den Betroffenen nur nervig und ohne positiven Effekt.
Ansonsten ein Apparat, der noch nie ernsthaft untersucht wurde.
Es riecht übel nach Korruption, Geldwäsche und einem Filz aus Unternehmerverbänden und DGB,
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 07:41:00 Mo. 20.Januar 2020
Sorry, diese Masnahmen, die sinnlos erscheinen, sind überhaupt nicht sinnlos, weil solche
Masnahmen von den Medien nicht in ihrer Gesammtheit beleuchtet werden..  Äh was ??

Ja, diese Masnahmen machen für den SB bis zur BA sehr wohl Sinn.. In diesen Häusern
wird viel mit schwarzer Pädagogik gegen Erwerbslose gearbeitet..

Bei jeder Sinnlosmaßnahme werden Teilnehmer_innen bis in den Privatbereich mittels
Dialogen und Beobachtung ausspioniert, um aus den Erkenntnissen zum entsprechenden
Teilnehmer ein Persönlichkeitsprofil an zu legen..

Diese Datenschutzrelevant hoch sensiblen Daten werden in einer sogenannten
Leistungs- und Verhaltensbeurteilung gesammelt und dem SB vom JC sowie der BA
übermittelt..

So mansche Datenbanken, die über Erwerbslose Masnahmenteilnehmer_innen
angelegt werden muffeln genau so schwer, wie damals Datensätze von der Stasi
empfunden wurden..

In dem Moment, wo Erwerbslose eine EGV unterschreiben, die auch das Angebot
einer Maßnahme enthalten, ist es bereits zu spät, sich gegen dieses Ausgehorche
des MT / JC / BA zu wehren.

In meiner Datenschutzklage gegen die Umsetzungspraxis im Sinne des § 61 SGB II
wurde mir um die Ohren gehauen, das Erwerbslose Beschneidungen ihrer Grundrechte
im Bereich informationeller Selbstbestimmung hin zu nehmen hätten, weil sie von der
Allgemeinheit finanziert werden..  >:(

Ich kann jeden Erwerbslosen nur dazu raten, niemals eine Eingliederungsvereinbarung
(EGV) sofort zu unterschreiben ! Diese Dinger sind mittlerweile juristisch so ausgeschlafen,
das die Unterschrift des Erwerbslosen darauf eine Mausefalle darstellt.. Eine gültige EGV
steht heute für den Verzicht auf Grundrechte..

Was mich an dieser Datensammelwut besonders stört, das dahergekommene
Anleiter_innen solcher Maßnahmen die Akte des Erwerbslosen für die nächsten 10 Jahre
versauen können und wer weiß, was mit diesen Datenbanken passiert, wenn z.B. die
AfD im Bundestag die Mehrheit erreichen würde.. Arbeitserziehungshäuser werden
dann bald gewiss  :( In manch Maßnahmen werden heute ja schon Hirnwaschmaschienen
eingesetzt, um Arbeitsuchende leichter in schlecht bezahlter Jobs pressen zu können.

Ich sehe da Ähnlichkeiten von möglicher Gefahren, die sich nach der Machtergreifung
der NSDAP entpuppten..
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: BGS am 05:53:28 Di. 21.Januar 2020
Man hat sich der Arbeitslager entledigt, die Entrechtung, Ausgrenzung und Stigmatisierung der "Arbeitslosen" perfektioniert.

MfG

BGS
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:08:52 So. 09.Februar 2020
Hallo liebe Chefduzer,

bin neu hier und möchte dringend meinen Senf zum Thema geben, aktuell nehme ich an einer Maßnahme teil, die sich Patchwork nennt, das bedeutet Theaterspielen für Arbeitslose.
Das Ganze wird von der Bekloppt GmbH (Name geändert) durchgeführt, es gibt ein Team (Jobcoach, Sozialpädagoge, Theaterpädagoge) und die Projektleitung.

In aller Kürze das Konzept:

1. Berufsfindung/Neuorientierung
2. Monate Mini-Praktikum (1 Woche), Theaterproben
3. Aufführung eines Stücks, sponsored by Jobcenter, 5 Wochen Praktikum, Abschluss

Am ersten Tag hat die Projektleitung die Werbetrommel gerührt, damit auch ja möglichst viele den Teilnahmevertrag unterschreiben. Das Jobcenter würde viel Geld bezahlen, um uns das zu ermöglichen (!!!), hieß es da, wir könnten uns auserwählt fühlen (noch Fragen?), und wir würden durch unsere Teilnahme beweisen, dass wir - Ihr erratet es alle - TEAMFÄHIG SEIEN. Ich weiß nicht, wer sich selbst damit mehr betrügt - die Erfinder des Konzepts oder die Teilnehmer.

Deswegen - falls Ihr von Eurem Fallmanager gefragt werdet, ob Ihr Euch für Theater interessiert - tut Euch selbst einen Gefallen und sagt nein. Und falls Ihr gefragt werdet, wofür Ihr Euch interessiert, sagt bitte nicht: Theater. Auch wenn es stimmen sollte. Auch wenn Ihr 2 Wochen Zeit habt, die Maßnahme unverbindlich zu testen. Auch wenn Ihr gern unter Menschen seid.
Ihr seid zwar nicht verpflichtet, auf der Bühne zu stehen, aber der nervige Gesandte für Theaterpädagogik wird so lange auf Euch einquatschen, bis ihr Euch beschwert oder nachgebt.

Den Teilnahmevertrag stelle ich euch gerne rein, wenn Ihr daran interessiert seid.

Liebe Grüße!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 14:38:44 So. 09.Februar 2020
Mein Beileid.
Wie ich so einen Dreck hasse!
Diese sanft lächelnde sozialpädagogische Folter.

Die SPD hat irgendwas zusammengelogen von einem schrittweisen Ausstieg aus Hartz IV, aber der Horror geht weiter.
Die Erwerbslosen werden weiter gepiesackt mit Sinnlosmaßnahmen.
Diese Maßnahmenindustrie sollten genauer analysiert und zerschlagen werden. Es ist ein Ort der Korruption in großen Maßstab. Die gesamten BA Strukturen sind Teil des Übels, des undurchdringlichen und menschenverachtenden Sumpfs aus Wirtschaft und Gewerkschaften. Ich gehe davon aus, daß es eine Schnittstelle ist, an der die Gewerkschaften für ihre arschkriecherischen Politik von der Wirtschaft geschmiert werden. Hinter dieser Maßnahmenindustrie dürften sich kriminelle Verstrickungen des SPD/DGB Sumpfs auftun, ähnlich wie der AWO, wenn man nur Anfangen würde, einmal an der Oberfläche zu kratzen. Das hat scheinbar noch niemand getan.

Deshalb freue ich mich über solche Berichte.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Fritz Linow am 14:57:27 So. 09.Februar 2020
Zitat von: horrorexitmytoday am 14:08:52 So. 09.Februar 2020
(...)
Das Jobcenter würde viel Geld bezahlen, um uns das zu ermöglichen (!!!), (...)

Hoffentlich kann die Bekloppt GmbH (Name geändert) damit ihre Verbindlichkeiten  bezahlen und die Pfändung eines Kontos wird aufgehoben. Vielleicht kann sogar einer der Geschäftsführer seinen Wohnsitz wieder nach Deutschland verlegen, haha.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:19:48 Di. 11.Februar 2020
Zitat von: Fritz Linow am 14:57:27 So. 09.Februar 2020
Hoffentlich kann die Bekloppt GmbH (Name geändert) damit ihre Verbindlichkeiten  bezahlen und die Pfändung eines Kontos wird aufgehoben. Vielleicht kann sogar einer der Geschäftsführer seinen Wohnsitz wieder nach Deutschland verlegen, haha.

;D!!!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:23:01 Di. 11.Februar 2020
Zitat von: Kuddel am 14:38:44 So. 09.Februar 2020
Mein Beileid.
Wie ich so einen Dreck hasse!
Diese sanft lächelnde sozialpädagogische Folter.
...
Deshalb freue ich mich über solche Berichte.

Danke :)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: götzb am 13:47:34 Di. 11.Februar 2020
Wer von den Opfern die mit einer Maßnahme zugeschissen wurden, "durfte" daran teilnehmen, obwohl er sämtliche Unterschriften verweigert hat.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:49:06 Di. 05.Mai 2020
Hallo zusammen,

wollte mal fragen wie es Euch geht in der Isolation. Bin im Moment noch in der Maßnahme.
Habe ziemliche Probleme, mit dem Jobcoach über meine (beruflichen) Ziele zu reden, ich finde, es ist meine Sache, was ich mit meinem restlichen Leben vorhabe. Zumal die ganzen Arbeitsmaterialien von Arbeitsagentur und BIZ keine Hilfe sind, immer das Gleiche.
Habt Ihr auch so ein ungutes Gefühl dabei, dem Arbeitsvermittler oder Coach zwangsweise persönliche Dinge mitzuteilen?
Das sind ja doch eher nüchterne Menschen, die mit Gefühlen im Beruf nicht viel zu tun haben bzw. ihren Beruf nicht aus Leidenschaft ausüben und dementsprechend Probleme haben oder überfordert sind, wenn ihre "Kunden" andere Ansprüche ans Leben haben. Was meint Ihr?

Liebe Grüße! :)




Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 14:52:31 Di. 05.Mai 2020
Moin  :)

Hmm.. Komische Masnahme und dann gleich noch mit einem vorgesetztem Coach ?

Jo, Scheiße entwickelt sich weiter.. Hirnwaschmaschienen und sonstiger schwarzer Pädagogik immer weiter perfektioniert um die Arbeiterklasse
zu brechen, spalten und untereinander aus zu spielen..

Ich denke, wenn Du dazu zunächst ein Erlebnisbericht (erst mal für dich selbst) schreibst und wir mal unsere Riecher reinstecken und dazu alle
Unterlagen wie Eingliederungsvereinbarung und weitere Unterlagen, wo Du dein Autogramm hinterlassen hast sichten dürfen, könnte es sein,
eine Lösung darin zu finden, den Horrortrip schadensfrei zu beenden, wenn Du magst.

Zu deinem Coach kann ich dir derzeit nur ans Herz legen berufliches und Privatleben strikt zu trennen und Fragen vom Coach zum Privatbereich
nur mit "Dazu mache ich keine Angaben !" und auf das Warum ? = "Das geht dem Jobcenter nichts an." zu antworten..

Der Coach ist leider auch der Schnüffelrüssel, der Erkenntnisse über Dich an das JC weiter zu reichen hat.  :(

Wenn Du also Lust dazu hast, mit uns gemeinsam den Stöpsel zu suchen, um den selbstverliebten Club die Luft raus zu lassen, sind wir gerne
hilfsbereit, es kräftig zischen zu lassen  ;D

Wir mögen gern ein weiteren Strich in der Strichliste, die zählt, wie viel Erwerbslosenindustriellen das Handwerk gelegt wurde.

Schlaf mal drüber, ob das so passend für Dich ist, die Maßnahme aus "wichtigem Grund" abbrechen zu können und als Krönung dazu, die Zulassung
der Maßnahme hoffentlich zu zerstören.. Da lässt sich doch bestimmt was machen, ohne das Du anbei unter die Räder kommst, sprich die Angelegenheit
vertraulich behandelt wird.. Maßnahmenträger haben fast immer Dreck am stecken.. Muss halt hervor gehoben werden und öffentlich präsentiert werden.
Das geht auch so, das Du im Hintergrund bleibst und nicht in stürmische Gewässer getrieben wirst.

Wir haben hier ja auch die Möglichkeit, vertrauliche Infos über PN aus zu tauschen etc..

Ja, die Isolation wegen Corona kotzt wohl alle an.. Tapfer bleiben (Daumendrück-Emoy)

Mit solidarischen Grüßen Tom  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:11:16 Do. 07.Mai 2020
Moin Tom :)

erstmal vielen Dank für Deine Antwort und fürs Daumendrücken.
Das ist eine Maßnahme der Bekloppt GmbH (Name geändert). Das Team ist menschlich okay, nur manchmal komme ich mir vor wie ein Teenager, vom Umgang her, weil das Pädagogische durchkommt. Der Arbeitsvermittler hat mich die letzten Monate in Ruhe gelassen, ist musste mich nicht bewerben. Das hat schon mal Druck rausgenommen.

Die Gruppe nervt mich zunehmend. Im ganzen Theaterprojekt geht es nur noch um Spaß und Spiel und die Gemeinschaft und die Premiere, ich kann es nicht mehr hören. Sogar die, die vorher kritisch waren, sind voll dabei. Was Corona mit den Menschen macht!
Ich mache gute Miene zum bösen Spiel - will ja keine "Spaßbremse" sein, die den anderen die Laune verdirbt - aber in mir gärt es.
Aber das ist eine andere Baustelle, zurück zum Problem, das ich angesprochen hatte.
Auf der einen Seite finde ich den Ansatz richtig, dass ich gefragt werde, was ich machen will, auf der anderen Seite will ich nicht starr von außen darauf festgelegt werden.
Die vom Jobcenter wollen nichts mehr mit einem zu tun haben. Das ist ja okay, das beruht auf Gegenseitigkeit. Warum soll man aber Rechenschaft darüber ablegen bzw. Auskunft darüber geben, worauf man sich bewirbt? Ist doch mein Leben.
Die können einem sowieso nicht helfen. Außer dem üblichen Stellenanzeigen-Quatsch und dem Lebenslauf-Blabla haben die nichts Neues auf dem Schirm. Ich hatte mal gefragt, ob wir nicht was zum Thema machen könnten, wie man Kontakte knüpft, so dass man die Unterlagen nicht braucht, aber Pustekuchen. Davon schien der - nette - Jobcoach überfordert zu sein.
Es wird abgearbeitet, was auf dem Plan steht, alles weitere ist nicht vorgesehen. Dann wird aber die ganze Zeit gefordert, man solle seiner Kreativität freien Lauf lassen. Jeder, der Unterlagen kopieren und herunterladen kann, darf sich heute Jobcoach nennen - zumindest bei "Hartzern". Das ist doch ein Witz! Und wenn man darauf hinweist, wird man irgendwann als renitent abgestempelt.
Wenn wir schon in Maßnahmen gesteckt werden, weil wir uns nicht selbst helfen können, sollte das wenigstens auch eine Hilfe sein. Um den Abbruch geht es mir gar nicht, es dauert nicht mehr so lange bis zum Maßnahmeende, das sitze ich schon ab.
Mir geht es mehr um den Umgang mit meinen Zielen und dass es am Ende an mir hängenbleibt, wenn mir das Projekt nicht hilft. Ich will keine Schwierigkeiten mit meinem Vermittler, den ich auch okay finde - welche Seltenheit! - ich will nur in Ruhe mein Ding machen können.

Liebe Grüße und von mir auch Daumendrücken  8)



Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 17:51:15 Do. 07.Mai 2020
Zitat von: horrorexitmytoday am 12:11:16 Do. 07.Mai 2020
Moin Tom :)

erstmal vielen Dank für Deine Antwort und fürs Daumendrücken.
Das ist eine Maßnahme der Bekloppt GmbH (Name geändert). Das Team ist menschlich okay, nur manchmal komme ich mir vor wie ein
Teenager, vom Umgang her, weil das Pädagogische durchkommt. Der Arbeitsvermittler hat mich die letzten Monate in
Ruhe gelassen, ist musste mich nicht bewerben. Das hat schon mal Druck rausgenommen.
...

Kann ich sehr gut verstehen, habe selber Ein Euro Jobs beschnüffelt und sogar 3 Monate mich als Anleiter beträtigt, um Korruption auf
dem Grund zu kommen.. Das wichtigtste Tool der Erwerbslosenindustrie ist Schwarze Pädagogik..

Solange Du funktionierst und über deren Stöckchien springst, die dir vorgehalten werden sind sie scheinbar okay.
Aber wehe Du wirst kritisch oder wehrst Dich gegen die Verarschung, lernst Du dieses selbstverliebte Vortänzerpack richtig kennen.

Es ist kein Wunder, das Du dich wie ein Teeni behandelt fühlst. Ist halt eine Nebenwirkung der schwarzen Pädagogik, die bei
Teilnehmer_innen mit gesunden Menschenverstand auftaucht.
Dumme lassen sich herhorragend von denen veräppeln, merken dies nicht und leben in einer Blase falscher Hoffnungen.
Sorry für meine Töne, aber ist leider so und kann oder will ich auch nicht anders verdeutlichen.

Zitat
...
Die Gruppe nervt mich zunehmend. Im ganzen Theaterprojekt geht es nur noch um Spaß und Spiel und die Gemeinschaft und die
Premiere, ich kann es nicht mehr hören. Sogar die, die vorher kritisch waren, sind voll dabei. Was Corona mit den Menschen macht !
...

Das liegt nicht an Corona sondern das Ausnutzen von Gruppendynamik und manipullativer Einflussnahme, damit die erwerbslose
"Rinderherde" nicht auf die Idee kommt, der "Leitkuh",  den Anleiter nicht mehr zu gehorchen. Du bist nicht mehr Du selbst, weil die
Eigenschaft, das der Mensch plüschologisch gesehen zur Gruppe Herdentier gehört. Das wird halt bei Maßnahmen missbraucht.

Zitat
...
Ich mache gute Miene zum bösen Spiel - will ja keine "Spaßbremse" sein, die den anderen die Laune verdirbt - aber in mir gärt es.
Aber das ist eine andere Baustelle, zurück zum Problem, das ich angesprochen hatte.
...

Das solltest Du besser nicht als eine andere Baustelle herunter spielen oder gar verdrängen. Ok, das Du dir damit soweit so gut keinen
Ärger bereiten willst, verstehe ich auch. Doch das rächt sich spätestens dann, wenn diese Premiere gelaufen ist und Du die Vortänzerschaft
danach beim Sektsäuferle siehst und deren gruseligen Dialogen lauschst..

Während meiner Undercover-Zeit gab es in Hamburg auch so ein Theater-Projekt mit Erwerbslosen auf Basis von Ein Euro Jobs.
Ich war Anleiter einer Tischlerei und der Kooperationspartner schickte mir Darsteller und Künstler_innen sogesagt als Bestrafung
ihrer Teilnehmer_innen. Der Pädagogenarsch ahnte jedoch erst nicht, das das nicht funzte, weil ich hinter den Betroffenen stand.

Mein Spagat bemerkten die Betroffenen aus der Theatergruppe, wunderten sich, das null Bestrafung bei mir zu erwarten ist.
So wechselten immer wieder die Teilnehmer und das tagtäglich. Ich musste anbei immer wieder aufs neue Künstler_innen für das
Handwerk anlernen, obwohl dies nicht in ihren Talennten lag. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll wieder einen neuen Teilnehmer
kennenlernen zu dürfen, der mir ehrlicherweise sagte, das ihm Handwerk überhaupt nicht liegt und er in der Beziehung zwei linke Hände
hat.. Mir platzte der Kragen, machte dem Betroffenen klar, das ich auf seinen Anleiter sauer bin und nicht auf ihn.

Ich nahm ihn mit in meine Butze, schloss die Tür und rief seinen Anleiter an und stellte ihn zur Rede, warum er täglich andere
Leute zu mir schickt um die Theaterteile zu bauen. Er laberte von Organisationsproblemen und Krankeitsausfällen und so.

Dann faltete ich diesen Anleiter zusammen, das er das unterlassen soll, mir ständig neue Teilnehmer zu schicken und ihn sinngemäß
klar gemacht, das die Tischlerei nicht als Bestrafungsintrumennt zu missbrauchen ist. (Mache ich nicht weiter mit oder mache Ärger !)
Der Teilnehmer war völlig baff und bedankte sich bei mir, nachdem er das Telefonat inklusive Lautsprecher mitvervolgt hatte..
Dann war bis zum End des Projekt Ruhe mit dubiosen Erziehungsversuchen.

Das Ereignis hat sich wohl im Flurfunk der erwerbslosen Künstlerinnen herum gesprochen.. Nach der Premiere standen die Anleiter
zum Abschusssekt zusammen. Ich erst auch.. Dieses Selbstbeweiheäucherungsgesabbel der Anleiterschaft nervte tierisch.

Die erschöpften Ein-Euro-Künstler_innen hatten sich etwas abseits in eine kuschelige Schmuddelsofaecke zusammen getan um unter
sich zu sein.. Das verlogene Geblubber meiner Kollegen wurde mir zu viel und fragte dann die Künstler_innen, ob ich mich zu denen
setzen dürfe und sagte. "Das Gesabbel der anderen Anleiter geht mir auf den Sack".

Sie schauten erst komich und derjenige der das Telefonat mitbekam sagte "Ja, das ist der einzige Anleiter, der in Ordnung ist".
So saß ich unter ihnen, unterhielten uns und Bier schmeckte besser als Sekt und Verlogenheit.. Ungefähr eine halbe Stunde kam dann
ausgerechnet der Anleiter angeschlichen, der strafend handelte und fragte, ob man (die Ein-Euro-Jobber) sich nicht zu den Anleitern
gesellen wolle ?

Es war ein Film für die Götter.. Drucksende Töne a la "Nö Keine Lust" und es schwebte in der Luft "Verpiss dich !!"
Der Anleiter ließ nicht nach und wunderte sich, das ich als einziger Anleiter bei den Ein Euro Jobbern saß und auf sein bettelnden Blick
zu der Anleitergruppe kommen zu sollen, erwiederte ich mit dem Satz "Sie haben wohl ihre Teilnehmer_innen nicht verstanden oder wie ??"

Kaum drehte er sich um, zogen 2 Teilnehmer den Mittelfinger a la Fick dich !.

Zitat
...
Auf der einen Seite finde ich den Ansatz richtig, dass ich gefragt werde, was ich machen will, auf der anderen Seite will ich nicht starr von
außen darauf festgelegt werden.
...

Sorry, das ich jetzt subtil aufdringlich rüber gekommen bin und das kann ich auch verstehen, was Du damit meinst.
Jedoch finde ich es selbst sehr bedauerlich, das Betroffene nur noch das Interesse zeigen, irgendwie Schadensfrei aus ihrer Situation oder
aus ihrem Problem raus zu kommen und sobad das geschafft ist, nichts mehr gegen die Schmierbande Erwerbslosenindustrie
unternehmen wollen.. Keine Ahnung, warum sich das so entwickelt hat, das viele sich kaum noch gegen so was wehren.
Kann nur zwichen Erschöpfungszustand und Ängsten vor Repressionen rätseln, wo die Ursache liegt.

