Gräfenhausen reloaded

Begonnen von Kuddel, 10:59:40 Mi. 19.Juli 2023

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Kuddel

Ich wurde gefragt, was ich glaube, die Konsequenzen aus dem Streik der usbekischen und georgischen Trucker am Rasthof Gräfenhausen sein würden. Werden die Bedingungen der Arbeitsmigranten hinter dem Lenkrad grundsätzlich verbessert?

Ich sagte, daß ich das trotz aller Sonntagsreden nicht erwarte. Der Streik dürfte andere Folgen haben: Er wirkt als Inspiration anderer Arbeitsmigranten, die dadurch mutiger werden.

Und peng, es ist so weit! Der nächste Gräfenhausenstreik hat begonnen!

ZitatWieder LKW-Fahrer-Streik auf Raststätte

Rund drei Monate nach dem Streik um ausstehende Löhne haben sich jetzt an der Raststätte Gräfenhausen-West an der A5 in Südhessen erneut Lastwagenfahrer versammelt. Das hat die Polizei HIT RADIO FFH bestätigt.


Demnach handele es sich Mittwochfrüh um bislang etwa sieben Laster. Man erwarte aber weitere, so die Polizei. Einer der streikenden Lkw-Fahrer hat uns vor Ort gesagt, dass er noch mit bis zu dreißig weiteren Kollegen rechnet, die sich dem Streit anschließen wollten.

Offenbar seit Mai kein Gehalt bekommen

Die Fahrer gaben demnach an, seit drei Monaten kein Gehalt bekommen zu haben, so die Polizei zu FFH. Auch handele es sich um Fahrer desselben polnischen Unternehmens, das bereits im März/April seine Angestellten zunächst nicht bezahlte. Nach unseren Informationen wollen am Mittwoch (19.7.) Gewerkchaftsvertreter auf die Raststätte kommen, um sich ein Bild von der neuerlichen Lage zu machen.
https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/suedhessen/370579-a5-bei-graefenhausen-wieder-lkw-streik-an-raststaette.html?fbclid=IwAR33fDlM95WQ-XFMmUGV2_a9FHxnALN0rwOgMKrhjErmsrk7bINfOE-_x70

Solidarität organisieren ist jetzt angesagt!

Victory to the Truckers!

Kuddel

ZitatProtest wegen ausstehender Löhne
Erneut Streik von Lkw-Fahrern an Raststätte Gräfenhausen

 An der Raststätte Gräfenhausen an der A5 streiken wieder Lastwagenfahrer. Sie sind bei derselben polnischen Spedition beschäftigt, bei der es vor einigen Wochen schon einen langen Streik gab. Es werden bis zu 50 Fahrer mit ihren Lkw erwartet.




Rund drei Monate nach dem Streik um ausstehenden Lohn haben sich an der Raststätte Gräfenhausen an der A5 bei Weiterstadt (Darmstadt-Dieburg) erneut Lastwagenfahrer versammelt. Seit Dienstagmittag seien die Fahrer vor Ort, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. "Die Situation ist ruhig und unproblematisch." Demnach handelt es sich um Mitarbeiter derselben polnischen Spedition wie bei den ersten Streiks vor rund drei Monaten.

Die Polizei stehe in engem Austausch mit dem Ordnungsamt der Stadt. Dieses bewertet die Versammlung der Fahrer nach eigenen Angaben als Arbeitskampf. Ein Sprecher sagte am Dienstagabend: "Es beginnt wieder aufzuflammen."

Fahrer: Seit Mai keinen Lohn erhalten

Am Mittwochmorgen waren elf Fahrer mit ihren Fahrzeugen im Ausstand auf der Raststätte. Sie kündigten an, im Laufe des Tages würden weitere Kollegen erwartet. Nach ihren Angaben wollen sich bis zum Abend 40 bis 50 Fahrer auf der Raststätte versammeln.

Die Fahrer aus Georgien und Usbekistan wollen auf ausstehende Gehaltszahlungen aufmerksam machen. Sie sagen, dass sie seit Mai keinen Lohn erhalten hätten.

Sechs Wochen auf Raststätte gelebt

Schon im April waren Fernfahrer dieses Unternehmens mit ihren Fahrzeugen an der Raststätte Gräfenhausen wegen fehlender Lohnzahlungen in den Streik getreten. Die Fahrer, die monatelang auf europäischen Straßen unterwegs waren, lebten in der Zeit ausschließlich in ihren Fahrzeugen auf Parkplätzen der Raststätte.

Nach fast sechs Wochen verließen mehr als 60 Männer mit ihren Fahrzeugen die Raststätte wieder. Ihre Geldforderungen waren zuvor von der Spedition beglichen worden. Dem Speditionsunternehmen übergaben sie Wagenschlüssel und Fahrzeugpapiere.

