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#1
New Economy / Aw: Call Center in Bulgarien
Letzter Beitrag von ManOfConstantSorrow - Heute um 13:02:24
ZitatBulgarien: Von der goldenen Tech-Legende zur Call-Center-Hölle

Unter dem Deckmantel des dynamischen Image der Wirtschaft des ,,Silicon Valley Südosteuropas" ist Bulgarien seit den 2000er Jahren zu einem der attraktivsten Länder für Outsourcing geworden. Zehntausende von Beschäftigten im Kundenservice sind dort sozusagen unsichtbar – sie sind harten Arbeitsbedingungen ausgesetzt, ohne jegliche Unterstützung durch die Gewerkschaften.
https://voxeurop.eu/de/bulgarien-tech-legende-call-center-hoelle/
#2
Zitat von: Onkel Tom am 17:30:06 Sa. 12.Oktober 2024Naja, Hoffnung stirbt zuletzt und der Bundesrat könnte blocken, weil die
Anhörung der Sozialverbände zur Sache trickreich umgangen wurde aber das
tun sie nicht und ich vermute, das der neue H5-Dreck durch kommt.  >:(

[...]

Und nix passiert auf der Straße.  :'(
Naja, vielleicht muss es erst soweit kommen, damit es verstanden wird. Bisher ist wohl alles eher Theorie.

Und ja, ich mache doch auch nichts. Wie auch, so ganz allein! Mit dem wenigen Geld, das sowieso schon nicht reicht und ich ab ca. Mitte des Monats darüber nachdenken muss, was ich mir überhaupt noch leisten kann.

Ein Problem sind vielleicht auch diese ganzen nicht-unabhängigen Arbeitslosen- bzw. Erwerbsloseninitiativen, welche von nicht Betroffenen organisiert, aufgebaut oder übernommen wurden und die Erwerbslosen meiner Meinung nach eher daran hindern, aktiv zu werden. Ich halte diese Initiativen für kontraproduktiv. Die Erwerbslosen sind beschäftigt und das war es dann aber auch schon. In Anbetracht dessen frage ich mich, ob das alles vielleicht sogar Absicht ist, da eher hinderlich und somit systemstabilisierend.
 
Bezüglich der monatlichen Meldefrist besteht die einzige Hoffnung, die ich noch habe, darin, dass es an den Finanzen scheitert. Die reden doch immer davon, dass gespart werden muss. Wie denken die sich das überhaupt? Gebäude aufstocken für mehr Büroräume? Oder dauern die Gespräche dann nur noch fünf bis zehn Minuten? Keine Ahnung, wie das in der Praxis funktionieren soll. Wo doch jetzt schon angeblich kein Geld da ist.
#4
Bei Tesla gibt es keinen Tarifvertrag:
https://www.igm-tesla.de/

Leiharbeit ist zu teuer?
#5
Hatte ich auch überlegt. Ich kenne Tesla nur nicht als Unternehmen, das auf Protest und eine kritische öffentliche Meinung eingeht.

Aber vielleicht ist in Grünheide die Stimmung in der Bevölkerung ein Problem für das Unternehmen. Das wäre ein Beweis dafür, daß mit guter Basisarbeit selbst ein Riesenkonzern in Bedrängnis gebracht werden kann.
#6
Zitat von: Kuddel
Hat jemand eine Theorie, warum Tesla so entschieden hat? Ist doch ungewöhnlich in der Autoindustrie...
/quote]

Ist das vielleicht ein Versuch angesichts des Protestes in Grünheide gegen Tesla gut Wetter zu machen, in dem sich der Konzern als sozial verantwortungsbewusst und Arbeiter*innenfreundlich darstellen möchte?



#7
ZitatErneut arbeitslos nach 90 Tagen
Leiharbeit bleibt ,,Ausbeutungsinstrument"

Stellt die Leiharbeit eine Verbindung zum Arbeitsmarkt dar? Eine Abgeordnete der Linkspartei identifiziert sie vorrangig als ,,Ausbeutungsinstrument".