Im Falle, das Du dich doch dazu entscheidest der Schummelbande eine Revance zu geben, richten wir uns nach dir und nicht andersrum.
Schließlich sind wir auf Betroffene (Innenkonzept) angewiesen. Das Chefduzen-Team spielt anbei das Außenkonzept und achten peinlich
darauf, das Betroffene (Informannten) anbei nicht in die Schussliene geraten..
Hört sich kompliziert an, ist es jedoch nicht und zum Ende kommt Freude auf das sich Erwerbslose freuen und Masnahmenträger paranoid
werden oder in Erklärungsnöte geraten. Nach 15 Jahren Erfahrungen in dieser Richtung funzt das schon ganz gut und sind im H4-Gefilde
und Co. gefürchtet.  ;D

Zitat
...
Die vom Jobcenter wollen nichts mehr mit einem zu tun haben. Das ist ja okay, das beruht auf Gegenseitigkeit. Warum soll man aber
Rechenschaft darüber ablegen bzw. Auskunft darüber geben, worauf man sich bewirbt? Ist doch mein Leben.
...

Dir ist klar, das es derzeit nur eine Schonzeit für dich ist, bis die Premiere vorbei ist ? Derzeit bist Du raus aus der Arbeitslosenstatistik.
Das ist dem H4-Terrorregime heilig und wenn die Masname gelaufen ist, dreht sich das Hamsterrad erneut..

Klaro, jeder möchte sein Leben selbst gestalten und sich nicht von außen von einer Sinnlosigkeit zur nächsten schubsen lassen.
Das wollen wir auch nicht und deswegen auch unsere Unterstützungsangebote.
Die Erwerbslosenindustrie ist verfilzt und hart verkrustet. Da helfen nur härtere und durchdachte Strategien, denen des Handwerk legen.

Mit Bitten und Jammern bei denen erreicht man leider Null, da diese Brance ihre Teilnehmer nicht wie Menschen betrachten, sondern als
"lebendes Kopfgeld" und ihre Werkstücke.. Pfeilen, schleifen, mürbe machen, bis der Arbeitsuchende soweit gebrochen ist, einen schlecht
bezahlten Drecksjob an zu nehmen.. Ist nun mal so. (Noch !)

Das JC und die Erwerbslosenindustrie wollen dich nur vorübergehend los werden. Ihnen könnten ja die "Werkstücke" ausgehen und
selber erwerbslos werden.. Hihi, sone Töne habe ich schon oft vernommen, wenn ich diese Affen aus der Fassung gebracht habe.

Zitat
...
Die können einem sowieso nicht helfen. Außer dem üblichen Stellenanzeigen-Quatsch und dem Lebenslauf-Blabla haben die nichts Neues
auf dem Schirm. Ich hatte mal gefragt, ob wir nicht was zum Thema machen könnten, wie man Kontakte knüpft, so dass man die
Unterlagen nicht braucht, aber Pustekuchen. Davon schien der - nette - Jobcoach überfordert zu sein.
Es wird abgearbeitet, was auf dem Plan steht, alles weitere ist nicht vorgesehen. Dann wird aber die ganze Zeit gefordert, man solle seiner
Kreativität freien Lauf lassen. Jeder, der Unterlagen kopieren und herunterladen kann, darf sich heute Jobcoach nennen - zumindest bei
"Hartzern". Das ist doch ein Witz! Und wenn man darauf hinweist, wird man irgendwann als renitent abgestempelt.
...

Diese Erfahrungen, die Du hier beschreibst, bestätigen meine Ansichten, die Du hier ließt. Ich kann mich auf meinen Riecher also immer
noch verlassen  :)

Zitat
...
Wenn wir schon in Maßnahmen gesteckt werden, weil wir uns nicht selbst helfen können, sollte das wenigstens
auch eine Hilfe sein. Um den Abbruch geht es mir gar nicht, es dauert nicht mehr so lange bis zum Maßnahmeende, das sitze ich schon ab.
...

Glaubst Du wirklich, das das so ist, was ich in rot eingefärbt habe ? Streiche dir mal das nicht besser aus dem Kopf..
Das ist das, was erwerbslosen durch schwarzer Pädagogik ins Gehirn gebrannt und immer wieder nachgescheißt wird.
Bist Du das "nicht" endlich wieder los, bricht in dir das verlogene Kartenhaus der Erwerbslosenindustrie zusammen.. (Befreiungsschlag)

Wenn ich davon schreibe "schlafe mal darüber", denke ich mir auch was dabei.. Habe diese Traumatas selbst am eigenen Leibe erlebt und
das nicht zu knapp. Darüber zu reflektieren und die Tür der Selbstbefreiung zu finden tut psychich sehr weh, aber muss sein, unm den
Wunsch nach Selbstbestimmung und eigenverantwortlicher Lebensplanung näher zu kommen und es unbehindert unsetzen zu können.

Das in der Tat die Arbeitsmarktlage der Verursacher des Deaster ist, weiß ich und das Gehampel mit JC und Co im Bezug
Eigenbemühungen und Bewerbungsdruck gibt es auch Lösungen, die das Gemüt schonen  ;)

Zitat
...
Mir geht es mehr um den Umgang mit meinen Zielen und dass es am Ende an mir hängenbleibt, wenn mir das Projekt nicht hilft.
Ich will keine Schwierigkeiten mit meinem Vermittler, den ich auch okay finde - welche Seltenheit! - ich will nur in Ruhe mein Ding machen können.

Liebe Grüße und von mir auch Daumendrücken  8)

Tja.. Um ein Omlett an die Sonne zu bekommen, muss erst die Eierschale geknackt werden.. Es kostet Energie, Kampf und auch etwas
Risiko.. Für micht hat es sich in menaler Hinsicht gelohnt, zu kämpfen. Habe mich dadurch emanziperen können und heute scheiße ich
mit breitem Grinsen darauf, Ob das Leute "okay" finden, die mich eigendlich nur manipullieren und ausbeuten wollten..

Die innerliche Freiheit ist durch nichts zu ersetzen, doch man muss sie sich erkämpfen.
Jo, schlaf mal drüber und bleib tapfer..  Es lohnt sich. Bis denne und solidarische Grüße Tom  ;)

Ps. Müsst ihr trotz Corona für das Schauspiel üben und so ? Oder wie läuft das mommentan ?
Für vertrauliches und ggf. weiteres richtung Revance kannst Du gern mit mir über PN kommunizieren.   ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:24:03 Fr. 08.Mai 2020
Hi Tom,

das tut mal gut hier, sich aukotzen zu können, vielen Dank für Deine Zeit :).
Du hast recht, ich sollte mein schlechtes Gefühl in der Gruppe ernst nehmen und nicht herunterspielen.
Im Moment stehen wir, also Team- und Gruppenmitglieder, elektronisch miteinander in Verbindung, es gibt eine Morgenrunde und eine Mittagsrunde, und ich sitze jedes Mal wie auf Kohlen, bis das ganze therapiegruppenmäßige Gequatsche vorbei ist und ich meine Ruhe habe. Da hätte ich ja nach meiner Krankschreibung direkt in die Psychiatrie gehen können, um mal wieder NORMALE Leute zu erleben.;D
Heute kam dann die "frohe Botschaft", dass wir uns bald wiedersehen "dürfen"! Um in Kleingruppen weiterzuarbeiten, hurra!
Bin fast explodiert vor Wut.
Das dämliche Pseudo-Schaupiel-Geübe geht dann auch weiter. Und die Einladungen vom Team, "sich einzubringen".  >:( >:(
Ist ja nicht so, dass die anderen unbegabt sind, im Gegenteil, das sind richtig gute Ideen dabei, wenn man von der ziemlich verlogenen Atmosphäre absieht (es haben sich eben nicht alle lieb!). Warum zur Hölle verschwenden sie ihr Talent an so einen Kindergarten???

Ich will die Gruppe am liebsten - mit ein paar Ausnahmen, und das auch nur vielleicht - nie wiedersehen. Das Team auch nicht.

Jetzt kommt aber noch was dazu:
Es gibt das Angebot, nach Projektende weiter teilzunehmen, ich glaube, das ist so ne Art Einzelcoaching, muss aber noch mal genauer nachfragen, und ich schwanke, weil der Praktikumsteil wegen Corona auf Eis gelegt wird. Hauptsache, die Premiere findet statt. Damit nicht umsonst geübt wurde, hahaha!
Davon kann ich mir auch viel kaufen. Ich weiß natürlich nicht, ob ich mir nicht selbst ins Knie schieße, wenn ich die Nachbetreuung annehme, um noch etwas Zeit zu gewinnen. Das war auch der Grund, warum ich überhaupt an der Maßnahme teilgenommen habe: Zeit gewinnen, in Ruhe nachdenken, unter Leute kommen (die dann eine 1-A-Hirnwäsche über sich ergehen lassen, super).

Ich stelle Euch die nächsten Tage Fotos vom Teilnahmevertrag rein, mein Drucker spinnt im Moment und ich kann keine Kopien machen. Von der EGV her muss ich passen, die ist vor ein paar Wochen ausgelaufen und an der hatte ich nichts auzusetzen, weil ich von den Bewerbungen freigestellt worden bin, damit ich mich auf die Maßnahme konzentrieren kann.
Von meinem letzten Coaching berichte ich auch, wenn Du das möchtest, dann können wir uns über unsere traumatischen Erlebnisse austauschen.

Motto von Bekloppt GmbH: "Unsere Arbeit entspringt dem Respekt gegenüber den Menschen. Individuell bereichernde und sinnerfüllte Bildungsarbeit ist unser Leitbild. Mit der Projektreihe X stehen künstlerisch fundierte Arbeitsmarktprojekte im Mittelpunkt unseres Tuns. Bekloppt GmbH begleitet Arbeitsuchende darin, kreative Gestalter ihres Berufslebens zu sein. Dazu kooperieren wir bundesweit mit Partnern aus der lokalen Bildungs- und Kulturlandschaft."

Einen Preis für ihr "soziales Engagement" haben sie tatsächlich auch schon gewonnen.

Wenn man es blumig und rührselig sehen will, kann man sagen, dass sich die Projektleitung wie eine Mutter um uns kümmert.
Wenn man es ehrlich sehen will, kann man sagen: Da haben ein paar Leute zuviel gekifft oder keine Kinder.
Wann lernen die endlich mal, mit Leuten in ALG II auf Augenhöhe zu kommunizieren? Ist doch nicht so schwer!
Das Schlimme ist, dass ich meiner Wahrnehmung manchmal selber nicht mehr traue und mich in Frage stelle, ob ich das Ganze nicht zu hart sehe, ob der Fehler nicht bei mir liegt. Komme mir vor wie jemand, der ständig was auszusetzen hat und sich nicht entspannen kann.

Solidarische Grüße & bis bald :)

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:26:02 Fr. 08.Mai 2020
Ach so, und Details aus der Maßnahme folgen auch! :)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 01:44:29 Sa. 09.Mai 2020
Das ist ja echt gruselig, was Du da ertragen musst.. Es ist eine Maßname, wo man regelrecht dein Denkorgan völlig umkrempeln will,
damit Du weniger misstrauisch gegenüber dem Arbeitsmarkt stehst und "Nun mal los, verkaufe Dich !" mit machst.
Ziel ist üblicherweise "Hauptsache Arbeit" und wenn der Lohn nicht reicht, kannst Du ja immer noch aufstocken.

Um diese schwarze Pädagodik zu überstehen ist es besser, dir Filter zum Denkorgan auf zu setzen die nur das durch lassen, wo Du
sicher bist, das es Dir was bringt. Der Anteil, wo Du den Eindruck hast, das man dich nur verarschen will, die Ohren besser auf Durchzug
zu schalten und ja, privates besser zu Hause lassen..

Wird deinen Vortänzer und Couch nicht ganz so gefallen aber Vorsicht der Mutter Porzelantasse, weil sie auch nicht davor zurück
schrecken privates von dir auch aus zu nutzen, dich zu "verarbeiten".. Schließlich wollen die aus Dir ein ganz neuen Menschen machen,
der so spurtet, wie es die Wirtschaftsinteressen wollen.

Hast Du dazu eine Eingliederungsvereinbarung und Teilnahmevereinbarung unterschrieben ? Wenn ja, würde ich gerne mal ein heißen
Blick rein werfen, um zu analysieren, wie weit Dir Daumenschrauben angelegt wurden und zu checken, wie Du die Nummer ohne
Sanktion vorzeitig beenden könntest, falls Du das ganze nicht mehr aushälst..

Deinen Zeilen nach, halte ich es für besser, sich vor eventuellen Unanehmlichkeiten zu wappnen.

Wegen prüfung der Daumenschrauben, bitte nur per PN.. Solange Du den Mist mitmachen musst, ist aller Vorsichtsmaßnahmen besser..

Habe ja schon seltsame Blüten der Erwerbslosenindustrie kennenlernen müssen, aber alles ist noch zu toppen..

Zu dem Verein Bekloppt GmbH kriege ich echt Brechreiz. In der Tat gaube ich auch, das Vortänzer irgendwelche Substanzen einnehmen
müssen um mit ihren Gewissen klar zu kommen..

Die meisten Anleiter, wo ich unterwegst war, haben sich nach Feierabend was gegönnt, um abschalten zu können.. Ich musste mich auch
müde trinken.. Ich war froh, das es nur 3 Monate war. Länger ? Never.. Hatte ganz schön mit meinem Inneren zu kämpfen, durch zu halten.

Augenhöhe ? Was ist das, wenn Anleiter ihre Teilnehmer für "minderbemittelt" halten ? = Nur ein Schauspiel..

Bleib tapfer..  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 20:18:44 Sa. 09.Mai 2020
Moin  ;),

vielen Dank, dass Ihr den Namen geändert habt!
Keine Sorge, wenn ich bei Bekloppt am Laptop sitze, dann nur zu Bewerbungszwecken, alles anderen mache ich von Zuhause aus.
Die letzte EGV. die ich unterschrieben hatte, ist abgelaufen, seit nem Monat.  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 00:02:49 So. 10.Mai 2020
Danke für Deine Info.

Ich habe mir schon echte Sorgen darum gemacht, ob Du was über ihren Anschuss oder von denen ausgeliehenden Laptop gemacht hast.
Das Chefduzen-Team hat das Thema Bekloppt GmbH auch besprochen und haben ensprechend deiner Sicherheit ja nachgeholfen.  ;)

Das heißt, wir begrüßen es sehr, wenn Du deine Erlebnisse bei der Bekloppt GmbH hier beschreibst. Es dient nicht nur unserem Interesse,
das Du den Mist mental schadensfrei überstehst. Auch anderen Erwerbslosen, die deine Erfahrungen hier lesen, soll es Entscheidungshilfe
geben, ob sie sich auf Bekloppt GmbH einlassen oder lieber die Finger davon lassen.

Standardmäßig wird ja möglichen Kanidaten erst mal das blau vom Himmel erzählt was sie so tolles machen und angeblich
eine hohe Erfolgsquote haben und blabla. Hauptsache Du wirst neugierig und sie bekommen Dich am Haken, dich als Teilnehmer_in
zu gewinnen..
Mit voller Hoffnung, das es eventuell was bringen könnte, lässt sich gutgläubiger Mensch darauf ein und sobald die Teilnahmevereinbarung
und Datenschutzeinwilligung unterschrieben ist, sitzt Teilnehmer_in wie eine Maus in der Falle und kommt ohne Sanktionsgefahr so
schnell nicht wieder raus.. Allerdings gibt es ja noch den gelben Joker Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, doch manche Maßnahmen sind
so konzipiert, das sie sich automatisch un die Zeit verlängern wie Teilnehmer_in krank geschrieben war.
Wie läuft das bei Euch in der Beziehung ? Modular oder dynamisch ?

Ich beschäftige mich auch mit der Problematik, die zwichen Teilnehmer_innen und ihrem Coach auftauchen und versuche so weit ich kann
Gecouchte darin zu unterstützen, das sie die sogenannte "Hirnwaschmaschiene" (NLP) überstehen.

Wenn Du die Kraft und Muße hast, kann ich Dir ein Erklärbär-Video empfehlen, wo ein Coach sehr gut und verständlich vermittelt, wie das
Denkorgan manipuliert werden kann. Er nimmt zwar Beichspiele aus der Werbewelt und Händlertum aber das was Du da ertragen musst
ist da nicht weit von entfernt. Vor allen Dingen geht man dir anbei an die Ohren und Augen.

Ich wünsche Dir beim Video "Aha-Effeckte" die dier dabei helfen, dir die richtigen Filter zu basteln, damit dein Gemüt verschont bleibt.
Weiter sind wir ja schon im Bilde, was Bekloppt GmbH ist und solange Du keine persönlichen Daten von Vortänzer_innen u.s.w. bekannt
gibst und nicht deren Internetanschluss benutzt, hier zu schauen, kann der Laden ja ewig nach dir suchen  ;D

Wenn Du die Scheiße hinter dir hast (Masnahmenende), möchten wir die Pseudonyme aufheben und dann können andere Leser_innen
nachvollziehen wo das so abgeht.

Von "Gruppen-Pseudo-Therapie" (Wir sind ja hier jetzt ein tolles Team blabla..), weiter zu Fragebögen, die man dort so ausfüllen soll etc.

Denn es ist nicht alles an Verarschungstechniken sprich "Hirnwaschmaschiene" erlaubt und meiner Erfahrungen nach vergreifen sich
manche Maßnahmenträger in diese Richtung, weil es schön einfach für die Pädagogen und Vortänzer_innen ist und so der Rubel
bequemer in ihre Taschen rollt..

Die Maßnahmenträger müssen beim Regionalen Einkaufszentrum (REZ) ein sogenanntes Los einreichen.
Darin müssen sie ihre Intregrationskonzepte darstellen und wenn das den Erwartungshaltungen der BA entspricht und preismäßig
günstiger klingt, wie die Konkurrenz dann bekommen sie die Zulassung und schon kann das losgehen mit den Zuweisungen der
Erwerbslosen in die Maßnahme..
Problematisch an diesen Ausschreibungsverfahren ist, das bei den bereits zugelassenen Trägern danach nur noch anlassbezogen
nachgeprüft wird, ob die Masnahmenträger sich auch wirklich daran halten, was sie angeboten haben..

Die BA macht nicht jeden Scheiß mit aber das Kontrolling wird nach der Zulassung vernachlässigt und dann enstehen teils übelste
Blüten, wie die Erwerbslosenindustrie ihre Zugewiesenen noch billiger "verarbeiten" können, um Profite zu steigern etc.

Sie gehen da ganz ungeniert und abgewichst vor, die "dummen Erwerbslosen", die ja in ihren Augen als "minderbemittelt" betrachtet
werden, merken das sowiso nicht.. Zweifel kommen ja erst auf, wenn man als Teilnehmer_in bemerkt, da stimmt doch was nicht und
geraten in für sich scheinbar unlösbarem Problem und wollen so schell wie möglich wieder raus. (Gefangen im Hamsterad)

Ich bin jedoch der Ansicht, das es keine unlösbaren Probleme gibt und setze dies dazu ein, erwerbslose dabei zu unterstützen,
das sie ihren Kopf wieder aus der Schinge ziehen können.
Wenn ein Träger schon eine Auszeichnung für ihr Handwerk ergattert haben, fühlen sie sich besonders sicher, da denen von der
BA und REZ vertraut wird a la "Die werden das schon richtig machen, da brauchen wir nicht mehr so hinschauen was wirklich läuft".

Da hat man ja dann erst recht freie Bahn die Erwerbslosen, mit allen Mitteln der Kunst für "Hauptsache Arbeit" gefügich zu machen.
Alles weitere was Arbeitsuchende wollen wie z.B. später genug Geld zu verdienen um z.B. seine Kinder versorgen zu können, interessiert
der Erwerbslosenindustie genau so viel, wie in China ein Sack Reis umfällt.. Elo-Industrie ist ein schmutziges Geschäft, wo Erwerbslose
oft auf der Strecke bleiben.
Wir haben auch schon einige bei illegalen Metoden erwischt, wie z.B. "Betrogen und Belogen"
Deren "schwarzes Schaf ausleben zu wollen" ist gestoppt und haben die Zulassung, weiter Ein Euro Jobber_innen aus zu beuten verloren.

Schaue in Deiner Eingliederungsvereinbarung bitte noch mal genauer nach, ob sie "bis auf weiteres" läuft oder Textbausteine vertreten
sind, die ein Gültigkeitsablauf umschiffen. Das ist leider gängige Praxis..

Nach welchen Paragraphen läuft die Maßnahme eigendlich ? Das findest Du höchstwahrscheinlich in deiner Zuweisung zu Masnahme.
Wenn Du dazu eine Teilnahmevereinbarung und Datenschutzerklärung unterschrieben hast, können wir das vertraulich per
"Meine Mitteilungen" (siehe oben auf der Seite) untersuchen um eine Notbremse zu basteln.

Ist die erschaffen, fühlst Du dich schon mal wohler bei der Sache und kannst daran ziehen, wenn Du es nicht mehr aushälst, die
Maßnahme bis zum vorhergesehenen Ende durch zu ziehen. Jo, das wäre soweit erst mal der Anfang, damit Du nicht unter die Räder kommst..

Nun aber erst zum Video.. Bleib tapfer.. Es lohnt sich.. Mit den Erkenntnissen kannst Du deine Peiniger besser duchschauen   ;D
Dein Bauchgefühl ist also wertvoller wie Du zunächst glaubst.

Mit solidarischen Grüßen Tom  ;)

https://youtu.be/EYtBl3EwLnw

Upps.. Hätte beinah was vergessen..  Willkommen in Forum der Ausgebeuteten  :)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:48:02 So. 10.Mai 2020
Gerne! Und vielen Dank von mir für das liebe Willkommen, und für den Youtube-Link! :)

Ja, das kommt mir sehr bekannt vor, das mit dem "tollen Team", das ganze Gesülze und Geseier der Projektleitung, nach außen sind sie eine glückliche Familie. Dahinter tobt das Chaos. Uns wurde ja die Maßnahme wie Sauerbier angepriesen am 1. Tag und wie glücklich wir uns schätzen dürften, daran teilzunehmen und dass wir damit unsere Teamfähigkeit unter Beweis stellen würden. Wäre ich nicht so neugierig gewesen auf den Rest der Gruppe (was sich nicht gelohnt hat bei den Schäfchen), und hätte ich nicht damit andere, noch schlechtere Maßnahmen vermeiden wollen, wäre ich nach den ersten beiden Probewochen auch nicht geblieben. Man hat nämlich - hört, hört - 2 Wochen Zeit, die Maßnahme zu testen. Bleibt man danach, ist man in der Maßnahme gefangen. Man muss also am Freitag der 2. Woche spätestens den Abgang melden.

Am Ende soll es laut Teilnahmevertrag ein "qualifiziertes Abschlusszertifikat" geben.