Der Arbeitskampf hatte auch die problematische Beschäftigungssituation im internationalen Gütertransport stärker in den Blickpunkt gerückt.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/erneut-streik-von-lkw-fahrern-an-raststaette-graefenhausen-in-weiterstadt-v1,lkw-streik-autobahn-raststaette-graefenhausen-100.html

Kuddel

ZitatWarten auf Lohn
Lkw-Fahrer streiken wieder auf Rastplatz Gräfenhausen




Auf dem Rastplatz Gräfenhausen an der A5 haben sich abermals Lastwagenfahrer versammelt, die auf ihren Lohn warten. So dramatisch wie im März ist die Lage aber wohl nicht.

,,Ich warte noch auf mein Geld für Mai", sagt Aleksandre. Der Georgier hat den Lastwagen, den er im Auftrag des polnischen Transportunternehmens Imperia durch Europa fährt, am Dienstag auf der Raststätte Gräfenhausen-West abgestellt und weitere georgische Fahrer kontaktiert. Rund ein Dutzend hat sich bis Mittwochmorgen auf dem Rastplatz versammelt. Sie alle arbeiten für die Mazur-Gruppe, zu der außer Imperia die Transportunternehmen Lukmaz und Agmaz gehören. Die Polizei teilt mit, sie stehe wegen der Zusammenkunft in engem Austausch mit der Versammlungsbehörde.

In Deutschland hat die Mazur-Gruppe einen zweifelhaften Ruf erlangt, als ihr Chef Lukasz Mazur im Frühjahr bei einem Streik von mehr als 60 Fahrern in Gräfenhausen mit einer polnischen Sicherheitsfirma anrückte, deren Mitarbeiter in einem gepanzerten Fahrzeug auf den Rastplatz fuhren. Die Fahrer lebten während des Streiks ausschließlich in ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz an der A5.

Am Donnerstag ist nur ein polnischer Mechaniker der Mazur-Gruppe an Ort und Stelle. Er habe am Dienstag in der Nähe einen Lastwagen repariert und einen Anruf von Mazur bekommen, der ihn aufgefordert habe, auf den Rastplatz zu fahren und sich die Sache anzuschauen, berichtet der Mann auf Englisch. Noch während er spricht, klingelt sein Handy: wieder Mazur. Er habe ihm gesagt, er werde das Geld überweisen, wolle danach aber die Verträge mit den protestierenden Fahrern beenden, sagt der Mechaniker nach dem Telefonat.
,,Wir wollen unser Geld und dann die Firma verlassen"

Das trifft sich mit den Wünschen der Fahrer: ,,Wir wollen unser Geld und dann die Firma verlassen", sagt Aleksandre, der seiner Englischkenntnisse wegen auch für die Kollegen spricht. So dramatisch wie im Frühjahr, als die streikenden Fahrer zum Teil monatelang kein Geld erhalten hatten, scheint die Lage dieses Mal allerdings nicht zu sein: Aleksandre wurde nach eigenen Angaben im Juni durchaus bezahlt, allerdings seien da eben Forderungen beglichen worden, die auf April zurückgingen, sagt er.

Dass die Mazur-Gruppe ihre Fahrer, die nicht angestellt sind, sondern über sogenannte Dienstleistungsverträge beschäftigt werden, mit Verzögerung bezahlt, hat das Unternehmen nie bestritten. Die Abrechnung geschehe erst ,,nach Vorlage aller möglichen Unterlagen, die mit der Ausführung der Transportdienstleistung verbunden sind", sagte der Anwalt der Unternehmensgruppe, Krzysztof Skawianczyk, damals der F.A.Z.

Der Arbeitskampf im März hatte seinerzeit auch die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen im internationalen Gütertransport generell gelenkt. Als Fürsprecher der Fernfahrer trat schon damals Edwin Atema auf, ein Mitarbeiter der niederländischen Gewerkschaft FNV, der sich für die Belange von Lastwagenfahrern in ganz Europa einsetzt. Er ist auch am Donnerstag wieder in Gräfenhausen und erfasst zusammen mit Anna Weirich vom Netzwerk Faire Mobilität, das unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt wird, die Dokumente der Fahrer. Schon nach kurzer Zeit kommt Aleksandre zu ihm gelaufen und berichtet, zwei Männer hätten ihr Geld bekommen.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/lkw-fahrer-streiken-wieder-auf-rastplatz-graefenhausen-19044048.html

BGS

Die Drecksspedition Mazur und derglichen sollten dichtgemacht werden!

