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Randbereiche - Wenig diskutiert! => Andere Randbereiche => Thema gestartet von: Kuddel am 14:59:08 So. 09.Mai 2010

Titel: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:59:08 So. 09.Mai 2010
Rassismus in der Drogenpolitik

Die Geschichte und Gegenwart der Drogenpolitik ist geprägt von Rassismus. Seit dem Beginn der modernen Drogenpolitik vor etwas mehr als 100 Jahren wurde der Drogenkonsum der ,,Anderen" immer wieder dämonisiert. Im Namen des moralischen und gesundheitlichen Schutzes der weißen Mehrheitsgesellschaft vor dem verderblichen Einfluss dieser Drogen werden bis heute diskriminierende und menschenverachtende Repressionsmaßnahmen gerechtfertigt.

Das erste in der Moderne erlassene Gesetz gegen den Opiumkonsum wurde am 15. November 1875 vom Verwaltungsrat von San Francisco beschlossen. Es war eines von mehreren rassistischen Gesetzen, welche die Kultur und Lebensbedingungen der ansässigen Chinesen einschränkte. Die chinesischen Einwanderer waren zur Zeit des Baus der transkontinentalen Eisenbahnstrecke als duldsame und billige Arbeitskräfte geschätzt, ihr Opiumkonsum wurde nicht nur geduldet, sie sind teilweise sogar direkt mit Opium bezahlt worden. Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke siedelten sich zehntausende Chinesen im Großraum San Francisco an und wurden dort schnell Opfer rassistischer Anfeindungen. So wurden aus den genügsamen Arbeitskräften Lohndrücker und eine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft. Die Sitte des Opiumrauchens wurde Teil des rassistischen Bildes von der gelben Gefahr, die für alle Arten von Verbrechen und sonstigem unerwünschtem Verhalten verantwortlich gemacht wurde. Die politischen Reaktionen auf die ,,Chinesenfrage" waren im Bereich Drogenpolitik höchst selektive Gesetze, welche das chinesische Opiumrauchen stigmatisierte und kriminalisierte, den oralen Opiumkonsum der Weißen jedoch kaum tangierten.

Welchen weitreichenden Einfluss der Rassismus auf die frühe Drogenpolitik hat, wird durch die zweite internationale Opium-Konferenz 1925 in Genf deutlich. Auf dieser Konferenz wurden die ersten weltweiten Kontrollmaßnahmen, unter anderem für Cannabis, eingeführt, welche die Grundlage für das 1961 beschlossene und bis heute gültige Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel bilden. Die Initiative Cannabis neben Heroin und Kokain in das internationale Abkommen aufzunehmen ging von den Vertretern Südafrikas, Ägyptens und der Türkei aus. Die weiße Minderheitenregierung Südafrikas wollte mit Cannabis die Droge der schwarzen Bevölkerungsmehrheit und dem damit verbundenen Dagga-Kult, illegalisieren. Soziale oder gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit mit Cannabis waren damals kaum bekannt, einzig Portugal vermeldete, in seiner Kolonie Angola seien Fälle von ,,schwarzer Aufsässigkeit nach Hanfgenuss" vorgekommen. Dennoch wurde der Antrag durchgewinkt, wohl als Zeichen guten Willens gegenüber den Antragsstellern und weitgehendem ökonomischem sowie politischem Desinteresse.

Die Kampagnen gegen Cannabis und Kokain in den USA in den 20er und 30ern waren ebenfalls Teil einer rassistischen Hetze, in diesem Fall gegen Mexikaner und Afroamerikaner. Die Mexikaner nahmen laut der Boulevardpresse den aufrichten weißen Amerikanern die Arbeitsplätze weg, waren für allerlei Kriminalität verantwortlich und die farbigen Jazz-Musiker rauchten nicht etwa das gut bekannte Hanf, es war das fremde Marijuana, das sie auf abwegige Ideen brachte, so zum Beispiel dass sie ,,ebenso gute Menschen seien wie die Weißen". Der Ausspruch ,,Reefer makes darkies think they're as good as white men." wird Harry J. Anslinger, dem damaligen Vorsitzender des Federal Bureau of Narcotics (FBN) und einer der schärfsten Befürworter einer Cannabis-Prohibition, zugeschrieben.

In Deutschland wurde wenig später gegen den tabakhandelnden Juden gehetzt, woraus nach 1945 das Konstrukt des ausländischen Drogendealers als Sinnbild des Bösen entwuchs.

Ebenso wenig wie sich das Personal von RKA im Wandel zum BKA oder anderen Ministerien änderte, wandelte sich die Drogenpolitik und so erfolgte die Geburt der deutschen Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene.

Dieser Rassismus besteht bis heute weiter, sowohl in Deutschland als auch den USA. Paranoide Konstrukte, wie das des dämonischen Drogendealers, der Schulhöfe bevölkert und mit Heroin versetztes Haschisch an wehrlose Jugendliche verschenkt, um sie zu willenlosen Süchtigen zu machen, und ansonsten auch eine allgegenwärtigen Gefahr für den anständige Bürger darstellt, wurden bis heute nicht durch die nüchterne Realität dekonstruiert, sondern immer weiter von Konservativen aller Couleur befeuert.

Der tödliche – und politisch bis weit in die Mitte der Gesellschaft gewollte – rassistische Grundtenor unserer Drogenpolitik lässt Deutschland auch nicht einmal vor dem Brechmitteleinsatz zurückschrecken. Dessen Anwendung – fast alle Betroffenen waren dunkelhäutig – ist, wie die allgemein Verfolgungspraxis bei angeblichen Drogendealern, von Rassismus geprägt. Er wurde trotz mehrerer Todesfälle lange Zeit rechtsstaatlich geduldet und die Drogenpolitik griff dabei auf ein Mittel zurück, das vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als Folter bezeichnet wird und, liest man die Protokolle der damit zusammenhängen Todesfälle, den Humanismus eines unprofessionell durchgeführten "water boarding" besitzt.

Besonders beschämend war die Einführung des Brechmitteleinsatzes in Hamburg durch die rot-grüne Koalition im Juli 2001. Dieser erfolglose Versuch im Wahlkampf der Law-and-Order Politik von CDU und dem erstmalig antretenden ,,Richter Gnadenlos" Roland Schill etwas entgegenzusetzen war nicht nur für die GAL ein menschenrechtlicher und drogenpolitischer Sündenfall. Die Hamburger SPD war unter dem Ersten Bürgermeister Hennig Voscherau einer der Vorreiter einer humanen Drogenpolitik gewesen. Voscherau brachte bereit 1990 den Vorschlag Heroin zur Behandlung von Abhängigen einzusetzen – 3 Jahre nachdem Methadon überhaupt wieder eingesetzt wurde und 20 Jahre bevor die Abgabe von Heroin an Abhängige als Behandlungsmöglichkeit ermöglicht wurde. Diese ,,fatale Fehlentscheidung", wie die GAL-Innenpolitikerin Antje Möller die Entscheidung im Nachhinein bezeichnete, macht deutlich wie weit selbst progressive Kräfte in der allgemeine Drogenhysterie bereit sind zu gehen.

In den USA gelten bis heute Drogengesetze, die den Umgang mit primär von Afroamerikanern konsumiertem Crack – welches schlicht eine rauchbare Form von Kokain darstellt – um den Faktor 100 härter bestrafen als die gleiche Menge Kokain, der Droge des weißen Mittelstandes

Auch für die Droge Cannabis gilt: Die Weißen kiffen, aber die Schwarzen werden verhaftet. Darüber im nächsten Artikel dieser Reihe...


Wenn man den Originalartikel anklickt, findet man interessante weitere Links:

http://www.freitag.de/community/blogs/maximilian-plenert/rassismus-in-der-drogenpolitik (http://www.freitag.de/community/blogs/maximilian-plenert/rassismus-in-der-drogenpolitik)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:33:59 Fr. 29.Juli 2011
ZitatIm Bundestag notiert: Cannabis
Umwelt/Antwort - 27.07.2011
Berlin: (hib/VER) Dass der Konsum von Alkohol legal und der von Cannabis illegal sei, begründet die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/6620) auf die Kleine Anfrage (17/6402) der Fraktion Die Linke mit der "Haschisch-Entscheidung" des Bundesverfassungsgerichts vom 9. März 1994 (BVerfGE 90). Darin heißt es, Alkohol habe gegenüber Cannabis eine "Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten, denen z.B. auf Seiten der rauscherzeugenden Bestandteile und Produkte der Cannabispflanze nichts Vergleichbares entgegensteht". Alkoholhaltige Substanzen dienten als "Lebens- und Genussmittel", die berauschende Wirkung des Alkohols sei bekannt und werde "durch soziale Kontrolle überwiegend vermieden".

Quelle: hib-Meldungen (http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_07/2011_310/09.html)

Durch die "soziale Kontrolle" der Bildzeitung z.B., die besagt das jeder ALG II-Bezieher ein potentieller Alkoholiker ist.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:13:37 Mi. 03.August 2011
ZitatDer big deal

Vernunft und Haschisch passen normalerweise nicht zusammen. Doch für so manchen Staat wäre es - ökonomisch gesehen - vernünftig, Cannabis zu legalisieren. Dieses Rechenbeispiel zeigt, warum.


Das Sommerloch hat sein Gutes. Aus ihm quellen manchmal Nachrichten, die das Licht der politischen Hauptsaison scheuen. So beauftragte zum Beispiel die französische Tageszeitung Le Monde den Ökonomen Pierre Kopp mit einer interessanten Kosten-Nutzen-Analyse. Sein Ergebnis: der Kampf gegen den Haschisch-Konsum kostet den französischen Steuerzahler 300 Millionen Euro im Jahr. Würde man Haschisch freigeben und mit der Tabaksteuer belegen, ergäbe das eine Steuereinnahme von etwa 1 Milliarde Euro.

Wer zehn Mal im Monat Haschisch konsumiert gilt statistisch als regelmäßiger Kiffer. In Frankreich soll es davon 1,2 Millionen geben. Der französische Markt wird von Cannabisharz aus Marokko dominiert. Die Blätter dagegen stammen zum größten Teil von 150 000 französischen Produzenten. Neben ihnen leben etwa 100 000 Kleinhändler vom Cannabisvertrieb. Sie verdienen allerdings nur zwischen 4500 und zehntausend Euro im Jahr. Dieses Einkommen dient wohl in erster Linie als Aufbesserung der Sozialhilfe.

Nach der Schuldenkrise, melden die heutigen Zeitungen, hat Obama mit der Stagnation zu kämpfen. Pierre Kopps Rechnung könnte da Hilfe bringen. Die USA geben pro Jahr vierzig Milliarden Dollar für die Drogenbekämpfung aus. Pro Jahr werden siebenhunderttausend Menschen wegen Cannabis-Besitz verhaftet. Siebenundvierzig Prozent der erwachsenen Amerikaner sollen Cannabis probiert haben, fünf Prozent sollen regelmäßige Konsumenten sein, das sind mehr als 15 Millionen Menschen. Freigabe und Tabaksteuer würden dem US-Haushalt ein tüchtiges Stück weit helfen. Etwas Vergleichbares machten die USA schon einmal: Die Aufhebung der Prohibition, die Freigabe und Besteuerung der Herstellung und des Verkaufs alkoholischer Getränke unter Franklin D. Roosevelt, im Jahr 1933. Der New Deal war auch ein big deal.
http://www.fr-online.de/kultur/der-big-deal/-/1472786/8746670/-/index.html (http://www.fr-online.de/kultur/der-big-deal/-/1472786/8746670/-/index.html)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 16:45:38 Di. 24.Januar 2012
ZitatDie Linke fordert Cannabis-Klubs
In Deutschland soll Hanf zum Eigengebrauch legalisiert werden


Mit der Einführung von Cannabis-Klubs möchte die Linke die grüne Droge legalisieren. Der entsprechende Antrag wird im Bundestag diskutiert. Union und FDP sind empört.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/cannabis_clubs_die_linke_1.14502461.html (http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/cannabis_clubs_die_linke_1.14502461.html)

Die Forderung is absolut überfällig!

P.S.: Ich persönlich mache mir nix aus dem Kiffen.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 19:16:29 Di. 24.Januar 2012
Habe es endlich geschafft einige Ausschnitte (Aussagen) aus einer ARTE-Doku zusammenzuschnippeln.
AdSvER - Ausschnitte zum Theam Drogenkrieg (http://www.dailymotion.com/video/x23cbtw)

Arte (http://www.arte.tv/de/Wasn-t-Born-to-Follow/3746224,CmC=3758940.html)

(Video-Anbieter geändert)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 15:16:08 Fr. 27.Januar 2012
ZitatEinkaufen im staatlich lizenzierten Haschladen

Neuer Schwung in der Legalisierungsdebatte: Auch Münsters Polizeipräsident will seine Ressourcen nicht länger auf Kleinkonsumenten verschwenden
http://www.freitag.de/politik/1204-einkaufen-im-staatlich-lizenzierten-haschladen (http://www.freitag.de/politik/1204-einkaufen-im-staatlich-lizenzierten-haschladen)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:12:48 Mi. 08.Februar 2012
ZitatZentralamerika: Freigabe von Drogen soll Zahl der Morde senken – USA dagegen

Angesichts der blutigen und opferreichen Kämpfe zwischen Drogenkartellen und Sicherheitskräften in Zentralamerika hat sich der Präsident von Guatemala für eine Legalisierung des Rauschgiftkonsums in der Region ausgesprochen.
Das Problem müsse »so bald wie möglich« angegangen werden, erklärte kürzlich der konservative guatemaltekische Staatschef Otto Pérez Molina. Eine Freigabe von Drogen müsse allerdings unter allen Staaten der Region und mit den USA abge­stimmt werden.
....
Nach Ansicht des guatemaltekischen Kriminologen David Martínez-Amador müsste gut überlegt werden, welche Drogen freigegeben werden und ob Mexiko und Kolumbien den ersten Schritt machen sollten. Dass die USA den Konsum innerhalb der eigenen Grenzen bekämpfen und die junge Bevölkerung für das Problem sensibilisieren wollen, hält er für »sehr wichtig«. Die USA sollten Militär in die Viertel entsenden, in denen seit jeher Drogen verkauft und umgeschlagen würden, forderte der Experte. Damit könnten sie das Rezept, das sie Lateinamerika verordnet hätten, an sich selbst erproben.

Martínez-Amador, der an mehreren Universitäten in Mexiko und Zentralamerika lehrt, sieht die Freigabe von Drogen allerdings auch als schwieriges Unterfangen. »Zwischen den kriminellen Banden gibt es zu viel Blutvergießen und Rivalität«, sagte er. »Selbst wenn wir den Konsum von Marihuana, Heroin und Kokain nicht mehr unter Strafe stellen, wäre die Legalisierung synthetischer Drogen, die zurzeit die höchsten Einnahmen bringen, ein enormes Risiken. Denn sie schädigen das zentrale Nervensystem.«
....

Quelle und vollständiger Artikel: womblog.de (http://womblog.de/zentralamerika-freigabe-von-drogen-soll-zahl-der-morde-senken-usa-dagegen)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:53:22 Fr. 09.März 2012
ZitatDrogenkrieg: US-Vizepräsident will ihn beibehalten

Joe Biden wiederholt bei Treffen mit Präsidenten Zentralamerikas alte Argumente Von Peter Clausing

Tegucigalpa. Für die USA ist die Legalisierung von Drogen kein Thema. Dies machte Vizepräsident Joe Biden bei seiner Reise nach Mexiko und Honduras klar, in derem Rahmen er auch am Treffen der zentralamerikanischen Präsidenten teilnahm. Die Reise ist als Reaktion auf den von den Präsidenten Costa Ricas, Guatemalas, Kolumbiens und Mexikos geäußerten Wunsch zu verstehen, über die Entkriminalisierung des Drogenkonsums zu diskutieren.

Hintergrund der Debatte ist, dass trotz massiver Anstrengungen im "Krieg gegen den Drogenhandel" der Konsum nicht gesunken, sondern gestiegen ist. Zudem sterben von Jahr zu Jahr mehr Zivilisten in diesem Krieg. In diesem Zusammenhang haben sich die amtierenden Präsidenten mehrerer lateinamerikanischer Länder jetzt für eine Öffnung der Diskussion ausgesprochen. Das ist ein bislang einmaliger Vorgang, der die Dramatik der Situation verdeutlicht. Die Debatte sei legitim, sagt Biden, aber die USA beharren auf ihrer Position, dass eine Politik der Drogenentkriminalisierung keine Option ist. Dabei hob der Economist in seiner Dienstagausgabe die Verschlissenheit der Argumente hervor, die Biden auf seiner Pressekonferenz am Montag ins Feld führte.
....

Quelle und vollständiger Artikel: amerika21.de (http://amerika21.de/nachrichten/2012/03/49234/biden-drugs)

Nur keine Veränderung, klar, die Bilanz des Drogenkrieges der letzten Jahrzehnte eilt ja auch von Erfolg zu Erfolg. Asoziale Betonköpfe!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:34:08 Mi. 16.Mai 2012
ZitatDie USA und der Drogenkrieg in Mexiko
Die Weltmacht schweigt zum Morden vor der Haustür

Vor der Haustür der USA, in Mexiko, tobt ein Drogenkrieg, der immer mehr Opfer fordert. Doch die Regierung in Washington bleibt auffallend still. Dabei sind die Vereinigten Staaten selbst das größte Problem im Kampf gegen die Drogenkartelle im Nachbarland.

Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington


Vom mexikanischen Monterrey bis zur amerikanischen Grenze sind es 200 Kilometer, weniger als von Stuttgart nach München. In Monterrey wurden in den vergangenen Tagen 49 Männer und Frauen tot im Straßengraben aufgefunden. Ihre Mörder hatten ihnen Köpfe, Hände und Füße abgehackt. Ein Massaker vor der Haustür Amerikas, doch die Weltmacht schweigt. Beim täglichen Pressegespräch im Weißen Haus und im Außenministerium waren die Toten von Mexiko kein Thema. An den Drogenkrieg in Mexiko hat man sich in Washington offenbar gewöhnt.

"Der Einfluss der Amerikaner ist begrenzt", meint Eric Olsen vom Mexiko Institut in Washington. "Die Amerikaner können ja nicht in Mexiko einmarschieren", sagt er. Die USA könnten nur das tun, was die Mexikaner ihnen erlauben. "Und sie tun eine Menge, vor allem was Geheimdienstarbeit und den Austausch von Informationen betrifft, wer wo aktiv ist. Sie arbeiten eng zusammen", so Olsen.

Der Süchtige, der seinen Dealer ausschalten soll

Doch das Dilemma ist: Die USA sind selbst Teil des Problems. Die Nachfrage nach Drogen in Hollywood und an der Wall Street, an Schulen und in Armenvierteln halten dieses tödliche Geschäft in Gang. Amerika ist der Süchtige, der seinen Dealer ausschalten soll. 90 Prozent des Kokains, das in den USA geschnupft wird, kommt aus Mexiko, schätzen Drogenfahnder. Die USA sind der größte Markt, auf dem die Kartelle ihr Kokain, Heroin und Marihuana verkaufen.
....
.... Die Amerikaner liefern auch noch die meisten Waffen, mit denen in den letzen zehn Jahren 50.000 Menschen ermordet wurden. An der Grenze zu Mexiko findet man mehr Waffenhändler als gefälschte Handtaschen. 90 Prozent aller Waffen in Mexiko stammen aus den USA, denn die Mexikaner haben ein sehr strenges Waffengesetz. In den USA kann man dagegen leichter eine Waffe kaufen als einen Tequila.
....

Quelle und vollständiger Artikel: tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/ausland/mexiko402.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:51:08 So. 24.Juni 2012
Es ist schon  absurd. Die Linke Szene zeigt sich absolut unfähig zu einem zentralen Problem eine brauchbare Haltung zu entwickeln. Drogenpolitik ist ein Wirtschaftsthema, es geht auch um seelische Bedürfnisse und Lust, um Sein und Schein, um Freiheit und Unterdrückung. Um Dinge, zu denen man eigentlich viel sagen könnte und müßte.

Es kommen inzwischen recht gute Lösungsvorschläge eher von staatlichen Stellen und gelegentlich sogar Konsevativen, denn von Linken. Die sind scheinbar zu ängstlich, dogmatisch und lustfeindlich.

Wir hatten Mitte der 80er ein Flugblatt erstellt um auf die Verlogenheit in der Drogendiskussion aufmerksam zu machen. Die US Regierung hatte erst zu einem "War an Want" geblasen, einem "Krieg gegen die Bedürfnisse" und wollten die Menschen auf ein Leben in Armut vorbereiten. Man soll nichts mehr "wollen" neben dem Überlebensnotwendigen.  Der Nächste Schrit war der "War on Desire", der Krieg gegen die Sehnsüchte. Es ging ums Eingemachte, ums Innere, um Träume und Lüste. Das sollte nicht länger Sache des Einzelnen sein, sondern des Staates und der Kirche.

Ja, all das wurde wohl von den "Linksradikalen" schön verinnerlicht. In einem autonomen Zentrum prangt im Konzertsaal "Love Music - Hate Sexism". In diesem Klima wurde schon heftiges Angebaggere als Sexismus angepragert. Die Katholische Kirche wird stolz auf Euch sein! Und in der hiesigen Anarchokneipe wird das Rauchverbot strikt durchgesetzt, während die traditionellen Spießerkniepen das Gesetz gerne brechen.

Die USA sind ein Land, in dem Monsanto in der Regierung sitzt, die lebensfeindliche Auto- und Ölindustrie mit nahezu unbegrenzter Macht ausgestattet wurde und der arme Teil der Bevölkerung in den Kriegen des Landes verheizt wird. Und diese US Kultur maßt sich an Rauchen, Sex vor und außerhalb der Ehe, Kiffen und anderes als Sünde und Verbrechen zu geißeln? In den Mangermeetings der Großkonzerne wird Koks gereicht, auch republikanische Politker gönnen sich gern ne Nase (auch unser Richter Gnadenlos Ronald Schill). Diese Regeln gelten halt nur für das einfache Volk.

Unser Flugblatt forderte eine radikale Dekriminalsierung aller Drogen, auch der harten. In der Roten Flora in Hamburg, einer Hochburg der autonomen Szene, wollte man die Verteilung des Flugblatt verhindern. Als wir es dennoch verteil hatten, wurde schleunigst ein Gegenflugblatt gemacht.

Es ist schon erbärmlich. Die Moralapostel stehen links. Es war ein sozialdemokratischer Richter aus Lübeck, der mit dem Argument, der Mensch habe ein "Recht auf Rausch" die Dekriminalisierung des Kiffens einführte. Inzwischen finden sich selbst europäische Polizeichefs, die auch einer Dekriminalisierung harter Drogen positiv gegenüberstehen. Selbst Republikanische US Politiker, mit Wirkungsbereich in der Nähe der Mexikanischen Grenze, sehen eine Entkriminalisierung die einzige Möglichkeit den Drogenkrieg zu beenden, der bereits ca. 50.000 Menschenleben gekostet hat.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 21:03:23 So. 24.Juni 2012
In dem Zusammenhang sei auch an die wichtige Arbeit und die Bücher - gerade auch über Drogenpolitik - von Günter Amendt erinnert, der leider letztes Jahr bei einem absurden Autounfall ums Leben kam.

http://de.wikipedia.org/wiki/G (http://de.wikipedia.org/wiki/G)ünter_Amendt

http://www.guenteramendt.de/ (http://www.guenteramendt.de/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:25:02 So. 24.Juni 2012
Danke für diesen Hinweis!

Günther Amnend* war ein hervorragender Beobachter und Analytiker der Drogenpolitik.
Ein Autor voller Menschlichkeit und Humor.

Er fehlt. Ich sehe auch niemanden, der in seine Fußstapfen tritt.

* auch ein führender Dylantologe dieses Landes...  ;)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 00:06:03 Mo. 25.Juni 2012
Zitat von: ManOfConstantSorrow am 21:25:02 So. 24.Juni 2012


* auch ein führender Dylantologe dieses Landes...  ;)


Günter Amendt's love and passion for Bob Dylan (2001) (http://www.youtube.com/watch?v=NI6E89LN_uE#)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 07:24:55 Mo. 25.Juni 2012
Günther Amendt R.I.P (http://www.youtube.com/watch?v=uYwLZCJ_6LA#ws)

ZitatZur Erinnerung an Günter Amendt: ein Videoschnipsel aus dem Jahre 2000 im Schanzenpark auf dem Hamburger Hanffest.(im Anschluss an seinen Vortrag "No Drugs - No Future" im Museum für Völkerkunde.)




Wege zu einer zeitgemäßen Drogenpolitik - LSD Symposium 2006 (http://www.youtube.com/watch?v=EuprYiJPAMs#)

Zitat
Wege zu einer zeitgemässen Drogenpolitik
Mit Günter Amendt, Mathias Bröckers, Roger Liggenstorfer, Luc Saner, Moderation: Thomas Kessler

Der amerikanische «War on Drugs» bildet nur den sichtbaren Höhepunkt einer internationalen Drogenpolitik, die mit verschiedenen Ellen misst und stark von wirtschaftlichen Interessen und irrationalen Motiven bestimmt wird. Eine zeitgemässe Drogenpolitik sollte sich an der Gefährlichkeit der Drogen orientieren, nicht daran, ob sie legal oder illegal sind.

Die Schweiz -- und insbesondere die Stadt Basel -- spielt eine Vorreiterrolle bei der Suche nach einer pragmatisch orientierten Drogenpolitik; wenngleich der Nationalrat letztes Jahr die Chance verpasst hat, neue -- schon ausgearbeitete -- fortschrittliche Gesetzesgrundlagen zu diskutieren.

Eine Runde von Drogenexperten, Politikern, Publizisten und Aktivisten skizziert Auswege aus der verfahrenen Situation hin zu einer vernünftigen und zeitgemässen Drogenpolitik.

LSD-Kongress Symposium Info: http://www.lsd.info (http://www.lsd.info)
Medienprojekt PSI-TV: http://www.psi-tv.de (http://www.psi-tv.de)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 16:08:53 Mo. 02.Juli 2012
ZitatDrogen
Uruguay will staatlichen Verkauf von Marihuana organisieren

Wo der Bedarf zum Kiffen zum Geschäft für den Staat wird: Im südamerikanischen Land Uruguay plant die Regierung, künftig Marihuana staatlich zu vertreiben - bei strikter "Kontrolle über die Abgabe und Produktion".


Die Regierung im südamerikanischen Uruguay will den staatlichen Verkauf von Marihuana erlauben. "Wir glauben, dass ein Verbot bestimmter Drogen mehr Probleme für die Gesellschaft schafft als die Drogen selbst - mit desaströsen Folgen", sagte Verteidigungsminister Eleuterio Fernández Huidobro vor Journalisten in der Hauptstadt Montevideo.

Ziel des Plans sei eine "strikte staatliche Kontrolle über die Abgabe und Produktion" von Cannabis. Das Vorhaben ist Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem die Regierung gegen Gewalt vorgehen will.

Dem Kongress in Uruguay liegen derzeit drei Vorschläge zur Legalisierung des Hanf-Anbaus zum eigenen Gebrauch vor. Die Regierung lehnt diese ab. Sie befürchte, Uruguay könnte dann als "internationales Zentrum für den Anbau und die Verteilung von Drogen" gelten, sagte Fernández Huidobro. Er schätzt, dass in seinem Land jährlich Marihuana im Wert von 75 Millionen Dollar (gut 59 Millionen Euro) illegal konsumiert wird.
http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-gegen-drogen-kriminalitaet-uruguay-will-staatlichen-verkauf-von-marihuana-erlauben-1.1389219 (http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-gegen-drogen-kriminalitaet-uruguay-will-staatlichen-verkauf-von-marihuana-erlauben-1.1389219)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Pinnswin am 09:47:12 So. 15.Juli 2012
Mainzer Professoren verteidigen Drogenhelfer
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/05/16/mainzer-professoren-verteidigen-drogenhelfer/ (http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/05/16/mainzer-professoren-verteidigen-drogenhelfer/)

Zitat...

Alle Jura-Professoren und Dozenten für Strafrecht an der Mainzer Johannes-
Gutenberg-Universität ziehen an einem Strang. Sie übernehmen gemeinsam die Verteidigung
zweier Mitarbeiter des Mainzer ,,Café Balance", einer Einrichtung der Drogenhilfe.  Die von der Stadt Mainz getragene und vom Land mitfinanzierte Einrichtung war in der
vergangenen Woche von einer Hundertschaft der Polizei durchsucht und daraufhin kurzzeitig
geschlossen worden.

Bisher wird gegen zwei Mitarbeiter ermittelt. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen,
illegale Drogengeschäfte in der Einrichtung geduldet oder gefördert zu haben. Außerdem
sollen sie Besucher des Cafés vor Polizeikontrollen gewarnt haben. In der Einrichtung
wurden laut Medienberichten jedoch keinerlei relevante Beweismittel gefunden, die diese
Vorwürfe erhärten würden.

Zur Begründung ihres Engagements sagen Prof. Volker Erb und Prof. Michael Hettinger:
,,Unabhängig von der Substanz der strafrechtlichen Vorwürfe ist bereits der uns vorliegende
Durchsuchungsbeschluss unzulänglich begründet. Die uns von Augenzeugen und in den
Medien berichtete Art und Weise seiner Durchführung ist inakzeptabel und unverhältnismäßig.
Wir bereiten zurzeit die Beschwerden gegen den Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts
Mainz und gegen die Leitung des Polizeieinsatzes vor."

...
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:29:26 Fr. 27.Juli 2012
ZitatAnalyse Drogen-Krieg Mexiko
Beendet den Krieg!

Der bewaffnete Kampf gegen Drogen ist gescheitert. Die Weltgemeinschaft muss den Schritt in die Legalität wagen. Eine britische Studie zeigt Möglichkeiten auf.


Es gibt viele Kriege, in denen es nichts zu gewinnen gibt. Der Krieg gegen Drogen gehört dazu. Zu dieser Erkenntnis kam vor ziemlich genau einem Jahr der Abschlussbericht der Global Commission on Drug Policy. Ihre Aufgabe war und ist es, über Möglichkeiten zu informieren, den weltweiten Handel mit Drogen, ihren Konsum und die Kriminalität, die sich mit beiden verbindet, zu reduzieren.

Der Kommission gehören so honorige Personen an wie der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der ehemalige außenpolitische Beauftragte der EU, Javier Solana und der peruanische Schriftsteller und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa. Auch die ehemaligen Präsidenten Mexikos, Ernesto Zedillo, Kolumbiens, Cesar Gaviria, und Brasiliens, Fernando Henrique Cardoso, sind Mitglieder der Kommission. Sie dürften über ausreichende Erfahrung im Kampf gegen Drogen verfügen, um ernst genommen zu werden. Ihr gemeinsames Fazit lautete: Der Krieg gegen die Drogen ist verloren. Der bewaffnete Kampf gegen Rauschmittel ist gescheitert. Ihre Konsequenz: Wer den Verlust an Menschenleben und staatlicher Integrität stoppen wolle, müsse das Drogenverbot aufheben und den Schritt in die Legalität wagen.

Durchgesetzt hat sich diese Erkenntnis bis heute nicht, auch wenn einige der besonders vom Drogenkrieg gebeutelten Staaten inzwischen über eine Entkriminalisierung des Drogenbesitzes nachdenken. Auch Mexiko gehört zu diesen Ländern. Der Ausgang der dortigen Präsidentenwahl vor zwei Wochen wurde vom alles beherrschenden Thema Gewalt bestimmt. Allein in den vergangenen sechs Jahren sind im mexikanischen Drogenkrieg über 50.000 Menschen getötet worden. Bis zum Ende des Jahres werden es 60.000 sein.

Der Krieg trifft nicht allein Mexiko

Dieser Krieg, der Mexiko in die Nähe eines failed state rückt, ist kein lokal begrenzter. Seine Auswirkungen treffen nicht allein Mexiko oder die Staaten Mittelamerikas. Produktions-, Transit und Konsumentenländer sind in eine fatale Abhängigkeit zueinander geraten. Gewalt , organisierte Kriminalität und Korruption im Zusammenhang mit dem Drogenhandel sind Symptome, die inzwischen weltweit grassieren – auch dies eine Folge der Prohibition.
Wer aber die Aufhebung des Drogenverbots fordert, wird sich Gedanken über eine Regulierung des Marktes machen müssen. Die Global Commission on Drug Policy fordert keine unregulierte Freigabe von Drogen, sondern ihre Entkriminalisierung. Gelingen kann das nur im internationalen Rahmen. Gefordert wird inzwischen, eine Friedenskonferenz nach dem Vorbild von Jalta abzuhalten, auf der sich die Weltgemeinschaft über eine Drogenpolitik verständigt, die Menschenwürde, Gesundheitsschutz und Glaubwürdigkeit zum Ziel hat.
Namentlich fordert das der deutsche Sozialwissenschaftler Heino Stöver in seinem Vorwort zur deutschen Übersetzung einer Studie über die Möglichkeiten der Regulierung des Drogenmarktes. Die britische Drug Policy Foundation Transform hat dafür eine Art Blaupause entworfen. Um dem illegalen Drogenhandel mit seinen enormen Gewinnmargen den Boden zu entziehen, schlägt Transform fünf Modelle für eine Regulierung des Drogenvertriebs vor: Den legalen Vertrieb von Drogen durch ärztliche Verschreibung, durch den Verkauf in Apotheken oder durch die Abgabe in lizenzierten und nicht lizenzierten Verkaufsstellen.

Keines der Modelle will ein Heilversprechen sein

Dass mit einer Regulierung des Vertriebs der illegale Handel und Konsum von Drogen nicht völlig beseitigt werden kann, wird billigend in Kauf genommen. Keines der Modelle will ein Heilsversprechen sein, vielmehr geht es um Schadensbegrenzung in einer verzweifelten Situation: Selbst eine nur teilweise Eingrenzung des illegalen Marktes und der ,,prohibitionsbedingten Schäden" sieht die Studie als riesigen Gewinn für die Gesellschaft an.
Dabei geht die Studie davon aus, dass Regierungen und andere staatliche Einrichtungen ,,ausgesprochen erfahren darin sind, möglicherweise schädliche und zur Entspannung eingesetzte Produkte zu regulieren" – man denke an den reglementierten Verkauf von Alkohol und Tabak. Denkbar sind Alters-, Preis-, Dosierungs- und Produktkontrollen. Ebenso müsste eine Kontrolle des Drogenanbaus gewährleistet sein. Auch hier gibt es bereits Vorbilder, etwa die legale Produktion von Koka/Kokain, Opium und Cannabis für die Herstellung von Opiat-basierten Arzneimitteln oder Anästhetika.

Ende Juni wies die Global Commission on Drug Policy zudem noch einmal auf den Zusammenhang des Drogenkriegs und der Ausbreitung von HIV/Aids hin. Vor allem in Ländern , die einen besonders rigiden Umgang mit Drogenkonsumenten pflegten, wie Russland, Thailand und China, breite sich die Epidemie weiter aus, während Länder, die die Behandlung von Drogenabhängigen als Teil ihres Gesundheitsprogramms betrieben, die Übertragung der Krankheit durch verunreinigte Spritzen nahezu stoppen konnten. Auch dies ein Beleg für die Notwendigkeit einer Entkriminalisierung.
http://www.fr-online.de/meinung/analyse-drogen-krieg-mexiko-beendet-den-krieg-,1472602,16582000.html (http://www.fr-online.de/meinung/analyse-drogen-krieg-mexiko-beendet-den-krieg-,1472602,16582000.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: handarbeiter am 17:37:39 Fr. 07.September 2012
Da könnte sich aber Papa Staat eine neue Steuereinnahmequelle aufmachen aber die wollen ja nicht.
Das beste Beispiel ist wohl Holland. Kiffen legalisiert. O0
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Dearhunter am 18:16:01 Fr. 07.September 2012
Leider sind die in Holland gerade in die andere Richtung unterwegs und "fördern" wieder den Schwarzmarkt.

Seit einiger Zeit bekommen Ausländer in den Coffe-Shops kein Material mehr, wurde verboten. Natürlich bekomt man es VOR den Coffee-Shops weiter, aber legal ist das eben nicht mehr.


DH
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:33:56 Mi. 03.Oktober 2012
ZitatDer Krieg gegen die Drogen– ein ver­lo­rener Krieg

Der Krieg gegen die Drogen ist geschei­tert. Zu dieser Ein­sicht kommen immer mehr Staats­chefs Ame­rikas und for­dern zu einem Umdenken auf. Mit seinem pole­mi­schen Vor­schlag den Dro­gen­konsum und Dro­gen­handel teil­weise oder gar ganz zu lega­li­sieren hat der gua­te­mal­te­ki­sche Prä­si­dent Otto Pérez Molina Anfang Jahr eine Debatte um die ver­fehlte Dro­gen­po­litik in Lateinamerika angestossen.[1] Im April stand das Thema gar auf der Agenda des Ame­rika Gip­fels, ein klares Zei­chen dafür, dass das Pro­blem als sol­ches aner­kannt wurde.

Obwohl schein­bare Einig­keit dar­über besteht, dass sich die aktu­ellen Stra­te­gien der Dro­gen­be­kämp­fung als inef­fi­zient erwiesen haben, taten sich die Staats­chefs doch schwer über einen grund­le­genden Para­dig­men­wechsel zu dis­ku­tieren. Schluss­end­lich wurde der Orga­ni­sa­tion Ame­ri­ka­ni­scher Staaten der Auf­trag erteilt, eine Studie zur aktu­ellen Situa­tion und zu mög­li­chen alter­na­tiven Poli­tiken zu ver­fassen. Der Ruf nach Alter­na­tiven zu dem von den USA ange­führten und mit­fi­nan­zierten Krieg gegen die Drogen, kommt vor allem von Seiten der unter den ver­hee­renden Folgen lei­denden Staaten Latein­ame­rikas. Jüngst bezeich­nete gar Felipe Cal­derón, der schei­dende Prä­si­dent Mexikos, eines der Länder, die am engsten mit den USA im Krieg gegen die Drogen koope­rierten, die repres­sive Politik als geschei­tert und kri­ti­sierte die USA als grössten Absatz­markt direkt.[2]
....

Quelle und vollständiger Artikel: womblog (http://womblog.de/der-krieg-gegen-die-drogen-ein-verlorener-krieg)

Ein Universalrezept kann es nicht geben da eine alternative Drogenpolitik noch nie in einem größeren Umfeld ausprobiert bzw. noch nicht mal angedacht wurde, es wird längst Zeit das zu ändern.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:49:46 Mi. 17.Oktober 2012
ZitatSituation in Marseille gerät außer Kontrolle
"Hier herrscht die völlige Anarchie"

Der Drogenkrieg schwappt auf die bürgerlichen Viertel über, ein Mord in der Innenstadt am helllichten Tag - und Teile der Polizeieinheiten, die für Sicherheit sorgen sollen, machten offenbar mit den Kriminellen Geschäfte: Die Situation in Marseille gerät immer mehr außer Kontrolle.
....

Quelle: tagesschau (http://www.tagesschau.de/ausland/gewalt-in-marseille100.html)

Endlos!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 18:11:29 Mi. 17.Oktober 2012
Würde es ein solches Ausmaß an Gewalt, Verrohung und Zügellosigkeit geben, wenn alle Menschen ein Auskommen hätten?

Auch in Deutschland müssen immer mehr Menschen am Hungertuch nagen, nachdem sie von Politik, Wirtschaft,"Medien" und Ämtern ausgegrenzt und teilweise komplett im Stich gelassen wurden (z. B. Sanktionen bei Menschen, die schon unter dem Existenzminimum zu leben gezwungen werden etc.)

Kommt es nicht sehr schnell zu einem sozialem Umdenken, gerechterer Umverteilung und ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen, wird sich auch das deutsche "System""vermutlich explodieren, mit verheerenden Folgen nicht nur für Arme.

Weitere Überwachung und Einschüchterung werden diesen Vorgang höchstens etwas verlangsamen. Was soll jemand ohne Arbeit und Zukunft sonst tun, als mit Drogen und Waffen zu handeln?

MfG

BGS
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 18:31:14 Mi. 17.Oktober 2012
ZitatWas soll jemand ohne Arbeit und Zukunft sonst tun, als mit Drogen und Waffen zu handeln?

Zumal ja auch die Klienten und Konsumenten keineswegs weniger werden.

Das Bedürfnis zum Rausch & Vergessen scheint immer mehr zu wachsen.

Wie & wozu soll man denn Anbau und Herstellung der Drogen verbieten & bekämpfen, wenn einem um die Ecke die Kunden die Tür einrennen?

Denkt nur mal an den steigenden Verkauf an Alkohol, immer mehr Weingüter + Brauereien wachsen weltweit wie Pilze aus dem Boden wegen der steigenden Nachfrage.

Die Alkoholabteilungen in den Supermärkten nehmen inzwischen schon 1/3 der Verkaufsfläche ein und noch nie gab's soviel unterschiedliche Schnäpse, Biere, Weine.

Dazu der massive Verbrauch von Energie-Drinks, mit denen sich hier schon die Kinder in den Läden den morgendlichen Kick holen. O-Ton Marktleiter: "Der Gesetzgeber erlaubt das."
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:41:12 Mi. 17.Oktober 2012
ZitatGewalt, Verrohung
sind zentrale Begriffe für die Beschreibung momentaner Entwickllungen weltweit.

Es geht nicht von den einfachen Menschen aus, die Unruhen im Arabischen Raum oder in China sind nur ein Ausdruck eines Strebens nach mehr Gerechtigkeit und einem besseren Leben und können optimistisch stimmen.

Doch die Herrschenden kennen nur den absoluten Wunsch der Machterhaltung und da der Glaube an ihre Herrschaftsideologien rasant schwindet, bleibt ihnen nur pure Gewalt. Doch sie sind gut gerüstet und wissen die Menschen gegeneinander auszuspielen. Das Drogengeschäft ist Marktwirtschaft in Reinkultur. Menschen gelten nichts, nur Profite. Waffen sind das Schmiermittel dieses Wahnsinns.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:53:33 Mi. 17.Oktober 2012
@BGS
Drogenhandel würde es auch bei einem Existenzsicherndem auskommen geben, aber wie Du richtig schreibst gibt es in einer ausgrenzenden Gesellschaft immer mehr am Abgrund deren Hemmschwelle sinkt, sowohl für den Konsum wie auch für den Handel.
Dem Drogenhandel gehört der Nährboden entzogen, einmal bei einer Gesellschaft die so wenig wie möglich in die Sucht treibt und andererseits durch eine kontrollierte staatliche Abgabe mit automatischer Begleitung durch Drogenhilfen, Sozialarbeiter, medizinische Hilfe usw..
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:49:32 Sa. 17.November 2012
ZitatCannabis-Legalisierung in Uruguay
Der Staat als Drogendealer

Uruguay, das kleinste Land Südamerikas, plant ungewöhnliche Schritte zur Bekämpfung der Drogenkriminalität: Geht es nach dem Willen der Regierung, soll der Staat schon bald Drogen verkaufen, genauer gesagt Marihuana. Dafür greift selbst der Staatssekretär des Präsidenten zum Joint. Von Julio Segador

In Uruguay wollen die Politiker genau wissen, über was sie reden. Und sei es der Konsum von Drogen. Alberto Breccia, Staatssekretär im Präsidentenamt, hat es ausprobiert, einen Marihuana-Joint geraucht. Er ist erstaunt über die Wirkung: "Ich fühlte mich total entspannt, empfand Frieden und Ruhe", sagt Breccia danach.
Uruguay, das kleinste südamerikanische Land, macht von sich reden. Geht es nach dem Willen der Regierung soll der Staat schon bald Drogen verkaufen, genauer gesagt Marihuana. Staatspräsident José Mujica steht dahinter: "Wir dürfen uns vor so einem dramatischen Problem nicht wegducken, sonst verlieren wir den Krieg gegen die Drogen", sagt der Politiker. "Wir müssen nun zu anderen Waffen greifen."

Den Drogenbanden die Geschäftsgrundlage entziehen

Zu anderen Waffen greifen heißt: Der Staat duldet nicht nur den Konsum von Marihuana, er möchte den Anbau und den Verkauf von Cannabis regeln und steuern. Damit will Präsident Mujica den kriminellen Drogenbanden gewissermaßen die Geschäftsgrundlage entziehen.

"Wenn einer Marihuana kauft, dann bekommt er doch Crack gleich mitgeliefert. Und das sind harte Drogen", argumentiert Mujica. "Wenn wir Marihuana aber legalisieren, dann zerstören wir ihnen den Markt." Der Staat werde die Drogen viel billiger verkaufen als kriminelle Banden. "Außerdem haben wir einen Überblick über die Konsumenten."
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Die Niederlande rudern inzwischen zurück

Seit Monaten schon wird im uruguayischen Parlament das geplante Gesetz diskutiert. Regierung und Regierungskoalition sind dafür, die Opposition hat massive Zweifel. Der ehemalige Präsident Tabaré Vázquez, ein Arzt, mahnt zur Vorsicht. Erst müsse man sehen, welche Erfahrungen andere Länder und internationale Organisationen gemacht hätten. Vázquez sagt: "Nehmen wir die Niederlande. Das Land legalisierte vor Jahren den Konsum von Marihuana. Inzwischen rudern dort alle zurück."
....

Quelle und mehr: tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/ausland/uruguay-cannabis100.html)

Über Sinn und Unsinn des "zurückruderns" in den Niederlanden kann man streiten und wieviel davon dem Rechtstrend geschuldet ist weiß man auch nicht, mir wäre es neu wenn der Konsum massiv angestiegen wäre um das "zurückrudern" zu rechtfertigen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:11:55 Do. 21.Februar 2013
ZitatDie Opium-Route: ein Film von Robert Lang und Peter D. Findlay

Das Drogennetzwerk breitet sich von den Opium-Anbaugebieten in Afghanistan und Ostasien immer weiter aus. Der Handel ist inzwischen weltweit organisiert und bringt den Drahtziehern Millionen. Der Kampf gegen den Drogenhandel scheint verloren. Sind Legalisierung und kontrollierte Abgabe von Drogen an Abhängige darum etwa eine Möglichkeit, das Problem zu lösen? Während die USA weiter eine strikte Kriminalisierung von Drogenkonsum und -handel verfolgt, geht man in anderen Ländern neue Wege. So stuft Portugal die Drogenabhängigkeit als Krankheit ein, und finanziert entsprechende soziale und medizinische Programme zu ihrer Behandlung.