Im Vertrag steht nichts, was einen auf den ersten Blick beunruhigen müsste, Krankheitsfall, Urlaub, Schutz der persönlichen Daten der Teilnehmer, etc. Das einzige, was einem zu denken geben sollte, da war ich nachlässig: Der Vertrag wird bei Arbeitsaufnahme aufgelöst, das heißt, man hängt bis zum Ende drin, außer, man findet einen Job. Und Arbeit bzw. Ausbildung ist das Ziel der Maßnahme. Das ist doch kein erfolgsorientiertes Vorgehen, sondern Arbeit durch Abschreckung, oder liege ich da falsch? Der Leidensdruck durch den ganzen Schwachsinn wird so groß, dass einem alles lieber ist, als durchzuhalten.

Ja, NLP, das erinnert mich an eine andere Maßnahme, in der ein NLP-Coach eingeladen war, der der Gruppe was über die Techniken erzählt hat. Ob der Coach in meiner aktuellen Maßnahme das anwendet, kann ich nicht sagen, allerdings finde ich ihn aalglatt. Ab und zu menschelt er, aber sonst ist er am Lächeln und "immer gespannt, was der Tag bringt". Das nervt.
Hab mich dadurch schon ziemlich aus dem Konzept bringen lassen, ein sicheres Zeichen, dass er "toxisch" ist, wie man heute so schön sagt.

Ich schildere mal von Anfang an:

Das Problem mit der Teilnahme entsteht, wenn man mit seinem Arbeitsvermittler über psychische Probleme redet, was man nicht tun sollte, wenn es nicht jemand ist vom Schlag Inge Hannemann. Denn Projekt X ist für Menschen mit psychischen Einschränkungen, was ich besonders perfide finde. Die können sich durch das Affentheater nämlich noch verschlimmern.
Der AV denkt sich aber: Aha, das ist ein Fall für Projekt X! Passiert auch, wenn man sich für Theater interessiert.

Am Anfang gibt es Gruppenübungen zum Auflockern. Das kann ne Menge auslösen und die, die dann am Heulen sind, werden vom sozialpädagogischen Teil aufgefangen. Ist aber ne Nette, mit der habe ich kein Problem. Und die einzig Natürliche in dem Verein. Die Übungen bestehen darin, sich kennenzulernen, die Aufgaben sind banal, Achtsamkeitsübungen, nachgespielte Alltagsszenen, Präsentationen vor der Gruppe zu bestimmten Themen. Wie in der Schule.

Wenn die Gruppe dann "warm geworden ist", findet die Entscheidung über die Teilnahme statt. Bis dahin wird in der Gruppe hin- und her überlegt. Ein paar Aufgeweckte suchen das Weite, solange Zeit ist.
Nach den Probewochen geht es dann mit den Theaterübungen los und die nerven mal richtig, vor allem, weil dann die Gruppendynamik und der Gruppenzwang in Fahrt kommen, obwohl das sehr vom einzelnen abhängt, ich will nicht von meiner Gruppe auf die anderen Projekte schließen. Bei uns erstickt jedenfalls alles in einer warmen, ekligen Harmoniesoße, und wer nicht nach einer Zeit dazugehört oder dazugehören will, der merkt das auch. Es bilden sich Grüppchen mit Handynummerntausch und Verbrüderung bzw. Verschwisterung, wie in der Schule. Einfach peinlich. Bin froh, dass ich nicht dazugehöre, am Anfang hab ich dran geknabbert, aber mittlerweile.....

Es wird ein lächerliches Stück für die Mitarbeiter des Jobcenters und "mögliche Arbeitgeber" aufgeführt, mit Büffet und Pipapo.
Lächerlich heißt, dass wir uns mit dem ganzen verlogenen Gemeinschaftsgetue zum Affen machen. Es werden Flyer gedruckt, Plakate gebastelt, Einladungen rausgeschickt an die "Kontakte", denen man sich präsentiert wie auf dem Viehmarkt, die eigenen Hobbys und Interessen werden mit Gesten dargestellt und kommentiert: "X arbeitet seit .... da und da, freundlich zu den Kunden, blaba..." (DAS hab ich nicht mitgemacht!). War zumindest bei uns die glorreiche Idee.
Mein AV war auch dabei und wollte wissen, wie ich klar käme, ich meinte, dass bei mir alles okay sei, wollte das nicht bei Häppchen und zwischen Tür und Angel regeln. Dabei war gar nichts okay.
Man kommt sich vor wie ein Hanswurst, bis auf die Glückskekse in der Gruppe, die gar nichts mehr mitkriegen und Spaß haben oder was sie darunter verstehen. Ist ja auch menschlich, Spaß haben zu wollen, aber so....
Vordergründig hab ich immer alles brav gelobt, was an Kreativität rüberkommt, das war zum Teil ehrlich gemeint, zum Teil aus Höflichkeit, und dann um nicht aufzufallen. Mittlerweile ist die Schule aber zum Kindergarten verkommen, und es fällt mir immer schwerer, Begeisterung vorzutäuschen und ich leiere meinen Text runter.

Da die Praktikumsphase jetzt auch noch durch Corona auf Eis gelegt wird, rückt die Theaterpremiere in den Vordergrund. Das ist aber nicht Sinn der Sache, es geht um unsere nähere Zukunft, und das macht mich wütend. Der ganze Theatermist ist mir sowas von wurscht! Aber sowas von! Das will aber erstmal keiner gehabt haben, es wird darauf rumgeritten, dass wir uns einbringen sollen. Die psychologischen Zusammenhänge werden nicht angeschaut, warum auch, die sind ja nützlich für die Bekloppt GmbH.

Ganz zu schweigen davon, dass jetzt wieder der hilflose Versuch unternommen wird, uns mit Stellenanzeigen-Börsen zwangszubeschäftigen.
Ich gebe zu, dass ich mehrmals vor dem Jobcoach eingeknickt bin, weil ich immer noch zu wenig "Biß" habe. Nachdem ich mich immerhin getraut habe, kritische Bemerkungen zu machen. Nicht, dass er mich runterputzen würde, das wäre ja gegen das Image. Seine Waffe ist die Wertschätzung, damit werden wir entwaffnet.

Wir mussten bisher zusammengefasst:
- Stellenbörsen in Kleingruppen präsentieren
- eine fiktive Figur mit Eigenschaften ausstatten (okay, ganz witzig, aber wofür soll das gut sein?)
- Berufsbilder im ach so informativen BIZ sammeln und in einer Art Speed-Dating den anderen präsentieren
- Veraltete Unterlagen aus dem Internet auf ihre Nutzbarkeit hin lesen (Lebenslauf, Anschreiben, das Übliche)
- eine "Sedcard" gestalten, bei der wir angeblich Gestaltungsfreiheit hatten, die dann doch nicht eingehalten wurde
- ein "Fotoshooting" über uns ergehen lassen
- die fehlende Struktur des Projekts hinnehmen
- hinnehmen, dass uns erstmal Zeit gelassen wurde, dann aber auf den letzten Drücker alles schnell gehen musste,
weil keine vernünftige und teilnehmergerechte Zeitplanung vorhanden ist
...

Ich wette, wenn ich mit meinem AV über alles rede, danach, wird er mich fragen, warum ich nicht früher das Gespräch gesucht habe. Zu Recht? Keine Ahnung.

Mit solidarischen Grüßen  ;)


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 21:53:17 So. 10.Mai 2020
Interesannt.

Neu ist mir allerdings, das ihr zu Begin erst 2 Wochen Zeit bekommen habt um zu schnuppern, ob die Maßnahme passen könnte.
Habe das so verstanden 2 Wochen "hospitieren" und dann sich erst auf Teilnahmeverpflichtungen einlassen ?
Wie liefen denn die 2 Wochen Probezeit ab ? Mich wundert es, das Du in der Probezeit deine Leidensgenossen noch nicht kennenlernen
konntest. man möchte ja schon gerne wissen, wie das "tolle Team" zusammen gewürfelt ist, bevor man unter Vertrag ist..

Normalerweise werden mögliche Maßnahmekanidaten erst beim JC-Sachbearbeiter "abgefertigt" a la Eingliederungsvereinbarung
unterschreiben und die Zuweisung gefertigt.. Damit ist man quasi schon "gefangen". Dann zum Maßnahmenträger eine
Teilnahmevereinbarung und Datenschutzeinwilligung unterzeichnen.  Dann erst wurde die Katze aus dem Sack gelassen.
Erwerbslos könnten sich ja "unbefangen" beschweren und dafür auch noch Sanktinsfrei entkommen.. Das gönnt man ihenen nicht.

Über das Gelaber "Ihr dürft Euch glücklich schätzen, das ihr bei uns einsteigen dürft" wird erst mal wie ein Lottogewinn empfunden,
was manipullativ voll beabsichtigt ist. Nun hat man den Ball "Pseudo-Lottogewinn" in der Hand und zum zurück spielen musst Du
nun mitmachen wollen sprich deinem Denkorgan auf "Ok. Ich muss Teamfähig sein" einstellen. (Du bekommst was und sollst dafür was
zurück geben. Ob das echt ist, was Du so bekommst, bleibt vorerst des Anleiter sein Geheimnis).

Raffiniert, damit schon mal ein Punkt für die Teilnahmebeurteilung (§ 61 SGB II) beschnüffelt wird (Schlüsselquallifikation Teamfähigkeit).

Ich glaubte auch erst, das ich mich fortbilden könnte. Tatsache war Verwahranstalt mit dubioser Beschäftigung.

Abschrecken möchte man Dich nicht, weil Du bringst dem Laden ja Geld ein. Aber mürbe machen mit sinnfreien Scheiß soll ja dazu führen,
das Du mittels Job ergreifen als "Erfolgreich intregriert" abgehakt werden kannst. Gibt denen eine Vermittlungsprämie und damit ist ihr
Auftrag erfüllt. Ich dache auch erst Huch, was ist das denn ? was Bekloppt GmbH so anbietet aber schimmert schon durch, des das
Projekt "Theater spielen" eher zum Gewnnd ihrers Konzept und Fassade ist.

Sind bei Euch nur Leidensgenossen, die sich für Theater interessieren und beruflich bereits damit bewandert ist oder sind es quer durch
den Salat a la alles mögliche von Erwerbslosen von Ungelernten, Handwerkern bis hin zu Akademiker ?
Ist Projekt X, wo nur Leute hin kommen, denen man unterstellt psychiche Probleme zu haben, also "plüschologische Einzelgespräche"
Pflicht ist oder nur nach Bedarf ? Gibt es da auch sowas, was man als Gruppentherapie a la "plüschologische Gruppenrunde" bezeichnen kann ?

JC-SB kommen ja sehr schnell auf dem Trip mit "Ihnen scheint es seelich nicht gut zu gehen" was als Vermittlungshemmnis eingestuft
wird. Die Krux daran ist, das sich kerngesunde Menschen diffamiert fühlen und damit auf Tauchfühlung gegangen wird dem Elo im seinem
Selbstbewusstein zu verletzen und Elos, die z.B seeliche Schäden durch das H4-Terrorregime erlitten haben, Zuckerbrot a la
"Wir wollen ihnen doch nur helfen" geboten wird. Egal ob ja oder nein. Ergebnis soll sein, Schuldgefühle zu infiltrieren, das man arbeitslos ist,
und gehört zu den Grundlagen der schwarzen Pädagogik.. Besser geht es nicht, eine schummelfreie Diagnose zu erhaschen..

Zum Choach muss ich etwas schmunzeln.. Lächeln, Erwartung viel am Tag erreichen zu wollen und Vertrauen erschleichen..
Das gehört nicht zu NLP aber zur Pädagogik, seinen Klienten blos nichts anmerken lassen, was in seinem Hirn wirklich los ist und Klient
nicht auf dem Trip bringen "Was ist denn mit dem los ?", wie Du so schön als "Aalglatt" bezeichnest. Volltreffer.

NLP ist eine Pseudowissenschaft die teils funzt, je nach dem wie ausgeschlafen und gelehrt der Anwender ist. Es werden anbei im Dialog
mit seinem Opfer gezielt Zustände im innerren des Opfer erzeugt wie Neugierde, Freude, Bestätigung bis hin zum Distress.
Einfaches Beispiel : Erst Neugierde wecken, wie toll das Produkt ist, dann Kaufwille "programmieren" a la Ist nur heute im Sonderangebot.
Die meisten Pädagogen und Plüschologen mixen sich ihre Werkzeugkiste aus mehreren Bereichen zusammen, wo auch Teile von
schwarzer Pädagogik und NLP auffindbar sind. Manchmal schwer zu durchschauen.. Verarscher will ja nicht auffliegen Nööch ?..

Jo, wenn du aus deinem eigenem Konzept geräts, kann mann davon ausgehen, das Coach toxisch ist.. Muss dir ja dazwischen fummeln können.

Du redest vom Arbeitsvermittler (AV) vom Jobcenter oder hast Du im Projekt X bei Bekloppt Gmbh neben dem Coach auch noch eine weitere
Person am Pelz der sich auch AV nennt ?

Könnte ich als Außenstehender mir das "Propaganda-Theaterstück" auch anschauen oder werden die Teilnehmer_innen nur den Leuten
vorgeführt, die direkt mit Arbeitsvermittlung und Unternehmertum zu tun haben ?
Was sind das für Theaterstücke (Inhalte) ?

Im Theater-Projekt von dem ich sprach waren echte Schauspieler_innen und weitere die mit Theater etc. beruflich bewandert sind.
Dort wurde ein 2 stündiges Theaterstück gegeben, was nicht mit Erwerbslosigkeit etc. zu tun hatte. Außenstehende konnten sich auch ein
Ticket kaufen und es war so nicht sichtbar, das es sich um Ein-Euro-Jobberinnen handelte. Das Sozialgeheimnis blieb bei den
Erwerbslosen also gewahrt.

Nun ist ja die Praktikumsphase regelrecht ausgefallen..

Weist Du, wie das hätte laufen sollen ? Praktikum selber suchen oder wird Praktikunsstelle verviert und wie lange würde das praktikum laufen ?

Was meinte Dein Coach mit zu wenig "Biß" Nicht genug begeistert, dich auf die Suche nach einem Job zu machen a la Teilnehmerin hat noch nicht
perfeckt die Lächelmaske auf oder Du seist nicht fleißig genug ? Was wollte Coach damit ausreizen ?

Aber ich staune da schon Bauklötze, was die von Euch erwarten und versuchen, den Leuten im Hirn rumschrauben zu wollen..

Musstet ihr auch sone Selbsteinschätzungsformulare oder Fragebögen beantworten, wo das Zeitlimit so eng gesetzt war, das man keine
Zeit haben sollte lange zu überlegen sondern das an Antwort angekreutzt werden soll, was der Erste Einfall zur Frage im Kopf kommt ?
Was für Fragen standen da so, wie viel ungefähr und wie lange hattest Du Zeit dazu ?

Mit solidarischen Grüßen Tom  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:59:22 Mo. 11.Mai 2020
Das mit zu wenig Biß ist mein Fazit über mich, das stimmt leider  :( Deshalb bin ich in den letzten Maßnahmen (dazu mehr über die Mitteilungen ;)) auch sang- und klanglos untergegangen. Und letzte Coach war ein Exemplar, das kann ich Dir sagen.

Bei uns ist alles quer durch den Salat, wie Du vermutet hattest, von Theaterprofis in der Gruppe kann ich nur träumen, das Sozialgeheimnis bleibt leider nicht gewahrt bei der Aufführung, im Gegenteil, es wird laut herausgetrötet, wozu das Ganze gedacht ist, nämlich "Interesse beim Arbeitgeber zu wecken" und jeder erfährt, dass wir Elos sind.
Wenn Du bei der Mini-Aufführung vor ein paar Monaten hättest Mäuschen spielen können, dann wär Dir schlecht geworden, darauf wette ich. Nach dem "Stück" gab es nämlich eine Vorstellungs- und Fragerunde mit Friede, Freude, Eierkuchen, und es wurde nochmal breitgetreten, wozu das ganze "Projekt" gut sein soll, damit es auch der letzte Idiot unter den Anwesenden kapiert.

Das Stück, das noch bevorsteht, besteht aus einer Aneinanderreihung von Szenen zum Thema Kommunikation und Gruppendynamik, in anderen Gruppen ist das was nach Shakespeare, oder ein Krimi, oder ein Frauenthema, je nach Abstimmung. Viel Raum zur Mitbestimmung haben wir leider nicht, da der theaterpädagogische Teil fleißig dirigiert.
Jo, als Außenstehender könntest Du mit einer Einladung dabei sein, ansonsten sind da nur JC-Leute und mögliche "Kontakte".
Obwohl ich schon Zuschauerkommentare gelesen hab, bei denen ich mir nicht sicher war, ob die auch ohne Einladung Zuschauer waren. Kann aber auch ein anderes Bundesland gewesen sein, die Bande treibt ja fast deutschlandweit ihr Unwesen.
Oder ein anderes Projekt der gleichen Firma.

Mit dem AV meinte ich den vom JC, genau  :) Super auf den Punkt gebracht mit der Diagnose. Für mich grenzt das an Missbrauch von Schutzbefohlenen. Auf jeden Fall finde ich es unverantwortlich, Leute mit psychischen Problemen auf diese Art "helfen" zu wollen. Leider hab ich das während der ersten beiden Wochen nicht geschnallt, sonst hätte ich aussteigen können.
Doch, es ist so, dass die Gruppe sich in den ersten 2 Wochen kennenlernt und danach wird entschieden. An sich seriös und ne gute Sache, wenn der verdammte Herdentrieb nicht wäre. Und die Befürchtung, dass nach dem Absprung schlechtere Maßnahmen drohen. Das war auch der Grund, warum ich geblieben bin, auch wenn der AV meinte, dass die Teilnahme freiwillig ist. Trau schau wem.

Das Praktikum ist eins, das wir uns selber suchen sollen, das wird nicht vermittelt. Das mit dem Selbsteinschätzungsbogen
hatten wir auch, genau, das war aber für unsere Unterlagen, im Grunde Zeitverschwendung. Hab den ganzen Mist ins Altpapier geschmissen, ich kenn mich ja auch so.

Mit solidarischen Grüßen  ;)


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 16:37:16 Mo. 11.Mai 2020
Moin  :)

Das Du zu wenig Biß hättest, solltest Du besser nicht zu sehr auf deine Waagschale werfen. Du weißt ja selbst am besten,
was dir liegt und worauf Du nicht kannst, Wichtig bei solchen "fortgeschrittenen" Maßnahmen ist, das sie die Teilnehmer_innen
sich zwar selbst erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Das sollte jedoch nicht soweit ausarten, das Teilnehmer sich
total verbiegen sollte und nach Beendigung der Maßname nicht noch mehr Schuldgefühle haben, weil man kein Job hat.

Die Erfolgsquoten der meisten Maßnamenträger lassen zu wünschen übrig.. Wie sollte es auch anders sein, wenn der Arbeitsmarkt
sich so entwickelt hat, das man als Arbeitsuchender verdammt viel Glück braucht, ein passenden Job zu finden, von dem man
leben kann ?

Wie ich damals den Ein-Euro-Job gemacht habe ging es dem Träger offenbar darum, ihre Teilnehmer bis ca. 2 Monate vor dem
offiziellen Ende schön in Ruhe und für "den Verein" akkern zu lassen. Das ging so ein halbes Jahr, wo keine Bewerbungen und
so gewuppt werden mussten und Teilnehmer empfanden das a la "Schön, das ich vom Jobcenter eine Pause habe und wenn ich
hier arbeite habe ich noch bis maximal 160 Euro mehr. Besser das, als mich wieder vom SB (AV) wieder thyrannisiern zu lassen"

Verständlich, das die Systematik wie geölt als Vorteil gegenüber der Vollerwerbslosigkeit empfunden wurde. Kann man den
Teilnehmern auch nicht verdenken.
Die letzten 2 Monate wurden dann vom Träger dazu genutzt, das Teilnehmer mit allen Mitteln der "Intensivbetreuung" ihre
Bewerbungsunterlagen aktuallisiert und aufgehübscht wurden. Dann ging es hart zur Sache. Bewerben, das die Schwarte kracht,
hauptsache die Überführung vom Ein-Euro-Job zu einem Job in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Wenn dies klappe, gab es
für den Träger 1000 Euro "Erfolgsprämie" und Bewertungspunkte, die zum Erhalt der Zulassung sehr wichtig war. Hatte der
Teilnehmer Pech und fand nix, wurde um 2 Monate der EEJ verlängert, der den Bewerbungsterror verlängerte..

Im Sinne der BA und co. alles korrekt und legitim..

Hintergründe und intensiver Blick hinter den Kulissen konnte ich ja dann als Anleiter wuppen.. Unglücklich verlaufen, wenn man
ein "popeligen EEJ" erpresserisch mittels Einstellung als Mitarbeiter kaufen will, damit die Gewerkschaftsähnlichen Betrebungen
endlich eingedämmt werden können Nööch ? Allein die die Bezeichnung, die ich als Mitarbeiter statt "Anleiter" aufhübschend
bekam.. Ich könnte kotzen, wie hoch mann kakken sollte. Nix mit "Fachpraktischer Personalentwickler" statt "Anleiter".. Es war voll
spannend, mir wie ein "Untersuchungs-Agent" vor zu kommen. Dieser Spagat und Herausforderung war extrem und ich bereue nichts.
Das Gegenteil war der Fall.. Einen großkotzigen Träger das Handwerk geplättet zu haben und damit ca. 160 EEJ-Plätze zerstört zu
haben. Das gab mir Genugtuung, die "Veräppelungsstrategien" das Licht aus zu blasen.
Würde ich immer wieder tun, bin jedoch damals wie ich aus dem Tiegerkäfig raus war und zugeschagen habe "verbrannt" und kein Träger
wollte mich mehr haben.. Schüff :'(
Kam vermutlich auf die "schwarze Liste a la Vorsicht Maulwurf" Hatte den Vorteil nie wieder Sinnlosmasnahmen mitmachen zu müssen
und wenn was geboten wurde, dann nur echte Weiterbildung. Für mich hatte sich das "sich wehren" voll gelohnt. (Ahnte ich vorher nicht.)

In der Tat. Wie Du hier angefangen hast, deine Maßnahmenerlebnisse zu beschreiben dachte ich erst "Ok.. die Erwerbslosenindustrie
ist ja im Bezug "Konzeptentwicklung und Fortentwicklung besonders kreativ".
Das ganze ohne den Erwerbslosen zu fragen "Wie können wir Sie unterstützen oder was halten Sie denn für richtig ober was könnte man
besser machen ?" Feedbacks von Teilnehmern waren "unsinnig", da sie die Module und Ablaufpläne ihres Konzept kritisieren könnten.

