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Handel & Dienstleistung => On the Road => Transport & Verkehr => Taxi => Thema gestartet von: Kuddel am 12:44:10 Do. 21.Juni 2012

Titel: Bremer Taxifahrer gegen Zwangsschulungen
Beitrag von: Kuddel am 12:44:10 Do. 21.Juni 2012
ZitatTaxifahrer wehren sich gegen Schulungen

Von York Schaefer

Bremen. Der Streit zwischen dem Taxi-Ruf und den ihm angeschlossenen Taxifahrern schwelt weiter. Während der Taxi-Ruf die Fahrer zu Schulungen verpflichten will, zweifeln die Fahrer am Sinn der Maßnahmen. Mittlerweile kümmern sich auf beiden Seiten Anwälte um die Angelegenheit.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmedia1.weser-kurier.de%2Fmedia%2F4206%2F86942055002866%2F_chk0082.jpg&hash=54542220fa435420e970d6a7922342b41c9cc19a)
Boris Wefer ist seit zehn Jahren Taxi-Fahrer. Er wehrt sich gegen die Zwangsschulung,
die ihm der Taxi-Ruf auferlegt hat und will den nächsten Termin verstreichen lassen.


Auch nach Beginn der ersten Schulungen für die Fahrer der Bremer Funkzentrale Taxi-Ruf gärt der Streit mit dem Unternehmerverband über Sinn und Art der Umsetzung der Seminare. Immer mehr Fahrer wehren sich inzwischen gegen die kostenpflichtigen Schulungen zu Themen wie Taxirecht, Krankenbeförderung, Arbeitsplatz Taxi-Ruf oder Markt und Image, die die die Funkzentrale im Herbst vergangenen Jahres eingeführt hatte.

Die alle fünf Jahre in einem Gestattungsvertrag zwischen dem Taxi-Ruf und den Fahrern festgehaltene Regelung besagt, dass diese innerhalb eines Jahres mindestens eine der fünf Schulungen zum Selbstkostenpreis von 35 Euro absolvieren müssen. Ansonsten wird ihnen der Status als Service-Taxi-Fahrer entzogen. Dies wäre laut der Betroffenen mit Umsatzeinbußen verbunden und ist rechtlich umstritten. Hinzu kommen mögliche Verdienstausfälle während der Seminare.

Wenn Boris Wefer, seit zehn Jahren Taxifahrer, morgens in seinen Wagen steigt, leuchtet auf dem Display seines Datenfunkgerätes der Termin auf, bis zu dem er eine der Schulungen machen muss. "Das erzeugt schon einen gewissen Druck", sagt der Fahrer, der den Schulungstermin Anfang März trotzdem verstreichen lassen will. Wefer bezweifelt den Sinn mancher Kursinhalte und stört sich an der mangelnden Verständniswerbung und der Hau-Ruck-Methode bei der Einführung der Schulungen. "Der Taxi-Ruf will, dass die Fahrer besser mit ihren Kunden umgehen, aber uns gegenüber beherzigt er das selber nicht", kritisiert er.

Auch weitere Kollegen fühlen sich durch die unfreiwilligen Schulungen vom Taxi-Ruf genötigt und bezweifeln deren Nutzen. Fahrer Ralf Neumann meint, dass nur sein Taxiunternehmer als Arbeitgeber Fortbildungen anordnen darf, gegen die er generell nichts einzuwenden hat. "Es geht darum, wie mit uns umgegangen wird", sagt der Fahrer, der den bald anstehenden Schulungstermin ebenfalls ignorieren will. "Schwarze Schafe erreicht man auch mit Schulungen nicht", meint Taxifahrer Marko Bark.

Dass es diese gibt, ist allerdings unbestritten. "Das Problem in der Branche ist die Ausbildung, die Entlohnung und die hohe Fluktuation", sagt ein Fahrer, der namentlich nicht genannt werden möchte. Dass Taxifahrer nach Wegstrecke mit Umsatz-Prozenten bezahlt werden, käme einem Akkordlohn gleich. Der damit verbundene Leistungsdruck bei gleichzeitig zu vielen Taxen auf den Straßen führe zu schlechterem Service, mehr Unfällen und explodierenden Versicherungskosten für die Halter. In Hamburg wurde diese Art der Entlohnung von Taxi-Fahrern bereits von den Behörden kritisch begutachtet und könnte demnächst verboten werden.

