Nahles plant Offensive gegen Langzeitarbeitslose(igkeit)

Begonnen von CubanNecktie, 21:04:14 Sa. 11.Oktober 2014

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CubanNecktie

ZitatBericht: Nahles plant Offensive gegen Langzeitarbeitslosigkeit
Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will nach einem Zeitungsbericht ab 2015 stärker gegen Langzeitarbeitslosigkeit vorgehen.

Unter anderem solle es in den Jobcentern mehr Jobvermittler und Fallmanager geben, schreibt die Berliner Zeitung "B.Z." unter Berufung auf ein Konzept von Nahles. Außerdem sollten bundesweit bis zu 600 sogenannte Betriebsakquisiteure gezielt Unternehmen überzeugen, Langzeitarbeitslose einzustellen. Parallel solle mit einer Öffentlichkeitskampagne um mehr Jobs für Hartz-IV-Empfänger geworben werden. Im Bundestag wolle Nahles ihr Konzept am 5. November vorstellen.

http://www.sueddeutsche.de/news/karriere/arbeitsmarkt-bericht-nahles-plant-offensive-gegen-langzeitarbeitslosigkeit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141011-99-01038

Aha, bin gespannt welche neuen Schweinereien - ich meine, welche neuen Experimente man sich wieder erdacht hat -wichtige Experimente seit 2004: verstärkte Zeitarbeitsvermittlung, MiniJobs und sonstige atypische Hungerlohnjobs wie 1€ Jobs, Kommunal Kombi, Bürgerarbeit oder auch die Sinnlosmaßnahmen ... und was kommt jetzt? Ah, endlich haben die was richtig Gutes erfunden  kotz

Gut, die Arbeitslosigkeit sinkt nun etwas, weil man mehr Fallmanager und sogenannte Betriebsakquisiteure einstellen will. Mehr Fallmanager heißt auch bessere Betreuung, noch mehr Termine? Noch mehr geile VV's?  Wird ein interessantes Jahr werden - 2015 neben den Rechtsveinfachungs-Verschärfungsveränderungen und dem Null €-Job Pilot-Projekt in Hamburg (2015 auch bundesweit?), kommt noch einiges dazu ....  
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BGS

Zitat
",,, mehr Jobvermittler und Fallmanager..."

ergeben mehr "Arbeitsplätze" in einer Weltwirtschaftskrise ungesehenen Ausmaßes. Für "Langzeitsarbeitslose".

Einfach komplett absurd. Nahles sollte freiwillig zurücktreten.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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dagobert

Zitat von: BGS am 21:43:16 Sa. 11.Oktober 2014
ergeben mehr "Arbeitsplätze" in einer Weltwirtschaftskrise ungesehenen Ausmaßes. Für "Langzeitsarbeitslose".

Einfach komplett absurd.
Wieso?
Zitat von: CubanNecktie am 21:04:14 Sa. 11.Oktober 2014
Außerdem sollten bundesweit bis zu 600 sogenannte Betriebsakquisiteure gezielt Unternehmen überzeugen, Langzeitarbeitslose einzustellen.
Das wären schon mal 600 Arbeitslose weniger.  :evil:
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Tiefrot

Zitatgezielt Unternehmen überzeugen, Langzeitarbeitslose einzustellen.
Ach ja, wie denn ?
Die Leute als Null Euro-Jobber in den Betrieben schuften lassen ?
Langsam wird das Ganze doch absurd !  8o

ZitatDas wären schon mal 600 Arbeitslose weniger.
Für maximal einen Monat, ja.  ;D
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dagobert

Zitat von: Tiefrot am 22:29:00 Sa. 11.Oktober 2014
Zitatgezielt Unternehmen überzeugen, Langzeitarbeitslose einzustellen.
Ach ja, wie denn ?
Die Leute als Null Euro-Jobber in den Betrieben schuften lassen ?
Ja sicher.
Du weißt doch: Hauptsache Arbeit, denn Arbeit macht frei.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Tiefrot