Wenn ich sowas mit machen müsste, würde ich mich mehr damit beschäftigen, wie ich deren Konzept in die Suppe rotzen könnte.
Nebenbei würde ich ein sogenanntes Arbeitstagebuch führen, damit ich mich später, weil ich z.B. diese Propaganda-Show voll
versaut habe, belegen kann, warum ich das tat also denen die Maskerade runter reißen kann.
Infos zum Hintergrund des Gebahren, wie Gekuschel zu Arbeit und Praktikumsgebern etc. zu erhaschen, unterstreichen den Schutz vor Repressionen.

Jo, ich konnte es meinem Gewissen nicht antun, das nach mir weitere Elos diese "Hier alles supi und Toll" Welt zum Opfer werden.
Problematisch, das viele Elos nach Beendigung seelich fertig sind und sich im Anschluss wieder mit ihrem AV beim JC abkämpfen
müssen.. Mich wudert es kein Stück, das viele Elos seelich nieder geschlagen sind. Ob das eine Nebenwirkung oder strategisch
mutwillig fabriziert wird, kann ich nicht belegen aber vermuten, das damit das Hineinpressen von Elos in Dreckjobs besser flutscht.
(H4-Systematik).

Bedauerlich, das Du deine Fragebögen und so im Altpapier entsorgst hast.. Mich würden alleinig nur die Fragestellungen interessieren
und darauf abklopfen, ob die Ersteller der Fragebögen was vom Lafayette Ronald Hubbard abgekupfert haben..

In Hamburg konnten wir das schon nachweisen und das gab dem Träger mächtig Ärger.. Sie wurden dann vor der Wahl gestellt, entweder
Fragebögen einstampfen und weitere Anwendung zu unterlassen oder sie verlieren die Zulassung und kriegen keine Zugewiesenen mehr.
Laut Verträge und Regularien zwichen BA und Masnamenträger ist die Anwendung solcher Metoden verboten.
Verdächtig oft diese Ankreuz-Fragenbögen oder die mit einer kurzen Antwort  unter Zeitdruck ausgefüllt werden sollen..

Ich hoffe, Du bist jetzt etwas besser gegen psychologischen Einflüssen gewappnet, die Dir nicht gut tun und dein Bauchgefühl signallisiert
dir ja, wann Du dein Schutzschild / Filter zum Denkorgan gebrauchen solltest..  :)

Ich wünsche Dir viel Kraft, den Mist duch zu stehen und wenn Du dich zur Maßnahme auskotzen möchtes, kannst Du das hier gerne
weiter tun. (Villeicht auch gans gut so, das Corona Euch vor der "Intensivbetreuung" etwas verschont ?)

Daumendrück Tom  ;)

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:12:51 Di. 12.Mai 2020
Moin  ;)

Danke fürs Daumendrücken  ;)

Zitat von: Onkel Tom am 16:37:16 Mo. 11.Mai 2020

Bedauerlich, das Du deine Fragebögen und so im Altpapier entsorgst hast.. Mich würden alleinig nur die Fragestellungen interessieren
und darauf abklopfen, ob die Ersteller der Fragebögen was vom Lafayette Ronald Hubbard abgekupfert haben..

In Hamburg konnten wir das schon nachweisen und das gab dem Träger mächtig Ärger.. Sie wurden dann vor der Wahl gestellt, entweder
Fragebögen einstampfen und weitere Anwendung zu unterlassen oder sie verlieren die Zulassung und kriegen keine Zugewiesenen mehr.
Laut Verträge und Regularien zwichen BA und Masnamenträger ist die Anwendung solcher Metoden verboten.
Verdächtig oft diese Ankreuz-Fragenbögen oder die mit einer kurzen Antwort  unter Zeitdruck ausgefüllt werden sollen..


Huch, Glück gehabt, so toll treiben sie es bei uns nicht, das waren normale Papiere aus dem Internet, mit dem üblichen Teamfähigkeit-Empathie-Wertschätzung-Blabla auf einer Skala von bla bis bla, aber nichts davon von Hubbard (der hieß Lafayette mit Vornamen???) und ohne Zeitdruck. Wir mussten die Bögen auch nicht abgeben, die waren für unsren Schnellhefter zuhause. Wie sahen denn bei Euch die Bögen aus? Waren da auch private, intime Dinge, die Ihr einschätzen solltet? Liest sich ja heftig, die Sache in Hamburg  :o.

Bei uns lief es auch erst entspannt, und dann sollte langsam auf die Tube gedrückt werden, weil die Struktur nicht durchdacht ist und der Theateranteil ist zu groß und es ist etwas chaotisch.
Den Effekt, den Du beschreibst, kenne ich gut, nur dass es bei uns sanfter abgeht, man bekommt schon einen Wink mit dem Zaunpfahl in Sachen Bewerbung, aber ohne dieses "Du musst, das JC verlangt, etc.". Den Druck machen wir uns in der Gruppe eher selber. Schwein gehabt, ist aber trotzdem ärgerlich, ich vermisse ein klares Vorgehen Schritt für Schritt, man wird einfach durch die Gruppe zu sehr vom Wesentlichen abgelenkt. Und nachmittags ist Feierabend und man will nichts mehr machen, weil der Kopf voll ist vom ganzen Theater.

Ja, das macht Sinn, der ganze Mechanismus. Danke  ;).
Schreibe Dir heute noch mehr über meine letzte Maßnahme, per PN.

Mit solidarischen Grüßen  :)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 19:10:24 Di. 12.Mai 2020
Was läuft denn bei Euch chaotisch ab ? Mit dem Begriff "Chaotisch" allein, kann ich nichts anfangen..
Könnte ja alles mögliche sein..

Im Normalfall sind die Projekte bei Maßnahmenträger bis in die kleinen Details meist in Modulen klar
strukturiert. Zumindest auf dem Papier, sonst würden die ihre Zulassung nicht bekommen..
Hast Du, wie Du beim AV dazu beraten worden bist, ein Informationsflayer dazu bekommen ?
In diesen Dingern sind Stichpunktmäßige Infos enthalten, die das Projekt grob beschreiben.

Zu den Fragebögen, die ich kennenlernen durfte, wurde alles außer was unter dem Privatgeheimnis
fällt ausgeschnüffelt. Schulden, Familie und häußliche Verhältnisse. Habe sowas gern mit k.A. befüllt.

Welche Fragebögen aus dem Internet wurden bei Euch durchgezogen ? Link(s) dazu bitte..

Leser_innen möchten ja gern wissen, was sie erwarten und besser für sich entscheiden können, ob sie
bei Bekloppt GmbH mitmachen würden. Darin sehe ich auch den Sinn unseres Dialog im offenen Bereich.
Sone Infos zählen ja auch nicht zu den "Betriebsgeheimnissen" etc..  ;)

Nun habe ich Dir ja versprochen, wie ein "Echtes Zeugnis" aussehen kann.. Der Teilnehmer hatte sich
zur Maßnahme auch was anderes vorgestellt, war entäuscht. Er bemerkte, das der Hase ganz anders
hoppelt, die ihm eher schaden als fördern. Gegen negative Einflüsse hat er sich dann abgeschirmt und
sich gegen sogenannte "Dequallifizierungsstrategien" des Trägers zur Wehr gesetzt..

Klaro, das Teilnehmer, die nicht mehr Pflegeleicht sind gern als Querolannten bestempelt werden,
hauptsache des Trägers Hände bleiben rein, beziehungsweise "Alles nur der Teilnehmer schuld".

Biddeschöön  :)

https://www.elo-forum.org/threads/beurteilungspraxis-bei-coaching-massnahmen-auch-16i-und-datenschutz-akademiker-uebrigens-auch-nicht-verschont.213337/

Zu deinem Zertifikat vermute ich leider, das es sich um ein sogenanntes Teilnahmezertifikat handelt, womit
Du wohl kaum einen Arbeitgeber positiv beeindrucken kannst.. Die meisten Papiere, die von Masnahmenträgern
später eine Bewerbungsmappe aufhübschen soll, finden bei AGs keine Anerkennung und bewirken oft das
Gegenteil, das nämlich der Eindruck aufkommt "Soso Bewerber_in musste also fit gemacht werden. Da muss
doch was dran sein, das Schwierigkeiten auftauchen, wenn ich die Person einstelle ?.."

Viel wichtiger ist die sogenannte "Leistungs und Verhaltensbeurteilung (LuV), die der Träger nach Beendigung
der Maßname bei deinem AV auf dem Tisch landet und dein "persönliches Profil" darlegt. SBs ist sowas das
wichtigste, damit Elos nach der Beschnüffelung bei der Maßnahme besser "händeln" können.

Dies ist jedoch nicht bei jeder Maßnahme so. Es kommt anbei darauf an, welcher Förderparagraph dahinter steckt.
Daher Du mir diesen noch nicht genannt hast, kann ich nicht einschätzen, was Dein Zertifikat also wert ist.

Ob Du das bei deinen künftigen Bewerbungsbemühungen zu deinem Vorteil beitüten solltest oder besser deiner
Analhygiene zuführen solltest, kann ich Dir anhand des fehlenden §... SGB II / SGB III nicht sagen oder einordnen.

M.s.G. Tom ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 19:16:37 Fr. 15.Mai 2020
Moin  ;)

Sehr interessant, der Link, das mit der Beurteilung ist ein starkes Stück!  :o

Und hier der Teilnahmevertrag der Bekloppt GmbH unter pic-upload, danke für den Link!

https://www.pic-upload.de/view-36714914/1.jpg.html
https://www.pic-upload.de/view-36714916/2.jpg.html
https://www.pic-upload.de/view-36714915/3.jpg.html
https://www.pic-upload.de/view-36714918/4.jpg.html
https://www.pic-upload.de/view-36714917/5.jpg.html

M.s.G.  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 20:09:11 Fr. 15.Mai 2020
Da hast Du recht, chaotisch ist ein weiter Begriff.

Ich meinte damit:

- dass es keinen klaren, logischen und schrittweisen Aufbau und kein detailliertes Konzept gibt, und das bei 9 Monaten
- dass manche Übungen aus Hilflosigkeit und um die Zeit zu füllen wiederholt werden, wie z.B. das "Sich-gegenseitig-Stellenbörsen-vorstellen", obwohl wir alle lesen können und alle die gleichen Unterlagen bekommen
- dass Absprachen nicht eingehalten werden, wie z.B. beim Wunsch nach Schwarz-Weiß-Fotos für unsere Kurzbewerbung. Einmal heißt es: geht, dann wieder nicht, erst darf man mitbestimmen, dann wird wieder alles über den Haufen geworfen.
- dass wir bei den Aufgaben ständig unterbrochen werden, um zu erfahren, wie lange wir noch brauchen, das nervt, und man kann sich nicht konzentrieren
- dass wir ins BIZ geschickt werden, um Berufsbilder zu recherchieren, was total veraltet ist
- dass uns erst Zeit gelassen wird und dann, wenn es knapp wird, mit den Aufgaben auf die Tube gedrückt wird
- dass das Vorgehen insgesamt nicht professionell (genug) ist
...

Insgesamt ist alles ziemlich überholt.

Einen Flyer habe ich nie bekommen, weil ich bei der Info-Veranstaltung nicht dabei war und sozusagen nachgeschoben wurde.

Ein Zertifikat wird es geben, zum Abschluss, mit der Analhygiene solltest Du hier richtig liegen, weil es kein qualifizierter geförderter Abschluss ist (der Paragraf ist nirgendwo aufgeführt) , sondern eine Art Beschäftigungstherapie.

M.s.G.  ;)


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 18:20:17 Mo. 12.Oktober 2020
Hier ein TV-Clip über defakto aus Niedersachsen mit den dümmsten aller Ausreden, die sich je ein Maßnahmeträger ausgedacht hat, um Geld abzuzocken:

https://www.youtube.com/watch?v=8sFgF8F6Ra0

Da kann einem wirklich schlecht werden, oder?

Die schlimmsten Auswüchse für mich waren:

- der Stuhlkreis mit Morgen- und Mittagsrunde zur Begrüßung und Verabschiedung.

- das ,,Forum der Begegnung". Ebenfalls wie auf dem Viehmarkt haben sich ein paar aus der Gruppe geopfert und in einer ,,coolen Choreographie" den Gästen präsentiert: Mitarbeitern aus Arbeitsvermittlung + Arbeitgeberservice. Die haben dann die Sedcards vom einen oder anderen mitgenommen. Allzu viele geladene Gäste kamen aber nicht, was wohl dem guten Geschmack, der Selbstachtung, dem gesunden Menschenverstand oder einfach dem vorweihnachtlichen Stress geschuldet war.

- die Premiere: Die ,,erwiesenermaßen teamfähige Gruppe" bekam Blumen und blumige Worte zum Abschied.

- die sinnlose Herumhockerei am Bühnenrand während der Proben und der Zwang für die Nicht-Schauspielenden, sich den den ganzen lächerlichen Mist live mit anzusehen.

- die Besuche der Zuständigen vom Jobcenter, denen eine heile Welt vorgeheuchelt wurde.

- das ständige Geseier über "die Gruppe".

So, das war`s zum Thema defakto.

Hier noch ein großartiger Vortrag von Christel T.  aus Berlin über die Psychodynamik in Hartz IV, den ich jedem empfehlen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=9kDrUkbe9ac&t=717s

Ich hoffe, dass den ganzen Trägerbuden endlich der Garaus gemacht wird bzw. dass sich endlich KOMPETENTE Fachkräfte als Coaches anbieten, die wirklich auf Augenhöhe mit Menschen in Hartz IV umgehen können und wollen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Fritz Linow am 19:45:17 Mo. 12.Oktober 2020
Zitat von: horrorexitmytoday am 18:20:17 Mo. 12.Oktober 2020
(...)
Da kann einem wirklich schlecht werden, oder?
(...)

Ich konnte es nicht bis zum Ende schauen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 21:34:29 Mo. 12.Oktober 2020
Hab das erste Video komplett gesehn.
Und komm' mir nach Strich und Faden verarscht vor.  >:(
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 23:05:17 Mo. 12.Oktober 2020
@horrorexitmytoday

Vielen Dank für dein Beitrag.  :D

Jo, sone Maßnahmen sind ja die Spitze des Eisberges an Hirnwaschversuche an Erwerbslose.
Selbstverknallter Erwerbslosenindustrieller merkt seine Einschäge selbst nicht mehr  >:(
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:43:28 Di. 13.Oktober 2020
Zitat von: Tiefrot am 21:34:29 Mo. 12.Oktober 2020
Hab das erste Video komplett gesehn.
Und komm' mir nach Strich und Faden verarscht vor.  >:(

Jo, kein Wunder! Am ersten Tag der Maßnahme haben wir auch so einen Quark zu hören bekommen, von wegen Beweis unserer Teamfähigkeit und blabla  >:(

Zitat von: Onkel Tom am 23:05:17 Mo. 12.Oktober 2020
Vielen Dank für dein Beitrag.  :D

Gern geschehen, Tom!  :D

Hätte gern auch die "Premiere" bei youtube hochgeladen und reingestellt, das hatte aber gegen die Persönlichkeitsrechte verstoßen. Schade....  ;) Wenn diese Rechte immer so ernst genommen würden wie bei Foto- und Videomaterial, dann wären wir schon einen Schritt weiter.

Zitat von: Fritz Linow am 19:45:17 Mo. 12.Oktober 2020
Ich konnte es nicht bis zum Ende schauen.

Verstehe ich gut, es tut schon körperlich weh, der Leiterin bei ihren scheinheiligen Rechtfertigungen zuzuhören. Das mit den Pinguinen war auch extrem!

Ziemlich perfide finde ich, dass der Zusammenhalt der Gruppe gefördert und gezielt gelenkt wird, die Teilnehmer werden manipuliert, so dass Einzelne, die aus der Reihe tanzen, unangenehm auffallen. Die Solidarität, die in anderen Maßnahmen eher unerwünscht ist, wird hier Mittel zum Zweck. Deswegen ist auch die Hemmschwelle, sich zu beschweren, ziemlich hoch.

Was auch mehr als unverschämt war: Die Anregung des Jobcoachs, die Maßnahme im Lebenslauf aufzuführen, um zu zeigen, dass ich "nicht nur auf der faulen Haut gelegen hätte". Da hat´s mir die Sprache verschlagen.

Welcher normal tickende Arbeitgeber reagiert NICHT mit Mitleid und Ekel, wenn er sowas liest???

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: BGS am 19:13:15 Di. 13.Oktober 2020
Die Brandrede gefällt mir gut, von wann ist diese? 2012?

Und so gut wie nix ist seitdem geschehen?

MfG

BGS
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 19:49:29 Di. 13.Oktober 2020
Zitat von: BGS am 19:13:15 Di. 13.Oktober 2020
Die Brandrede gefällt mir gut, von wann ist diese? 2012?

Und so gut wie nix ist seitdem geschehen?

MfG

BGS

Ja, die Rede ist echt stark, tolle Aktivistin. Ist im Januar 2014 reingestellt worden, kann aber natürlich auch älter sein.

Stimmt, da hat sich nix getan, bis auf die Änderung im November, dass jetzt "nur" noch um 30% gekürzt werden darf....

Solidarische Grüße
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 11:50:21 Mi. 11.November 2020
Hallo, ich bin`s wieder,

bin momentan im Jobcoaching. Ob das ein Maßnahmenterror ist, kann ich noch nicht sagen, dauert erst 2 Wochen, auf jeden Fall bin ich gerade ziemlich sauer.

1. Es sieht so aus, dass Tom recht hatte mit seiner Warnung, nicht zuviel persönliches Zeug von sich zu erzählen. Zumal die ganzen Coaches mit ihren tollen Weiterbildungen immer glauben, überlegen zu sein bzw. zwanghaft überlegen sein wollen. Das Schlimme ist auch, dass es bei mir die ganze Mühe, die ich mir damit gegeben habe, psychisch stabiler zu werden, über den Haufen geworfen hat, weil der ganze Dreck durch die Gespräche wieder hochgespült wird und mich ziemlich fertigmacht.

2. Möchte in Zukunft mit Menschen arbeiten und selber gerne in den Coaching-Bereich. Dummerweise habe ich Angst vor dem Telefonieren, also vor der Kaltakquise, weshalb meine Befähigung für diesen Bereich angezweifelt wird. Was soll das? Es geht doch um die Empathie, die man mitbringt, und nicht nur darum, ob man gerne zum Hörer greift. Habe das Gefühl, dass hier so eine Türsteher-Mentalität bei den Coaches herrscht, nach dem Motto: Wenn wir das und das nicht bei dir sehen, hast du keine Chance/raten wir ab/wirst du es schwer haben....

Hat jemand von Euch Erfahrung mit solchen Situationen?

LG
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 13:01:40 Mi. 11.November 2020
Nun ja, das primäre Ziel eines Jobcoachings ist deine Zurichtung zur Ware.
Denen ist es Scheißegal, was du machen willst, es geht hier nur um Verkäuflichkeit.
Außerdem brauchst du auch nicht zu erwarten, das du von der evtl. daraus folgenden
Tätigkeit leben kannst. Das läuft ausschließlich auf eine Existenz als Leihsklave,
Selbständiger oder anderen Prekärmist hinaus.

Wünsche dir einen starken und stabilen Charakter, und eine
exakte Vorstellung davon, was du beruflich willst. Anders
wirst du den Müll nicht (halbwegs) unbeschadet überstehen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 15:28:12 Mi. 11.November 2020
Soso.. Erst im Coachingbereich gequält worden und für die Zukunft ins selbe Boot springen wollen ?..
Glaubst Du, Du könntest dann etwas besser machen ? Ganz schwer.. Vorgaben von Vorgesetzten
machen es möglich, andere genau so veräppeln zu müssen, wie es einen selbst geschehen ist..
Emphatie kannst Du voll zu Hause lassen, wenn so ein Job angesagt ist. Sonst kämst Du auf Dauer
nicht klar.. Für zwischen 11,20 bis 18 Euronen brutto /h als Springer-Selbständig ? Viel Spaß  :o
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:27:46 Fr. 20.November 2020
Erstmal vielen Dank für die guten Wünsche und Eure Antworten.

Ja, dieser Bereich reizt mich sehr, allerdings auf einer anderen Schiene. Mir geht es wirklich darum, dass es meinem Gegenüber nach dem Gespräch besser geht als vorher. Nach dem, was ich beobachtet habe, ist es aber tatsächlich wenig aussichtsreich, sich speziell auf das Jobcoaching einzulassen.

Habe jetzt noch ein paar Wochen vor mir, und bisher keinen Praktikumsplatz. Im Grunde ist die Maßnahme auch mit 2 Monaten zu kurz gehalten um wirklich an einer Strategie zu arbeiten, solange die Gespräche keine einheitliche Dauer haben, d.h. mal eine halbe, dann wieder anderthalb Stunden und das Ganze 1-2 mal pro Woche. Die Coaches sind nett, aber auch etwas festgelegt in ihrem Erfahrungshorizont, was für die Teilnehmer möglich ist und was nicht. Und die Vorschläge haben mit meinen Zielen auch nicht viel zu tun.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 14:30:38 Fr. 20.November 2020
Ich kann dazu nur warnen, in die Coaching-Ebene ein zu steigen !
Sobald das JC/BA ihre Finanzfettfinger dabei hat, hat es sich mit gut gemeinten Vorsätzen
komplett erledigt..

Wenn Du dir privat Wissen dazu aneignest, um damit z.B. Freunde etc. zu unterstützen, sich
gegen daherservierten Zwangscoaching zu wappnen, finde ich das klasse.

Ansonsten ist es wie auf einer Hühnerleiter a la von oben herunter zu scheißen.

Ich habe 3 Monate Ein-Euro-Job-Anleiter gemacht und zwichen den Mitarbeitergesprächen mit
Teilnehmern und ohne Teilnehmer wie bei sogenannten Teambesprechungen waren extrem
unterschiedlich. Zum TN in erster Lienie freundliches Gesicht zeigen und Honig um den
Bart zwecks "bei Laune halten" und in Teambesprechungen kam ich mir schon in einem
Club vor, wo Sozialdarvinismus hoch gelobt und ausgetobt wird..

Knirscht es im Gebälk, weil z.B. Teilnehmer Kritiken üben, wird ratzfatz "ausgesondert".

Als Coach kannst Du nur dann was werden, wenn Du nicht im Kreise der beauftragten Dritten der
BA arbeiten kannst und die JC/BA unabhängigen Stellen sind rar..

Mein Wissen in diesem Bereichen setze ich dazu ein, das Elos sich gegen Manipullation durch
Coaching wappnen können..