Wünsche den Fahrern aus der Ferne alles Gute und schnellen Erfolg.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Den Fahrern wünsche ich viel Erfolg. Mazur gehört in den Knast geworfen
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Soso, muss der Lohntütenball also künftig auf Rastplätzen bestimmend
von den Truckern zellebriert werden. Drecks Spediteur-Bonze  >:(
Lass Dich nicht verhartzen !

krapotke

Zitat von: Kuddel am 10:59:40 Mi. 19.Juli 2023Solidarität organisieren ist jetzt angesagt!

Gibt es eine Strukutur an die Soligeld gezahlt werden könnte?
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

krapotke

Zitat von: counselor am 12:53:25 Mi. 19.Juli 2023Den Fahrern wünsche ich viel Erfolg. Mazur gehört in den Knast geworfen

ZitatJuristisch gilt Lindemann daher im Moment als unschuldig.
https://forum.chefduzen.de/index.php?msg=386392

Offtopic Frage für mich zum Verständnis: Warum gelten für Mazur andere Regeln als für Lindemann?
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Kuddel

Der Streik hat gerade erst begonnen, doch er greift auf die Strukturen zurück, die sich beim Letzen Arbeitskampf gebildet haben. Es ist Anna Weirich von Faire Mobilität vor Ort. Sie hat bereits linken Journalisten bescheid gesagt und andere Kontakte reaktiviert.

Das letzte Spendenkonto wurde von der Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) des Bistum Trier bereitgestellt. Soweit ich weiß, ist eine ganze Stange Geld übrig geblieben und die Trucker des erfolgreichen letzten Streiks haben entschieden, das Geld dort ruhen zu lassen, um es dann für ein ähnliches Projekt einsetzen zu können.

Ich halte deshalb im Moment nicht die Kohle für das dringlichste Problem. Ich verstehe unter Solidarität auch symbolische Gesten, die den Kampf weiter einbinden und verankern in Soziale Kämpfe und politische Debatten. Als Leute aus der Nachbarschaft mit selbstgebackenen Kuchen, dann war es mehr als eine nette Geste und Mitleid. Der Kampf der Fahrer wurde auch zur Sache der Nachbarn. Überall finden Debatten statt über Hungerlöhne und Würdelose Bedingungen der Arbeiten im Versandhandel. Biedere Bürger haben mit ihren Kuchen gezeigt, daß sie auf der Seite derjenigen sind, die sich diese Bedingungen nicht gefallen lassen. Es gab auch Unterstützung durch deutsche LKW Fahrer. Auch wenn sie ihren Kollegen nur Zigarretten gereicht haben, haben sie den migrantischen Kollegen damit gezeigt, daß sie zusammenghören.

All das ist wichtig und hochpolitisch. Es stellt kistenweise bedrucktes Papier und Erklärungen im Internet in den Schatten. Der Kampf der Trucker hat dadurch ein völlig anderes Gewicht, wenn er von Sympathie und sichtbarer Unterstützung getragen wird.

Das wird auch von anderen Migrantischen Arbeiter:innen wahrgenommen, die hier zu unmenschlichen Bedingungen schuften, auf den Feldern, dem Bau, den Schlachthöfen oder der Altenpflege.

Ich glaube an weitere Kampfe auch in diesen Sektoren und dazu ist es wichtig, den Menschen zu zeigen, daß die Kämpfe wahrgenommen und unterstützt werden.

Ich schweife ab. Wer hunderte Kiliometer von Gräfenhausen entfernt lebt, kann nicht mal schnell nen Kuchen vorbeibringen. Aber vielleicht kann man Solizeichen ins Auto- oder Wohnungsfenster hängen. Oder macht sich was an die Jacke oder bemalt ein T-Shirt. Es gibt sicherlich andere und bessere Ideen, wie man Interesse, Zusammhalt und Support sichtbar machen kann...

Kuddel

Zitat von: krapotke am 21:40:47 Mi. 19.Juli 2023Offtopic Frage für mich zum Verständnis: Warum gelten für Mazur andere Regeln als für Lindemann?

Der Fall Mazur: Die bisherigen ausgebliebenen Lohnzahlungen und andere seiner Missetaten sind nachweisbar.

dagobert

ZitatAn der Raststätte Gräfenhausen an der A5 streiken wieder Lastwagenfahrer derselben polnischen Spedition wie vor einigen Wochen. Nachdem die Zeichen auf Einigung standen, droht sich der Streik nun doch wieder auszuweiten.

Zwei Tage nach der Wiederaufnahme des Lastwagen-Streiks um ausstehenden Lohn an der Raststätte Gräfenhausen bei Weiterstadt (Darmstadt-Dieburg) droht sich die Lage wieder zuzuspitzen.