Der Film

Der Opiumhandel ist längst weltweit organisiert. Die amerikanische Drogenaufsichtsbehörde versucht zu verhindern, dass den Taliban in Afghanistan Opiumgelder zufließen, berichtet aber zugleich von den Schwierigkeiten, diese Ausbreitung zu verhindern. Bis zu einer halben Milliarde Dollar verdienen die Taliban im Jahr am Geschäft mit der Droge. Schätzungsweise 90 Prozent des Opiums schmuggeln sie trotz Kontrollposten der Behörden aus dem Land, über die 1.200 Kilometer lange Grenze zwischen Afghanistan und Tadschikistan.

Indien geht einen anderen Weg im Umgang mit der Droge. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts galt Opium als wichtiges Heilmittel der westlichen Medizin und wurde legal produziert. Zur größten Sorge wurde die schnell eintretende Abhängigkeit. Morphin sollte die Lösung sein, hatte jedoch den gleichen Effekt. Auch Heroin galt zunächst als weniger suchtgefährdend, verschlimmerte das Problem jedoch weiter.

Um 1900 waren eine halbe Millionen Amerikaner von legal bezogenem Morphin und Heroin abhängig. 1920 wurde der Konsum verboten. Heute scheint der Kampf gegen den Drogenhandel verloren. Trotz immer mehr Polizei, Soldaten und Grenzkontrollen nimmt das Opium nahezu ungehindert seinen Weg in die Großstädte Amerikas und Europas. Ist deshalb die Legalisierung der richtige Weg, um den Abhängigen einen Ausweg aus dem Teufelskreis von Sucht und Kriminalität zu weisen? Denn die Profite der Drogenbarone, Schmuggler und Dealer fließen nur, solange Handel und Konsum illegal sind.

Deshalb versuchen Ärzte und Sozialarbeiter, alternative Wege zu gehen, um ihren Patienten zu helfen. So dürfen in der Klinik "Insite" in Vancouver auf der Straße gekaufte Drogen unter Aufsicht eingenommen werden. Doch Kanadas Regierung hat beim Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt, um "Insite" schließen zu lassen. Auch in den USA fließen Millionen in die Drogenbekämpfung. 70 Prozent des Geldes werden für den Strafvollzug ausgeben.

In Portugal dagegen steht Überlebenshilfe im Vordergrund. Drogenabhängigkeit wird nicht mehr kriminalisiert, sondern als Krankheit gesehen. Gefängnisstrafen für Drogenmissbrauch wurden abgeschafft, die frei gewordenen Mittel fließen in ein Sozial- und Gesundheitsprogramm. Es gibt zwar immer noch Sanktionen und auch die Bestrafung für Missbrauch, aber kein "Wegschließen" mehr. Das Programm weist beeindruckende Erfolge auf und zeigt, dass es doch eine Alternative zur Null-Toleranz-Politik im Kampf gegen Drogen geben kann.

Quelle: Arte (http://www.arte.tv/de/die-opium-route-ein-film-von-robert-lang-und-peter-d-findlay/3818320,CmC=3818336.html)

Die Opium-Route (http://www.youtube.com/watch?v=T2OWWiRI57I#ws)

Kann z.Z. auch aus der ZDF-Mediathek (ZDF-Kultur) geschaut/gezogen werden.
Unter: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1841256/Die-Opium-Route-?bc=svp;sv1 (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1841256/Die-Opium-Route-?bc=svp;sv1)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:55:48 So. 19.Mai 2013
Zitat Drogenpolitik
Lateinamerikas Staaten stellen Drogen-Verbot infrage

Ein Bericht könnte die bisherige weltweite Drogenpolitik radikal verändern. Ein Szenario sieht vor, Produktion und Handel in Lateinamerika zu dulden.


...Die Weltkommission für Drogenpolitik, die sich für eine Änderung der Drogengesetze einsetzt, teilte mit, der Bericht breche mit einem Tabu, das die Debatte um eine menschlichere und effizientere Drogenpolitik lange blockiert hätte. Es sei an der Zeit, dass Regierungen aller Staaten mit Regulierungen experimentierten, die an die Realitäten und lokalen Bedürfnisse angepasst seien...
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-05/oas-bericht-drogenpolitik (http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-05/oas-bericht-drogenpolitik)

!!!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:49:04 Mo. 01.Juli 2013
ZitatDrogen: Amerikas längster Krieg

Amerika befindet sich in einem Krieg, auch im Inneren des Landes. Es geht um den jahrzehntelangen mehr oder weniger erfolgreichen Kampf gegen den Drogenmissbrauch. Hier werden Milliarden von Dollar investiert. Auffällig ist, dass im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität sowohl aufseiten der Opfer als auch aufseiten der Täter überdurchschnittlich viele schwarze Amerikaner involviert sind. Der Dokumentarfilm zeigt eine amerikanische Gesellschaft, die einen schwarzen Präsidenten an der Spitze hat, deren Alltag und Justiz aber dennoch nicht frei von Rassismus ist.

Was viele Menschen für unmöglich hielten, ist Wirklichkeit geworden. Amerika hat einen schwarzen Präsidenten. Die Hautfarbe von Barack Obama spielte erstaunlicherweise bereits in den Monaten und Wochen vor seiner ersten Wahl zum Präsidenten der USA keine große Rolle. Aber heißt das, dass der Rassismus in den USA endgültig der Vergangenheit angehört?

Der Dokumentarfilm widmet sich einem Problem, das im Wahlkampf nicht nur des Jahres 2008 keine große Rolle gespielt hat, dem Kampf gegen Drogen. Zwar werden Milliarden von Dollar zur Bekämpfung der Drogenkriminalität im In- und Ausland investiert, doch ohne dass ein Ergebnis sichtbar wird. Dabei sind vorwiegend schwarze Amerikaner betroffen, sowohl als Opfer als auch als Täter.

Filmemacher Eugen Jarecki analysiert den Zustand der amerikanischen Gesellschaft im Spiegel des Kampfes gegen Drogen und hat gleichzeitig einen Film über den Rassismus in den USA gemacht. Dabei geht es auch um die Frage, welchen Stellenwert die von Barack Obama geführte Regierung dem Kampf gegen Drogen beimisst und mit welchen Methoden sie dabei vorgeht.

Seit dem Jahr 1969, als Richard Nixon den Drogenmissbrauch zum Staatsfeind Nummer 1 erklärt hat, führen die USA einen Krieg gegen die Drogen. Doch gewonnen haben sie nur einzelne Schlachten. Der ARTE-Themenabend zeigt Amerikas Drogenpolitik und ihre Mechanismen, die auch immer wieder dazu missbraucht werden, bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen und zu stigmatisieren.

Es gibt wenige Kriege, die die USA verloren haben. Doch der gegen Drogen scheint tatsächlich aussichtslos zu sein. Allerdings stellt sich die Frage, ob sie ihn überhaupt gewinnen wollen. "Amerikas Staatsfeind Nummer 1 ist der Drogenmissbrauch" - mit diesen Worten rief der damalige US-Präsident Richard Nixon 1969 den "Krieg gegen Drogen" aus. Seither wird das Thema in den USA als bewährte Waffe genutzt, um Wahlkampf zu führen, bestimmte Bevölkerungsgruppen ins Visier zu nehmen und eine Politik der Ausgrenzung und Unterdrückung zu rechtfertigen.

Der Themenabend untersucht die perfiden Mechanismen der US-amerikanischen Drogenpolitik und zeigt, wie tief die zerstörerische Kraft der Drogen, aber auch die des Kampfes gegen den Drogenmissbrauch in der Geschichte des Landes verwurzelt ist.

Auf Arte, Dienstag, 02.07.13 | 20:15 - 22:00 (105 Min.)

Quelle: ARD (http://programm.ard.de/?sendung=2872410153014491&first=1)

Arte (http://www.arte.tv/guide/de/041187-000/drogen-amerikas-langster-krieg)

Nachtrag:
Videoverweise von Youtube eingefügt.

Drogen: Amerikas längster Krieg (Teil 1 / 3) (https://www.youtube.com/watch?v=_CS-T4fEvk4)

Drogen: Amerikas längster Krieg (Teil 2 / 3) (https://www.youtube.com/watch?v=4qqv8BqKK_I)

Drogen: Amerikas längster Krieg (Teil 3 / 3) (https://www.youtube.com/watch?v=9i-WpQ5q2iQ)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:34:34 Mi. 03.Juli 2013
Arte+7: Drogen: Amerikas längster Krieg (video) (http://www.arte.tv/guide/de/041187-000/drogen-amerikas-langster-krieg?autoplay=1)

"Die USA stellen nur 5% der Weltbevölkerung, aber 25% aller Häftlinge.
Über 500 000 Menschen sind wegen gewaltloser Drogenvergehen in Haft."
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 12:30:34 Do. 01.August 2013
ZitatUruguay: Parlament stimmt für Legalisierung von Marihuana

In Uruguays Apotheken soll künftig Marihuana angeboten werden, Konsumenten können bis zu 40 Gramm monatlich kaufen. Die linke Regierung treibt das Projekt voran, das Parlament hat sich nun für die Legalisierung ausgesprochen. Nicht alle Uruguayer sind begeistert.

Montevideo - In Lateinamerika wird heftig über die Legalisierung von Marihuana gestritten. Einige Experten sind der Meinung, dass die Drogenkartelle so besser bekämpft werden können - indem der Mafia eine Einnahmequelle entzogen wird. Selbst Papst Franziskus thematisierte die Legalisierung von Rauschmitteln bei seiner Brasilien-Reise, sprach sich aber dagegen aus.

Uruguay geht nun allerdings voran. Die linke Regierung des Präsidenten José Mujica will Marihuana legalisieren, die Abgeordnetenkammer hat bereits dafür votiert. Am Mittwochabend stimmten 50 Abgeordnete dafür, 46 dagegen. Die Gesetzesvorlage wurde somit durchgewunken, jetzt muss noch der Senat zustimmen. Dort verfügt die Regierung ebenfalls über eine knappe Mehrheit.

Das Gesetz räumt dem Staat das Recht ein auf "Kontrolle und Regulierung von Import, Export, Anbau, Ernte, Produktion, Erwerb, Lagerung und kommerziellem Vertrieb von Cannabis und seinen Nebenprodukten". Was ist konkret geplant?

- Konsumenten von Marihuana müssen sich in einem Register einschreiben. Sie können bis zu 40 Gramm pro Monat in lizenzierten Apotheken kaufen.
- Alternativ dürfen sie bis zu sechs Cannabis-Pflanzen züchten.
- In der Gesetzesvorlage ist auch die Bildung von Marihuana-Clubs von 15 bis 45 Mitgliedern vorgesehen, die bis zu 99 Pflanzen pflegen könnten.
- Der Anbau und Handel soll von einer staatlichen Kommission kontrolliert werden.
- Minderjährigen bleibt der Konsum verboten. Auch wird Werbung für den Marihuana-Konsum untersagt.
....

Quelle: spon (http://www.spiegel.de/politik/ausland/uruguay-parlament-stimmt-fuer-legalisierung-von-marihuana-a-914217.html)

Ich halte das für einen guten Versuch die Drogenkartelle zu bekämpfen, raus aus der Dämonisierung und dem ewigen Krieg auf dem Rücken der Konsumenten und allgemein der Bevölkerung.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 14:47:07 Do. 01.August 2013
Auch die Kommentare zum Artikel sind interessant:

Zitat

...
"...wenn Alkohol und Nikotin als legale Drogen gelten, warum nicht auch Marihuana? Immerhin enthemmt Alkohol und führt teils zu Gewalttaten, während der ambitionierte Kiffer eher von der ruhigen Sorte ist."

...
"...Sogar der Bapst ist für das Grasrauchen! Er macht jedenfalls den Eindruck."

...
"Kiffen ist gut gegen die Gleichschaltung der Gesellschaft.

...
"... Wie viele Drogen verträgt eine Gesellschaft?"

...
"... Die volkswirtschaftlichen Schäden, die von Alkohol erzeugt werden, sind betragen mehr als das tausendfache der Schäden, die der Cannabis-Konsum erzeugen könnte. ..."

...
"... Im Übrigen gibt es kriminalpolitisch viele Gründe, die sogar für die kontrollierte legale Abgabe harter Drogen sprechen. Immerhin würde die Beschaffungskriminalität - zigtausend Straftaten jährlich - mit einem Schlag aufhören. Aber es geht in der Diskussion gar nicht um Sachargumente. Leider."

"... (Damit) einhergehen sollte eine Aufklärung über Drogengebrauch - geschichtlich, kulturell, gesundheitlich etc. .."

"... Eine gute Drogenaufklärung in den Schulen wäre dann äusserst wichtig.

"Jeder weiß doch mittlerweile das es der Beste Weg ist das Zeug zu legalisieren! ..."

"...Wer sich die Geschichte von Canabis anschaut, wird erkennen dass das Verbot aus den USA zu uns überschwappte und vor allem willkürlich war. Auf ZDF Kultur lief vor kurzem eine wunderbare Doku darüber, sie hiess "Gegenwelt Rauschgift - Grass und Schnee" sehr informativ."

"... kommt garantiert einer der gar keine Ahnung hat und wiederholt, von jeder Peinlichkeit unberührt, altväterliche Vorurteile welche jene gar nicht hatten..."

"...Würde man Holz verbieten, der Schaden wäre nicht geringer....

"Der nächste Verwandte von Hanf ist übrigens der Hopfen..."

"...  ch kenne sehr viele Menschen für die wäre eine Substitution ihres Alkoholkonsumes durch Hanfblüten ein Segen..."

"...bin mir 100% sicher, dass mein Großvater kein Cannabis genutzt hat."

"... Es ist logisch nicht einsichtig, dass eine Substanz wie THC, die erwiesenermassen weniger toxisch auf den menschlichen Körper wirkt als die beiden obengenannten rechtlich schlechter gestellt wird..."

"... Keine Ahnung was ihre Freunde geraucht haben, Gras war es nicht, es riecht erstens nicht nach Katzenklo und zweitens macht es nicht dumm."

"... Aber da Sie anscheinend nicht kiffen verstehe ich nicht wie Sie dazu kommen darüber zu urteilen?..."

"...Ein Beispiel: Hanf erzeugt auf der selben Fläche die sechsfache Menge an (höherwertigeren) Fasern als Holz..."

"...die Zahl der Konsumenten steigt durch eine Legalisierung nicht an, ..."

"... In den USA und Kanada wird Cannabis mehr und mehr zu einem legalen Wirtschaftsfaktor. Hierfür hat allein der legale Status als Heilmittel ausgereicht..."

"... Sie wissen schon dass so ein Oktoberfest nicht ohne unzählige Schwerstverletzte (Eigen- und Fremdeinwirkung) und sogar Tote vorübergeht?..."

"... Dann müssten wir mit sofortiger Wirkung das TV-Programm verbieten."

"... Es geht voran in der Welt, hoffentlich auch irgendwann hier... ""

"...Grundsätzlich ist es aber nicht die Aufgabe des Staates, die Freiheit seiner Bürger ohne Grund einzuschränken..."

"...Einstiegsdroge... . Diesen Unsinn glaubt ja noch nicht mal mehr die Drogenbeauftragte der Union!..."

"...Ein freiheitlicher Rechtsstaat muss die Notwendigkeit eines Verbotes begründen, ..."



MfG

BGS
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:44:59 Do. 01.August 2013
Nicht nur Cannabis, es müssen schlichtweg andere Wege für bzw. gegen den Drogenmißbrauch gefunden werden als einen Krieg zu führen der nicht gewonnen werden kann.

Alkohol ist da ein gutes Beispiel, die Prohibition hat die Kriminalität gefördert aber kaum die Abstinenz.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 18:24:15 Do. 01.August 2013
Der Mensch UND das Tier berauschen sich nun mal gern, schon immer und seit Beginn allen Daseins.

Das kann man nicht einfach verbieten, denn es scheint naturgegeben...

;)

http://www.morgenpost.de/web-wissen/article1886919/Auch-Tiere-lieben-einen-gepflegten-Rausch.html

Beweis: In meinem Garten pflückt *Jemand* (Maus, Frosch?) kleine Erdbeeren, sortiert die nach Reifegraden und wartet, um dann ausschließlich die angemanschten, überreifen, angegorenen  zu verspeisen. Nachts dann vermutlich Party... :D



ZitatDas amerikanische Forscherteam setzte eine Gruppe von Javaneraffen – sie sind bekannt für ihre strikten Hierarchien – erst unter Stress, und danach durften sie sich aus ihren Trögen bedienen, in denen sich entweder Futter oder Kokain befand. Das Ergebnis: Die Tiere aus den niederen Rängen griffen deutlich öfter zur Droge als ihre höher gestellten Artgenossen.

Nimmt man dem Mensch den Stress, wird sich auch der Drogen-Missbrauch verbessern, ganz sicher.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:53:44 Do. 01.August 2013
Zitat von: Eivisskat am 18:24:15 Do. 01.August 2013
Nimmt man dem Mensch den Stress, wird sich auch der Drogen-Missbrauch verbessern, ganz sicher.

Das glaube ich auch, aber solange der Drogenmarkt ein fester Bestandteil der Wirtschaft ist wird sich kaum etwas ändern, dazu noch nimmt der Stress für viele eher zu als ab, leider.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 23:30:37 Mi. 07.August 2013
Zitat von:  
Vier Millionen für vier Tage Horror-Haft
Nachdem er beim Kiffen erwischt worden war, musste ein US-Student tagelang in einer Minizelle ohne Tageslicht, Essen oder Wasser ausharren. Jetzt erhält er eine Millionenentschädigung.

Ein kalifornischer Student erhält von der US-Regierung 4,1 Millionen Dollar Schmerzensgeld, weil man ihn in einer fensterlosen Gefängniszelle vier Tage lang ohne Essen und Trinken gelassen hat.

Der 25-jährige Daniel Chong war im April 2012 bei einer Drogenrazzia an einer Studentenparty zusammen mit acht anderen Personen in Gewahrsam genommen worden, weil er gekifft hatte. Als er in eine Zelle gebracht wurde, soll ein Beamter noch zu ihm gesagt haben: «Bleib wach, wir holen dich in einer Minute.» Tatsächlich bekam Chong erst nach vier Tagen wieder einen Menschen zu Gesicht. So lange musste er in der fensterlosen Zelle ausharren, die nach Medienberichten nur gerade 1,5 auf 3 Meter gross war.

Urin getrunken

Chong habe begonnen zu halluzinieren, er habe nur überlebt, weil er seinen eigenen Urin getrunken habe, sagte sein Anwalt. Die Aufseher hätten nicht auf seine Hilfeschreie und Tritte gegen die Zellentür reagiert. Als er entdeckt wurde, lag Chong in seinen eigenen Fäkalien und war stark dehydriert. Er musste mehrere Tage in der Intensivstation eines Spitals behandelt werden.

Wie sein Anwalt der «Los Angeles Times» sagte, musste sich Chong einer Psychotherapie unterziehen. Bei ihm sei eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden.

Der Student selbst sagt heute: «Es klang so, als wäre das alles ein Unfall gewesen - ein wirklich, wirklich schlechter und fürchterlicher Unfall.» Von dem Geld will er seinen Eltern ein Haus kaufen, den Rest will er sparen.

http://www.20min.ch/panorama/news/story/Vier-Millionen-fuer-vier-Tage-Horror-Haft-21915173 (http://www.20min.ch/panorama/news/story/Vier-Millionen-fuer-vier-Tage-Horror-Haft-21915173)

Scheiße so unmenschlich kann es in US Knästen zugehen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 08:46:15 Do. 08.August 2013
ZitatScheiße so unmenschlich kann es in US Knästen zugehen.

Ja, nur die meisten bekommen für die erlittene Folter keine Entschädigung.
Da müssten ja die Guantanamo- Häftlinge zich Millionen bekommen, was aber wohl nie passieren wird, weil man die Menschen dort einfach verrotten lässt.
Von anderen Lagern, die nicht mal bekannt sind, ganz zu schweigen!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 18:02:41 Sa. 10.August 2013
trotzdem sind 20% der Amerikaner wegen Drogen im Knast und das  die Redigierung  glücklich ist ein kostengünstigen Systeme zu haben   kotz kotz

Ich wollte mit dem Artikel nur etwas zum um denken anregen, besonders bei denn jungen Menschen!!!( weil so lange man keine reinen Sachen bekommen , sollte man es lieber lassen )
Mich ärgernt persönlich am meisten das es immer unreiner auf der Straße wir!! Das wahr noch nieh rein, aber was heut zu Tage hier los ist. mit Hanf mit Rattengift, Grass mit (brix oder dünger) oder Speed mit crystal. Finde ich das geht gar nicht kotz kotz

P.s. Ob wohl ich keine drogen nehme, regt mich das auf !!!!!





Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Bowie am 18:44:25 Do. 22.August 2013
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimages.zeit.de%2Fpolitik%2Fausland%2F2013-08%2Fusa-proteste-drogenkrieg%2Fusa-proteste-drogenkrieg-540x304.jpg&hash=11bd711d767aaa6c3fc31779c02afa7999a2f2e6)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 10:02:47 Sa. 31.August 2013
Zitat von:  
US-Regierung gibt Staaten freie Hand: Colorado und Washington legalisieren Marihuana


Die US-Regierung gibt den Bundesstaaten bei der Legalisierung von Marihuana freie Hand. Damit können Colorado und Washington an der beschlossenen Freigabe der Droge für alle Konsumenten über 21 Jahre festhalten, ohne Probleme mit dem Weissen Haus befürchten zu müssen.

Die Regierung erwarte von den Gouverneuren in Colorado und Washington jedoch, dass «strenge Regeln» eingehalten würden, damit das Cannabis nicht in die Hände krimineller Banden oder Minderjähriger gerate, hiess es in der Erklärung des Justizministeriums weiter.

Es liege in der Verantwortung der Staaten, für die Einhaltung der Vorschriften zu sorgen.

«Wenn irgendwelche der genannten Schäden eintreten, dann werden Bundesstaatsanwälte aggressiv vorgehen», mahnte das Justizministerium.

Die Legalisierung des privaten Konsums von Cannabis in den beiden Bundesstaaten war im November per Volksabstimmung beschlossen worden. Anders als in Washington ist in Colorado nun auch der begrenzte private Anbau der Pflanze zulässig.

In der Öffentlichkeit sind Joints aber weiterhin verboten. Der medizinische Einsatz von Cannabis ist bereits in zahlreichen US-Bundesstaaten erlaubt.

Die Interessenorganisation Marijuana Policy Project begrüsste die Entscheidung des Justizministeriums und sprach von einem «klaren Signal» aus der Hauptstadt, dass die US-Bundesstaaten selbst über ihre Gesetzgebung zu dem Thema bestimmen dürfen.

Die zuständigen Behörden in Colorado versicherten, diejenigen zu verfolgen, die die weiche Droge an Kinder verkaufen, sie auf öffentlichem Gebiet anbauen oder zu Handelszwecken über die Bundesstaats- oder Staatsgrenzen schaffen.

Knappe Mehrheit für Legalisierung

In einer Umfrage des Pew Research Centers hatte sich kürzlich erstmals eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der befragten US-Amerikaner für die Legalisierung von Marihuana ausgesprochen. 48 Prozent gaben an, die Droge schon einmal konsumiert zu haben.

In Uruguay hatte das Abgeordnetenhaus Ende Juli für eine Legalisierung von Cannabis gestimmt. Der lateinamerikanische Staat wäre das weltweit erste Land, das den Anbau und Verkauf von Marihuana vollständig legalisiert und unter staatliche Aufsicht stellt. Der Senat muss dem umstrittenen Gesetz aber noch zustimmen.


http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/us-regierung-gibt-staaten-freie-hand-colorado-und-washington-legalisieren-marihuana-127123782 (http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/us-regierung-gibt-staaten-freie-hand-colorado-und-washington-legalisieren-marihuana-127123782)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:39:59 Do. 24.Oktober 2013
ZitatStrafen für Drogendelikte in den USA
Ohne Gnade

Die Gefangenen des Drogenkrieges erzählen: Tausende Amerikaner sitzen absurd hohe Haftstrafen fürs Dealen ab - obwohl die entsprechenden Gesetze mittlerweile geächtet sind. Die lange Haft, die Gewalt hinter Gittern bedeuten Verzweiflung. Obama zeigt kein Erbarmen mit den Sträflingen.


Zehntausende Menschen sitzen einer Zählung der US-Behörde für Strafbemessung (USSC) zufolge mandatory sentences ab - jene absurd hohen Mindeststrafen für Drogendelikte, die Amerikas Gefängnisse gefüllt haben. Sie schreiben bestimmte lange Strafen bei Drogendelikten vor. Mindestens 5000 von ihnen sind gewaltlose Kleindealer ohne Verbindungen zu organisierten Banden. Sie büßen, als wären sie Kartellbosse.

Seit den Siebzigern hat sich die Zahl der Gefangenen mehr als verfünffacht - auf mehr als eineinhalb Millionen Menschen. In den USA leben fünf Prozent der Weltbevölkerung, aber ein Viertel aller weltweit Inhaftierten sitzen im "Land der Freien", das die Nationalhymne beschwört, ein. Fast ein Fünftel von ihnen wurde für Drogenvergehen bestraft.

Die Männer (und wenigen Frauen) haben Marihuana, Kokain oder Crack - mit Backpulver vermischtes und erhitztes Kokain - verkauft. Aber sind Strafen wie "15 Jahre bis lebenslänglich", einst Mördern und Vergewaltigern vorbehalten, angemessen für einen einzigen Drogendeal? Dass diese Männer zu hart bestraft wurden, glaubt mittlerweile die Mehrheit der Juristen und Politiker. Frei kommen sie trotzdem nicht. Der Mann, der ihnen helfen könnte, sitzt im Weißen Haus.

Aktivisten fordern eine Massenamnestie vom Präsidenten. Doch Barack Obama hat bisher weniger Menschen begnadigt als seine Vorgänger der vergangenen Jahrzehnte.
http://www.sueddeutsche.de/politik/strafen-fuer-drogendelikte-in-den-usa-ohne-gnade-1.1800890 (http://www.sueddeutsche.de/politik/strafen-fuer-drogendelikte-in-den-usa-ohne-gnade-1.1800890)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:25:20 Mi. 11.Dezember 2013
Ein wichtiger Schritt!

ZitatUruguay legalisiert Verkauf und Anbau von Marihuana

Ob vom Apotheker oder im Privatanbau: Uruguay ist das erste Land weltweit, das Anbau und Verkauf von Marihuana unter staatlicher Kontrolle legalisiert. Das Gesetz ist eine Maßnahme zur Bekämpfung der Drogenkartelle.


Uruguay hat als erstes Land weltweit den Anbau und Verkauf von Marihuana unter staatlicher Kontrolle legalisiert. Der Senat stimmte am Dienstagabend (Ortszeit) mit einer knappen Mehrheit von 16 gegen 13 Stimmen für eine entsprechende Regierungsinitiative, die bereits zuvor von der Abgeordnetenkammer gebilligt worden war. Staatschef José Mujica erhofft sich von der Maßnahme eine effizientere Bekämpfung der Drogenkartelle.

Der Kauf von monatlich bis zu 40 Gramm Marihuana soll nach dem neuen Gesetz in Apotheken freigegeben werden. Privatpersonen dürfen bis zu sechs Cannabis-Pflanzen züchten. Zudem werden Marihuana-Clubs mit 15 bis 45 Mitgliedern erlaubt. Diese dürfen bis zu 99 Pflanzen pflegen.

Der Anbau und Handel soll von einer staatlichen Kommission kontrolliert werden. Dadurch soll unter anderem ausgeschlossen werden, dass Marihuana aus illegalem Anbau in den Handel geschleust wird. Die Konsumenten müssen sich in einem Register eintragen. Minderjährigen und Ausländern bleibt der Konsum verboten. Der Start des legalen Verkaufs wird erst für Mitte 2014 erwartet.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/neues-gesetz-uruguay-legalisiert-verkauf-und-anbau-von-marihuana-/9200784.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/neues-gesetz-uruguay-legalisiert-verkauf-und-anbau-von-marihuana-/9200784.html)
Titel: Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 18:04:10 So. 29.Dezember 2013
"Strafrecht funktioniert in diesem Bereich nicht"

Strafrechtler Lorenz Böllinger fordert die Legalisierung aller Drogen

(Moderation: Ulrike Timm)

Zitat
Mehr als 100 Strafrechtsprofessoren fordern die Legalisierung von Drogen. Lorenz Böllinger, Initiator der Resolution, kritisiert, dass bisherigen Verbote zigtausend Todesopfer verursacht hätten. Außerdem kriminalisiere die aktuelle Gesetzeslage junge Leute und beschädige ihre Zukunft. ...

Quelle: http://www.deutschlandradiokultur.de/rauschmittel-strafrecht-funktioniert-in-diesem-bereich-nicht.954.de.html?dram%3Aarticle_id=272280 (http://www.deutschlandradiokultur.de/rauschmittel-strafrecht-funktioniert-in-diesem-bereich-nicht.954.de.html?dram%3Aarticle_id=272280)

MfG

BGS

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:08:26 Mo. 30.Dezember 2013
Was für ein Armutszeugnis für die linke Szene.
Dort bleibt man lustfeindlich, spießig und verkrampft.
Vor Kurzem wurde in einem autonomen Zentrum in Bielefeld ein Punkkonzert abgebrochen, weil der Drummer sein T-Shirt ausgezogen hat. "Sexistisch!"  :rolleyes:

Da zeigt das bürgerlicher Lager mehr Lebensnähe und es ist bereits 20 Jahre her, daß ein Richter sich fortschrittlicher zeigte, als die linke Szene.
ZitatBundesweit bekannt geworden war Neskovic 1992. Als Vorsitzender Richter am Lübecker Landgericht hatte er damals in seinen Urteilen ein "Recht auf Rausch" gefordert.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/recht-auf-rausch-bgh-richter-kandidiert-fuer-linkspartei-a-366647.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/recht-auf-rausch-bgh-richter-kandidiert-fuer-linkspartei-a-366647.html)
ZitatIm Jahre 1992 legte Richter Wolfgang Neskovic vom Landgericht Lübeck dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) die Frage zur Entscheidung vor, ob das Cannabisverbot mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Das BVerfG entschied darüber im Jahr 1994 (BVerfGE 90, 145 - Cannabis). Mittlerweile hat das Amtsgericht Bernau einen ähnlichen Beschluss gefasst
http://www.cannabislegal.de/studien/lg_luebeck.htm (http://www.cannabislegal.de/studien/lg_luebeck.htm)

Der Szeneladen SubRosa in Kiel ist wohl die einzige Kneipe der Stadt in der das Rauchverbot strikt durchgesetzt wird... von Anarchisten. :rolleyes:

Und jetzt schon wieder...
ZitatMehr als 100 Strafrechtsprofessoren fordern die Legalisierung von Drogen.
...sind Bürgerliche lebensnäher und freiheitsliebender, als die Szene selbsternannter Revoluzzer.

Wat'n Elend!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:59:30 Mo. 30.Dezember 2013
Ach, Du meinst diese Elfenbeinturm- Linken?

Da gehören ja haupsächlich die Antideutschen, die »Critical Whiteness«- Leute, Veganer und Straight Edger dazu!
Diese Leute können einem den Spaß tatsächlich richtig vermiesen; veilleicht wurden sie zu diesem Zweck auch vom VS in der Linken Szene installiert, wer weiß.

Wo ich grade bei VS bin:
Die Band in Bielefeld war übrigens "Feine Sahne Fischfilet" die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Diese Diskussion habe ich aber schon mal beim Antira- /Klimacamp vor ein paar Jahren in Hamburg erlebt, als eine Frau im Plenum wollte das es Männern verboten wird mit nackten Oberkörper durchs Camp zu laufen. (Sommer; 30°C)
Beim Antira- Camp in Köln 2012 ist die Sache dann völlig eskaliert als die »Critical Whiteness«- Spinner meinten, die Deutungshoheit für sich gepachtet zu haben.

Das hat jemand hier mal recht interessant analysiert:

http://keinedefma.blogsport.de/2013/07/07/keine-definitionsmacht-fuer-niemand/ (http://keinedefma.blogsport.de/2013/07/07/keine-definitionsmacht-fuer-niemand/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 20:08:55 Mo. 30.Dezember 2013
Zitatals eine Frau im Plenum wollte das es Männern verboten wird mit nackten Oberkörper durchs Camp zu laufen. (Sommer; 30°C)

Im Ernst?

Eigentlich sieht frau das doch sehr gern, gerade auch bei Drummern und anderen Rockmusikern....versteh`ich nicht!  ;)

Mir scheint, diese Leute sind vielleicht sehr unsicher, sehr "deutsch" in ihrem Lebensgefühl, sehr kopflastig, wollen alles richtig machen, machen dadurch alles falsch & schränken sich selbst dadurch massiv ein. Sehr schade...

Wo bleibt der Genuß, die Lebensfreude, Probieren von ALLEM was die Welt & das Leben bietet, egal auf welcher Ebene und egal was Kirche & Staat uns durch die Jahrhunderte ständig verboten und vorenthalten hat.

Ein wenig "südländische" Einflüsse, täten hier bestimmt gut, denn dort habe ich diese Haltung nie erlebt. Vielleicht wird das ja nun mal endlich ein wenig besser, durch die Vermischung mit südlichen Zugereisten? Wäre schön...


In Colorado/USA soll nun Marihuana legalisiert sein und man kann es im Laden kaufen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/colorado-und-washington-legalisieren-marihuana-a-865754.html (http://www.spiegel.de/politik/ausland/colorado-und-washington-legalisieren-marihuana-a-865754.html)

Aber warum kaufen, wenn man es doch gerade dort ohne weiteres selbst anbauen könnte? Und warum "im Laden" und nicht von Bekannten o.ä., wenn überhaupt? Das ist doch wieder eine Geldschneiderei, die mit ihren Regeln alles verkompliziert und das Thema trotzdem halb illegal lässt.


Guten Rutsch an ALLE!   :)



Anoushka Shankar - sitar -2 - Raga Flamenco (http://www.youtube.com/watch?v=TQjRQN5jjxk#ws)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:26:43 Mo. 30.Dezember 2013
ZitatIm Ernst?
Eigentlich sieht frau das doch sehr gern, gerade auch bei Drummern und anderen Rockmusikern....versteh`ich nicht! 

Also es gibt da eine Gruppe von Menschen (ich weiß jetzt nicht wie man die nennen soll) für die ein nackter Oberkörper der pure Sexismus ist.
Als ich die Geschichte damals einem Kumpel von mir erzählt habe, einem alten 68er- Veteran kam der aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus und meinte nur: "Was ist denn da nur los? Früher sind wir in solchen Camps alle splitternackt durch die Gegend gelaufen!"

Ja, es gibt wirklich Leute in der Linken, also da kommt die katholische Kirche nicht mit!

"If I can´t dance, it´s not my revolution" sagte schon die gute alte Emma Goldman.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 10:15:19 Di. 31.Dezember 2013
Zitat
Was für ein Armutszeugnis für die linke Szene.
....
....
ZitatMehr als 100 Strafrechtsprofessoren fordern die Legalisierung von Drogen.
...sind Bürgerliche lebensnäher und freiheitsliebender, als die Szene selbsternannter Revoluzzer.

Wat'n Elend!

Andersherum, die Revoluzzer sind oft auch nur kleinbürgerliche Spießer, sie wollen mit aller Macht anders sein und merken nicht wie spießig sie dabei sind/werden.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:55:21 Di. 31.Dezember 2013
ZitatAndersherum, die Revoluzzer sind oft auch nur kleinbürgerliche Spießer, sie wollen mit aller Macht anders sein und merken nicht wie spießig sie dabei sind/werden.

Also Teilweise hat das schon was Sektenhaftes!
Als gäbe es nicht schon genug Probleme auf der Welt muss man sich mit so einem Müll auch noch rumschlagen.
Das "Problem" ist ja, das wir in der Linken (Szene, Bewegung, was auch immer) immer besonders Tolerant gegenüber allen Meinungen sein wollen. Das gilt dann logischerweise auch für abstruse, theoretische Gehirnphantasien psychisch kranker Menschen.
Das führt dann häufig dazu das ein Plenum, eine Aktion, ein Projekt plötzlich im absoluten "Offtopic" landet.
Plötzlich ist die Frage: "Wie können wir den Flüchtlingen am besten helfen?" völlig unrelevant und es wird zwei Stunden darüber disskutiert, warum es sexistisch ist, wenn im Camp Männer bei 30°  mit nacktem Oberkörper rumlaufen.
Anstatt solchen Leuten in die Fresse zu hauen den Wind aus den Segeln zu nehmen, steigen alle in das Diskussionsboot mit ein und befeuern damit die Auseinandersetzung!

Das Thema "Millitanz" eignet sich auch sehr gut für so eine Spaltung. Schon seid 30 oder 40 Jahren.
Oder redet noch jemand über die Lampedusa- Fluchtlinge, über die Esso- Häuser oder über die Rote Flora?
Nö, alles dreht sich nur noch um die Demo und ob es gut oder schlecht war sich gegen einen Bullenangriff zu verteidigen.

Ach, ich hatte oben übrigens Veganer erwähnt!
Bevor es zu berechtigter Kritik kommt, das ich hier alle über einen Kamm scheren würde:
Ich meine damit die dogmatischen Veganer, die aus ihrem Veganismus eine Ersatzreligion gemacht haben und mit ihrer Intoleranz gegenüber Andersdenkenden eigentlich auf der Naziseite besser aufgehoben wären!

In diesem Sinne:
Euch allen einen guten Rutsch und alles gute, viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 12:58:58 Di. 31.Dezember 2013
Zitat von: Eivisskat am 20:08:55 Mo. 30.Dezember 2013

Aber warum kaufen, wenn man es doch gerade dort ohne weiteres selbst anbauen könnte? Und warum "im Laden" und nicht von Bekannten o.ä., wenn überhaupt? Das ist doch wieder eine Geldschneiderei, die mit ihren Regeln alles verkompliziert und das Thema trotzdem halb illegal lässt.


Beim Selbstanbau gibt es ein Problem, die Pflanzen (mache Sorten) sinken ganz schön dolle.
Und viele würden das Rezept nehmen, Liebe, Sonne und gute Erde, das reicht doch schon aus.
So was könnte, aber massiven Stress in der Nachbarschaft führen.

Es würde schon ausreichen, wenn der Selbstbau geduldet wird oder es Canabis Social Club geben würde.

Guten Rutsch an ALLE





Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 15:52:19 Di. 31.Dezember 2013
Ich habe einen neuen Thread zum Thema "Kultur" eröffnet, damit hier das Drogenthema nicht zu sehr zerfleddert wird.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27777.msg289772#msg289772 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27777.msg289772#msg289772)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Dearhunter am 12:43:08 Mi. 01.Januar 2014
Nach einer langen Zeit und nach mehr oder weniger internationalem Druck (auch aus D) wurde die Sache nebenan in Holland wieder verschärft.

Es gibt aber Widerstand ... grenznahe Orte erwarten/erkennen durch die Verschärfung eine Zunahme des Schwarzmarktes und der Kriminalität und haben schon Ausmahmeregelungen bzw. Aussetzung beantragt.

Info: Seit einigen Monaten dürfen die zugelassenen Coffee-Shops nicht mehr an Ausländer abgeben, unter anderem.


DH
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:44:40 Sa. 04.Januar 2014
Der lockere Umgang mit Drogenkonsum ist heute eher in Prag zu finden.
Holland, das sich immer so entspannt und free gegeben hat, ist auf einem strammen Rechtskurs. Nicht nur in der Drogenpolitik.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 22:20:28 Di. 07.Januar 2014
Jaja, die Dekriminalisierung von Cannabis ist mehr oder weniger Konsens im Forum. Jeder hat schonmal gekifft oder Kiffer im Bekanntenkreis. Keine große Sache. Was daran kriminell sein soll, mag selbst dem druchschnittlichen CDU Wähler nicht mehr einleuchten.

Aber warum wird nicht weitergedacht und der notwendige nächste Schritt auch mal laut ausgesprochen?
Alle Drogen müssen legalisiert werden!
Auch die harten, die fiesen und die beschissenen. Ja, auch Heroin, Crack und Crystal Meth!

Verbote halten niemanden davon ab sich Drogen zu besorgen.
Verbote sorgen für einen illegalen Markt auf dem nicht kontrollierte Ware verkauft wird. Mehr Menschen sterben an der unkontrollierten Qualität (auch gelegentlich an zu reinem Stoff) und an Verunreinigungen, als an den Drogen selbst.

Drogen finanzieren die organisierte Kriminalität, das ist nicht nur das Klischee einer Mafia, neuerdings finanzieren sich damit faschistische Gruppen (egal wie radikal sie sich öffentlich gegen Drogen äußern) und traditionell ist es eine zentrale Einnahmequelle für die schwarzen Kassen der Geheimdienste zur Finanzierung verdeckter Operationen.

Durch die Illegalität der Drogen werden (nicht nur) in den USA die privatisierten Knäste mit sklavenähnlichen Arbeitskräften gefüllt.
Die Kriminalisierung des Drogengebrauchs treibt Menschen in Abhängigkeitsverhältnisse und brutale und radikal ausbeutende Strukturen. Erpressung, Gewalt, Zwangsprostitution und auch Mord gehören zu diesem Millieu. Diese Strukturen funktionieren nur durch die Kriminalisierung der Drogen und ihrer User.

Es wird Zeit die BEDINGUNGSLOSE LEGALISIERUNG DES DROGENGEBRAUCHS zu fordern!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 01:45:44 Mi. 08.Januar 2014
Zitat von: ManOfConstantSorrow am 22:20:28 Di. 07.Januar 2014
Es wird Zeit die BEDINGUNGSLOSE LEGALISIERUNG DES DROGENGEBRAUCHS zu fordern![/size]
Zitat meiner Oma: lieber Grass als koka!!
Wer es nicht glaubt das das meine Oma gesagt hat, die lebt noch, wir können da hien fahren.
Ich will damit sagen es kommt mehr auf die Aufklärung an, als auf das Verbot irgend welcher Sachen an.
Würbings habe ich mich von allen weißen oder braunen Sachen fern gehalten. Das nur wegen meiner Oma und ihrem blöden Satz ;) Sowas reicht machmal schon als Aufklärung. Aber halt nicht für jeden, machmal muss es schon etwas aus fürlich sein.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 12:28:55 Mi. 08.Januar 2014
Es ist äußert seltsam, in allen Bereichen versucht die Politik die Kontrolle zu übernehmen, nur bei Drogen stochert man weiterhin im dunkeln obwohl den Verantwortlichen nach Jahrzehnten des erfolglosen Drogenkriegs klar sein müsste das auf dem bisherigen Weg keine positive Veränderung zu erwarten ist.

ZitatEs wird Zeit die BEDINGUNGSLOSE LEGALISIERUNG DES DROGENGEBRAUCHS zu fordern!

Das hört sich nach "Heroin heute im Sonderangebot bei Aldi" an, daß wäre mir zuviel des Guten, aber eine "entkriminalisierte" Abgabe wäre sicher eine Verbesserung.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:44:45 Mi. 08.Januar 2014
ZitatBaukasten für 190 Euro

Und nun also eine Drogenküche. Die britische "Daily Mail" nennt es einen schockierenden Skandal: Spielzeug, mit dem man die Produktion der gefährlichen Droge Crystal Meth nachahmen kann. Wie Walter White in der Serie "Breaking Bad"
http://www.welt.de/vermischtes/article119882513/Breaking-Bad-Crystal-Meth-Labor-zum-Nachbauen.html (http://www.welt.de/vermischtes/article119882513/Breaking-Bad-Crystal-Meth-Labor-zum-Nachbauen.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 06:01:01 Sa. 11.Januar 2014
Nicht vergessen am 31.01 müssen wir Millionärswahl gucken, das läuft auf Sat 1 und anrufen ;)

Georg kämpft für den legalen Cannabis-Konsum - Millionärswahl Show 2 - Millionärswahl (http://www.youtube.com/watch?v=FBeTfNEaIXY#ws)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 06:02:12 Sa. 11.Januar 2014
Nicht vergessen am 31.01 müssen wir Millionärswahl gucken, das läuft auf Sat 1 und anrufen ;)
Millionärswahl: Cannabis legalisieren - Warum eigentlich? & Was habe ich mit der Million Euro vor? (http://www.youtube.com/watch?v=6ImAcjth0g4#ws)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 09:06:03 So. 12.Januar 2014
Freier Marihuana-Verkauf in Colorado wird zum großen Geschäft (http://www.youtube.com/watch?v=92vfcl-ILPQ#ws)


Eine echte Geldschneiderei also mal wieder...und vielleicht ein weiterer Schritt zur "Ruhigstellung" des Volkes/Menschen.

Da scheint es dann sinnvoll, dass auch Setzlinge verkauft werden und man sich dadurch un-abhängiger von der Qualität & dem Verkauf  durch Andere machen könnte. Noch besser wärs allerdings, wenn man die - wie jede Geranie - ganz simpel in der Gärtnerei/Blumengeschäft finden würde.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:04:05 So. 12.Januar 2014
Wat sind das nur für Zeiten!?! Selbst die Proteste sind kommerzialisiert.
Ich erinnere mich an Smoke-Ins in den 70er Jahren, da haben sich Spontis in die Fußgängerzone gesetzt, öffentlich Riesenjoints geraucht und manchmal auch Flugblätter dazu verteilt.

Heute gibt es reihenweise Hochglanzhanfmagazine voller Anzeigen der Branche, die auf den Markt drängt. Die Aktionen und Proteste scheinen auch weniger von Leuten zu kommen, die einfach Kiffen wollen oder die Idee der Legalisierung (nichtmal unbedingt für sich selbst) einfach richtig finden, sondern von den Headshops, Bongherstellern, etc..

Erinnert mich ein wenig an die Branche der Wind- und Sonnenenergiegewinnung, die auch nur noch eine stinknormale Wirtschaftslobby hervorgebracht hat.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 10:39:33 So. 12.Januar 2014
Wachstum, Wachstum, Wachstum!

Allerdings nicht der der Pflänzchen oder der des menschlichen Wohlbefindens, sondern  NUR der des  Bankkontos.