Wenn ein JC-SB meint Elo mit plüschologischen Drucksprüchen zulabern zu müssen, hilft z.B. der
Spruch "So können wir nicht miteinander reden !". Dieser Satz kommt aus dem Ausbilderbereich..
(Arbeitspädagogik)

Ich hoffe, das Du Zukunftsplanung ohne mitmischen des JC wuppst. Mit dem JC wird das garantiert
nichts, weil JC nur verwaltet.. Noch bist du jung genug, auf dem normalen Ausbildungsmarkt was
zu finden.. Mit jeder Sinnlosmaßnahme reißen sich die Lücken in deiner Berufsbiografie größer, was
fast jeden AG dazu veranlasst §45-SGB 3 Erfahrene nicht ein zu stellen..
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:08:51 Sa. 21.November 2020
Super mit dem Satz aus der Arbeitspädagogik, danke für den Tipp! ;D

Hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist, obwohl, Jobcoaches trau ich mittlerweile so ziemlich alles zu. Was weiß ich, was meine hinter meinem Rücken reden. Was kamen denn in der Teambesprechung für Sprüche über die Teilnehmer, nur so ungefähr, damit ich mir ein Bild machen kann? Sozialdarwinismus liest sich ja übel....







Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: tleary am 21:04:04 Sa. 21.November 2020
"Aus dem Tollhaus", Teil 1 & 2. Weitere Episoden mit dir sind vermutlich noch geplant, wenn du nicht versuchst, da auf Teufel-komm-raus davon wegzukommen.

Aber was mich als Außenstehenden, der sowas noch nie mitgemacht hat, brennend interessieren würde: Was passiert eigentlich, wenn du überhaupt nichts von dir preisgeben willst? - Da wird der Druck der Coaches dann wohl ins Unermessliche wachsen, von wegen du seist "nicht teamfähig", ein "Querulant", "Mießmacher" und sowieso ein "Arbeitsverweigerer". Schließlich wird mit Ausschluß und natürlich späterer Sanktion gedroht. Denn man ist dann ja für den modernen Arbeitsmarkt, der unbedingte Teamfähigigkeit" fordert, nicht geeignet.

Naja, werde ich hoffentlich nie erleben, was in solchen "Tollhäusern" finanziert vom Staat, alles passiert. Und das nur, damit ein paar sonst wohl arbeitslose Sozialpädagogen sich vom Staat durchfüttern lassen können. Von deren "Chefs" ganz zu schweigen.

Die Projektleiterin:

Zitat
"Diese 13 Pinguine wurden zurückgelassen und müssen sich nun zu einer neuen Gruppe formatieren."

Sollte natürlich "formieren" heißen. Disketten "formatiert" man. Das heißt dann, der Inhalt wird gelöscht... So wie das Hirn der Teilnehmer dabei, die sich zu so einer Darstellung erniedrigen. - Insofern schon unabsichtlich richtig.

Aber ist auch egal, welchen Schwachsinn so ein unnützer Akademiker von sich gibt. Hauptsache es klingt irgendwie schlau, und seine Anpassungsleistung während des Studiums wird vom System durch im weiteren Berufsleben unnütze "Sozial"arbeit ordentlich bezahlt.

Zitat von: horrorexitmytoday am 18:20:17 Mo. 12.Oktober 2020
Ich hoffe, dass den ganzen Trägerbuden endlich der Garaus gemacht wird bzw. dass sich endlich KOMPETENTE Fachkräfte als Coaches anbieten, die wirklich auf Augenhöhe mit Menschen in Hartz IV umgehen können und wollen.
Wie? - Sollen sie jetzt verschwinden, oder nur mit "besserqualifizierteren Mitarbeitern" das gleiche böse Spiel unendlich weitertreiben können? - Ich plädiere fürs erstere.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:10:00 So. 22.November 2020
Sehr gute Fragen!

- Aus dem Theaterwahnsinn bin ich seit 6 Monaten raus. Corona hat uns die Praktikumsphase zerstört, geplant waren 4-6 Wochen im Mai/Juni.

- Das würde mich auch brennend interessieren, habe leider niemanden erlebt, der es versucht hat, wir waren alle ziemlich willfährig.
Wenn man das innerhalb der ersten 2 Wochen probiert hätte - die waren ja zum Testen gedacht - dann hätte nicht soviel passieren können, nur danach, bei verbindlicher Teilnahme. Da muss man aber schon ordentlich Pfeffer haben, um gegen die Gruppendynamik anzugehen.
Ich wünsche dir jedenfalls auch, dass du weiterhin davon verschont bleibst.

- Das Formatieren ist mir gar nicht aufgefallen, hörst du immer so gut hin? Das gefällt mir :)

- Werde auch nicht schlau daraus, wofür sich Pädagogen hergeben, auf jeden Fall gibt es in dieser Berufsgruppe mehr Leute mit blinden Flecken, als ich dachte.

- ich plädiere auch für Ersteres, hatte mich aber falsch ausgedrückt. Die Trägerbuden gehören geschlossen. In die Jobcenter gehören Coaches, die was draufhaben und Kontakte haben und Know-How und die sich für jeden Einzelnen Zeit nehmen. Wirtschaftspsychologen, so was meinte ich, für Einzelcoachings. Und vor allem FREIWILLIG und nach Bedarf. Kein Tertia oder bfz oder Beschäftigungsgesellschaften mehr oder so ein Zeug, was ich erlebt habe. Vor allem aber müssen endlich richtige Weiterbildungen finanziert werden, dass es nur so kracht. Solange aber in den JC keine Fachkräfte mit Spaß an der Arbeit sitzen, sondern frustrierte Gespenster, die den Arbeitslosen die Butter auf dem Brot nicht gönnen, wird sich wohl nichts ändern.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 22:16:53 Mo. 23.November 2020
Zitat von: tleary am 21:04:04 Sa. 21.November 2020
Aber was mich als Außenstehenden, der sowas noch nie mitgemacht hat, brennend interessieren würde: Was passiert eigentlich, wenn du überhaupt nichts von dir preisgeben willst? - Da wird der Druck der Coaches dann wohl ins Unermessliche wachsen, von wegen du seist "nicht teamfähig", ein "Querulant", "Mießmacher" und sowieso ein "Arbeitsverweigerer". Schließlich wird mit Ausschluß und natürlich späterer Sanktion gedroht. Denn man ist dann ja für den modernen Arbeitsmarkt, der unbedingte Teamfähigigkeit" fordert, geeignet.

Stimmt, mit der Teamfähigkeit wird alles begründet und entschuldigt, und es ist abenteuerlich, in welche Schubladen man gesteckt wird.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 11:38:08 Mo. 07.Dezember 2020
Kleiner Nachtrag:

Sollte jemand von euch mal bei Tertia o.a. Trägern im systemischen Coaching sitzen und der Coach ist Heilpraktiker für Psychotherapie o.ä. und kommt euch mit Esoterik (Weltanschauungen, Bachblüten, Feinstoffliches, Klangschalen, Aufstellungen usw.), dann ruft bitte bei der Sektenberatung an, die kennen sich aus, und zeigt es dann beim JC an. Das geht gar nicht! Teilnehmer müssen sich nicht mit so einem Schwachsinn behelligen lassen, wir haben besseres zu tun, gell?  ;)

LG  :)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 11:04:22 Di. 08.Dezember 2020
Sie kommen in der Anfangsphase gern mit einem Fragebogen, der unter Zeitlimit ausgefüllt
werden soll, ohne sich Gedanken zu machen, was man nun antworten soll..

Diese Dinger sind meines Erachten gefährlich, weil sie nur nach Dingen abklopfen, wo die
Schwächen des "Probannten" liegen. Diese "Schnell-Fragebögen sind aus anderen Fragebögen
zusammen gepusselt und dort lassen sich oft auch Fragestellungen (ca. 30..60%) finden, die
auch im Fragebogen (124 Fragen) der Syntologen vertreten sind.

Da sind die Träger besonders nervös, wenn diese Fragebögen (blanko) das Haus verlassen..
2007 ist es mir gelungen, einen Träger zu überführen, die sich Unterstützung der SO ins Haus
geholt / gesogen haben, was im Bezug Aushorchen und Manipullieren angeht.

Frau Kaberta, die in Hamburg als Sektenbeauftragte tätig war, hatte sich das Beweismaterial
zur Brust genommen ind jo, jemande, die ihren Auftrag ernst nahm und sich von niemanden
beirren oder "zwangsumarmen" ließ. Sachaaaaade, das sie "abgesetzt" wurde..  :'(

Diese manipullative Psychoscheiße lässt sich nur dann bekämpfen, wenn sie durchschaut ist.
Mit oder ohne Fachkompetenzen.. Ohne dauert es nur etwas länger und nur bis dahin gelingt
es Pädagogen und Plüschologen, ihre Kanidaten zu belügen und zu betrügen..

In der Erwerbslosenindustrie wird da mit dem Feuer gespielt.. Interesannt wäre es, das zu
beleuchten und ein Seminar für Erwerbslose zu schaffen, sie gegen derartige Übergriffe zu
rüsten. Solange diese Decksäcke nicht via Auge und Ohr unter die Schädeldecke ihrer Opfer
schlüpfen können, beißen sie auf Granit..  ;D

Probiert es aus, das es denen zunächst wichtig ist, "Zugang her zu stellen"..
Vertrauensreschleichung vs. Gesundem Misstrauen.

"Aber wir wollen ihnen doch nur helfen." , "Warum stehen Sie uns so misstrauisch gegenüber ?"
"Haben Sie vor mir Angst ?" sind erste Lockerungsübungen des Anleiters etc, die nicht beantwortet
werden sollten.. Darüber nach zu denken, sollte man besser zu hause machen, damit zum
Tatzeitpunkt keine unbewusste, ungewollte "Könnte-Antwort" mittels Gestig oder Verhaltensreaktion
folgt..

Naja, komische Spielchien, die das zu untersuchende Opfer jedoch beherrschen kann  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: MarcoW75 am 14:19:44 Sa. 12.Dezember 2020
Zitat von: horrorexitmytoday am 12:10:00 So. 22.November 2020
- Aus dem Theaterwahnsinn bin ich seit 6 Monaten raus. Corona hat uns die Praktikumsphase zerstört, geplant waren 4-6 Wochen im Mai/Juni.

Nur der Neugierde halber...das sollte ein stinknormales Praktikum in der Wirtschaft werden ? Da hast du nichts verpasst. Ich war schon in etlichen solcher Maßnahmen, jedesmal war ein Prakitkum dabei und mit ist aus diesen Maßnahmen kein einziger Teilnehmer bekannt, der tatsächlich übernommen wurde. Auch wenn einem diese Praktika mit Sprüchen ala "Streng dich an, die suchen gerade Personal!" u.ä. schmackhaft gemacht werden sollen.  Ich war früher auch so dämlich, mir da den Hintern aufzureißen und wurde -wie wohl die meisten Praktikanten- mit den gleichen hohlen Phrasen in die Wüste geschickt:  "Deine Leistungen reichen nicht!" (ach..40% mehr als die normalen Angestellten sind zu wenig ?). Oder auch: "Du passt nicht ins Team!" (weil man bei -15° nicht mit den Rauchern auf dem Hof steht,obwohl man gar nicht  qualmt ?).  Oder ganz beliebt auch dieser Spruch: "Uns ist gerade ein Großauftrag weggebrochen!" (ach...deswegen schieben die Leute seit Wochen Überstunden).   Worauf ich hinaus will: ich kann niemandem raten, sich in einem Praktikum irgendwie den Hintern aufzureißen, es wird einem sowieso nicht gedankt.


ZitatDie Trägerbuden gehören geschlossen.

Diese Trägerbuden sind sowieso nur Gelddruckmaschinen für die Gründer und Parkmöglichkeit für "Dozenten" oder "Coaches", die selbst auf dem freien Arbeitsmarkt auch kein Bein auf den Boden kriegen würden, wenn sie sich dort auch so aufführen wie innerhalb dieser Maßnahmen. Insbesondere ist es interessant, was für Sachen diese Mitarbeiter der Maßnahmeträger sonst noch so nebenbei machen. Bei einem Maßnahmeträger hatte dieser Leiter dieser Außenstelle nur nur diesen Job, sondern war auch gleich noch der Bürgermeister eines Dorfs mit 1300 Einwohnern und zusätzlich noch selbstständiger Versicherungsvertreter. Da fragt man sich doch, wie mies die in diesen Funktionen sind, wenn sie trotzdem noch zusätzlich den Sessel bei so einem Maßrahmeveranstalter wärmen müssen.


ZitatIn die Jobcenter gehören Coaches, die was draufhaben und Kontakte haben und Know-How und die sich für jeden Einzelnen Zeit nehmen.

Kann ich nur unterstützen. Aber möglichst ein wenig nach Branchen geteilt, nicht nur welche, die sich für "Dr.Allwissend" halten und von jedem Bereich nur ein bißchen, aber nichts so wirklich gut wissen. Man kann nicht erwarten, dass jemand, der sich beispielsweise bei den Anforderungen für soziale Berufe gut auskennt, das auch für Bauberufe oder IT-Berufe beherrscht. 


ZitatVor allem aber müssen endlich richtige Weiterbildungen finanziert werden, dass es nur so kracht.

Hier sind wieder die Maßnahmeveranstalter gefragt. Diese müssten erstmal von ihrem Gewinnmaximierungswahn runterkommen.  Es müssten dann Kurse angeboten werden, die WIRKLICH an die Anforderungen der Teilnehmer angepasst sind und nicht etwa ein Mischmasch aus Leuten unterschiedlicher Qualifikation sind. Die bisher übliche Praxis, blutige Anfänger mit Profis zusammenzustecken und zu hoffen, dass die einen was von den anderen lernen, ist vollkommen weltfremd. Stattdessen teilen sich die Teilnehmer meist in 2 Gruppen und bleiben unter sich. Genau das hab ich erst vor knapp einem Jahr in einem Java-Kurs wieder erlebt. In diesem Kurs haben von 24 Leuten genau 4 (!) Leute das Maßnahmeziel erreicht, weil nicht nach Anfängern und Fortgeschrittenen unterschieden wurde.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:16:36 So. 13.Dezember 2020
@ Tom:

Zitat"Aber wir wollen ihnen doch nur helfen." , "Warum stehen Sie uns so misstrauisch gegenüber ?"
"Haben Sie vor mir Angst ?"
Das ist ja die ganz perfide Sorte! :o Vielleicht hilft es, an der Stelle einfach laut zu lachen. ;D

@ MarcoW75:

Ich unterstreiche alles, was Du sagst.

Wegen des Praktikums: Das war unterschiedlich, manche von uns haben sich bei Trägern beworben, andere bei städtischen Einrichtungen, ein paar auch in der freien Wirtschaft.
Was mir bei den Sprüchen einfällt: "Die suchen gerade händeringend..." ist so was, an das ich mich erinnern kann.
Werde mittlerweile aggressiv, wenn ich das höre. Entweder ist nichts dahinter oder aber die Bedingungen sind so besch...eiden, dass sich keiner drauf einlassen will.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 14:45:20 Mo. 14.Dezember 2020
Moin  :)

Naja, die Töne, die Teilnehmer_innen zu sogenannten Aktivierungs-Maßnahmen (45er Maßnahmen)
so zu hören bekommen, dienen ja dem Aufbau einer Vertrauensbasis, um mit dem Teilnehmenden
"arbeiten" zu können. Die meisten haben mit dem JC schon ihre Erfahrungen sammeln müssen, was
den Misstrauenspegel nach und nach deutlich erhöht und wenn SB bemerkt, das Erwerbslose_r sich
gegenüber dem SB verschlossen hat, kommt eine 45er-Maßnahme ganz recht "Lockerung" herbei
zu führen und über die Hintertür weitere Daten des Teilnehmers zu sammeln, die dann in Form
einer Verhaltens und Leistungsbeurteilung (LuV) zum SB übermittelt werden.

SO-Allüren sind in der Trägerschaft laut REZ-Verträge verboten und lässt sich das beweisen, verlieren
sie ihre AZAW-Zulassung..

Was die Dozenten und Coaches angeht, erscheint mir die Erwerbslosenindustrie etwas runter gewirtschaftet
zu sein, sprich die Reallöhne sind durch Konkurenzverhalten der Träger deutlich gefallen.

Für ein Anleiterposten (mit Ausbilder-Eignungs-Urkunde) gab es 2006 noch ca. 22 Euronen brutto/h.
Derzeit bewegt sich die Pauschale pro Teilnehmerstunde ca 17 Euronen Umsatz für den Träger.
Wieviel anbei für den einzelnen Dozenten übrig bleibt, ist mir nicht bekannt, habe jedoch 2013 zu
hören bekommen, das Honorarkräfte mit unter auf 11,20 Euro Brutto kommen, also nah am Mindestlohn.

Anfänglich war es denen wohl nicht bewusst, was die BA so vor hatte etc.. Heute sind solche Stellen
außerhalb des JC-Organismus ratzfatz vergriffen und der Rest darf sich vertraglich bedingt vom REZ
vorschreiben lassen, wie sie zu coachen und zu betreuen zu haben.

Dies engt die "erarbeitende Methodik" stark ein, weil man dafür viel Zeit und Geduld braucht.
Mit einer sogenannten Bewertungsmatrix wird der Trägerschaft mächtig Beine gemacht, ein
Mindesterfolg einstreichen zu müssen, um für das nächste Jahr an den Ausschreibungen, die
bei www.evergabe-online.com zum Oktober-Dezember ausgeschrieben werden, teilnehmen zu
können. Geschäftlich drumherum ist es genau so perfide geworden und 2013 ist es mir leider
nicht gelungen, auf einer Gewerkschaftsfachtagung eine solidarische Basis von Weiterbildung
(FB5-HH) und Erwerbslosen her zu stellen.
Meine Argumennte kamen nur bei vereinzelten Dozenten a la "Der Mann hat Recht.. Wir können
von Erwerbslosen keine Solidarität erwarten, wenn wir sie weiterhin beim Jobcenter in die Pfanne
hauen."

Die Veranstalter der Tagung lammentierten von Solidarität ausüben aber das dazu ein ehrlicher
Umgang mit Teilnehmer_innen notwendig ist, möchten sie nicht hören. Der Glaube, das sich
Erwerbslose zwecks Instrumentallisierung vor dem Karren spannen lassen können war stärker,
zumal bei der Gewerkschaftsführung deutliche Grenzen zwichen den Interessensgruppen
gehegt und gepflegt wird..

Zu einem Aufklärungssemiar wird es noch sehr lange dauern.. Schon alleine deswegen, weil
das Zusammentragen von Infos und Dokumennten bei Erwerbslosen äußerst schwer ist.

Naja, das Hamsterrad Hartz 4 wird sich solange weiter drehen, bis Elos klar geworden ist, das sie
mit den Spielregeln der SGB-Gesetzgebung von vornherein auf der Verliererseite stehen.
Zwichenerfolge, wie z.B. eine Maßnahme abwehren, sind zu verzeichnen doch täglich grüßt das
Murmeltier und kaum ist das eine geschafft, kommt die nächste Zuweisung oder EGV..

Neue Testballons bezüglich "Verfolgungsbetreuungs-Maßnahmen" für 2021 sind auch geplant und
was sie vergessen oder ignorieren, das sie es mit erwachsenen Menschen zu tun haben.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:59:46 Do. 14.Januar 2021
Hallo zusammen,

nachträglich noch ein gutes neues Jahr für alle hier und natürlich Gesundheit!

Meine Frage im Moment ist: Wie drückt man ein Einzelcoaching durch, wie bekommt man den Vermittlungsgutschein? Hat es Sinn, sich an den Teamleiter zu wenden, wenn der AV nicht mitspielt, oder an den Ombudsmann? Hab keinen Bock mehr, mich mit den unqualifizierten Vorschlägen meines AV rumzuärgern, der hat keine Ahnung....

Was mir auch wichtig ist: Wie wendet man einen EEJ ab, vor allem, wenn in der EGV davon keine Rede ist? Mir schwant nichts Gutes, und ich will vorbereitet sein. Danke schon mal für Eure Antworten!

Liebe Grüße!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 22:28:35 Do. 14.Januar 2021
Zitat von: horrorexitmytoday am 13:59:46 Do. 14.Januar 2021
...
Meine Frage im Moment ist: Wie drückt man ein Einzelcoaching durch, wie bekommt man den Vermittlungsgutschein? Hat es Sinn, sich an den Teamleiter zu wenden, wenn der AV nicht mitspielt, oder an den Ombudsmann? Hab keinen Bock mehr, mich mit den unqualifizierten Vorschlägen meines AV rumzuärgern, der hat keine Ahnung....
...

Wie ? Hast Du immer noch nicht begriffen, das von dem BA-Leistungsservice finanzierte Coachings der größte
Schrott ist, den man sich antuen kann ??

Weiter gehören diese Dinge zu den sogenannten "Kann-Leistungen". Wenn dein AV dir etwas nicht an "aktiven
Leistungen" bewilligen will, kannst Du dich bei anderen Stellen ganz schön lächerlich machen, um einem Coaching
nach Maßgabe §16 SGB II in Verbindung mit § 45 SGB III  zu betteln..

Rechtlich betrachtet wird Dir erklärt was der Unterschied zwichen "kann", "soll" und "muss" ist und dann darfst Du
dich wieder ins H4-Hamsterrad begeben..

Entweder saupreisgünstig akkern gehen oder um das ALG II bammeln und nach Belieben des SB mal wieder
eine Sinnlosmaßnahme absolvieren..

Sorry, "Coach" ist kein rechtlich geschützter Begriff und echte Coaches, die z.B. Uni-Abgänger_innen mit frisch
gebackenen Diplom coachen, schlagen sich die Hände auf dem Kopf, wenn sie die sogenannten
Leistungsbeschreibungen aus Ausschreibungen der Vergabestellen dieser "Hartz-4-Maßnahmen" lesen..

Naja "Gehirnwäscherei" oder "Arbeitserziehung" sind ja Begriffe, die sich im "JC-Organismus" ungern blicken lassen.

Du vergeudest Dir damit nur die Zeit, die dir später fehlt.. Zerschieße dir damit nicht deine Berufsbiografie...
Teilnahmenachweise an diesen Maßnahmen heften Dir nur das Preisschild "Saubillig und macht alles" an die
Brust..

Sorry, musste ich jetzt mal raus lassen.. Befasse Dich mal besser mit echter Fortbildung.  ;)

Wenn Dir das in rot gefärbte begegnet, weißt Du darüber Bescheid, das es sich um Sinnlosigkeit zuzüglich
Übergrifflichkeiten ins Private, Ausspionieren und weitere Entrechtungsbereitschafts handelt.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 08:27:58 Fr. 15.Januar 2021
Doch, das hab ich begriffen, ganz ruhig bleiben, Tom, bitte, nicht verzweifeln  ;). Das mit "kann", "muss" und "soll" auch. Und betteln will ich auch nicht. ich habe dem AV lediglich einen Vorschlag unterbreitet.