Während am Donnerstagmorgen noch einige Lkw-Fahrer von dem Rastplatz an der A5 abfuhren, wurden am Mittag wieder mehrere Lastwagen erwartet. Das berichtete einer der Lkw-Fahrer dem hr. 20 Lastwagen-Fahrer seien auf dem Weg nach Weiterstadt, sagte der streikende Fahrer.

Zu der Zeit standen 18 Lastwagen der Spedition auf der Raststätte Gräfenhausen. Hintergründe der möglichen Eskalation waren zunächst unklar: Ihr Großspediteur aus Polen, für den die Fahrer tätig sind, könnte sich womöglich nicht an die zuvor getroffene Abmachung gehalten haben.

Am Mittwoch noch teilweise Lohn gezahlt

Nach Informationen des niederländischen Verhandlungsführers Edwin Atema war am Mittwoch vereinbart worden, dass alle streikenden Fahrer ihre ausstehenden Löhne erhalten sollten - unter der Bedingung, dass fünf Lkw dringende Ladung ans Ziel bringen sollten. Diese seien wohl am Mittwochabend und Donnerstagmorgen gestartet, auch erste Zahlungen wurden überwiesen, hieß es am Donnerstagmorgen.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/wieder-mehr-lkw-fahrer-an-a5-raststaette-graefenhausen-erwartet--v8,lkw-streik-autobahn-raststaette-graefenhausen-100.html
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Wenn die Solikasse nicht quiekt, ist ja schon etwas beruhigend.
Mazur hat es letzes Mal nicht kapiert und ich drücke den Truckern
die Daumen, das alles funzt  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Fundsachen aus dem Netz zum Thema:

Lukasz Mazur mußte seinen Sportwagen verkaufen.



Gegen Krzysztof Rutkowski und seine Privatmiliz ermittelt die Staatsanwaltschaft Darmstadt  wegen der Einführung einer Kriegswaffe (Panzerfahrzeug).Zudem werde wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs, des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetzes und des Verdachts der Körperverletzung weiter gegen die Personen der "Rutkowski Patrol" ermittelt. Die Ermittlungen dauerten noch an, so die Staatsanwaltschaft.




ZitatDie LKWs dieser Eigner gehören nicht auf Europas Straßen. Die Besitzer gehören in den Knast. Wann wird Mazur endlich das Handwerk gelegt?
Stefan Körzell, Mitglied im Geschäftsführenden DGB Bundesvorstand

(Anmerkung: Stefan Körzel zeigte sich betroffen und solidarisch. Respekt dafür. Doch nun mal ehrlich, warum bist du im DGB Vorstand, wenn du nicht weißt, wie man diesen Ausbeutern das Handwerk legt? Die Situation für die Berufskraftfahrer ist seit Jahren barbarisch und auch im Moment ändert sich nichts an dem Grundübel. Es reicht einfach nicht, mit den Kumpels von der SPD zu quatschen. Als Gewerkschafter sollte man wissen, daß man in einer solchen Situation die Arbeiter (egal welcher Nationalität) mobilisieren muß, um den nötigen Gegendruck zu erzeugen.)

Zitat"Jeder zweite russischsprachige Fahrer kennt jetzt Gräfenhausen", erzählt Atema. "Das ist jetzt ein symbolischer Ort für die Fahrer - ein bisschen auch ein Mythos."
Edwin Atema, FNV, niederländische Transportarbeitergewerkschaft.

Kuddel

Die Meldungen zum Streik überschlagen, bzw. widersprechen sich.

ZitatSpedition stationiert Kleinbus auf Raststätte

"Die Firma sagt, sie habe aus der Vergangenheit gelernt", sagte Atema zu der schnellen Bezahlung von Summen von jeweils 8.000 bis 11.000 Euro. Das Unternehmen sei um Schadensbegrenzung bemüht. Dazu gehört auch, dass seit Mittwochvormittag ein Kleinbus mit einem Firmenmitarbeiter steht, der nach individuellen Einigungen Fahrzeugschlüssel und Papiere entgegennimmt und für Ersatzfahrer sorgt. Der Transport soll zügig weitergehen.

"Was das letzte Mal drei Wochen gedauert hat, konnte jetzt in drei Stunden geregelt werden", sagte Atema...
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/mythos-graefenhausen-warum-die-lkw-fahrer-in-an-der-a5-in-hessen-streiken-v12,lkw-streik-autobahn-raststaette-graefenhausen-100.html

ZitatGräfenhausen: Zweiter Lkw-Streik weitet sich aus

Die Zahl der streikenden Fahrer in Gräfenhausen steigt am Donnerstagnachmittag auf 25. Der polnische Spediteur zeigt sich zahlungsbereit, doch noch sind nicht alle Summen beglichen. Die Trucker wollen wieder bis zum Ende kämpfen und üben deutliche Kritik.

