Arbeitslos & Spass dabei - DAS PASST WIE AUF`S AUGE!!

Begonnen von Sir Vival, 14:02:50 Do. 20.Mai 2010

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Sir Vival

Hallo, heute Morgen habe ich in unserer Zeitung folgenden Artikel gelesen und bin ja förmlich durch den Erdmantel nach Australien "durchgebrannt", so eine Wut hatte ich.
Ich kopiere den Artikel hier rein. Das Foto stelle ich auch noch rein. Auf dem Online-Portal ist NATÜRLICH mal wieder nix zu finden. Den Text hab ich auch nur über das Foto (in Acrobat) in Text gezaubert.
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Arbeitslosengeldbezug - was tun bei Urlaubsplänen?
Die Agentur für Arbeit informiert


Die Pfingstferien kommen, deshalb weisen die Agentur
für Arbeit und das Jobcenter/ARGE wieder darauf hin,
dass auch arbeitlose Menschen - insbesondere
zusammen mit der Familie - Urlaubreisen machen dürfen.
Um jedoch Ärger oder Nachteile zu vermelden, sollten einige
Punkte beachtet werden - diese gelten gleichermaßen für
Bezieher von Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II.

Es gibt gesetzlich keinen "Urlaub von der Arbeitsuche",
sondern Regelungen zur so genannten "Ortsabwesenheit".
Wer eine Reise (= eine Ortsabwesenheit) vor hat, muss
dies ein bis zwei Wochen vor Antritt konkret mitteilen.

Die Mitarbeiter der Arbeitsvermittlung prüfen dann,
ob in der geplanten Zeit voraussichtlich passende
Arbeitsstellen angeboten werden könnten, oder die
Teilnahme an einem Lehrgang vorgesehen ist.

Nur wenn beides nicht zutrifft, kann im Kalenderjahr
für insgesamt höchstens drei Wochen "bezahltem Urlaub"
zugestimmt werden.

Wird eine Reise von mehr als drei Wochen geplant, so kann
auch dies im Einzelfall genehmigt werden - allerdings darf die
Abwesenheit sechs Wochen nicht übersteigen.
Und wichtig ist, dass das Arbeitslosengeid in einem solchen
Fall nur für die ersten drei Wochen weitergezahlt werden kann.

Wer länger als sechs Wochen verreisen möchte, bekommt schon
von Beginn an keine Zahlungen mehr und muss sich nach der
Rückkehr wieder persönlich arbeitslos melden. Fragen eines
ausreichenden Schutzes im Krankheitsfalle sollten unbedingt direkt
bei der Krankenkasse geklärt werden.

Richtig teuer können Reisen für diejenigen werden, die sich bei
der Agentur für Arbeit beziehungsweise im Jobcenter nicht abgemeldet
haben - deren Ortsabwesenheit also nicht genehmigt ist.
Wird ein solcher Fall bekannt, ist das Arbeitslosengeld für den gesamten
Zeitraum der Abwesenheit zurückzuzahlen und ein Bußgeldbescheid
kann noch dazukommen.

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Dazu muss man ja bemerken, dass diese Meldung
1. für jeden sichtbar auf Seite 2 gedruckt wurde, der nicht unbedingt arbeitslos ist.
2. nur wieder polarisieren will. Arbeitslose gehen in Urlaub (klar, bei dem Stress). "Denen geht´s ja auch gut" (insgeheim wieder eine spätrömisch dekadente Bestätigung für Matrose Guido)
3. andere Leute eigentlich einen Scheissdreck angeht. So etwas gehört ins persönliche Gespräch oder ins Merkblatt. Da gibt´s wieder Gesprächsstoff.

"Wer länger als 3 Wochen Urlaub machen möchte...." - Klar, so ein Maledivenurlaub rentiert sich nicht für 1-2 Wochen.
Und wer sich´s dann noch leisten kann bei der spätrömisch dekadenten Lebensweise, der muss sich eben bei einer Urlaubsreise, die länger als 6 Wochen dauert, neu arbeitslos melden. IS doch kein Problem, oder? Braungebrannt wie Sonny Crocket ins Amt reinschlappern und neu melden.


Die Meldung ist so unnütz wie die Meldung der Polizei, dass man mit dem Mofa auf der Autobahn mit 190km/h einen Strafzettel bekommt. Besonders wenn Richtgeschwindigkeit 130 km/h besteht und man keinen Helm trägt.  

Und nach aussen hin wird dargestellt, dass es Jobangebote der Sachbearbeiter nur so hagelt und die sich womöglich für umme die Beine ausreissen für die ach so faulen Arbeitslosen, die lieber im Urlaub rumhängen.

Zum Kotzen!!

Und Lehrgänge werden ja eh abgelehnt! Bei mir zumindest.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Sir Vival

Es tofft viel Spass in Steckifee.........

klasim

Die hiesige Tageszeitung ist sich für derlei Hetze und Stigmatisierung auch nicht zu schade, das soll kein Trost sein, nur eine Feststellung, dass es allgemein zum Kotzen ist.

Ich war in der Vergangenheit eigentlich immer froh über mein relativ ,,dickes Fell", aber nach knapp 2 Jahren gehartzter 4 muss ich eingestehen, dass es an manchen Stellen schon fast durchgescheuert ist. Und auf absehbare Zeit wird sich wohl auch nichts ändern, siehe die aktuelle Situation in NRW. Es ist die Hoffnungslosigkeit, die zermürbende Perspektivlosigkeit, gepaart mit der Ignoranz des Mainstreams, die es schier unerträglich und fast unmöglich macht ein fröhlicher Mensch zu bleiben.

kellerkind

ZitatEs ist die Hoffnungslosigkeit, die zermürbende Perspektivlosigkeit, gepaart mit der Ignoranz des Mainstreams, die es schier unerträglich und fast unmöglich macht ein fröhlicher Mensch zu bleiben.
Auf den Punkt gebracht.

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