Filz und Korruption bei VW

Begonnen von Fritz Linow, 12:41:05 Fr. 25.September 2015

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counselor

ZitatRazzia bei VW: Betriebsräte verteidigen ihre hohen Gehälter

Die IG Metall und ihre Betriebsräte bei VW sind jederzeit bereit, die Arbeitsplätze, Löhne und Rechte der Belegschaft auf dem Altar der ,,Wettbewerbsfähigkeit" und der ,,Rendite" zu opfern. Geht es dagegen um ihre eigenen vier- oder fünfstelligen Monatsgehälter, verteidigen sie diese mit allen Mitteln.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2023/10/03/vowa-o03.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es ist ja nicht so, daß die Idee von Gewerkschaften und Betriebsräten schlecht ist. Andererseits funktionieren sie nicht unbedingt als Vertretungen, womöglich Kampforganisationen, der Beschäftigten.

Die Betriebsräte sind bereits in ihrer Struktur zwiespältig. Sie können eine Menge bewegen. Sie sind aber auch aufgefordert, das Wohl des Betriebs zu beachten.
ZitatDas Gebot zur vertrauensvollen Zusammenarbeit verpflichtet den Betriebsrat, keine gegen den Arbeitgeber gerichtete Agitation oder Verleumdung zu betreiben oder zu unterstützen. Er hat bei der Wahrnehmung der Interessen der Arbeitnehmer stets auch das Wohl des Betriebs zu beachten und dies, falls erforderlich, gegenüber vordergründigen Einzelinteressen der Betriebsratsmitglieder und Arbeitnehmer zu vertreten. Bei der Ausübung seiner Beteiligungsrechte, der Verwertung der ihm erteilten Auskünfte und bei der Belastung des Arbeitgebers mit den Kosten für die Betriebsratsarbeit hat der Betriebsrat Augenmaß zu wahren und das Gebot der Verhältnismäßigkeit der Mittel zu beachten. Das Gebot der vertrauensvollen Zusammenarbeit ist auch für die Mitglieder des Betriebsrats sowie für alle anderen Institutionen der Betriebsverfassung und deren Mitglieder verbindliche Verhaltensnorm (BAG v. 21.2.1978 – 1 ABR 54/76).

Bei der Autoindustrie haben sich die Strukturen zwischen Betriebsrat und Management lange entwickelt, die man als Filz bezeichnen muß. Umso schlimmer, wenn die IGM selbst so Industrie/Management-nah ist.

Wenn selbst das Manager Magazin die IGM Chefin als Co-Managerin bezeichnet, spricht es Bände...

ZitatKünftige IG-Metall-Chefin
Die neue Co-Managerin der deutschen Industrie

Mit Christiane Benner soll Ende Oktober erstmals eine Frau an die Spitze der mächtigsten Gewerkschaft Europas rücken. Den Umbau der deutschen Autoindustrie gestaltet sie längst mit, nun will sie das Land umbauen – und mitbestimmen bei Tesla.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ig-metall-mit-christiane-benner-wird-ende-oktober-erstmals-eine-frau-ig-metall-chefin-das-hat-sie-vor-a-130ea64b-5914-498d-8ae4-73545b131f88 (Schranke)

ManOfConstantSorrow

Haltet den Dieb – jetzt!



Wolfgang H. Porsche

Haupteigentümer von Volkswagen
Verbrecher seit 1943:
Raub in Höhe von 40 Milliarden

Über den Raub

Wolfgang Heinz Porsche
ist am 10. Mai 1943 in Stuttgart geboren. Sein Großvater, der Kriegsverbrecher Ferdinand Porsche, orderte 20.000 Zwangsarbeiter*innen für den Aufbau der VW-Fabrik. Dieser Raub an der Menschheit gab ihm die Grundvoraussetzung, um mit 40 Milliarden Euro gestohlenem Geld durch die Arbeitskraft anderer und Raubbau an der Natur der reichste Österreicher zu werden und so viel Geld zu haben wie die ärmere Hälfte der österreichischen Bevölkerung. W. H. Porsche ist als Familien-Patriarch und Sprecher der Porsche Holding SE mit 53,3 % der Haupteigentümer der Volkswagen AG.