Sie denken anscheinend immer noch, dass wir keine Menschen sind", sagt der Lkw-Fahrer, der eine schwarze Gewerkschaftskappe trägt, mit Wut in der Stimme und im Blick. Er spricht auch für seine Kollegen: ,,Wir haben alle Familien und arbeiten – oft 15 Stunden am Tag – für sie. Wenn ihnen mehrere Tausend Euro fehlen, was sehr viel ist in unserem Heimatland, haben sie riesige Probleme."
(...)
Der Sprecher der Fahrer kündigt auf Englisch weitere Streikende an: ,,Ungefähr noch mal so viele wollen sich uns bald anschließen." Die Konditionen, unter denen sie arbeiteten, seien ,,ein Desaster", kritisiert der Georgier, der gestern in Gräfenhausen angekommen ist, während einige andere Fahrer zu Mittag essen. Dafür haben sie auf der Ladefläche eines Lastwagens eine provisorische Küche mit Gaskocher und einen Esstisch eingerichtet.
(...)
Mehrere Trucker, die vorbeifahren, hupen und winken solidarisch. Einer steigt aus. ,,Das sind meine Kollegen. Ich komme aus Polen. Es ist eine Schande, wie diese Firma aus meiner Heimat mit ihnen umgeht", sagt der Mann und schenkt den Lkw-Fahrern zwei große Flaschen Wasser. Vorher haben sie schon Essensspenden bekommen.(...)
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/mythos-graefenhausen-warum-die-lkw-fahrer-in-an-der-a5-in-hessen-streiken-v12,lkw-streik-autobahn-raststaette-graefenhausen-100.html

Onkel Tom

Oh das wäre schön, wenn sie auch zur Raststätte Stillhorn bei
Hamburg kämen. Ist so schön an öffentliche Verkehrsmittel
angebunden, das auch Fußgänger wie ich unterstützen könnten.
Vierteilen kann sich Mazur ja auch nicht  :D
Mehrere Streikorte wären nicht schlecht.
Lass Dich nicht verhartzen !

ManOfConstantSorrow

Es ist unglaublich, wie schnell die großen Medien berichten und auch Politiker vor Ort auftauchen! Es fing mit einem halben Duzend Streikenden an, es wurden 2 Dutzend und könnten noch ein paar mehr werden. Zahlenmäßig ist die Beteiligung klein, wenn man bedenkt, daß überall irgendwielche Proteste zu verschiedenen Themen mit hunterten oder tausenden Teilnehmern stattfinden. Doch sie werden keine entsprechende Wirkung erzielen.

Arbeiter (insbesondere die, die für die wirtschaftlichen Abläufe so wichtig sind) haben eine ganz andere Macht als andere Protestierende. Gerade wenn sie sich nicht an die Regeln halten und selbstorganisiert kämpfen, stellen sie eine Bedrohung für die Herrschende Ordnung dar.

Ein paar entschlossene Menschen sorgen für große Aufregung in Medien, Politik und Wirtschaft.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Ich habe oft ein Auge auf den Entwicklungen an der Streikfront.

Die Meldungen dazu sind teilweise widersprüchlich.
Der Ganove Lukasz Mazur hat weiterhin nicht vor, den Arbeitern das auszuzahlen, was ihnen zusteht, er ist am Zocken und am Feilschen.

Er weiß, daß er sich beim letzten Mal verzockt und auf ganzer Linie verloren hat. Seine neue Taktik ist sein schnelles und flexibles Reagieren. Er will vermeiden, daß wieder eine zusammengeschweißte Gruppe entsteht, gegen deren Zusammenhalt nicht mehr anzukommen ist. Er führt Einzelverhandlungen und überweist schnell, wohl auch den vollen Betrag. Einzelne Fahrer sollen deshalb bereits abgereist sein.

Auch die Fahrer haben von dem vorangegangenen Streik gelernt. Es wird auch dieses Mal nicht nur die Arbeit niedergelegt, sondern die Fahrzeuge, insbesondere die mit Ladung, werden als Verhandlungsgewicht, als Faustpfand, genutzt. Es soll einen Deal geben:
ZitatAm Mittwoch war nach Angaben der Gewerkschaft vereinbart worden, dass alle streikenden Fahrer ihre ausstehenden Löhne erhalten sollten - unter der Bedingung, dass fünf Lkw dringende Ladung ans Ziel bringen sollten.
Die Stärke des letzten Streiks lag darin, daß auch diejenigen im Streikcamp geblieben sind, deren Forderungen bereits erfüllt waren. Diese Taktik hat man beim aktuellen Streik wohl übernommen:
ZitatEinige Fahrer hätten inzwischen Lohn erhalten, sagte Edwin Atema von der europäischen Transportarbeitergewerkschaft, "sie haben aber gesagt, alle bleiben in Gräfenhausen, bis auch der letzte Fall gelöst ist".