Und bei dem Coaching, das ich meine, handelt es sich tatsächlich um ein professionelles. Die arbeiten zwar auch mit AVGS, bieten aber Einzelcoachings an, keine "Wir hocken alle in einem Raum mit verstaubten PCs und spielen den ganzen Tag Solitär"-Maßnahmen. Und ein Zertifikat, mit dem ich mir was kaputtmache, gibt es auch nicht. Brauche einfach einen Blick von außen auf meine Ideen.

Zur Fortbildung sage ich gern was per PN, Feind könnte mitlesen.  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 11:46:37 Fr. 15.Januar 2021
Zitat von: horrorexitmytoday am 08:27:58 Fr. 15.Januar 2021
...
Und bei dem Coaching, das ich meine, handelt es sich tatsächlich um ein professionelles. Die arbeiten zwar auch mit AVGS, bieten aber Einzelcoachings an, keine "Wir hocken alle in einem Raum mit verstaubten PCs und spielen den ganzen Tag Solitär"-Maßnahmen. Und ein Zertifikat, mit dem ich mir was kaputtmache, gibt es auch nicht. Brauche einfach einen Blick von außen auf meine Ideen.
...

Nee danke  :P

Wenn Du meinst, das Du dir im Kopp rumschrauben lassen musst, bin ich der falsche Ansprechpartner..

Um sich selbst zu reflektieren gibbet auch im Web was zu finden oder Freunde, mit denen man reden kann
Selbstfindung klappt dann am besten, wenn das JC keine Fettfinger mit drinne hat.. (Ausnahme = BIZ)

Eine Beurteilung a la "Hurra, mach dich vor dem JC nackig.." ist ja auch anbei immer am Start..
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:31:10 Fr. 15.Januar 2021
Schaumer mal....
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:07:59 Mi. 03.Februar 2021
Okay, da bin ich wieder, nächste Woche fängt mein Coaching mit AVGS an.
An dieser Stelle möchte ich sagen: Auch wenn die Coaches noch so einen netten Eindruck machen, solltet Ihr nichts, was Euch gesagt wird, als objektiv sehen. Mir wurde z.B. beim Kennenlernen gesagt, dass AG keine Azubis über 40 einstellen. Allerdings gibt es Artikel im Netz, die genau das Gegenteil vermitteln, da man mit 40+ als lebenserfahrener und zuverlässiger gilt.

Auf jeden Fall solltet Ihr auf Euer Bauchgefühl hören. Es gibt Leute, die Euch pushen und euphorisch machen, das legt sich aber ganz schnell wieder. Und erzählt nix Privates, geht niemanden was an, Ihr könnt nie wissen, ob Ihr nicht manipuliert werdet und ob das nicht gegen Euch verwendet wird. Hab ich früher in einer Maßnahme erlebt und jetzt auch wieder.

Insofern hat Tom bisher mit allem recht behalten, vor allem: wenn Ihr irgendwie alleine klarkommt und kein Problem habt mit Schüchternheit o.ä., fragt nie von Euch aus nach Maßnahmen, die braucht Ihr nicht.

Im Zweifelsfall an James Bond denken: "Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot." Und bei Trägern kann man nicht misstrauisch genug sein. Es gibt sicher vereinzelt ganz tolle Leute, mit denen man prima arbeiten kann, aber das sind Ausnahmen.

Bin trotzdem gespannt auf die nächsten 5 Wochen, ich passe auf wie ein Luchs und berichte im Anschluss.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 14:11:29 Mi. 03.Februar 2021
Zitat von: horrorexitmytoday am 12:07:59 Mi. 03.Februar 2021
Okay, da bin ich wieder, nächste Woche fängt mein Coaching mit AVGS an.
...

Könntest ja dazu für Dich selbst eine sogenannte Studienakte anlegen.. Da kommen alle Dokumennte
rein wie Fragebögen in Kopie / Handyfotos etc. Anbei noch "Arbeitsbericht".. Halt das, was ein echter
Auszubildender auch macht...

Daher Du sowiso Neugierde an der Sache bekommen hast, wäre es doch sinnvoll, mit 2 Gesichtern
dort hin zu gehen.. Das 2.te (Papiernessi und Nachvollziehbarkeit des ganzen) Gesicht könnte Dir auch
Sicherheit darin bieten, wenn man dir z.B. mittels Beurteilung auf dem Koffer kackt..  :)

Zitat
...
Mir wurde z.B. beim Kennenlernen gesagt, dass AG keine Azubis über 40 einstellen. Allerdings gibt es Artikel im Netz, die genau das Gegenteil vermitteln, da man mit 40+ als lebenserfahrener und zuverlässiger gilt.
...

Dieser Widerspruch spiegelt wieder, das es Coach nur darum geht, deine ökonomische Verwertbarkeit auf
dem Markt zu bringen.. Wenn Du dadurch im Grabbelkorb landest, wo sich die Leihbuden runter bücken
und Du gefunden wurdest, ist der Auftrag für den "beauftragten dritten" fast erledigt. Abschlussbericht ans
JC und zur "Bewertungsmatrix" seines Arbeitgeber positiv beigetragen.. Abgeharkt.

Zitat
...
Auf jeden Fall solltet Ihr auf Euer Bauchgefühl hören. Es gibt Leute, die Euch pushen und euphorisch machen, das legt sich aber ganz schnell wieder. Und erzählt nix Privates, geht niemanden was an, Ihr könnt nie wissen, ob Ihr nicht manipuliert werdet und ob das nicht gegen Euch verwendet wird. Hab ich früher in einer Maßnahme erlebt und jetzt auch wieder.
...

Bauchgefühl ist gut und blos keine Hektik in der Kommunikation mit denen..
Erfahrungsberichte, wie Maßnahmenträger am Hirn des Erwerbslosen herum schrauben wollen, sind
rar und könnten in anonymisierter Form Grundlage dafür bieten, wie weitere Kanidaten sich rüsten
können.

Zitat
...
Bin trotzdem gespannt auf die nächsten 5 Wochen, ich passe auf wie ein Luchs und berichte im Anschluss.

Jo, ich auch, was anbei raus kommt und komm nicht unter die Räder.  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 09:50:28 Do. 04.Februar 2021
Hi Tom  :)

gute Idee, ich mach auf jeden Fall ein Protokoll nach jeder Sitzung. Und das stelle ich dann hier rein, anonymisiert natürlich, dann kann jeder, der mag, den Coaching-Verlauf live mitverfolgen. Ist vielleicht besser, als erst 5 Wochen abzuwarten....

Fühl mich nach dem Beratungsgespräch in jedem Fall irgendwie manipuliert, sonst wär mir nicht so mulmig. Leider kann ich nicht mehr zurückrudern, sonst würde ich davon die Finger gelassen haben. Alleine das sagt ja schon was aus, oder?

Deswegen noch mal die Warnung: Finger weg vom AVGS. Auch wenn die Coaching-Leute noch so sympathisch rüberkommen, und das Programm bei denen vielversprechend ist, es spielt keine Rolle, die kochen alle nur mit Wasser. Schaut erstmal alleine, was geht. Ansonsten lieber versuchen, einen Bildungsgutschein durchzudrücken.

Hoffe, ich habe nochmal mehr Glück als Verstand.  ;).

Bis denne :)

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:25:37 Mo. 08.Februar 2021
Der erste Termin:
- Vortrag über verschiedene Menschentypen und was diese brauchen, herausgearbeitet, welche Anteile ich habe (extrovertiert, introvertiert, dominant, sachlich).
- Über Probleme im Umfeld und meine Glaubenssätze geredet. Wurde ziemlich persönlich. Bin immer noch ziemlich aufgewühlt und sehe manche Aussagen des Coaches durchaus kritisch.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:15:36 Di. 09.Februar 2021
Was ich in jedem Fall am Coaching nicht mag, sind "Hausaufgaben". Wenn ich Ideen und Fragen habe, schreibe ich mir die sowieso auf, ich will aber nicht dazu verpflichtet werden. Weiß jetzt nicht, wer noch Erfahrung damit hat und das so bescheuert findet wie ich....
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 16:26:44 Di. 09.Februar 2021
Was ich in jedem Fall am Coaching nicht mag, ist dieser Seelenstriptease:
Zitat von: horrorexitmytoday am 16:25:37 Mo. 08.Februar 2021
...Menschentypen ... welche Anteile ich habe (extrovertiert, introvertiert, dominant, sachlich).
...Wurde ziemlich persönlich...

Jobcenter sollten sich um den Lebenunterhalt ihrer "Kunden" (??) kümmern und ihnen offene Arbeitsstellen, falls vorhanden, anbieten.

Ansonsten sollen sie die Fresse halten und den Erwerbslosen in einer ohnehin schwierigen Lebenssituation nicht noch zu nahe treten. Diese Psychokacke gehört sich nicht!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 17:05:47 Di. 09.Februar 2021
ZitatAnsonsten sollen sie die Fresse halten und den Erwerbslosen in einer ohnehin schwierigen Lebenssituation nicht noch zu nahe treten. Diese Psychokacke gehört sich nicht !

@ Kuddel: Sehe ich ähnlich. Vor allem bin ich hinterher ziemlich verkatert. Das Schlimme ist, dass im Moment meine Wunsch-Therapeuten keinen Platz anbieten können und ich deswegen dem Coach viel anvertraue, was nicht ohne ist.

Der Coach hat zwar eine psychologische Weiterbildung und die ganze Persönlichkeitsanalyse soll mir helfen, gezielter auf Jobsuche zu gehen, trotzdem bin ich etwas ratlos, weil ich nicht weiß, ob das Ganze wirtschaftlich so anerkannt ist, wie behauptet wird. Vor allem diese Einstellung, man könne alles erreichen, was man will, macht mich skeptisch.

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 20:39:49 Di. 09.Februar 2021
Ist doch der völlige Schwachsinn!

Zitatsoll mir helfen, gezielter auf Jobsuche zu gehen

Du merkst doch selbst, ob schlichtweg keine oder keine akzeptablen Jobs angeboten werden, oder ob einer dir zusagt. Dazu brauchst du doch keinen Psychocoach.

Laß dir nur nix einreden.

Ich sehe es etwa so: Das Jobcenter ist keine Einrichtung zur Hilfe der Erwerbslosen.
Es ist ein Horrorinstrument, das den Erwerbslosen zwar am Leben erhalten soll (als potentielle Arbeitskraft), ihn oder sie aber so lange demütigt, bis er/sie so zermürbt ist und jeden unwürdigen Drecksjob annimmt oder von der Familie oder Kleinkriminalität lebt, nur um dem zu entkommen.

Hinter dem Jobcenter steckt ein Filz aus Unternehmerverband und DGB. Und weil der DGB so brav für Ruhe unter der Arbeiterschaft sorgt, darf er sich die Taschen füllen bei der Maßnahmenindustrie. Da bereichern sich einige, doch die Erwerbslosen profitieren von diesem Papperlapapp nicht. Für sie ist es (bestenfalls) Zeitverschwendung.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 22:13:38 Di. 09.Februar 2021
ZitatDu merkst doch selbst, ob schlichtweg keine oder keine akzeptablen Jobs angeboten werden, oder ob einer dir zusagt. Dazu brauchst du doch keinen Psychocoach.

Ok. Ich merke, dass die ganzen Warnungen hier keine Horrorgeschichten sind. Leider muss ich noch ein paar Wochen absitzen, der AVGS ist eingelöst und ich kann nicht mehr zurücktreten, ohne die Maßnahme abzubrechen und sanktioniert zu werden.
Wenn ich dran denke, was ich dem Coach alles erzählt habe.... >:(

Das war garantiert die letzte Maßnahme, die ich freiwillig mitgemacht habe.
Was kann ich denn jetzt im Moment überhaupt noch machen, um das Ruder rumzureißen?
Das mit meiner Gutgläubigkeit ist ja unerträglich, ich müsste vor mir selbst geschützt werden!!! :'(

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 16:39:09 Mi. 10.Februar 2021
Zitat
...
Das war garantiert die letzte Maßnahme, die ich freiwillig mitgemacht habe.
Was kann ich denn jetzt im Moment überhaupt noch machen, um das Ruder rumzureißen?
Das mit meiner Gutgläubigkeit ist ja unerträglich, ich müsste vor mir selbst geschützt werden!!! :'(

Daher Du höchstwahrscheinlich Vertragsbedingt (EGV.. AVGS.. TN-Vereinbarungsen etc) in diese Sache
einzementiert bist, kommst Du außer den Weg AU da nicht raus.. Bei solchen Dingern einfach nicht
geschwätzig werden ! Das blöde daran ist, das es auf dem Schreibtisch deines SB landet  :(

Nur Heimerziehungsberichte sind schlimmer..  :P

Das was Du bisher erfahren hast, das die an deine Persönlichkeitsmerkmalen herumlaborieren wollen..

Vergesse nicht, alles an Kopie zu verlangen, was an das JC geht ! Darauf hast Du ein Recht und kannst
besser nachvollziehen, was Papiere vom Maßnahmenträger für Folgen nach sich ziehen können.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 17:54:18 Mi. 10.Februar 2021
Bin immer noch aufgewühlt und sehr auf der Hut, danke für Dein Feedback, Tom.  :)
Mal sehen, was nächste Woche passiert, im Moment konnte ich die Unstimmigkeiten klären, aber es bleibt ein schaler Nachgeschmack.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 09:40:40 Fr. 19.Februar 2021
Ich weiß nicht, ob alle Träger das so machen, auf jeden Fall kam in der letzten Sitzung die Frage: Haben Sie einen Lebenslauf?

Was denken die denn, womit man sich die ganze Zeit beworben hat? Okay, manche machen ganz viel telefonisch oder gehen direkt zu den Betrieben, trotzdem läuft so viel über die Unterlagen, dass ich die Frage zum Quietschen finde. ;D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:46:56 Fr. 19.Februar 2021
In diesem Zusammenhang eine Frage an Euch:

Hat ein Träger es bisher geschafft, Eure Unterlagen so "aufzupeppen", dass Ihr danach Vorteile hattet bei der Jobsuche?

Und, ganz wichtig: Kennt Ihr jemanden, dem es unabhängig von den Unterlagen gelungen ist, einen guten Job zu finden, egal, was ich Lebenslauf steht? Wenn ja, wie ist das gelaufen?

Vielen lieben Dank schon mal für Eure Antworten!


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 15:49:48 Fr. 19.Februar 2021
ZitatHat ein Träger es bisher geschafft, Eure Unterlagen so "aufzupeppen",
dass Ihr danach Vorteile hattet bei der Jobsuche?
Nein. Im Regelfall geht sowas nach hinten los.

ZitatUnd, ganz wichtig: Kennt Ihr jemanden, dem es unabhängig von den
Unterlagen gelungen ist, einen guten Job zu finden, egal, was ich Lebenslauf steht?
Ganz vereinzelte Fäle wirds sicher geben.
Selber ist (mir) nichts bekannt.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 17:34:19 Fr. 19.Februar 2021
Na gut.. Das wird wohl leider noch ein parr schmerzhafte Erfahrungen kosten, bis Teilnehmer_in
endgültig davon überzeugt ist, das diese § 16 SGB-II i.v.m. 45 SGB III - Maßnahmen der Arbeits-
marktpolitik die nötige Camuflage liefert, das H4 "eine Errungenschaft für die Zukunft ist" (Worte
vom heutigen Gasmogul Gerhard Schröder (2004). Weiter "Wir müssen wettbewerbsfähiger und
flexibler werden..".

Warum sollten die Helfershelfer Rücksicht auf den einzelnen Teilnehmer nehmen, was beruflicher
Vorstellungen und Wünsche angeht ?

Warum hat dich Coach überhaupt gefragt ob Du ein Lebenslauf hast ? Um Dir helfen zu wollen ?

Irrtum ! Es galt mit der Frage zu ermitteln, ob Teilnehmer_in soweit selbständig und aktiv seine
Bewerbbungsgeschichten auf die Reihe bekommt und weiter hat Coach eine Arbeitserleichterung
darin, dich besser in seinen Schubladen von "Werkstücken" einordnen zu können..

Die Frage war also reines Messinstrument des Coaches, wie viel Energie im Tank um Bewerbungs /
Arbeitsuchegedöns noch vorhanden ist.. Und jo, übergrifflich auf deine Verfassung und ruft villeicht
noch den "Bedarf" von Hirnklempterum ins Feld..

In jeder 45er Maßnahme geistern auch Pädagogen und Plüschologen rum. Dies wird schon im
Ausschreibungsverfahren des Regionalen Einkaufszentrum (REZ) vertragsrechtlich erwartet.

Ich habe bis auf ein 14 tägigen Bewerbungskurs (Unterlagen-Zusammenstellung) nur sinnlose
"Aufbewahrungsmaßnahmen" erlebt. Bei der Erwerbslosenindustrie schnell verflüchtigende
Besserewissereibeschäftigung.. und der Rubel rollt..

Haste kein Lebenslauf, sieht Coach sein Job als notwendig, dich zu "motivieren". Das ist sein Job
seine Notwendigkeit immer wieder unter Beweis zu stellen (gegenüber des Kostenträger BA) und
entsprechend fallen die Töne in der Beurteilung aus..

Mit sowas zerschießt Mensch sich nicht nur seine Erwerbsbiografie, sondern versaut sich auch das
Leben.. Sowas rächt sich.. Nicht sofort aber nach 5..10 Jahren Verfolgungsbereuung vom Amt lässt
es sich nicht mehr bei Vorstellungsgesprächen verbergen und wenn man darauf den ganzen Tach
Papierkörbe pflegen und damit das nicht zu stupide wird, die auch auf einem Laufzettel verwalten
darf, kann man froh sein..

Genau die Mukke, die Schröder und Co. schmeichelt (Kotz-Emoi)

Kurz und knackig:
Dem JC geht es am Popo vorbei, was Du willst.
Die wollen nur, das Du (billig) rakkern gehst. (§ 10 SGB II)..
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 19:54:32 Fr. 19.Februar 2021
Zitat von: horrorexitmytoday am 13:46:56 Fr. 19.Februar 2021
Und, ganz wichtig: Kennt Ihr jemanden, dem es unabhängig von den Unterlagen gelungen ist, einen guten Job zu finden, egal, was ich Lebenslauf steht? Wenn ja, wie ist das gelaufen?

Mit der Aufzeichnung meines realen Arbeitslebens kann man keinen Blumenpott gewinnen. Zwei der besten Jobs, die ich je hatte, kamen ganz simpel zustande. Jemand sagte mir, das und das Unternehmen braucht dringend Leute und stellt demnächst wieder ein. Bewirb dich da mal.

Gesagt getan. Bewerbung? Ein paar Stichworte zum Lebenslauf und der Facharbeiterbrief. Wurde sofort genommen. Das eine Mal gab es noch einen ausgiebigen Gesundheitscheck, dann ging's los.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 20:06:40 Fr. 19.Februar 2021
Lieber Kuddel, Tiefrot & Tom, vielen Dank für die deutlichen Worte, dass Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt und dass Ihr so schnell geantwortet habt, das finde ich klasse von Euch.  Fühl mich wohl hier im Forum. :)

Ich sehe schon, hab meine Probleme bei der Jobsuche mal wieder mit den falschen Waffen (AVGS) bekämpfen wollen.
Nicht, dass ich im Coaching nix mitbekomme an positiven Anregungen, nur ob die realitätstauglich sind... na ja, hab so meine Zweifel.

Ich weiß, meine Gutgläubigkeit und meine nicht ungefährliche Strategie kostet Dich ordentlich Nerven, Tom, und das tut mir leid. 
Denk aber bitte auch daran, dass unsere Dialoge dazu beitragen, dass andere Betroffene gewarnt sind, und dafür mache ich sozusagen das Versuchskaninchen. Alles, was hier steht und andere daran hindert, meine Fehler zu machen, ist gut so.

Was ich im Zusammenhang mit meinen vorigen Fragen vergessen hatte:
Wie einfach oder kompliziert habt Ihr bisher den telefonischen Kontakt mit Firmen erlebt? Kommt man da auch ohne große Raffinessen zu den Entscheidern durch? Im Coaching wird einem ja gerne gesagt, da muss man sich so und so verhalten und geschickt sein und und und....

Nochmals vielen lieben Dank!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:48:14 Sa. 20.Februar 2021
In jeder 45er Maßnahme geistern auch Pädagogen und Plüschologen rum. Dies wird schon im
Ausschreibungsverfahren des Regionalen Einkaufszentrum (REZ) vertragsrechtlich erwartet.


Ich liebe Deine Plüschologen, das trifft`s so gut  ;D.
Und es erklärt, warum sich diese Leute bei Maßnahmeträgern tummeln.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 19:12:56 Mo. 22.Februar 2021
Protokoll der letzten Sitzungen:

Habe die Empfehlung bekommen, meinen Lebenslauf zu schönen und widersprüchliche Aussagen zum Thema Langzeitarbeitslosigkeit gehört. Ein Mitarbeiter wurde vom Chef, meinem Coach, im Einzelgespräch nebenbei als Ex-drogensüchtig geoutet. Die Bewerbungsfotos der anderen Klienten sehen alle gleich dynamisch aus - sie posieren wie die Mitarbeiter.

Von Vermittlung an Leihbuden ist nicht die Rede, im Gegenteil, geht eher nach dem Motto "klotzen statt kleckern". Und der Coach ist bisher ziemlich nett und lässt auch die Hosen runter im Gespräch. Trotzdem ist mir das alles nicht geheuer und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß ja nicht, wie die Mitarbeiter behandelt werden. Auf der Webseite strahlen sie natürlich, ist ja klar.

Na gut.. Das wird wohl leider noch ein parr schmerzhafte Erfahrungen kosten, bis Teilnehmer_in endgültig davon überzeugt ist, das....

Nee, das war`s, Tom, das war`s! Ich BIN endgültig davon überzeugt. Jetzt ist aber auch wirklich der allerletzte Lack ab.
Ich traue keinem AZAV-Coach mehr, alles nur Fassade. Oh Zeiten, oh Sitten! >:( >:( >:(






Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 16:40:33 Di. 23.Februar 2021
"Coaches", die die Hosen runterlassen - jaja.  ::)

Die gehen wie in schlechten Agentenfilmen vor, legen sich eine Story zu
die mitunter offensichtlich nichts mit der wirklichen Vita zu tun hat.
Glaube denen keine Silbe.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 05:02:58 Mi. 24.Februar 2021
Jo, der Coach hat hier gleich 4 verschiedene Gesichter..

1. Gesicht zugewannt an den Erwerbslosen mit Honigpinsel, der um den Bart geschwengt wird.
2. Gesicht zugewannt an möglicher Verbindungen zur Arbeitswelt. Auch mit Honigpinsel.
3. Gesicht zugewannt seines Maßnahmen-Träger-Boss a la "Klotzen statt kleckern".
4. Gesicht zugewannt an die Zahlstelle BA via "Klaro informieren wir Sie, wie ihr Elo tickt.."