https://www.haltet-den-dieb.jetzt/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

ZitatWOLFSBURG/BRAUNSCHWEIG - Betriebsversammlungen bei VW - ,,Hände weg von unseren Ausbildungsplätzen"

Am 6. Dezember waren Betriebsversammlungen bei VW Wolfsburg und Braunschweig. Wie zu erwarten, hat der Vorstand die Steigerung der Rendite auf 6,5 % als alternativlos dargestellt. Dafür müssten "die Kosten runter" und Arbeitsplätze abgebaut werden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw49/betriebsversammlungen-vw-arbeitsplatzabbau
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counselor

ZitatVolkswagen: Vorstand und Betriebsrat einigen sich über Milliarden-Sparprogramm

Nach monatelangen Geheimgesprächen haben sich der Vorstand und der Betriebsrat von Volkswagen am 19. Dezember auf die konkrete Ausgestaltung des einschneidenden Sparprogramms geeinigt, dass der Aufsichtsrat am 13. Juni mit Unterstützung der sogenannten ,,Arbeitnehmervertreter" beschlossen hatte.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2023/12/27/vowa-d27.html
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Nikita

Zitat von: counselor am 01:48:43 Do. 28.Dezember 2023
ZitatVolkswagen: Vorstand und Betriebsrat einigen sich über Milliarden-Sparprogramm

Nach monatelangen Geheimgesprächen haben sich der Vorstand und der Betriebsrat von Volkswagen am 19. Dezember auf die konkrete Ausgestaltung des einschneidenden Sparprogramms geeinigt, dass der Aufsichtsrat am 13. Juni mit Unterstützung der sogenannten ,,Arbeitnehmervertreter" beschlossen hatte.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2023/12/27/vowa-d27.html

An dem Satz ist von Seiten des Betriebsrates alles falsch. Wieso Einigung statt Protest? Wieso keine hohe Transparenz, statt für den Arbeitgeber angenehme Geheimgespräche. Welche einschneidenden Schritte gibt es für den Vorstand und das Management? Hat der BR für irgend etwas(!) gekämpft oder ist der in Duldungsstarre? Der BR möge bitte komplett seine Ämter niederlegen. Ihr seid der verlängerte Arm des Vorstands.

ZitatDie Umsatzrendite soll dadurch von 3,4 auf 6,5 Prozent steigen. Die Kosten für diese Verdoppelung des Profits trägt die Belegschaft.
Das ist an Bösartigkeit und Gier nicht zu überbieten. Warum stehen die Werke nicht still?

counselor

Der zweite Teil des Videos dreht sich um gewerkschaftliche Aktivitäten der UAW in der VW-Fabrik in Chattanooga

https://youtu.be/BT74ONjMvKg
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counselor

ZitatVW/USA - Großer Erfolg der UAW-Gewerkschaft bei VW in Chattanooga / USA

73 Prozent der Arbeiter im US-Werk Chattaganooga sprachen sich bei der am Freitag beendeten Abstimmung dafür aus, von der kämpferischen Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) vertreten zu werden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw17/grosser-erfolg-der-uaw-gewerkschaft-bei-vw-in-chattanooga-usa
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Kuddel

Verkehrswende in Wolfsburg: Ferdinand Porsche enthauptet

deutsch | 1 min | 2024 |

Während der diesjährigen VW Aktionärsversammlung wurde die Büste von Ferdinand Porsche vom Sockel gestoßen. Damit wurde die seit Jahrzehnten von der Zivilgesellschaft erhobene Forderung, die Ehrung des Nazis und Kriegsverbrechers am Bahnhofsplatz in Wolfsburg zu beenden, symbolisch eingelöst. Der Enkel Ferdinands, Wolfgang Porsche, der die Sitzung leitete war nicht amüsiert.