Es geht wohl auch etwas spontan zu, in meinen Augen recht lustig...
ZitatAm späten Freitagnachmittag schätzte der Gewerkschafter die Zahl einschließlich der Neuankömmlinge auf ungefähr 30 - die Lage sei eher unbeständig: "Gräfenhausen scheint für die Fahrer jetzt wie eine Art Bank zu sein, wo sie ihr Geld bekommen" sagte Atema.
(Alle Zitate aus verschiedenen Ausgaben der Hessenschau.)

Kuddel

Ein paar 1.Hand-Infos aus dem Streikcamp:




Anna Weirich (Faire Mobilität) war bereits beim 1. Streik als Übersetzerin dabei.
Sie twitterte:

ZitatDer heutige Konflikt in Gräfenhausen hat eine andere Form als im April.

In Gräfenhausen stehen am Freitag 45 Lkw mit Fahrern aus Georgien, Usbekistan, Tadschikistan u. d. Ukraine. Mazur ist weiter gesprächsbereit. Auch heute ist Geld überwiesen worden, Fahrer sind z. Tl. abgereist u. neue sind hinzugekommen.

Zitat von: Onkel Tom am 17:33:44 Do. 20.Juli 2023Wenn die Solikasse nicht quiekt, ist ja schon etwas beruhigend.

Trucker aus Osteuropa und den ehemaligen Sowjetrepubliken sind Überlebenskünstler. Sie sind es gewohnt, auf langen Touren sich selbst etwas zu brutzeln.



Die Solidaritätsstrukturen vom letzten Streik haben ihr Können nicht verlernt.




Onkel Tom

Schöne Fotos  :D  Wie sie doch in ihrer Situation improvisieren.
Paletten raus und daraus Küche und Esszimmer gestalten. Daumen hoch  :D
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Ein Filmchen von Betriebskampf und dem Solidaritätsnetzwerk Frankfurt bei facebook:


https://www.facebook.com/Betriebskampf/videos/1720883308383151/

krapotke

Der Spiegel berichtet, dass der Streik auf mittlerweile zwei Parkplätzen geführt wird.

Falschmeldung?
Gräfenhausen bietet nicht genug Platz für alle LKW`s?
Die Aktionen haben nichts miteinander zu tun?
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Kuddel

Ich glaube nicht, daß es eine Falschmeldung ist.
Laut Spiegel sind im Moment insgesamt 85 LKW am Streik beteiligt (obwohl einige bereits ihre Streikbeteiligung nach Geldeingang beendet haben). Beim letzten Mal waren es kanpp 60 LKW.

Fehlende Parkplätze sind seit Jahren ein riesiges Problem und die Bereitstellung zusätzlicher Parkplätze war stets eine der Forderungen der LKW Fahrer.

Wir hatten vor Jahren einen LKW Fahrer hier im Forum, der sehr aktiv war. Er war ein Opfer der Parkplatzknappheit. Die LKW standen in einer langen Reihe bis auf den Standstreifen der Autobahn, um ihre Ruhezeiten, zu denen sie verpflichtet sind, einzuhalten. Ein Kollege ist am Lenkrad eingepennt (was gar nicht so selten vorkommt) und ungebremst in den LKW des Chefduzen-Truckers geknallt. Der flog durch die Fahrerkabine und mußte wieder zusammengeflickt werden. Er blieb schwerbehindert. Über die Jahre verschlechterte sich sein Gesundheitszustand immer mehr. Er verließ dann das Forum. (Soviel am Rande zu den Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer.)

Als nochmal, der jetztige Arbeitskampf hat eine größere Beteiligung und eine Menge Improvisation, mehr beteiligte Nationalitäten und ein wenig Chaos. Soweit ich es sehe, haben die Fahrer weiterhin gute Karten in dieser Auseinandersetzung.

Kuddel

ZitatJetzt weiten die Lkw-Fahrer ihren Streik auf zweite Raststätte aus

Die Zahl der streikenden Lastwagenfahrer steigt weiter. Die Raststätte Gräfenhausen ist nun voll, am Sonntag sammeln sie sich auch an der A5 bei Pfungstadt.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/lkw-streik-an-der-a5-in-graefenhausen-jetzt-auch-in-pfungstadt-19054104.html

Yeah!
Es gibt noch weitere Raststätten!

Kuddel

ZitatDas sei erst der Anfang, denn es sollen Fahrer aus ganz Europa kommen.
https://trans.info/de/graefenhausen-lkw-fahrer-streik-354229

*Daumendrück*

Kuddel

Schön, schön, sehr schön!