ZitatHauptsache Arbeit, denn Arbeit macht frei.
In diesem Falle verzichte ich freiwillig.  kotz
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CubanNecktie

in 3 1/2 Wochen sind wir schlauer, aber ich glaube nicht, dass die etwas sinnvolles auf die Beine stellen werden - bestimmt werden irgendwelche ESF-Gelder wieder in merkwürdige Projekte verpulvert oder da die Fördergelder seit 2011 zurückgefahren werden in Null-€ Jobs  kotz
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nanana22323

Wie wärs mit "Nimm 2 Hartzer und du bekommst 2 kostenlos dazu"? Oder jetzt mit 30% Lohn Rabatt auf jeden Langzeithartzer  8o

Tiefrot

Wäre durchaus realistisch. Auf irgendsowas wirds auch hinauslaufen.
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schwarzrot

Zitat von: nanana22323 am 10:58:47 So. 12.Oktober 2014
Oder jetzt mit 30% Lohn Rabatt auf jeden Langzeithartzer  8o
Gibts doch schon längst: Bei einem 'langzeitarbeitslosen' kann sich der cheffe 'eingliederungshilfen' vom amt holen, das geht da sogar bis zu 75% z.b. bei 'multiplen vermittlungshemmnissen', die man prima nach ein paar jahren 'job'center-generve gezüchtet hat.
Wer dann noch ein paar monate 'probearbeiten' davorschaltet, das vom amt wie eine (saktionsbewährte!) 'massnahme' behandelt wird, bekommt den billig-malocher sogar am anfang erstmal vollkommen kostenlos.

Sauerbieranbieter z.b.:
http://www.jobcenter-krefeld.de/site/projekte/
http://www.euregio-ws.com/cms/index.php?task=content&id=134

Der spass an diesen ganzen neuerlichen Spd-schwachsinn: Keiner braucht diese arbeitskräfte, die wirtschaft funktioniert schon seit 3-jahrzehnten mit nur einem drittel der vorhandenen arbeitskräfte.
Das kann man auch schon daran sehen, wie viele leute ein betrieb heutzutage wirklich in der eigentlichen produktion hat und wie viele im dafür notwendigen(?) wasserkopf sitzen.
Die einzigen, die diese zusatzlichen malocher brauchen, sind die massnahmeindustrie und die regierenden wg. der statistik.
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

götzb

Das Programm  soll freiwillig sein.
Logisches Denken, zumindest in Teilen noch vorhanden.
Das 50 plus Programm ist auch freiwillig.

Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

CubanNecktie

Noch mehr KOTZPOTENTIAL, wenn man zwei Artikel der aktuelleren B.Z. Ausgaben ließt!

http://www.bz-berlin.de/deutschland/hartz-iv-empfaenger-sollen-in-kitas-jobben

ZitatHartz-IV-Empfänger sollen in Kitas jobben

SPD-Gremien wollen gegenüber Arbeitsministerin Nahles durchsetzen, dass Hartz-IV-Empfänger in Kitas, Heimen und an der Tanke jobben.
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12. Oktober 2014 17:36 Aktualisiert 18:58 autor_Lars_Petersen_ von Lars Petersen

Die SPD macht Arbeitsministerin Andrea Nahles (44, SPD) Druck!

Weil Hunderttausende Hartz-IV-Empfänger in Deutschland keine Aussicht mehr auf einen regulären Job haben, fordern zwei wichtige SPD-Organisationen die umgehende Schaffung eines staatlich geförderten sozialen Arbeitsmarkts. Bislang soll das laut eines Nahles-Papiers (die B.Z. berichtete) nur in drei Jobcentern erstmals getestet werden, was den Gremien zu wenig ist.

Hartz-IV-Empfänger sollen in Kitas, Heimen und an Tankstellen arbeiten!