https://de.labournet.tv/verkehrswende-wolfsburg-ferdinand-porsche-enthauptet

Wir haben 2011 eine Rede des Historikers Otto Köhler über Ferdinand Porsche aufgenommen. Köhler berichtet vom Leid der 20.000 Zwangsarbeiter*innen, die Ferdinand Porsche für VW angefordert und vernutzt hat. Hier das Video:

https://de.labournet.tv/video/6137/otto-koehler-ueber-ferdinand-porsche

Fritz Linow


Onkel Tom

Jo, beim zweiten Schlag erlag er  :D  :D
Lass Dich nicht verhartzen !

Nikita

Nicht ohne meinen Porsche ...

Sparprogramm sorgt für Wut
VW nimmt Top-Managern den Porsche als Dienstwagen weg


VW-Chef Blume verordnet seinem Konzern ein milliardenschweres Sparprogramm. Das trifft auch die oberste Management-Ebene. Einem Bericht zufolge fällt der Porsche als Dienstwagen für Top-Manager künftig weg. Die ersten Klagen vor dem Arbeitsgericht sollen bereits eingereicht sein.
...
Demnach stellt VW seinen wichtigsten Managern bisher gleich zwei Dienstwagen zur Verfügung. Die Mitglieder des TMK dürfen sich fast im gesamten Konzern bedienen, also auch bei der Sportwagentochter Porsche. Aus Kostengründen fällt dieses Privileg nun weg. Lediglich Porsche-Manager selbst und die Vorstandsetage von VW dürfen dem Bericht zufolge weiter einen Porsche als Dienstwagen beantragen.

Konzernchef Oliver Blume hat VW ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 Prozent steigen. Für die gesamte Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-nimmt-Top-Managern-den-Porsche-als-Dienstwagen-weg-article25053314.html

Fritz Linow

Zitat2.9.24
Volkswagen schließt Standortschließungen nicht mehr aus und will geltende Beschäftigungssicherung aufkündigen - Arbeitnehmerseite kritisiert VW-Vorstand massiv und kündigt entschlossenen Gegenwind an

Das Sparprogramm bei Volkswagen verschärft sich zunehmend und führt zu einem offenen Konflikt zwischen VW-Vorstand, Gesamtbetriebsrat sowie IG Metall. Der Vorstand um Markenchef Thomas Schäfer gab am Montag bei einem Treffen mit Führungskräften bekannt, dass das 2023 gestartete Programm zur Verbesserung der Ergebnisse weiter nicht ausreiche. Es seien weitere Einsparungen in Milliardenhöhe notwendig, um zu verhindern, dass die Kernmarke in die Verlustzone gerate, so das Management. Infolgedessen werden nun deutsche Standorte, der VW-Haustarif sowie die bis Ende 2029 geltende Beschäftigungssicherung infrage gestellt. Letztere seit mehr als 30 Jahren fortgeschriebene Vereinbarung plane das Unternehmen aufzukündigen.
(...)
https://www.igmetall-wob.de/meldung/volkswagen-schliesst-standortschliessungen-nicht-mehr-aus-und-will-geltende-beschaeftigungssicherung-aufkuendigen-arbeitnehmerseite-kritisiert-vw-vorstand-massiv-und-kuendigt-entschlossenen-gegenwind-an

Kuddel

ZitatMartin Winterkorn war der mächtigste Autoboss der Republik, bevor er VW in die größte Krise seiner Geschichte stürzte, die bis heute anhält. Nun muss er sich für seine Rolle in der Dieselaffäre vor Gericht verantworten.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/volkswagen-prozess-ex-vw-chef-martin-winterkorn-muss-sich-in-dieselaffaere-verantworten-a-bc72f376-2a94-457d-953f-9c8026566e73

Ich denke, Winterkorn braucht die deutsche Justiz nicht zu fürchten.

counselor

ZitatOFFENER ANGRIFF - Mehrere Zehntausend Arbeitsplätze bei VW auf der Abschussliste?