Sicher gehts auch bald an die Börse...
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:37:52 So. 12.Januar 2014
ZitatSicher gehts auch bald an die Börse...
;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: antonov am 13:03:21 So. 12.Januar 2014


31. Dez 2013 | amerika21.de
Monsanto und die Marihuana-Legalisierung in Uruguay

Eine illegale Droge legalisiert man nicht mal so eben. Die Anwendung des neuen Marihuana-Gesetzes in Uruguay bringt viel Spielraum mit sich. In Nordamerika gibt es so manch einen, der diesen gerne für sich nutzen würde

---> weiter ... (https://amerika21.de/blog/2013/12/96095/monsanto-marihuana-uruguay?page=1)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:00:23 So. 12.Januar 2014
Zitat... Denn obwohl Mujica ursprünglich gefordert hatte, auch den Anbau staatlich zu kontrollieren, soll dieser Bereich nun voraussichtlich an private Firme übergeben werden. Diese lassen nicht lang auf sich warten. ...

Fuck! (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smiliemania.de%2Fsmilie.php%3Fsmile_ID%3D8862&hash=b7546ed9f7a4136c436b0e9ff4e7ef9440cdcc97) (http://www.smiliemania.de/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 20:49:37 Do. 16.Januar 2014
Danke antonov für den Link!

Harter Stoff!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Eivisskat am 05:36:16 Mo. 20.Januar 2014
http://www.youtube.com/watch?v=oGp7MYuW7Rs#t=57 (http://www.youtube.com/watch?v=oGp7MYuW7Rs#t=57)

Unternehmer in Colorado entdecken Marihuana-Tourismus
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:31:22 Mi. 22.Januar 2014
Oder soll ich einen weiteren Thread zum Thema aufmachen?

Bei Drogen geht es nicht allein um das Machen von Profit. Sie gehören auch zu Herrschaftsstretegien. Es gab vor Jahren eine rege Diskussion über politische Zusammenhänge, doch die ist abgeflaut. Drogen werden schon seit Ewiggeiten genutzt um Soldaten aufzuputschen und ihren die Angst zu nehmen. Sie werden benutzt bei Verhören. Und sie werden eingesetzt zur Aufstandsbekämpfung. In den 60er Jahren wurden harte Drogen in aufständische Regionen und Szenen gepumpt. Dann hatten die Rebellen mehr mit sich selbst zu tun als mit ihren Gegnern. In den USA brachten Investoren Crack in die Stadtteile, in denen sie Widerstand der Mieter bei ihren Spekulationsprojekten fürchteten.

Auf der einen Seite werden Drogen verteufelt und die User füllen (private) Knäste (mit Zwangsarbeitsprogrammen), gleichzeitig gibt es Managerversammlungen großer Firmen, auf denen Koks gereicht wird. Der Konsum von Koks und anderen Partydrogen der Broker ist sowieso bekannt.

Es ist ein Buch des Suchtmediziners Roland Härtel-Petri über Crystal Meth erschienen.
Sachbuch "Crystal Meth" von Roland Härtel-Petri und Heiko Haupt, Münchner riva-Verlag. ISBN 978-3-86883-366-9

ZitatDie Wehrmacht verteilte den seit 1938 unter dem Namen Pervitin erhältlichen Stoff an ihre Soldaten.

Die Bundeswehr soll Pervitin noch bis in die 70er Jahre, die Nationale Volksarmee der DDR sogar bis 1988 in ihren Schränken gehabt haben.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/sachbuch-crystal-meth-so-etwas-habe-ich-noch-bei-keiner-anderen-droge-erlebt-1.1866992 (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/sachbuch-crystal-meth-so-etwas-habe-ich-noch-bei-keiner-anderen-droge-erlebt-1.1866992)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 01:09:49 Do. 23.Januar 2014
Zitat von: Kuddel am 13:31:22 Mi. 22.Januar 2014
Oder soll ich einen weiteren Thread zum Thema aufmachen?

Nöö das musst du nicht, außer ich darf hier auch nicht albert hofmann fixieren.  ;)

Dr. Albert Hofmann - An der tieferen Wirklichkeit gesunden (http://www.youtube.com/watch?v=CwImC40hAGQ#ws)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:15:50 Fr. 14.Februar 2014
ZitatCoffee-Shops in Frankfurt
Legal kiffen

Die Grünen im Frankfurter Ortsbeirat 1 fordern die Einrichtung von ,,Coffee-Shops", in denen Cannabis legal verkauft wird. In dem Gremium soll es eine Mehrheit für den Antrag geben. Aus Grünen-Sicht ist die Legalisierung nur im Sinne von Anwohnern einschlägiger Straßen.


Im vergangenen November haben die Kreuzberger Grünen einen Antrag für einen ,,Coffee-Shop" durch das Bezirksparlament gebracht. Auch die Grünen im Frankfurter Ortsbezirk 1 sprechen sich nun für einen Modellversuch mit Cannabis aus: Sie wollen legale Verkaufsstellen für ,,Cannabisprodukte" einrichten lassen. Einen entsprechenden Antrag werden sie in die Sitzung des Stadtteilgremiums am nächsten Dienstag einbringen.

Dem Vernehmen nach wird der für Altstadt, Bahnhof, Europaviertel, Gallus, Gutleut und Innenstadt zuständige Ortsbeirat dem Antrag mehrheitlich zustimmen und den Magistrat mit der Prüfung beauftragen. Damit ein solches Projekt allerdings umgesetzt werden könnte, müsste auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zustimmen. Doch so weit ist es noch nicht.

",Drogentourismus' gibt es schon"

Die ,,kontrollierte Abgabe" von Cannabis ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2000 zwar grundsätzlich möglich, unterliegt aber strengen Auflagen. So muss ein sogenannter öffentlicher Zweck bestehen, der die Abgabe rechtfertigt.

Aus Sicht des Grünen-Fraktionschefs im Ortsbeirat, Andreas Laeuen, ist eine Legalisierung nur im Sinne der Anwohner einschläger Straßen: ,,Es wird immer entgegnet, mit der Legalisierung von Cannabis fördere man den ,Drogentourismus'", sagt Laeuen. Tatsächlich gebe es diesen Tourismus auch so. ,,Schauen Sie sich doch einmal im Bahnhofsviertel oder an der Konstablerwache um. Dort werden Sie längst nicht nur Frankfurter Kennzeichen sehen."

Dass sein Vorhaben dennoch kein gewöhnliches ist, geht schon aus der Begründung des Antrags hervor: Sie ist knapp drei DIN- A4-Seiten lang. Laeuen und seine politischen Mitstreiter legen darin dar, weshalb es angemessen sei, sich einer Legalisierung zumindest anzunähern. Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs ist auch ein Runder Tisch mit Bürgerbeteiligung vorgesehen.

"Schwarzmarkt kontrollieren"

Laeuen will nicht falsch verstanden werden: ,,Dieser Antrag soll nicht für mehr Drogenkonsum werben oder Drogen einfacher verfügbar machen – im Gegenteil: Es geht darum, den im Moment ungezügelten Schwarzmarkt zu kontrollieren." Dies sei anders nicht zu erreichen.

Seine Parteikollegin, Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig, äußert sich zurückhaltend. Sie berichtet, dass das Drogenreferat bereits eine Fachtagung zum Thema Cannabis plane, die in diesem Jahr stattfinden solle. Erst nach der Tagung, so Heilig, werde der Magistrat dann Stellung nehmen.

Der Ortsbeirat 1 tagt am Dienstag, 18. Februar, 19 Uhr, in der Mensa der Paul-Hindemith-Schule, Schwalbacher Straße 71-77.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:44:07 Mi. 26.Februar 2014
Zitat von: ManOfConstantSorrow am 22:20:28 Di. 07.Januar 2014

Aber warum wird nicht weitergedacht und der notwendige nächste Schritt auch mal laut ausgesprochen?
Alle Drogen müssen legalisiert werden!
Auch die harten, die fiesen und die beschissenen. Ja, auch Heroin, Crack und Crystal Meth!
Zitat von: Troll am 12:28:55 Mi. 08.Januar 2014

ZitatEs wird Zeit die BEDINGUNGSLOSE LEGALISIERUNG DES DROGENGEBRAUCHS zu fordern!
Das hört sich nach "Heroin heute im Sonderangebot bei Aldi" an, daß wäre mir zuviel des Guten, aber eine "entkriminalisierte" Abgabe wäre sicher eine Verbesserung.

Ich möchte nocheinmal klarstellen, daß es mir nicht um eine besonders provokante These ging, sondern um einen ernsten Versuch aus der Katastrophe der bestehenden Drogenpolitik herauszukommen.

Die Dekriminalisierung von Cannabis ist zwar besser als gar nichts, doch ist der Gedanke nicht zuende gedacht.
"Heroin heute im Sonderangebot bei Aldi" ist nur ein Argument sich nicht mit einer entscheidenden Frage auseinandersetzen zu wollen.
Prohibitionspolitik hat noch nie zu einer Reduzierung des Drogenkonsums geführt, sondern oft zum Gegenteil.
Für die Ausgabe anderer Drogen gibt es Jugendschutzgesetze, Apotheken- oder Rezeptpflicht. Überall hat man gangbare Wege gefunden.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:30:03 Mi. 26.Februar 2014
Das Supermarktsdrogenangebot war von mir mehr ein Gedanke zum schmunzeln.

Meine Gedanken und Ansichten zu einem anderen Umgang mit Drogen hab ich schon öfters geäußert, wir sind da nicht auseinander.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:32:13 Mi. 12.März 2014
ZitatDrogen in den USA
Drogenhölle Kleinstadt

In Amerika stirbt alle 19 Minuten ein Mensch an Drogen, die Anzahl der Heroinabhängigen hat sich in zehn Jahren verdoppelt. Nicht nur Großstädte sind betroffen, auch auf dem Land werden immer mehr Menschen süchtig.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/drogen-in-den-usa-drogenhoelle-kleinstadt-1.1886937 (http://www.sueddeutsche.de/panorama/drogen-in-den-usa-drogenhoelle-kleinstadt-1.1886937)

Es war bereits zu Prohibitionszeiten so: Noch  nie wurde soviel gesoffen, wie in den Zeiten, in denen es verboten war. Die Prohibition ließ die Profite und die Gewalt in der Branche hochschnellen.

Die USA haben ein unvorstellbar hartes Drogenstrafrecht. Die Knäste sind von mit Drogenusern. Noch nie wurden so viele Drogen konsumiert, wie heute.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 10:37:04 Sa. 05.April 2014
Zitat

Cannabis in China
posted by Seshata on February 6th 2014

Jahrtausendelang war Cannabis ein integraler Bestandteil der chinesischen Wirtschaft und Medizin – den Quellen zufolge reicht der Cannabisgebrauch in keiner anderen Kultur so weit zurück. Heute ist er als Betäubungsmittel illegal, doch es gibt eine legale, florierende Hanfindustrie. Außerdem haben chinesische Unternehmen in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Eifer an den Tag gelegt, wenn es um den Erhalt von Cannabispatenten ging.
Geschichte des Cannabis in China

Cannabis wird seit mindestens 6.000 Jahren in China angebaut. Die Bauernsippen der frühen Jungsteinzeit haben ihn neben verschiedenen Hirsesorten, Bohnen und Reis als eine ihrer wichtigsten Feldfrüchte angebaut. Sie nutzten auch seine Samen und Fasern zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Papier, Öl, Textilien, Seilen und Heilmitteln.

Im Laufe der Jahrhunderte fanden sich in verschiedenen, angesehenen chinesischen Arzneibüchern längere Abhandlungen über die vielen Vorzüge von Cannabis- und Hanfsamen sowie von den Blättern und Blüten der Pflanze. Der Legende nach entdeckte Kaiser Shen Nung (ca. 2700 v. Chr.) die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis und vielen anderen Pflanzen; um 500 n.Chr. wurden diese alten Überlieferungen vereinigt und als Grundlage für das Pen T'sao Ching benutzt, ein frühes, sehr einflussreiches chinesisches Arzneibuch.

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 hat die Regierung den nach wie vor existierenden Anbau und Gebrauch von Cannabis in China intensiv erforscht. Über Jahrzehnte hinweg sind Hunderte von Studien über die Eigenschaften der Samen und der Fasersorten sowie über deren Potenzial in Industrie und Nahrungsmittelproduktion durchgeführt worden. Doch seit den 1990er-Jahren hat die Regierung in vielen ländlichen Gegenden Chinas auch Cannabisfelder vernichtet.
Kultureller Gebrauch von Cannabis

Reisende berichten, dass es inzwischen weniger Anbauflächen gebe und dass es schwerer geworden sei, Cannabis zu kaufen, seitdem die Regierung in den 1990er-Jahren begonnen habe, hart gegen den Anbau vorzugehen. Dennoch wird Cannabis in weiten Teilen des ländlichen China nach wie vor angebaut und auf traditionelle Weise genutzt. Seine Samen werden geröstet oder roh als Imbiss verzehrt – insbesondere in der Provinz Yunnan, einem traditionellen Hauptanbaugebiet -, und seine Fasern werden wie früher zu Textilien, Seilen und Papier verarbeitet.
Eine Frau vom Stamm der Miao beim Abwickeln von Hanffasern in Baxia Village, im Südosten der Provinz Guizhou (Minneapolis Institute of the Arts)

Eine Frau vom Stamm der Miao beim Abwickeln von Hanffasern in Baxia Village, im Südosten der Provinz Guizhou (Minneapolis Institute of the Arts)

Cannabis wird in China ma oder da ma ('großer' Hanf) genannt, während die weiblichen Blüten als ma fen (duftender Hanfzweig) und die Samen als ma zi oder huo ma ren bezeichnet werden.

Der medizinische Gebrauch von Cannabis ist in der konventionellen chinesischen Medizin nicht üblich, allerdings werden verschiedene pflanzliche Präparate angeboten, die gereinigte Samen verwenden – vor allem als Heilmittel gegen Bauchschmerzen und Verdauungstörungen. Die traditionelle Medizin macht weit mehr Gebrauch von Cannabis und pflanzlichen Medikamenten allgemein; in der Tat gilt Cannabis als eines der fünfzig grundlegenden Kräuter der chinesischen Pflanzenheilkunde.
Cannabisanbau in China

In vielen Gebieten Chinas wächst wilder Cannabis in der freien Natur. Zwar weisen die in den nördlichen Breiten gefundenen Pflanzen im Allgemeinen einen geringen Cannabinoidgehalt auf und sind zum Rauchen eher ungeeignet, doch die Pflanzen aus den südlichen Regionen können für Raucher durchaus interessant sein. In diesen Gebieten wird Cannabis in erster Linie für den persönlichen Konsum angebaut, aber man kann die Bauern oft überreden, sich von einem Teil ihrer Pflanzen zu trennen, wenn man die Umgangsformen beachtet.
Wild wachsender Cannabis im Vorgebirge des Mount Tai in der Provinz Shandong, im Nordosten Chinas (Televiseus)

Wild wachsender Cannabis im Vorgebirge des Mount Tai in der Provinz Shandong, im Nordosten Chinas (Televiseus)

Dali City in der südwestlichen Provinz Yunnan ist als Zentrum des Cannabisanbaus bekannt. Die gesamte Provinz Yunnan ist berühmt für ihren wild wachsenden Cannabis, der in Hülle und Fülle an Wegrändern, Hauswänden und in Gärten gedeiht. Zwar gibt es auch andere Regionen, in denen der Cannabisanbau weitverbreitet ist, doch der Name Dali City ist in ganz China vor allem mit dem kulturellen Gebrauch von Cannabis verknüpft.

In der Region Xinjiang ist der Cannabisanbau ebenfalls weitverbreitet. Interessanterweise wird berichtet, dass der Großteil des in Xinjiang erzeugten Cannabis zu Haschisch verarbeitet wird, eine Tradition des Volks der Uyghuren (ein Turkstamm, der in Zentral- und Ostasien heimisch ist), das rund 60 % der Bevölkerung der autonomen Uyghuren-Region Xinjiang ausmacht. In dieser überwiegend islamischen Region ist die Tradition der Haschischerzeugung offenbar darauf zurückzuführen, dass die betreffenden Techniken aus anderen Teilen der islamischen Welt exportiert wurden.
Cannabis als Genussmittel in China

Der Anbau von Cannabis als Genussmittel ist in China wegen des Fehlens hochwertiger Sorten und wegen der strengen Gesetze nicht sehr weitverbreitet. Doch in Yunnan und Xinjiang werden auch potentere Drogensorten angebaut und oft in Form gerollter Zigaretten verkauft.
Wilder Cannabis wächst in ganz China auf dem Land, und er wird vor allem wegen seiner Fasern und Samen angebaut, weniger wegen seiner psychotropen Effekte (Televiseus)

Wilder Cannabis wächst in ganz China auf dem Land, und er wird vor allem wegen seiner Fasern und Samen angebaut, weniger wegen seiner psychotropen Effekte (Televiseus)

Haschisch wird aus Afghanistan und Pakistan in Großstädte wie Peking und Shanghai eingeschmuggelt, und relativ häufig wird auch Gras geraucht, das aus Afrika, Kambodscha, Thailand und Vietnam importiert wird. Hochwertigeren Cannabis findet man außerdem bei burmesischen (Myanmar) Gemeinden, die in der Nähe der Grenze im Süden der Provinz Yunnan leben.
Erstes hartes Durchgreifen der Polizei gegen Cannabis

Cannabis ist immer noch die gebräuchlichste "Straßendroge" in China, obwohl sein Konsum von den Behörden in wachsendem Maße verteufelt wird. Berichten von Einheimischen zufolge ist der Cannabiskonsum erst in den letzten zwei oder drei Jahrzehnten zu einem Problem geworden, davor wurde er im Allgemeinen von den Polizeibeamten ignoriert. Entweder hatten sie noch nie von Cannabis gehört oder sie waren selbst begeisterte Raucher.

Heute sammelt die chinesische Polizei am jeweiligen Ort eifrig Informationen über Cannabisraucher und über die kleinen Netzwerke, die sich inzwischen gebildet haben. Viele Händler haben sich auf die chinesische Vorliebe für das Online-Shopping eingestellt und verkaufen Cannabis immer öfter in Internet-Nachrichtenbörsen und -Marktplätzen, die anonyme Transaktionen ermöglichen; allerdings werden nun auch diese Foren überwacht und somit ist es fraglich, ob sie wirklich sicherer sind.
Der moderne Cannabishandel

Chinas Bedeutung als globales Handelszentrum ist in den letzten dreißig Jahren ständig gestiegen, nachdem die Grenzen für den Außenhandel und den Tourismus in den 1980er-Jahren geöffnet worden waren. Dennoch sind Drogen wie Opium, MDMA, Methamphetamin und Kokain bei der städtischen Jugend – die Bevölkerungsgruppe mit der größten Nachfrage – wesentlich beliebter als Cannabis, dessen Konsum als altmodisches Freizeitvergnügen rückständiger Bauern gilt und somit eher verpönt ist.
Ein Hanffeld in der Inneren Mongolei, eine Region, die für die Entwicklung der Hanfindustrie bis 2020 vorgesehen ist (Greg Jordan)

Ein Hanffeld in der Inneren Mongolei, eine Region, die für die Entwicklung der Hanfindustrie bis 2020 vorgesehen ist (Greg Jordan)

Die Pflanze wird für gewöhnlich lediglich für den persönlichen Konsum oder für einen kleinen heimischen Kundenkreis angebaut. Auch die städtischen Händler beliefern nur kleine Gruppen von Auswanderern oder einheimische Raucher, oder sie stellen sich auf die Bedürfnisse der Touristen in den weniger überwachten Straßen ein. Die Produkte der "Straßen"-Händler sind jedoch zumeist minderwertig; es empfiehlt sich also, Freunde nach einer guten Adresse zu fragen, wenn man hochwertigere Ware kaufen möchte.

In den Städten gibt es zahlreiche ausländische Händler, die oftmals aus afrikanischen, arabischen oder südostasiatischen Ländern stammen. Besonders die Afrikaner sind dafür bekannt, dass sie sowohl als Straßendealer arbeiten als auch Cannabis und Haschisch nach China importieren; in den vergangenen Jahren fanden mehrere "Säuberungs"-Aktionen statt, verbunden mit einer oder zwei aufsehenerregenden Verhaftungen.
Verhaftungen & Strafen wegen Cannabis

Schon ab einem Besitz von fünf Kilogramm Cannabis kann man in China mit dem Tod bestraft werden. Man schätzt, dass die chinesische Justiz jedes Jahr Hunderte von Menschen hinrichtet – mehr als der Rest der Welt zusammen. Außerdem werden lange Freiheitsstrafen verhängt, von fünf Jahren bis hin zu lebenslänglicher Haft.

Es gibt durchaus eine – wenn auch im Vergleich zu anderen Drogen relativ geringe – Nachfrage nach Cannabis. Dies und der hohe Preis, den er in den größeren Städten erzielen kann, ist für einige Menschen Grund genug, Cannabis ins Land einzuschmuggeln. Im Jahr 2010 wurde ein Nigerianer am Pekinger Flughafen im Besitz von rund 87 kg Cannabis angetroffen und festgenommen – die größte Ausbeute bei einer einzelnen Verhaftung in diesem Jahr.

2009 wurde ein anderer Nigerianer wegen nur 6 kg Cannabis zum Tode verurteilt; diese Menge soll er angeblich den einheimischen Guangdong-Händlern geliefert haben. Vermutlich sitzt dieser Mann, Osonwa Okey Noberts, zurzeit in Untersuchungshaft und wartet auf seine Hinrichtung. Und im gleichen Jahr hat die Polizei sechs Tonnen Heroin, Opium und Hanf, die von Afghanistan und Pakistan aus über die Grenze geschmuggelt worden waren, in den westlichsten Gebieten der Provinz Xinjiang beschlagnahmt und vernichtet.
Kauf von Cannabis – die Do's und Don'ts

Gute Gelegenheiten zum Kauf von Cannabis werden Touristen oft in ländlichen Gegenden geboten. Am besten erkundigt man sich in Pensionen und Cafés, dann wird man letztlich fündig werden, vorausgesetzt, man geht diskret vor. Es handelt sich jedoch häufig um minderwertige Produkte, und dementsprechend niedrig sind die Preise (10 RMB/€ 1,22 für eine Handvoll bis hin zu einer Unze, abhängig von den jeweiligen Bedingungen). Ausländische Reisende sollten aufpassen, dass sie nicht abgezockt werden; allerdings dürften hohe Preise an Orten, die Käufern wenige Optionen bieten, unvermeidlich sein.

In Städten muss man häufiger mit Polizeikontrollen rechnen. Daher sollte man unbedingt Vorsicht walten lassen, da der unverhohlene, öffentliche Cannabiskonsum die Aufmerksamkeit der Ordnungshüter erregen könnte, und damit riskiert man eine Haftstrafe oder gar eine Deportation. Der öffentliche Cannabiskonsum ist jedoch erst in den letzten Jahren inakzeptabel geworden, denn die enorme Zunahme des Außenhandels und des Tourismus hat zu rasanten Veränderungen in den Städten geführt, sodass die Polizei nun um die Aufrechterhaltung der Ordnung kämpfen muss. Doch es gibt immer noch chinesische Städte, in denen Cannabisrauchen in der Öffentlichkeit mit keinerlei negativen Konsequenzen verbunden ist.

Berichten zufolge ist es zum Beispiel möglich, Cannabis oder Haschisch relativ problemlos in Großstädten wie Shanghai zu kaufen, entweder von ausgewanderten Rauchern oder von Straßen-"Anwerbern" von Massagesalons und anderen Touristenattraktionen. In den Städten ist Cannabis oft viel teurer als auf dem Land (10-100 RMB/€ 1,22- € 12,20 pro Gramm), aber man bekommt dafür auch eine entsprechend bessere Qualität, und zudem wird häufiger importiertes Haschisch und hochwertiger pflanzlicher Cannabis angeboten.
Die chinesische Hanfindustrie
Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas ist für ihren Reichtum an wild wachsendem Cannabis sowie für dessen kulturellen Gebrauch bekannt (Vitafluida)

Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas ist für ihren Reichtum an wild wachsendem Cannabis sowie für dessen kulturellen Gebrauch bekannt (Vitafluida)

Das Kernland der legalen Hanfindustrie ist unbestreitbar China. Mit Abstand der größte Hanfproduzent der Welt, exportiert es rohen Hanf und verarbeitete Hanfprodukte in die ganze Welt, insbesondere nach Europa und Nordamerika. Der Löwenanteil dieses Hanfs wird in den Provinzen Shandong und Yunnan angebaut.

Derzeit findet eine Kampagne zur Steigerung der Hanfanbauflächen statt, wobei die Abhängigkeit von der Baumwolle gesenkt und dringend benötigte Arbeitsplätze für die unterbeschäftigten ländlichen Erwerbstätigen geschaffen werden. Offizielle Vertreter der Kommunistischen Partei erklärten, dass diese Maßnahme bis zu drei Millionen Bauern von der Armut befreien und somit das durchschnittliche Jahreseinkommen von rund 2.000 RMB (€ 242,72) auf bis über 4.000 RMB (€ 485,44) verdoppeln könnte.
Dieser Hanfschuh aus der Zeit um 100 n. Chr. ist nur eines von Tausenden Hanfprodukte aus dem alten China, die in der heutigen Zeit entdeckt wurden (British Museum)

Dieser Hanfschuh aus der Zeit um 100 n. Chr. ist nur eines von Tausenden Hanfprodukte aus dem alten China, die in der heutigen Zeit entdeckt wurden (British Museum)

Im Jahr 2009 ist in der autonomen Dai-Präfektur im Süden von Yunnan eine neue Fabrik zur Verarbeitung von Hanffasern gebaut worden. Die Fabrik, die der China Hemp Industrial Holding Investment Co Ltd. gehört, hat eine Jahreskapazität von 2.000 Tonnen. Die chinesische Regierung verkündete, dass bis 2020 weitere Hanfverarbeitungsfabriken in den Provinzen Xinjiang, Innere Mongolei, Heilongjiang, Gansu und Anhui gebaut werden sollen.
Wie geht es mit Cannabis in China weiter?

Die folgende Nachricht hat weltweit Schlagzeilen gemacht: Chinesische Unternehmen besitzen 309 der 606 globalen Patente, die derzeit bei der World Intellectual Property Organisation (WIPO = Weltorganisation für das geistiges Eigentum) registriert sind. Verknüpft man diese Tatsache mit der anhaltenden Kampagne zur Modernisierung und Expansion der Hanfindustrie, dann kann man sich gut vorstellen, dass Chinas uralte Beziehung zu Cannabis noch längst nicht vorbei ist.

Es ist außerordentlich wichtig, die Geschichte und den gegenwärtigen Stand des anhaltenden Drogenkriegs in allen Ländern zu dokumentieren, in denen er abläuft—aus diesem Grund kommt Einrichtungen wie dem Hash Marijuana & Hemp Museum in Amsterdam eine entscheidende Bedeutung zu. Unternehmen sie doch den Versuch, Informationen aus diversen vertrauenswürdigen Quellen zu versammeln, um die genauesten, aktuellsten und objektivsten Auskünfte über die gegenwärtige Lage in der Welt geben zu können.
http://sensiseeds.com/de/blog/cannabis-china/ (http://sensiseeds.com/de/blog/cannabis-china/)

Ich finde denn Bericht eigentlich ein, ganz schönen ein Blick in die chinesische Drogenpolitik.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:09:43 Fr. 18.April 2014
ZitatStrafe schützt nicht vor Sucht. Die jetzige Drogenpolitik gaukelt das aber vor; ohne wissenschaftliche Basis. Zeit umzudenken und Prävention und Behandlung zu fördern.

Deutschlands Drogenpolitik funktioniert seit Jahrzehnten wie ein Märchen, in der sich die Welt der Drogen in Gut und Böse teilen lässt. Der Grund allen Übels sind Rauschmittel wie Cannabis, Heroin und Kokain. Verfolgt und verboten, weil sie gefährlich für die Menschen sind. Auf der Seite der Rechtschaffenheit wurden Alkohol und Tabak platziert, akzeptiert und toleriert. Dabei steht nicht nur der Schaden, den Zigaretten, Bier, Wein und andere Spirituosen anrichten, längst außer Frage. Auch bewegen sich weiterhin Millionen von Menschen unbeeindruckt im Reich des Bösen. Trotz harter Sanktionen. Die Fabelwelt der Drogenpolitik zerbricht.

Strafrechtler und Forscher sind sich einig: Drogenverbote haben kaum Wirkung

Die repressive Drogenpolitik sei nicht haltbar, weil sie niemandem nützt und niemanden vom Konsum abhält, sagt der ehemalige Professor für Strafrecht und Kriminologie, Lorenz Böllinger. Er ist einer der Initiatoren der deutschen Resolution für ein radikal anderes Drogenstrafrecht. Im Gegenteil, die Drogenpolitik "richtet erhebliche Schäden an", sagt er.

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-04/drogenpolitik-deutschland-cannabis (http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-04/drogenpolitik-deutschland-cannabis)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 22:11:26 Mo. 12.Mai 2014

Zitat
Ein Gramm für weniger als 70 Cent

Als erstes Land der Welt hatte Uruguay den Anbau und Verkauf von Marihuana legalisiert. Nun hat die Regierung Menge und Preis dieses Handels festgesetzt.
In Uruguay sind Einzelheiten zum legalen Handel mit Cannabis bekanntgegeben worden. Registrierte Kunden können demnach pro Woche zehn Gramm der Droge kaufen, wie der Chef des Nationalen Drogenrats, Diego Cánepa, erklärte. Der offizielle Preis sei auf 20 bis 22 Pesos (62 bis 69 Cent) pro Gramm festgesetzt worden.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/cannabis-in-uruguay-ein-gramm-fuer-weniger-als-cent-1.1949407 (http://www.sueddeutsche.de/panorama/cannabis-in-uruguay-ein-gramm-fuer-weniger-als-cent-1.1949407)
Das zeigt doch das es auch anderes gehen kann.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 08:10:02 Di. 13.Mai 2014
ZitatEin Gramm für weniger als 70 Cent

Schlagzeilenvergleich, and the winner is, amerika21, zumindest nach meinem empfinden für das Thema.

ZitatCannabis-Gesetz in Uruguay in Kraft

Jahresproduktion von 22 Tonnen für das Land erwartet. Anbau, Erwerb und Konsum werden reguliert. Preis pro Gramm beträgt rund 70 Eurocent

Montevideo. In Uruguay ist vor wenigen Tagen das Gesetz zum Umgang mit Marihuana in Kraft getreten. Reguliert wird damit die maximal erwerbbare Menge pro Person. Das Gesetz legt zudem fest, wie und wo der Erwerb, der Anbau sowie der Konsum gestattet sind.

Der Regelung zufolge kann jeder erwachsene Bürger des südamerikanischen Landes eine monatliche Menge von 40 Gramm und dementsprechend eine Jahreshöchstmenge von 480 Gramm zum Preis von 20 bis 22 Peso pro Gramm (rund 70 Eurocent) erwerben. Die Verkaufseinheiten sind auf zehn Gramm begrenzt. Der Konsum ist auf Lokale beschränkt, in denen Alkohol ausgeschenkt wird und geraucht werden darf.

Quelle: amerika21 (http://amerika21.de/2014/05/100598/marihuana-uruguay-gesetz)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 21:35:29 Di. 13.Mai 2014
Zitat von: Troll am 08:10:02 Di. 13.Mai 2014

Schlagzeilenvergleich, and the winner is, amerika21, zumindest nach meinem empfinden für das Thema.


Die Schlagzeile finde ich noch besser: Jetzt ab ins grüne, wir schlagen die Uruguay, mit denn Preis.  ;)

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 10:38:22 Mi. 14.Mai 2014
Zitat von: rebelflori am 21:35:29 Di. 13.Mai 2014
Die Schlagzeile finde ich noch besser: Jetzt ab ins grüne, wir schlagen die Uruguay, mit denn Preis.  ;)

Klar, gute Drogenpolitik muß gleich richtig in marktwirtschaftliches Denken integriert werden, schon mal Werbeblättchen für billiges Cannabis produzieren, dann klappt es auch mit einer marktkonformen Drogenpolitik.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 17:15:58 Do. 05.Juni 2014
Ich ich finde es ganz interessant, wenn man sich mal diese Statistik anguckt. Ich habe aus der Statistik was raus genommen, wenn man die ganze sehen will die steht auf der Seite 195.
http://www.dbdd.de/images/2013/reitox_report_2013_germany_dt.pdf (http://www.dbdd.de/images/2013/reitox_report_2013_germany_dt.pdf)

Tabelle 9.1 Erstkonsumenten von Crystal in Bayern
2012 Entw. in %

<14 Jahre 0 0 0 -
14-17 Jahre  + 433,3
18-20 Jahre  + 22,7
21-24 Jahre  + 48,3
25-29 Jahre  + 87,8
30-39 Jahre  + 168,0
über 40 Jahre +141,2

Was man alles macht, um zu arbeiten ist schon verrückt. Jeder der sich etwas mit Drogen auskennt, weis was ich meine.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:30:54 Do. 05.Juni 2014
Wachstum, Wachstum, Wachstum, Mission accomplished!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 18:21:20 Do. 05.Juni 2014
And life abandoned.

MfG

BGS
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:16:03 Sa. 14.Juni 2014
ZitatProhibition - Eine amerikanische Erfahrung (1/5)
Eine Nation von Säufern

Dienstag, 17. Juni um 20:15 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Mi, 25.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 8:50 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (2/5)
Gesetzesspötter

Dienstag, 17. Juni um 21:10 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Do, 26.06. um 15:15 Uhr und Sa, 28.06. um 9:40 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (3/5)
Mord und Totschlag

Dienstag, 17. Juni um 22:00 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Do, 26.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 10:35 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (4/5)
Eine Flut von Rum

Dienstag, 24. Juni um 20:15 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Fr, 27.06. um 15:15 Uhr und Sa, 28.06. um 11:30 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (5/5)
Eine Nation von Scheinheiligen

Dienstag, 24. Juni um 21:05 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Fr, 27.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 12:25 Uhr

Quelle: Arte (link zur Artesuche) (http://www.arte.tv/guide/de/suchergebnisse?keyword=Prohibition+-+Eine+amerikanische+Erfahrung)

Die  Geschichte eines Drogenverbots und ihre Auswirkungen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:48:29 Mi. 18.Juni 2014
ZitatDa das FBI offenbar erhebliche Schwierigkeiten hat, genug IT-Fachkräfte für ihre Cybercrime-Abteilung zu finden, erwägt Comey, die strikten internen Bestimmungen zum Konsum von Marihuana seiner Mitarbeiter zu lockern. Comey sagte gemäß des Artikel ,,FBI-Direktor Comey: Wir können nicht genügend Programmierer aufgrund der Nulltoleranzregeln bei Marihuana finden" im Wall Street Journal bei einer Konferenz in New York: ,,Wir müssen exzellente Arbeitskräfte einstellen, um mit den Cyberkriminellen mithalten zu können, und manche dieser 'Kids' rauchen eben gerne Gras auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch."

Offenbar hat der Direktor des FBI erkannt, dass Kiffen nicht dumm macht, sondern, dass die Besten der Besten eben auch kiffen.
http://blogs.taz.de/drogerie/2014/05/25/fbi-die-besten-der-besten-kiffen/ (http://blogs.taz.de/drogerie/2014/05/25/fbi-die-besten-der-besten-kiffen/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 17:15:57 Mi. 18.Juni 2014
Endlich Drogenkrieg auch in Europa.
Ich schätze mal, die holländischen Cannabisproduzenten haben den Befehl gegeben: Militärisches Vorgehen gegen die Albanische Billigkonkurrenz!

ZitatLazarat in Albanien
Europas ,,Cannabis-Hauptstadt" wird geräumt

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2014%2F5%2F18%2F27530778%2C27501360%2CdmFlashTeaserRes%2CAlbany.jpg&hash=727cada32ef4e4af0ff6661713274308ca82f685)
Ein albanischer Polizist in einem Cannabis-Labor in Lazarat. (Cannabis Labor?!?!)

Die albanische Polizei belagert weiter Europas ,,Cannabis-Hauptstadt". Im Dorf Lazarat konnte sie bislang zehn Tonnen Marihuana beschlagnahmen. 900 Tonnen sollen dort jährlich produziert worden sein.


In dem als Europas ,,Cannabis-Hauptstadt" bekannten albanischen Dorf Lazarat hat die Polizei mehr als zehn Tonnen Marihuana beschlagnahmt und zerstört. Auch zehntausende Cannabispflanzen seien vernichtet worden, erklärte die Polizei am Mittwoch. Derweil wurde die Belagerung des südalbanischen Ortes durch rund 800 Sicherheitskräfte den dritten Tag in Folge fortgesetzt.

In mehreren Häusern im Zentrum von Lazarat verschanzten sich Drogenhändler und schossen mit Kalaschnikows auf die mit kugelsicheren Westen geschützten Polizisten. Eine Polizeisprecherin sagte, die Sicherheitskräfte hätten inzwischen einen guten Teil des Dorfes unter ihre Kontrolle gebracht.

Zeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass viele Dorfbewohner Cannabispflanzen verbrannt hätten, um Beweise zu vernichten, bevor sie den Ort am Mittwochmorgen verlassen hätten.

Am Montag hatte die Polizei vor schweren Waffen, Panzerfäusten und Granaten zurückweichen müssen. Danach rückte sie mit gepanzerten Fahrzeugen an, um Lazarat unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Im 240 Kilometer südlich von Tirana gelegenen Lazarat werden der italienischen Polizei zufolge jährlich 900 Tonnen Cannabis im Wert von 4,5 Milliarden Euro produziert. Das entspricht fast der Hälfte des albanischen Bruttoinlandsprodukts.
http://www.fr-online.de/panorama/lazarat-in-albanien-europas--cannabis-hauptstadt--wird-geraeumt,1472782,27530608.html (http://www.fr-online.de/panorama/lazarat-in-albanien-europas--cannabis-hauptstadt--wird-geraeumt,1472782,27530608.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:46:34 Sa. 12.Juli 2014
ZitatDrogen. Der Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann soll Crystal Meth konsumiert haben. Deutlich schlimmer als dieser Vorwurf sind aber die Reaktionen der Medien
http://www.freitag.de/autoren/axel-brueggemann/in-der-jungsteinzeit-war-es-der-wein (http://www.freitag.de/autoren/axel-brueggemann/in-der-jungsteinzeit-war-es-der-wein)

Der Leserbrief gefiel mir auch:
ZitatBigott hoch zehn. Jetzt hat es ihn also selbst erwischt. Laut diesem SPON-Artikel gehört der SPD-Politiker Michael Hartmann – dessen Parteizugehörigkeit der Artikel nobel verschweigt – zu denjenigen, die sich gegen die Legalisierung von Cannabis aussprechen. Hartmann hat also – wie die Mehrzahl seiner sich gern als Bieder- und Saubermann in Szene setzende und entsprechende Gesetze gegen den Pöbel beschliessende Zunft –Wasser gepredigt, heimlich selbst aber Wein getrunken (bzw. Drogen, für deren Illegalität er selbst agitierte, heimlich selbst verkonsumiert).

Was soll man sagen? Kein Mitleid. Und: Schön zu sehen, wenn ab und an einer der Oberen über die selbst angerichtete Politik zu Fall kommt. Ansonsten wirds schon nicht so schlimm kommen: Anders als die Opfer seiner Politik wird der arme Mann sicher kein Hartz beantragen müssen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:08:56 Sa. 20.September 2014
ZitatMit der Legalisierung von Marihuana geht Präsident Mujica neue Wege in der Drogenpolitik

Schon der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman hatte dargelegt, wie die Alkoholprohibition in den USA einen Al Capone hervorbrachte oder Massaker wie in Chicago zur Folge hatte. Genauso beschert uns die Drogenprohibition endlose Massaker in Mexiko und Gangs wie die Zetas. "Der Krieg der USA gegen Drogen richtet viel mehr Schaden an als das Marihuana", meint Huidobro. "Viel mehr Tote und mehr Unsicherheit. Das ist weit schlimmer für die Welt als jede Droge. Die Therapie ist schädlicher als die Krankheit."
...
Um den Drogenkartellen wirkungsvoll beizukommen, müsste der Staat weitergehen und auch den Markt für andere Drogen regulieren. Bei Substanzen wie Ecstasy oder Kokain käme ein kontrollierter Verkauf infrage; bei anderen, wie Heroin, eine Abgabe auf Rezept, wie sie schon erfolgreich in der Schweiz und auch in Deutschland erprobt wurde.

Mujicas Parteifreund Sabini, wichtigster Verfechter der Reformen im Parlament, ist der gleichen Meinung: Zwar sei die Zeit noch nicht reif, aber wenn es so weit sei, über andere Drogen zu reden, werde man "diesen Standpunkt auch öffentlich vertreten". Sabini gilt als wahrscheinlicher Nachfolger von Präsident Mujica und er hat eine mögliche Legalisierung von Kokain bereits angesprochen. Denn was wäre die Alternative? Weiter einen Krieg zu führen, der, wie Verteidigungsminister Huidobro sagt, "längst verloren ist"?

Solange Politiker das nicht einsehen, zahlen Leute wie die Mexikanerin Emma Veleta den Preis: Acht Mitglieder ihrer Familie sind verschwunden, und die lokalen Behörden stecken wahrscheinlich mit den Entführern unter einer Decke. David Simon, der Produzent der US-Fernsehserie "The Wire" (über den Drogenhandel in Baltimore), glaubt, dass sein Land den Krieg gegen die Drogen immer weiterführen will - "bis zum letzten Mexikaner".
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2014/02/14/a0052.text (http://www.monde-diplomatique.de/pm/2014/02/14/a0052.text)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:38:28 Do. 23.Oktober 2014
ZitatKeine Macht den Drogen

Hubert Wimber kämpft als Polizeipräsident von Münster für eine liberale Drogenpolitik. Dem Düsseldorfer Innenministerium passt das offenbar nicht


(https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/keine-macht-den-drogen/@@images/c61c4a98-757f-495b-b89c-098e6551413f.jpeg)

Sollte ein kritischer Polizeipräsident mundtot gemacht werden? Eigentlich hatte sich Hubert Wimber für diese Woche im Reichstag angesagt. Am Mittwoch wollte der Polizist mit grünem Parteibuch den interessierten Journalisten eine neue Organisation für eine liberale Drogenpolitik vorstellen: Polizisten, Kriminalisten und Richter schließen sich zusammen in der deutschen Sektion der internationalen Vereinigung Law Enforcement Against Prohibition, kurz LEAP. Doch der Termin wurde abgesagt. Das nordrhein-westfälische Innenministerium soll Wimber verboten haben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Und Wimber sollte Vorsitzender der Organisation werden.

Der 65-Jährige ist nicht nur Polizeipräsident von Münster. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Polizeipräsidenten repräsentiert er alle Chef-Cops in Deutschland. Die LEAP-Initiatoren wollen auf ihn als Aushängeschild nicht verzichten, sie haben die Gründung der deutschen Sektion auf den kommenden Sommer verschoben. Dann wird Hubert Wimber schon im Ruhestand sein.

Bewährungsprobe: Atommülltransporte

Als der Mann im Jahr 1997 ins Amt kam, war er der erste grüne Polizeipräsident der Republik. ,,Kanther in Grün", schrieb der Focus damals. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hatte er eine harte Bewährungsprobe zu bestehen: Wimber musste Atommülltransporte ins Zwischenlager im münsterländischen Ahaus durchsetzen. Er erfüllte seine Pflicht zur vollsten Zufriedenheit – der rot-grünen Landesregierung, nicht der Demonstranten. Innerhalb der Grünen gehörte Wimber nie zum linken Flügel. Er ist kein gelernter Kriminalist, sondern erfahrener Bürokrat. In Bochum und Göttingen studierte er Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften, brachte es anschließend bei der Bezirksregierung Münster bis zum Leiter des Dezernats für Landschafts- und Naturschutz. 1995 wurde er stellvertretender Polizeichef in Recklinghausen.

Seine Passion ist die Entkriminalisierung von Drogenabhängigen. ,,Der Umgang mit psychoaktiven Substanzen sollte ein Problem der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik oder der Strafverfolgung sein", sagt er immer wieder. ,,Wegsperren und Strafverfolgung sind nicht erfolgversprechend." Cannabiskonsumenten zu verfolgen bringe nichts – außer hohem Aufwand für die Polizei. Deshalb fordert er das Ende der Repression.

"Politisches Verbot"

Seit Jahren vertritt er diese Thesen immer wieder in der Öffentlichkeit, in offenen Briefen, bei Veranstaltungen oder zuletzt Mitte September auf der Fachtagung Kripo International in Leipzig. Bald auch bei LEAP? Dem Düsseldorfer Innenministerium ist das offenbar ein Dorn im Auge. Zwar heißt es aus der Behörde, Wimber sei die Teilnahme an der Gründung nicht aus dienstrechtlichen Gründen untersagt worden, sondern die Absage sei rein organisatorisch bedingt. Wimber selbst will sich dazu nicht äußern. Aber sein designierter LEAP-Vorstandskollege Frank Tempel findet klare Worte. ,,Das ist ein politisches Verbot", sagt er. Statt die Diskussion über eine Erneuerung der Drogenpolitik zu führen, werde die Zusammenarbeit von unliebsamen Fachleuten verhindert. ,,Dienstrechtlich ist gegen Hubert Wimbers Engagement absolut nichts einzuwenden."

Tempel ist Bundestagsabgeordneter der Linkspartei und selbst Kriminalbeamter. Der Thüringer hat auch in seiner Zeit als stellvertretender Leiter einer mobilen Rauschgiftbekämpfungstruppe öffentlich die Entkriminalisierung von Drogen gefordert. Mit seinem Dienstherrn im CDU-regierten Land hat er jedoch nie Schwierigkeiten bekommen. ,,Selbstverständlich müssen Polizisten im Dienst den Gesetzen folgen", sagt er. ,,Das heißt aber nicht, dass sie nicht in die politische Debatte eingreifen dürfen."

Manchmal spielt das Parteibuch sogar eine wichtige Rolle – wenn es um die Besetzung von Ämtern geht. Wimber sollte ursprünglich Ende August mit Vollendung des 65. Lebensjahrs in den Ruhestand gehen. Ein geeigneter Kandidat ist jedoch offenbar schwer zu finden, da sein Nachfolger wieder rot oder grün sein muss. Wimber bleibt deshalb noch bis Mitte nächsten Jahres im Amt.