In einem Positionspapier schlägt die Vereinigung der Kommunalpolitiker aus dem mächtigen SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen vor, dass schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose als Assistenten in Kitas, Altenheimen und Schulen oder als Tankstellenservice und Graffiti-Beseitiger arbeiten sollten.

Begründung: "Die Praxiserfahrungen zeigen, dass für viele Menschen trotz intensivster und langjähriger Begleitung (...) eine echte Arbeitsmarktintegration nicht gelingt, weil keine adäquaten Arbeitsplätze in unserer hochtechnisierten (...) Volkswirtschaft zur Verfügung stehen."

Die ostdeutschen Bundestags-Abgeordneten fordern in einem weiteren Papier rund 100.000 solcher speziellen Hartz-IV-Jobs bis Ende 2019. Die Idee: Alle Sozialleistungen (u.a. Hartz IV, Miet- und Heizkostenzuschüsse) von Bund, Ländern und Kommunen sollen in einen Topf, daraus Gehälter für die Jobs gezahlt werden.

Allerdings, so rechnen die Parlamentarier, würde das trotzdem Mehrkosten für den Bund von 66 Millionen Euro bedeuten.




http://www.bz-berlin.de/deutschland/nahles-staerkeres-vorgehen-gegen-langzeitarbeitslose

ZitatDie Bundesregierung will ab 2015 stärker gegen Langzeitarbeitslosigkeit vorgehen.

Es ist alles bislang noch streng geheim: Am 5. November will Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (44, SPD) nach B.Z.-Informationen im Bundestag ein neues Langzeitarbeitslosen-Konzept vorstellen. Ziel: Mehr Hartz-IV-Empfänger einen Job verschaffen. Bundesweit bekommen aktuell 1.923.040 Menschen Stütze vom Jobcenter, in Berlin 157.462.

Der B.Z. liegt der Konzept-Entwurf exklusiv vor.

► Mehr Jobvermittler in Jobcentern: Bislang betreut ein Vermittler durchschnittlich bis zu 250 Langzeitarbeitslose. Künftig sollen es nur 100 sein. Auch die Zahl der Fallmanager soll gegebenfalls erhöht werden.

► Betriebsakquisiteure: Insgesamt 600 neue Mitarbeiter sollen bundesweit in Unternehmen werben, gezielt Langzeitarbeitslose anzustellen. Außerdem ist eine große Öffentlichkeitskampagne für mehr Jobs für Langzeitarbeitslose geplant.

► Spezialjobs für schwer Vermittelbare: Durch die Betriebsakquisiteure sollen für rund 30 000 schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose bis zu 19 000 Jobs geschaffen werden. Unternehmen bekommen dafür Lohnkostenzuschüsse. Kosten: 885 Millionen Euro (EU: 470 Mio.)

► Aktivierungszentren: Sozialverbände, Behörden und Jobcenter sollen in Zentren enger zusammenarbeiten, dort u.a. soziale, psychische und gesundheitsfördernde Maßnahmen anbieten.

► Passiv-Aktiv-Tausch (PAT): Das neue Zauberwort in der Arbeitsmarktpolitik! Passive Leistungen (Regelsatz, Kosten der Unterkunft, Heizung) werden zusammengelegt, daraus ein Gehalt für einen regulären sozialversicherungspflichtigen Job geschaffen (ca. 1200 Euro brutto).

Im Klartext: Für die Stütze muss aktiv gearbeitet werden. Nach B.Z.-Informationen soll PAT in drei Jobcentern getestet werden.

Allerdings: Weil insbesondere PAT Millionen kostet, hat Finanzminister Wolfgang Schäuble (72, CDU) bislang seine Zustimmung zum Konzept verweigert.

Ab 2015 erhalten Hartz-IV-Empfänger ohnehin acht Euro mehr im Monat (399 Euro). Der Bundesrat billigte gestern die Anhebung.