Der VW-Vorstand attackiert die 120.000 VW-Beschäftigten in Deutschland: Die seit 1996 bestehende ,,Beschäftigungssicherung" bis 2029 soll gekündigt werden.

"Auch Werksschließungen von fahrzeugproduzierenden [1]  und Komponenten-Standorten [2] können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden." [3]

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw36/mehrere-zehntausend-arbeitsplaetze-bei-vw-auf-der-abschussliste
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Fritz Linow

Zitat4.9.24
VW-Betriebsversammlung: Belegschaft buht die Manager nieder

Zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff des VW-Vorstandes auf Arbeitsplätze, Fabriken und Tarifverträge hat sich bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg die geballte Wut der Beschäftigten entladen.
Da Medienvertreter nicht zugelassen waren, müssen wir uns bei unserer Berichterstattung auf Betriebsratsaussagen und Augenzeugenberichte stützen. 10.000 Beschäftigte in Halle 11 und rund 5000 vor den Groß-Bildschirmen vor der Halle sorgten quasi von Beginn an für eine aufgeheizte Stimmung wie im Fußballstadion. In der Halle reckten Beschäftigte schon weit vor Beginn der Betriebsversammlung gegen 9.30 Uhr dutzende Plakate, Transparente und Spruchbänder in die Höhe. Tausende in der Halle skandierten ,,Wir sind Volkswagen, ihr seid es nicht", als die Vorstände auf der Bühne Platz nahmen.

Cavallo besteht die emotionale Feuertaufe bravourös

Rund 20 Minuten ertrugen die Unternehmensleiter die ohrenbetäubende Kulisse weitgehend regungslos mit eisernen Mienen. Cavallos Rede wurde immer wieder von Szenenapplaus unterbrochen, Grögers ebenso. Cavallo machte deutlich: ,,Vorstände kommen und gehen. Die IG Metall und die Belegschaft bleiben. Wir sind die VW-Familie und eine Familie lässt niemanden allein zurück." IG Metall-Verhandlungsführer Gröger schenkte zum Ende seiner Rede dem Vorstand symbolisch einen roten Wecker - eingestellt auf fünf vor zwölf. Gröger ließ das Geschenk in IG Metall-Optik auf dem Rednerpult stehen, an das nach ihm Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz trat. Er drohte: ,,Wenn der Vorstand den Weckruf nicht hören sollte, dann können wir auch mit 10.000 Metallern vorbeikommen und das übernehmen."

Neben Antlitz und VW-Markenchef Thomas Schäfer trat später unplanmäßig auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume ans Rednerpult. Blume stammt selbst aus der Region. Er machte deutlich, dass er die Emotionen gut nachvollziehen könne und wirkte selbst auch stark berührt. Zugleich rechnete der Top-Manager aber vor, dass die Kernmarke seit 15 Jahren jährlich 1,5 Milliarden Euro aus dem Cash Flow benötige. Blume wählte einen Vergleich aus dem Alltag und verwies auf eine am Monatsende leere Familienkasse. Wenn dann der Fernseher noch kaputtgehe, dann müsse die Oma oder der reiche Onkel einspringen. Dieser Geldgeber sei im Falle der Kernmarke jahrelang das Chinageschäft gewesen.

Belegschaft geschockt von Schäfers Sparliste

Markenchef Schäfer unterlegte das Volkswagen-Beben mit vier Kernforderungen der Unternehmensseite. Die Reduzierung der Personalkosten um 20 Prozent reiche nicht aus und auch der Abbau entlang der demographischen Kurve mit Alterteilzeit und Abfindungen sei nicht ausreichend. Die bisherige Zahl der Auszubildenden könne nicht mehr fortgeschrieben werden. Und - auch das ein echter Nackenschlag - den Bereich Tarif Plus könne sich VW nicht mehr leisten. Schließlich arbeiten derzeit tausende gut bezahlte Fachkräfte in dieser Beschäftigtengruppe zwischen Tarifmitarbeitern und Management. Die Zuhörer wirkten nach diesen Aussagen kurze Zeit geschockt.

