Berufspsychologischer Dienst - Probleme mit Genehmigung Umschulung Arbeitsagtr.

Begonnen von Kunta, 09:20:38 So. 20.November 2016

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Kunta

Hallo zusammen,

meinen Fall schilderte ich ja bereits - nur bezogen auf Leiharbeit - in einem anderen Thread.

Nun zum Thema Umschulung. Seit Frühjahr 2016 will ich eine Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement anstreben, zunächst auf dem regulären Weg, ohne gesundheitliche Gründe, die ich durchaus nachweisen kann (Rückenschmerzen aufgrund einer Fraktur der Lendenwirbelsäule), und bin am verzweifeln, denn diese Alternative - ich strebe eine Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement an, auch nachdem mir in meiner Trainingsmaßnahme mitgeteilt wurde, dass meine einstige Berufsausbildung nichts mehr gilt - ich dequalifiziert wurde von meinem alten Lehrberuf, dem des Verwaltungsfachangestellten Ö.D. Mein Problem ist, dass ich allein zum Amt gehe, und da dann abgefertigt werde.

Ich will jetzt nicht den ganzen Fall schildern, der durchaus an Kafkas "Das Schloß" erinnert, und mich so verzweifelt gemacht hat, dass ich sogar in Leiharbeit Arbeit gesucht habe, mit dem unten geschilderten Ergebnis - ich bin mittlerweile zwischen 46/47 Jahren, und nur deswegen auf einer Suche nach einer Alternative weil der elterliche Familienbetrieb aufgrund Streitigkeiten in einer Erbengemeinschaft, und schwerer Demenzerkrankung meiner Mutter, der Haupterbin und Chefin des Familienbetriebes, geschlossen wurde. Übrigens habe ich seither auch eine mittelschwere Depression, was auch auf den Umgang der hiesigen Arbeitsagentur mit mir, seit fast einem Jahr, angeht. Ich zweigte mir übrigens bei meiner Tätigkeit für den elterlichen Familienbetrieb, mit Zustimmung meiner Mutter, 500,-- Euro Brutto ab, d.h. ich habe einen sehr geringen ALG1-Satz, aber das ist jetzt nicht das Thema sondern die Umschulung die mir verweigert wird.

Am Freitag hatte ich den Termin bei der INGA (. Die gute Frau ging auf meine Einwände, dass die Arbeitsagentur der eigentliche Schuldige sei gar nicht ein, die drehte es so, dass die unschuldig wären, und ich da "Kommunikationsprobleme" mit ihnen gehabt hätte. Außerdem habe ich mich davor bei der Linkspartei in Berlin beschwert, und das kam bei ihr auch nicht gut an - es war eine Verzweiflungstat von mir weil ich nicht einsehe, dass man mir in meiner Lage eine Umschulung in einen neuen Beruf, oder zumindest einen Wiedereinstieg in den einstigen Lehrberuf, verwehrt. Zumal ich mir wie ein Insekt vorkomme, dass immer wieder ins Wasser zurückgestoßen wird, um es mal bildlich auszudrücken, denn einerseits verweigert man mir die Umschulung aus nicht-gesundheitlichen Gründen (nun auch weil ich angeblich fehlende Eignungen dafür hätte, man droht mir mit dem berufspsychologischen Dienst, weil ich, nach Ansicht der Arbeitsvermittlerin, mangelhafte Englischkenntnisse hätte, die aber für einen kfm. Beruf unerläßlich wären - Kann man die nicht lernen? Außerdem habe ich im elterlichen Unternehmen, einem Campingplatz, auch mit Englisch in Wort und Schrift zu tun gehabt).

Ich bin verzweifelt, und Suche nach Alternativen, und habe da, dank meinem Allgemeinmediziner der mir helfen will, nun auch die Möglichkeit eine Umschulung aus gesundheitlichen Gründen zu machen (den Befund hatte ich dabei, und zeigte ihn der Arbeitsvermittlerin worauf die mir meine Hoffnungen wieder zerstob, denn sie glaubt nicht, dass mir die Fraktur der Lendenwirbelsäule ausreicht um eine Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement zu machen. Hat sie recht? Ich hoffe nicht, da ich stinksauer bin was den Umgang mit mir angeht, dass aber natürlich der Arbeitsvermittlerin nicht so offen gezeigt habe, will ja meine Stütze - wirklich gering - nicht riskieren).

Sie entließ mich mit einer neuen Eingliederungsvereinbarung, aus dem Termin, und mir Stellenangeboten, auf die ich mich zwangsweise bewerben soll, und wollte von mir ältere Bewerbungen zugemailt bekommen, da die der Ansicht ist es liegt am Bewerber - Nur seltsam, dass ich kurz zuvor eine 6wöchige Bewerbungstrainingsmaßnahme hinter mir hatte, die immerhin dazu geführt hat, dass ich eine Arbeit aufgenommen habe.