Ich hoffe mal aue einen richtigen Sturm, gegen dieses menschenverachtende Workfare-Programm! Im Klartext: Für die Stütze muss aktiv gearbeitet werden. Nach B.Z.-Informationen soll PAT in drei Jobcentern getestet werden. Im Klartext es wird endlich Zeit für WIDERSTAND.

Genau, man muss was tun - gegen SOZIALSCHMAROTZER - *ironisch gemeint*


https://www.youtube.com/watch?v=gUOKTYNAE30

So wie dieser Witzrapper denkt die ganze faschistoide ÄTZPEDE. Wie wärs denn mit fairen, sozialen und gerechten Löhnen, für jede Arbeit, auch für geförderte ... und guten Weiterbildungsmöglichkeiten. Ohne Mitnahmeeffekte, ohne Ausgrenzung etc. und freiwillig, die meisten würden gerne arbeiten, zu fairen Bedingungen. Und die, die nicht wollen - ok, damit kann man sich arrangieren, aber das wäre nur ein Bruchteil. Und wo bleibt das Grundeinkommen und/oder Arbeitszeitverkürzungen mit vollem Lohnausgleich?!!!!! Weil auf der anderen Seite immer mehr Arbeit wegrationalsiert wird.

Stattdessen haben die, die idiotischsten Einfälle ...
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götzb

PAT Modell in Baden Württemberg ist freiwillig für Arbeitslose.
Also gehe ich auch vom aktuellen Ansinnen von Freiwilligkeit aus.

Leider verstehe ich nicht, das man so viel Mrd für solchen Quark verpulvern möchte.
Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

BGS

Zitat von: götzb am 14:23:18 Di. 14.Oktober 2014
PAT Modell in Baden Württemberg ist freiwillig für Arbeitslose.
Also gehe ich auch vom aktuellen Ansinnen von Freiwilligkeit aus.

Leider verstehe ich nicht, das man so viel Mrd für solchen Quark verpulvern möchte.

Damit die Leute aus der Statistik fallen und zu beschäftigt sind, um sich noch zu wehren in  D. Da  spielt Geld plötzlich keine Rolle mehr.

uND UM DAS KLIMA DER ANGST UND SCHEINBAREN HLFLOSIGKEIT UNTER DEN AUSGEBEUTETEN NOCH ZU SCHÜREN.

MfG


BGS
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götzb

Aber ein gutes hat das !

Niemand kann mehr Arbeitslosen mit dem Argument kommen, das er ja vom Steuerzahler bezahlt wird,
und er möglichst alles tun muss um wieder in Arbeit zu kommen, in Kontext dazu das es eventuell viel teurer wird für
den Steuerzahler, als wenn er in Ruhe gelassen wird.

Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

dagobert

Hier kommt was Offizielles:
Zitat7. Nahles legt ,,Förderprogramm" auf
=================================
Arbeitsministerin Nahles legt ein Förderprogramm für Langzeitarbeitslose auf, dieses veröffentliche ich unkommentiert.  Das Papier gibt es hier:
http://www.harald-thome.de/media/files/entwurf_der_foerderbedingungen_zum_esf-bundesprogramm_langzeitarbeitslosigkeit.pdf
Quelle: Thome-Newsletter vom 17.10.2014

Laut Seite 3 soll der Mist freiwillig sein ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Tiefrot

Fragt sich nur, ob freiwillig oder "freiwillig".  :o
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dagobert

Ist ja erstmal nur ein Entwurf. Der eine Satz fliegt noch raus, da bin ich sicher.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

Muss mich korrigieren, den Satz mit der Freiwilligkeit brauchen die gar nicht streichen, der ist jetzt schon Makulatur.
Wenn die ganze Chose als reguläres Arbeitsverhältnis ausgestaltet werden soll, dann greifen die Zumutbarkeitsregeln des §10 SGB2. Und was da steht wissen wir ja.