Finanzchef Antlitz kommt minutenlang nicht zu Wort

Als die Vorstände auf der Bühne Platz nahmen, wurden sie mit einem ohrenbetäubenden Konzert von Trillerpfeifen und Buhrufen empfangen. Rund 20 Minuten ertrugen die Unternehmensleiter die ohrenbetäubende Kulisse weitgehend regungslos mit eisernen Mienen. Antlitz trat um 10.46 Uhr ans Mikro und kam in einem erneut aufbrausenden, gellenden Pfeifkonzert zunächst nicht zu Wort. Nach anderthalb Minuten ebbte die Geräuschkulisse erstmals ab und der Finanzexperte setzte zu einem ,,Guten Morgen Kolleginnen und Kollegen" an, woraufhin er wieder einen Proteststurm erntete. Hunderte skandierten daraufhin ,,Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen".

Eine weitere Minute später konnte er dann seine Rede mit dem Satz ,,Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen" fortsetzen, worauf hin er aber umgehend wieder nicht zu Wort kommen konnte. Als der Manager kurz das Rednerpult verließ, dachten die Beschäftigten schon er würde aufgeben. Aber Antlitz holte sich nur eine Wasserflasche.

Ab etwa 10.53 Uhr war es dem Konzernfinanzvorstand dann möglich, seine Rede zu beginnen. Sie wurde fortan nur noch vereinzelt durch Zwischenrufe wie ,,Wenn Ihr so weitermacht, dann schaffen wir das bestimmt nicht!" oder ,,Guckt mal in eure Taschen, wo das Geld ist" unterbrochen.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/wolfsburg/article407174124/vw-betriebsversammlung-belegschaft-buht-die-manager-nieder.html (Schranke)

counselor

ZitatVW-BELEGSCHAFTSVERSAMMLUNGEN - Kolleginnen und Kollegen aller Werke, vereinigt euch!

Heute protestierten Zehntausende VW-Arbeiter gegen die Vorstandspläne auf Betriebsversammlungen.

In Wolfsburg ging eben eine kämpferische Betriebsversammlung von insgesamt fünf Stunden Länge zu Ende. 15.000 Kollegen - so voll war es selten! Eingeläutet haben ihn kämpferische IG-Metall–Mitglieder; mit Fahnen, einem Pfeifkonzert und Sprechchören postierten sich ca. 1000 Kolleginnen und Kollegen direkt vor der Bühne und dem Management und blieben selbstbewusst dort stehen bis zu Aussprache. Auf den Schildern stand: ,,Wir bluten nicht für eure Fehler – Minus 10 % ist abgelehnt." Gemeint waren die angekündigten Lohnkürzungen. Außerdem: ,,Beschäftigungssicherung – Hände weg!", oder auch ,,Übernahme aller Azubis – jetzt" Seit Montag sind die Kahlschlagspläne der VW-Manager bekannt: Aufkündigung der Beschäftigungssicherung und Kündigungen, angekündigte Werksschließung von zwei Werken in Deutschland, Nichtübernahme der Auszubildenden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw36/kolleginnen-und-kollegen-aller-werke-vereinigt-euch
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Oha, wenn es im wichtigsten deutschen Konzern rappelt, dürfte es ein gesellschaftliches Erdbeben auslösen. Der Konzern hat nie überlegt, ob es eine Alternative zu Adolfs Volks-Wagen geben könnte. Man setzte aufs Auto und auf nichts als das Auto. Die Bundesregierung hat daran nie gezweifelt und hat sich auch keine Gedanken über eine Alternative gemacht. Das E-Auto ist keine Alternative. Selbst wenn es sich gut verkaufen würde, wäre es keine Alternative.