D.h. man stellt mich als jemanden hin der sich nicht bewerben kann, und geht nicht auf meine Einwande ein, die ich berechtigt habe. Übrigens sie zog den Schluß, dass ich zuhause doch anders denken würde als besprochen, und will mich zum berufspsychologischen Dienst schicken, d.h. immer ist der Arbeitslose schuld, und nicht die Verweigerung von Alternativen.

Sie fragte mich auch was ich mir wünschen würde, worauf ich ihr antwortete, dass ich gerne auf einem klassischen Büroberuf arbeiten würde, und meine Probleme, die ich privat durchaus habe, gelöst wären - Tja, das Ergebnis habe ich ja oben geschildert, aber ich denke mal, dass ich kein Einzelfall bin, und hoffe, dass jemand hier - evtl. einen kurzen - Rat hat.

Anspruch auf ALG2 habe ich noch nicht, aber bis April ist es nicht mehr lange, und solange habe ich noch Anspruch auf ALG1, dass ich nicht Aufstocken kann, da ich, wie bereits erwähnt, Teil einer Erbengemeinschaft bin. Ich hab's auf Anraten der ersten Arbeitsvermittlerin, die ich im März aufgesucht habe, getan, und bekam ALG2 nur als rückzahlbares Darlehen. Meine große Befürchtung ist, dass ich, sollte ich Pech haben, wie immer schon in meinem Leben, ab April gar nichts mehr erhalte, und auch keine Arbeit mehr habe - Die große Frage ist dann, wovon soll ich leben? Wieder von Leiharbeit? Die ist mir, wegen weiter unten geschilderten Erfahrung, mehr als verhaßt. Drückt mir mal die Daumen, dass die Rentenversicherung mir eine Umschulung aus gesundheitlichen Gründen, samt Überbrückungsgeld, genehmigt, denn dies wäre eine echte Alternative für mich, zumal ich dann abgesichert wäre, und wieder eine Berufsausbildung nachweisen kann - nachdem man mir meine alte Ausbildung verweigert (die Arbeitsvermittlerin ist übrigens der Meinung, dass es nicht klappt mit der Umschulung aus gesundheitlichen Gründen weil ich eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten habe - Kennt die ihre eigenen Kollegen bzw. Gesetze nicht, die mir mich als "wieder Ungelernt" einstufen, weil ich seit 1995 nicht mehr auf meinem Ausbildungsberuf gearbeitet habe?).

Auch eine Umschulung in einem Betrieb sieht die für mich nicht vorteilhaft an, da ich ja angeblich erst im zweiten Lehrjahr einsteige, und mit viel jüngeren Menschen (15 und 15jährigen) die Schulbank drücken müßte - Apropo "drücken", ich glaube die wollen sich darum drücken mir eine Umschulung zu genehmigen, und zwar ganz egal ob aus gesundheitlichen, oder nicht gesundheitlichen, Gründen - was ich nicht verstehe. Brauchen die so dringend Leiharbeiter/Niedriglöhner zum Vermitteln - Mal ganz zynisch, und böse, ausgedrückt?

Eine Alternative wurde mir übrigens letzten Mittwoch, vor dem Freitagstermin, von einem Sozialarbeiter einer unabhängigen Erwerbslosenberatung vorgeschlagen, der meinte wenn meine Fraktur der Lendenwirbelsäule so gravierend wäre, wie mein Hausarzt meint, und auch die mittelschwere Depression, sollte ich einen Antrag auf 50% Schwerbehinderung stellen, oder so. Ich hab noch Skrupel davor, aber bin, ehrlich geschrieben, am Überlegen, ob ich meinem Hausarzt diese Idee, wie der gutmeinende Sozialarbeiter meinte, vortragen soll, da ich jeden Rettungsanker ergreife, der mich aus meiner unverschuldeten, schweren Lebenskrise rausführt in die mich die Parkinson- und Demenzerkrankung meiner Ex-Chefin, und Mutter, sowie meine Miterben, und Geschwister, gebracht haben.

Bitte helft mir, wenn, wie bereits erwähnt, auch nur mit einem Rat - derweil schreibe ich mal die 3 Bewerbungen, die mir am Freitag als Vorschlag von der INGA untergejubelt worden sind - Die Qualifikationen bin ich bereits durchgegangen, und hab festgestellt, dass die Arbeitsvermittlerin die wohl nicht richtig gelesen hat, aber bewerben muss ich mich ja doch drauf - Es sind übrigens kfm. Vorschläge, aber berufsbezogen - so steht in einem was von Industriekaufmann, was ich nicht bin, aber bewerben muss ich mich, da ansonsten Sperrzeit.

Gruß
Kunta

PS: Man will mich auch vom Arbeitsamt untersuchen lassen, vom Amtsarzt, aber das Schreiben liegt mir (noch) nicht vor, sondern nur die Aussage der oben erwähnten Arbeitsvermittlerin der INGA e.V. Noch was: Ich hab mich direkt in Berlin beschwert, und bekam am Freitag die Aussage der besagten Arbeitsvermittlerin, dass die eine Stellungnahme zu meiner Person schreiben sollte, ohne mich je gesehen zu haben, was sie ja jetzt am Freitag getan hätte - Ist ja auch der Hammer, gell? Ich werd's mal denen in Berlin so mitteilen, mal sehen was die so denken über so eine Vorgehensweise.....