Beim Überfliegen des Nahles-Entwurfs sind mir auch noch ein paar andere Punkte aufgefallen:

2.2.2 Verfolgungsbetreuung während des gesamten Arbeitsverhältnisses möglich, in Einzelfällen sogar in der Wohnung der Betroffenen.

2.2.3 Elos können nach Ansicht von Frau Nahles nicht lesen, schreiben und rechnen. Eine glatte Beleidigung.
Die Höchstgrenze für arbeitsplatzbezogene Qualifikationen erscheint mir auch recht niedrig, sinnvolle Qualifizierungen sind da nicht zu erwarten.

2.2.4 Fahrtkostenbeihilfe nur ein Monat

2.2.5 Die prozentuale Förderung der Arbeitsverhältnisse i.V.m. dem begrenzten Budget lässt erwarten dass hier nur Billigjobs bei rumkommen (= maximale Statistikbereinigung bei minimalen Kosten)
Wie der Hinweis auf das Gesetz zur Stärkung der Tarifautonomie zu bewerten ist muss ich erst noch in Ruhe überdenken.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

götzb

Ich glaube nicht, das die Freiwilligkeit aus dem Konzept rausgenommen wird.
Eher wird das so laufen, wie bei den 50 Stuss Projekten, wo manche Jobcenter versuchen
Arbeitslose dort hinein zu zwingen.

Die Offensive kostet eine Unmenge an Kohle, und da braucht die Politik keine Arbeitslosen die querschiessen.
Und nur so kann zumindest größerer Erfolg erzielt werden, als bei zwangsmiterwirkten Arbeitslosen.

Natürlich wäre es im Zusammenhang intelligent für freiwillige die dort teilnehmen. auch Bonbons zu vergeben.
So das diese auch "finanziell" was davon unter dem Strich haben; nach dem Motto: du arbeitest mit hast aber 200€ im monat mehr als nur mit H.IV.
Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

Sir Vival

Zur Themenüberschrift:
Da  fällt mir was ein. Vor ca. 2 Wochen war bei uns in der Zeitung eine ganzseitige Anzeige (was das wieder gekostet hat ?( )
Die war gerichtet an Betriebe, bzw. Firmen, die auch ausbilden.
Es ging darum, Langzeitarbeitslose betrieblich umzuschulen - mit (finanz.) Unterstützung des Staates/Landes/Kreises/Gemeinde.
D.h., eine ganz "normale" Ausbildung im dualen System für Menschen ohne Ausbildung und eine verkürzte Version für Menschen mit schon einer Ausbildung (mit der sie aber seit langem keine Stelle mehr finden....zum Bleistift jetzt mal).

Komischerweise ging mir so etwas schon vor gut 6 Monaten durch den Kopf. Ob´s ne gute Idee ist? K.A.
Wie wäre es, wenn ein 30, 40 oder 50 jähriger (oder jährige) in einem Betrieb mit jungen Azubis arbeitet.
Da gäbe es Vor- und Nachteile. Oder Nach- und Vorteile. Je nachdem, wie man´s sieht.

Man könnte Vorbild sein für die jungen Menschen, die in so einem Alter manchmal nur Blödsinn im Kopf haben. Man kann mit gutem und gleichzeitig schlechtem Beispiel vorangehen.
Evtl. war das schon so ein Ansatz von der Nahles angehaucht.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

dagobert

Klingt nicht völlig abwegig. Sollte aber nur auf freiwilliger Basis angeboten werden, mit Zwangs-Azubis würde das nix werden.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Hochseefischer

Zitat von: Sir Vival am 11:28:17 Di. 21.Oktober 2014
Zur Themenüberschrift:
Da  fällt mir was ein. Vor ca. 2 Wochen war bei uns in der Zeitung eine ganzseitige Anzeige (was das wieder gekostet hat ?( )
Die war gerichtet an Betriebe, bzw. Firmen, die auch ausbilden.
Es ging darum, Langzeitarbeitslose betrieblich umzuschulen - mit (finanz.) Unterstützung des Staates/Landes/Kreises/Gemeinde.