Als Reaktion auf die Schulungsanordnungen des Bremer Taxi-Rufs wurde von einzelnen Fahrern auch das Thema Streik diskutiert, was aber inzwischen wieder vom Tisch ist. Stattdessen wollen die Fahrer in Zukunft auf mehr Kooperation und Information untereinander setzen. Es wird einen Flyer zum Thema Schulungen geben, ein Stammtisch ist geplant. "Der Streit ist eine Gelegenheit, generell besser zusammenzuarbeiten", sagt Boris Wefer, der sich wie fünf weitere Fahrer wegen der umstrittenen Schulungen von Rechtsanwalt John Thomas Meyer hat beraten lassen. Dieser will im Fall einer Sperre für Service-Taxi-Fahrer - dies sind 90 Prozent der 1500 Taxi-Ruf-Fahrer - beim Amtsgericht einen Antrag auf einstweilige Verfügung stellen.

Bei seinem Klienten Holger Rommelmann gibt es laut des Rechtsanwaltes bereits die Zusage des Taxi-Rufs, dass bis zur Klärung der Kostenfrage keine Sperre erfolgt. Rechtsanwalt Meyer will jetzt Rommelmanns Arbeitsvertrag mit dem Taxi-Unternehmer um einen Passus zur Kostenfrage erweitern. "Wobei mir statt einer individuellen eine grundsätzliche Klärung lieber wäre", sagt Rommelmann, der seit 19 Jahren Taxi fährt.

Der Taxi-Ruf hat derweilen erneut die Bedingungen zur Teilnahme an den Schulungen modifiziert. So sind die immerhin gut 170 Inhaber eines Halterscheins inzwischen von der Teilnahme befreit. Aufgrund dieses von der Handelskammer ausgestellten Nachweises zur Befähigung als Taxenunternehmer hätten sie genügend "betriebliche Praxis" wie es Ingo Heuermann, Vorstandsmitglied beim Taxi-Ruf, darstellt.

Fahrer wie Marko Bark sind da anderer Ansicht: "Der Halterschein hat mit Fahrpraxis nichts zu tun", sagt er. So gebe es selbstfahrende Unternehmer, die deshalb eigentlich geschult werden müssten, nun aber befreit sind. Gerüchte, dass es dem Taxi-Ruf mit den Schulungen um eine zusätzliche Geldquelle für die Verwaltung der Funkzentrale auf Kosten der Fahrer ginge, halten sich hartnäckig, sind aber nicht zu belegen. "Wenn es einen Überschuss gibt, werden wir das Geld in die Werbung stecken, um verloren gegangene Kunden zurück zu gewinnen", erklärt Ingo Heuermann vom Taxi-Ruf, der sich durch den besseren Service in den nächsten Jahren Umsatzsteigerungen von bis zu 20 Prozent verspricht.

Ein Mehrwagenunternehmer, der auch anonym bleiben möchte, hat sich bereits ebenfalls anwaltlich beraten lassen. Er meint: "Die Schulungen sind zwingend notwendig". Er wird die Module auch selber belegen, habe bereits acht Fahrer auf seine Kosten hingeschickt, die ihm positive Rückmeldungen über die Inhalte gegeben hätten. Mit Blick auf die Umsetzung seitens des Taxi-Rufs, zum Beispiel bei der Halterbefreiung, sagt er allerdings: "Gut gedacht, schlecht gemacht."
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/538215/Taxifahrer-wehren-sich-gegen-Schulungen.html?id=613281 (http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/538215/Taxifahrer-wehren-sich-gegen-Schulungen.html?id=613281)

ZitatTaxifahrer gründen Interessengemeinschaft
Von York Schaefer
Bremen. Aus Protest gegen umstrittene Schulungen haben Fahrer der Funkzentrale Taxi-Ruf die "Interessengemeinschaft Bremer TaxifahrerInnen" gegründet. Nach weniger als einem Monat sind der über Spenden finanzierten Vereinigung 132 der rund 1300 Funkfahrer beigetreten. Ziel und Zweck der Gemeinschaft sei es vor allem, die Praxis des Taxi-Rufs "kritisch und konstruktiv zu begleiten und verbessern", so heißt es in einer Pressemitteilung der Vereinigung.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmedia2.weser-kurier.de%2Fmedia%2F4773%2F01611731448643%2Ftaxi.jpg&hash=14d4a81c50d683db9df40a33a6f64ca662eaa26e)
Marco Bark ist Vorsitzender der neugegründeten ,,Interessengemeinschaft Bremer TaxifahrerInnen",
die132 Mitglieder hat.


Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Funkzentrale Taxi-Ruf, die auch als Unternehmerzusammenschluss fungiert, fünf verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Taxirecht, Krankenbeförderung sowie Markt und Image eingeführt, die die Fahrer selber bezahlen sollten. Wer sich weigert, wird als sogenannter "Service-Fahrer" gesperrt und muss Umsatzeinbußen befürchten.

Die Vorgehensweise wurde inzwischen vom Amtsgericht Bremen gerügt. Der Taxi-Ruf sei rechtlich nicht befugt, Schulungen anzuordnen (wir berichteten). Diese laufen zwar weiter, jedoch müssen nun die Unternehmer für ihre Fahrer bezahlen. Vor dem Amtsgericht ist inzwischen ein weiteres Verfahren anhängig, in dem überhaupt gegen die Schulungen geklagt wird.

Sanktionen stoßen auf Ablehnung

Die "Interessengemeinschaft Bremer TaxifahrerInnen" will die Arbeit der Funkzentrale "kritisch und konstruktiv zu begleiten undverbessern". Noch vor der ersten Vollversammlung steht neuer Ärger ins Haus. Unter den Taxifahrern stoßen zwei Maßnahmen des Taxi-Rufs auf Ablehnung. Es geht um die Abschaffung der Pausenfunktion und um Sanktionen für zurückgegebene Fahraufträge aus der Funkzentrale.

Sobald ein Fahrer die erste Position an einem Taxenplatz erreicht hat, kann er keine Pause mehr anmelden. Bisher wurde dies, zum Beispiel um die Toilette aufzusuchen, mit einem fünfminütigen Ausschluss bei der Vermittlung von Funktouren belegt. "Eine vollkommen ausreichende Maßnahme, da dies den Verlust der ersten Position zur Folge hatte", sagt Marco Bark, Vorsitzender der Interessengemeinschaft.

In einem solchen Fall bekam der nächste Fahrer in der Reihe die Tour. Zukünftig wird der Fahrer laut Bark, wenn er nicht erreichbar ist oder wenn er eine Tour zurückgibt, erst für zehn Minuten, beim zweiten Mal für eine halbe, beim dritten Mal für eine Stunde von der Tourenvermittlung ausgeschlossen.

Das Bedienen von Stammkunden und Einsteigern sei durch die Maßnahme eingeschränkt, klagen die Fahrer der Interessengemeinschaft, die Umsatzeinbußen befürchten und dem Taxi-Ruf Praxisferne und "Lidllisierung" der Arbeitsverhältnisse vorwerfen.

"Gerade an Halteplätzen wie Weserpark, Arbergen, Borgfeld, Sodenmatt, Burg oder Blumenthal stehen die Fahrzeuge oftmals alleine und dies nicht nur ein paar Minuten. Der Weg zur nächsten Toilette ist weit", erklärt Marco Bark. Zudem könne eine Funksperre auch Fahrer an zweiter oder dritter Stelle treffen. Zum Beispiel wenn diese ein bestimmtes Profil wie Botenfahrten erfüllen, sich kurz vom Fahrzeug entfernen, die Fahrer vor ihnen dieses Profil aber nicht haben und sie damit automatisch an die erste Position rücken.

Der Taxi-Ruf beruft sich in diesem Fall auf die Bremer Taxenordnung, die besagt, dass sich die Fahrer in unmittelbarer Nähe ihrer Wagen aufzuhalten hätten. "Die Pausenfunktion wurde missbraucht. Teilweise haben sich Fahrer bei kurzen, unattraktiven Touren im Kollektiv abgemeldet", begründet Ingo Heuermann, Vorstandsmitglied des Taxi- Rufs, die Maßnahme.

Mit der gleichen Begründung rechtfertigt er die Sperren, wenn Fahrer Funktouren zurückgeben, zum Beispiel weil gerade ein Stammkunde anruft oder ein Einsteiger erscheint. "Andere Kollegen müssen dann von weit her kommen und die Kunden bis zu 20 Minuten warten", erklärt Heuermann, der die Zahl der schwarzen Schafe unter den Fahrern diesbezüglich auf immerhin 20 Prozent schätzt.

