Vermittlungsgutschein nicht genutzt

Begonnen von xxyvexx, 17:49:41 Do. 27.Oktober 2005

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xxyvexx

Hallo,

habe vor 3 Monaten einen VGS vom AA erhalten und ihn sozusagen nicht wirklich genutzt. Schicke pro Woche mindestens 5 Bewerbungen aus Eigeninitiative raus (falls es der Arbeitsmarkt erlaubt) und habe mich vor einer Woche sogar bei einer Zeitarbeitsfirma gemeldet die bisher noch nichts für mich gefunden haben.

Fakt ist das ich mit privaten Arbeitsvermittlern nichts zu tun haben will, mich deshalb auch nicht bei denen gemeldet habe. Nun ist der VGS abgelaufen und ich habe nächste Woche einen Termin beim AA in denen ich meine Eigenbemühungen nachweisen soll.

Das ist für mich soweit ja kein Problem weil ich alle Eigenbemühungen nachweisen kann, halt nur nicht die Bemühung den VGS zu nutzen.

Jetzt schwirren mir solche Gedanken wie eine Sperre des Arbeitslosengeldes durch den Kopf. Kann mir einer von Euch sagen was das für Konsequenzen für mich haben kann?

Liebe Grüße Yve

brettermeier

Moin Yve,

kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das Konsequenzen in Richtung Sperre hat, da Du Dich ja nachweislich beworben hast. Im Zweifel sagst Du, dass Du die Arbeitgeber nebenbei darauf hingewiesen hast, dass Du so einen Gutschein hast oder eine Kopie in die Mappe gelegt hast.

Ich persönlich halte auch nicht viel von diesen Gutscheinen und Randstad z.B. nimmt diese in der Regel auch nicht an, weil insgesamt zuviel Mißbrauch damit getrieben wird, was ich in der Praxis auch oft selbst erlebe.

Immer wieder melden sich auf Stellenangebote im SIS oder sonstwo von Randstad (oder sicher auch diversen anderen ZAF) private Arbeitsvermittler, die nur kurz nachfragen, ob sie uns ein paar Bewerber vorbeischicken können.

Stellen wir einen dieser Bewerber ein, kommt wenig später ein Formular, wo wir die Einstellung bestätigen sollen und nach einigen Monaten die Nachfrage, bzw. Bestätigungsformular, ob die Leute noch bei uns tätig sind.

Durch diese Bestätigungen können die dann den Gutschein bei der Agentur einlösen und ein paar Tausend Euro für fast nichts kassieren. Die tolle Vermittlungsleistung bestand aus einem 2-Minuten-Anruf bei uns und der Aussage 'bewirb Dich mal bei Randstad' (oder sonstige ZAF), das war's .

Noch geiler sind private Vermittler, die ihren 'Kunden'/Arbeitsuchenden einfach nur sagen 'klapper mal die und die Zeitarbeitsfirmen ab und sag Bescheid, wenn die Dich einstellen' und nebenbei eine Liste der ZAF in der Stadt/Region aushändigen, OHNE überhaupt irgendein Gespräch mit den ZAF zu führen, bzw. die zu informieren.

Da kommt dann ein Bewerber, alles gut, wir stellen ihn ein und nach ein paar Wochen sollen wir bestätigen, dass wir ihn durch Vermittlung von Arbeitsvermittler XY bekommen haben, nee is klar...

Das Prinzip ist klar, als privater Arbeitsvermittler hole ich mir 100 Arbeitslose mit Gutschein (z.B. jeweils 1500 EUR), sage allen, sie mögen sich bei 20 ZAF bewerben und Rückmeldung geben, ansonsten mache ich möglichst wenig (um die Kosten gering zu halten). Wenn ich Glück habe, werden 30 Leute innerhalb eines Monats tatsächlich von ZAF eingestellt (was nicht unwahrscheinlich ist, da ZAF boomen und fast immer Leute suchen) und ich bekomme für 20 Leute sogar die Bestätigung der ZAF und habe dann 30.000 EUR kassiert, ohne grossartig was dafür zu tun...

In meinen Augen extrem unseriös und es gibt noch weit schlimmere Methoden, wie mithilfe der Gutscheine Kohle abgezockt wird. Ich deute nur mal an, stell Dir vor, ein Disponent einer ZAF (die immer viele Leute einstellt/Bewerber hat) hat einen guten Kumpel, der eine private Arbeitsvermittlung betreibt...

Oder eine ZAF hat eine Tochterfirma, die Arbeitsvermittlung macht, jeder Bewerber mit Gutschein wird erstmal zur Tochterfirma geschickt und erst dann (nach offizieller Vermittlung durch die Tochterfirma) eingestellt, das ist fast wie eine Lizenz zum Gelddrucken...

Ich denke, Deine Vorbehalte gegenüber privaten Arbeitsvermittlern sind sicher nicht ganz unberechtigt, besonders im Zusammenhang mit diesen Gutscheinen.

Gruß Brettermeier

Wolfgang

Der Meinung kann ich mich nur anschließen,
wobei ich als besonders negatives Beispiel ManPowers
Tochtergesellschaft mit den christlichen Tarif ( was ist da eigentlich
christlich daran ??) kenne.
Durch solche Mogelpackungen werden Ihr MA zugeführt,
welche dann mit Billiglöhnen auch die normalen ZF an Rand drängen wollen.

Der Vermittlungsgutschein bringt nicht mehr Arbeitsplätze,
sondern sichert einer cleveren Schicht lukrative Einnahmen
auf Kosten aller Steuerzahler.

v-null

Wie sich die Zeiten ändern: Noch vor zwei Jahren haben es die Vermittler auf dem Arbeitsamt (bei uns jedenfalls)  noch grundsätzlich abgelehnt, an die Sklavenhalter zu vermitteln, jetzt wird man schon beinahe gezwungen, sich denen anzudienen.
solange man mit entwicklung, produktion und handel von waffen profite machen kann wird es kriege geben.

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