Für die Arbeitgeber könnte das ein finanzieller Gewinn sein. Denn die müssen sehr wahrscheinlich solchen Azubis keine Ausbildungsvergütung bezahlen, denn das JC übernimmt den Lebensunterhalt. Und ja, es kann sein, dass ältere Azubis sogar produktiver sind als Azubis im Alter von 15 bis 18 Jahren, weil die Älteren schon ihre eventuelle Blödsinn-Phase hinter sich haben. Auch das könnte sich für die AG's in dieser Hinsicht lohnen.

Solche "Elo-Azubis" werden aber wahrscheinlich im Rahmen ihrer Ausbildung keinen Anspruch auf ALG I erwerben, nehme ich mal an. Weil dann müsste das JC ja die Arbeitslosenversicherung für diesen Personenkreis übernehmen, was extra Geld kosten würde. Und ausreichend Geld haben die JC's bekanntlich nicht, denn Teile aus dem Topf für die Förderung von ALG-II-Beziehern, die den JC's zur Verfügung stehen, fließen in den Topf der JC-Verwaltungskosten.

Oder aber, so macht es meines Wissens die DRV so, wenn sie Leute innerbetrieblich umschult, werden die AG's von den JC's verpflichtet, die Kosten für die Arbeitslosenversicherung zu übernehmen. Mehr Kosten haben die AG's wohl nicht.

Fragt sich aber auch, wer die Kosten für Ausbildungsmittel (Werkzeuge, Bücher) übernimmt. Denn im § 14 des Berufsbildungsgesetzes steht:

Zitat(1) Ausbildende haben

...

3 . Auszubildenden kostenlos die Ausbildungsmittel, insbesondere Werkzeuge und Werkstoffe zur Verfügung zu stellen, die zur Berufsausbildung und zum Ablegen von Zwischen- und Abschlussprüfungen, auch soweit solche nach Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses stattfinden, erforderlich sind,

http://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__14.html

rebelflori

@Hochseefischer
Was du schreibst ist voll die scheiße, kennst du denn Gleichheitsgrundsatz? Mich nervt echt, das man Elo kostenlos verkauft. das muss doch nicht sein oder.
Wenn man Elo- Azubis oder Umschüler anders behandelt als richtige. Wird es mindest die hälfte der Azubis so gehen, wie mir mit meiner Umschulung!
Du vergiesst das Mobbbing und Angst, heute zu Tage in vielen Betreiben schon zur Unternehmenskultur gehört.
Ich sehe eigentlich denn Unternehmer steuerlich zu entlassten (neoliberal) oder wenn man das so machen will wie Hochseefischer. Einen Fong einrichten, wo die Unternehmer, das Komplete Ausbildungsgehalt einzahlen. Wenn der Auszubilde dann bestanden hat, kriegen die ihr Geld zurück. (ohne Zinsen) Mit denn Zinsen und Abbrüchen, kann man dann entweder noch mehr ausbilden oder denn Bestanden einen schönen Bonus geben.
Dabei sollte man aber auch nicht die min. 100€ und Fahrkosten, die Auszubilden eh schon kriegen angreifen.

Rudolf Rocker

ZitatEinen Fong einrichten...