Nicht nur Law-and-Order-Typen

Auch in den Chefetagen anderer Präsidien sitzen nicht nur verknöcherte Law-and-Order-Typen. Beim Marsch durch die Institutionen haben es neben Wimber auch manch andere Fortschrittliche in die oberen Positionen geschafft. Wolfgang Albers zum Beispiel hat Anfang der 80er Jahre die großen Bonner Friedensdemonstrationen mitorganisiert, heute ist er Polizeipräsident in Köln. Der Sozialdemokrat ist bestürzt, wenn er nach Nazi-Aufmärschen zu hören bekommt, seine Leute würden Faschisten schützen. Deshalb sucht er das Gespräch mit jungen Leuten, die gegen Nazis demonstrieren.

Auf seinen Münsteraner Kollegen Wimber allerdings sind Antifaschisten nicht besonders gut zu sprechen. Bei einem Nazi-Aufmarsch im März 2012 gingen die Polizisten hart gegen Gegendemonstranten vor. Der grüne Polizeipräsident wollte unbedingt Blockaden verhindern. Einer der Gegendemonstranten musste wegen heftiger Verletzungen auf die Intensivstation.

Den braven Bürgern ist so etwas egal. Sie regen sich auch nicht über Wimbers Ansichten zur Drogenpolitik auf. Empörung rufen vielmehr regelmäßig seine Vorschläge zur Entlastung der Polizei hervor: Bürger sollten nach Autounfällen ohne Personenschäden oder bei nächtlichen Ruhestörungen die Sache ohne die Polizei erledigen, meint Wimber. Das bringt etliche Bürger in Rage. In Westfalen wollten manche gar eine Bürgerwehr gründen, sollte es so weit kommen. Vielleicht sollten sie erst mal einen Joint rauchen.
Kommentar
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/keine-macht-den-drogen (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/keine-macht-den-drogen)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 12:04:53 Mi. 26.November 2014
Hier die Videos die der Hanfverband gedreht hat.

DHV Hanf Spot: Entkriminalisierung (http://www.youtube.com/watch?v=tcVInQpWjKY#ws)

DHV Hanf Spot: Medizin (http://www.youtube.com/watch?v=29Dzx9BJoQ8#ws)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:51:50 Mi. 26.November 2014
Ja, die sind aber total scheiße die Spots! :o
Vielleicht hätten die mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 15:36:50 Mi. 26.November 2014
Ich finde die auch nicht wirklich gut und für sowas 1 Million auszugeben, na ja wahr das Geld halt von Springer.
Besonders das nichts Aussage an denn Spots stört mich wirklich. Aber wer will sich drüber aufregen, es spiegelt hat die Zeit wieder in der wir leben.
Aber ein Glück das die nicht in das Fernsehn kommen, da müsste man sich ja noch schärmen dafür.


Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:17:17 Mi. 26.November 2014
Oje, 1 Millionen?
Ich finde auch, das der Spot gar nicht richtig rüberbringt, worum es eigentlich geht!

Auch der zweite Spot!
Soll der sagen, das es nur richtig ist wenn man Cannabis in der Apotheke kauft?
Fragen über Fragen!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 16:43:39 Mi. 26.November 2014
Sowie ich das verstanden habe gingen das Geld auf dafür drauf. 3 Spots zu drehen (letzte kommt heute ) und die Werbungfläche bei 50 Kinos zu kaufen.
Alle guten Dinge sind ja 3, mal gucken was der letzte so her gibt. 
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:18:54 Mi. 26.November 2014
Die Hanfproblematik in einen paar-Sekunden Spot zu packen geht nicht, kurz und knapp die Absurdität des Umgangs damit jedoch schon und da erfüllen die Spots imho ihren Zweck..
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 10:58:49 Do. 27.November 2014
DHV Hanf Spot: Legalisierung (http://www.youtube.com/watch?v=p1KWszvwti4#ws)

Als ich muss dazu sagen denn 3ten, finde ich echt gut.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:46:07 Do. 27.November 2014
Stimmt der 3. ist schon deutlich besser!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: dr.gscheidle am 14:58:36 Sa. 29.November 2014
Sehr geehrte Damen und Herren,

diese Werbe-Punkte sind überhaupt nicht gut! Sie bekämpfen das redliche Verbot von Marihuana und sind daher schädlich für die Bevölkerung! Sollen hier etwa Zustände herrschen wie im unredlichsten Land der gesamten Welt (Niederlande - Haschgift ist erlaubt und dazu ist die Innenstadt der größten Stadt Amsterdam ein einziges Bordell!)? Sie wissen doch, dass das Betreten der Niederlande zu sofortigem Gehirnbrand führen kann, wie auch das Spritzen von Haschgift sofort abhängig macht und zu Gehirnbrand führt!

Kürzlich musste ich auf der Straße von einem dummen und unredlichen Jugendlichen erfahren, dass er jede Woche gefährliches Extrasi schnupfen würde - kein Wunder, dass sich dieser freche Bengel meinem Befehl verweigerte, meine schweren Koffer gefälligst auf die andere Straßenseite zu tragen! Dank des vom Extrasi-schnupfen ausgelösten Gehirnbrandes war er offenbar so verweichlicht, dass er die Koffer nicht mehr tragen konnte - mal ganz abgesehen davon, dass er möglicherweise mittlerweile sogar zu blöd dazu war, meinen Befehl zu verstehen!

Nein, ich sage Ihnen - folgende Drogenpolitik wäre sehr redlich:
* Das Essen von Heroin, Rauchen von Kokain, Spritzen von Haschgift (sehen Sie sich diese Haschgift-Spritzen doch mal an! Die sind so dick und stumpf, dass es unglaubliche Schmerzen verursachen muss, diese in die Vene zu stecken - zumal sie dazu offenbar auch noch angezündet werden müssen! Nur gehirnbrandbefallene Süchtige können auf solche abartigen Ideen kommen!) und Schnupfen von Extrasi und Geschwindigkeit gehört weiterhin strengstens verboten und sollte mit sofortiger Gefängnisstrafe nicht unter 6 Monaten bestraft werden!
* Auch der gefährliche Tabak gehört sofort verboten!
* Redliche Menschen nehmen auch keinen diabolischen Alkohol zu sich; da kleine Mengen hier jedoch noch nicht gehirnbrandverursachend sind, gestatte ich es hier jedoch ausnahmsweise, diese in folgenden Dosen an vernünftige Erwachsene ab 35 Jahren auszugeben:
- 2cl Bier je Woche oder
- 1cl Wein je Woche oder
- 0,2cl Spirituosen je Woche.
Selbstverständlich sollte dies nur in staatlichen Ausgabe-Stellen erfolgen können, die auch untereinander vernetzt sind, damit niemand mehr als die redliche und nur wenig gefährliche Maximaldosis zu sich nimmt. Selbstverständlich sind diese Dosen teuer zu bezahlen (mindestens 20 Euro je 2cl Bier, 1cl Wein oder 0,2cl Spirituosen)!
* Auch der nicht ungefährliche Kaffee sollte mit mindestens 80 Euro je Kilo besteuert werden, es sei denn, er ist koffeinfrei!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Diethelm Gscheidle
(Drogen-Fachmann, Verkehrswissenschaftler & Dipl.-Musikexperte)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Hochseefischer am 17:03:57 Sa. 29.November 2014
Zitat von: dr.gscheidle am 14:58:36 Sa. 29.November 2014
* Das Essen von Heroin, Rauchen von Kokain, Spritzen von Haschgift (sehen Sie sich diese Haschgift-Spritzen doch mal an! Die sind so dick und stumpf, dass es unglaubliche Schmerzen verursachen muss, diese in die Vene zu stecken - zumal sie dazu offenbar auch noch angezündet werden müssen! Nur gehirnbrandbefallene Süchtige können auf solche abartigen Ideen kommen!) und Schnupfen von Extrasi und Geschwindigkeit gehört weiterhin strengstens verboten und sollte mit sofortiger Gefängnisstrafe nicht unter 6 Monaten bestraft werden!

Wuhaha  ;D

Was halten Sie eigentlich von Fischfangquoten und dem Verbot des Walfangs, an das sich aber ein paar Länder nicht halten wollen?

Hochseefischer
(Fischfachmann und Nichtwalfänger)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:58:56 Sa. 29.November 2014
Ich grinse hier grade wie dieser Smieley! ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:48:56 So. 04.Januar 2015
Lesenswert!

ZitatMenschenrechte und die Drogenpolitik

Der Schildower Kreis hat in einer Pressemitteilung zum Tag der Menschenrechte einmal mehr die kopflose Drogenpolitik, wie sie derzeit praktiziert wird, angeprangert. Der Schildower Kreis will auf die schädlichen Folgen der Drogenprohibition aufmerksam machen und legale Alternativen zur repressiven Drogenpolitik aufzeigen. Der Schildower Kreis fordert von den Verantwortlichen eine alternative Drogenpolitik und eine ideologiefreie und wissenschaftliche Überprüfung von Schaden und Nutzen der aktuellen Drogenpolitik.

In der Pressemitteilung heißt es: ,,Systematische Menschenrechtsverletzungen werden global mit dem Kampf gegen Drogen legitimiert. [...] Im Jahre 2014 wurden ungezählte Menschen von einer Justiz umgebracht, die für die Menschenrechte derjenigen, die mit kriminalisierten Drogen handeln, kein Gespür hat. Am Tag der Menschenrechte 2014 sollte es erlaubt sein zu fragen, warum die Menschenrechts-Deklarationen nicht verhindern konnten, dass zwei Brüderpaare in Saudi-Arabien wegen der Einfuhr ,,großer Mengen" Cannabis ganz formgerecht und öffentlich die Köpfe abgeschlagen wurden. Derlei war, wenn man den Historikern glauben darf, im Osmanischen Reich bei Tabak-Händlern und Tabak-Rauchern üblich gewesen. Manchmal aber scheint die Zeit stehen geblieben: 500 Jahre vergehen – und immer noch wird Menschen der Kopf abgeschlagen, weil sie mit Substanzen handeln, die andere Menschen ganz einfach für ihren eigenen Genuss erwerben wollen. Man muss nicht Drogengenuss gut finden, um es richtig zu finden, dass auch für Drogengebrauchende die Menschenrechte gelten.

Saudi-Arabien ist ein Land der ,,westlichen Welt", auf das der Westen großen Einfluss haben sollte. Wer, wenn nicht die Hauptstädte der westlichen Welt, wäre in der Lage, den Herrschern in Saudi-Arabien einen Dialog über die Menschenrechte anzubieten? Ein solcher Rechtsstaatsdialog wäre freilich auch andernorts vonnöten. Etwa im Iran, in Vietnam und natürlich in China. Zu dem ganz offiziellen Töten kommen noch zahllose Fälle von extralegalen Hinrichtungen, bei denen Menschen als vermeintliche Drogenkonsumenten oder Dealer von Polizei, Militär oder Kriminellen getötet werden. Thailand, Mexiko und Kolumbien sind dabei nur die Spitzenreiter von zielgerichteten Morden im Namen eines irrationalen Krieges gegen ,,das Böse".

Eine Untersuchung der internationalen Menschenrechtsorganisation Koordinationsstelle Kolumbien-Europa-USA (CCEEU) kam zu dem Schluss, dass die US-Militärhilfe zur Drogenbekämpfung in Kolumbien einen signifikanten Anstieg von statistisch erfassten außergerichtlichen Hinrichtungen bewirkt. Wo im Namen der Drogenbekämpfung nicht getötet wird, da raubt ein regelrechter Narco-Gulag Freiheit, Gesundheit und Würde ungezählter Menschen. Unerwünschte Personen werden in Drogenzentren interniert und misshandelt. Oft verschwinden sie ohne Rechtsgrundlage auf Grund willkürlicher Verhaftungen und sind für Monate oder Jahre Folter und Zwangsarbeit ausgesetzt. In speziellen Haftzentren für Drogenabhängige, wie es sie in China, Laos, Kambodscha und Vietnam gibt, kommt es regelmäßig zu physischen Misshandlungen und Zwangsarbeit ist die Regel. Derlei Arbeitslager werden vom freien Westen nicht nur geduldet. Die Regierung der USA, das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und andere internationale Geldgeber sind zum Teil direkt beteiligt.

Die UNO befindet sich mit ihrer deutlichen Festlegung auf eine Politik der Prohibition in einem Dilemma. Einerseits will sie Drogenmissbrauch bekämpfen, andererseits unterstützt sie mit ihrer Position weltweit Krieg, massive Menschenrechtsverletzungen, Rassismus und ganz generell den Abbau demokratischer Rechte. Dies wird besonders deutlich bei der Betrachtung der Haltung des International Narcotics Control Boards (INCB), welches Liberalisierungen der Drogenpolitik in Mitgliedsländern generell kritisiert und dazu auch seine vertraglich festgelegten Kompetenzen überschreitet, sich aber gleichzeitig einer deutlichen Ablehnung der Todesstrafe verweigert.

Das erklärte Ziel der UN und der demokratischen Staaten, die Todesstrafe zu ächten, wird durch eine Drogenpolitik ad absurdum geführt, die andererseits systematische und grausamste Menschenrechtsverletzungen legitimiert.

Menschenrechte gehören in die Drogenpolitik – in Europa und in allen Staaten unserer Erde. EU-Parlament und UN müssen endlich in diese Richtung handeln und auch in bilateralem Kontakt mit den entsprechenden Staaten Auf eine Änderung drängen. Alle demokratischen Staaten, die EU und alle Einrichtungen der UN müssen jegliche finanzielle, polizeiliche und logistische Unterstützung von Staaten einstellen, die bei der sog. Drogenbekämpfung die Menschenrechte missachten.

Bei der internationalen Beobachtung der globalen Drogensituation, durch EU oder dem UNODC, müssen Menschenrechtsaspekte künftig eine wesentliche Rolle spielen. Todesstrafe, Folter und Internierung dürfen als Formen der Drogenpolitik nicht länger akzeptiert werden. Letztlich führt kein Weg daran vorbei, das System der Prohibition zu überwinden, wenn man effektiv und nachhaltig die globale Menschenrechtssituation verbessern will.

Beenden wir die kopflose Drogenpolitik: jetzt!"
http://blogs.taz.de/drogerie/2014/12/10/menschenrechte-und-die-drogenpolitik/ (http://blogs.taz.de/drogerie/2014/12/10/menschenrechte-und-die-drogenpolitik/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 21:30:24 Di. 13.Januar 2015
https://www.youtube.com/watch?v=U9DuezsSNBk (https://www.youtube.com/watch?v=U9DuezsSNBk)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Hochseefischer am 05:49:51 So. 18.Januar 2015
Finde ich irgendwie amüsant:

ZitatVerdacht auf Anbau von Betäubungsmitteln Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Cem Özdemir

Für Spitzenpolitiker Cem Özdemir hat die Ice-Bucket-Challenge auf dem eigenen Balkon nun doch ein Nachspiel. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Anbau von Betäubungsmitteln. Der Grünen-Chef reagierte mit Unverständnis.

http://www.tagesspiegel.de/politik/verdacht-auf-anbau-von-betaeubungsmitteln-berliner-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-cem-oezdemir/11244488.html (http://www.tagesspiegel.de/politik/verdacht-auf-anbau-von-betaeubungsmitteln-berliner-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-cem-oezdemir/11244488.html)

Darauf betrinke ich mich besinnungslos mit 10 Maß Bier, ist ja erlaubt. Prost.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: dagobert am 14:43:13 So. 18.Januar 2015
 :D
Erinnert mich irgendwie an den Film Grasgeflüster.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=11763.msg276573#msg276573 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=11763.msg276573#msg276573)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 19:04:39 So. 18.Januar 2015
Zitat von: Hochseefischer am 05:49:51 So. 18.Januar 2015
ZitatVerdacht auf Anbau von Betäubungsmitteln Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Cem Özdemir

Das finde ich großartig, zum einen weil er ein Arschloch ist und eine Bestrafung "einen der ihren" treffen würde, zum anderen hoffe ich auf ein mildes Urteil bzw. keine Strafe um dem angemessenen Umgang mit Cannabis zu ermöglichen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 22:31:38 So. 18.Januar 2015
Das scheint wohl eine saliva zu sein, also geschmack hat er ja.  ;) lange dünne Blätte ist meist eine Saliva
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:30:06 Di. 03.Februar 2015
ZitatWegen "Geringfügigkeit" 
Drogen-Ermittlungen gegen Özdemir eingestellt
....

Quelle: t-online (http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_72758310/cem-oezdemir-drogen-ermittlungen-gegen-gruenen-chef-eingestellt.html)

ZitatCannabis für Schwerkranke: CSU-Politikerin Hasselfeldt schwenkt um

Die CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt ist von ihrem strikten Nein zum Cannabis-Konsum für Schwerkranke abgerückt. Für Schmerzpatienten hält sie die Einnahme der Droge nun doch für erwägenswert.

Berlin - Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, hat ihr Nein zum Cannabis-Konsum für Schwerkranke revidiert. Grundsätzlich sei sie für das Verbot der Cannabis-Einnahme - zur Behandlung von Schmerzpatienten sei dies aber doch überlegenswert, sagte Hasselfeldt am Dienstag in Berlin.

Sie hatte sich in der Vergangenheit strikt dagegen ausgesprochen. Nun sagte die CSU-Politikerin, in manchen Fällen sei die Droge geeignet, die Lage der Betroffenen zu verbessern. Ob Cannabis für Schwerkranke zur Kassenleistung gemacht werden sollte - wie es die Drogenbeauftragte der Regierung, die CSU-Politikerin Marlene Mortler, vorschlägt -, müssten zunächst die Fachgremien bewerten, sagte Hasselfeldt.
....

Quelle: spon (http://spiegel.de/article.do?id=1016492)

Jetzt dauert es nur noch etwa 20 Jahre bis ein "Fachgremium" das heute schon bekannte in Gesetzesform gießt. Das Christentum baut auf Leiden, passt also schon.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:45:00 Di. 03.Februar 2015
Jou, die Pharmalobby hat Angst um ihre Milliardengewinne!
Wo kommen wir denn da hin wenn die Menschen merken, das sie sich ihre Mittel für die Schmerztherapie selber anbauen können! (So wie sie es Jahrtausende lang gemacht hat)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:23:26 Di. 03.Februar 2015
Eine zu verschmerzende Niederlage.
Erst eine verhasste Droge, dann ein nützliches Medikament, von ein paar Euro im Eigenanbau zum mehrere hundert Euro teuren Medikament. Marktwirtschaft ist schon eine klasse Sache.

Ich glaube nicht das der Eigenanbau zugelassen wird so lange ein Unternehmen Geld damit verdienen kann.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: dr.gscheidle am 14:39:43 Mi. 04.Februar 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,

die legale Ausgabe von gefährlichem und kriminellem Haschgift zuzulassen, ist brandgefährlich und eine große Unverschämtheit! Eigentlich müsste ich die relativ redliche Union dafür von derzeit 8 auf 7 (von 10) Redlichkeitspunkte herabstufen - da die Union jedoch hier im nicht-mehr schönen (Regierung besteht aus unredlichen Staatsverschuldungs-Sozen und garstigen Bevormundungs-Bündnisgrünen!) Baden-Württemberg wenigstens gerade verhindert hat, dass eine Frau den Posten des Landtagspräsidenten bekommt, bleibt es ausnahmsweise nochmals bei der Bewertung von 8 Punkten, denn eine Frau ist aufgrund der den Frauen angeborenen niedrigeren Intelligenz, sowie der Tatsache, dass sie im Falle einer Heirat den Posten sofort verlassen müsste, um sich um den Haushalt ihres Ehemannes zu kümmern, einfach nicht geeignet!

Haschgift ist überhaupt kein Medikament - es ist eine krankmachende und sofort gehirnbrandverursachende Substanz! Auch wenn ich der Medikamenten-Industrie sehr positiv gegenüber stehe (diese produzieren wunderbare Medikamente, die den Menschen gesund machen - auch ich nehme bei jedem Schnupfen mindestens 5 verschiedene Tropfen oder Pillen ein, um sofort wieder gesund zu werden!), kann ich nicht verantworten, dass diese künftig kriminelle Drogen herstellt - dafür gehört der Geschäftsführer einer solchen Medikamentenfirma (genauso wie jeder andere Haschgift-Spritzer) sofort für 10 Jahre bei Wasser und Brot eingesperrt, da er damit die Menschen nicht nur krank macht, sondern auch zur Ausbreitung des gefährlichen Gehirnbrandes beiträgt!

Und selbst wenn wir einmal annähmen (was ich selbstverständlich komplett abstreite!), dass Haschgift Schmerzen lindern könnte, so kann ich auch dies nicht gelten lassen. Wenn Sie sich nämlich mal diese extrem dicken und unförmigen Haschgift-Spritzen (sogenannte "Tschointz") ansehen, die bei der Verabreichung auch noch angezündet werden müssen, dann muss es schon extreme Schmerzen verursachen, diese in die Vene einzuführen! Was jedoch Schmerzen verursacht, taugt bestimmt nicht zur Linderung von Schmerzen - alleine ein solch wirrer Gedanke kann lediglich von gehirnbrandbefallenen Haschgift-Spritzern (sogenannten "Tschankis") kommen!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Diethelm Gscheidle
(Drogen-Fachmann, Verkehrswissenschaftler & Dipl.-Musikexperte)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:33:25 Mi. 04.Februar 2015
Ach Herr Dr. Gscheidle, Sie haben doch nur Angst, das Ihnen die Anderen alles wegrauchen! ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:03:35 Mi. 04.Februar 2015
Herr Dr. Gscheidle,

da möchte ich sie beruhigen, sie und andere laufen nicht Gefahr bei einer Erkältung Haschgift von einem Arzt verschrieben zu bekommen.
Haschgift bekommen nur diejenigen bei denen alle sonstigen, etablierten Therapien ausgeschöpft sind und nicht wirken, wirtschaftlich ist es praktisch der letzte Euro den man aus einem Erkrankten quetschen kann, mehr geht nicht. Nach Haschgiftverschreibung verdient normalerweise nur noch ein Bestatter an deren Schicksal.

Trollige Grüße
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 23:58:37 Mi. 04.März 2015
https://hanfverband.de/sites/hanfverband.de/files/v_066-15_cannkontrollg_fraktion_endg_03.03.pdf

der Gesetzentwurf wird bestimmt nichtdurch kommen :'(
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 08:48:25 Do. 05.März 2015
Hoffentlich kommt das Gesetz nicht durch!
Warum?
ZitatUm diese Ziele zu erreichen, muss die gesamte Handelskette für Cannabis (An-
bau, Großhandel, Import/Export, Einzelhandel) reguliert werden.

Was soll der Schwachsinn?
Will hier eine Lobbygruppe das Monopol auf den Cannabisanbau haben, um damit Millionen Gewinn einfahren zu können?
Warum sollen die Menschen Cannabis nicht selbst anbauen dürfen, so wie das jeder mit Gemüse ja auch darf?

Hinter diesem komischen Hanfverband steht doch nur eine finanzielle Intressengruppe die ordentlich Kohle verdienen möchte! >:(
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 09:37:48 Do. 05.März 2015
Zitat von: Rudolf Rocker am 08:48:25 Do. 05.März 2015
Will hier eine Lobbygruppe das Monopol auf den Cannabisanbau haben, um damit Millionen Gewinn einfahren zu können?
Da hast du 100% recht,aber gucke mal etwas weiter. Als erstes sollen 3 pflanzen frei sein, da wird es auch nicht stören wenn man vernüftig 20 Pflanzenanbau. Damit sollte es eigentlich nur eine Ordnungswidrigkeit geben
Zitat von: Rudolf Rocker am 08:48:25 Do. 05.März 2015
Warum sollen die Menschen Cannabis nicht selbst anbauen dürfen, so wie das jeder mit Gemüse ja auch darf?
Geruch das ist das einzigste Problem
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 10:57:17 Do. 05.März 2015
Zitat von: Rudolf Rocker am 08:48:25 Do. 05.März 2015
Hoffentlich kommt das Gesetz nicht durch!
Warum?
ZitatUm diese Ziele zu erreichen, muss die gesamte Handelskette für Cannabis (An-
bau, Großhandel, Import/Export, Einzelhandel) reguliert werden.

Was soll der Schwachsinn?
Will hier eine Lobbygruppe das Monopol auf den Cannabisanbau haben, um damit Millionen Gewinn einfahren zu können?
Warum sollen die Menschen Cannabis nicht selbst anbauen dürfen, so wie das jeder mit Gemüse ja auch darf?

Hinter diesem komischen Hanfverband steht doch nur eine finanzielle Intressengruppe die ordentlich Kohle verdienen möchte! >:(

Ich fürchte aber das Cannabis nur auf diesem Weg im Wirtschaftshörigen Deutschland legalisiert werden kann, es muß ordentlich Kohle rausspringen. Am liebsten wäre wahrscheinlich eine Legalisierung mit Beibehaltung der Mondpreise des illegalen Handels.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:33:10 Do. 05.März 2015
Genau das ist ja meine Befürchtung!
Wie bei der Tabakindustrie werden dann bei der Cannabisindustrie eine handvoll Monopolisten den Kuchen unter sich aufteilen (bzw. die Hashkekse ;D) und neben exorbitanten Preisen gibt es dann noch eine Steuer oben drauf. Na, herzlichen Dank!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: dagobert am 16:31:55 Do. 05.März 2015
Zitat von: Troll am 10:57:17 Do. 05.März 2015
Ich fürchte aber das Cannabis nur auf diesem Weg im Wirtschaftshörigen Deutschland legalisiert werden kann, es muß ordentlich Kohle rausspringen. Am liebsten wäre wahrscheinlich eine Legalisierung mit Beibehaltung der Mondpreise des illegalen Handels.
Ja, sicher doch. Irgendwie muss man doch mal die Einzelhandelsumsätze ankurbeln.
Zitat von: Rudolf Rocker am 11:33:10 Do. 05.März 2015
und neben exorbitanten Preisen gibt es dann noch eine Steuer oben drauf.
Mehrwertsteuer auf jeden Fall. Gibt es eigentlich schon eine Betäubungsmittelsteuer?  ;D
Zitat von: Rudolf Rocker am 11:33:10 Do. 05.März 2015
Na, herzlichen Dank!
... sagt dann der Finanzminister.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:53:03 Do. 05.März 2015
Können wir das hier mal wieder löschen?
Ich hab Angst das hier wer von Mysterium mitliest und das ganze demnächst als Gesetzesentwurf in den Bunzeltach einbringt! ;D ;D
Bundesministerium für Entspannung und Wohlbefinden! (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fkifferforum.grow.de%2Fimages%2Fsmilies%2FSmokingAJ55.gif&hash=da557cab4166b48917fecf0a104c6e985e78fb34)


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.linkpix.de%2Fdata%2Fmedia%2F678%2F1366285656.jpg&hash=da8690627a6d88c4d82b9906bdddf70c5ceb1527)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 00:41:33 Sa. 07.März 2015
Das der Gesetzentwurf echt scheiße aus sah. Will ich ja nicht sagen das, dass Bundesverfassungsgericht am 04.03 das Urteil freigeben hat. Sagt schon alles.
Schmerzpatienten können im Einzelfall Cannabis anbauen
http://www.juraforum.de/recht-gesetz/schmerzpatienten-koennen-im-einzelfall-cannabis-anbauen-509375 (http://www.juraforum.de/recht-gesetz/schmerzpatienten-koennen-im-einzelfall-cannabis-anbauen-509375)
http://www.bverfg.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/02/rk20150211_2bvr169414.html (http://www.bverfg.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/02/rk20150211_2bvr169414.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:26:55 Sa. 07.März 2015
Ja, ich begrüße das Urteil aber mal ehrlich:
Warum wird um Cannabis ein so unglaubliches Brimborium mit diesen Verboten gemacht?
Jeder der über 18 ist kann in den Supermarkt oder Kiosk rennen und sich Hardalk und Kippen in rauhen Mengen kaufen und das Zeug konsumieren bis er tod umfällt! Das juckt keinen Menschen (gut einen...Dr. Gscheidle)!

Aber wenn Du Cannabis konsumierst bist Du ein Schwerkrimineller!
Viel weiter kann eine Gesetzgebung doch nicht von der Realität entfernt sein, oder!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2F07.03.15%2Fveew6lfyeb77.png&hash=a15a26d0f01e42a260b7377a23f39311fbc342bd) (http://www.pic-upload.de/view-26337814/15652319.png.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: schwarzrot am 09:51:08 Sa. 07.März 2015
Zitat von: Rudolf Rocker am 09:26:55 Sa. 07.März 2015
Warum wird um Cannabis ein so unglaubliches Brimborium mit diesen Verboten gemacht?
Jeder der über 18 ist kann in den Supermarkt oder Kiosk rennen und sich Hardalk und Kippen in rauhen Mengen kaufen und das Zeug konsumieren bis er tod umfällt! Das juckt keinen Menschen (gut einen...Dr. Gscheidle)!

Drogen, die tendenziell eher eine 'egal'-haltung befördern, sind mit dem kapitalistischen system nicht vereinbar, der grund ist also ganz einfach.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:04:57 Sa. 07.März 2015
Mir doch egal! ;D
Nee, mal im ernst:
Als ob es jetzt keine Egal- Haltung in Deutschland gäbe!
Finde ich aber sowieso besser als Käfig- Haltung! ;D
Arme Hühner!

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: schwarzrot am 10:30:12 Sa. 07.März 2015
Zitat von: Rudolf Rocker am 10:04:57 Sa. 07.März 2015
Arme Hühner!

Seit HSF mit den (VS-)wasserhähnen und -hennen angefangen hat, hat das forum irgendwie die vogelgrippe!
;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:53:12 Sa. 07.März 2015
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.24gb.de%2FGallery%2Fcomic%2Fhuehner_massengrab.jpg&hash=392cc5a1cf1327f476435c0f11c30cf2403fba68)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.varbak.com%2Fgaleri%2Fhuhn-verkleidet-fotos-nb14574.jpg&hash=66129e41929924a28632248ae1cb034e6ae876e7)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Hochseefischer am 11:55:07 Sa. 07.März 2015
Zitat von: schwarzrot am 10:30:12 Sa. 07.März 2015
Seit HSF mit den (VS-)wasserhähnen und -hennen angefangen hat, hat das forum irgendwie die vogelgrippe!
;D

Äh, so weit ich mich erinnern kann, hat Rudi das mit der Befreiung der Wasserhähne und -hennen geschrieben. Habe nur mein Amüsement hierüber im entsprechenden Thread zum Ausdruck gebracht. Ich finde den entsprechenden Thread aber nicht über die Suche-Funktion.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:01:03 Sa. 07.März 2015
Das war hier:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=12013.msg302676#msg302676 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=12013.msg302676#msg302676)

*bockbockbooook bock bock* ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Hochseefischer am 15:26:21 Sa. 07.März 2015
Danke, Rudi, fürs Raussuchen  ;)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:31:39 Sa. 07.März 2015
Keine Ursache!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:37:20 Mi. 22.April 2015
ZitatChefin der US-Drogenfahndung tritt zurück

Agenten der US-Rauschgiftfahndung DEA haben sich über Jahre von Drogenkartellen zu Sex-Partys einladen lassen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/sex-party-skandal-bei-dea-chefin-der-us-drogenfahndung-tritt-zurueck/11670786.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/sex-party-skandal-bei-dea-chefin-der-us-drogenfahndung-tritt-zurueck/11670786.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 15:59:49 Mi. 13.Mai 2015
Zitat Drogenpolitik: Sprecher von CDU und Grünen fordern Cannabis-Freigabe

Ungewöhnliches Bündnis: Die Wirtschaftssprecher von Union und Grünen drängen gemeinsam auf die regulierte Freigabe von Cannabis. Laut einem Bericht locken sie mit Steuereinnahmen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cannabis-sprecher-von-cdu-und-gruenen-fordern-freigabe-a-1033551.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cannabis-sprecher-von-cdu-und-gruenen-fordern-freigabe-a-1033551.html)

Geld regiert die Welt.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:36:24 Mo. 18.Mai 2015
Es wird Zeit die seit Ewigkeiten herrschende Drogenpolitik radikal in Frage zu stellen!


Weiterhin erscheint mir wichtig die verlogene moralische Abwertung von Drogennutzern zu beenden.
Es ist ein Privileg der Reichen ihre Sucht zu kultivieren und auch gegebenenfalls selbst die Art eines Entzugs/Entwöhnung zu wählen.

Es ist an der Zeit klarzustellen, daß es nicht nur ein Recht auf Rausch gibt, sondern daß es zur Würde des Menschen gehört über die eigene Sucht zu entscheiden. Gegen Zwangstherapien und Diskriminierung von Süchtigen! Entkriminaliserung des Drogengebrauchs!


Dieses Posting wurde ausgelöst durch die Medienberichte über die Veröffentlichung des alternativen Drogenberichts:
ZitatAlternativer Drogenbericht: "Politik der Verbote ist gescheitert"
https://www.tagesschau.de/multimedia/politikimradio/audio-15437.html (https://www.tagesschau.de/multimedia/politikimradio/audio-15437.html)

http://alternativer-drogenbericht.de/ (http://alternativer-drogenbericht.de/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 20:58:55 So. 14.Juni 2015
ZitatStrafrechtler für Cannabis-Freigabe:
"Es gibt ein Recht auf Rausch"

Der Bremer Strafrechtler Lorenz Böllinger fordert einen freien Zugang zu Cannabis. Die deutsche Drogenpolitik sei verfassungswidrig, sagt er im SPIEGEL-Interview. Ein Cannabisnutzer schädige niemanden, höchstens sich selbst.


Zur Person
Der Bremer Strafrechtler und Kriminologe Lorenz Böllinger, 70, hält die deutsche Drogenpolitik für verfassungswidrig. Er hat eine Petition gegen das deutsche Cannabisverbot verfasst.


SPIEGEL: Alkohol und Tabak machen bereits genug Probleme und führen in Deutschland jedes Jahr zu Hunderttausenden Toten. Warum sollten wir mit Cannabis jetzt noch eine dritte Droge freigeben?

Böllinger: Die Sache ist ja die: Cannabis ist bereits da. Wir stehen nicht vor der Entscheidung, eine Droge einzuführen oder abzuschaffen. Millionen Menschen konsumieren Cannabis in unserer Gesellschaft und haben kein Problem damit. Wer Cannabis will, der kriegt es. Nur Bürger meiner Schicht wissen nicht, wo sie es bekommen.

SPIEGEL: Ist es denn vor allem die Unterschicht, die Cannabis raucht?

Böllinger: Keineswegs. Ich sehe das an meinen Kindern: In der Generation der 25- bis 35-jährigen ist das eine Droge, die hin und wieder genommen wird. Das ist ganz normal für sie. Ich denke: Wir dürfen ihnen das nicht länger verbieten.

SPIEGEL:
Warum denn nicht? Cannabis ist nicht harmlos und kann unter anderem Psychosen verursachen.

Böllinger: Das ist ein Problem, ganz klar, aber ein sehr seltenes. Es gibt unterschiedliche Gebrauchsformen, bei denen auch das Risiko unterschiedlich ist. Bei normalem Konsum ist Cannabis nicht weiter gefährlich. Aber selbst wenn das nicht so wäre: Das Grundrecht auf Handlungsfreiheit sieht vor, dass wir uns selbst schädigen dürfen. Es gibt daher ein Recht auf den Rausch, und dieses Recht darf vom Staat nicht unterlaufen werden.

SPIEGEL: Hat er nicht eine Fürsorgepflicht?

Böllinger: Menschen müssen die Freiheit haben, sich zu amüsieren und zu genießen, wenn das, was sie tun, andere nicht schädigt. So ist unsere Gesellschaft. Wir dürfen nicht etwas verbieten, weil es moralisch angreifbar ist. Das Strafrecht darf nur für erheblich fremdschädigendes Verhalten angedroht werden. Die Grundrechte anderer Menschen müssen gefährdet sein. Ein Cannabisnutzer schädigt niemanden, höchstens sich selbst. Das gilt übrigens auch für die meisten anderen Drogen. Ich und viele meine Kollegen glauben daher, dass das Betäubungsmittelrecht in seiner jetzigen Form verfassungswidrig ist. Der Staat schadet dem Konsumenten auf eine Weise, die unverhältnismäßig ist. Die Strafen sind in den letzten Jahren noch verschärft worden. Die Intensität der Verfolgung nimmt zu.

SPIEGEL:
Schadet ein Konsument der Gesellschaft, wenn er zum Beispiel high ist und sich dann nicht um sein Kind kümmert?

Böllinger: Soziale Probleme entstehen doch viel öfter gerade durch die Kriminalisierung. Über Alkohol kann in den Familien gesprochen werden, über Cannabis oft nicht. Jugendliche, die kiffen, werden leicht als junge Kriminelle betrachtet und fliegen zum Beispiel raus aus der Familie. Noch schlimmer ist, was das Strafrecht anrichtet.

SPIEGEL:
Nämlich?

Böllinger: Die Kriminalisierung eines nicht wirklich sozialschädigenden Verhaltens führt dazu, dass vielen Menschen der Lebensweg verbaut wird. Wer mehrfach erwischt wurde mit Cannabis, der bekommt viele kleine Strafen und verliert auch den Führerschein. Das kann eine Hürde sein für die Ausbildung und die weitere berufliche Entwicklung, es kann sogar ein Bruch in der Biographie werden, der das ganze Berufsleben über lästig wird. Ich denke: Der Staat muss sich wie jeder Arzt an den Grundsatz halten: Primum nihil nocere. Was er auch tut, er darf nicht schädigen. Genau das tut er aber mit seiner jetzigen Drogenpolitik.

SPIEGEL: Muss er nicht doch gerade Jugendliche vor Drogen bewahren?

Böllinger: Gerade Jugendschutz kann man viel besser machen unter den Verhältnissen der Regulierung. Nur dann kann der Staat auch Verbraucherschutz gewährleisten und sicherstellen, dass keine zu gefährlichen oder verseuchten Drogen auf den Markt kommen. Das Gefährlichste bei Heroin ist ja die Überdosierung - und die entsteht erst durch die Prohibition: Wenn Süchtige wüssten, welche Reinheit ihr Heroin hat, dann würden sie sich nicht versehentlich totspritzen.

SPIEGEL: Viele Länder haben in den letzten Jahren ihre Cannabispolitik liberalisiert. Was steckt dahinter?

Böllinger:
Es gibt diesen Trend in der westlichen Welt zu Aufklärung und Modernisierung. Man verschließt die Augen nicht mehr vor wissenschaftlichen Erkenntnissen. Gerade in den umliegenden Ländern, den Niederlanden, Polen, der Tschechei, der Schweiz ist die Einsicht gewachsen: Der Krieg gegen Drogen ist verloren.

SPIEGEL:
Und in Deutschland?

Böllinger: Bisher prallt diese Einsicht an Deutschland ab. Das liegt auch an einer Scham: Man hat jahrelang etwas vertreten, was nicht stimmte. Die Grünen, die Linkspartei und die FDP sind jetzt aufgewacht. Auch in der SPD, so ist mein Eindruck, bröckelt es jetzt. Viele Leute machen im Augenblick erstmalig die Augen auf. Die allermeisten haben sich noch nicht damit befasst und haben die Unlogik des Systems bisher nicht wahrgenommen. Die jahrelange Indoktrination hat gewirkt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/cannabis-strafrechtler-lorenz-boellinger-fordert-legalisierung-a-1038647.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/cannabis-strafrechtler-lorenz-boellinger-fordert-legalisierung-a-1038647.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 11:20:29 Sa. 20.Juni 2015
Zitat von: Kuddel am 20:58:55 So. 14.Juni 2015
Der erste Coffee-Shop in der Kölner Innenstadt
Grasverkauf in der Kölner Innenstadt

Die Veranstaltung ist für den 3. Juli geplant. In der Lokalität ,,Zum Goldenen Bock" findet an diesem Freitag ein so genannter ,,Grasverkauf" statt. Hinter der vermeintlichen Scherzmeldung verbirgt sich ein ernsthafter Hintergrund.

Schon seit vielen Jahren fordern Aktivisten eine Legalisierung von Cannabis und seinen Varianten Marihuana und Haschisch. In jüngster Zeit erhielt dieses Thema zusätzliche Präsenz, nachdem zu Jahresbeginn die Bezirksvertretung Innenstadt mit den Stimmen der Grünen, der Linkspartei, der Piraten und der Formation ,,Deine Freunde" einem Antrag zustimmte, den Verkauf dieser Substanzen – unter Auflagen – zuzulassen (Köln Nachrichten berichtete).
http://koeln-nachrichten.de/politik/grasverkauf-in-der-koelner-innenstadt/ (http://koeln-nachrichten.de/politik/grasverkauf-in-der-koelner-innenstadt/)

Mal gucken ob der durch kommt, hoffen wir mal. Ein paar sind ja schon gescheitert
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 19:08:54 Fr. 11.September 2015
Zitat"Cannabis wird Deutschland friedlicher machen"

In vier Jahren sei Cannabis legal. Das werde Leben und Familien retten, sagt Jugendrichter Andreas Müller.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/kiffen-kriminalitaet-cannabis-legalisierung-andreas-mueller (http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/kiffen-kriminalitaet-cannabis-legalisierung-andreas-mueller)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 14:10:50 Sa. 12.September 2015
Neulich im TV einen Beitrag gesehen der deses Szenario als Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt hat, bestenfalls tauscht man Alkoholabhängige (dieses wurde wenigstens auch als Problem dargestellt) gegen Horden von hirngeschädigten Kifferzombies.
Aufklärungsgehalt gleich Null, lieber Panik schüren.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:54:42 Mo. 09.November 2015
Ich halte diese Thematik für alles andere als einen Randbereich.
Es geht darum, wer Kontrolle über Körper, Seele und Gesundheit hat. Es geht um Repression, Kontrolle und riesige Profite.
Es ist schon deprimierend, wenn es auf der einen Seite diejenigen gibt, die die Repression für den Garant für den "Schutz der Jugend" halten, und auf der anderen Seite die "Legalize it" Kampagne, die so ekelhaft von reinen Geschäftsinteressen (Hanf-Magazin, Headshops, Zubehörversand) geprägt ist.
Begriffe wie Selbstbestimmung, Freiheit und Spaß werden selten genannt.

Hier mal 2 aktuelle Meldungen zum Thema:

ZitatDrogen in den USA
Lebenslang für einmal Dealen


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2015%2F10%2F7%2F32358426%2C35767596%2CdmFlashTeaserRes%2Cpol_Sharanda2.jpg&hash=9f3d30c88310e65a0b0e9acc5e119c770e92d8fd)

Die Afroamerikanerin Sharanda Jones ist im Jahr 1999 mit Kokain erwischt worden – und sitzt seit mittlerweile 16 Jahren in Texas im Knast.

Sharanda Jones gehört zu den Tausenden von afroamerikanischen Männern und Frauen, die schon die erste Straftat ihres Lebens auf Lebenszeit ins Gefängnis gebracht. Bürgerrechtler sagen, dass das wahrscheinlich auch an der Hautfarbe liegt. Zumindest sprechen die Zahlen für einen institutionellen Rassismus im Justizwesen der USA. Von insgesamt 2,4 Millionen Häftlingen sind fast genau eine Million Afroamerikaner. Und obwohl fünf Mal mehr weiße Amerikaner zu Drogen greifen als Afroamerikaner, werden Schwarze zehn Mal häufiger wegen Drogenvergehen ins Gefängnis geschickt als Weiße. Auch müssen Afroamerikaner wegen Drogengeschichten fast so lange Haftstrafen verbüßen wie Weiße, die wegen Gewaltdelikten verurteilt wurden.
http://www.fr-online.de/politik/drogen-in-den-usa-lebenslang-fuer-einmal-dealen,1472596,32357372.html (http://www.fr-online.de/politik/drogen-in-den-usa-lebenslang-fuer-einmal-dealen,1472596,32357372.html)

Ich kann nur wiederholen: Der Krieg gegen Drogen ist in Wirklichkeit ein Krieg gegen die Armen.

ZitatMexiko legalisiert Cannabis
Freies Marihuana gegen die Mafia

In Mexiko operieren die mächtigsten Drogenkartelle der Welt. Jetzt hat der Oberste Gerichtshof den Privatkonsum von Cannabis erlaubt. Das neue Gesetz soll im Kampf gegen die Mafia helfen.


Konsum und Besitz bis zur minimalen Menge von fünf Gramm Marihuana waren bereits seit 2009 nicht mehr strafbewehrt. Aber verboten war bisher gewissermaßen alles, was im Zusammenhang mit dem Konsum steht. Das ist nun aufgehoben.

Damit ist Mexiko in Lateinamerika nach Uruguay das zweite Land, das eine weitgehende Legalisierung von Cannabis verabschiedet hat. Das kleine südamerikanische Land hat vor zwei Jahren als weltweit erster Staat Anbau und Verkauf legalisiert und sogar einen staatlich kontrollierten Handel beschlossen. Cannabis wird dort vom kommenden Jahr an durch Apotheken abgegeben. Auch die US-Bundesstaaten Alaska, Colorado, Oregon und Washington haben Konsum und Anbau von Cannabis in unterschiedlichem Maße freigegeben.

Konsum und Besitz bis zur minimalen Menge von fünf Gramm Marihuana waren bereits seit 2009 nicht mehr strafbewehrt. Aber verboten war bisher gewissermaßen alles, was im Zusammenhang mit dem Konsum steht. Das ist nun aufgehoben.

Damit ist Mexiko in Lateinamerika nach Uruguay das zweite Land, das eine weitgehende Legalisierung von Cannabis verabschiedet hat. Das kleine südamerikanische Land hat vor zwei Jahren als weltweit erster Staat Anbau und Verkauf legalisiert und sogar einen staatlich kontrollierten Handel beschlossen. Cannabis wird dort vom kommenden Jahr an durch Apotheken abgegeben. Auch die US-Bundesstaaten Alaska, Colorado, Oregon und Washington haben Konsum und Anbau von Cannabis in unterschiedlichem Maße freigegeben.

,,Wir wollen der Drogenmafia mit der Verfassungsbeschwerde das Geld entziehen, ihr wichtigstes Handwerkszeug", sagte Smart-Rechtsanwalt Francisco Torres Landa. Dieser Argumentation folgten das Oberste Gericht weitgehend: ,,Der (bisherige) Kampf gegen die Drogen hat versagt", betonte Richter José Ramón Cossio in seiner Begründung.