Leiharbeit soll eine Brücke in den Arbeitsmarkt sein, in gute und gutbezahlte Jobs – das ist zumindest das Versprechen ihrer Fans. Doch Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter arbeiten häufig für Niedriglöhne und schaffen den Absprung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in vielen Fällen nicht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Ferschl (Linke) hervor, die der Frankfurter Rundschau vorliegt.

Gehalt für Leiharbeiter liegt deutlich unter dem Gehalt anderer Beschäftigter

Demnach gab es zum Stichtag 30. Juni 2023 insgesamt 752.760 Leiharbeiter:innen in Deutschland. Ihr Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag bei 2,2 Prozent und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert.

Das Bruttomonatsentgelt der rund 560.000 Leiharbeiter:innen, die Vollzeit arbeiten, lag im Dezember 2023 bei rund 2400 Euro. Das sind rund 1400 Euro weniger als der Median aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Menschen, die in der Leiharbeit arbeiten, haben häufiger schlecht bezahlte Helferjobs. Besonders betroffen: ausländische Beschäftigte. Ihr Anteil an allen Leiharbeitskräften stieg von 37,2 Prozent (2019) auf 46 Prozent (2023).

Viele Leiharbeiter sind nach 90 Tagen wieder arbeitslos

Von den knapp 1,3 Millionen Leiharbeitskräften, deren Beschäftigungsverhältnis 2023 endete, waren 90 Tage nach Ende des Leiharbeitsverhältnisses rund 36 Prozent arbeitslos. 21,6 Prozent hatten einen neuen Job in der Leiharbeit und 37,8 Prozent gelang es, eine Anstellung außerhalb der Leiharbeit zu finden.

,,Leiharbeit ist und bleibt ein Ausbeutungsinstrument und spaltet Belegschaften", sagt Susanne Ferschl. Die Abgeordnete der Linkspartei fordert: ,,Für Leiharbeit muss endlich der Grundsatz ,gleicher Lohn für gleiche Arbeit' gelten."
https://www.fr.de/wirtschaft/erneut-arbeitslos-nach-90-tagen-leiharbeit-bleibt-ausbeutungsinstrument-93347819.html

Kritische Journalisten sind engagierter bei der Kritik an der Leiharbeit als die Gewerkschaften. Es ist schon lange bekannt, was für ein Dreck (aus Arbeitersicht) die Leiharbeit ist. Sie könnte schon längst abgeschafft sein, wenn es ein geschlossenes Vorgehen aus den Betrieben gegen diese Form der Ausbeutung gäbe. Das Ziel kann doch nicht sein, Leiharbeit zu verbessern.
#8
ZitatDer US-Elektroautobauer Tesla will trotz schwieriger Marktlage in seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin 500 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter übernehmen. Die Geschäftsführung habe entschieden, dass sie zum 1. November fest übernommen würden, teilte das Unternehmen mit.

Der Autobauer sieht die Übernahme auch als Signal: "Die aktuelle Entscheidung ist Ausdruck einer optimistischen Einschätzung zur weiteren Entwicklung der E-Auto-Produktion in Grünheide", heißt es vom Unternehmen. Im einzigen europäischen E-Auto-Werk von Tesla arbeiten nach Unternehmensangaben knapp 12.000 Menschen.

Bereits 1.000 Leiharbeiter übernommen

Die Betriebsratschefin Michaela Schmitz hatte die Geschäftsführung in Grünheide laut Tesla bei der jüngsten Betriebsversammlung aufgefordert, Leiharbeit weiter zu reduzieren. Tesla führte dort Ende 2022 Zeitarbeit ein und übernahm seitdem nach eigenen Angaben 1.000 Leiharbeiter in Festanstellung ohne die jüngste Ankündigung. Wie viele Leiharbeiter es derzeit insgesamt sind, ist unklar – es gibt aber mehr als 500.