Was ist denn ein Fong?
Eine Mischung aus Wok und Fondue? :-X :-X

Tiefrot

 ;D

Nee, ich tippe da mal auf einen Fonds (=Milliardärssparbüchse).
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rebelflori

Genau Fonds meinte ich.
Es ging mir darum das Elos nicht nur als billige Arbeiter ausgebeutet werde. Wo kriegt man denn für 100€ oder gar kostenlos einen Arbeiter ?? Dann kann ich mir schon gut vorstellen, das der Elo nicht viel lernt und immer die scheiß arbeiten machen muss. Das nicht alle das so handhaben, ist mir auch schon klar. Aber glaube das mehr als genug, Unternehmer so machen werden.
Wird doch heute auch schon so gemacht!
Ein Kumpel der hat Sport und Fitness Kaufmann(richtige Ausbildung) angefangen und hat wieder abgebrochen, weil er fast jeden Tag nur am Kunden werden wahr.
Bei mir wahr es auch fast nicht anders, musste fast denn ganzen Tag Pakete packen. Dann kam das Mobbing dazu und ich bin halt nicht so das ich meine Schnauze halte.
Das heiß nicht das der Auszubilde, mal Fegen muss oder die scheiß Aufgaben macht. Aber nicht auf dauer.
Bin der Meinung wer so mit seinen Auszubilden um geht, der sollte auch am besten nicht Ausbilden dürfen.

Tiefrot

ZitatEs ging mir darum das Elos nicht nur als billige Arbeiter ausgebeutet werde. Wo kriegt man denn für 100€ oder gar kostenlos einen Arbeiter ??
Wenn in diesen Zeiten alles mit (ge)rechten Dingen zugehen würde, überhaupt nicht.

ZitatDann kann ich mir schon gut vorstellen, das der Elo nicht viel lernt und immer die scheiß arbeiten machen muss.
Öhm... Das war bei Lehrlingen schon immer so gängig. Leider muß ich sagen.

ZitatDas heiß nicht das der Auszubilde, mal Fegen muss oder die scheiß Aufgaben macht. Aber nicht auf dauer.
Natürlich nicht, aber ich hatte in meiner Berufsschulklasse einen, der seine ganze Lehre
fast nur am Schrauben sortieren war.
Was meinste, wie der bei der Gesellenprüfung dastand ? Genau genommen Null Praxis !
Schlechte Voraussetzungen, die Abschlußprüfung zu schaffen. Und dann über Fachkräftemangel rumheulen.  kotz
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Hochseefischer

Zitat von: rebelflori am 13:05:44 Mi. 22.Oktober 2014
@Hochseefischer
Was du schreibst ist voll die scheiße

Bist Du heute mit dem falschen Bein aufgestanden?

Ich habe doch nur die Situation interpretiert. Habe doch keine unternehmensfreundliche Stellung bezogen, sondern habe mich in sie in Teilen hineinversetzt. Das nennt man eine Sache von mehreren Positionen aus beleuchten.

Zitatkennst du denn Gleichheitsgrundsatz? Mich nervt echt, das man Elo kostenlos verkauft. das muss doch nicht sein oder.

Stell Dir mal vor, ein Ü40iger Elo will ne Ausbildung machen, vielleicht sogar seine erste. Wie stehen wohl die Chancen, dass er einen Ausbildungsplatz findet in seinem Alter (die der ausbildende Betrieb bezahlen müsste)? Eher schlecht. Dann kommt das JC an und sagt dem Betrieb "Betrieb, Du musst nix für die Ausbildung dieses Elos bezahlen (außer vielleicht die Ausbildungsmittel und die Arbeitslosenversicherung), wir übernehmen seinen Lebensunterhalt. Und die Fahrtkosten bezahlen wir dem Elo-Azubi."

Dann bekommt der Elo ne Ausbildung. Mit dem Ausbildungabschluss steht er besser da als vorher.

Was also ist daran schlecht für diesen Elo?

Außerdem musst Du bedenken, dass die Ausbildungsvergütungen nicht gerade üppig sind. 900 € pro Monat als Ausbildungsvergütung sind wohl eher eine Seltenheit. Das Geld, das man vom JC zum Leben bekommt (650 bis 800 Euro), das entspricht mehr oder weniger den durchschnittlichen Ausbildungsgehältern. Und obendrauf werden den Elo-Azubis die Fahrtkosten bezahlt.