Rudolf Rocker

Zunächst mal gibt es keinen Rechtsanspruch auf eine Umschulung. Wenn dir daran gelegen ist eine Umschulung zu machen, liegt es an dir, den SB davon zu überzeugen, das das deine Chancen erhöht, einen Arbeitsplatz zu bekommen.
Eine weiterer Punkt ist dann, ob die entsprechende Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt wird oder nicht. Sprich: Gibt es genügend freie Stellen für einen Kaufmann für Büromanagement?
Und dann sollte man mit einem Beistand in die Gespräche gehen und sich schriflich geben lassen, warum eine Umscvhulung abgelehnt wurde.

Aber solange sie dich in irgendwelchen Sinnlos- Maßnahmen parken können, wirst du auch nie eine Umschulung bekommen. Es ist nunmal deutlich günstiger dich zehn mal hintereinander in ein Bewerbungstraining zu stecken als eine Umschulung zu bezahlen!


Kunta

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:40:32 So. 20.November 2016
Zunächst mal gibt es keinen Rechtsanspruch auf eine Umschulung. Wenn dir daran gelegen ist eine Umschulung zu machen, liegt es an dir, den SB davon zu überzeugen, das das deine Chancen erhöht, einen Arbeitsplatz zu bekommen.

Das ist mir auch bewußt, und da sieht es ja - wie bereits erwähnt seit Frühjahr 2016 - dunkelschwarz aus. Daher gehe ich ja den Weg über die REHA, und, auch wie bereits erwähnt, der Hausarzt will ja dabei helfen. Ich ärgere mich übrigens über mich selbst, denn ich wollte diesen Weg am Anfang nicht gehen, obwohl ich wußte, dass ich eine Fraktur der Lendenwirbelsäule hatte - ich dachte ich versuch's noch mal auf dem "normalen" Weg. Ein Irrtum, wie ich mittlerweile weiß, da man dort gnadenlos ist - siehe mein Satz mit dem "Insekt" bezogen auf mich, den ich jetzt hier nicht wiederholen will.


Zitat von: Rudolf Rocker am 10:40:32 So. 20.November 2016Eine weiterer Punkt ist dann, ob die entsprechende Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt wird oder nicht. Sprich: Gibt es genügend freie Stellen für einen Kaufmann für Büromanagement?

Die gibt es, da hab ich mich bereits sachkundig gemacht, wie es im amtsdeutsch so schön heißt - es hängt nur daran, dass man mir die Ausbildung verweigert, weil ich angeblich nicht genügend Englischkenntnisse dazu habe.

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:40:32 So. 20.November 2016Und dann sollte man mit einem Beistand in die Gespräche gehen und sich schriflich geben lassen, warum eine Umscvhulung abgelehnt wurde.

Da sieht es, wie bereits erwähnt, bei mir ebenso dunkelschwarz aus, und dies schreibe ich dir obwohl ich dir recht gebe, denn die Sozialberatung bietet das hier so nicht an, meine Geschwister und Verwandschaft kann ich nicht fragen, und Freunde habe ich keine :-(

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:40:32 So. 20.November 2016Aber solange sie dich in irgendwelchen Sinnlos- Maßnahmen parken können, wirst du auch nie eine Umschulung bekommen. Es ist nunmal deutlich günstiger dich zehn mal hintereinander in ein Bewerbungstraining zu stecken als eine Umschulung zu bezahlen!.

Du schreibst es, und leider muss ich da durch - Die INGA hat mir übrigens, ab Februar mal wieder sowas angeboten, zwangsweise.....

Tja, leider haste recht, was "Sinnlos-Maßnahmen" angeht, und ich werde wohl ab April Sozialhilfe beziehen (statt gewähren, siehe meine dequalifizierte Berufsausbildung als Verwaltungsfachangestellter/Kommunalverwaltung) - falls das möglich ist, oder, was ich eher hoffe, dass ich vorher Arbeit im kfm. Bereich (von mir aus auch in Leiharbeit) finde.....hier rar gesät, aber vielleicht geht ja doch ein Türchen auf, bis dahin....oder die Umschulung bei der REHA wird von der Rentenversicherung genehmigt, vorher.....was ich sehr hoffe.....

Gruß
Kunta

PS: Mal was zum Grübeln: Ich habe mich auch, öfters als einmal in meinem Leben, bei der hiesigen Arbeitsagentur, sogar beim Jobcenter, beworben, bevor ich das mit dem "wieder Ungelernt" aufgedrückt bekam - Ich dachte Fachangestellter für Arbeitsförderung (Wichtig: Nicht zu verwechseln mit Arbeitsvermittler!) ist ja auch nicht weit vom Verwaltungsfachangestellten weg - Jetzt weiß ich ja warum die mir - mit der üblichen Floskel - abgesagt haben - die Bosse der hiesigen Arbeitsagentur, und des Jobcenters.

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