Zitat

Immer mehr Lkw-Fahrer schließen sich ihren in Gräfenhausen streikenden Kollegen an. Weil die dortige Raststätte mittlerweile überfüllt ist, versammeln sich die Fahrer nun auch in Pfungstadt.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/a5-raststaette-graefenhausen-ist-voll--lkw-fahrer-streiken-jetzt-auch-in-pfungstadt-v1,lkw-streik-graefenhausen-102.html

Jetzt müssen wir uns noch den Namen Pfungstadt merken... :P

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat"Praktische Solidarität" bei wildem LKW-Streik in Gräfenhausen

Ausstehende Löhne, Morddrohungen, dauerhafte Übernachtung im LKW – in Gräfenhausen bei Frankfurt streiken LKW-Fahrer der polnischen Spedition LUK MAZ. Eine Delegation der "Föderation Klassenkämpferischer Organisationen" (FKO) war vor Ort um ihre Solidarität zu zeigen. – Wir haben sie über ihren Besuch bei den Arbeitern interviewt.



Wie ist euer Besuch abgelaufen?


Am Samstag morgen haben wir als FKO-Aktivist:innen des "Solidaritätsnetzwerks" und "Betriebskampfs" gemeinsam mit der "Internationalen Jugend" den Streik der LKW-Fahrer auf dem Rastplatz Gräfenhausen West besucht. Es ist ein Rastplatz, der bereits Ende März diesen Jahres Schauplatz eines Streiks von LKW-Fahrern des gleichen Unternehmens wurde.

Mit einigen Getränken für die Fahrer beladen, fuhren wir am Samstag morgen zum Rastplatz. Kaum haben wir hinter einem der vielen blauen LKW angehalten, kamen auch schon ein Dutzend Trucker auf uns zu. Wir machten uns kurzum bekannt und haben uns schnell auf eine gemeinsame Sprache geeinigt. Mit den usbekischen Fahrern konnten wir uns auf türkisch unterhalten.

Was passiert gerade in Gräfenhausen?

In Gräfenhausen findet ein Streik statt – ein wilder! Keine Gewerkschaft, keine Streikkasse, keine Versorgung. Dafür provisorische Küchen mit Gaskocher draußen und gemeinsames Essen auf der Ladefläche. Die LKW-Fahrer berichten uns, dass ihre Löhne seit bis zu drei Monaten nicht ausbezahlt wurden. Das Unternehmen sanktioniere willkürlich alle Spritkosten über 26l /100km, sodass die Fahrer alles, was drüber liegt, aus eigener Tasche bezahlen müssen. Bei einigen Fahrern bedeutet das Kosten in Höhe von bis zu 1.000€.

Das Unternehmen würde trotz genauer Standort-Koordinaten und GPS-Trackings behaupten, man hätte private Erledigungen mit dem LKW gemacht. Dabei seien die Fahrer genötigt, ihre teils weiten Einkäufe zu Fuß zu erledigen.

Eigentlich ist das Unternehmen verpflichtet, nach zwei Wochen LKW-Übernachtung für die Fahrer am zweiten Wochenende eine Unterkunft zu mieten und eine Ruhepause am Samstag und Sonntag zu gewährleisten. Diese Forderung werde nicht erfüllt. Stattdessen sollen die LKW-Fahrer durcharbeiten und bleiben auf den hohen Strafen sitzen, welche die Polizei bei solchen Verstößen ausspricht

Wie ist es zum Streik gekommen?


Uns wurde berichtet, dass die georgischen Arbeiter den Rastplatz als erstes ansteuerten. Was den Kollegen vielleicht nicht ganz bewusst war: Die usbekischen Fahrer kamen ebenfalls aus ganz Europa nach Gräfenhausen. Teilweise sind sie nach ihren Aussagen aus 1.200 km Entfernung angerückt. So haben zeitweise über 50 blaue LKW auf dem Rastplatz ihre Motoren abgestellt. Der Grund dafür, sich in Gräfenhausen zu treffen: Gräfenhausen liegt unter anderem mittig zwischen Lettland und Madrid – beides Beispielstrecken für Länder, die von den Fahrern regelmäßig angesteuert werden.

Zudem fühlen sich die Fahrer in Deutschland sicherer. Sie berichten, dass sie in der Vergangenheit von Manzurs Söldnern in Frankreich mit Pistolen bedroht und zum Weiterfahren gezwungen wurden. Viele weitere Kollegen möchten nachkommen, können dies aber nicht aufgrund der Sperrung der On-Board-Unit durch die Zentrale. Ohne diese kommen sie nicht über die Grenze.

Was sind die Forderungen, und wie geht der Unternehmer mit den Arbeitern um?