Zu einem vom Taxi-Ruf vorgeschlagenen Gespräch zwischen den zerstrittenen Parteien ist es noch nicht gekommen. Die Interessengemeinschaft der Fahrer hat dies davon abhängig gemacht, dass der Taxi-Ruf allen momentan gesperrten 48 Fahrern den Status als "Service-Fahrer" zurückgibt. Vorstand und Aufsichtsrat des Taxi-Ruf beraten noch, ob sie auf diese Bedingung eingehen können.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/592448/Taxifahrer-gruenden-Interessengemeinschaft.html?id=613281 (http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/592448/Taxifahrer-gruenden-Interessengemeinschaft.html?id=613281)

ZitatStreit um Schulungspflicht beigelegt
Von York Schaefer
Bremen. Im Streit um verpflichtende Schulungen für ihre Fahrer hat die Funkzentrale Taxi Ruf Bremen eingelenkt. Ab sofort brauchen die 1300 Funkfahrer nicht mehr die kostenpflichtigen Schulungen besuchen.

Die Auseinandersetzung um die Schulungen mit Zwangscharakter für Taxifahrer ist beendet: Die Funkzentrale Taxi Ruf Bremen hat eingelenkt, ihre 1300 Funkfahrer sind jetzt nicht mehr verpflichtet, zu den kostenpflichtigen Schulungen zu gehen. Außerdem wurden die Sperren des Status als sogenannter Service-Taxi-Fahrer für diejenigen aufgehoben, die sich den Weiterbildungen verweigert hatten.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Taxi-Ruf, der auch als Zusammenschluss von 210 Bremer Taxiunternehmern fungiert, fünf verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Taxirecht, Krankenbeförderung sowie Markt und Image eingeführt. Diese sollten die Fahrer selber bezahlen. Wer sich weigerte, wurde vom Status des "Service Fahrers" gesperrt und musste Umsatzeinbußen befürchten. Die Vorgehensweise wurde zwischenzeitlich vom Bremer Amtsgericht gerügt, da der Taxi-Ruf rechtlich nicht befugt sei, Schulungen anzuordnen (wir berichteten). Die Kosten mussten nach dem Vergleich von den Taxi- Unternehmern als den eigentlichen Arbeitgebern der Fahrer übernommen werden.

"Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, sich per Anwalt einen Rosenkrieg über formale Kleinigkeiten zu liefern und Erbsenzählerei zu betreiben", sagt Ingo Heuermann, Vorstandsmitglied beim Taxi-Ruf.

"Lernen ist eine freiwillige Sache. Es muss uns gelingen, alle von dem positiven Grundgedanken und den Effekten der Weiterbildung zu überzeugen", heißt es in einem Info-Schreiben der Funkzentrale.

Hintergrund des Beschlusses ist auch ein weiteres aktuelles Verfahren vor dem Amtsgericht, in dem ein Fahrer generell gegen den verpflichtenden Charakter der Schulungen vorgeht, geregelt in einem alle fünf Jahre neu abzuschließenden Gestattungsvertrag zwischen Taxi- Ruf und Fahrerschaft

Nach dem jüngsten Beschluss des Taxi-Rufs behalten die Fahrer nun auch ohne Besuch der Weiterbildungen ihren Service-Taxi-Status. Weitere Sperren für widerständige Fahrer wird es vorerst nicht geben. "Erst nach Ablauf des Gestattungsvertrages wird der Kollege in einem neuen Vertrag zur Teilnahme an einer jährlichen Schulung zur Aufrechterhaltung des Service-Taxi-Status verpflichtet", heißt es in dem Infoschreiben.