Jetzt gibt es hektische Aktivitäten. Im Betrieb soll die Mißwirtschaft auf die Schultern der Belegschaften abgewälzt werden. In der Politik wird auch mit alten Mitteln reagiert. Subventionierung eines Riesenkonzerns und eines überholten Produkts. Gleichzeitig dürfte es Druck auf den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem geben. Wir können uns auf was gefaßt machen!

Hartzhetzer

ZitatCavallo machte deutlich: ,,Vorstände kommen und gehen. Die IG Metall und die Belegschaft bleiben. Wir sind die VW-Familie und eine Familie lässt niemanden allein zurück."
Frau Cavallo hat aber wenig Ahnung von Kapitalismus wenn sie ein Unternehmen das einigen wenigen Eigentümern/ Aktionären gehört als Familie bezeichnet. Gerade wenn man bedenkt das sie gelernte Betriebswirtin ist scheint sie in ihrem Studium oft geschlafen zu haben wenn sie sogar in einer Konfliktsituation wie dieser in dem der Wiederspruch zwischen Kapitalisten und Arbeiter offensichtlich zu tage tritt sich ein Kapitalistisches Unternehmen als Gemeinschaft zurecht idealisiert. Höchstwahrscheinlich ist sie auch so ein Sozialdemokratischer Realist.

Dazu einen Auszug aus "aber"
https://blog.99zueins.de/wp-content/uploads/2023/03/aber.pdf

ZitatSolche, so gennannte ,,Realisten" halten Geld eigentlich für eine tolle Erfindung
– aber mit gerechter Verteilung bitteschön. Kapitalisten sind und bleiben für sie
ungeachtet ihres objektiven ökonomischen Zwecks immer ,,Arbeitgeber". Selbst
wenn sie von ihnen entlassen werden bleiben es Arbeitgeber, dann allerdings
angeblich ,,pflichtvergessene". So genannte Realisten haben keine radikalen
Vorbehalte gegenüber dem Grundeigentum und dem Immobilienmarkt – wenn
der Wohnraum denn nur ,,bezahlbar wäre". Und vor allem haben so genannte
Realisten keine grundsätzliche Kritik an der staatlichen Herrschaft, ihrer Gewalt,
ihrer Finanzierung und ihren Strafen, wenn sie nur ,,gerecht" eingesetzt würden
und bitte, bitte, nicht schon wieder ein Krieg ins Haus stünde, zumindest nicht
bei uns... Und wären sie nicht Bürgerinnen sondern Schweine in einem
Mastbetrieb, dann kämen sie – frei nach Berthold Brecht – vermutlich zu dem
ausgewogenen Urteil, dass die Fütterung und die medizinische Versorgung
schon ganz in Ordnung sei; allein der Schlachter störe ein wenig...

ZitatTausende in der Halle skandierten ,,Wir sind Volkswagen, ihr seid es nicht", als die Vorstände auf der Bühne Platz nahmen.
Leider sieht das Grundgesetz von dem die meisten Halle sicherlich Fans sind das anders, laut dessen ist eine Produktionsstätte immer das MEINE des Eigentümers und nicht das WIR von denen die dort Arbeiten. Der Deutsche Staat verpflichtet sich sogar darauf diesen Sachverhalt mit all der ihn zur Verfügung stehenden Gewalt zu schützen.

Zitat,,Guckt mal in eure Taschen, wo das Geld ist"
Das ist näher an der Realität als von einer Familie oder einem WIR zu faseln und ein Ansatz in die Richtige Denkrichtung, obwohl es gibt ja auch Familien wo die Kinder missbraucht werden und die Eltern das Geld versaufen.

Ein was ist auf jeden Fall Fakt über Fachkräftemangel werden von VW künftig keinerlei klagen zu erwarten sein.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278


krapotke

Bevor das Schiff untergeht, schafft man noch schnell von Bord was man ergreifen kann. Aktionäre von VW gönnen sich für 2023 eine Dividendenausschüttung.

https://www.vau-max.de/magazin/news/geldsegen-fuer-vw-aktionaere-volkswagen-zahlt-4-5-milliarden-euro-aus.10145
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Fritz Linow

Zitat8.9.24
In einem von der Schließung bedrohten Audi-Werk in Brüssel haben Mitarbeiter die Schlüssel von rund 200 Fahrzeugen entwendet.