Die Fahrer fordern die Ausbezahlung ihrer Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings sieht die Mehrheit keine Perspektiven mehr bei "LUK MAZ", dem Unternehmen von Lukasz Manzur. Sie hoffen darauf, dass deutsche Unternehmen auf sie zukommen. Diese hätten höhere Standards. Bereits im März hätten einige Fahrer, deren Geldforderungen erfüllt wurden, ihre LKW auf dem Rastplatz stehen gelassen und gekündigt.

Ein Unterschied zu den Protesten im März ist jetzt unter anderem, dass Lukasz Manzur diesmal den Forderungen nachzukommen scheint. Beim letzten Mal schickte er gewalttätige Söldner in einem gepanzerten Fahrzeug zum Rastplatz. Doch diesmal scheint er, den Protest anders beenden zu wollen. Er versucht ihn zu spalten, indem er immer nur einen Teil der Fahrer ausbezahlt. Während einige wenige daraufhin abgerückt sind, bleiben andere aus Solidarität so lange stehen, bis alle ihr Geld erhalten haben.

Wie kann Solidarität geübt werden?

Der Streik der Fahrer betrifft uns alle. Wir müssen uns branchenübergreifend solidarisieren. Wie oben erwähnt, haben die Fahrer keine Streikkassen und hausen in ihren LKW. Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, ihr "Backup" zu sein.

Als wir dort waren, wurden wir Zeugen von Getränke- und Lebensmittelspenden. Das ist praktische Solidarität! Doch wir dürfen nicht vergessen: ihre Situation rührt auch daher, dass deutsche Unternehmen wie Mercedes Benz mafiöse Unternehmen wie LUK MAZ beschäftigen, um ihre Waren zu transportieren. Das bedeutet für uns, dass wir auch Druck auf Unternehmen wie dieses ausüben müssen. Ihre Profite ziehen sie aus diesen Fahrern.
https://perspektive-online.net/2023/07/praktische-solidaritaet-bei-wildem-lkw-streik-in-graefenhausen/

Kuddel



ZitatGräfenhausen: Neuer Fahrerrekord im Streik

So viele Fahrer wie noch nie während der Streiktage im März/April und jetzt im Juli haben sich an der Raststätte Gräfenhausen West der Autobahn A5 von Frankfurt in Richtung Darmstadt versammelt. Rund 80 Lkw derselben polnischen Speditionsgruppe mit einer Gesamtflotte von gut 900 Fahrzeugen sind dort inzwischen zum Stehen gekommen.
https://www.dvz.de/rubriken/land/strasse/detail/news/graefenhausen-neuer-fahrerrekord-im-streik.html

P.S.: Die 80 dürfte inzwischen überschritten sein.

Laut Faire Mobilität kommen die Fahrer aus Georgien, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgisien, Ukraine und von den Philippinen. Wir haben uns früher gefragt, wie die Internationalisierung von Arbeitskämpfen aussehen könnte. Hier sieht man es.


Kuddel

Gerade über diesen Informationsfetzen gestolpert:

ZitatDie Fahrer in Pfungstadt hätten beim Netzwerk keine unterstützende Beratung angefragt, die Gründe für ihren Stopp am rund 15 Kilometer entfernten Rasthof seien für »Faire Mobilität« daher bislang nicht nachvollziehbar.
https://www.jungewelt.de/artikel/455515.html

Die Hintergründe würden mich interessieren.

Immerhin hat Faire Mobilität (wenn auch durch den DGB und die Bundesregierung finanziert) bisher eine hervorragende Arbeit geleistet, soweit ich es beurteilen kann.

Ich würde mal sagen, es würde jetzt wären Freunde des Klassenkampfes gefragt, um sich vor Ort (Pfungstadt) schlau zu machen. Vielleicht ein paar Lebensmittel mitbringen. Ideal wäre jemand mit Russischkenntnissen, aber bei einem Teil der Fahrer käme man auch mit Türkischkenntnissen in der Kommunikation weiter.

Kuddel

Ich habe eine Mail von einer Unterstützerin bekommen, die sich im Streikcamp Gräfenhausen befindet. Sie sagt, eine Erklärung der Polizei und eines Lokalmediums seien fehlinterpretiert worden, was zu dem Gerücht geführt hat, daß es in Pfungstadt ein 2. Streikcamp gäbe. Das ganze sei zu einem Selbstläufer geworden und dann hätten andere (auch größere) Medien das übernommen und weiterverbreitet.

Wir müssen vorschichtig mit dem umgehen, was wir verbreiten. Das 2.Streikcamp ist eine Ente. In der Gräfenhausensache orientieren sich Aktivisten und teilweise auch Journalisten bei den Meldungen bei Chefduzen. Wir sollten verantwortungvoll mit der Situation und unserer Öffenlichkeitsarbeit umgehen.

Ich werde mich später nochmal melden mit frischen Infos und Einschätzungen.

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