Manches Mal vermischen sich auch die Denkmuster und tauchen in dem Gesicht wieder auf,
wo es eigendlich nichts zu suchen hatte..

Tjo, Möglichst geheim zu haltene Arbeits-Ablauf-Diagramme, sind nicht alles..
Die Fehlerquelle "Mensch" a la sich mal verplappern, kann für die Gegenseite Gold wert sein..

Naja, dann willst Du das ganze als Versuchskaninchien via Maßnahmen-Safari durch ziehen ?

Viel Daumendrück bei Geschick und Glück. Tom  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 16:39:26 Mi. 24.Februar 2021
@ Tiefrot: gebongt!
Denke auch, dass es mehr dazu gedacht ist, um das Vertrauen vom Gegenüber zu erschleichen. Kontrollieren kann man ja wirklich nichts, die können einem viel erzählen. :)

@ Tom: Danke fürs Daumendrücken! :)






Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 22:59:26 So. 28.Februar 2021
So, hier meine Zusammenfassung der Maßnahme:

Hab keine wegweisenden Details erfahren und mir deshalb ein Buch von einem professionellen Karrierecoach bestellt:
Traumjob für Dummies.

Unangenehm fand ich das übliche Herumkratzen am Ehrgeiz und am Willen, meine Situation zu verändern, das hat mich ziemlich runtergezogen und war die Kehrseite der Tschakka-Medaille.

Insgesamt kann ich mich nur den Hero Members anschließen und rate davon ab, sich auf was anderes als den Bildungsgutschein einzulassen - und auch da den Anbieter auf Herz und Nieren zu prüfen, es gibt ja hier auch einen Thread zu dem Thema.

Ein anderes Buch, das in dem Zusammenhang auch prima ist: Im Dschungel der Maßnahmen von Isabel Horstmann.

Was ich unverantwortlich finde, ist die Tatsache, dass "Coaches", egal mit welcher Ausbildung, von JC und Bildungsträgern auf Menschen losgelassen werden, die teilweise in schwierigen Situationen stecken und evtl. sogar suizidgefährdet sind.
Obwohl die Ausbildung wahrscheinlich weniger entscheidend ist als die typische  "Wer will, der kann"-Haltung.

Die Idee mit dem Coaching kloppe ich hiermit in die Tonne!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Fritz Linow am 23:10:21 So. 28.Februar 2021
Dieser ganze Traumjobmarketinggag, die ganzen Fragen nach Stärken und Schwächen und so weiter basieren nebenbei auf diesem Buch von 1970:
What Color Is Your Parachute?
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchstarten_zum_Traumjob

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:20:09 Mo. 01.März 2021
@ Fritz Linow: Stimmt, das wird gern genutzt. Im defakto-"Projekt" kam das auch ansatzweise vor, mit Fähigkeiten, Interessen und Werten.  Hab`s vor Jahren mal durchgearbeitet und bin nicht vorangekommen. Wirkt auch ziemlich konstruiert, wie eine Bastelanleitung. Manchen ist das vielleicht eine Hilfe, aber sklavisch dran halten sollte man sich nicht. Vor allem erzeugt das Traumjob-Gefasel noch stärkeren Druck als man ohnehin schon hat bei der Jobsuche.

Das Problem ist, dass immer nur darüber geredet wird, wie man arbeiten will, statt erstmal zu entscheiden, wie man leben will.

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 03:11:51 Di. 02.März 2021
Das ist der Punkt, das "wie man leben will" völlig bei Seite verfrachtet wird und die Hirn-Impfung folgt,
wie Du arbeiten sollst (statt willst). Die Arbeiterklasse im Käfig des Kapitalismus. Die Schnittstellen
dazu sind uns ja bestens bekannt (JC/MT)..  :P

Zu diesen Coaching-Maßnahmen gibbet auch klare Spielregeln, wie was im "Projekt" zu funzen hat.
Wer sich mal so eine Leistungsbeschreibung, die bei den jährlichen Ausschreibungen dabei sind,
gelesen hat, vergeht das Interesse daran, sich im Auftrage der BA/JC bei einem z.B. ehemaligen
Ein-Euro-Job - Träger rumlaborieren zu lassen, um "wettbewerbsfähiger" werden zu sollen.

Los-Zuteilungen gibt es auch nur, wenn der Träger mindestens 1 Sozialpädagogen und 1 Plüschologen
im Arbeitskreis vorweisen kann.. Die haben also mächtig aufgerüstet, um Elos "unter Kontrolle" zu
kriegen.

In den 80zigern war es noch undenkbar, das der Staat strukturiert und systematisch im Bezug Wertgefühle
und zumutbarbeiten in der Arbeitswelt um zu erziehen.. Da hätte sich das ehemalige "Arbeitsamt" wegen
Protest warm anziehen müssen.. Jetzt, wo die H4-SYS sein Ziel erreicht hat, "Arbeitsuchende" mürbe zu
machen, wird ein neuer Schuh draus, das Elos "generalverdächtigt" Bedarf nach "Ballonflickerei" hätten.
Das der Umgang mit Elos Folgen im Bezug Vermittlungsfähigkeit nach sich zieht, wird hierbei geschickt
auf ein Selbstverschulden des Elos abgewimmelt.

"Wir wollen Ihnen doch nur helfen.."  ::)

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:54:07 Di. 02.März 2021
Das der Umgang mit Elos Folgen im Bezug Vermittlungsfähigkeit nach sich zieht, wird hierbei geschickt
auf ein Selbstverschulden des Elos abgewimmelt.

"Wir wollen Ihnen doch nur helfen.."  ::)


Das ist überhaupt das mieseste daran! Wer solche "Freunde" hat, braucht keine Feinde mehr.  >:(
Dass sich die Pädagogen usw. DAFÜR nicht zu schade sind, ist echt zum Kotzen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 12:25:32 Di. 02.März 2021
ZitatDass sich die Pädagogen usw. DAFÜR nicht zu schade sind, ist echt zum Kotzen.
Geld stinkt nicht.  >:(
Und wenn die sonst für nichts taugen...
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 15:18:17 Di. 02.März 2021
Geld stinkt nicht.  >:(
Und wenn die sonst für nichts taugen...


So sieht`s aus.  >:(
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 15:06:18 Mi. 03.März 2021
Naja, sich nun über das übliche Ergebnis von Sinnlosmaßnahmen auf zu regen kann ja ein Frustventiel
sein, was ok ist, ändert jedoch leider nichts an der Tatsache..  :-\

Außenstehende, die was dazu lesen, stehen oft mit dem Rätzel "Was geht da wohl ab ?.." zurück und
können sich das beim besten Willen nicht vorstellen, das es sich bei diesen "45er Maßnahmen" um
(Um)Erziehung handelt.

Gab zeiten, wo Maßnahmen-Insassen im Forum Tagebuch geführt haben und anhand dessen so nach
z.B. einem Monat der Ein-Euro-Job gekillt werden konnte, weil mal ebend anhand des Tagebuch heraus
kam, das da was illegal läuft, was ne Leser_in in dem Tagebuch endeckte..  Nette Einladung zum
schlachten eines schwarzen Schaf war das..  ;D
(War hier im Chefduzen.. User war in seinem Avatar als Gärtner/Forstarbeiter bekleidet).. Loong her..

Maßnahmen-Tagebuch werden den Teilnehmern mittlerweile durch manchen Maßnahmenträger auch
auferlegt.. Erfahrungsberichte daraus in der Öffentlichkeit sind rar und das große Schweigen nährt
den Fortbestand des Übel..  :P

Hier bei chefduzen "darf" der Veranstalter des Erwerbslosenindustieellen genannt werden..

Ich bitte sogar ausdrücklich darum, damit sich Leser_innen auch ein Bild darüber machen können, welcher
Sinnlosmaßnahmenträger wie drauf ist.. Wat nutzen schon Bestrebungen, wenn die Baustelle und dessen
Zustand unbekannt bleibt  ? ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 18:00:50 Mi. 03.März 2021
Stimmt, das ist Umerziehung, egal ob es sich um einen alten Schuppen (Tertia u.a.) oder um Neueinsteiger handelt. In aller Regel ist der Tenor, dass der Elo seine Situation selbst verschuldet hat und sie jederzeit ändern kann, wenn er nur will, und dass er sich an den Arbeitgeber anzupassen hat.

In meinem Fall kann ich aus Selbstschutzgründen keine Namen des Trägers nennen, weil ich da sehr private Dinge über mich erzählt habe, die Konsequenzen haben könnten. Ich bitte also um Verständnis, dass es nicht geht.
Außerdem hat der Laden sehr positive Bewertungen. Kann also sein, dass die anderen Teilnehmer das weniger unangenehm bzw. viel angenehmer erlebt haben als ich oder einfach weniger kritisch denken. Da es sich um Einzelcoachings handelt und ich keinen Einblick habe, wie es anderen Teilnehmern geht, kann ich nur für mich sprechen.

Bei defakto war das was anderes, weil diese hirnverbrannten Auswüchse ein anderes Kaliber sind als mein letztes Coaching. Außerdem war ich da vorsichtiger mit persönlichen Infos, so dass ich hier die Katze aus dem Sack lassen konnte.

Ein weiterer Grund, dass ich den Träger nicht nennen will: Das, was ich als zweifelhaft erlebt habe, kann bei jedem anderen Träger passieren, der Einzelcoachings anbietet, ob das alte oder neue Buden sind, spielt keine Rolle, es geht ums Prinzip.

Insgesamt habe ich erlebt, dass:

1. die Unterlagen gepimpt wurden, weil ja Lücken nicht sein dürfen.
Nach dem Motto "mit dem LL finden sie nie was, damit nimmt sie keiner, da bleiben sie weiterhin arbeitslos, usw.".
Die Optik ist mächtig aufgemotzt und übertrieben, hier schlägt die Form den Inhalt und könnte beim AG zweifelhaft rüberkommen.

2. weltanschauliche Dinge im Spiel waren, z.B. das "Gesetz der Resonanz", d.h., Glück und Unglück werden durch die Gedanken angezogen und alles ist machbar, wenn man es nur will. Und da die Esoterik - auch wenn ich nerven sollte mit dem Thema - immer mehr auf dem Vormarsch ist, sollte man hier genau hinhören.

Eigentlich sind ja esoterische "Dienstleistungen" normalerweise den "Besserverdienenden" vorbehalten, weil die zur bevorzugten Beute gehören. Wenn die nun aber selbst coachen und ihre eigene Sicht den Elos überstülpen wollen, dann wird`s richtig gemein. Bei Abwehr und Skepsis des "Kunden" wird nämlich der Spieß umgedreht: Nicht der Coach ist verblendet und übergriffig durch die Esoterik, weil er den "Kunden" ins seiner Ablehnung nicht ernst nimmt, sondern der "Kunde" wird als verstockt, festgefahren und "beratungsresistent" hingestellt, wenn er sich dem ganzen Humbug nicht öffnen will. Im Extremfall wird`s beleidigend, weil der Coach beleidigt ist, weil er sich so mit seinen Überzeugungen identifiziert.

Ich persönlich hab`s in den vergangenen Wochen nicht so krass erlebt, es kann aber passieren, dass den Betroffenen was aufgedrängt wird zur "Selbstoptimierung", "Erleuchtung", und was der Warenkorb heute sonst noch so hergibt.

Beste Antwort in diesem Fall, um den Coach abzublocken, ist die von Onkel Tom aus der Arbeitserziehung, die auf den vorigen Seiten genannt wurde.

Leider haben Coaches einen großen Gestaltungspielraum in ihren 4 Wänden und wollen zwanghaft das Leben der "Kunden" "verbessern". Sowas wird nicht von TÜV und Dekra geprüft, die Ausbildung spielt eine Rolle, die Räume, die Ausstattung, aber möglicherweise schädliche Einflüsse? Fehlanzeige.

3. ich eingangs gefragt wurde ob ich arbeiten wolle, ansonsten habe das Coaching keinen Sinn. Das ist ärgerlich und zeigt, dass sich die Herrschaften auf der anderen Seite immer für überlegen halten und den Arbeitswillen daran festmachen, sich ihrem Rat zu unterwerfen.

Was mich mittlerweile zum Lachen bringt, ist der Hinweis, dass ein AZAV-Coaching für Elos kostenlos ist, als wäre das eine unheimlich großzügige Sache, die man nicht hoch genug einschätzen könnte. Von "Geschenk" war bei mir sogar die Rede.  :o



-
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 00:37:17 Fr. 05.März 2021
Na geil, alles was du an Maßnahmescheiß beschreibst,
ist mir auch schon über den Weg gelaufen.

Von Gehirnwäsche bis zur Esotherik.  :o
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:44:05 Fr. 05.März 2021
Das ist ja krass :o  Was lief denn bei dir in Sachen Gehirnwäsche und Eso? Und wie bist du damit umgegangen?
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 19:27:07 Fr. 05.März 2021
Um damit klar zu kommen braucht Mensch erstmal eine eigene Zielstellung.
Meine ist/war das die Arbeit ihren Mann zu ernähren hat - und einiges mehr.
Damit fallen Selbständigkeit, Leiharbeit und ähnlicher Krempel ersatzlos aus.

Grade die eben genannten Punkte hast du in der Gegend 2010
ja recht intensiv um die Ohren gehauen gekriegt.
Was da sonst noch im "Angebot" war, lief zu Stundenlöhnen um die 5€ brutto (2010).
Immer schön nach dem Motto, lieber eine Billiglohnstelle, als gar nicht schuften.
Übrigens waren den AGs zu dieser Zeit bereits Stundenlöhne um die 5€ schon zu teuer.  >:(

In einer MN war fürs Auswandern massiv Reklame gemacht worden.
Mit Fernsehkonserven einer Luxemburger Werbeschleuder !

Was die Esotherik betrifft, so blieb ein ganzer Tag zum Thema Wasserbelebung (https://www.psiram.com/de/index.php/Wasserbelebung) hängen.
Natürlich hatte ich es mir nicht nehmen lassen, das Ganze vor versammelter Truppe zu hinterfragen.
Schließlich war nur Schwurbelei zu Stoffen, Informationen und dergleichen zu hören.
Also rein nichts Handfestes, alles nur möglichst nebulös.

Die Reaktion der übrigen Gruppe reichte von Teilnahmslosigkeit bis zur Aussage,
ich sollte nicht alles schlecht machen. Einige der Leute hatten diesen Quatsch tatsächlich ernst genommen !  :o
Auf meine Fragen ging die Olle natürlich nicht ein, drohte sogar damit, dies dem JC zu melden.

Das alles ist Jahre her, aber das bekam ich aus dem Kopf noch grade so hin.

Es ist durchaus von Vorteil, wenn man auf Durchzug schalten und über sich selbst das Maul halten kann.
Ohne jedes Wenn und Aber. Anders gehts nicht.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:25:11 Mi. 10.März 2021
Ein starkes Stück, was die Olle da abgezogen hat. Vor allem die Drohung, dich beim JC zu melden. >:(  Ich finde, dass du das damals sehr gut für dich gelöst hast.

Für diese Leute sind Elos einfach nur willkommene Beute, um ihre Defizite, Spinnereien, usw. auszuleben. Bin immer wieder erschrocken und wütend, was an offener oder versteckter Verachtung gegenüber Elos spürbar wird.

Aussagen wie "Die brauchen alle einen Tritt in den ..., dann setzen die sich auch in Bewegung" oder "Die sollen endlich ihren ... bewegen" sind zumindest zwischen den Zeilen herauszuhören. Ganz modern ist jetzt: "Es wird Zeit, ins Handeln zu kommen."
Heißt übersetzt: "Beweg dich, du faule Sau", nur freundlicher ausgedrückt, damit sich keiner beschweren kann.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 12:37:32 Mi. 10.März 2021
Kleiner Nachtrag:

Mir wurde gesagt, dass Elos vom JC nach längerer Arbeitslosigkeit als ungelernt einstuft werden, unabhängig von der Qualifikation. :o
Ist da was dran oder dienen solche Aussagen nur dazu, Elos unsicher und gefügig zu machen?

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: NachbarArsch am 19:58:19 Mi. 10.März 2021
Ja.
Hab ich auch gehört, von nem Genossen aus der BA. Das wird da so allgemein gelehrt. Nach 5 Jahren ausserhalb deines Berufs wirst du als ungelernt betrachtet. Kann aber nach Branchen variieren.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 22:39:25 Mi. 10.März 2021
Die Aberkennung der Quali hat damit zu tun, dich irgendwo
als Billigkraft reinzudrücken. Was die mit Gelernten und Erfahrenen
nicht so einfach könnten. Aber Abschluß ist Abschluß,
lasst euch in der Richtung rein gar nichts bieten.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 03:03:31 Do. 11.März 2021
Mir ist bis Dato bekannt, das die Aberkennung schon nach 4 Jahren durch gezogen wird.

Mein Erstberuf ist Tischler und wenn Tischler ihre Werkzeuge wie z.B. den Simshobel beherrschen, ist
das genau so, wie man Fahrradfahren erlernt hat. Nach jahrelanger Pause (bei mir 7 Jahre) dachte ich
mir, versuche es mal, was ich als Tischler noch so drauf habe.. Und es dauerte keine ganze Stunde, um
wieder ganz der Alte zu sein.. Ich befürchtete das ich was verlernt hätte, war aber nicht.

Über diese Aberkennungsgeschichte, was sich nur BA/JC erlaubt, finde ich auch dreist, um aus
Facharbeiter_innen Hilfsarbeiter_innen zu machen..

Naja, voll Wirtschaftskompatibel, so Fachkompetenzen auf Nidriglohn zu drücken.  :(

Eigendlich müssten z.B. Handwerker in Aktion treten und diese diffamierenden Einrichtungen "endkernen"
und zu Begenungsstätten uncomerziellen Zwecken umbauen. JC raus und soziale Begenungsstätte rein..

Ach, ich würde total gern z.B. die Türschilder mit dem roten Teufelslogo abrupfen und neu gestallten..

Und dieses Esoterik-Geschwurbel sollte Betroffener aufzeichnen oder dokumentarisch festhalten, da
diese Dinge nicht in Ausschreibungen erwartet sondern eher unerwünscht bis verboten sind.

Leider kontrolliert das niemand und seelische Schäden an Teilnehmer_innen ist dann wieder für JC
ein Grund, Erwerbslosen in die nächste Hirnwaschtrommel zu zu weisen.

Ein krankmachendes System, wobei der Selbsterhalt und Insassennachschub an vorderster Stelle
steht..

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 11:55:07 Do. 11.März 2021
Hatte mir schon sowas gedacht, also dass man mit der Methode die Leute leichter in Billigjobs drückt bzw. ganz bewusst Zukunftsängste erzeugt und wollte es hier nochmal bestätigt haben. Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! :)

Ein krankmachendes System, wobei der Selbsterhalt und Insassennachschub an vorderster Stelle steht..

Absolut. Gerade der Umgang mit möglichen oder vorhandenen Depressionen im Coaching ist grob fahrlässig. Psychische Schäden werden nicht berücksichtigt bzw. in Kauf genommen.


Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 22:21:19 Fr. 12.März 2021
Wieso auch, wenn die Beweisbarkeit auf psychologischer / pädagogischer Gewalt schlecht bis nicht
möglich ist und seelische Erkrankungen grundsätzlich multifaktorielle Ursachen haben können..

Anbei wohl genau so simpel, das Verursacherprinziep ab zu wimmeln wie Erwerbslosigkeit zu 100%
dem Leistungsbezieher als Schuldigen zu zu ordnen..

Klaro für das verlogene H4-System, das "unverzüglich" eine Einweisung, äh Zuweisung in die
Elo-Hirnwaschanstalt "angezeigt" ist und "autordidaktische Diagnostik" nicht verfehlen kann..

Gut, das ich noch nicht gegessen habe.. Ich könnte kotzen, zumal derzeit auf Kniebruch on Masse
die Maßnahmenträger mit Insassen befüllt werden.. Unglaublich, bei steigender Corona-Statistik  >:(
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Draisine am 23:47:30 Fr. 12.März 2021
Die Erwerbslosigkeit selbst oder eigentlich "normale Sachlagen" sollen neuerdings als "in der Regel" geltende Ursache bei einigen Jobcentern automatisch für eine willkürliche Zielgruppendefinition herhalten:

Die Teilnehmer brächten voraussichtlich diverse Problemlagen mit, wie z. B.:
-  mit und ohne Schulabschluss,
- mit und ohne Berufsabschluss,
- nicht mehr verwertbare Abschlüsse,
- mit fehlenden oder nicht mehr aktuellen Berufserfahrungen,
- mit fehlenden oder nicht mehr aktuellen Qualifizierungen, beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten
Die Teilnehmer sind meist ab 25
Jahre (im Ausnahmefall auch ab 18 Jahre) mit multiplen Vermittlungshemmnissen jeglicher Art, mit bzw. ohne Arbeitsmarktnähe. Um die mehr oder weniger verfestigten sozialen und beruflichen Strukturen zu durchbrechen und Arbeitslosigkeit zu beenden, benötigten die Teilnehmer eine individuelle und psychosoziale Unterstützung.

Der Terror besteht dabei immer mehr darin -nach dem Lesen sehr vieler Maßnahmen Inhalte -dass den Betroffenen immer mehr auf die Pelle gerückt werden soll. Stichwort: Aufsuchende Sozialarbeit. Mit allen Tricks und meist nur aufgrund willkürlichen Vermutungs- oder Einschätzungsermessen  der IFK der Jobcenter.

Ganz neu in 2021 ist das kreative Verbinden der aktuell vermuteten psychologischen Corona Schäden mit der Schuld der Langzeitarbeitslosen an deren Arbeitslosigkeit durch vereinzelte Jobcenter.

Und die immer zunehmenden dreisten Vereinnahmungsversuche der Erwerbslosen durch "entkernte Flyer" oder unvollständige Maßnahme Beschreibungen der JC oder Träger. Dazu das Ignorieren der vorher erforderlichen Zustimmungen der Erwerbslosen für Ganzheitliche Maßnahmen (Aushorchen über Träger und das Petzen jedes einzelnen Wortes per Bericht an das JC). Aktuell gibt es sogar schon JC, die Erwerbslose nicht mehr als Kunden sondern in Beschreibungen als "seinen Bürger bezeichnen. Offensichtlich schon Folge der beschlossenen Bürger Nummer.

Ich wurde selbst mehrmals früher über den Tisch gezogen, was Maßnahmen, Maßnahme Beschreibungen betrifft  inkl. Zielgruppe -ohne einen Bedarf und Notwendigkeit danach Seitdem sammel ich vieles zu Maßnahmen und Ausschreibungen präventiv und kenne mich inzwischen bundesweit sehr gut aus. 