Mexiko brauche eine breite soziale Debatte über das Thema, forderte Cossio. Nach Berechnungen des US-Justizministeriums machen die mexikanischen Kartelle mit dem Drogenverkauf jedes Jahr und 39 Milliarden Dollar Gewinn.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/mexiko-legalisiert-cannabis-der-mafia-das-geld-entziehen/12546604-2.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/mexiko-legalisiert-cannabis-der-mafia-das-geld-entziehen/12546604-2.html)

Auch hier sollte wiederholt werden: Die Kriminalisierung des Drogenkonsums diente niemals zum Schutz der User, sie war und ist der Garant für hohe Gewinnspannen im Drogengeschäft und Rechtfertigung für einen aufgeblähten Repressionsapparat.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:44:50 Mi. 23.Dezember 2015
ZitatFischer im Recht / Drogenpolitik : Legalize it!

Nun ist sie wieder da, die schöne Zeit des Glühweins und des Champagners. Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen – über das Verbot von berauschenden Substanzen!
....

Quelle: Zeit-online (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-12/drogenpolitik-alkohol-drogen-sucht-abhaengigkeit-verbot/komplettansicht)

Ein guter Artikel zum Thema von  "Thomas Fischer ist Bundesrichter in Karlsruhe ... "
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 17:43:40 Mi. 23.Dezember 2015
ZitatProhibition ist absurd, unvernünftig, kontraproduktiv

Ich weiß nicht, wie oft man noch diese einfache Wahrheit wiederholen muß, bis die im vergangenen Jahrhundert zementierte Haltung den Drogen gegenüber ins Wanken gerät.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 08:22:16 Do. 24.Dezember 2015
Sisyphos hat es vorgemacht.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:36:16 Do. 24.Dezember 2015
Ich möchte noch einmal betonen, daß es ein Thema ist, das nicht nur Kiffer etwas angeht. Es ist weitgehend ignoriertes politisches Thema, das amerikanische Bürgerrechtler auf den Punkt gebracht haben: Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:41:45 Do. 24.Dezember 2015
Das Thema ist öffentlich ausschließlich auf Kiffer begrenzt, bei jeder Diskussion und Debatte.
Krieg gegen die Armen, daß hörst du vielleicht von einem Sozialarbeiter der schon jahrelang im Drogenmillieu arbeitet, oder von einem Wissenschaftler der die Ursachen und bestehen des Drogenkriegs erforscht.
Es interessiert nicht ernsthaft, auch eine Canabisfreigabe wir am weiterführen des Drogenkriegs nichts ernsthaft ändern, zumindest nicht auf absehbare Zeit.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 21:09:51 Do. 07.Januar 2016
! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=GV23mxxgXJg#)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:55:35 Fr. 08.Januar 2016
Ach Du Scheiße! Was sind das für angepasste Idioten?
Huhuuuuuuu, das ist verboten, buhuhuuu das dürfen wir nicht!!!
"Lasst uns in großen Gruppen irgendwo hinstellen und eine Zigarette rauchen!" " Ja, aber nur wenn die Polizei es erlaubt hat!"
Peinlicher Verein!  >:(
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 22:56:31 Fr. 08.Januar 2016
Mir ging es ehrlich gesagt nicht dabei um die Piraten, sondern um denn Galileo Beitrag.  ::)
Aber einen rauchen, kann man auch vor der Polizeiwache ohne das was passt.



Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 19:51:51 Fr. 04.März 2016
(https://pbs.twimg.com/media/Ccm7PdQXEAAcyP2.jpg)

Und der Grüne Schwabenspießer Kretschmann echauffiert sich nun darüber, daß der Drogenkonsum eines Parteikollegen Wählerstimmen kosten könnte und gleichzeitig setzt er darauf, daß seine rassistische Parteipolitik beim Wähler gern gesehen ist.

Auf diesem Niveau befindet sich die Moral von Politikern.

Dabei gingen stets Drogen und Politik Hand in Hand.
Adolf Hitler ließ sich von seinem Leibarzt Theodor Morell allerlei Substanzen spritzen, ab Herbst 1941 hat er sehr viele Steroide und Hormoninjektionen bekommen, 1944 ließ er sich Eukodal spritzen. Göring soll Morphinist gewesen sein. Pervitin war sowieso schwer angesagt.
Legale Drogen waren gesellschaftlich nie geächtet. FJ Strauß und Willi Brandt waren Alkis.
Der Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat Crystal Meth gekauft und konsumiert. Strafrechtliche Konsequenzen muss der SPD-Politiker aber nicht mehr fürchten. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen eine Geldauflage eingestellt.

Diese ganze Verlogenheit, einfach nicht auszuhalten.
Diese Bilderstrecken, Methkonsumenten vorher - nachher, von allen Medien veröffentlicht, sind der letzte Stuß. Sie sagen nichts über die Droge, sondern nur etwas über den sozialen Absturz und das zerstörte Gesundheitssystem in den USA.

Die Drogenaufklärung heutzutage bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau, wie im US Drogenaufklärungsfilm der 30er Jahre, wo jemand nach dem Konsum von Marijuana seine Mutter mit der Axt erschlug und in Stücke hackte.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 20:05:01 Fr. 04.März 2016
ZitatPervitin war sowieso schwer angesagt.
Und völlig Legal! Ich glaube dafür brauchte man damals nichtmal ein Rezept.
CM ist aber wirklich der allerletzte Dreck!
Ein ehemaliger Bekannter von mir frisst die Scheiße und sieht genauso aus, wie die "Bilderbuch"- Methkonsumenten! Es macht massiv kaputt. Es sei denn Du hast die Kohle für einen Entzug.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 11:26:09 So. 06.März 2016
Etwas zum schmunzeln
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F24791335jp.png&hash=3924ec9af78a405c2bb3177c9ff69f9d62c07ffd)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:33:26 Di. 19.April 2016
Neuerdings hört man öfter eine Kritik an der unumstößlichen Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte:

ZitatMehr als ein halbes Jahrhundert haben die Vereinten Nationen im Kampf gegen Heroin, Kokain und Crystal Meth auf scharfe Verbote gesetzt. Nun wächst die Einsicht: Sie bringen nichts - im Gegenteil.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/drogenmarkt-der-krieg-ist-verloren-1.2955267 (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/drogenmarkt-der-krieg-ist-verloren-1.2955267)

Danke BGS für den Hinweis. Ich hatte den falschen Link eingefügt. Ist nun korrigiert.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 21:29:38 Di. 19.April 2016
In dem Artikel wird kein Wort zu Drogen gesagt. Die Band ist mir persönlich unbekannt. Wo ist da "Drogenpolitik"?

MfG

BGS
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 13:17:59 Mi. 20.April 2016
Drogen kann man nicht erschießen

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=ceymlI6TOr8#)

Quelle: Arte (http://www.arte.tv/guide/de/055130-000-A/drogen-kann-man-nicht-erschiessen)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 21:22:29 Mo. 02.Mai 2016
ZitatDrogenkonsum
Bezirke fordern Fixerstuben

   

  • Der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Josef Mederer (CSU), stellt sich gegen den Kurs seiner Partei in Sachen Drogen.
  • Er fordert Fixerstuben, die "eine Überlebenshilfe für eine kleine Gruppe von schwer suchtkranken Menschen" seien.
  • Gesundheitsministerin Melanie Huml lehnt Drogenkonsumräume ab.
   
Von Dietrich Mittler

314 Drogentote gab es im Freistaat im vergangenen Jahr, und das Sterben setzt sich fort. Vor wenigen Wochen erst wurden im mittelfränkischen Gunzenhausen zwei Süchtige tot neben ihren Drogenutensilien aufgefunden.

Aus Sicht der bayerischen Bezirke sollten nun endlich in den Ballungszentren des Freistaats sogenannte Drogenkonsumräume zumindest als Versuchsprojekte gestattet werden. "Es ist höchste Zeit zu handeln", sagte Josef Mederer, der Präsident des Bayerischen Bezirketags am Montag.

Nicht minder deutlich hat sich Mederer (CSU) bereits in der Bayerischen Staatszeitung zu Wort gemeldet - mit Aussagen, die absolut konträr zur offiziellen Linie der Staatsregierung stehen. Der Bezirketagspräsident betonte darin: Bei den geforderten Drogenkonsumräumen gehe es "schließlich nicht darum, irgendwelche rechtsfreien Räume für heroinabhängige Personen" zu schaffen. "Vielmehr sind diese Einrichtungen eine Überlebenshilfe für eine kleine Gruppe von schwer suchtkranken Menschen", schrieb der oberbayerische Politiker in seinem Leitartikel.
...
http://www.sueddeutsche.de/bayern/streit-in-der-csu-bezirke-fordern-fixerstuben-1.2976781 (http://www.sueddeutsche.de/bayern/streit-in-der-csu-bezirke-fordern-fixerstuben-1.2976781)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 10:25:54 Sa. 14.Mai 2016
Cannabis auf Rezept für 2017 geplant
http://hanfjournal.de/2016/05/04/cannabis-auf-rezept-fuer-2017-geplant/ (http://hanfjournal.de/2016/05/04/cannabis-auf-rezept-fuer-2017-geplant/)
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/080/1808034.pdf (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/080/1808034.pdf)
Ganz ehrlich da scheitern doch 90% der Grower schon am Sachkunde nachweiß nach 15§ AMG.  kotz
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:59:11 Sa. 14.Mai 2016
ZitatGanz ehrlich da scheitern doch 90% der Grower schon am Sachkunde nachweiß nach 15§ AMG.
Naja, 90% der WBK- Inhaber würden wohl auch am Sachkundenachweis scheitern. Interessiert aber auch niemanden! So what?  ^-^
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 08:20:54 Do. 21.Juli 2016
ZitatSt. Pauli
Wie in alten Zeiten

Mit einer Großrazzia wollte die Hamburger Polizei am Montag auf St. Pauli Drogendealer dingfest machen. In der alternativen Szene vom Kiez kam das nicht so gut an.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg.zeit.de%2Fhamburg%2Fpolitik-wirtschaft%2F2016-07%2Fdemo-st-pauli%2Fwide__250x141&hash=5bf2c05f196efa80e725de1e6ea2196677e760be)

"Schluss mit den rassistischen Kontrollen!", rufen die Demonstranten, als der Zug von der Reeperbahn in die Hein-Hoyer-Straße biegt. Fast eine Stunde lang hatten sich rund 750 Menschen am Dienstagabend im Schatten der Davidwache auf St. Pauli versammelt, bis die Polizei die Spontandemonstration genehmigte. Hier der Kordon von Polizisten in schwarzer Montur, flankiert von Polizeipferden und Wasserwerfern, die am Eingang der Reeperbahn stehen, dort die ebenfalls meist schwarz gewandeten Demonstranten, mit T-Shirts auf denen "Refugees Welcome" oder "Niemand muss Bulle sein" steht.

Es ist ein Bild wie aus alten Tagen, als man "St. Pauli" und "Hafenstraßenhäuser" noch in einem Atemzug sagte.

Anlass für den Aufzug ist eine Großrazzia der Hamburger Polizei, die tatsächlich etwas an die Zeit erinnerte, als St. Pauli noch der Schauplatz von Straßenkämpfen um die ehemals besetzten Häuser war. Am Montag gegen 19 Uhr hatte die Polizei mit Einsatzfahrzeugen und 260 Beamten ein Areal an der Hafenstraße abgeriegelt, gleichzeitig drangen oben an der Bernhard-Nocht-Straße Polizisten in das Erdgeschoss des Wohnprojekts Plan B ein.

"Mehrere Dutzend vermummte Beamt_innen bedrohten Bewohner_innen und andere anwesende Personen in einer unserer Wohnungen teilweise mit vorgehaltener Schusswaffe, nachdem diese dazu aufgefordert wurden, sich mit erhobenen Händen zu zeigen", heißt es in einem Protestschreiben, das die Bewohner des alternativen Wohnprojekts am Montag veröffentlichten. Gleichzeitig hätten die Polizisten den Garten des Hauses verwüstet und das unverschlossene Tor zum Hinterhof eingerissen.

Es geht – mutmaßlich – um eine Kleindealerszene, die sich seit über zwei Jahrzehnten um die ehemals besetzten Hafenstraßenhäuser etabliert hat. Die jungen afrikanischen Männer, die hier herumstehen, verkaufen Marihuana und Kokain in kleinen Mengen. Kleine Fische – in einer allerdings wachsenden Szene. Seit zwei Jahren hat sich der Straßenverkauf auf St. Pauli über den Stadtteil ausgebreitet.

Der Durchsuchungsbefehl, den die Polizei den Plan-B-Bewohnern vorlegte, ist über zwei Monate alt, der Vorfall, auf den er sich bezieht, datiert vom 12. April. Beamte der neu gegründeten Taskforce zur Bekämpfung des Drogenhandels auf St. Pauli hatten seinerzeit "nach Veräußerung einer Kleinmenge Marihuana" einen Mann kontrollieren wollen, dieser habe sich über den Hinterhof in das Haus des Plan-B-Wohnprojektes zurückgezogen. "Es ist zu vermuten, dass die Durchsuchung zum Auffinden von Gegenständen führen wird, die als Beweismittel für das Verfahren in Betracht kommen", heißt es in dem Papier.

Die Vermutung hat sich nicht bestätigt: Die Polizisten fanden keine Drogen in den Räumen des Wohnprojektes. Sie hätten sich laut Justus Rieder, Sprecher des Wohnprojekts, auch keine große Mühe gegeben. Drogen fanden die Polizisten nur bei den 34 Männern, die sie im Umfeld der Hafenstraße kontrollierten und vorläufig festnahmen: 91 Gramm Marihuana und 9 Kügelchen Kokain. Die festgenommenen Männer wurden später wieder freigelassen.

Die Polizei möchte zur Verhältnismäßigkeit dieses "Schwerpunkteinsatzes zur Drogenbekämpfung" nicht viel sagen. Man müsse noch die Berichtslage anschauen, erklärte Polizeisprecher Holger Vehren. Auch dazu, dass der Einsatz zwei Monate nach dem richterlichen Durchsuchungsbeschluss stattgefunden hat, will Vehren keine Details nennen. Keinesfalls richtig sei allerdings, dass unter den 260 Polizisten am Montagabend auch eine Anti-Terror-Einheit gewesen sei, wie in den sozialen Medien kolportiert wurde. Es habe sich um eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit gehandelt: "Das ist ganz normal, dass die dabei sind", so Vehren.

"Das dient der Einschüchterung", findet dagegen Plan-B-Sprecher Rieder. An der Fassade hängt ein Transparent, das die "rassistischen Kontrollen" anprangert – so sieht man das tendenziell im Plan B und auch in den benachbarten Hafenstraßenhäusern. Die Kontrollen der Polizei, die sich auf die afrikanische Dealerszene konzentriert, hält man für Rassismus, weil sie aus schwarzen Menschen per se Verdächtige machten.

"Drogenhandel ist ein umstrittenes Thema hier im Haus", sagt Rieder, "aber wir sind uns einig darin, dass Repression und Militarisierung nicht der richtige Weg sind, damit umzugehen." Für die Polizei heißt das: Wenn sie in der Bernhard-Nocht-Straße mutmaßliche Dealer kontrolliert, kommen aus Hafenstraße, Plan-B oder einem der Szenelokale oft Anwohner und protestieren lautstark, rufen Anwälte an und provozieren kleine Menschenaufläufe.

In der Innenbehörde gibt man sich mit Auskünften zur Großrazzia ebenfalls verschlossen. Innensenator Andy Grote, der jahrelang für den Distrikt St. Pauli in der Bürgerschaft saß und dem ein eher entspanntes Verhältnis zum alternativen Kiez nachgesagt wird, hat sich erst vor Kurzem in der ZEIT zur Vertreibung der Drogendealer bekannt: "Unser Ziel ist es, die Szene in ihrer Massivität und Präsenz deutlich zu reduzieren."

Behördensprecher Frank Reschreiter bestätigt, dass der Innensenator bei größeren Einsätzen vorab immer informiert werde. "Man kann sich immer über Größe und Ablauf solcher Einsätze streiten", so der Sprecher. "Aber dieses Geschäft obliegt der Polizei. Der Senator sieht keinen Anlass, das zu kommentieren."
http://blog.zeit.de/hamburg/wie-in-alten-zeiten/ (http://blog.zeit.de/hamburg/wie-in-alten-zeiten/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:01:38 Di. 26.Juli 2016
ZitatNach Drogenrazzia
Proteste vor der Wohnung von Innensenator Andy Grote

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg.abendblatt.de%2Fimg%2Fhamburg%2Fcrop207902887%2F0710937423-w820-cv3_2-q85%2FIMG-5637.jpg&hash=1203c93533590af838f2c6004181e2e3950c982f)

Linke wirft der Polizei "bürgerkriegsähnlichen Einsatz" vor. Rückendeckung für die Polizei kommt von Ex-Kiezgröße Kalle Schwensen.


Hamburg. Nach einer Drogen-Razzia auf St.Pauli eskaliert ein Streit zwischen der Bürgerschaftsfraktion der Hamburger Linken und der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Die Fronten sind völlig verhärtet. Der DPolG-Landesvorsitzende und CDU-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft Joachim Lenders spricht von Beleidigung der gesamten Hamburger Polizei und fordert von Christiane Schneider, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, sogar eine Entschuldigung.

Anlass für den Hader ist eine Drogen-Razzia an der Hafenstraße. Bereitschaftspolizisten hatten dort am Montag in einem Haus einen Durchsuchungsbeschluss vollstreckt – es gab Hinweise, dass in dem Hinterhof des Hauses mit Drogen gedealt wird. 34 Personen wurden dabei festgenommen und 50 Tütchen mit Marihuana, insgesamt 91 Gramm, und neun Gramm Kokain beschlagnahmt. Weil nur Afrikaner festgenommen worden waren, sprach die linke Szene von "rassistischen Kontrollen". Hunderte Menschen gingen dagegen am Montag und Dienstag auf die Straße.

Auch am Mittwochabend demonstrierten bis zu 150 Menschen auf St. Pauli gegen die ihrer Meinung nach überzogene Härte des Einsatzes. Die Protestler trommelten nach einem im Netz kursierenden Aufruf auf Töpfen und Pfannen in der Umgebung der Wohnung von Innensenator Andy Grote (SPD). Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort, die Kundgebung verlief friedlich. Und Grote selbst bekam nur indirekt Wind von der Aktion und den Sprechchören "Andy Grote raus aus St. Pauli" oder "Stoppt die rassistischen Kontrollen" - er kehrte erst danach gegen Mitternacht nachhause.

Schneider: "Bürgerkriegsähnlicher Einsatz"

Die scharfe Kritik der Linken-Abgeordneten Schneider, die auch Bürgerschaftsvizepräsidentin ist, ließ nicht lange auf sich warten. "Der Einsatz einer mit Maschinenpistolen bewaffneten und vermummten Sondereinheit steht in keinem Verhältnis zum Anlass, dem Verdacht des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz", so Schneider. Die Politikerin sprach von einem "bürgerkriegsähnlichen Einsatz" und bezog sich auch auf die Anwohner der Hafenstraße, die "der Polizei bei ihrem Vorgehen gegen die Dealerszene seit langem Rassismus vorwerfen". Zudem forderte Schneider eine Stellungnahme von Grote. Der "unverhältnismäßige Polizeieinsatz" könne "gegebenfalls in einer Sondersitzung des Innenausschusses" thematisiert werden.(...)
http://www.abendblatt.de/hamburg/polizeimeldungen/article207914885/Proteste-vor-der-Wohnung-von-Innensenator-Andy-Grote.html (http://www.abendblatt.de/hamburg/polizeimeldungen/article207914885/Proteste-vor-der-Wohnung-von-Innensenator-Andy-Grote.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:46:48 Di. 26.Juli 2016
ZitatBei der Durchsuchung fand die Polizei keine Drogen. Warum korrigiert die Staatsanwaltschaft nicht gegenteilige Berichte?
http://www.taz.de/Durchsuchung-in-der-St-Pauli-Hafenstrasse/ (http://www.taz.de/Durchsuchung-in-der-St-Pauli-Hafenstrasse/)!5321457/
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 14:43:03 Di. 26.Juli 2016
So wie am 1.Mai die Revolotionäre Demo zum Schluss "großräumig"
eingekesselt wurde, finden auch überzogene Einsätze gegen Kleindealer
statt.

Oh, ist das gruselig und erinnert sehr an Barnabas Schill Zeiten..  >:(
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:46:40 Di. 26.Juli 2016
Olaf Scholz unterscheidet sich nicht wirklich von Schill.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:16:42 Mi. 27.Juli 2016
ZitatDie Demonstrationen vor dem Haus des Innensenators sind unanständig
http://www.abendblatt.de/meinung/article207931601/Proteste-gegen-Polizei-ohne-Gewinner.html (http://www.abendblatt.de/meinung/article207931601/Proteste-gegen-Polizei-ohne-Gewinner.html)


           (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smileygarden.de%2Fsmilie%2FTanzen%2Fsmileygarden_happy_011.gif&hash=1a1b0ea87b5c2f6f2f004c360344e65d757f743f)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:26:25 Mi. 27.Juli 2016
ZitatDann machen die Krach, jeden Abend, seit Tagen schon.
Wo bleibt die GSG9?
Ach was, die Luftwaffe muss kommen oder am besten die bayrische Marieneflotte!!  (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smiley-paradies.de%2Fsmileys%2Fgefuehle%2Fgefuehle_0119.gif&hash=d9312720f6e8f26716d520e3735d5af757e7b890)

Ich wette, das der Schreiberling ein Nachbar ist!!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:47:48 Fr. 29.Juli 2016
WAR ON DRUGS IS WAR ON THE POOR

Oft wurde gesagt, wie politisch Drogenpolitik ist.
Es wird weiter über Leichen gegangen.

ZitatImmer mehr Drogentote, verschwendete Milliarden für die wirkungslose und sogar kontraproduktive Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten, anhaltend hoher Tabak- und Alkoholkonsum: drei Beispiele für die Folgen verfehlter Drogenpolitik. Wirksame Gegenmaßnahmen sind längst bekannt und erprobt, werden jedoch nicht umgesetzt. Die Bundesregierung und ihre Drogenbeauftragte lehnen selbst eine Überprüfung des Betäubungsmittelgesetzes ab. Die Herausgeber des Alternativen Drogen- und Suchtberichtes fragen deshalb: Wie kann Deutschland in Zukunft eine wissenschaftlich fundierte Drogenpolitik sicherstellen?

Auch in diesem Jahr ist ein Alternativer Drogen- und Suchtbericht dringend notwendig. Weder die Bundesregierung noch ihre Drogenbeauftragte geben auf die brennenden Herausforderungen in der Drogenpolitik zeitgemäße und wissenschaftlich fundierte Antworten. Auf viele Fragen antworten sie sogar überhaupt nicht. Dabei könnte die Politik durchaus Rahmenbedingungen schaffen, die individuelle und gesellschaftliche Schäden, die durch Drogenkonsum entstehen, erheblich reduzieren würden. Stattdessen zementieren sie denn Stillstand. Da Drogenpolitik immer unmittelbar das Leben und die Gesundheit von Menschen und damit ihre fundamentalen Rechte betrifft, ist diese Untätigkeit in keiner Weise akzeptabel.
http://blogs.taz.de/drogerie/2016/06/06/alternativer-drogen-und-suchtbericht-2016/ (http://blogs.taz.de/drogerie/2016/06/06/alternativer-drogen-und-suchtbericht-2016/)

Der alternative Drogenbericht bleibt lesenswert!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 17:31:52 So. 04.September 2016
ZitatDrogenpolitik ist Gesundheitspolitik
Von Dr. med. Bernd Hontschik

Die Abgabe von Cannabis an kranke Menschen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Der zweite Schritt einer vernünftigen Drogenpolitik wäre die völlige Freigabe.



Noch vor zwanzig Jahren wurde ich in meiner chirurgischen Praxis in der Frankfurter Innenstadt regelmäßig, fast täglich aufgesucht von düsteren, ausgemergelten Gestalten, die im Stehen zu schlafen schienen, die meisten von ihnen HIV-positiv. Sie hatten Spritzenabszesse, Wundinfektionen und andere Verletzungen in übelstem Zustand, wie man sie sonst nur in Lehrbüchern der Kriegschirurgie findet.

Sie ließen sich ohne Betäubung und fast ohne Schmerzreaktion operieren. Schlagartig ein Ende hatte dieser Horror, als der schwarz-grüne Magistrat der Stadt Frankfurt ein Programm beschloss, das seiner Zeit weit voraus war: Druckräume wurden eingerichtet. Junkies erhielten dort sterile Spritzen, die Kanülen mussten nicht länger mehrfach und von mehreren Personen benutzt werden, was sehr zur Verbreitung von Aids beigetragen hatte. Das war ein großer, erster Schritt zur öffentlichen Anerkennung der Drogensucht als Krankheit.

Dem folgten die Methadonprogramme, bei denen mit Hilfe dieses Drogen-Ersatzstoffes noch mehr Ruhe in die Szene gebracht und ein Weg aus der Drogensucht und Beschaffungskriminalität ermöglicht werden sollte. Aber es war eben nur ein Ersatzstoff, und der sogenannte ,,Beikonsum" von harten Drogen war gang und gäbe.
ZitatZur Person

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2016%2F3%2F15%2F34090954%2C37658239%2CmobileWap%2Ch%2C45%2Cw%2C60%2CBernd_hontschik.jpg&hash=52219861654ac868aab16a7de52bddd75e55942b)
Dr. med. Bernd Hontschik, geboren 1952 in Graz, ist Chirurg und Publizist. Bis 1991 war er Oberarzt am Klinikum Frankfurt-Höchst, bis 2015 in seiner chirurgischen Praxis in der Frankfurter Innenstadt tätig. Seine Doktorarbeit über unnötige Blinddarmoperationen erregte Aufsehen. Er ist u.a. Herausgeber der Taschenbuchreihe ,,medizinHuman" im Suhrkamp Verlag, die er 2006 mit dem Bestseller ,,Körper, Seele, Mensch" eröffnete.

Vor sieben Jahren hatte dann der deutsche Bundestag endlich ein Einsehen und modifizierte – unter Aufhebung des Fraktionszwanges – das Betäubungsmittelgesetz. Seitdem erhalten diese unheilbar drogenabhängigen Menschen das Diamorphin, also ein synthetisches, sauberes und dosierbares Rauschgift, auf Rezept verabreicht unter strengsten Kontrollen und eingebettet in engmaschige Beobachtungsprogramme. Frankfurt und seine schwarz-grüne Stadtregierung hatten jahrelang um diese Gesetzesänderung gekämpft, sich zeitweise sogar am Rande der Legalität bewegt.

Das alles ist heute eine Selbstverständlichkeit, als wäre es noch nie anders gewesen. Heute geht der Streit um die sogenannten weichen Drogen.
An der Droge Alkohol ist nichts ,,weich"

Die weiche Droge Nummer eins ist frei verkäuflich und wird überall und selbstverständlich genossen. Diese Droge ist nicht geächtet, auch wenn sie abhängig machen, soziales Leben zerstören und Menschen in den Ruin treiben kann. Das ist der Alkohol. An dieser Droge ist nichts ,,weich": Die Zahl zerstörter Existenzen durch die Alkoholkrankheit ist um ein Vielfaches höher als die der Drogenabhängigen.

Auch die Droge Nummer zwei ist frei verkäuflich, obwohl sie abhängig macht und Krebs verursacht. Allerdings wird sie mehr und mehr geächtet, und ihr Konsum ist in deutlichem Rückgang begriffen. Ihre Konsumenten müssen inzwischen überall mit Gegenwind rechnen. Das sind die Zigaretten.

Gestritten wird hauptsächlich um die Droge Nummer drei, das Haschisch, das Cannabis, genauer: das Tetrahydrocannabiol. Diese Droge ist hilfreich für kranke Menschen, weil sie schmerzlindernd und krampflösend wirkt. Ansonsten ist sie unter Jugendlichen und bei Partygängern – schon seit meiner Jugend – weit verbreitet, obwohl Besitz und Handel strafrechtlich verfolgt werden. Das hat allerdings noch keinen Kiffer davon abgehalten, sich den Stoff zu besorgen.

Der erste Schritt einer vernünftigen Drogenpolitik wäre also die Abgabe an kranke Menschen, eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Der zweite Schritt wäre die völlige Freigabe, nicht um noch mehr Kiffer zu produzieren, sondern um das Dealen auszutrocknen, denn auf dem Schwarzmarkt ist alles gestreckt und mit unbekannten Substanzen versetzt, die allesamt gefährlicher sind als das eigentliche Cannabis.

Im Hessischen Landtag hat in dieser Woche die FDP eine schrittweise Legalisierung von Cannabis gefordert und beantragt. Abgelehnt hat das, sogar auch die Abgabe an Schwerstkranke, die schwarz-grüne Landesregierung!

So feige, so verkommen, so angepasst wird man also, wenn man an der Macht ist – und bleiben will.
http://www.fr-online.de/panorama/cannabis-drogenpolitik-ist-gesundheitspolitik,1472782,34703912.html (http://www.fr-online.de/panorama/cannabis-drogenpolitik-ist-gesundheitspolitik,1472782,34703912.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:13:56 So. 06.November 2016
ZitatVox Pop
Das Milliardengeschäft mit Cannabis

Quelle: Arte (http://www.arte.tv/guide/de/068399-008-A/vox-pop)

http://arte.gl-systemhaus.de/am/tvguide/SAT/068399-008-A_HQ_1_VA_02572674_MP4-800_AMM-Tvguide.mp4 (http://arte.gl-systemhaus.de/am/tvguide/SAT/068399-008-A_HQ_1_VA_02572674_MP4-800_AMM-Tvguide.mp4)

Erst das Thema VW (https://www.chefduzen.de/index.php?topic=327891.0), etwa ab Minute 6:15 dann Thema Cannabis.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 20:11:57 Sa. 17.Dezember 2016
Es geht ja wohl drogentechnisch die Wutz ab...

ZitatDie Soziologin Shannon Monnat zeigt, dass Trump in jenen Wahlbezirken besonders gut abschnitt, in denen viele Weiße süchtig nach Heroin und Schmerzmitteln sind. Diese befinden sich in ländlichen Regionen in West Virginia, Kentucky oder Indiana (hier dominieren die Republikaner seit langem). Doch die Drogen-Epidemie wütet auch in Ohio, Pennsylvania und Michigan, wo Obama zwei Mal siegen konnte und Hillary Clinton nun unterlag.

Um das beängstigende Ausmaß des Drogenproblems zu begreifen, helfen einige Zahlen.

    2015 starben erstmals mehr US-Amerikaner an einer Überdosis Heroin, als mit Schusswaffen ermordet wurden. Laut der Gesundheitsbehörde CDC tötete Heroin 12 989 Menschen, ein Anstieg von etwa 2000 Opfern. Die Zahl der erschossenen Mordopfer lag bei 12 979 (mehr Details hier). An natürlichen Opiaten wie Hydrocodon und Oxycodon, die in Schmerzmitteln verwendet werden, starben etwa 12 000 Menschen; fast 10 000 weitere wurden durch synthetisch hergestellte Opiate getötet. Insgesamt starben durch Opiate 33 000 Amerikaner.

    Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten ist die Lebenserwartung in den USA gesunken: Hatte ein Neugeborenes 2014 im Durchschnitt 78,9 Lebensjahre vor sich, waren es 2015 nur noch 78,8 Lebensjahre, wie das CDC mitteilte.

    Ende 2015 schockierte eine Studie zweier Princeton-Ökonomen, wonach immer mehr weiße US-Amerikaner mit niedrigem Bildungsstand häufig mit etwa 50 Jahren sterben - wegen Drogensucht, Alkoholmissbrauch und Suizid. Die Forscherin Anne Case spricht von deaths of despair - also von "Tod aus Verzeiflung". Von Afroamerikanern und Latinos werden dagegen immer mehr Menschen älter als 54 (Details hier).

    Im vergangenen Jahrzehnt sind knapp 400 000 Amerikaner an einer Überdosis (Drogen oder Schmerzmittel) gestorben - so viele US-Soldaten starben im Zweiten Weltkrieg. Seit 2006 begingen weitere 400 000 Selbstmord und eine Viertelmillion starb in Folge von Alkoholismus.

Egal ob in Indiana, Missouri, New Hampshire oder Pennsylvania: Während des Wahlkampfs waren oft Aussagen wie jene von Bob Hirsch zu hören. Früher habe es in seinem Heimatort Fabriken und gute Jobs gegeben, doch heute sehe es anders aus: "An den Ecken verkaufen die Dealer Heroin und die Teenager konsumieren das. Nirgends sterben mehr junge Männer an einer Überdosis als in Pennsylvania."

Interessant sind jedoch zwei Punkte: Die Schmerzmittel-Epidemie ist ein typisches Beispiel für einen Kapitalismus, in der ein Unternehmen die Gewinne privatisiert und die sozialen Folgen auf die Gesellschaft (und das staatliche Gesundheitssystem) abwälzt.

Seit Mitte der Neunziger verschrieben viele Ärzte Patienten, die über Knie- oder Rückenschmerzen klagten, das Medikament OxyContin, das Oxycodon enthält. Dieses Opioid wirkt wie Heroin und macht Patienten süchtig. Laxe staatliche Aufsicht führte dazu, dass Ärzte die Gefahr von OxyContin lange ignorierten: Der Hersteller Purdue behauptete, dass "weniger als ein Prozent" der Patienten abhängig würden.

2007 gestand Purdue vor Gericht ein, "Patienten, Ärzte und Aufsichtsbehörden" über die Risiken belogen zu haben, und zahlte 600 Millionen Dollar Strafe. Die Sackler-Familie, der Purdue gehört, wird vom Forbes Magazine übrigens auf Platz 19 in der Liste der reichsten US-Familien geführt: mit einem Vermögen von 13 Milliarden Dollar.

In den Folgejahren verkauften Rentner die Schmerzmittel oft weiter - an Junkies, die nach dem "Hillbilly Heroin" gierten.

Und momentan haben viele (Ex-)Süchtige keine Chance auf einen Job, weil Drogentests Teil der Bewerbung sind.
http://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-wo-amerikas-drogen-epidemie-wuetet-setzt-man-auf-trump-1.3289058 (http://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-wo-amerikas-drogen-epidemie-wuetet-setzt-man-auf-trump-1.3289058)

Zitat Kanadas Westen steckt im Drogen-Albtraum

Tatsächlich ist die Zahl der Drogentoten enorm gestiegen - in ganz British Columbia. Allein in den ersten zehn Monaten des Jahres starben dort bereits 622 Menschen an Drogen - es ist die höchste Zahl der vergangenen 30 Jahre - mithin seit Erfassen der Statistik. Zum Vergleich: 2015 lag die Zahl noch bei 510 Menschen, im Jahr davor bei 370. Im laufenden Jahr könnten mehr als 750 Menschen an Drogenmissbrauch sterben, befürchten Experten nach Angaben der Zeitung Globe and Mail. Bislang gingen in diesem Jahr 60 Prozent der Fälle auf einen Missbrauch von Fentanyl zurück.

Zunehmend wird wohl auch das noch gefährlichere Carfentanyl verwendet. Normalerweise wird es genutzt, um Wildtiere zu betäuben, weil die Wirkung bereits nach Sekunden eintritt.

Kanada und das Nachbarland USA kämpfen seit einigen Monaten gegen den rasant steigenden Missbrauch von Fentanyl. Fentanyl macht stark abhängig und soll einhundert Mal stärker sein als Morphium. In der Medizin wird es als Schmerzmittel eingesetzt. Nur zwei Milligramm pures Fentanyl - das entspricht etwa vier Salzkörnchen - können für einen Erwachsenen tödlich sein.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/betaeubungsmittel-kanadas-westen-steckt-im-drogen-albtraum-1.3299448 (http://www.sueddeutsche.de/panorama/betaeubungsmittel-kanadas-westen-steckt-im-drogen-albtraum-1.3299448)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 15:32:22 Do. 19.Januar 2017
ZitatBeschluss des Bundestags
Cannabis auf Rezept künftig erlaubt
....
....
Keine Ausnahmegenehmigungen mehr nötig
....

Quelle: tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html)

Geht doch!

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:52:15 Do. 19.Januar 2017
Keine Zeit...ich muss zum Arzt! (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smiley-paradies.de%2Fsmileys%2Frauchend%2Frauchend_0035.gif&hash=a0805d49f20915b340b3252102719d51163d07db)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:29:21 Do. 19.Januar 2017
Dealer mit Doktortitel, hahaha.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:46:05 Do. 19.Januar 2017
Nee, der Dealer ist ja eigentlich der Apotheker! ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 19:30:56 Do. 19.Januar 2017
Egal, hauptsache dir geht es besser.  ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 07:10:49 Fr. 20.Januar 2017
Dem Apotheker auch! Peace Yeaa!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 12:55:18 Sa. 21.Januar 2017
Oh yeah..

Endlich findet sich ein politisch und praxisorientierter Weg, das THC unter
medizinischen Gesichtspunkten in D auch zum Einsatz kommt.
Daher die Krankenkassen die Kosten (noch) nicht übernimmt, wird das
Kraut in der Apotheke teurer ausfallen, wie bei anderen.

Mal davon abgesehen, das bei Kiffern immer noch gern mit Kanonen auf
Spatzen gejagt wird, finde ich das sehr gut, das ein Doc nun gegenüber
seines Patienten "anders" entscheiden kann, ihn zu helfen.

Bei Schmerzen im Gedärm, Multiple Sklerose, Krebs soll das Zeug ja
Wunder wirken..
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: rebelflori am 13:14:02 Sa. 21.Januar 2017
Zitat von: Onkel Tom am 12:55:18 Sa. 21.Januar 2017
Daher die Krankenkassen die Kosten (noch) nicht übernimmt, wird das
Kraut in der Apotheke teurer ausfallen, wie bei anderen.
Habe gelesen das man das kostenlos bekommt, wenn man an einer Studie dran teilnehmen tut.

Genaues findet man hier, habe gerade aber keine Lust zu suchen.
https://hanfjournal.de/nachrichten/politik/
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 13:44:30 Sa. 21.Januar 2017
ZitatDer Bundestag hat einstimmig die Freigabe von Cannabis als Medizin auf Rezept beschlossen. Ärzte können damit schwerkranken Patienten künftig Cannabis verschreiben, wenn diese etwa unter chronischen Schmerzen und Übelkeit infolge von Krebstherapien leiden. Die Krankenkassen müssen die Therapie dann bezahlen. (https://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: tleary am 14:18:32 Di. 31.Januar 2017
Zitat von: Troll am 13:44:30 Sa. 21.Januar 2017
ZitatDer Bundestag hat einstimmig die Freigabe von Cannabis als Medizin auf Rezept beschlossen. Ärzte können damit schwerkranken Patienten künftig Cannabis verschreiben, wenn diese etwa unter chronischen Schmerzen und Übelkeit infolge von Krebstherapien leiden. (https://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html)
Aber das ist wieder 'mal typisch für die Parlamentarier: Erst wenn du schon halb tot bist, bekommst das Zeugs umsonst auf Rezept. Bringt demjenigen dann auch nur noch ein paar schöne Stunden, bevor er in den Sarg wandert.
Mal davon abgesehen: Es gab bestimmt schon etliche tausend Tote in Deutschland, die an einer Überdosis Heroin elend verreckt sind, nur weil dieses nicht legalisiert ist, und man als Abhängiger die Qualität des illegalen Dopes deshalb nicht abschätzen konnte. Ein wirklich richtiger Schritt wäre somit die Legalisierung ALLER Drogen, auch der harten. Aber ob wir das noch erleben dürfen? - Wohl eher nicht.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 15:02:10 Di. 31.Januar 2017
@tleary

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, nicht mehr und nicht weniger. Kein Mensch behauptet damit wäre der politische Umgang mit Drogen in bester Ordnung.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:13:25 Mo. 20.Februar 2017
ZitatPhilippinen
Proteste gegen den "Anti-Drogen-Krieg"

Auf den Philippinen haben Tausende von Menschen gegen den "Anti-Drogen-Krieg" der Regierung von Präsident Duterte protestiert. Seit dessen Amtsantritt starben bereits mehr als 6000 Menschen bei sogenannten "außergerichtlichen Tötungen".


(https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/proteste-121~_v-modPremium.jpg)

Zehntausende Katholiken haben in Manila gegen den "Anti-Drogen-Krieg" der philippinischen Regierung und die geplante Wiedereinführung der Todesstrafe protestiert. Zu der Massenkundgebung hatte die Bischofskonferenz des mehrheitlich katholischen Landes aufgerufen. Die Demonstration begann noch vor der Morgendämmerung, zu einem Zeitpunkt, an dem nach Angaben von Erzbischof Socrates Villegas die meisten Opfer von Dutertes Politik auf den Straßen gefunden werden. "Wir können nicht lehren, dass Töten falsch ist, indem wir diejenigen umbringen, die töten", erklärte er.

Präsident Rodrigo Duterte verteidigte dagegen sein Vorgehen gegen Drogenkriminelle. Dieses sei "im Großen und Ganzen erfolgreich", sagte er bei dem Besuch einer Militärakademie. Das Problem sei aber komplexer, als er ursprünglich gedacht habe. "Zum Schutz der Bürger, nicht zur gesellschaftlichen Kontrolle," benötige er deshalb auch die Hilfe des Militärs.

"Wir müssen Stellung beziehen"

An der bislang größten Protestkundgebung gegen Dutertes Kampf gegen die Drogenkriminalität beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren rund 20.000 Menschen, die Polizei sprach von 10.000 Demonstranten. "Wir müssen Stellung beziehen. Dies ist eine Art Machtdemonstration der Gläubigen gegen außergerichtliche Tötungen", sagte Manilas Bischof Broderick Pabillo am Rande der Demonstration. Erzbischof Luis Tagle, der höchste Kirchenträger der Philippinen, sprach in einer Rede von einer "Kultur der Gewalt", die zunehmend zur Normalität werde.

An der Kundgebung beteiligte sich auch die Senatorin Leila de Lima, eine der vehementesten Gegnerinnen Dutertes. Die Regierung erstattete am Freitag Strafanzeige gegen die ehemalige Menschenrechtskommissarin - sie soll demnach während ihrer Zeit als Justizministerin unter Präsident Benigno Aquino mit Hilfe von Häftlingen einen Drogenschmugglerring geleitet haben. De Lima, die in den Vorwürfen einen Versuch der Regierung sieht, sie zum Schweigen zu bringen, rechnet mit ihrer baldigen Festnahme. Dennoch habe sie sich aus "Solidarität" zur Teilnahme an der Demonstration entschlossen: "Solange ich kann, werde ich kämpfen", sagte sie.

Staatlich verordnete Gewalt

Duterte hatte nach seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen unbarmherzigen "Krieg" gegen die Drogenkriminalität angeordnet. Seitdem wurden mehr als 6000 Menschen getötet, viele von ihnen wurden Opfer sogenannter außergerichtlicher Tötungen. Lange hatte die katholische Kirche als eine der ältesten und mächtigsten Institutionen des Landes zu Dutertes Kampagne geschwiegen. Doch angesichts der rapide steigenden Zahl der Opfer setzt sie sich seit Ende des vergangenen Jahres zunehmend für ein Ende der staatlich verordneten Gewalt ein.
https://www.tagesschau.de/ausland/philippinen-drogenkrieg-101.html (https://www.tagesschau.de/ausland/philippinen-drogenkrieg-101.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 15:46:43 Mo. 20.Februar 2017
Die Todesstrafe gehört weltweit abgeschafft.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 19:16:47 Mo. 20.Februar 2017
Zitat von: counselor am 15:46:43 Mo. 20.Februar 2017
Die Todesstrafe gehört weltweit abgeschafft.

Ja, aber

"Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten."
Bertolt Brecht

Nicht vergessen, es gehört meistens mehr zu einer einzelnen Forderung, Kinderarbeit, Prostitution, Sklaverei und so vieles mehr, das Elend endet längst nicht mit einem isoliertem Verbot.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:26:57 So. 26.Februar 2017
ZitatProteste in Manila gegen Dutertes tödliche Anti-Drogen-Politik

Nach der Verhaftung der philippinischen Senatorin Leila de Lima sind tausende Menschen gegen die blutige Anti-Drogen-Politik von Präsident Rodrigo Duterte auf die Straße gegangen.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimage.stern.de%2F7343384%2F16x9-512-288%2Ffc6bd8c003c80753d5cecbab50abf7bb%2FdI%2F25--demonstranten-warnen-vor-rueckfall-in-die-diktatur---64bf1b7d866e8a76.jpg&hash=90a5a4e0a07148d69adb0c5780e1dd4d0051a4e1)

Nach der Verhaftung der philippinischen Senatorin Leila de Lima sind tausende Menschen gegen die blutige Anti-Drogen-Politik von Präsident Rodrigo Duterte auf die Straße gegangen. Die Demonstranten versammelten sich am Samstag vor dem Polizeipräsidium in der Hauptstadt Manila, wo die prominente Duterte-Kritikerin seit Freitag in Haft sitzt.

Gegen de Lima war am Donnerstag Haftbefehl erlassen worden. Ihr wird vorgeworfen, als Justizministerin unter dem ehemaligen Präsidenten Benigno Aquino in einen Drogenhändlerring verwickelt gewesen zu sein. De Lima ist eine entschiedene Gegnerin von Dutertes Anti-Drogen-Politik und kritisierte ihn schon während dessen Zeit als Bürgermeister der Stadt Davao, wo er Todesschwadronen geduldet oder sogar befehligt haben soll, die mehr als tausend Menschen getötet haben sollen. De Limas Unterstützer vermuten nun, dass die Senatorin mit erfundenen Vorwürfen zum Schweigen gebracht werden soll.

Duterte sorgt wegen seines harten Vorgehens im Anti-Drogen-Kampf immer wieder für Entsetzen. Nach seinem Amtsantritt im Juni 2016 hatte er einen unbarmherzigen "Krieg" gegen die Drogenkriminalität angeordnet. Seitdem wurden in den Philippinen mehr als 6500 Menschen getötet, viele von ihnen wurden auf offener Straße oder bei Razzien erschossen.

Die Demonstranten warnten bei ihren Protesten, die am 31. Jahrestag des siegreichen Volksaufstands gegen den Diktator Ferdinand Marcos stattfanden, auch vor einem Rückfall in die Diktatur. "Wir warnen unser Volk vor der Gefahr durch den aufkommenden Faschismus", sagte Bonifacio Ilagan, der eine der Protestaktionen vor dem Polizeipräsidium anführte. Dutertes Feldzug gegen die Drogenkriminalität führe bereits zu einer "Kultur der Straflosigkeit", sagte der Dramatiker, der einen Demonstrationszug anführte und während der Marcos-Diktatur in den 70er Jahren in Polizeihaft gefoltert worden war.