Der US-Hersteller hatte im April angesichts der Flaute beim Elektroauto-Absatz angekündigt, mehr als zehn Prozent seiner Stellen weltweit abzubauen. In Grünheide wurden 400 Stellen gestrichen. Tesla will an den Ausbauplänen für seine Fabrik festhalten, lässt aber den Zeitplan offen.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/10/tesla-uebernahme-500-leiharbeiter-gruenheide.html

Hat jemand eine Theorie, warum Tesla so entschieden hat? Ist doch ungewöhnlich in der Autoindustrie...
#9
Globalisiert / Aw: Palästina - Israel
Letzter Beitrag von krapotke - Heute um 10:26:35
Zitat von: Hartzhetzer am Heute um 10:02:06Seit sich nach ende des Osmanischen Reiches das durch dessen Niederlage im 1. Weltkrieg besiegelt war ein Englischer Offizier hingesetzt hatte und mit Lineal und Bleistift Striche auf einer Landkarte gezogen hat und England anschließend den Araber Stämmen die sie im 1. Weltkrieg gegen das Osmanische Reich unterstützt hatten vorschrieben wem nun wessen Nationalstaat sei ist die Kacke da unten am Dampfen.

Danke, für diesen Beitrag. Ich hatte mich nicht getraut, historisch so weit zurück zu gehen. Ich möchte noch ergänzen, dass ich der Meinung bin, sowohl der Zionismus, als auch der arabische Nationalismus haben ihren Ursprung in den westlichen Nationalstaaten. Eigenständige bürgerliche Rechte wurden nur denjenigen gewährt, die als Teil des Volksbegriffes einer Nation mit festgelegtem Herrschaftsbereich unter eigener Kontrolle angehörten. Diese westlichen Nationen, ob bürgerlich parlamentarisch oder monarchisch, waren im Wettstreit um Bodenschätze und Ländereien den gesellschaftlichen Strukturen des globalen Südens überlegen und konnten sie kolionalisieren. Antikoloniale Befreiungsbewegungen wurden in z.B. Asien und Afrika häufig von westlich ausgebildeten Einheimischen angeführt. Diese kopierten die westliche Idee der starken Nation auf ihre Gesellschaften um dem kolonialen Einfluss entgegentreten zu können.
Die jetzigen Konflikte im nahen Osten bilden für mich keinen Kontrapunkt zu westlichen Staatsformen. Ich sehe sie eher als Fleisch vom Fleische an.


ZitatIrgendwie sind Menschen merkwürdig, die suchen in einem Konflikt in dem sie selber unbeteiligte dritte sind immer die Seite als Gegner die ihrer Ansicht nach die moralisch verwerflichste Tat begeht. Aus dieser Gegnerschaft heraus wird dann alles was die Konfliktpartei macht auf dessen Seite man ist unkritisch Gerechtfertigt.
Schlauer wäre es auf keiner Seite zu sein sondern generell gegen Kriege, Waffen, Morde und Vergewaltigungen. Wenn ich gegen das bin was der Staat Israel veranstaltet dann genau aus diesem Grund.

Es ist für viele Menschen schwer, sich der Logik bewaffneter Konflikte zu entziehen, die es verlangt, sich auf eine Seite zu stellen. Wer das nicht tut, wird als Gegner wahrgenommen, nach Alternativen gefragt und muss ertragen, dass während er/sie neutral am Spielfeldrand steht, auf den Schlachtfeldern Fakten geschaffen werden. Je nach der gesellschaftlichen Blase in der man sich bewegt, kann man sich dann aussuchen, ob man von den meinungsstarken Menschen in seiner Umgebung lieber Kriegstreiber*in, Putinverstehr*in, Hamasfreund*in oder Zionist*in geschimpft werden will. Viele sagen dann lieber gar nichts oder schließen sich halt der Mehrheitsmeinung an.
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