Ich helfe gerne -wenn es um Aufklärung zu Maßnahmen und/oder Abwehr von Maßnahmen für Betroffene geht. ;D



Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 12:29:54 Sa. 13.März 2021
Oi  :) Willkommen im Forum der Ausgebeuteten.

Im Prinzip kann jede_r damit "verarbeitet" werden.. Die Jugendberufsagentur  hat da auch sone
Dinger drauf, die dann unter dem beschönigen Titel "Hinführung zur Ausbildung" haben..

Diese Bezeichnung gab es gleich nach Begin von H4 und an einem Maßnahmenträger kann ich
mich bestens erinnern.. Die Fotos zum Aufenthaltsraum für Schulabgänger (ca.15te Lebensjahr)
waren schon beeindruckend mit Gitter vor den Fenstern bei ca. 24 Quadratmetern mit 12
Leidensgenossen den ganzen Tag ihre Anwesenheitszeit ab zu hocken..

Ein parr Kartenspiele durften natürlich nicht fehlen, sonst könnten Jugendliche ja durchdrehen.
Ansonsten hatte diese Firma Null Skrupel darin, ihre Teilnehmer_innen schon wie "Bewährungs-
häftlinge" zu behandeln.. Schade, das die Türen nicht abgeschlossen wurden. Dann hätten wir sie
richtig am Arsch gekriegt

Heute ist das Begründungsding, an so einer Maßnahme teilnehmen zu sollen ausgeschlafener, was
Verlogenheit und Verschleierung von Umständen angeht..

Ab den Schulabgang kann so ein Mist schon los gehen, wenn Eltern so blöd sind, sich eine Unterschrift
zur Einverständnis ableiern lassen. Hausierungen und Druck findet schon in der Schule statt, damit blos
keine Lücke nach dem Schulabgang entstehen könnte..  ???

Damals machte die Jugendberufsagentur dazu noch eine zynische Werbung a la "Wir lassen keinen
durch die Finger gleiten.." etc.

Die Firma "Belogen und Betrogen", die den fast Jugendknast betrieb, gibbet zum Glück so nicht mehr..

Mittlerweile wurden ja Kartenspiele und Werwahrmaßnahmen mit Laborierinhalten pädagogischer
und plüschologischer Art ausgetauscht.. Wer durch Ausbildungsvertrag nicht rechtzeitig in die
Baumkronen entkommt wird kräftig nachgeholfen dem Kanidaten Beine zu machen.

Wer dann immer noch kein Ausbildungsplatz gefunden hat, wird der Arbeitskraftverwertung wie bei
den Erwachsenen zugeführt, was ab 18 geschieht.. Toll, bis zu max. 3 Jahre Erwerbslosenindustriell
vorgeprägt zu werden..

Das die heutige Jugend "kein Bock" haben, kann ich gut verstehen und aktzeptiere solch Reaktion.
Damals als Jugendlicher hatte ich auf sowas auch kein Bock  ;)

Da wünschte ich mir doch lieber ne Runde Maumau oder Poker zurück, als zu einer Billigkraft
umschrauben zu lassen.. Besser erst garnicht in solchen Dingern rein zu geraten, was mit der
Verweigerung von Unterschrift ja (noch) ganz gut funzt  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:26:52 Mo. 29.März 2021
Huhu Draisine, schön, dass Du mit dabei bist  :D.

Der Terror besteht dabei immer mehr darin -nach dem Lesen sehr vieler Maßnahmen Inhalte -dass den Betroffenen immer mehr auf die Pelle gerückt werden soll. Stichwort: Aufsuchende Sozialarbeit. Mit allen Tricks und meist nur aufgrund willkürlichen Vermutungs- oder Einschätzungsermessen  der IFK der Jobcenter.

Ganz neu in 2021 ist das kreative Verbinden der aktuell vermuteten psychologischen Corona Schäden mit der Schuld der Langzeitarbeitslosen an deren Arbeitslosigkeit durch vereinzelte Jobcenter.


Immer wenn man denkt, schlimmer geht`s nicht mehr....  >:( :o  :Q
An dieser Stelle ein großes Hallo und vielen Dank für den neuen Kotz-Smiley!
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 23:39:57 Mo. 29.März 2021
Hallo Draisine, herzlich willkommen !  :)

In meinem Umkreis wird jmd. von wegen Maßnahme terrorisiert. Telefonisch.
Sollte eine EGV mit der Maßnahme drin unterschreiben, was zum Glück aber nicht
gemacht wurde. Darauf folgte weiterer Telefonterror, genauer sollte folgen.

Info ans Affenamt, Telebim-Code nicht mehr aktuell.
Seitdem ist trotz vorliegender EGV-VA Ruhe. Nach einem Jahr Sinnlosmaßnahme
muß ja auch nicht noch eine kommen.  ::)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:21:03 Mi. 05.Mai 2021
Das ist ja toll, trotz VA ist Ruhe, weil der/die Betroffene telefonisch nicht mehr erreichbar ist?
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 13:31:17 Mi. 05.Mai 2021
Bis jetzt sieht es genau so aus.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 22:25:56 Mo. 10.Mai 2021
Jo, noch nie war das Posthörnchien so wertvoll wie heute zu JC-Corona-Zeiten..

Am Teleorgan wird viel gesabbelt und gegensätzlich aufgefasst und wenn das
Gequatsche um EGV los geht, ist Elo schon auf schlechter Seite, was mit
Missverständnissen zu EGV angeht..

Irgendwie wie früher.. Schriftlich Löcher im Bauch fragen a la "Unstimmigkeiten zu..."
;D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Tiefrot am 23:03:31 Mo. 10.Mai 2021
Du sagst es.  ;)

Erschwerend kommt hinzu (fürs "Amt"), das du nur per Brief erreichbar sein musst.
Also sollte Mensch dies konsequenterweise auch nur so sein.

Und dann kommen Zeitgenossen, die ja ach so modern sind, und von
Fressebook bis Telegram sämtliche Kanäle angeben, wo die erreichbar sind.

------> Und sich dann wundern, wieso die von einer Maßnahme zur nächsten weitergereicht werden,
und von einem Sklaventreiber zum nächsten.  >:(

Es gibt ein Recht auf Unerreichbarkeit. Grade Elos sollten dieses gnadenlos in Anspruch nehmen.  ;D
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: MarcoW75 am 22:15:58 Mo. 24.Mai 2021
Zitat von: Onkel Tom am 03:03:31 Do. 11.März 2021
Über diese Aberkennungsgeschichte, was sich nur BA/JC erlaubt, finde ich auch dreist, um aus
Facharbeiter_innen Hilfsarbeiter_innen zu machen..

Ich kenne auch den gegenteiligen Weg: Leute, die vor Jahrzehnten mal eine Ausbildung in einem Beruf gemacht haben, plötzlich zu Fachkräften mit topaktuellen Fähigkeiten umzudeklarieren. Ich habe von 1992 bis 1996 den Beruf des Gas-Wasser-Installateurs gelernt. In den ganzen kleinen Firmen lernte man als Azubis durch die fehlende Trennung der Gewerke auch das Wissen des Heizungs-Lüftungsbauers mit. Im Grunde hatte man zum Schluss also 2 Berufe, auch wenn nur einer auf dem Abschlusszeugnis stand.  Nicht so in meiner Ausbildungsfirma. Da die Firma riesig war, war es möglich,dass die Gewerke streng getrennt wurden. Sprich: wir Gas-Wasser-Lehrlinge kriegten nix vom Heizungsbau mit und umgekehrt. Weil es aber fast nur kleine Firmen auf dem Markt gab, wurden die beiden Berufe im Jahr 2003 zum "Anlagenmonteur für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik" zusammengelegt.
Und irgendwann so um das Jahr 2015 kam meine damalige FM auf die Idee, dass sie mich doch einfach mal als ebensolcher vermitteln könnte. Aus der Stellenbeschreibung ging eindeutig hervor, dass die betreffende Firma definitiv jemanden suchte, der umfangreiche Kenntnisse im Heizungsbau hatte und ich dort definitiv falsch war. Es war ein echter Krampf, es meiner FM klar zu machen, dass ich aufgrund der Ausbildungsweise meiner damaligen Ausbildungsfirma nunmal keinerlei Kenntnisse im Heizungsbau habe. Die Dame war tatsächlich der Meinung, dass ich aufgrund des Umstandes, dass die 2 Berufe zu einem zusammengelegt wurden, nun zwingend auch in dem Bereich vermittelbar sein müsse und mich natürlich auch perfekt mit Technologien auskennen müsse, die zu meinen Ausbildungszeiten allenfalls auf den Reißbrettern irgendwelcher Entwicklerabteilungen existierten.
Wenn ich meine Fähigkeiten in meinem erlernten Beruf einschätzen sollte, würde ich es vielleicht noch hinkriegen, eine Mischbatterie zu wechseln oder mal ein bißchen Kupferrohr weichzulöten, aber gerade die ganzen theoretischen Kenntnisse (z.B. Höhe eines Waschbeckens, Abstand zwischen Rohrleitungen o.ä.) sind alle verloren gegangen.

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:58:38 Do. 12.August 2021
Ich kenne auch den gegenteiligen Weg: Leute, die vor Jahrzehnten mal eine Ausbildung in einem Beruf gemacht haben, plötzlich zu Fachkräften mit topaktuellen Fähigkeiten umzudeklarieren.

Ja, mit Verstand sind sie im JC nicht gesegnet. Statt zu fördern wird herumgedoktert. :(
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 11:17:52 Do. 12.August 2021
Mir ist da auch noch was eingefallen, was ich schon länger berichten wollte, ist jetzt ne Weile her, dass ich das erlebt habe.
Hier in der Optionskommune gibt es die Seilschaften zwischen den ansässigen Trägern und dem JC, wie in anderen Gebieten auch. Was aber total kaputt ist:
VOR dem Erstantrag (!) werden Neulinge zum "Kompetenz-Check" beim Träger X geschickt. Rechtens ist das natürlich nicht, ist mir klar. Bin da hingegangen, weil ich damals so schnell wie möglich das Geld für die Miete brauchte. Der Witz ist, dass sich die SB den Wisch vom Träger hinterher gar nicht angeschaut hat.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 12:13:56 Do. 12.August 2021
Ich finde die Diskussion in dem Strang allmählich befremdlich.

Die Überschrift lautet bereits "Maßnahmenterror".
Damit ist eigentlich alles gesagt.

Wenn man ganz genau weiß, was man will, kann eine spezielle Bildungsmaßnahme für einen hilfreich sein.
Alles andere ist Dreck. Es soll einerseits der/die Erwerbslose mürbe und fertiggemacht werden, andererseits die Taschen des Maßnahmeanbieters füllen. That's it.

Warum wird über irgendwelche Details hier ellenlang weiterdiskutiert?
Es kommt mir vor, wie Frauen, die immer wieder zu Typen gehen, von denen sie verprügelt werden. Da sollte man auch nicht lange drüber diskutieren, wie und warum. Man sollte da einfach weg.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 13:34:13 Do. 12.August 2021
Warum wird über irgendwelche Details hier ellenlang weiterdiskutiert?
Es kommt mir vor, wie Frauen, die immer wieder zu Typen gehen, von denen sie verprügelt werden. Da sollte man auch nicht lange drüber diskutieren, wie und warum. Man sollte da einfach weg.


@ Kuddel:

Ich gebe zu, dass satte 14 Seiten für einen Strang schon sehr viel sind. Auf der anderen Seite sind das Wie und Warum nicht so ganz unwichtig - weder im Vergleich mit den Frauen, die auch auch erstmal kapieren müssen, warum sie immer wieder an den falschen Typen geraten, bevor sie ihr Beuteschema ändern können, noch im Umgang mit dem JC. Es ging mir auch eher darum, zu zeigen, dass man nicht nur im Leistungsbezug mit Maßnahmen konfrontiert wird, sondern auch schon davor, was gerade für diejenigen wichtig sein kann, die von ALG I in ALG II rutschen.

Du hast schon recht damit, dass manche Punkte hier immer wieder durchgekaut werden, und dass das irgendwann zu viel wird. Allerdings schalten sich dabei auch neue Mitglieder wie Draisine ein, die wichtiges Hintergrundwissen über die Motive und Richtlinien der SB einbringen und mit deren Hilfe man Fehler im eigenen Verhalten korrigieren kann.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Kuddel am 14:14:23 Do. 12.August 2021
Ich hatte mir nach dem Posting auch überlegt, ob ich etwas zu forsch gepostet hab.
Es ist ja gut, wenn man über das Problem der Maßnahmen für Erwerbslose diskutiert.
Man muß aber irgendwann zu einem Punkt, zu einem Ergebnis kommen.
Wenn man weiß, daß einem diese Maßnahmen nicht nützen, dann sollte man überlegen, wie man sie sich vom Leib hält.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 14:42:04 Do. 12.August 2021
Nö, also zu forsch finde ich Dein Posting nicht :).
Ich finde eigentlich auch, dass das Thema an sich ausdiskutiert ist, wusste nur nicht, wo ich meinen letzten Beitrag sonst unterbringen sollte. Vielleicht ist das Problem, dass hier so unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen: Die einen wollen informieren, die anderen wollen sich auskotzen und wieder andere sind unsicher und wollen alles ganz genau wissen.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Draisine am 15:35:15 Do. 12.August 2021
Zitat von: horrorexitmytoday am 13:34:13 Do. 12.August 2021

Du hast schon recht damit, dass manche Punkte hier immer wieder durchgekaut werden, und dass das irgendwann zu viel wird.

Im Gegenteil. Es kann nie genug sein. Weil alle JC immer wieder andere Maßnahmen einkaufen oder konzipieren. Mit vollkommen unterschiedlichen Zielsetzungen. Dann gibt es die  -mit ähnlichem Inhalt, die die JC aber anders einsetzen, analog zu den Kundenstrukturen und deren Organisationsstruktur.

Zitat von: horrorexitmytoday am 13:34:13 Do. 12.August 2021

Allerdings schalten sich dabei auch neue Mitglieder wie Draisine ein, die wichtiges Hintergrundwissen über die Motive und Richtlinien der SB einbringen und mit deren Hilfe man Fehler im eigenen Verhalten korrigieren kann.

Und da möchte ich mal zur Aufklärung beitragen, was die die vereinzelten Zuweisungen  -insbesondere bei kommunalen JC -betrifft.

OK können Neuantragsteller -selbst ohne vollendeten Bewilligungsbescheid oder wo das JC im Vorfeld schon den Anspruch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als gegebenen  ansieht -einer Maßnahme zuweisen. Zur Erstellung einer umfangreichen Tiefenprofilage, meist mitttels ABC Analyse bzw. Methode.

Wer sich informiert, der ist klar im Vorteil:

https://docplayer.org/111664343-Die-abc-methode-ein-bewaehrtes-instrument-zur-vermittlung-und-beratung.html

Eine weiterer Aspekt der Auswertung ist der, dass die JC nach der Auswertung die Zuordnung der Kunden absichern wollen. Arbeitsvermittlung oder eher gleich Fallmanagement. Usw.

Das dauert dann meist 1 Tag bis 14 Tage. Und SB bekommt dann die Analyse, für die er so weder die Mittel noch die Zeit im Meldetermin hätte.

Ob die ABC Methode schon für sich Terror darstellen kann, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Kommt darauf an -was JC daraus dann macht bzw. dem Kunden noch zumutet.

Ich sag mal so. Es gibt auch Maßnahmen für Elo ohne Antrag und unklarer Anspruchsgrundlage, als Verfoldungsbetreuung sozusagen. Das sind die berüchtigten 16h Maßnahmen für Junge Erwachsene bis 25 Jahren, die sich mit Absicht dem Jobcenter entziehen. Denen werden via 16h Maßnahmen Sozialpädagogen hinterhergeschickt, quasi in Streetworker Funktion, die die sozusagen wieder "an das System anbinden sollen" und die dazu mit Beratungsbus diverse "Treffs" belagern oder aufsuchen um dem JC über den Verbleib des "abtrünnigen Elo" berichten zu können. Das würde ich schon eher dem offensichtlichen Maßnahmeterror zuordnen.

Übrigens finde ich auch insgesamt den Vergleich mit mißhandelten Frauen in dem Zusammenhang vollkommen abwegig. Denn deren Elend fußt insbesondere auf einer emotionalen Abhängigkeit. Die können meist nicht mit dem Partner leben. Aber auch nicht ohne ihn.

Das dürfte auf rein Arbeitslose, die mit Maßnahmen durch JC bedroht werden, ja nun überhaupt nicht zutreffen.   
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 15:46:25 Do. 12.August 2021
Vielen lieben Dank, Draisine :D. Das erklärt dann auch den Kompetenz-Check vor der Antragstellung und warum das "Ergebnis" nicht mit mir besprochen wurde.
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 04:26:48 Sa. 14.August 2021
@horrorexit..

Die Erlangung von Ergebnis könntest Du jedoch schon anhand Datenschutzbestimmungen durch setzen..
In Beurteilungsangelegenheiten hat der zu Beurteilende immer ein Mitspracherecht, solange keine
Endmündigung ergangen ist..

Wenn Mensch vom JC-Organismus abhängig ist, dann auch SB ruhig per nachweisbarer Post
Löcher im Bauch fragen.. Warum nicht einfach mal die Beurteilungsunterlagen vom JC anfordern ?

@all

Was mich an diesem Thread etwas wundert, das in manchen grundlegenden Dingen, die für ein
möglichst stressfreien Umgang mit dem JC-Organismus beitragen, kein Krümel angenommen wird.

Kein "Ich habe meine Telefonnummer und E-Mail-Addy beim JC löschen lassen.."..
Statt diesen Anfang, sichere Kommunikationswege bestreiten zu können, Beratschlagungen, wie
sich durch "schwarzer Pädagogik" vorbei mogeln kann etc..

Mal die Grundstrukturen dessen durch zu gehen, um Sensibilität darin zu vermitteln, ab wann die
"pädagogische Verarsche" los geht, sowie Neuigkeiten, was sich die Erwerbslosenindustriellen so
einfallen lassen, finde ich auch wichtig, weil wie soll man sich schon wappnen, wenn schon die
Maßnahmen-Krampe selbst nicht los geworden ist ?.

Aber nun deswegen immer wieder im gleichen Topf "Was passiert da ?" rum zu rühren und sich
anbei selbst im Bezug "Was lasse ich zu ?" zu vernachlässigen, wäre ein großer Fehler, der
vom JC-Organismus wohl gewollt ist.. Solange das so funzt, kommt man schlecht dazu, sich (neu)
zu "organisieren".. Jo, es tun dann dementsprechend andere, die wir hier bereits gemeinsam
befluchen..

Da kreist die Katz im Kopf, die sich in den Schwanz beißt und nur durch endgültige Entscheidung
zu stoppen ist.  ::)

Schönes WE.  ;)
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 10:49:42 Mi. 18.August 2021
@ Tom:

Dass hier kein Krümel angenommen wird, würde ich nicht sagen, eher, dass die Umsetzung nicht immer sofort für alle machbar ist.

Die Telefonnummer möchte ich prinzipiell gerne löschen lassen, nichts lieber als das, weil mir die Anrufe vom SB auf den Senkel gehen und mich runterziehen. Bei nächster Gelegenheit kann ich das gerne nachholen.
Blöderweise hatte ich zuletzt die EGV unterschrieben, die noch ein paar Monate gültig ist bis zum Ablauf des Bewilligungszeitraumes und in der die Mitteilung der Nummer gefordert wird.

Würde es bis dahin ausreichen, nicht mehr ans Telefon zu gehen? Er erzählt mir sowieso nur Dinge, die ich ohnehin schon weiß bzw. plane. Solange es keine Termine im JC gibt, teile ich ihm alle Neuigkeiten per Mail mit. Das sollte doch reichen. Anscheinend will er rumschlaumeiern und alles ganz genau wissen. Ich bin bisher immer rangegangen, weil ich ihn nicht "auf den Plan rufen" wollte. Damit hab ich ihn wohl verwöhnt.  >:(

Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: Onkel Tom am 14:45:11 Fr. 20.August 2021
Mir ging es anbei nicht um das "sofort" sondern "bei nächstbester Gelegenheit"..
Diese Schritte starten sich am besten, wenn SB anfängt "komisch" zu werden.

Nicht mehr ans Telefon zu gehen, ist ne Möglichkeit aber SB könnte nach mehrmaligem
Versuch auf dem Geschmack kommen, richtungsweisend den "Mitwirkungsverpflichtungen"
deine Erreichbarkeit prüfen zu wollen.. Plötzliche Einstellung der ALG-Leistungen lassen
grüßen, bis das Mobcenter überzeugt ist, das Du doch noch existierst..

Von daher meines Erachtens nicht so optimal.

Wenn SB über diese Kommunikationswege "dreist" wird, ist es die Gelegenheit für:

" Ok, habe ich zur Kenntnis genommen aber SO können wir nicht miteinander reden !
Ich werde mich dazu noch schriftlich äußern. Guten Tag !"

in einem bestimmenden Ton und legst dann einfach auf..

Schriftlich nachweisbar sollte dann zur Löschung der Tel.Nr. aufgefordert werden.

Und Emil will immer seine Sicherheitskopie auf deiner HD haben..

Wie lange bist Du a la EGV und TN-Vereinbarungen noch "Maßnahmeninsasse" ?
Titel: Re: Maßnahmenterror
Beitrag von: horrorexitmytoday am 18:33:38 Sa. 21.August 2021
Mir ging es anbei nicht um das "sofort" sondern "bei nächstbester Gelegenheit"... Diese Schritte starten sich am besten, wenn SB anfängt "komisch" zu werden.
...
Nicht mehr ans Telefon zu gehen, ist ne Möglichkeit aber SB könnte nach mehrmaligem Versuch auf dem Geschmack kommen, richtungsweisend den "Mitwirkungsverpflichtungen"deine Erreichbarkeit prüfen zu wollen.. Plötzliche Einstellung der ALG-Leistungen lassen grüßen, bis das Mobcenter überzeugt ist, das Du doch noch existierst..
...
Wenn SB über diese Kommunikationswege "dreist" wird, ist es die Gelegenheit für: " Ok, habe ich zur Kenntnis genommen aber SO können wir nicht miteinander reden ! Ich werde mich dazu noch schriftlich äußern. Guten Tag !" in einem bestimmenden Ton und legst dann einfach auf.. Schriftlich nachweisbar sollte dann zur Löschung der Tel.Nr. aufgefordert werden.

Alles klar  :). Vielen Dank, Tom, das ist ne super Idee. Okay, dann werde ich weiter rangehen und im Notfall den Satz verwenden und die Löschung beantragen.

Bin momentan in keiner Maßnahme, die letzte war mit Zuweisung und Ende letzten Jahres fertig. Die EGV ist noch ein paar Monate gültig.