Dutertes Vorgänger Aquino, der an der Spitze eines weiteren Protestzugs mit etwa 2000 Demonstranten lief, solidarisierte sich in einer Rede mit de Lima. Er verwahrte sich gegen Äußerungen von Duterte-Sprechern über eine Verschwörung zur Destabilisierung des Präsidenten. "Wie könnten wir eine Destabilisierung vorantreiben, wenn wir in Wirklichkeit unsere Unterstützung anbieten", sagte er.

Am Heldenfriedhof in Manila, wo der 1989 auf Hawaii gestorbene Marcos im vergangenen November fast drei Jahrzehnte nach seinem Tod beigesetzt worden war, gab es eine weitere Demonstration. "Exhumiert ihn", riefen die Marcos-Gegner, die von der Polizei am Eingangstor des Friedhofs gestoppt wurden.

Duterte, der enge Verbindungen zur Familie Marcos unterhält, hatte nach seinem Amtsantritt im Juni die Beisetzung vorangetrieben, die zuvor am Widerstand früherer Staatschefs gescheitert war. Marcos werden schwere Menschenrechtsverletzungen und Korruption zur Last gelegt.

Eine weitere Protestaktion gegen Dutertes blutige Law-and-Order-Politik unterband die Polizei ebenfalls. Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, wurden die rund hundert Demonstranten mit Wasserwerfern auseinander getrieben.

Hunderte Duterte-Anhänger fanden sich unterdessen in einem Park der Hauptstadt ein, wo sie später eine nächtliche Kundgebung abhalten wollten. Auf einem ihrer Banner war zu lesen: "Ja zum Frieden - nein zur Destabilisierung", ein anderes war unterschrieben mit "Freunde von Bongbong Marcos" - der Sohn des Diktators, Ferdinand junior.
http://www.stern.de/news/proteste-in-manila-gegen-dutertes-toedliche-anti-drogen-politik-7343632.html (http://www.stern.de/news/proteste-in-manila-gegen-dutertes-toedliche-anti-drogen-politik-7343632.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: admin am 10:04:37 Do. 23.März 2017
Als wir mit ein paar Leuten vor 30 Jahren vorgeschlagen haben, daß man lieber qualitativ hochwertiges Heroin ausgeben sollte, als die weitaus problematischeren Ersatzmedikamente, wurden wir angeguckt, als wären wir völlig bekloppt, auch von Leuten aus der linken/linksradikalen Szene.

Heute hat es sich in der Praxis bewährt genau das zu tun:
Zitat Frankfurt-Ostend
,,Mein Körper braucht das"

In der Substitutionsambulanz Grüne Straße im Frankfurter Ostend erhalten Schwerstabhängige bis zu drei Mal täglich Heroin. Außer der medizinischen gehört auch eine psychosoziale Betreuung zum Angebot.


Mit Neugierde fing für Eva M. die Sucht  an. ,,Ich wollte es einmal ausprobieren", sagt die 56-Jährige. Es, das Heroin. Den ersten Kontakt zu Drogen hatte sie im Alter von 13, 14 Jahren. Damals hätten in der Schule viele gekifft. Das Heroin kam später. Dabei habe sie nie Drogen genommen, um Probleme zu verdrängen, sagt Eva M. ,,Für mich war das immer just for fun." Doch mit Spaß habe der Konsum schon lange nichts mehr zu tun. ,,Das ist nur noch Gewohnheit. Mein Körper braucht das."

Seit gut sechs Jahren besucht Eva M. die Substitutionsambulanz Grüne Straße. Seit 2003 wird in der Einrichtung Diamorphin (Heroin) an Schwerstabhängige ausgegeben. Das Programm richtet sich an Süchtige ab 23 Jahren, die wenigstens fünf Jahre opiatabhängig sind und mindestens zwei erfolglose Therapien hinter sich haben. Die Frankfurter Einrichtung sei die größte von zehn, die es Deutschland gibt, sagt Leiter Dietmar Paul. Hervorgegangen ist sie aus einem bundesweiten Medikamentenversuch. Etwa 30 Mitarbeiter arbeiten im Ostend. Eva M. ist eine von derzeit etwa 110 Patienten.

Seit etwa 32 Jahren ist sie heroinabhängig. Mehrfach habe sie Cleanphasen gehabt, etwa als sie mit ihrem Sohn schwanger war. ,,Da hatte ich einen richtigen Grund, da ist es mir leicht gefallen." Mittlerweile schaffe sie es nicht mehr, ohne Heroin zu leben. ,,Ich denke, das nehme ich mit ins Grab." Sie hält kurz inne, überlegt. Dann sagt sie: ,,Das ist aber nicht so schlimm." Andere Menschen schluckten Herztabletten, ,,ich muss Heroin nehmen, um zu funktionieren".

Unter ärztlicher Aufsicht könne sich die Patienten in der Grüne Straße 2-4 täglich bis zu drei Mal Diamorphin spritzen. Die Höhe der Dosis und die Häufigkeit der Vergabe sind an die individuellen Bedürfnisse angepasst, erklärt Leiter Dietmar Paul. Bevor sie sich eine Spritze setzen, werden sie getestet, ob sie Alkohol im Blut haben. Für Eva M. ist das kein Thema. In ihrer Familie habe es Alkoholiker gegeben, ,,das ist nichts für mich". Dass sie dennoch selbst süchtig geworden ist – sie zuckt mit den Schultern.

Im Schnitt besuchen die Abhängigen die Einrichtung 53 Monate lang, das Durchschnittsalter liege bei 45 Jahren, sagt Dietmar Paul. Eine Abstinenz sei zwar wünschenswert. Doch vor allem für ältere Patienten, die bereits seit Jahrzehnten abhängig sind, sei es kein Ziel. Das Verabreichen von Diamorphin sei ,,das Mittel der letzten Wahl".

Außer der medizinischen gehört auch eine psychosoziale Betreuung nebst Sozialberatung zum Angebot der Einrichtung. Finanziert wird das Ganze von der Stadt Frankfurt. Die Patienten erhalten Hilfe in alltäglichen Dingen, sagt Dietmar Paul. Vor diesem Hintergrund wird derzeit im Keller der Ambulanz eine Küche eingebaut, in der die Suchtkranken künftig gemeinsam kochen und essen können. Eine eigene Band haben einige Patienten bereits ins Leben gerufen.

Eva M. ist nicht dabei, auch wenn sie  so gut wie keinen Kontakt zu Nicht-Abhängigen hat. ,,90 Prozent kommen aus dem Drogenmilieu. Ich wünschte, das wäre nicht so." Derzeit habe sie Arbeit beim Zeitungsprojekt JuBAZ der Integrativen Drogenhilfe gefunden. Zusätzlich habe sie Anspruch auf eine kleine Rente. Insgesamt habe sie 17 Jahre lang gearbeitet. Die 56-Jährige hatte einst eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau gemacht. In einer Spedition habe sie gearbeitet, später in einer Werbeagentur. Damals habe sie ein Doppelleben geführt. Niemand habe gewusst, dass sie heroinabhängig ist. ,,Das ist 1A gelaufen, nie aufgefallen." Auch vor ihrem Sohn habe sie ihre Sucht versteckt.

Für Eva M. ist die Grüne Straße ,,genau das richtige". Obwohl die Einrichtung kein Diamorphin mit nach Hause gebe. Jetzt sei sie spritzenfrei, sagt sie, außerhalb der Ambulanz benötige sie also kein Besteck mehr. ,,Das habe ich vorher nie geschafft".
http://www.fr.de/frankfurt/stadtteile/frankfurt-ost/frankfurt-ostend-mein-koerper-braucht-das-a-1245051 (http://www.fr.de/frankfurt/stadtteile/frankfurt-ost/frankfurt-ostend-mein-koerper-braucht-das-a-1245051)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:51:50 Fr. 14.April 2017
ZitatKanada will kleine Mengen Cannabis erlauben

Das Land wäre damit das zweite nach Uruguay, das den Konsum von Cannabis zum Genuss erlaubt.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/kanada-kanada-will-kleine-mengen-cannabis-erlauben-1.3463947 (http://www.sueddeutsche.de/panorama/kanada-kanada-will-kleine-mengen-cannabis-erlauben-1.3463947)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 17:22:29 Mi. 26.Juli 2017
Ein etwas älterer Artikel, durchaus unterhaltsam...

ZitatVeganer und Drogen
Hört erst mal auf zu koksen!


Am schlimmsten ergeht es Mexiko: 70 000 Tote im Drogenkrieg seit 2006, zwischen 50 000 und 100 000 Menschen werden vermisst, rund 230 000 Menschen sind wegen der Gewalt im Drogenkrieg auf der Flucht.

Und du regst dich vollgekokst über die inhumane Behandlung von Tieren auf?
http://www.tagesspiegel.de/berlin/veganer-und-drogen-hoert-erst-mal-auf-zu-koksen/11943180.html (http://www.tagesspiegel.de/berlin/veganer-und-drogen-hoert-erst-mal-auf-zu-koksen/11943180.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:59:50 Mi. 26.Juli 2017
Die Bigotterie dieser Hipster- Spinner fand ich schon immer zum kotzen!
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 21:12:25 Mi. 16.August 2017
ZitatPolizeigewalt auf den Philippinen
Zahlreiche Tote bei Drogenrazzien

Seit Monaten geht der philippinische Präsident Duterte brutal gegen mutmaßliche Drogenhändler vor. Allein am Montag kamen dabei 32 Menschen ums Leben.
http://www.taz.de/Polizei-auf-den-Philippinen/ (http://www.taz.de/Polizei-auf-den-Philippinen/)!5439856/
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:19:19 Mi. 16.August 2017
Link gefixt: http://www.taz.de/Polizei-auf-den-Philippinen/!5439856/ (http://www.taz.de/Polizei-auf-den-Philippinen/!5439856/)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:35:41 Mo. 05.Februar 2018
ZitatKriminalbeamte für Ende des Cannabis-Verbots
Schluss mit dem Cannabis-Verbot: Mit dieser Forderung meldet sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter zu Wort. Die bisherige Regel sei "willkürlich erfolgt" und "nicht zielführend", so der Vorsitzende.
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-143.html (http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-143.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 23:42:36 Mo. 05.Februar 2018
Macht ja auch kein Spaß, kleine Kiffer zu jagen und jeden Mikrokniebel
eintüten, archivieren und dokomentieren zu müssen. Viel Rauch um nichts.

Das schnöde Einsatzgähnen haben die Ziwis wohl satt oder ist da doch.. ?  ::) ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 09:42:02 Di. 06.Februar 2018
OT:

+++ Alles tanzt nach seiner Pfeife: Indianerhäuptling hat das beste Gras +++ (http://www.der-postillon.com/2018/02/newsticker-1155.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:05:07 Di. 20.Februar 2018
Drogen als Waffe gegen soziale/politische Bewegungen.
Dies Thema wurde in den 70ern/80ern oft diskutiert. Heute ist es selten Thema.

ZitatTürkei: Kampf gegen die Drogen

In der Türkei versucht der Staat die linken und revolutionären Vierteln mit Degeneration abzuschwächen und zu depolitisieren. Wobei diese Methode nicht neu ist. Gegen die "Black Panther"-Bewegung in den USA beispielsweise wurden "Drogen und Alkokol" als Waffen eingesetzt. Im Baskenland und Irland wurden die Drogen direkt von staatlicher Seite verteilt, um den Widerstand zu vereiteln. Die neokolonialen Länder befinden sich mehr oder weniger alle in dieser Situation.


In der Türkei versucht der Staat die linken und revolutionären Vierteln mit Degeneration abzuschwächen und zu depolitisieren. Wobei diese Methode nicht neu ist. Gegen die "Black Panther"-Bewegung in den USA beispielsweise wurden "Drogen und Alkokol" als Waffen eingesetzt. Im Baskenland und Irland wurden die Drogen direkt von staatlicher Seite verteilt, um den Widerstand zu vereiteln. Die neokolonialen Länder befinden sich mehr oder weniger alle in dieser Situation. Das möchte man auch in der Türkei umsetzen, in Form von Drogen und Prostitution. In Lateinamerika, wo früher Guerillakämpfe ausgetragen wurden, werden die Drogenkartelle und Mafiabanden vom Imperialismus und Oligarchien organisiert. Ziel ist es möglicherweise aufkeimende Widerstands-Potenziale zu ersticken. Beim Thema Drogenkonsum, das auch in der europäischen Linken kontrovers diskutiert wird, hat die Volksfront einen ziemlich eindeutigen Standpunkt. Sie kämpft gegen die Drogenabhängigkeit. Dieser Kampf ist keineswegs neu. Seit Jahren schon führt die Volksfront Kampagnen ,,gegen Drogen, Degeneration und Prostitution" durch. Im linken Armenviertel Gülsuyu Gülensu sind die Revolutionäre stark verankert. Die vom Staat beschützten und unterstützten Drogenbanden terrorisieren seit einiger Zeit die Menschen im Gülsuyu-Viertel. Sie erpressten Schutzgelder von den Kleinhändlern, drohten ihnen und schossen sie an, wenn diese sich weigerten. 9 Personen wurden vor Hasan Ferit´s Tod mit Schußwaffen verletzt. Neben Schutzgeldern verkauften sie unter dem Schutz der Polizei Drogen. Die Bevölkerung in diesem Viertel war höchst beunruhigt um ihre Kinder und kämpften dagegen. Der erst 21-jährige Hasan Ferit Gedik war einer der Aktivsten. Man kannte ihn und seinen Kampf gegen die Drogenkriminalität.

Hasan Ferit Gedik wurde ermordet


Am 29. September 2013 gab es im Viertel eine Demonstration gegen Drogen und die Drogenbanden. Zu diesem Zeitpunkt wurde Hasan Ferit Gedik von einer Schußwaffe mit langem Lauf getroffen. Er bekam 4 Kopfschüsse ab, wurdeingesamt von 6 Kugeln getroffen. Ein weiteres Mitglied der Volksfront, Gökhan Aktas, wurde ebenfalls durch einen Kopfschuss getötet. Während einer Demonstration werden mitten in Istanbul 3 Personen angeschossen. Die Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Während Hasan Ferit Gedik um sein Leben kämpfte, war die Polizei darum bemüht, das wichtigste ,,Beweismaterial", sein blutiges Hemd, verschwinden zu lassen. Selbst diese Handlung legt eindringlich offen, wer die Täter von Hasan Ferit Gedik sind. Nicht weiter verwunderlich war, dass die Banden danach noch zwei weitere Personen angeschossen haben. Parallel dazu gab es Razzien von der Polizei. Im Krankenhaus verlor Hasan Ferit Gedik sein Leben.

Die Polizei hatte nicht einmal vor der Gedenkfeier Respekt

Hasan Ferit Gedik wurde, bevor er im Gazi-Friedhof begraben wurde, zur Waschung ins Cemhaus in Kücükarmutlu gebracht. Am 1. Oktober 2013 wollte seine Familie am Tatort, bevor er begraben wird, in Gülsuyu eine kleine Gedenkfeier durchführen. Aber der Staat hat das verboten. In Kücükarmutlu wurden alle Ein- und Ausfahrten versperrt. Es wurde kein Fahrzeug von Kücükarmutlu nach Gülsuyu reingelassen. Die mörderische AKP-Regierung schrieb den Menschen sogar vor, wie sie ihre Toten zu begraben hatten. Das haben die GenossInnen und die Familie von Hasan Ferit Gedik nicht hingenommen. Die Polizei konnte ihnen nicht vorschreiben, wie sie ihre Beisetzung zu machen hatten. Sie machten in Kücükarmutlu vor dem Cemhaus, 3 Tage und 3 Nächte lang, unter strömendem Regen eine Sitzblockade. Schließlich musste der Staat nachgeben.

Der Leichnam wurde nach Gülsuyu und hinterher zum Friedhof in Gazi gebracht


Gegen Mittag zog man von Armutlu nach Gülsuyu. Auf den Straßen von Gülsuyu war ein Meer von Menschen. Sie begrüssten ihren Gefallenen Hasan Ferit Gedik mit dem Banner ,,Hasan Ferit Gedik ist unsterblich". Sein Großvater Mustafa Meray hielt eine Trauerrede ab, welche die Menschen bewegte und gleichzeitig ein Aufruf zum Kampf gegen den Staat war. ,,Mein Enkel ist in Armutlu geboren. In Armutlu ist er zur Sonne geworden und von Gülsuyu aus wird die ganze Türkei erleuchtet. Mein Enkel war ein großartiger Revolutionär. Dafür hat er gekämpft. Nun wird dieser Kampf von Tausenden, Zehntausenden Ferits weitergeführt werden." Der Leichnam wurde von Gülsuyu nach Gazi transportiert. Die Menge rief wütende und entschlossene Parolen wie ,,Die Banden werden zur Rechenschaft gezogen", ,,Hasan Ferit Gedik ist unsterblich", ,,Wir sind das Volk, wir sind im Recht, wir werden siegen". Am Friedhof in Gazi wurde Hasan Ferit Gedik´s Leichnam von Zehntausenden Menschen empfangen. Die wütende Menge rief Parolen. Hasan Ferit Gedik lebte nun in den Köpfen, in den Herzen und in den Kämpfen der Menschen weiter. Die Millizen der Cephe (DHKC) sorgen für die Sicherheit der Menschen.

Cephe war entschlossen zu verhindern, dass es auch bei der Beisetzung zu weiteren Vorfällen durch die Banden kommt. Um einem neuen Bandenangriff vorzubeugen, haben rotmaskierte und bewaffnete Millizen der Cephe gegen die Mafia und Polizei den Schutz der Menschen in die eigene Hand genommen. Das hat in der Presse und in sozialen Medien hohe Wellen geschlagen. Die bürgerliche Presse fragte sich iritiert ,,Wie kann der Staat denn so etwas bloß zulassen"? Die Bevölkerung empfing ihre bewaffneten Kräfte mit grosser Begeisterung. Die Fädenzieher, welche hinter den Banden stecken: Agaoglu, Albayrak Warum beschützt die Polizei die Banden so offensichtlich? Warum werden die Menschen in Gülsuyu dermaßen terrorisiert?


Die Antwort lautet: Gentrifizierung. Wie viele andere Armenviertel auch, wurde Gülsuyu 2004 zu einem Gentrifizierungs-Viertel erklärt. Denn Baugiganten wie Agaoglu und Albayrak wollen den mittellosen Menschen ihre Wohnungen wegnehmen. Um genau zu sein, möchte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auf der einen Seite wollen sie dort ihre Wohnkomplexe, Villen usw. bauen. Auf der anderen Seite den Einfluss der Revolutionäre in diesen Vierteln unterbinden.

Demonstrationen zur Solidarisie-rung mit Hasan Ferit Gedik gegen die Drogenbanden halten an

Nachdem Hasan Ferit Gedik auf einer Demonstration von den Drogenbanden erschossen wurde, führten die Menschen in vielen Städten der Türkei Demonstrationen durch: Hatay, Eskisehir, Dersim, Balikesir, Denizli, Samsun, Izmir, Mersin. In der Türkei wird traditionell nach dem 40. Tag des Ablebens eines Menschen, ein ,,Trauermahl" verteilt. An diesem beteiligten sich am 17. November 2013 700 Menschen. Sie verlangten Rechenschaft für seinen Tod. Am 1. Dezember wurde in Gazi eine Demonstration gegen ,,die Degenerierung" durchgeführt. Erst wurde das Grab von Hasan Ferit Gedik besucht. Danach folgte eine Demonstration mit einer Beteiligung von 5000 Personen. Während der gesamten Demonstration rief die Menge: ,,Hasan Ferit Gedik ist unsterblich", ,,Die Banden werden zur Rechenschaft gezogen".


Die Angriffe der Banden halten während der Demonstrationen an

• Am 11. Januar 2014 haben die Banden erneut die Volksfront angegriffen, in die Luft ge-schossen. Am 12. Januar 2014 gab es eine Demonstration dagegen. Als die Volksfront die Wohnung dieses Bandenmitgliedes aufsuchen wollte, hielt die Polizei vor der Wohnung Wache.

• 14. Januar 2014, diesmal wurden feige Schüsse in Cayan abgefeuert. 2 Angehörige der Volksfront wurden schwer verletzt. Als Reaktion verlas man am 15. Januar 2014 eine Presseerklärung und hielt anschließend eine Demonstration ab. Im Gazi-Viertel wurden 2 Panzerfahrzeuge und 2 Wasserwerfer verbrannt.

• 17. Januar 2014: Der Verein in Cayan wurde von der Polizei gestürmt. Als Reaktion darauf fand zuerst eine Demonstration statt. In den Abendstunden ließen maskierte Anhänger der Front Feuerwerkskörper in die Luft fliegen, nachdem die Straßen versperrt wurden. Die Aktion begann erst mit 30 und weitete sich mit der Beteiligung der BewohnerInnen auf 250 Personen aus. Die Cephe versperrte die Hinterstraßen, damit die Polizei nicht reinkonnte. Die Barrikaden, welche an der Hauptstraße errichtet wurden, zündeten sie an. Die mörderische Polizei der AKP musste sich aufgrund des Widerstandes aus dem Viertel zurückziehen.

• Am 20. Januar 2014 kesselte die mörderische Polizei der AKP das Viertel gegen 21:30 Uhr mit 7 Panzerfahrzeugen und vielen Anti-Terror-Einheiten ein. In diesem Viertel hatte die Volksfront weiträumig gegen Drogen plakatiert. Seckin Ertas von der Volksfront wurde von 7 Panzerfahrzeugen umzingelt und gewaltvoll unter Anwendung der Folter festgenommen. Das sollte vereitelt werden. Die Menschen schnitten der Polizei an einem speziellen Punkt den Weg ab und entrissen Seckin aus den Händen der Polizei.


Tausende demonstrierten gegen Drogen


• 1. Dezember 2013: Die Volksfront strömte aus allen Richtungen zum Gazi-Viertel, wo Hasan Ferit beerdigt ist. Nachdem ihn 5.000 Menschen an seinem Grab besuchten, hielten sie eine Demonstration gegen Drogen ab.

• 12. Januar 2014 Kücükarmutlu: 1.500 Menschen beteiligten sich an der Aktion. Nach der Demonstration wurde ein Feuer entzündet und darum herum Halay getanzt.

• 26. Januar 2014 Okmeydani: Tausende demonstrierten gegen Drogen.

• 17. Februar 2014: 4.000 Menschen demonstrierten gegen Drogen und forderten Rechenschaft für den Mord an Hasan Ferit Gedik.

• 27. Juli 2014: Tausende Menschen gingen auf die Straße, um auf den Prozess gegen seine Mörder am 14. August 2014 aufmerksam zu machen und zur Mobilisierung von 1 Million Menschen vor das Gerichtsgebäude aufzurufen.Bei vielen Demonstrationen wurden die TeilnehmerInnen von den Millizen der Cephe beschützt.

Das Hasan Ferit Gedik-Zentrum zum Kampf und zur Befreiung gegen die Drogenabhängigkeit wurde eröffnet

(https://de.indymedia.org/sites/default/files/styles/medium/public/2018/02/24837.jpg?itok=u_V3ga7a)

Im Armenviertel Gazi wurde am 13. Juli 2014 ein Zentrum zum Kampf und Befreiung von Drogen eröffnet, dass den Namen von Hasan Ferit Gedik trägt. Die ÄrztInnen und PsychologInnen arbeiten dort ehrenamtlich. Der Psychiater Ilker Kücükparlak sagte folgendes zum Zweck des Zentrums: ,,Es ist schwierig mit den Drogen aufzuhören. Aber noch schwieriger ist es davon dauerhaft fern zu bleiben. Nachdem eine Person mit den Drogen begonnen hat, verliert sie viele Dinge. Am meisten Selbstvertrauen. Der einzige Ausweg aus der Abhängigkeit ist die Chance auf einen völligen Neuanfang im Leben. Das ist leider in den meisten Fällen nicht möglich. Und genau das wollen wir erreichen. Wir werden dafür sorgen, dass sie Selbstvertrauen bekommen. Ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter äußerte zur Arbeitsmethodik des Therapie-Zentrums: ,,Die Therapie-Methoden hier unterscheiden sich erheblich von jenen der staatlichen Krankenhäuser. Natürlich wird es auch medizinische Behandlung geben. Unsere Ärzte werden medizinisch alles Notwendige tun. Aber die wichtigste Schule ist das Leben selbst. Hier werden viele Dienstleistungen angeboten. Wir werden den Jugendlichen beibringen zu maurern, zu tischlern, eine Friseurausbildung anbieten. Anfangs werden sich manche wundern, was normal ist. Warum wir so eine Ausbildung geben? Weil es nichts bringt, die Menschen nur von der Abhängigkeit zu therapieren, wenn man sie hinterher wieder auf die Straße schickt. Die Jugendlichen, die gegen ihre Drogensucht kämpfen, müssen auch lernen, ihr Leben zu meistern und sich selbst versorgen zu können. Es werden auch weitere Zentren in Kücükarmutlu und Kirac eröffnet."
https://de.indymedia.org/node/17845
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:30:09 Fr. 23.März 2018
 
ZitatOpioid-Krise
Todesstrafe für Drogenhändler – Trump will Plan zur Bekämpfung der Opioid-Krise vorstellen
Den Kampf gegen den steigenden Missbrauch von Schmerzmitteln in den USA will der US-Präsident mit größtmöglicher Abschreckung gewinnen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/opioid-krise-todesstrafe-fuer-drogenhaendler-trump-will-plan-zur-bekaempfung-der-opioid-krise-vorstellen/21085866.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/opioid-krise-todesstrafe-fuer-drogenhaendler-trump-will-plan-zur-bekaempfung-der-opioid-krise-vorstellen/21085866.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:38:18 Fr. 23.März 2018
Keine Flucht möglich, hier wird scharf geschossen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 22:12:39 Fr. 23.März 2018
Boah, wat hat der wohl für ein Kraut geraucht.. Sollte mal sein Dealer wechseln  ;D
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: tleary am 03:52:24 Di. 27.März 2018
Zitat von: Troll am 19:16:47 Mo. 20.Februar 2017
Zitat von: counselor am 15:46:43 Mo. 20.Februar 2017
Die Todesstrafe gehört weltweit abgeschafft.
Bert Brecht

Nicht vergessen, es gehört meistens mehr zu einer einzelnen Forderung, Kinderarbeit, Prostitution, Sklaverei und so vieles mehr, das Elend endet längst nicht mit einem isoliertem Verbot.
Und nicht vergessen sollte man die "humane Form" der Todesstrafe in der bürgerlichen Gesellschaft, nämlich die Haftstrafe, also der Knast. Dort wird Menschen, wenn auch nicht ganz, so doch teilweise ebenfalls ihr Leben genommen, indem ihre frei verfügbare Lebenszeit verkürzt wird. Wenn man für die Abschaffung der Todesstrafe ist, muß man konsequenterweise auch die Abschaffung der Haft als Strafe in jedem Fall mitfordern. Denn was nützt es dem Bestraften, wenn nach Abschaffung der Todesstrafe diese in eine (reale) lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt wird. Sein Leben ist ihm auch durch diese Form der Rachenahme genommen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:35:07 Di. 01.Mai 2018
Ich halte es für wichtig in Bezug auf Drogenkonsum und Drogenpolitik Klartext zu reden.

Ich bin nicht nur der Meinung, daß es ein Recht auf Rausch gibt, sondern auch ein Recht auf Sucht.
Wenn jemand süchtig oder "suchtkrank" ist, dann gehört es zu seinem guten Recht selbst darüber zu entscheiden, ob er "clean" werden will oder nicht.
Niemals sollte man Menschen deshalb kriminalisieren.

So etwas halte ich für vorbildlich:
ZitatDie Trinker vom Kreuzberger Herrenwohnheim

46 Männer, schwere Alkoholiker, leben im Herrenwohnheim in Kreuzberg und dürfen trinken, so viel sie wollen. Ihr Leben lang haben sie sich und andere enttäuscht. Doch dies ist ein wunderbarer Ort.


(https://www.tagesspiegel.de/images/heprodimagesfotos83420180428mwohnheim3_316_1_2018042517334956-jpg/21220484/3-format6001.jpg?inIsFirst=true)
Die Bewohner im Herrenwohnheim in Kreuzberg sind "austherapiert". Sie dürfen trinken, so viel sie wollen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/alkoholismus-in-berlin-die-trinker-vom-kreuzberger-herrenwohnheim/21220492.html# (https://www.tagesspiegel.de/berlin/alkoholismus-in-berlin-die-trinker-vom-kreuzberger-herrenwohnheim/21220492.html#)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: tleary am 07:47:10 Mi. 02.Mai 2018
So lange jemand sich "glücklicher" und "besser" mit Drogen fühlt, muß man ihm den Drogenkonsum bedingungs- und straflos erlauben. Wenn der Süchtige davon loskommen will, muß er Unterstützung beim Drogenentzug (immmer auf freiwilliger Basis und jederzeit sanktionsfrei von ihm beendbar) bekommen. Man sollte auch nicht vergessen, daß viele Menschen sich nur deshalb in den Drogenkonsum flüchten, weil ihr Leben für sie so trostlos und frustrierend ist. Auch Vereinsamung spielt eine große Rolle. - Das sind alles gesellschaftliche und durch das Wirtschaftssytem bedingte Ursachen.
Nicht umsonst ist gerade im sogenannten "Rust Belt" der USA die Zahl der Medikamentenabhängigen im letzten Jahrzehnt extrem angestiegen. Die Menschen dort bekamen nach der großen Finanzkrise durch Jobverlust massenhaft große finanzielle Probleme, die sie durch Flucht in Drogen zu vergessen such(t)en.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 07:59:22 Mi. 02.Mai 2018
In Nordskandinavien gibt es den Vodka Belt, grenzueberschreitend. Mit dem Gesaufe einher geht auch häufig religiöser Wahn bzw.allerlei Sektierertum. Und doch finden sich unter den Alkoholikern eine hohe Zahl sensibler, anständiger Menschen, mehr als unter den "Normalen".

MfG

BGS
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: tleary am 08:43:14 Mi. 02.Mai 2018
Mit anderen Worten: Die Verrückten sind die Normalen. Und die Normalen die eigentlich Verrückten. - Genau das habe ich schon immer vermutet! :)

Zitat von: BGS am 07:59:22 Mi. 02.Mai 2018
Und doch finden sich unter den Alkoholikern eine hohe Zahl sensibler, anständiger Menschen, mehr als unter den "Normalen".
Aber ganz im Ernst: Vor Jahren wurde bei einer Betriebsversammlung von einem Fachmann einmal über das Thema "alkoholabhänge Mitarbeiter" referiert. Der sagte dann sinngemäß, daß viele Mitarbeiter den damals Alkoholabhängigen während dessen Sucht als "netteren, unkomplizierteren Kollegen" empfunden haben, als nach dessen Entzug. Da war er dann oft aggressiv, zickig und moserte bei jedem kleinen Fehler der anderen herum. - Also, da muß was dran sein, daß Süchtige die netteren Mitmenschen sind.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:09:55 Mi. 02.Mai 2018
Es ist wohl kaum erstrebenswert oder toll, süchtig zu sein.

Wir sollten nicht vergessen, daß ein erheblicher Teil der Führungsriegen in Politik, Unterhaltungsindustrie und Wirtschaft von Alkohol und anderen Drogen abhängig ist. Dort ist es akzeptiert, bzw. es wird weggeschaut.

Repression und Kriminalisierung gilt den Armen. "War against drugs is war against the poor".

Die unvorstellbar große Welle an Opiodabhängigkeit in den USA geht zu einem Teil erst einmal von Ärzten aus.
Die Rolle der Pharmaindustrie und das Herabwirtschaften des Gesundheitssystems sind Teil des Problems.
Individuelle Probleme und gesellschaftlicher Druck gehören zu den Ursachen für verstärkten Drogengebrauch.

ENTKRIMINALISIERUNG sollte ganz oben auf dem Forderungskatalog stehen.
Es mangelt auch an Aufklärung und Hilfe.

Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: tleary am 16:18:24 Do. 03.Mai 2018
Zitat
Die Trinker vom Kreuzberger Herrenwohnheim
Die Regel ist aber schon noch bei den in der Mehrzahl von Caritas & Co. - also religiösen Sekten ;) - geführten Obdachlosenwohnheimen die "Zero Tolerance"-Politik. Wenn da einer beim Trinken im Männerwohnheim erwischt wird, verliert derjenige seinen Schlafplatz.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 20:44:35 Do. 03.Mai 2018
Jo, das Wohnheim in Kreuzberg finde ich da schon sehr fortschrittlich..
Was die Regel von Hausordnungen von "Obdachlosenwohnheimen"
angeht, kann tlearys Meinung unterstreichen..

Dumm gelaufen, wenn man beim Pott Kaffe hohlen auf dem Rückweg
eine Etage höher richtung eigenes Zimmer auf der Flurtreppe plötzlich
ein "Meskalin-Flashback" bekommt, den man sich schon lange vor der
Wohnheimzeit geworfen hat und anbei erwischt wird, wie man vor lauter
Lachen ungewollt den ganzen Kaffee verschwappt hat.

Glück gehabt, das mich keiner bemerkt hat.. Ich wäre mit Sicherheit
sofort des Hauses verwiesen worden. (Erinnerung aus den 80zigern)


Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 20:38:38 So. 12.August 2018
ZitatHeroin auf Rezept für Süchtige

Heroinsüchtige in Norwegen sollen die Droge auf Rezept erhalten können.


Die Regierung plant, die Abgabe für besonders schwer Süchtige zu testen, wie das Gesundheitsministeirum mitteilte. Ziel sei es, denjenigen Drogenabhängigen zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen, die nicht mit Hilfsprogrammen zu erreichen seien.

Norwegen hat europaweit eine der höchsten Raten von Drogentoten. Das Programm zur Ausgabe von Heroin auf Rezept soll laut Ministerium frühestens 2020 beginnen. Das norwegische Parlament hatte Ende vergangenen Jahres beschlossen, Drogen zu entkriminalisieren. Es folgte damit dem Beispiel Portugals, das diesen Schritt bereits im Jahr 2001 unternahm. Seitdem ist dort die Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen.
https://www.deutschlandfunk.de/norwegen-heroin-auf-rezept-fuer-suechtige.2850.de.html?drn:news_id=912994 (https://www.deutschlandfunk.de/norwegen-heroin-auf-rezept-fuer-suechtige.2850.de.html?drn:news_id=912994)

Ein überfälliger Schritt.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:13:34 Sa. 01.September 2018
ZitatMexikos neue Regierung will Drogen entkriminalisieren

Mexiko-Stadt. Die designierte Regierung in Mexiko unter Andrés Manuel López Obrador will eine Kehrtwende in der Drogenpolitik vollziehen. Die künftige Innenministerin Olga Sánchez Cordero kündigte in der vergangenen Woche an, sich bei den Vereinten Nationen um eine Entkriminalisierung von Rauschmitteln bemühen zu wollen. Dies betreffe zunächst Marihuana: "Es geht nicht um Legalisierung, nur um Entkriminalisierung", betonte die Politikerin, die zwei Jahrzehnte lang Richterin am Obersten Gericht war. In der Zukunft könne das auch den Mohn zur Herstellung von Heroin betreffen. In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen könnte sein Anbau "zu medizinischen Zwecken" freigegeben werden, jedoch unter strengen Auflagen.

Der Vorschlag zielt auf die Bekämpfung der organisierten Kriminalität ab. Die bisherigen Anti-Drogen-Strategien seien "zu strikt", so Sánchez Cordero. Der Schwerpunkt liege zu sehr auf der Bestrafung, dabei gelinge es den Behörden derzeit lediglich, drei bis acht Prozent der Drogen, die in Richtung Grenze zu den USA transportiert werden, zu konfiszieren. Auf der anderen Seite würden die Drogenkartelle rund 25 Milliarden US-Dollar im Jahr allein in Mexiko waschen, in den USA sei es zehnmal so viel Geld.
...
..

Quelle: amerika21 (https://amerika21.de/2018/08/211231/mexiko-drogen-entkriminalisierung)

Wieder ein umdenken.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 09:38:05 So. 02.September 2018
ZitatEntkriminalisierte Drogen
5 Gründe, warum wir die Drogenpolitik Portugals nachahmen sollten

25 Gramm Gras in der Tasche und keine Angst vor der Polizei haben müssen: Das ist Portugal. Seit 15 Jahren sind dort Drogen – weiche wie harte – entkriminalisiert. Diese Politik ist ein voller Erfolg und rettet sogar Leben.

Vor 15 Jahren, am 1. Juli 2001 hat Portugal das "Lei n.º 3 30/2000" verabschiedet. Es entkriminalisierte den Besitz von Drogen, egal, ob Cannabis, Ecstasy oder Heroin. Der Besitz von Drogen ist damit keine Straftat mehr, sondern nur noch eine Ordnungswidrigkeit - wie Falschparken. Der Besitz und Konsum von zehn Tagesrationen ist okay. Und die sind üppig berechnet: 25 Gramm Marihuana, zehn Pillen LSD oder Ecstasy, zwei Gramm Kokain, ein Gramm Heroin oder Crystal Meth - alles halb so wild. Wer mehr dabei hat, gilt allerdings als Dealer und wird nach wie vor nach dem Strafrecht behandelt.

Das Ziel ist auch in Portugal: möglichst wenig Abhängige. Wer sich mit den erlaubten Mengen erwischen lässt, muss vor einen so genannten "Ausschuss zur Bekämpfung der Drogensucht". Ein Jurist, ein Psychologe und ein Sozialarbeiter stellen fest, ob der Konsum problematisch ist. Sie klären über Gefahren auf und bieten Therapien an. Erst wer ein zweites Mal vor so einem Ausschuss landet, kann zu einem Bußgeld oder Sozialstunden verdonnert werden. Begleitet wird das Programm von Aufklärungskampagnen und Hilfe wie Spritzentausch oder Opiatsubstitutionen. Portugal hat damit ein System geschaffen, an dem wir uns aus mindestens fünf Gründen auch in Deutschland ein Beispiel nehmen sollten.

1. Weil weniger Leute Drogen nehmen

...

2. Weil weniger junge Leute Drogen nehmen

...

3. Weil die Drogenkriminalität zurückgeht

...

4. Weil weniger Leute sterben

...

5. Natürlich auch, weil ihr euch gechillt Einen im Park bauen könnt...

...

Portugal hat quasi die umfangreichste Langzeitstudie zu einem liberalen Umgang mit Drogen durchgeführt. Am Anfang gab es noch jede Menge Kritik mit den bekannten Argumenten - fünfzehn Jahre später sind positive Folgen spürbar. Fragt sich nur, wann sich die Einsicht, dass Drogen ein Gesundheitsthema und kein strafrechtliches Problem sind, auch hierzulande durchsetzt.

Quelle: BR (https://www.br.de/puls/themen/welt/drogenpolitik-portugal-102.html)

Marlene Mordtler (CSU) die deutsche Dogenbeauftragte dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=0_-1Ie9GFSo (https://www.youtube.com/watch?v=0_-1Ie9GFSo)

Das linksversiffte Portugalregime hat Gottseidank keine selbstherrlichen konservativen Betonköpfe wie in Deutschland, wir setzen dafür demnächst Zeitreisen ein und begeben uns etwa 80 Jahre zurück, wir sind so gut.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:45:16 Di. 11.September 2018
ZitatARTE Reportage
Israel: Koscher kiffen

,,Cannabis aus Israel" könnte in ein paar Jahren auf dem Weltmarkt so erfolgreich sein wie ,,Orangen aus Jaffa" – schon wegen des Know How: Seit 10 Jahren ist die medizinische Anwendung von Produkten aus Cannabis in Israel erlaubt. Der Startschuss zu einem neuen « Green Rusch » war die Liberalisierung des Konsums in den USA

Seit dem 1. Januar dieses Jahres dürfen die Menschen in sechs Bundesstaaten der USA legal Produkte aus Cannabis erwerben. Über 200 Farmen haben eine Lizenz beantragt, Cannabis anzubauen, vor allem für den Export. In Israel sind die Produktionsbedingungen ideal: Mildes Klima, eine seit Jahrzehnten hoch entwickelte Landwirtschaft und eine stete Bereitschaft zur Innovation.

Alles begann im Jahr 1964, als Professor Raphael Mechoulam an der Universität von Jerusalem die Cannabis-Pflanze wissenschaftlich untersuchte und das THC daraus extrahierte – die Substanz, die das Bewusstsein berauscht. Mit inzwischen 90 Jahren forscht der Urvater der medizinischen Anwendung des Cannabis noch immer täglich in seinem Labor. In Israel wird Cannabis bei Epilepsie verschrieben, bei Parkinson, zur Milderung der Symptome bei Krebserkrankungen und auch autistischen Kindern. Sogar die Armee hat ein Versuchs-Programm aufgestellt, um die Wirkung von Cannabis bei post-traumatischen Belastungsstörungen ihrer Soldaten zu testen. Und auch ultra-orthodoxe Rabbiner segnen das alles ab.  Einmal im Jahr treffen sich Produzenten, Wissenschaftler, Investoren und Patienten in Tel Aviv zur Cannatech, der großen internationalen Messe für alles Heilende aus Cannabis.

HTML5: https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/082000/082000/082015-000-A_EQ_0_VA_03650155_MP4-1500_AMM-PTWEB_xDsQYahWL.mp4 (https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/082000/082000/082015-000-A_EQ_0_VA_03650155_MP4-1500_AMM-PTWEB_xDsQYahWL.mp4)
Quelle: Arte (https://www.arte.tv/de/videos/082015-000-A/israel-koscher-kiffen/)

Bei meinem letzten Neurologe Besuch wollte ich neue Erkenntnisse über Cannabis-Therapie erfahren, daß mir auf die Frage hin kein Kreuz auf die Stirn gedrückt wurde um zu schauen ob ich zu brennen anfange fehlte noch, war erhellend, bisher hatte ich ihn als fortschrittlicher Eingeschätzt. Manchmal geben Reaktionen auf Fragen mehr Antworten als einem lieb sind.
Ein Armutszeugnis am anderen, es wird immer besser.

!:
Hannes Ringlstetter und Caro Matzko erläutern anschaulich, warum Kiffen in Zukunft weiterhin verboten bleiben soll.
HTML5: http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNLT6NK9HsLo6s61luK4C_2rc5H1S/_-9S/_AbH52xp9U1S/fb44c863-e347-435b-889c-f74e2db2c381_C.mp4 (http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNLT6NK9HsLo6s61luK4C_2rc5H1S/_-9S/_AbH52xp9U1S/fb44c863-e347-435b-889c-f74e2db2c381_C.mp4)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 17:04:06 So. 16.September 2018
ZitatEr ist selber Kriminalbeamter   
CSU-Politiker will bei verdecktem Ermittler Kokain kaufen   

Ein Lokalpolitiker der CSU hat seine Karriere aufs Spiel gesetzt, indem er bei einem verdeckten Ermittler Kokain kaufen wollte. Anschließend versuchte er sich auf abenteuerliche Weise aus der Affäre zu ziehen.


Für ein Gramm Kokain, das in Wirklichkeit nicht einmal existierte, hat er seinen Beruf als Kriminalbeamter aufs Spiel gesetzt – und seine politische Karriere. So gerne wollte Christian A. (42) Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Sachsen (Kreis Ansbach) werden.

Sein Blog und sein Profil in den sozialen Medien spiegeln Idylle und Erfolg wider. Familienfotos mit Blumenwiese, auf der Rutsche mit den Kindern, Begegnungen mit CSU-Politikern auf lokaler und überregionaler Ebene. Unter anderem hat er ein Foto ins Netz gestellt, das ihn mit Christine Haderthauer zeigt. Ein schlechtes Omen? Bei Christian A. ist die potenzielle Fallhöhe im politischen Getriebe nicht ganz so hoch. Aber er hat sich über Jahre hinweg im CSU-Geflecht nach oben gearbeitet. Für die Partei sitzt er im Gemeinderat, im Ortsverband ist er der Vorsitzende; dritter Bürgermeister ist er auch. Und oben drauf Verwaltungsrat der Kirchenstiftung und örtliches Vorstandsmitglied des Bauernverbands.

CSU-Politiker und Kriminalpolizist


Den beruflichen Teil seines Lebens verbringt Christian A. bei der Kriminalpolizei in Ansbach. Dort sitzt er im K1, das für Kapitalverbechen zuständig ist. Seine Aufgaben kann er momentan nicht mehr wahrnehmen, er hat sich krankschreiben lassen. Möglicherweise hat ihm das vorerst eine Suspendierung erspart.

Vor zwei Wochen wurde der Kriminalbeamte mit dem Faible für christsoziale Politik von Fahndern des Landeskriminalamts im Ansbacher Hauptbahnhof festgenommen. Er war der Darstellung der Ermittlungsbehörden zufolge einem verdeckten Fahnder auf den Leim gegangen und wollte Kokain kaufen. Unter Verdacht, Drogen zu nehmen, stand der K1-Beamte offensichtlich schon länger. Darauf weist auch der Einsatz des LKA hin, das bei Ermittlungen in den Reihen der Polizei zuständig ist.

Verdächtiger lässt sich krankschreiben - aus gutem Grund?


In den Dienst kehrte Christian A. nicht zurück. Er ließ sich, unmittelbar nachdem er verhaftet, von der Staatsanwaltschaft vernommen und wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, krankschreiben – traumatische Belastungsstörung. Wie die Sprecherin des Polizeipräsidiums erklärte, habe sein Krankheitsstatus dazu geführt, dass derzeit eine Suspendierung kein Thema sei. "Wir warten das Ergebnis der Ermittlungen ab und entscheiden über eventuelle Maßnahmen im Einzelfall."

In seiner Heimatgemeinde Sachsen braut sich erheblicher Unmut zusammen – noch weitgehend hinter vorgehaltener Hand. Dass der CSU-Ortsvorsitzende und K1-Ermittler in Personalunion jener festgenommene "Kokainkäufer" vom Bahnhof ist, hat sich längst herumgesprochen.

Christian A. selbst scheint dies nicht wahrzunehmen oder nicht wahrnehmen zu wollen. In der letzten Gemeinderatssitzung im August hätte es mancher gern gesehen, wenn er sich gegenüber seinen Gemeinderatskollegen in irgendeiner Weise geäußert hätte. Stattdessen "business as usual", danach die üblichen Auftritte, inklusive Kirchweihbesuch. Was ihm im Bekanntenkreis richtig übel genommen wird, hat aber einen ganzen anderen Grund.