Die vor einigen Wochen gegründete Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer mit gut 140 Mitgliedern feiert die Zurücknahme der Zwangsschulungen als ausschließlich ihren Verdienst. "Hätten wir keinen Druck aufgebaut, wäre es so weitergegangen", sagt IG-Vorsitzender Marco Bark, der den Schritt aber nur als erstes Etappenziel sieht im Kampf gegen Sperren, Sanktionen und neue umstrittene Pausenregelungen für die Fahrer. In einer Mitgliederinfo lässt auch die Interessengemeinschaft Gesprächsbereitschaft erkennen: "Dies ist keine Niederlage für den Taxi-Ruf, sondern eine Chance für einen Neubeginn gemeinsam mit der gesamten Fahrerschaft". Wenn die Kostenfrage geklärt sei und Schulungsinhalte mit den Fahrern entwickelt würden, sei man auch bereit für Weiterbildungen, so Bark.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/613281/Streit-um-Schulungspflicht-beigelegt.html (http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/613281/Streit-um-Schulungspflicht-beigelegt.html)
Titel: Re:Bremer Taxifahrer gegen Zwangsschulungen
Beitrag von: Kuddel am 16:08:06 Sa. 15.September 2012
Die Interessengemeinschaft hat eine gute Homepage:

http://www.ig-bremer-taxifahrer.de/ (http://www.ig-bremer-taxifahrer.de/)
Titel: Re:Bremer Taxifahrer gegen Zwangsschulungen
Beitrag von: Kuddel am 16:43:40 Mo. 05.November 2012
Geht doch!


ZitatTaxi-Ruf Bremen verzichtet auf Knebelverträge /
Vollversammlung der Taxi KollegInnen


<< Auszug aus der Pressemitteilung der IG Bremer Taxifahrer.
Die ganze Erklärung gibt es in pdf Form hier: http://bremerfeierabend.blogsport.eu/files/2012/11/Taxirufpressemitteilung.pdf (http://bremerfeierabend.blogsport.eu/files/2012/11/Taxirufpressemitteilung.pdf)
Der monopolistische Taxiunternehmerverein Taxi-Ruf Bremen e.V. (TR) verzichtet nach be­harrlichem Drängen der Interessen-gemeinschaft Bremer Taxifahrer und mehreren Klagen aus der Fahrerschaft vor Gerichten nicht nur auf Zwangsmaßnahmen, sondern auch auf Kne­belverträge (so genannte ,,Gestattungsverträge") für Bremer Taxifahrer. Auch diese waren letzten Endes rechtlich nicht mehr zu halten.

Das ist ein wichtiger Sieg für alle Bremer Taxifahrer und Kleinunternehmer in ihrem Bestre­ben, das Gewerbe voranzubringen, und es ist eine weitere Pleite der TR-Führungsspitze. Sie hat dadurch vermeidbare Kosten verursacht, die von den bereits im Voraus einkassierten Beiträgen der Vereinsmitglieder des TR, den Arbeitgebern, und von ,,Schulungsgebühren" der angestellten Fahrer beglichen werden müssen. Schlimmer wiegt jedoch, dass gerade die selbst organisierten Aktivisten der IG dafür finanzielle Belastungen, Risiken und auch Mob­bing in Kauf nahmen und nehmen müssen. So drohen nun neue Rechtsstreite.

Beharrlich arbeitete die IG Bremer Taxifahrer und brachte eine uneinsichtige Führungsebene wenigstens teilweise wieder auf den Boden der Tatsachen (ältere Pressemitteilungen). Erst als von den Fahrern gefordert wurde, endlich Arbeitsverträge mit verbindlichen Regelungen zum Standard zu machen, die bei der überwiegenden Mehrheit der Bremer Taxifahrer nämlich fehlen, hatte man beg­riffen, woher der Wind weht. Es hat noch einmal einige Wochen gedauert, bis der Aufsichts­rat des Vereins schließlich die Reißleine zog. ,,Plötzlich" konnte man auf die Schulungen und die ,,Gestattungsverträge" verzichten.
Weiterhin werden soziale Mindeststandards im Bremer Taxengewerbe unter der Führung des Taxi-Ruf Bremen unterlaufen. Versucht man nach wie vor seiner Verantwortung aus-zuwei­chen?

Außerdem eine Ankündigung zur Vollversammlung der Bremer Taxi IG Mitglieder:
erste Mitgliederversammlung

am Mittwoch, den 21.11.2012 um 17.00 Uhr
(Einlaß ist ab 16.30 Uhr)
im DGB-Haus, großer Saal,
Bahnhofsplatz 22 / An der Weide
http://bremerfeierabend.blogsport.eu/2012/11/02/taxi-ruf-bremen-verzichtet-offiziell-auf-knebelvertrage/ (http://bremerfeierabend.blogsport.eu/2012/11/02/taxi-ruf-bremen-verzichtet-offiziell-auf-knebelvertrage/)