Sie wollen damit erzwingen, dass die Geschäftsführung Klarheit über die Zukunft des Standorts schafft, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Solange dies nicht geschehe, werde kein Auto das Werk verlassen.
Audi sprach von Erpressung und erklärte, man werde Anzeige erstatten, sollten die Schlüssel nicht bis morgen zurückgebracht werden.
Der Autohersteller, der zum VW-Konzern gehört, hatte im Juli mitgeteilt, wegen schwacher Nachfrage könne die Einstellung des Betriebs in Brüssel nicht ausgeschlossen werden. An dem Standort waren zuletzt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt.
https://www.deutschlandfunk.de/audi-mitarbeiter-in-bruessel-entwenden-fahrzeugschluessel-100.html

Kuddel

Kreativität bei den Kampfformen ist wichtig! Weiter so!

counselor

ZitatBetriebsversammlung VW Kassel - Kämpferische Absage an die Vorstandspläne

Die Betriebsversammlung (ca. 6000 Leute, überdurchschnittliche Beteiligung) bei VW Kassel-Baunatal am 4. September war eine kämpferische Absage an die Vorstandspläne von VW. Technikvorstand Thomas Schmall wurde minutenlang ausgepfiffen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw36/kaempferische-absage-an-die-vorstandsplaene
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counselor

ZitatKÄMPFERISCHE BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI VW ZWICKAU - ,,Wir gehen jetzt raus! Wir bestimmen den Takt!"

"Noch nie habe ich bei uns eine solche Betriebsversammlung erlebt: Das war der Hammer; ich hab noch Gänsehaut!", fasst es ein Kollege zusammen. Rund 4000 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an der kämpferischen, lauten und selbstbewussten Betriebsversammlung.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw37/wir-gehen-jetzt-raus-wir-bestimmen-den-takt-1
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Fritz Linow

Wenn die kriselnde Meyer-Werft in Niedersachsen ganz gut für Rüstungsproduktion ist...

ZitatDas Familienunternehmen könne »potentiell eine bedeutende Rolle im deutschen militärischen Schiffbau einnehmen«, zitierte das Blatt aus einem als »Verschlusssache« eingestuften Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Als Grundlage der Entscheidungsfindung wurde den Abgeordneten mitgeteilt, dass Meyer aktuell neue Versorgungsschiffe der Klasse 707 für die Bundeswehr baut. Außerdem sei das Unternehmen auf dem Gelände des Marinearsenals Warnowwerft in Rostock mit der Errichtung einer Kaianlage befasst, die von Bundeswehr und NATO genutzt werden könne.
https://www.jungewelt.de/artikel/483553.aufrüstung-meyer-werft-für-krieg-gerettet.html

... dann kann man sich auch gut demnächst wieder Kübelwagenproduktion bei Volkswagen vorstellen.

Kuddel

Die Diskussion bei VW ist für heutige Verhältnisse ein wenig in Schwung gekommen. Konversion statt Autoproduktion. Und jetzt die Bedrohung von Arbeitsplätzen, bzw. Arbeitsbedingungen.

Klar, jetzt geht es in den Medien ab und jeder Politiker hat seine Meinung dazu.