Traumatische Belastung wegen eines Mordes mit dem er gar nichts zu tun hatte

Dort erzählt Christian A. in "vertraulichen" Gesprächen, die inzwischen weiträumig die Runde machen, von seinem tragischen Krankheitsbild, das ihn dienstunfähig mache. Der Schock sei es gewesen, als er die ermordeten drei Kinder und deren Mutter sah, erzählte er – und spielte damit auf ein grausiges Verbrechen in Gunzenhausen an (AZ berichtete). "Mir hat er so leid getan, als ich das gehört habe", erzählt eine Bewohnerin.

Das emotionale Mitgefühl, das Christian A. nicht nur von ihr entgegengebracht wurde, ist ins Gegenteil umgeschlagen. Wie aus Kreisen der Behörden bestätigt wird, hatte er mit dem grausigen Familiendrama in Gunzenhausen, das ihn psychisch so schwer belastet habe, gar nichts zu tun. Auch das hat sich in Sachsen schon herumgesprochen.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.er-ist-selber-kriminalbeamter-csu-politiker-will-bei-verdecktem-ermittler-kokain-kaufen.5f4d16f2-e229-4244-a158-a914470eaf58.html (https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.er-ist-selber-kriminalbeamter-csu-politiker-will-bei-verdecktem-ermittler-kokain-kaufen.5f4d16f2-e229-4244-a158-a914470eaf58.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:14:41 So. 23.September 2018
ZitatBei meinem letzten Neurologe Besuch wollte ich neue Erkenntnisse über Cannabis-Therapie erfahren, daß mir auf die Frage hin kein Kreuz auf die Stirn gedrückt wurde um zu schauen ob ich zu brennen anfange fehlte noch, war erhellend, bisher hatte ich ihn als fortschrittlicher Eingeschätzt. Manchmal geben Reaktionen auf Fragen mehr Antworten als einem lieb sind.
Ein Armutszeugnis am anderen, es wird immer besser.

Mein Nachbar hat MS und theraphiert sich schon seid Jahren selber mit Cannabis.
Als er hörte, das die Krankenkassen jetzt die Cannabis-Therapie übernehmen wollen, war er hellauf begeistert, da es eine nicht unerhebliche Kostenfrage ist.
Beim Neurologen machte er dann eine fast identische Erfahrung und ist seidem sehr ernüchtert, was das angeht und besorgt sich sein Cannabis eben auf eigene Kosten.
Sein Hauptargument für die Cannabis-Therapie ist, das sie, im Gegensatz zu den anderen Medikamenten, keine Nebenwirkungen hat.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 16:59:18 So. 23.September 2018
Keine Nebenwirkungen ist schon mal gut, dann würden mich noch die möglichen positiven Wirkungen interessieren, bei was für Symptomen wirkt es wie?
Internetsuche ist mühsam, in Deutschland Tabuthema und bei Kiffern das beste seit menschliche Nutzung des Feuers. Ich verliere da aber auch schnell die Lust zu suchen wenn es um Glaubensbullshit geht, da kommt keine befriedigende Erkenntnis raus.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 17:39:08 So. 23.September 2018
Hab da was gefunden  ;)

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-222011/cannabinoide-gegen-ms-spastik/ (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-222011/cannabinoide-gegen-ms-spastik/)

Da wird wohl auf Entkrampfung gesetzt..

Ein Bekannter von mir hatte Darmkrebs und teilweise heftige Bauchkrämpfe. Ich konnte mir das
nicht ansehen und empfahl ihm, etwas Gras zu rauchen. Er natürlich Nee, habe kein Bock auf
Drogen.. Naja, nach 10 Minuten hatte ich ihn dann doch soweit, das er eine leicht dosierte Tüte
rauchte. Was mich etwas wunderte, das seine Bauchkrämpfe soo schnell aufhörten.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 18:59:41 So. 23.September 2018
Entkrampfung bei Spastiken und Schmerzlinderung.
Der positiv medizinische Aspekt von Drogen ist leider im bzw, durch den Drogenkrieg sträflich vernachlässigt worden.

Ich glaube das ist ähnlich wie die vernachlässigte Forschung im Bereich Biolandwirtschaft, es gibt da sehr viel nachzuholen, leider muss sich unabhängige Forschung um Gelder bemühen, die mit Privat meistens Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit verliert, ein Teufelskreis. Privat (investiert) steckt halt nur Gelder in Bereiche die riesige Renditen versprechen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:02:44 Mo. 24.September 2018
Wen interessiert schon Gesundheit oder Wohlbefinden der Menschen?

Die Medien zeigen allein ein Interesse an den ökonomischen Aspekten beim Cannabishandel:
ZitatWas würde eine Freigabe für die deutsche Volkswirtschaft bedeuten? Einer Studie zufolge könnte die Staatskasse ein Milliardenplus verbuchen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-cannabis-legalisierung-koennte-milliarden-bringen-a-1224770.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-cannabis-legalisierung-koennte-milliarden-bringen-a-1224770.html)
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 15:08:31 Mo. 24.September 2018
Wenn das Medizinische dabei nicht auf der Strecke bleibt wäre die bittere Kröte zu schlucken, aber Pharma hat im Medizinbereich die Macht und eine Cannabis-Legalisierung heißt nicht automatisch eine bezahlte medizinische Cannabis-Therapie. Im medizinischen Bereich ist Cannabis eigentlich ja heute schon legalisiert, aber die Patienten müssen nach wie vor gegen Windmühlen kämpfen, die politischen Betonköpfe tun sich bei der eigenen Gesetzgebung schwer weil sie ein populistisches Resultat sind das sie eigentlich ablehnen, und des Ministers wohlfühlen steht über jedem Gesetz, auch dem selbst geschriebenen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 19:36:17 Do. 04.Oktober 2018
Der Vorteil bei medizinische Cannabis ist, das die Dosierung immer die Gleiche ist.
So wie z.B. bei Ibuprofen in jeder Tablette die Gleiche Wirkdosis ist, ist es beim med. Cannabis auch.
Außerdem ist es frei von "Zusatzstoffen" (Streckmittel), wie sie bei "Stoff" aus dubiosen Quellen vorkommt.
Grade das Problem der Dosierbarkeit ist aus medizinischem Blickwinkel nicht unbedeutend.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 10:08:03 Fr. 05.Oktober 2018
Schon, dennoch muss ich schon anfangen zu lachen wenn Schulmediziner über die tödlichen Gefahren von Naturheilmitteln warnen, da kam mal ein Artikel über Pflanze "weiß nicht mehr" die in Massen (>kg) verzehrt tödlich sein kann, in Naturheilmitteln aber nur in mg bis Gramm verwendet wird, na da möchte ich mal eine ähnliche Sichtweise auf pharmazeutische Wirkstoffe lesen, da braucht man nicht mal kg zu essen um tot umzufallen.
Nicht chemische Wirkstoffe scheinen grundsätzlich als gefährlicher bewertet zu werden, vielleicht weil der Mensch bei Beschwerden gerne unmäßig reagiert, viel hilft viel, ist aber auch schulmedizinisch weit verbreitet. Erst schießen, dann fragen.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 20:18:12 Fr. 05.Oktober 2018
Ich muss da auch lachen anhand von Drogenaufklärung durch den Lehrer..

Meine jüngere Schwester kam von der Schule, hatte Unterlagen zum Untericht
Thema Drogen, mit der sie mich austestete ob ich Ahnung zum Thema habe.
Die Kommunikation wurde turbulennt, wie es um Cannabis ging und vom Sucht-
potenzial dem Heroin gleich gestellt wurde.. (macht sofort süchtig)..

Später, in meiner Berufsausbildung bekam ich in der Berufsschule den gleichen
Müll serviert. Ich hörte nur genau zu und zum Ende sagte ich dem Lehrer etwa
folgendes : Ich finde Drogenaufklärung ok, aber hat ein großes Manko. Stellen
sie sich vor, jemand lernt hier irgendwann eine Tüte kennen und stellt nach ein
paar Tagen fest, das Cannabis doch nicht süchtig macht..
Glauben sie dann wirklich, das die wahrheiten über Heroin dann auch noch
geglaubt werden ?

Heerlicher Anblick, wie ihm die Kinnlade runter fiel.

Er hat es dann soweit korregiert, das Cannabis seelich süchtig machen kann.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 09:52:03 Sa. 06.Oktober 2018
Wer beim aufklären lügt erweist sich einen Bärendienst.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:58:48 So. 07.Oktober 2018
Zitat von: Troll am 10:08:03 Fr. 05.Oktober 2018
Schon, dennoch muss ich schon anfangen zu lachen wenn Schulmediziner über die tödlichen Gefahren von Naturheilmitteln warnen, da kam mal ein Artikel über Pflanze "weiß nicht mehr" die in Massen (>kg) verzehrt tödlich sein kann, in Naturheilmitteln aber nur in mg bis Gramm verwendet wird, na da möchte ich mal eine ähnliche Sichtweise auf pharmazeutische Wirkstoffe lesen, da braucht man nicht mal kg zu essen um tot umzufallen.
Nicht chemische Wirkstoffe scheinen grundsätzlich als gefährlicher bewertet zu werden, vielleicht weil der Mensch bei Beschwerden gerne unmäßig reagiert, viel hilft viel, ist aber auch schulmedizinisch weit verbreitet. Erst schießen, dann fragen.

Schon der alte Paracelsus wusste: ,,Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei."
Es ist eben eine Grundvorrausetzung für die Zulassung eines Medikaments, das die Wirkdosis immer gleich ist.
Aber eigentlich wäre es das Sinnvollste, wenn jeder THC- haltiges Cannabis selbst anbauen dürfte.
Titel: Re:Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:38:46 So. 07.Oktober 2018
Habe schon in Studien über die Dosisfindung gelesen, die Ärzte waren "überrascht" weil eine geringere Dosis größere Wirkung erzielte, als Laie würde man mit einer niederen Dosierung anfangen und dann langsam steigern bis zum besten Nutzen, als Laie halt, Experten machen es eben anders, Laie kann das nicht verstehen.
War glaube ich Fingolimod, jetzt Gilenya, ein Wirkstoff der aus einem Pilz gewonnen wurde, heute chemisch nachgebaut.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 14:12:56 So. 10.Februar 2019
ZitatKurze Durchsage der WHO (https://www.newsweek.com/who-recommends-rescheduling-cannabis-international-law-first-time-history-1324613):

The World Health Organization has suggested that cannabis should be downgraded, or "rescheduled," given the mounting evidence showing that the drug could prove beneficial in treating a number of health problems.

Quelle: Fefes Blog (https://blog.fefe.de/?ts=a29ed935)

Doch so schnell, ärztlich verschriebenes Cannabis über eine Apotheke zu beziehen ist trotz Zulassung mehr als ein Glücksspiel, es ist so gut wie nicht zu bekommen.
Wo war/ist das nochmal mit der Mangelwirtschaft, all Furz sind wichtige Medikamente in Deutschland nicht mehr zu bekommen, jeden Dreck gibt es hier im Überfluß aber wichtige Medikamente, die schnappt wohl die unsichtbare Hand des Marktes weg.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:24:27 Mi. 20.Februar 2019
ZitatMassive Kritik an Dutertes tödlicher Antidrogenpolitik

20.000 Tote innerhalb von drei Jahren - das ist die Bilanz des philippinischen Kriegs gegen Drogen.


Sein Kampf gegen die Drogenkriminalität hat bislang 20.000 Menschen das Leben gekostet. Wenn es nach Rodrigo Duterte geht, dem philippinischen Präsidenten, dann ist das erst der Anfang seines Kriegs gegen Drogen. ,,Adolf Hitler hat drei Millionen (sic!) Juden massakriert. Nun, wir haben drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten", sagte er 2016. Wer Zweifel daran hatte, dass er's ernst meint, den belehrte der philippinische Außenminister jetzt eines Schlechteren. ,,Ich sage Ihnen etwas: Ich habe das selber schon gesagt, bevor er es gesagt hat", sagte Teodore L. Locsin Jr.. und lehnte im Gespräch mit der ARD am Rande der Botschaftseröffnung in Berlin eine Entschuldigung oder Distanzierung ab: ,,So hat er sich ausgedrückt. Seine Politik hat allen Umfragen nach größeres Vertrauen geschaffen. Warum sollten wir das aufgeben?"

Niels Annen (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, sagte dem Tagesspiegel, jeder Vergleich der einzigartigen Gräueltaten des Holocaust verbiete sich. Unabhängig davon gelte: "Die mit dem sogenannten Krieg gegen Drogen zusammenhängenden Tötungen sind völlig inakzeptabel und stellen schwere Menschenrechtsverletzungen dar." Die Bundesregierung kritisiere das Vorgehen der philippinischen Regierung "von Beginn an konsequent".
https://www.tagesspiegel.de/politik/philippinen-massive-kritik-an-dutertes-toedlicher-antidrogenpolitik/24012810.html

"Die Bundesregierung kritisiere (...) konsequent..."

Blablabla.

War against drugs is war against the poor!

Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 09:57:59 Do. 07.März 2019
ZitatWie die Droge Spice in Manchester wütet

Für Obdachlose wirkt die Droge wie eine Erlösung. Doch Spice richtet Menschen zugrunde – und breitet sich in Großbritannien rasant aus.
Sie nennen es die Zombiedroge. Weil Spice das aus dir macht. Einen, der im Stehen schläft, einen, an dem die Tage vorbeidämmern. Einen, der mehr tot zu sein scheint als lebendig.
Es ist ein kurzer Fußweg von Manchesters Hauptbahnhof Piccadilly Station bis zum Straßenbahnstopp Piccadilly Gardens. Die 600 Meter Richtung Stadtzentrum geben dem, der darauf achtet, eine Ahnung davon, wie verbreitet Spice hier ist. Vor Supermärkten, Hotel- und Hauseingängen kauern Dutzende Männer und eine Handvoll Frauen. Schmutzige Gesichter, Schatten unter den Augen, eingefallene Wangen, oft nicht mehr Besitztümer als einen Quadratmeter Pappkarton, auf dem sie sitzen, und die Kleidung, die sie tragen. Manche betteln. Manche sind dazu nicht in der Lage. An einem Ampelmast vor einem Supermarkt sitzt Richard. Er hat nur noch wenige Zähne, zerfurchte Haut, seine blauen Augen schauen aus tiefen Höhlen. Er sagt: ,,Wenn ich auf Spice bin, ist es, als ob mir jemand das Gewicht von den Schultern nimmt."
Spice ist eine Droge, die sich in den vergangenen Jahren rapide in Großbritannien verbreitet hat. Zuerst ist sie als so genanntes Legal High in den Umlauf gekommen, als Substanz, die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fiel und im regulären Handel vertrieben werden konnte. Im vergangenen Sommer richteten sich 20 Polizeikommissare mit einem offenen Brief ans britische Innenministerium, sie warnten, Spice sei die größte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit seit Jahrzehnten. In Manchester ist sie offensichtlich.
Quelle: Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/kriminalitaet-in-grossbritannien-wie-die-droge-spice-in-manchester-wuetet/24068658.html)

Via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=49934#h14)

Egal wo man hinblickt, Neoliberalismus ist der Stall des Augias, leider ganz real und global wütend.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 13:30:32 Mo. 17.Juni 2019
Eine radikale Wende in der Drogenpolitik ist notwendig.
Entkriminalisieren!
ZitatDrogenpolitik:
Abhängige sind Patienten, keine Kriminellen

Wegen Drogenkonsum muss in Portugal niemand ins Gefängnis. Seit 2001 ist das so. Damals fürchteten Kritiker Chaos. Heute ist klar: Mehr Menschen überleben, weniger fixen.


..."Wir sehen Abhängige als Patienten, die medizinische Versorgung benötigen. Wir wollen ihnen helfen, nicht ihre Krankheit bestrafen", sagt Manuel Cardoso, Mediziner, Experte im Gesundheitswesen und stellvertretender Generaldirektor der nationalen Suchtpräventionsbehörde Sicad. Dieser Ansatz basiert auf den zwei Grundsätzen der portugiesischen Drogenpolitik: Humanismus und Pragmatismus. Ersteres, weil Sucht eine äußerst menschliche Eigenart ist. Und Letzteres, weil die Kriminalisierung eher selten den Konsum unterbindet. "Die Drogen verschwinden nicht, nur weil man sie verbietet", sagt Cardoso.

Mit der Reform machte Portugal Besitz und Konsum von Drogen zum Thema des Gesundheitswesens. Zuvor war es den Ressorts Justiz und Inneres zugeordnet...
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-05/drogenpolitik-therapie-entkriminalisierung-drogenkonsum-portugal?utm_source=pocket-newtab

Das Beispiel Portugal beweist, daß es funktioniert.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:35:51 Di. 13.August 2019
Drogenpolitik ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema.
Kriminalisierung schützt niemanden.
"War against drugs is war aigainst the poor."

ZitatVerbot ohne Wirkung
Nie war es so leicht und billig, sich illegal zu berauschen. Konsumenten zu kriminalisieren, hilft nicht


In Deutschland ist der Drogenkonsum auf dem Vormarsch. Und das liegt nicht daran, dass das Unternehmen Kunstmühle Reisgang in Bayern kürzlich Roggenmehl zurückrufen musste, das Halluzinationen auslösen konnte, weil es zu viele Alkaloide enthielt – jene Stoffe, die im Mutterkorn entstehen und auf deren Grundlage LSD synthetisiert wurde. Nein, der jahrelangen Prohibitions- und Kriminalisierungspolitik zum Hohn nimmt der Konsum illegaler Substanzen seit 2012 wieder kontinuierlich zu. Cannabis ist dabei Spitzenreiter, doch auch harter Stoff wird immer beliebter. Dank sinkender Preise und verbesserter Verfügbarkeit durch Internet und Lieferservice ist es nie so leicht und so billig gewesen, sich zu berauschen.

Noch immer haftet sogenannten harten Drogen der Ruf des Verruchten, Amoralischen, Hedonistischen an. Es mag stimmen, dass sie nach wie vor zuvorderst dem ,,Befindlichkeitsmanagement" dienen, als Wach- und Glücklichmacher, so sind vor allem Aufputschmittel wie Amphetamin längst auch ein Leistungstreibstoff moderner Gesellschaften. Schon über Adorno gibt es die von Marcel Reich-Ranicki überlieferte Anekdote, dass er zu einer Fernsehsendung erschien und sich dafür entschuldigte, bereits Amphetamin konsumiert zu haben, um das Arbeitspensum des Tages zu bewältigen. Heute nutzen Studenten lernintensiver Fächer wie Medizin oder Jura in jeder Universitätsstadt das legale Ritalin, das gegen ADHS verschrieben wird und chemisch mit Amphetaminen verwandt ist, um Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern. Dieser Leistungs-Konsum korrespondiert mit den Formen internalisierter Ausbeutung einer neoliberalen Gesellschaft.

Was nicht wirkt, ist die Politik

Doch der hedonistische Konsum macht nach wie vor den Großteil der Drogennutzung aus. In Berlin ist die Partyszene längst ein Wirtschaftsfaktor geworden. Hunderttausende Touristen strömen in die Clubs der Stadt, auf der Jagd nach der authentischen Berlin-Erfahrung. Am beliebtesten sind dabei nach wie vor Amphetamin, bekannt als ,,Speed" oder ,,Pep", und MDMA, in Form von Ecstasy-Pillen oder kristallin. Dazu kommen das ebenfalls sehr beliebte Narkotikum Ketamin sowie einige weniger verbreitete Stoffe wie Mephedron, Crystal Meth oder GHB. Am drastischsten nimmt wohl der Kokainkonsum zu. In den letzten drei Jahren haben sich die Koks-Rückstände im Abwasser verdoppelt. Kein Wunder also, dass der Tagesspiegel vor einigen Wochen schrieb, der Stadt drohe eine ,,Kokain-Epidemie". Auch was die Drogentoten angeht, nimmt Berlin die Spitzenposition in Deutschland ein. 191 waren es 2018. Davon gehen über 100 allerdings auf das Konto des Opiats Heroin, das eine Sonderrolle einnimmt. Es spielt weder als Leistungssteigerungsmittel noch in der Partyszene eine sonderlich große Rolle und ist zugleich eine der gefährlichsten Drogen.

Die deutsche Drogenpolitik zeichnet sich dabei durch Ignoranz und Inkompetenz aus. Die Linie der Politik ist einfach: Repression und Kriminalisierung, Prävention durch Bildungsarbeit, die meist in Form von ,,Wirf dein Leben nicht weg"-Kampagnen auftritt. Das Problem: Nichts davon scheint besonders gut zu wirken. Die meisten Erstkonsumenten stellen recht schnell fest, dass ein moderater Konsum von Partydrogen, Kokain oder Ketamin – von Cannabis ganz zu schweigen – durchaus zu vereinbaren ist mit einem Leben, das in normalen Bahnen verläuft. Die Justiz ist überlastet. Die meisten Drogendelikte, die vor Gericht kommen, sind Konsumentendelikte. Nimmt man denen die Drogen weg, kaufen sie halt neue. An die Händler, das organisierte Verbrechen, kommen die Fahnder selten ran. Und selbst große Funde an den Häfen und Flughäfen des Landes können dem Preis nichts anhaben – er fällt seit Jahren, für alle Drogen. Und wenn es sinnvolle Präventions- oder Suchtprogramme gibt, dann wurden sie der Politik in der Regel abgetrotzt. Das gilt für die seit Ende der 1980er bestehenden Substitutionsprogramme für Heroinabhängige genauso wie für das Drug-Checking-Programm, das bald in Berlin starten soll.

Dabei sollen Konsumenten ihre gekauften Drogen auf Wirkstoff, Dosierung und Streckungsmittel untersuchen lassen können. Vorbild sind ähnliche Programme in Wien und Zürich. Ziel ist, den Konsum sicherer zu machen. Die Proben können anonym eingereicht werden; bis das Ergebnis eintrifft, dauert es aber ein paar Tage. Der Realität des Konsums dürfte das nicht gerecht werden. Viele kaufen die Drogen erst kurz vor dem Club-Besuch beziehungsweise im Club selbst. Um Drug-Checking effektiv zu gestalten, müsste es eigentlich vor Ort im Schnellverfahren gemacht werden.

Aufklärung über sicherere Konsumformen und Risiken wird bisher vor allem von der Zivilgesellschaft betrieben. Im Internet gibt es Seiten, auf denen Ecstasy-Pillen nach Form und Farbe gesucht werden können, um den Wirkstoffgehalt zu erfahren. In Berliner Clubs bemüht sich seit einiger Zeit ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen namens ,,Sonar" um Aufklärung, was Risiken des Konsums angeht und wie er sicherer gestaltet werden kann.

Der Opposition in der Hauptstadt ist das Drug-Checking freilich ein Dorn im Auge. Man schaffe so weitere Konsum-Anreize. Die Argumentation gleicht der in der Flüchtlingspolitik: Wer Risiken minimiert, verleite erst dazu. Doch angesichts von wachsendem Konsum, fallenden Preisen und mehr Drogentoten könnte das Scheitern der bisherigen Politik kaum offensichtlicher sein. Der von der Deutschen Aidshilfe und dem Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit Anfang Juli herausgegebene ,,Alternative Drogen- und Suchtbericht" fordert ein Umdenken. Im Zentrum steht dabei das Plädoyer, der Kriminalisierung der Konsumenten ein Ende zu bereiten. In ihrer Liberalität gehen die Experten unterschiedlich weit. Während manche am Verbot nicht rütteln, jedoch Besitz zwecks Eigenbedarf entkriminalisieren wollen, fordern andere langfristig die Freigabe selbst harter Drogen. Diese könnten dann kontrolliert und sicher abgegeben werden. Nebenbei würde dem organisierten Verbrechen ein gewaltiger Geschäftsbereich entzogen werden.

Polizisten lenken ein

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), beschränkt ihr Festhalten am Status quo meist auf Aussagen, die man als ,,Drogen sind verboten, weil sie illegal sind" paraphrasieren kann. Angesichts ihres Wechsels ins Europaparlament fordern Experten, auf den Posten gehöre endlich jemand, der etwas von der Angelegenheit verstehe – und kein Politiker.

Bei den Sicherheitsbehörden scheint sich langsam etwas zu bewegen, zumindest in Berlin. Im Tagesspiegel-Report kamen hochrangige Beamte der Berliner Polizei zu Wort, die gar für einen Rückgriff auf Paragraf 31a BtMG plädierten. Dieser erlaubt es, von der Strafverfolgung abzusehen, wenn jemand ,,Betäubungsmittel lediglich zum Eigenverbrauch in geringer Menge anbaut, herstellt, einführt, ausführt, durchführt, erwirbt, sich in sonstiger Weise verschafft oder besitzt". Für Cannabis ist das in Berlin seit Jahren Realität, in anderen Bundesländern gilt die Regelung auch bei Heroin und Kokain bis zu einem Gramm. Infolge der hohe Eigenbedarfsgrenze von 15 Gramm pro Person ist Gras in der Hauptstadt faktisch legalisiert. Eine ähnliche Handhabe von Kokain und Co. würde Polizei und Justiz massiv entlasten – und die Konsumenten weniger in die Illegalität treiben.[/b]
https://www.freitag.de/autoren/lfb/verbot-ohne-wirkung

Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 16:53:20 So. 22.September 2019
Zitat Zeuge der Toten
Philippinen. Ein katholischer Missionar widersetzt sich dem brutalen Anti-Drogen-Krieg des Präsidenten
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/zeuge-der-toten

Ein recht langer und wirklich finsterer Bericht.

ZitatFischer sollen auf Befehl von PNP-Beamten im Hafen von Manila Leichen ins Wasser geworfen haben. Frauen wurden erpresst und zum Sex gezwungen, wenn sie verhindern wollten, dass ihren männlichen Familienmitgliedern etwas zustößt. Leichen sind nach Einbruch der Dunkelheit auf Bordsteinen und in Häuserecken aufgetaucht, die Köpfe in Packband eingewickelt, um die Folterspuren zu verbergen, mit Botschaften versehen, die sie auf einem Karton um den Hals trugen: ,,Pusher Ako" (,,Ich bin ein Drücker"). Solche Inszenierungen sind an den Schauplätzen und Tatorten des Anti-Drogen-Krieges alltäglich. Die Internetseite Rappler, die oppositionelle Nachrichtenagentur der Philippinen, weist darauf hin, dass Beutel mit Shabu (das Methamphetamin, das im Mittelpunkt des Drogenkrieges steht), so häufig und offensichtlich in den Taschen der Opfer auftauchen, dass der Gedanke naheliegt, sie seien dort platziert worden. Fast ebenso oft liegt eine Waffe – meist eine verrostete Kaliber 38 – neben der Leiche oder in der Hand des Opfers. In manchen Fällen treffen die Rettungswagen schon vor der Polizei an der Wohnung der Zielperson ein, und künden so von der bevorstehenden Gewalt.

Am Finstersten ist wohl dies:
ZitatDoch trotz all des Blutvergießens und so alarmierend dieses Vorgehen auch erscheinen mag, erfreut sich Duterte nach wie vor großer Beliebtheit.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 20:07:40 So. 26.Juli 2020
ZitatRiskiert die Freigabe von Drogen!

Das Betäubungsmittelstrafrecht muss dringend neu ausgerichtet werden. Denn eine übertriebene Kriminalisierung verursacht mit das Elend, das es zu bekämpfen gilt.
https://www.sueddeutsche.de/politik/kolumne-heribert-prantl-dorgensucht-cannabis-legalisierung-bundesverfassungsgericht-1.4977733?reduced=true

Leider verschwindet der Kommentar von Heribert Prantl hinter der Bezahlschranke.

Es geht hier nicht einfach um die Interessen irgendwelcher Kiffer. Es geht auch um sogenannte "harte Drogen". Es ist ein enorm wichtiges politisches Thema. Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen!
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 12:22:50 Mo. 27.Juli 2020
Die Reichen werden sich kaum ihre Drogen nehmen lassen bzw. selbst weg nehmen, Drogenkonsum in diesen Kreisen scheint eh eine vernachlässigbare Ausnahme.
Drogen sind ein zu gutes Geschäft und Machtinstrument.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:38:48 Mo. 21.September 2020
Seit wieviel Jahrzehnten mußten wir uns von versoffenen CDU Politikern erzählen lassen, daß Hasch eine Einstiegsdroge ist und zu Heroin führt? Diverse Kiffer wurden eingeknastet.

Jetzt werden solche Studien veröffentlicht:

ZitatLegales Kiffen in den USA
Trotz Cannabislegalisierung kiffen Schüler nicht häufiger
Vor zwanzig Jahren haben in den USA mehr Schüler gekifft wie heute
https://blogs.taz.de/drogerie/2020/08/23/trotz-cannabislegalisierung-kiffen-schueler-nicht-haeufiger/
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 09:49:54 Di. 22.September 2020
Die Saufen nicht nur, ich glaube nicht gerade wenige von denen sind ganz ohne Cannabis direkt mit Kokain eingestiegen, würde auch viele Aussagen erklären, oder so etwas wie Andi Scheuer und Julia Klöckner.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:46:15 Do. 05.November 2020
Zitat Staatliche Gewalt auf den Philippinen
Tausende Tote in Dutertes Antidrogenkrieg

Die philippinische Regierung brüstet sich mit neuen Zahlen zum sogenannten Antidrogenkampf: Demnach wurden fast 8000 Menschen getötet. Menschenrechtsaktivisten gehen von deutlich mehr Opfern aus.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/philippinen-tausende-tote-bei-rodrigo-dutertes-anti-drogen-krieg-a-9707cefd-9ca0-4884-9c9e-cd25a19acd5b
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Petra9 am 11:30:11 Mo. 28.Dezember 2020
Unfassbar das die sich damit noch "brüsten".  :-[
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:56:02 Fr. 26.Februar 2021
ZitatGrößter Kokainfund aller Zeiten – ja, und?

Ein recht unterhaltsamer Artikel: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kokain-fund-in-hamburg-ein-schlag-gegen-die-kriminalitaet-ja-und-a-9bb49d81-c033-4f2b-bb49-0d3029b1df01
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 10:21:13 Sa. 27.Februar 2021
Zitat von: Kuddel am 18:56:02 Fr. 26.Februar 2021
ZitatGrößter Kokainfund aller Zeiten – ja, und?

Ein recht unterhaltsamer Artikel: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kokain-fund-in-hamburg-ein-schlag-gegen-die-kriminalitaet-ja-und-a-9bb49d81-c033-4f2b-bb49-0d3029b1df01

Ist der Bundestag jetzt Trauerbeflaggt?
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:49:19 Mi. 31.März 2021
ZitatAfroamerikaner wurden deutlich häufiger wegen Marihuana-Delikten verhaftet als Weiße, obwohl der Konsum etwa gleich verteilt ist.
https://www.deutschlandfunk.de/usa-new-yorker-parlament-fuer-legalisierung-von-marihuana.2932.de.html?drn:news_id=1243651
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:35:29 Do. 01.April 2021
Ich bleibe dabei: Drogenpolitik ist kein Randbereich.
Hier zeigt sich, wie mit Menschen umgegangen wird.
Staatliche Drogenpolitik ist Krieg gegen die Armen.

Die Wohlhabenden haben eigene Möglichkeiten mit Sucht und Entzug umzugehen.

ZitatDrogenpolitik
Vermeidbare Todesfälle
Politik der Bundesregierung sorgt für starken Anstieg der Drogentotenzahl


Die staatliche Drogenpolitik hat weiterhin eine Vielzahl vermeidbarer Todesfälle zur Folge. Am Dienstag erinnerte »Akzept e. V.«, der 1990 gegründete »Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik« an den 60. Jahrestag der Verabschiedung der sogenannten Single Convention der Vereinten Nationen am 30. März 1961. Dieser Vertrag und weitere Ergänzungen von 1971 und 1988 bestimmten noch immer die Drogenpolitik und verhinderten eine wirkliche Entkriminalisierung des Gebrauchs bestimmter Substanzen wie Heroin, Kokain und auch Cannabis, kritisierte »Akzept«-Vorstand Heino Stöver in einer Stellungnahme.

Während die Bundesregierung noch immer behaupte, das »Drogenverbot sei ›generalpräventiv‹ wirksam« und verhindere den Konsum dieser Substanzen, führe es tatsächlich dazu, dass »insbesondere Heroinkonsumenten großen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt« seien, zu verelenden und an einer Heroinüberdosis zu sterben drohten, monierte Stöver.

Der Suchtmediziner erinnerte zugleich daran, dass der Kokainkonsum und der Konsum von Stimulantien »vielfach im verborgenen und unter ›gut etablierten‹ Bürgerinnen und Bürgern« zunehme. Die Glaubwürdigkeit staatlicher Drogenpolitik würde insbesondere auch deshalb in Frage stehen, »weil der weitverbreitete Alkoholkonsum und seine weitreichenden negativen Folgen verharmlost«, der Verkauf gefördert und wirksame Maßnahmen der Prävention nicht umgesetzt würden.

Die Ende der vergangenen Woche von der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) veröffentlichten Zahlen geben Stöver jedenfalls recht. So stieg die Zahl der an illegalisierten Drogen verstorbenen Menschen im vergangenen Jahr deutlich an. Insgesamt 1.581 drogenbedingte Todesfälle wurden 2020 registriert. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits in den Vorjahren seien vor allem der Konsum von Opioiden/Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen todesursächlich, obwohl die Zahl der Todesfälle durch Opioide/Opiate im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gesunken sei. Die zweithäufigste Todesursache sind demnach »Langzeitschädigungen aufgrund von Drogenkonsum«.

»Die Lage ist für suchtkranke Menschen durch die Pandemie mehr denn je dramatisch. Viele von ihnen sind durch Corona in eine verstärkte Lebenskrise geraten. Gewohnte Strukturen, persönliche Hilfsangebote und Ansprechpartner sind quasi von einem Tag auf den anderen weggebrochen«, betont Ludwig. Dies könne außerdem »ein Grund dafür sein, dass sich mehr Drogenkonsumenten als in den Jahren zuvor das Leben genommen haben«. Politische Konsequenzen aus dieser Feststellung sucht man bisher jedoch vergebens.

»Die Verbotspolitik im Umgang mit Drogen erreicht exakt null Erfolge. Weder sinkt die Zahl der Konsumenten noch die Zahl der Menschen, die durch illegalisierte Drogen sterben«, konstatierte Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. Der Bundestagsabgeordnete sprach sich einmal mehr dafür aus, Drogenkonsumenten zu entkriminalisieren. Nur das werde auch »den Drogenkartellen das Handwerk legen«.
https://www.jungewelt.de/artikel/399779.drogenpolitik-vermeidbare-todesf%C3%A4lle.html
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:51:42 Mo. 10.Mai 2021
ZitatNach dem umstrittenen Einsatz der brasilianischen Polizei in Rio de Janeiro ist die Zahl der Getöteten offensichtlich auf 28 gestiegen.

Dies berichten Medien vor Ort unter Berufung auf die Behörden. Demnach handelte es sich bei den Opfern um 27 Verdächtige und einen Beamten der Anti-Drogen-Einheit. Der Polizeieinsatz in der Favela Jacarezinho, einem der größten Armenviertel der Stadt, hatte sich gegen mutmaßliche Drogenhändler gerichtet. Das UNO-Menschenrechtsbüro äußerte sich beunruhigt über den Vorfall.

Unterdessen zogen mehrere hundert Menschen vor das Hauptquartier der Polizei. Sie warfen den Sicherheitskräften vor, ein ,,Massaker" verübt zu haben.
https://www.deutschlandfunk.de/rio-de-janeiro-protest-nach-toedlichem-polizeieinsatz.2932.de.html?drn:news_id=1256949

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 16:31:33 Fr. 30.Juli 2021
Schwindelerregende Zahlen:

ZitatDrogentote in den USA
Die Zahl der Drogentoten durch Überdosis ist in den USA im Jahr 2020 massiv gestiegen

Die Zahl der Todesfälle durch Überdosierung in den USA stieg im vergangenen Jahr inmitten der Covid-19-Pandemie auf einen Rekordwert von mehr als 90.000 Fällen, berichtete die US-Regierung am Mittwoch, 14. Juli 2021. Die Zahl der 92.183 registrierten Drogentoten stellt bei weitem den zuletzt registrierten Höchststand von 71.130 Todesfällen durch Drogenüberdosis in den Schatten, der im Vorjahr erreicht wurde, und entspricht einem Anstieg von 29,6 Prozent.(...)
https://blogs.taz.de/drogerie/2021/07/28/drogentote-in-den-usa/
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:04:40 Mi. 13.Oktober 2021
Jetzt wird ein Umschwung in der Drogenpolitik diskutiert.
FDP und Grüne sind ganz vorn bei der Forderung der Cannabis Legalisierung.

Man sollte Drogenpolitik endlich mal weitgehender diskutieren, denn es geht um mehr.

Erstmal zur Cannabispolitik.
Ich mag die Kifferszene nicht sonderlich. Die Hanfparaden und Hanfmessen zeigen, daß es hier um die Etablierung eines neuen Wirtschaftszweigs geht. Inzwischen kriegt man bei Lidl Produkte mit einem Hanfblatt als Logo und mit lustigen Produktnamen. In den USA ist Cannabis zu einem legalen Milliardengeschäft geworden. Jetzt möchte man auch hier ein Stück von dem Kuchen abhaben.

In der Praxis heißt es, daß sich der Markt verändert und andere Leute verdienen.
Ich finde es zwar gut, wenn die Mafiastrukturen im Hintergrund weniger verdienen. Bei den Straßendealern sehe ich es anders. Das sind oftmals arme Schweine. Für sie ist es bestenfalls ein Einkommen, mit dem man Fabrikarbeit (oder Arbeit auf dem Bau oder als Radkurier) vermeidet, für viele Migranten (insbesondere welche ohne festen Aufenthaltstitel) ist es die einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen. Wenn man demnächst Gras und andere Cannabisprodukte im Laden bekommt, sind diese Leute am Arsch.

Ich bin gegen die Trennung von "harten" und "weichen" Drogen. Warum gilt Alkohol als "weiche" Droge? Ich bin für einen radikalen Wandel in der Drogenpolitik. Ich bin für eine Entkriminalisierung auch der ekligen und fiesen Drogen. Es gibt keine Rechtferigung dafür, Drogennutzer und Abhängige in den Knast zu stecken. Ich finde es gut, daß es inzwischen einzelne Altenheime gibt, in denen diejenigen, die es möchten, auch Zugang zu Alk und Opiaten kriegen.

Die herrschende Drogenpolitik ist eine Politik gegen die Armen. Repression schützt nicht vor Drogenkonsum, schützt auch nicht die Gesundheit und das Leben der Menschen. Man muß die Menschen respektieren, ihre Bedürfnisse, ihre Störungen, Krankheiten und Süchte. Dort, wo man z.B. "Druckräume" für Junkies eingerichtet hat, hat man viele Leben gerettet, allein durch das Bereitstellen von sauberem Spritzbesteck. Das bereitstellen von Duschen und Gesundheitsversorgung tun ein Weiteres.

Weiterhin halte ich eine gute Aufklärung über Drogen (auch in der Schule) für wichtig. Ich meine mit einer guten Aufklärung etwas völlig anderes, als die plumpe Antidrogenpropagnanda, die bisher üblich ist. Ich würde es auch für sinnvoll halten, daß Drogen in ihrer Qualität geprüft werden können. Es sterben mehr Menschen an den Beimengungen als an den Drogen selbst.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 19:46:57 So. 24.Oktober 2021
Ich will ja nicht angeben, aber wir hatten das vor 30 Jahren schon gefordert: Heroin auf Rezept.
Damals wurden wir auch in der linke Szene für verrückt erklärt.
Heute propagieren es auch die Tagesthemen:
https://www.youtube.com/watch?v=mDp7fEQLlEI
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:18:39 Mi. 17.November 2021
Drogenpolitik ist ein ultrawichtiges politisches Thema. Linke umschiffen es lieber.

ZitatKoks, ja bitte?
Kriminalität Die Drogenmafia ist unter uns. Bis in den Wohnungsmarkt spürt man ihre Expansion. Eine Legalisierung von Haschisch wird sie nicht bezwingen. Denn im Zentrum der Geschäfte steht Benzoylecgoninmethylester, besser bekannt als Kokain


Europol schlägt Alarm. Europas oberste Kriminalbehörde warnt vor der eskalierenden Unterwanderung der Union durch die Drogen- und Kokain-Mafia. Hunderte Tonnen des weißen Pulvers sickern jährlich via Rotterdam, neuerdings auch Hamburg, ein. Die Polizei spricht von einer ,,Kokain-Pandemie" mit ungebremst boomender Nachfrage. zwischen den Banden entbrennen immer mehr Revierkämpfe. Mit Enthauptungen und Folterkammern. Unlängst wurde der führende Kriminalreporter der Niederlande, Peter de Vries, in Amsterdam auf offener Straße ermordet.
(...)
Für die Unionsparteien bleibt die Liberalisierung der Drogenpolitik ein No-Go. Derlei Bedenken zerstreut Stephan Peters, Friedensforscher der Universität Gießen und Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts CAPAZ, gegründet 2016 vom damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Das Einzige, wovor die Koka-Mafia Angst habe, sei die ,,Legalisierung ihrer Illegalität", sagte Peters dem Freitag. Diese Ungesetzlichkeit sichere ihr Milliarden-Profite. Wie die Forschung zeige, hätten alle Verbotspolitiken der Vergangenheit ,,desaströs" gewirkt. Das Problem sei ein ,,strukturelles", mit einem Erzeugerland im Kern, für dessen sozial Benachteiligte der Schmuggel oft der einzige Weg des Aufstiegs ist. Hier eine Lösung zu finden, sei der ,,Knackpunkt" der internationalen Beziehungen.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/koks-ja-bitte-1
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:33:14 Mi. 08.Dezember 2021
ZitatKampf gegen Abhängigkeit
Kanada will Therapie statt Strafe bei Drogendelikten
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kanada-will-therapie-statt-strafe-bei-drogendelikten-a-de39f535-9630-4280-a958-2378de2bc899

Das ist doch ein sinnvoller Gedanke. Wozu soll Strafe wg. Drogenkonsum gut sein?
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:59:13 Sa. 18.Dezember 2021
ZitatTäglich zwei Überdosis-Tote
San Francisco ruft Drogen-Notstand aus

Millionen Abhängige, hunderttausend Tote: Seit Jahren stecken die USA in einer schweren Opioid-Krise. Einige Städte wie San Francisco sind besonders betroffen. Dort sterben jeden Tag mindestens zwei Menschen an einer Überdosis. Die Bürgermeisterin zieht jetzt die Reißleine.


Angesichts des nicht mehr zu kontrollierenden Drogenmissbrauchs und der dadurch verursachten Todeszahlen hat San Francisco für einen Bezirk im Zentrum der US-Metropole den Notstand erklärt. "Wir verlieren täglich mindestens zwei Menschen durch eine Überdosis", sagte der Behördenvertreter Matt Haney. Besonders betroffen sei das Tenderloin-Viertel. "Das ist eine öffentliche Gesundheitskrise, die eine dringende und entschiedene Antwort braucht."

Tenderloin liegt ganz in der Nähe bekannter Touristenorte wie dem Union Square. Seit einigen Jahren explodiert nicht nur dort der Drogenmissbrauch. Hauptverantwortlich sind synthetische Opioide wie Fentanyl. Im vergangenen Jahr waren in San Francisco 711 Menschen an einer Drogen-Überdosis gestorben, so viele wie nie zuvor innerhalb von zwölf Monaten. Auch in diesem Jahr bewegt sich die Zahl Medienberichten zufolge wohl in dieser Größenordnung.

Die am Freitag von Bürgermeisterin London Breed unterzeichnete Notstandserklärung ermöglicht es den örtlichen Behörden unter anderem, ohne Beachtung von eigentlich geltenden Vorschriften schnell Notunterkünfte zu errichten oder psychologische Hilfszentren zu eröffnen.

Während der Corona-Pandemie kam es in den USA offenbar zu einer massiven Zunahme des Drogenkonsums. Erstmals wurden mehr als 100.000 Drogentote innerhalb eines Jahres gezählt. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC starben zwischen April 2020 und April 2021 rund 100.300 Menschen an den Folgen einer Überdosis. Das war ein historischer Höchstwert und ein Anstieg um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
https://www.n-tv.de/politik/San-Francisco-ruft-Drogen-Notstand-aus-article23008332.html
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Fritz Linow am 22:36:45 So. 09.Januar 2022
Sehnsucht nach Veränderung... mal so, mal so:

(https://abload.de/img/bewusstheitg6jls.png) (https://abload.de/image.php?img=bewusstheitg6jls.png)

Bewusstheit=Unbekifftheit?
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 05:06:12 Mo. 10.Januar 2022
Die Frage ist doch: Wie beenden wir das Ziehen von Profiten aus dem Drogengeschäft?
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 13:33:24 Mo. 10.Januar 2022
Ich sehe da keine Fragestellung sondern nur den Appell, das Canabis illegal bleiben
soll und subtiler Diffamierung von Drogenkonsumenten (die mangelnde Ahnung hätten).

Wohl etwas stinkkonserativ windfähnchienhaft überrebelliert..
Hätten mal besser vor der Transpierstellung eine Rolle rauchen sollen.  ::)
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 15:10:50 Mo. 10.Januar 2022
Naja, ich halte es nicht für fortschrittlich, dafür einzutreten, dass sich die Jugend bewusst vergiftet. Ich kenne mehrere Fälle, bei denen Drogenkonsum zu einer drogeninduzierten Schizophrenie geführt hat. Ich halte Drogen daher für brandgefährlich. Die meisten Jugendlichen unterschätzen diese Gefahren.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 15:58:33 Mo. 10.Januar 2022
Über das Drogenthema kann man gern ernsthaft und ausführlich diskutieren, denn es ist ein politischeres Thema, als gemeinhin angenommen wird.

Ich habe wenig Zeit, deshalb nur ein paar hingeworfene Gedanken dazu.

Ich halte die Versprechen der 60er Jahre, in denen an Drogen die Hoffnung geknüpft war, man könne mit ihnen nicht nur die Wahrnehmung verändern, sondern auch die bürgerliche Moral und Kultur und die gesellschaftlichen Fesseln sprengen, für eindeutig zu hoch gegriffen.

Das Bewußtsein erweitern? In Einzelfällen vielleicht.