ZitatWenn man Elo- Azubis oder Umschüler anders behandelt als richtige. Wird es mindest die hälfte der Azubis so gehen, wie mir mit meiner Umschulung!
Du vergiesst das Mobbbing und Angst, heute zu Tage in vielen Betreiben schon zur Unternehmenskultur gehört.

Du gehst vielleicht nur von Deinen eigenen Erfahrungen aus. Du kannst aber Recht haben, denn man liest ja ab und an, dass viele Azubis ihre Ausbildungen abbrechen, wahrscheinlich wegen der schlechten Arbeitsbedingungen. Das aber ist dann ein allgemeines Merkmal der Arbeitsbedingungen von Azubis, egal, ob sie nun von den ausbildenden Betrieben direkt bezahlt werden oder vom Jobcenter.

ZitatIch sehe eigentlich denn Unternehmer steuerlich zu entlassten (neoliberal) oder wenn man das so machen will wie Hochseefischer.

Ich habe in meinem ersten Beitrag in diesem Thread gar keinen Vorschlag gemacht, sondern lediglich eine Interpretation der Lage geschrieben.

ZitatEinen Fong einrichten, wo die Unternehmer, das Komplete Ausbildungsgehalt einzahlen.

Und wovon leben dann die Elo-Azubis in der Zeit?

ZitatWenn der Auszubilde dann bestanden hat, kriegen die ihr Geld zurück. (ohne Zinsen)

Wer kriegt das Geld zurück? Das JC?

rebelflori

Zitatkennst du denn Gleichheitsgrundsatz? Mich nervt echt, das man Elo kostenlos verkauft. das muss doch nicht sein oder.

Stell Dir mal vor, ein Ü40iger Elo will ne Ausbildung machen, vielleicht sogar seine erste. Wie stehen wohl die Chancen, dass er einen Ausbildungsplatz findet in seinem Alter (die der ausbildende Betrieb bezahlen müsste)? Eher schlecht. Dann kommt das JC an und sagt dem Betrieb "Betrieb, Du musst nix für die Ausbildung dieses Elos bezahlen (außer vielleicht die Ausbildungsmittel und die Arbeitslosenversicherung), wir übernehmen seinen Lebensunterhalt. Und die Fahrtkosten bezahlen wir dem Elo-Azubi."

Dann bekommt der Elo ne Ausbildung. Mit dem Ausbildungabschluss steht er besser da als vorher.

Was also ist daran schlecht für diesen Elo?

Heute ist das so das der Unternehmer min. 100€ denn Elo zahlen muss. Die Allgemeinheit bezahlt das leben und die Fahrtkosten

Beispiel
Unternehmerlohn
Auszubildener:650€
Elo: 100€ zusätzlich muss man noch 550€ in einen Fond zahlen. Das Geld aus denn Fond bekommt man erst wieder wenn, die Abschlussprüfung bestanden ist.
Egal wenn er jetzt ausbeutet, der Unternehmer verliert jedes mal 650€. Das nennt man Unternehmerrisko.

ZitatAußerdem musst Du bedenken, dass die Ausbildungsvergütungen nicht gerade üppig sind. 900 € pro Monat als Ausbildungsvergütung sind wohl eher eine Seltenheit. Das Geld, das man vom JC zum Leben bekommt (650 bis 800 Euro), das entspricht mehr oder weniger den durchschnittlichen Ausbildungsgehältern. Und obendrauf werden den Elo-Azubis die Fahrtkosten bezahlt.
Ich komme mit der Einstellung, das man alles für Arbeit machen muss. Einfach nicht klar. Da werde ich immer etwas agressiver,weil ich finde so eine Einstellung, wird uns noch die richtigen amerikanische Verhältnisse bringen. Oben steht das wie das heute läuft, das währe bei dir ja eine Verschlechterung um 100€.

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