MDR: Kein Job, keine Wohnung, kein Geld - Mitteldeutschland 1929

Begonnen von Kater, 16:31:32 Di. 05.September 2006

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Kater

heute abend im MDR:

ZitatKein Job, keine Wohnung, kein Geld
Mitteldeutschland 1929

MDR FERNSEHEN

Datum Sendezeit VPS  
Di, 05.09. 22:05 Uhr 22:05 Uhr  

Ein Film von Christian Schulz und Carsten Opitz

"Auf dem Arbeitsamt waren hunderte von Menschen. Sie mussten sich damit abfinden, dass sie eventuell fünf Stunden dort zubringen mussten!" Ein Situationsbericht von heute? Mitnichten! Die 94-jährige Johanna Hofmann berichtet vom Jahr 1929, jenem Jahr, als die Weltwirtschaftskrise dramatische Folgen für Millionen Menschen hinterließ. Die MDR-Dokumentation "Kein Job, keine Wohnung, kein Geld - 1929 in Mitteldeutschland" gibt durch Erinnerungen von Zeitzeugen und teilweise unbekanntem Archivmaterial einen besonderen Einblick in die schwere Zeit der damaligen Arbeitslosigkeit. Viele der spannenden Erzählungen und Beispiele verblüffen - sind doch die Parallelen zu Sozialkürzungen und Sparmaßnahen von heute nicht zu übersehen.

Schon seit 1927 gibt es in Deutschland die Arbeitslosenversicherung, doch dem Ansturm von sechs Millionen Menschen ohne Erwerb waren die Ämter damals noch weniger gewachsen als heute. Regelmäßig mussten die Arbeitslosen ihre Meldekarten abstempeln lassen - daher das geflügelte Wort: stempeln gehen. Noch heute erinnern sich die Zeitzeugen mit Erschütterung an Verelendung und Obdachlosigkeit. So Johanna Hofmann: "Meine Tante war außer sich und sagte: Wir haben das Gefühl, wir müssen jetzt verhungern." Doch die Weltwirtschafskrise traf nicht nur die Kleinen: 70.000 Betriebe mussten Konkurs anmelden. Die Autoren haben tragische Schicksale einst erfolgreicher Familienunternehmen in Mitteldeutschland dokumentiert. Am Ende räumen sie auch mit dem bis heute existenten Mythos auf, Hitler habe die Arbeitslosigkeit besiegt. Die Nazis profitierten in aller Stille von den drastischen Sparmaßnahmen ihrer Regierungsvorgänger.

http://www.mdr.de/tv/programm/prog%5Fdetail+718879.html

Wilddieb Stuelpner

Der Leitfaden für Arbeitslose geht in einer Passage, die ich jetzt nicht finde, auch auf die Zeitspanne ab der Währungsinflation (1922/23) in der Weimarer Republik bis zum Schwarzen Freitag (25.10.1929) ein und zieht die Verbindung zu den Zugangsbedingen des damaligen und heutigen Algs.

Am 25.10.29 brach die Weltwirtschaftskrise aus.

Im Vergleich zu heute war die Ablehnung unzumutbarer Arbeit im Niedriglohnbereich und die Verhinderung der Abwertung der eigenen beruflichen Qualifikation großzügiger geregelt.

uwenutz

... und vor allem haben wir aktuell weitaus mehr Arbeitslose als es
in den schlechsten Tagen der Weimarer Zeit jemals der Fall war,
nicht umsonst werden die zyklisch offerierten Zahlen fingiert, frisiert
um sie dann den Untertanen als Erfolg zu propagieren.

Die Agenda 2010 scheint, siehe Link, regelrecht abgeschrieben
und neudeutsch als Reform etabliert zu sein


http://www.arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik/doku/02_politik/hartz_iv/geschichte_alv.pdf

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