Es gibt aber auch innerbetriebliche Debatten unter den Kollegen. Es gibt Netzwerke, in denen die Situation die die Möglichkeiten kritisch diskutiert werden. Ich habe heute mit einem telefoniert, der sich in so einem Netzwerk engagiert. Er hat den Eindruck, daß die Linkspartei in der Auseinandersetzung vorprescht und versucht, die Debatte zu dominieren. Die Partei setzt auf Betriebsräte und Gewerkschaft und hält das Management für schuldig an den herrschenden Problemen. Die Linkspartei sieht nicht die Belegschaft und ihre Möglichkeiten, sie hat keinen Draht zu ihnen und interessiert sich nicht für sie. Man ist lieber mir Funktionären unter sich, beschuldigt "schlechte Manager" und wünscht sich "gute". Diese Krise ist aber eine kapitalistische Krise und die wird nicht von "guten Managern" gelöst. Gemeinsamer Gegendruck der Belegschaft und auch neue Kampfformen (Audi Belgien - Beschlagnahmung von Schlüsseln, damit von Autos) bedeuten Arbeitermacht und die ist die Grundlage für Veränderungen der Produktion und der Produktionsbedingungen.

Diese Diskussion wird unter den dominierenden Linksparteimenschen nicht geführt.

Wanderratte

Wenn sich die Linkspartei nicht für die Belegschaft interessiert, dann sollte sie sich meiner Meinung nach besser ganz raushalten. Denn solch ein Verhalten ist eher kontraproduktiv.

Die Linkspartei möchte scheinbar nicht wahrhaben, dass die Arbeiter diejenigen sind, die letztendlich die Macht besitzen. Wenn nämlich die Arbeiter nicht mehr mitmachen, dann kann in Zukunft das Management die Autos selbst produzieren.

Sich lieber mit den Funktionären zu treffen, ist somit ein komplett falsches Zeichen für die Belegschaft. Aus Sicht der Linkspartei ist die Belegschaft scheinbar nicht wichtig genug, was so einiges über das Selbstverständnis der Partei aussagt.

Kuddel

Ich habe von einem weiteren Autoarbeiter gehört, daß diese Situation sich nicht gebessert hat. In Belgien gibt es die heftigsten Kämpfe.

Audi.JPG

Dort soll ein Werk wohl vollständig geschlossen werden. Kollegen in Deutschland wollen wissen, was da los ist. Ein grenzüberschreitender Kampf würde bei einem multinational operierenden Konzern Sinn machen. Doch sie bekommen keine Infos, weder von der IGM noch von der Linkspartei.

Es ist recht klischeehaft genau das, was Trotzkisten und Anarchisten ewig predigen: Die Funktionäre der Gewerkschaftsbürokratie und der Linksparteien sind weitgehend unbrauchbar.

Sowohl bei der IGM hat man die Resourcen, man hat freigestellte Funktionäre und das Geld, um die kämpfenden Kollegen in Belgien zu besuchen und mit ihnen zu sprechen.

Von Gewerkschaft und Linkspartei werden wir kämpferische Reden hören und böse Worte gegen das Management. Wahrscheinlich wird die Bundesregierung aufgefordert, aktiv zu werden, denn es geht um Arbeitsplätze. Aber wenn es nur um die Kollegen in Belgien geht, wird vielleicht das auch ausbleiben. Internationale Solidarität ist nicht so ihr Ding.


counselor

Zitat,,Die Stimmung in ganz Wolfsburg ist gekippt" - VW-Arbeiter in Wolfsburg: ,,Das Vertrauen in den Betriebsrat ist weg"

Am Donnerstag diskutierten Reporter der World Socialist Web Site mit VW-Arbeitern in Wolfsburg darüber, wie die weltweiten Angriffe der Konzernleitung auf Löhne, Sozialleistungen und Arbeitsplätze zurückgeschlagen werden können. Die Perspektive der WSWS, von der korporatistischen Gewerkschaftsbürokratie unabhängige Aktionskomitees aufzubauen, die Beschäftigte über Standorte und Nationen hinweg vereint, stieß auf große Unterstützung.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/09/13/ggez-s13.html

Der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze muss jedenfalls mit selbstständigen Streiks, dh unabhängig von den Gewerkschaften und vom Betriebsrat geführt werden. Weder die IGM, noch der Betriebsrat dürfen zu Streiks über den Erhalt von Arbeitsplätzen aufrufen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
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