Drogenkonsum sehe ich heute nicht mehr als Antiestablishment. Im Gegenteil, sie sind Normalität und Schmiermittel dieser Gesellschaft. Drogen dienen eher dem Klarkommen in der Welt, dem Spaßhaben, der Unterhaltung, der Betäubung. Es gibt keine Kulturen ohne Drogenkonsum. Drogen können in einen religiösen Ritus eingebunden sein. Sie können das Feierabendbier sein. Der Lübecker Richter Wolfgang Nešković sah Anfang der 90er ein "Recht auf Rausch" und setzte sich für eine Straffreiheit von Cannabisprodukten für den Eigenkonsum ein.

Ich teile die Auffassung des Richters. Ich sehe auch ein Recht auf Rausch. Ich bin auch für die Entkriminalisierung sogenannter "harter Drogen". Mir ist auch klar, daß Drogenkonsum seinen Preis hat. Nicht nur die Anschaffungskosten. Auch gesundheitliche Gefahren, psychische Folgen. Auch Cannabis kann bei bestimmten Leuten schlimme Folgen haben. Angstzustände, Psychosen. Ich weiß.

Verbote führen nicht zu einer Reduzierung des Konsums. Sie verlegen den Markt in mafiöse Strukturen. Gewalttätige Hardcorekapitalisten.

Ich bin dafür, daß Drogen kontrolliert und getestet sein müssen und daß es einen Vertrieb jenseits der mafiösen Strukturen geben sollte. Der größte Teil der Todesfälle wird nicht von den Drogen selbst verursacht, sondern von den Beimengungen oder durch die wechselnde Wirkstoffkonzentration.

Es müß gute und erstzunehmende Aufklärung über Wirkung und Gefahren von Drogen geleistet werden. Die historischen Drogenaufklärungsfilme funktioneren heute als knallkomische Unterhaltungsfilme, bei denen ein johlendes Publikum garantiert ist.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 16:54:53 Mo. 10.Januar 2022
ZitatVerbote führen nicht zu einer Reduzierung des Konsums. Sie verlegen den Markt in mafiöse Strukturen. Gewalttätige Hardcorekapitalisten.

Deswegen sagte ich, dass wir Mittel finden müssen, den Profit, der mit den Drogen gemacht wird, auszutrocknen.

Ich halte auch nicht viel davon, Kleinkonsumenten in den Knast zu stecken. Allerdings würde ich Drogen wegen ihrer Gefährlichkeit auch nicht frei geben wollen. Denkbar wäre eine Herabstufung des Cannabiskonsums zu einer Ordnungswidrigkeit.

Ich habe halt drastische Erfahrungen mit Leuten, die durch den Drogenkonsum völlig kaputt sind. Ich kann Leuten, die Drogen verharmlosen nur den Besuch einer Suchtstation in einem psychiatrischen Krankenhaus empfehlen.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 18:25:49 Di. 11.Januar 2022
Zitat von: counselor am 16:54:53 Mo. 10.Januar 2022
...
Ich kann Leuten, die Drogen verharmlosen nur den Besuch einer Suchtstation in einem psychiatrischen Krankenhaus empfehlen.
...

Nur weil sie Drogen "verharmlosen" ? Was hat das mit Sucht zu tun ?
A bissel differenzierter käme auch dem zu Gute, was Kuddel im Vorpost erwähnt, näher..

Ich befürworte die Entkrimminallisierung von "Drogen" und Etablierung in medizinischer Anwendung.
Auflockerungen in diese Richtung soll laut Ampel die Jugend ja nicht betreffen.

Ja, "erst ab 18" und wie ich noch minderjährig war, fand ich immer irgend ein Weg an das zu kommen,
was erst ab 18 "erlaubt" war..

Ja, weil es "verboten" ist, um so spannender es trotzdem zu versuchen.. (Jugend-Flauseln..)
Von daher habe ich zum Jugendschutz auch ein Schmunzeln über.

Kenne auch Leute, die an Drogenkonsum "hops" gegangen sind, doch wie viele davon an
Alk hops gegangen sind, interessiert keinem mehr.. Da sehe ich eine Verhamlosung dessen
gegenüber dem Cannabis..

Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen sie bitte ihren "Händler im zugelassenem Coffeshop"..
;)
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:05:30 Fr. 14.Januar 2022
(https://abload.de/img/prost0yj4w.jpg) (https://abload.de/image.php?img=prost0yj4w.jpg)

Prost!
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 20:28:33 Fr. 14.Januar 2022
Man sollte natürlich auch etwas gegen den Alkoholmissbrauch unternehmen. Alkohol ist auch eine Droge.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:58:49 Fr. 11.Februar 2022
Es hatten alle Kulturen der Menschheit ihre Drogen.
Es haben Pfaffen jahrhundertelang vergeblich versucht, den einfachen Leuten das Saufen abzugewöhnen.

Zitat"Es ist ein Brauch von alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör!"
Spruch der Frommen Helene von Wilhelm Busch
https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Wer-Sorgen-hat-hat-auch-Likoer-236206.html

Der Spruch hat mehr Tiefe, als man denkt. Der Gebrauch von Betäubungsmitteln ist eng verbunden mit persönlichen Problemen und sozialem Druck. Es gibt Versuche mit Ratten, in denen ihnen verschiedene Drogen angeboten wurden von Alkohol bis Opiaten. Man veränderte ihre Bedingugen und setzte ihnen unterschiedlichen Streßsituationen aus. Je höher der Streß, desto höher der Drogenkonsum. Ratten waren sogar in der Lage, sich aus ihrer Opiatabhängigkeit zu befreien, wenn sie keinem äußerem Druck ausgesetzt waren.

Eine Drogenpolitik, die auf Repression setzt, statt auf Veränderung der Lebensverhältnisse, ist für'n Arsch.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:09:10 Fr. 11.Februar 2022
Drogenpolitik ist kein Randbereich, es ist Machtpolitik.
Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen.

ZitatArgentinien
Kokain war mit Betäubungsmittel für Elefanten gestreckt

Mindestens 20 Menschen starben vergangene Woche an verunreinigtem Kokain. Die Substanz, die beigemischt war, ist tausendfach stärker als Heroin.


... Viele der Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer im Armenviertel Puerta 8 nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires gekauft. ...
https://www.sueddeutsche.de/panorama/drogen-argentinien-buenos-aires-kokain-1.5526607

Die Kriminalisierung des Drogenkonsums (der dadurch nicht aufhört) führt zu einer Unkontrollierbarkeit der Substanzen.

Kill the poor.

Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: counselor am 11:23:50 Fr. 11.Februar 2022
Drogen werden aber auch gezielt zur Zersetzung von Widerstand von der herrschenden Klasse eingesetzt (siehe Black Panther Bewegung).
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:25:18 Fr. 11.Februar 2022
Absolut. Damals und heute.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:39:42 Fr. 11.Februar 2022
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich bin gegen eine Glorifizierung von Drogen. Ich bin auch gegen Krimininalisierung und Repression.

Ich bin für Aufklärung. Drogenprobleme resultieren oftmals aus psychischen und sozialen Problemen. Mit denen muß man sich beschäftigen. Ich bin für eine offene Diskussion und Erfahrungsaustausch.

Es sterben oftmals mehr Menschen an falscher Dosierung und Verunreinigungen von Drogen, als an dem Drogenkonsum selbst. Deshalb bin ich für Kontrolle der Drogenqualität, für den freien Zugang zu sauberem Spritzbesteck. Man hat mit Druckräumen, Duschmöglichkeiten für Abhängige, etc. gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 14:36:54 Mo. 21.Februar 2022
ZitatRe: Drogenkonsum ohne Strafe
Wie Portugal den Süchtigen helfen will


In Portugal werden Menschen, die drogenabhängig sind, nicht als Delinquenten betrachtet, sondern als Kranke, die behandelt werden müssen. Im Jahr 2001 beschloss das Land, den Konsum aller Drogen zu entkriminalisieren. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Zahl der Drogenabhängigen.

Mit dem Sturz der Militärjunta im Jahr 1975 wurden Drogen in Portugal zu einem dringenden Problem der öffentlichen Gesundheit. Das Land hat damals neue Freiheiten entdeckt, und eben auch die Drogen, vor allem Heroin, das zwei Jahrzehnte lang immer mehr Portugiesen süchtig machte. Im Jahr 2000 waren über 100.000 Portugiesen drogenabhängig, gut 1 % der Bevölkerung, aus allen sozialen Schichten.
Die Regierung entschied sich für einen radikalen Wechsel. Wer wegen Drogenkonsums von der Polizei erwischt wird, den schicken sie zur "Kommission zur Verhinderung von Drogenmissbrauch", das sind Ärzte, Rechtsvertreter und Sozialarbeiter. Dort bieten sie den Süchtigen individuelle medizinische, soziale und psychologische Hilfen. Wer nach Jahren des Konsums einen echten Wunsch zeigt, aus der Sucht herauszukommen, dem vermitteln sie in Portugal eine Arbeit und eine Wohnung, die zu 80 % vom Staat bezahlt wird.

Quelle: Arte (https://www.arte.tv/de/videos/100834-005-A/re-drogenkonsum-ohne-strafe/)


https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/100000/100800/100834-005-A_EQ_0_VA-STA_06434786_MP4-1500_AMM-PTWEB_1hsBz8GHFd.mp4
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 21:08:44 Di. 22.Februar 2022
Besten Dank fürs Einstellen. Man fragt sich, wie es sein kann, dass die meisten anderen Länder ihre althergebrachten, alles verschlimmernden reaktionären und erfolglosen Strategien weiter fahren - trotz einer wachsenden Zahl an Drogenabhängigen, nicht zuletzt seit Covid.

MfG

BGS
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:12:34 So. 27.März 2022
7 % aller polizeilichen Ermittlungen beschäftigen sich allein mit Drogen, das sind mehr als alle Gewaltdelikte zusammen. Die wegen Drogen inhaftierten Menschen machen in deutschen Gefängnissen 14 % der Insassen aus.
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 11:58:58 So. 27.März 2022
Lesenswertes Buch zum Thema:

Drogen: Die Geschichte eines langen Krieges

Autor: Johann Hari

Seiten: 448

Verlag: Fischer

MfG

BGS
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Nao am 18:20:26 Sa. 09.April 2022
Drogenpolitik in China:

https://www.forumarbeitswelten.de/blog/ketamin/
Titel: Re: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:35:59 Fr. 20.Mai 2022
Das Thema Drogenpolitik ist kein Randbereich.

ZitatUS-amerikanische "Linke": Alle wichtigen Kämpfe verloren

Präsident Clinton führte Reagans "War on Drugs" munter fort, der vorwiegend dazu gedient haben dürfte, den Teil der Bevölkerung wegzusperren, die in dem neuen wirtschaftlichen System keinen Platz haben. Die US-amerikanische "Linke" hat also im Grunde alle wichtigen Kämpfe verloren und ihre Werte irgendwo entlang des Weges von der Demokratischen Partei entweder enttäuscht oder verkauft.
https://www.heise.de/tp/features/USA-Die-grosse-Macht-der-Religioesen-Rechten-7100908.html?seite=all
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:29:44 Mo. 29.August 2022
https://twitter.com/asIiceofhistory/status/1564049738768719872
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:39:35 So. 18.September 2022
Zitat#OansZwoaDoppelmoral
CSU-Drogenpolitik: Zwischen Cannabis-Kriminalisierung und Oktoberfest
https://www.fr.de/politik/csu-drogen-politik-markus-soeder-cannabis-legalisierung-oktoberfest-alkohol-91795098.html
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Troll am 17:26:25 Mi. 02.November 2022
https://youtu.be/gieYxHmm3-g
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 12:30:47 Do. 03.November 2022
Interesannt, was er im Bezug schulischer Aufklärung zu Drogen meinte,
trotz bayrischem Aktzent.  ;)

Früher hat Leher_in alle Drogen in einem Pott geworfen und als gefährlich
und macht sofort süchtig "verurteilt". Bilder von Junki-Scenen rundeten den
Abschreckungslehrgang zu Drogen ab aaaber wehe, Schüler hat ne Rolle probiert
und stellt fest, das er davon nicht gleich süchtig ist.
Dann wird Abschreckungsuntericht was für die Tonne und und Unglaubwürdigkeit
macht den Weg frei, neben Cannabis auch andere Drogen aus zu probieren.

Zur Glaubwürdigkeit des Drogen-Aufklärungsuntericht sollte man den ehrlichen
Weg einschlagen, damit Inhalte auch den Erfahrungen entsprechen, die durch
Drogenkonsum etc. gesammelt werden, sich also Inhalte mit der Außenwelt nicht
wiedersprechen.

Damit hatte der politische Süden ja schon immer Probleme mit.  ::) 

https://www.youtube.com/watch?v=yZC2VTqJxQM
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:26:22 Mo. 12.Dezember 2022
Zitat»Der Krieg gegen die Drogen ist gescheitert«, verkündete Gustavo Petro, der erste linke Präsident Kolumbiens, im Juni nach seiner Wahl und gleich noch einmal im September vor der Uno-Vollversammlung. Er forderte die Weltgemeinschaft auf, ihren »irrationalen« und »heuchlerischen« Kampf zu beenden. »Die Gewalt im Regenwald wird befeuert durch die Verfolgung der heiligen Pflanze der Inkas, des Koka.«
https://www.spiegel.de/ausland/kokain-aus-kolumbien-drogenpolitik-ist-gescheitert-a-eb1551cd-350e-423a-8f53-b6c77df1ce46?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:07:49 Di. 27.Dezember 2022
ZitatRepressive Drogenpolitik in Hamburg
Mehr Elend, nicht mehr Gefahr

Die Presse erklärt Suchterkrankte am Hamburger Hauptbahnhof mal wieder zum Sicherheitsproblem.
https://taz.de/Repressive-Drogenpolitik-in-Hamburg/!5902050/

Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 17:10:53 Di. 27.Dezember 2022
Interessanter Artikel.

ZitatDer 16-jährige Beschuldigte, der einen Polizeibeamten angegriffen haben soll,
steht in keiner Verbindung mit der Klientel des Drob Inn. ,,Als wir von dem Vorfall
erfahren haben, haben wir direkt Kontakt mit der Polizei aufgenommen", sagt
Christine Tügel vom Vorstand der Jugendhilfe e. V.
Die Polizei habe ihr bestätigt, dass es sich nicht um einen Nutzer der Einrichtung
handele.

Was mag der Jugendliche wohl durch "den Einsatz" erfahren und gelernt haben.  ::)

Das Drop-in sollte von den Cops und sonstigen Diffamierern endlich mal in Ruhe
gelassen werden. Denn sie leisten da Hilfe, wo sich andere zu fein sind.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:33:29 Sa. 31.Dezember 2022
ZitatFentanyl ist Todesdroge Nummer eins: Opioid-Krise in den USA nimmt dramatische Ausmaße an
In den USA sterben jedes Jahr mehr als 70.000 Menschen an einer Überdosis Fentanyl. Der Schwarzmarkt ist kaum zu kontrollieren. Die US-Regierungen waren zu lange tatenlos.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-fentanyl-ist-todesdroge-nummer-eins-opioid-krise-in-den-usa-nimmt-dramatische-ausmasse-an/28893200.html
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:10:24 Mo. 30.Januar 2023
Crackkonsum in Kreuzberg steigt.

ZitatMitarbeiter in der Drogenhilfe stellen in vielen großen Städten eine Zunahme des Crackkonsums fest. Für Niklas Schrader, Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus für Drogenpolitik, liegt das auch an den restriktiven Bedingungen: »Vermutlich ist das ein Zusammenspiel von der breiten Verfügbarkeit von Kokain zu niedrigen Preisen und dem hohen Suchtpotential von Crack«, sagt er. »Der Schwarzmarkt floriert auch unter Verbotsbedingungen – noch ein Beweis dafür, dass die repressive Drogenpolitik gescheitert ist.«

David Kiefer von der Anwohnerinitiative im Wrangelkiez formuliert es ähnlich: »Soziale Probleme brauchen soziale Lösungen.«
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1170523.crack-in-kreuzberg-knistern-im-kiez.html
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 23:51:45 Mi. 12.April 2023
In D ist man zum Thema Drogenpolitik einen kleinen Schritt weiter gekommen.

Stellungnahme von Lauterbach :
https://www.youtube.com/watch?v=iEnFBUVfRbs

Einschätzungen des Deutschen Hanf Verband :
https://www.youtube.com/watch?v=lM4xEyg-1Js&t=27s

Und dazu das aktuelle Eckpunktepapier :

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Cannabis/Eckpunkte_2-Saeulenmodell_Cannabis.pdf
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 07:54:42 Do. 13.April 2023
Tja, das Kiffen war mal sowas wie Gegenkultur. Bei den Freaks gehörte es zum Livestyle, zusammen mit dazugehöriger Mucke, Haartracht und Klamotten. Man wollte sich möglichst von den Eltern, dem spießigen Mainstream und dem Eckkneipensuff abheben.

Jetzt ist Kiffen Mainstream. Es gibt noch ein paar Schwierigkeiten bei der Integration in den neoliberalen Alltag, es rumpelt ein wenig bei einer staatlichen Umorientierung und der Neuordnung des Marktes.

Der Minister macht sich Gedanken über Formen der Registrierung und Überwachung und der Hanfverband hat Dollarzeichen in den Augen bei den neuen Marktmöglichkeiten des Anbaus, Vertriebs und Verkaufs von Cannabisprodukten. Der schlägt allen Ernstes vor, man solle am 1.Mai  für seine Branche demonstrieren.

Was diese marktwirtschaftlich Scheiße bedeutet, wird nicht diskutiert. Es gibt einerseits den mafiös organisierten Hintergrund der Branche, gleichzeitig ist es ein wichtiger Nebenverdienst vieler Armer Menschen. Für einige Migranten ohne legalen Aufenhaltsstatus ist es die wichtigste Einkommensmöglichkeit. Nun soll die Kohle in andere Taschen fließen.

Es wird ja zurecht diskutiert, wie Landwirtschaft läuft und welche Qualität Lebensmittel haben. Es gab riesige Proteste gegen Genfood, Pestizide, Überdüngung etc. und das zurecht. Daß Cannabis heutzutage irre überzüchtet ist (über genetische Veränderungen würde ich mich auch nicht wundern) und in den letzten Jahrzenten hat sich der THC-Gehalt vermehrfacht. "Gras" ist ein völlig anderes Produkt geworden und auch der Rausch ist nicht mehr der Selbe.

Um Qualität und Genuß geht es scheinbar immer weniger. Die Dabatte wird vom Markt und dem Hanfverband dominiert.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 01:06:01 Fr. 14.April 2023
Mein Ersteindruck zu den Neuigkeiten ist etwas anders. Mir geht es hier nicht
um Veherrlichung einer Droge und das nun in manchen Gesichtern die Dollerzeichen
in den Augen klimpern finde ich auch nicht ok. Das Spaming um CBD-Öle etc. nervt.

Da bin ich eher froh, wenn ich eines Tages bis zu 3 Graspflanzen selbst gärtnern
darf, solange es auch nur für mich ist.

Gegenwärtig ist es ja ein "Modell" für die nächsten 5 Jahre, soweit ich verstanden
habe und wie die Feinheiten dazu aussehen, ist ja noch nicht ganz klar.

Dank der Reaktion der EU auf den ersten Gesetzentwurf bleibt da viel "kompliziert"
zurück. Von daher ist es nicht der große Wurf. Und eventuell kippt alles noch, weil
sich die politische Lage ändert ?

Das der Hanfverband tendenziös drauf ist, ist nachvollziehbar aber glaube, das davon
abgesehen im Privatbereich eine neue "Kiffer-Kultur" entstehen kann, die nicht auf
Commerz und Hype basiert.

Wie das mit den "Cannabis-Clubs" laufen soll/könnte ist ja scheinbar noch nicht
aus gegoren. Vor allen Dingen wie anbei Kontrollmechanismen umgesetzt werden sollen.

Für den Schwarzmarkt tut es wegen der Regelungen vermutlich kaum ein Abbruch, da der
Dealer, egal in welcher Lage, sich darauf anpassen müsste, nur mit sauberen Stoff zu
handeln. Ja, was Lauterbach da erwähnt was Reinheiten betrifft ist leider Realität.

In wie weit Hanf hoch gezüchtet wurde, hat man heute meines Erachtens ca. das doppelte
an THC in den Pflanzen wie in den 80zigern, sofern der Anbau korrekt durchgeführt wird.
Die Angaben auf Samen und Sorten werden im Handel auch gern höher bewertet, um ein
höheren Preis veranschlagen zu können.

Letztendlich wird der Kleingärtner wohl mehrere Jahre brauchen sein Optimum an Anbau
vs. Genuss zu finden. Zwischen "Gerüchte" und "Praxiserfolg" liegen teils Phantasievolle
Welten.. Eine Hanfkultur, wo sich die Kiffer_innen untereinander selbst beschummeln a la
"Ich kenne da noch ein besseres Kraut, wie das beste, was man so kennt.." ist nicht neu.

Dafür den 1.Mai den Tach der Arbeit mit "Tach des Kiffers" zu tauschen kommt mir anbei
nicht in die Tüte.

Naja, bin gespannt, was da noch kommt..  ;)
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Hartzhetzer am 05:38:20 Fr. 14.April 2023
Drogenpolitik ist in erster Linie der Sichtbare Eisberg bürgerlicher Doppelmoral.

ZitatWas diese marktwirtschaftlich Scheiße bedeutet, wird nicht diskutiert. Es gibt einerseits den mafiös organisierten Hintergrund der Branche, gleichzeitig ist es ein wichtiger Nebenverdienst vieler Armer Menschen. Für einige Migranten ohne legalen Aufenhaltsstatus ist es die wichtigste Einkommensmöglichkeit. Nun soll die Kohle in andere Taschen fließen.

Typisch Kapitalismus halt, alle Gegen- und Nischenkultur wird aufgesaugt und zu einem Geschäft der schon am Markt etablierten Konzerne. Wenn Cannabis ein paar Jahre legal ist werden auch die mafiösen Hintergründe der Cannabis Geschäfte verschwinden und der Markt dafür wird dann vollständig in der Hand der Pharmakonzerne sein. Ein gutes Beispiel für so eine Entwicklung ist Las Vegas:

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-353724.html (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-353724.html)

Cannabis ist in den USA erst nach Ende der Prohibition verboten wurden und der Verbotsdruck verbreitete sich von dort aus auf den Rest der Welt:

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/warum-wurde-cannabis-verboten-der-echte-grund-ist-viel-schlimmer-2018-3/ (https://www.businessinsider.de/wissenschaft/warum-wurde-cannabis-verboten-der-echte-grund-ist-viel-schlimmer-2018-3/)

Hier mal eine gute Doku über die Wahrheit und Verlogenheit von Drogenpolitik:

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:44:44 Fr. 14.April 2023
Ich halte das Thema der Drogenpolitik für hochpolitisch und völlig unterschätzt.

Ich bin für eine Entkriminalisierung von Drogen, nicht nur Cannabis. Mir ist schon klar, daß es ein vielschichtiges Thema ist. Drogen können schwerwiegende Folgen haben, gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial.

Cannabis war hierzulande eine normale Kulturpflanze (in seiner THC-armen Form), es wurden z.B. Hanfseile daraus hergestellt. Die Amis haben den europäischen Staaten eine Drogenpolitik auferlegt, die nichts mit der Gesundheit der Bevölkerung oder dem Wohl der Bauern zu tun hat. Es ging um globale wirtschaftliche Interessen und den Ausbau des Überwachungs- und Repressionsapparates.

Mit ihrem "war against drugs" meinten die Amis "Krieg" im Wortsinne. Mit dem Vorwand des Kampfes gegen Drogen, schickten sie Bomber und Truppen in lateinamerikanische Staaten. Sie machten selbst Geschäfte mit den Drogenbaronen und füllten mit den Gewinnen schwarze Kassen, mit denen geheime Geheimdienst- und Militäroperationen finanziert wurden.

Seit die Amis dem Drogenanbau in Afghanistan den Krieg erklärt haben, ist der Drogenanbau und -Export um mehrere hundert Prozent angestiegen.

Es ist alles eine verlogene Scheiße. Teile der Öffentlichkeit glauben immernoch, daß illegale Drogen böse sind und die Kämpfer gegen die Drogen gut. Dabei ist der größte Teil der Drogentoten nicht auf die Drogen selbst zurückzuführen, sondern darauf, daß sie illegal sind, die Reinheit, die Streckmittel und die Bedingungen des Konsums (gemeinsamer Spritzengebrauch) unkontolliert, unbekannt und lebensgefährlich sind.

Die Aussage, daß der Krieg gegen Drogen in Wirklichkeit ein Krieg gegen die Armen ist, halte ich für Zentral. Auch unter den Reichen gibt es einen erheblichen Drogenkonsum. Sie sind nicht von Repression betroffen, haben die Möglichkeit Drogen bester Qualität zu beziehen und haben völlig andere Angebote für einen Entzug.

Drogen gegen politische Gegner, gegen rebellische Stadtteile und Wohngegenden der Armen sind mindesten seit den 60er Jahren Normalität. Erst kommen die Drogen, dann die Bullen, dann der Knast.

Ich habe hier die verschiedenen Drogen in einen Topf geworfen. Vielleicht zu vereinfachend, aber es gehört zusammen. Zum Thema der politischen Moralapostel kann ich nur sagen, daß auf allen Klos des Bundestags Koksspuren gefunden wurden. Hier noch ein schöner Artikel aus der Süddeutschen: »Grüner mit Hitlerdroge erwischt« https://sz-magazin.sueddeutsche.de/politik/becks-comeback-83365

Hat dieser Journalistin auch die Hitlerdroge das Hirn vernebelt? Wie kann man nur so bescheuert fragen?
ZitatEin Jahr später ist der Politiker rehabilitiert. Wie hat er das geschafft?
Es waren nicht dieser tolle Politiker und seine starke Persönlichkeit, die es geschaft haben, es ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie die Machtverhältnisse in den Medien sind und wie die Klassenjustiz funktioniert.

Zurück zum Hanf. Ich finde es gut, wenn man jetzt 3 Hanfpfanzen straffrei besitzen darf. Ich weiß auch, daß es Menschen gibt, denen das Kiffen nicht gut tut. Einige sind nicht nur nervig, wenn sie bekifft sind, es gibt auch welche, die sich bleibende Schäden zuziehen.

Drogen sollten diskutiert werden. Man sollte die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen betrachten, die Gesundheit und das Recht auf Rausch. Die Qualität von Drogen, Alternativen, Ausstieg. Man sollte gesellschaftliche Folgen sehen, wer verdient daran, welchen Einfluß hat es aufs Zusammenleben.

Organiationen, wie den Hanfverband, finde ich etwa so sympahtisch, wie den Verband der Zuckerindustrie.

Daß diverse verbödete Freaks bei Kundgebungen nach der Pfeife dieses Verbands tanzen, find ich deprimierend.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 19:59:58 Do. 18.Mai 2023
Zitat(https://abload.de/img/war-on-drug8cihd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=war-on-drug8cihd.jpg)

Welcher Krieg war der längste Krieg der USA? Nein, es ist nicht der 21-jährige Krieg gegen den Terror. Es ist der 51 Jahre alte Krieg gegen Drogen, der während der Präsidentschaft von Richard Nixon begann.

Natürlich mag sich dieser große Führer über die zunehmende Drogensucht aufgeregt haben, aber war der Krieg gegen die Drogen in erster Linie dadurch motiviert? Nicht wirklich, wie Aussagen seiner eigenen wichtigsten Helfer zeigen. Das eigentliche Motiv war, gegen die jungen Leute vorzugehen, einschließlich der Hippies und der Schwarzen, die an der Spitze der Antikriegsbewegung standen, und die Antidrogenkampagnen erwiesen sich als bequemer Deckmantel, um gegen diese Kriegsgegner vorzugehen und sie sogar wegen überzogener Anschuldigungen ins Gefängnis zu bringen.

Dies bringt uns zur zweiten Frage, nämlich der nach den Auswirkungen des Drogenkriegs auf die bürgerlichen Freiheiten. Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass der Krieg gegen die Drogen dazu führte, dass eine sehr große Zahl von Personen wegen gewaltfreier Drogendelikte ins Gefängnis kam. Diese Entwicklung erreichte in den Jahren der Präsidentschaft von Ronald Reagan ihren Höhepunkt. Die Zahl der Häftlinge, die wegen gewaltfreier Drogendelikte angeklagt wurden, stieg rasch von 50 000 im Jahr 1980 auf 400 000 im Jahr 1997. Der Anteil von Schwarzen und Latinos unter diesen Gefangenen war sehr hoch. In anderen Ländern, die mit dem von den USA geführten Krieg gegen Drogen in Verbindung stehen, könnte die Situation noch schlimmer sein. Im Falle des Drogenkriegs, der während der Amtszeit von Präsident R. Duterte auf den Philippinen geführt wurde, starben beispielsweise schätzungsweise 12.000 Filipinos im Krieg gegen die Drogen, die meisten von ihnen arme Städter.

Die vielleicht beunruhigendste Frage ist, ob zur gleichen Zeit, als der Krieg gegen die Drogen fortgesetzt wurde und manchmal damit zusammenhing, verschiedene Maßnahmen der US-Regierung und ihrer Behörden tatsächlich zu einem starken Anstieg der illegalen Produktion und des Handels mit Drogen, einschließlich Opium und Heroin (unter anderem), beigetragen haben.

Etwa in den 1980er Jahren führten die Regierung der USA und insbesondere die CIA unter enger Beteiligung der pakistanischen Regierung eine groß angelegte Operation durch, um fundamentalistische/fanatische Kämpfer, die so genannten Mudschaheddin, aus vielen Ländern für den Kampf gegen die sowjetische Armee und das kommunistische Regime in Afghanistan zusammenzustellen. (...)
https://countercurrents.org/2023/05/five-questions-the-war-on-drugs-should-answer/
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: krapotke am 17:31:56 So. 21.Mai 2023
Als weiteres Beispiel:

Im Zuge des Indochinakonfliktes unterstütze die USA innerhalb des laotischen Bürgerkriegs die rechten Militärs. Deren Anführer waren maßgeblich im Opium- und Heroingeschäft tätig. Geriet der Verbündete hier in Schwierigkeiten, waren z.B. die CIA gerne bereit auszuhelfen und Transportmittel bereitzustellen.

https://www.deutschlandfunk.de/usa-drogenkrieg-a-la-cia-100.html

Das die Briten in China Opiumkriege führten, um sich den lukrativen Markt offenzuhalten, ist angesichts des aktuellen "war on drugs" ein zynischer Treppenwitz der Geschichte.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 20:42:40 So. 21.Mai 2023
Verantwortlich für den sog. "Krieg gegen die Drogen" ist ein gewisser Harry J. Anslinger, der zeitlebens als entschiedener Gegner von Drogen auftrat.

Am Lebensende liess er sich durchaus gerne solche verabreichen.

Anslinger kämpfte in den 60-ern für ein weltweites Verbot von Cannabis. Er war m. E. u.a. ein Rassist.

MfG

BGS

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:44:39 So. 03.September 2023
ZitatEine »Krise der toxischen Drogen«
Alle Staaten auf der Welt illegalisieren bestimmte Substanzen. Für die Konsumenten hat das harte Konsequenzen, von Gefängnisstrafen bis zum Tod durch Überdosis.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175963.drogenpolitik-eine-krise-der-toxischen-drogen.html
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 11:16:03 Mo. 09.Oktober 2023
Es gibt eine Crackwelle. Es ist enorm viel zu günstigem Preis auf dem Markt. Es schlägt ein unter armen und verzweifelten Menschen.

Ich habe den Eindruck, daß es eine Möglichkeit ist, sich der Unterschichten zu entledigen, wenn man sie nicht in den Arbeitsmarkt bekommt. Kill the poor. Es werden die Armen vergiftet.

Wie könnte eine linke Politik dagegen aussehen?
Repression gegen Drogennutzer kann es nicht sein.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 13:17:22 Mo. 09.Oktober 2023
Kann die Legalisierung von Cannabis nur aus linksgerichteter Politik
voran getrieben werden ? Offenbar hat das noch nie gefunzt.

Zur Praxis draußen auf der Straße auf dem Schwarzmarkt lässt die Jagt
nach Kleindealer und Cannabiskonsumennten keineswegs nach.
Mein Eindruck geht eher in die andere Richtung, das die Drogenverhandung
vorsorglich ihre Datenbank "Droge" noch mal richtig befüllen wollen und
falls die Legalisierung scheitert, gibbet ja noch ordendlich zu tun..

Gegenwärtiges Handeln halten die Cannabispreise künstlich hoch und da
wundert es mich nicht, das jemand, der Bock auf kiffen hat, aber am Ort
des Handelns nur Cops sichtet und sich dann doch paar hundert Meter weiter
sich darauf einlässt "Ich habe nur das hier (harte Drogen)"zu kaufen und
konsumieren mit der falschen Hoffnung, Suchtgefahren zu entkommen..

Die "Anti-Drogen-Politik" heizt dieses Verlaufen von Drogenkonsumennten
in den eigenen Ruin obendrein nur an.. Beste Beichspiel ist ja in den
USA, wo der Erwerb von syntehtischen Opiaten a la Fentanyl viel leichter
war, wie an einer Cannabisdolde heran zu kommen. Hat dies zum Umdenken
geführt ? Vermutlich ja und dürfte nun spannend werden, wie sich die
Lage dort nun anpasst.. Ganz gewiss mit weniger Drogentoten etc..

Die Natur hat uns nun mal die Möglichkeit gegeben, sich durch Rausch vom
Alltag ablenken zu können. Diese Gegebenheit wird Repression niemals
abschaffen oder unterdrücken können.
Konsumenten werden sich anbei nur besser verstecken müssen..

Rein Bauchgefühlmäßig sehe ich kaum noch Hoffnung, das in D sich in der
Beziehung was verbessert.. Ich hoffe, das sich dieses Gefühl zum Jahreswechsel
als Täuschung entpuppt.

Naja, dann sollen sich die Kontras a la Psychiatrieverband sich weiter mit
Patienten befassen, die zu harten Drogen greifen und durchaus viel schwerer
aus ihrer Lage zu helfen ist, wie des eines Kiffers.

Das sich ca. 3-5% daran eine Psychose einfangen kann allein nicht der Grund
sein,Cannabis unter Verbot wissen zu wollen..

Jo, am Cannabisendzug kann Doc nicht so viel Kohle verdienen, wie z.B.an
einem Crack- oder Kokainsüchtigen.. Von Heroin mal ganz zu schweigen..

Meine Kritik richtet sich an.. Upps, warum kann ich von dem energischen
Anti-Cannabis-Getöse im Web nichts davon finden ?

In Berlin wurde im Sommer auf einer Fachtagung die Befürwortung von Cannabis
von Lobbisten des Psychiatriewesens massiv kritisiert.

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: krapotke am 22:29:46 Mo. 09.Oktober 2023
Zitat von: Kuddel am 11:16:03 Mo. 09.Oktober 2023Es gibt eine Crackwelle. Es ist enorm viel zu günstigem Preis auf dem Markt. Es schlägt ein unter armen und verzweifelten Menschen.

Ich habe den Eindruck, daß es eine Möglichkeit ist, sich der Unterschichten zu entledigen, wenn man sie nicht in den Arbeitsmarkt bekommt. Kill the poor. Es werden die Armen vergiftet.

Wie könnte eine linke Politik dagegen aussehen?
Repression gegen Drogennutzer kann es nicht sein.

Schwierig. Rauschmittelmissbrauch folgt mMn gesellschaftlichen Missständen auf dem Fuß. Suchtkranke Menschen sind für ihr (familiäres) Umfeld eine zusätzliche Herausforderung oder auch für z.B. Kinder Hypothek. Dabei spielt es vmtl. keine große Rolle, ob Alkohol-, Medikamenten- oder BtM-Abhängigkeit vorliegt. Einige Formen sind für die Öffentlichkeit einfach sichtbarer. Die vereinsamte Seniorin, die sich in den Alkogol flüchtet fällt halt zunächst weniger auf als der abgemagerte und verdreckte Crackkonsument im Stadtpark.  Linke Politik muss sich an den Lebensrealitäten der Menschen orientieren. Die Sucht ist mit Sicherheit dysfunktionales Bewältigungshandeln, aber sie ist halt erstmal Bewältigungshandeln. Das muss akzeptiert werden, dem sollte Raum gegeben werden. Süchtige sind kein sinnvolles Ziel für Repression. Linke Politik sollte süchtige Menschen als vulnerable Gruppe begreifen und die Ursachen der Suchtproblematik in den Blick nehmen.
Auf der anderen Seite gibt es Räume, bei denen die Interessen mehrerer Bevölkerungsgruppen kollidieren zu scheinen. Der Garten im Kieler Steinmarderweg wäre so ein Beispiel. Ich selbst fand es auch nur semiklasse  morgens den Spielplatz erstmal nach Spritzen etc. abzusuchen zu müssen, bevor mein Enkel loslegen konnte. Es fällt nur auf, dass bei Süchtigen schnell die Kinder als Argument dienen. Aber Spiel- statt Parkplätze?

Edit: Crack ist doch Kokain, oder? Wie kommt es, dass die Droge der Besserverdienenden und Leistungsträger*innen auf Elendskonsumplätzen verramscht wird?
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 10:28:14 Di. 10.Oktober 2023
ZitatEs fällt nur auf, dass bei Süchtigen schnell die Kinder als Argument dienen. Aber Spiel- statt Parkplätze?

Die Angst vor Spritzen, bzw. Nadeln führt zu Angst vor Süchtigen, bzw. zu Wut auf sie.

Wenn man bei der Problemlösung die Betroffenen einbezieht und nicht als Bedrohung sieht, wäre eine Minimallösung eine Spritzen/Nadel Entsorgungsbox.

(https://abload.de/img/219719_lefdyv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=219719_lefdyv.jpg)

Wenn man aus Angst vor Obdachlosen und Trinkern überall nette Sitzecken abbaut oder Sitzgelegenheiten so ungemütlich wie möglich macht, sollte man sich nicht wundern, wenn die Gestrandeten sich ein Plätzchen auf Spielplätzen suchen.

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 18:15:18 Mi. 11.Oktober 2023
Ich finde das Konzept Drugchecking (anonyme Drogentests) sehr gut.
Seit Juni wird in Berlin Drugchecking angeboten, beim Test auf Reinheit finden sich häufig Streckmittel. Die Nachfrage übersteigt die Laborkapazitäten, doch auch kommendes Jahr werden die Mittel nicht aufgestockt.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:33:35 Di. 12.Dezember 2023
(https://stadtteilladen.gaarden.net/wp-content/uploads/2023/12/slide-1024x1024.png)

https://stadtteilladen.gaarden.net/2023/12/11/drogenproblematik-in-gaarden-zusammenhalt-von-unten-statt-hetze-kontrolle-und-verdraengung/
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 19:35:13 Sa. 13.Januar 2024
Wir kommen an diesem Thema nicht vorbei.
Mehr und mehr Leute kacken an Drogen ab.
Ich habe manchmal das Gefühl, man will sich der Unterschichten entledigen. Wenn Tausende verrecken, ist man sie als unnütze Esser los. Neoliberales Denken in Reinkultur.

Zitat,,Crack verändert alles"

Kiel soll dieses Jahr einen Drogenkonsumraum bekommen, den ersten in Schleswig-Holstein.
(...)

(...)In Kiel gibt es im Verhältnis zur Einwohner*innenzahl mehr Substituierte als etwa in Hamburg oder Berlin.(...)

Wie viele andere Städten in Deutschland erlebt auch Kiel eine Crackwelle. ,,Konsumierende sind aufgekratzt, nehmen schnell viel ab und sind körperlich nach kurzer Zeit richtig runter", sagt Andreas Dehnke vom Verein Odyssee. (...)

Eigentlich hat die Stadt Kiel schon Anfang 2021 beschlossen, dass der Drogenkonsumraum kommen soll. Das Land hat daraufhin die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, dann wurde die Realisierung Jahr für Jahr nach hinten verschoben.

Florian Wrobel, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke/Die Partei in der Kieler Ratsversammlung wirft der Stadt vor, die Sache verschleppt zu haben. ,,Wir haben von Anfang an das Gefühl, dass die Stadt und das Sozialdezernat den Konsumraum nicht so richtig wollen" sagt Wrobel. In seinen Augen bremst vor allem die SPD. (...)

Ein Garten neben einem leer stehenden Haus am Steinmarderweg 34 hatte als alternatives Gartenprojekt angefangen und sich über Jahre zu einem Aufenthaltsort konsumierender Menschen entwickelt. ,,Am Ende war das ein selbst gebauter Konsumraum, ein Safe Space", sagt Arwan.  (...)

,,Der Bürgermeister hat sich das angeguckt und direkt die Räumung angeordnet, wollte wohl die Sache in die Hand nehmen", sagt Arwan. Sie und ihre Kollegin kritisieren, dass die Räumung des Gartens überstürzt geschehen sei. ,,Das große Problem ist, dass die Stadt keine Alternative geschaffen hat. Wo sollen die Leute hin?", sagt Arwan.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) kennt die Kritik am Vorgehen im Steinmarderweg. Trotzdem hält er an der Entscheidung fest. ,,Die Zustände waren nicht mehr vertretbar" sagt er.

Gaarden liege ihm am Herzen, betont Kämpfer. Er weist auf den Neubau einer Grundschule und die Förderung von Kulturprojekten hin. Ihm schwebe eine ,,sanfte Gentrifizierung" vor, Aufwertung ohne rasant steigende Mieten und Verdrängung. (...)

Nicht zum Plan für Gaarden gehört dagegen ein Drogenkonsumraum. ,,Wir glauben nicht, dass Gaarden das stemmen kann", sagt Bürgermeister Kämpfer. Man wolle den ohnehin belasteten Stadtteil nicht überfordern. (...)
https://taz.de/Kiels-erster-Drogenkonsumraum/!5979505/

"sanfte Gentrifizierung ... ohne rasant steigende Mieten und Verdrängung", ich glaub mein Schwein pfeift. Der Typ will nichts anderes als Gentrifizierung mit Verdrängung und explodierenden Mieten. Das ist die sozialdemokratische Wohnungspolitik für Kiel-Gaarden und wenn das Schmierblatt KN und die Probleme von Drogennutzern hilfreich sind, sagt man nicht nein.

In dem Artikel wird auch Gorm Grimm genannt. Mit diesem prominenten Drogenarzt sollte man sich auch mal befassen. (Er war die Speerspitze einer neuen Drogenpolitik. Er ist schon lange Geschichte.)

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: BGS am 22:02:06 Sa. 13.Januar 2024
[OT]


ZitatElon Musk nimmt angeblich in größerem Stil Drogen

Der reichste Mann der Welt, Kopf der US-Unternehmen Tesla und SpaceX, konsumiert offenbar Ketamin, Magic Mushrooms und Acid. Das berichtet das ,,Wall Street Journal" und beruft sich auf das ,,besorgte Umfeld" des Unternehmers.

08.01.2024, 07.29 Uhr
... .

Quelle: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/elon-musk-nimmt-angeblich-in-groesserem-stil-drogen-a-016d1ed0-9731-4e6a-9177-651c82b5bd04?dicbo=v2-Gl3DBu5


MfG

BGS
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 10:15:16 So. 14.Januar 2024
Zitat von: Kuddel am 19:35:13 Sa. 13.Januar 2024Ich habe manchmal das Gefühl, man will sich der Unterschichten entledigen. Wenn Tausende verrecken, ist man sie als unnütze Esser los. Neoliberales Denken in Reinkultur.

Hüstel.. Haben sich die Denker_innen beim Bertelsmann-Forum nicht das gleiche im Sinn
bekommen, wie sie an die Harz-Odysee pfeilten, aber es keiner wagen durfte, dies aus
zu sprchen ?

Zitat von: Kuddel am 19:35:13 Sa. 13.Januar 2024Gaarden liege ihm am Herzen, betont Kämpfer. Er weist auf den Neubau einer Grundschule und die Förderung von Kulturprojekten hin. Ihm schwebe eine ,,sanfte Gentrifizierung" vor, Aufwertung ohne rasant steigende Mieten und Verdrängung.

Und mit solchen Glaubensbekenntnissen, an den Weihnachtsmann zu glauben,
kommt er damit wirklich durch ?

Zitat aus dem Artikel:
Zitat..
2024 will Kiel den ersten Drogenkonsumraum im Land eröffnen. Schleswig-Holstein wäre damit das neunte Bundesland mit Konsumraum.

Na, das klingt aber verschlafen.. Von 16 Bundesländern gibt es nur 8 davon,
in den Druckräume zu finden sind ? Upps, das konnte ich mir so nicht vorstellen.
Ich glaubte daran, das sich das abmildernde Thema "Drogenberatungsstelle & Druckraum"
in allen Bundesländern durchgesetzt hätte.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 14:07:10 So. 14.Januar 2024
ZitatElon Musk nimmt...

Der Drogengebrauch wurde schon immer unterschiedlich gehandhabt, je nach Angehörigkeit einer sozialen Schicht oder Klasse. Es sind immer nur die Armen, die Repression zu fürchten haben.

Auch die Angebote für einen Entzug unterscheiden sich radikal, falls Arme überhaupt ein solches Angebot bekommen.

Drogen und Spekulanten, auch da gibt es einschlägige Erfahrungen. In den USA gab es Hauseigentümer, die sich den komplizierten und zeitintensiven Rechtsweg sparen wollten und ließen Crackdealer das Problem der Entmietung schnell und unbüorkratisch lösen.

In Kiel-Gaarden gibt es ernste Drogenprobleme (angeblich bundesweit überdurchschnittlich/bzw. führend), doch da man will den Arme-Leute-Stadtteil in einen bunten Kreativstadtteil verändern, um Kohle zu machen und dazu muß man die Armen loswerden. Ganz bewußt gibt man den Abhängigen keine Hilfe
Zitat"Wir glauben nicht, dass Gaarden das stemmen kann", sagt Bürgermeister Kämpfer.
...stattdessen jagt man ihnen die Bullen auf den Hals und läßt sich dafür von den Kieler Nachrichten abfeiern.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 12:36:03 Sa. 27.Januar 2024
Eine 48min Doku zum Thema Drogenpolitik. Gut recherchiert, spannend, mit Hintergründen, historisch, ökonomisch, kulturell, machtpolitisch.

https://www.youtube.com/watch?v=Owdcdub2sf0&t=208s

Die Argumente für eine Dekriminalisierung sind mir nicht neu, deshalb fand ich den Beitrag gegen Ende langweiliger.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:19:21 Mi. 07.Februar 2024
Man will es manchmal nicht so genau wissen.

Drogenwirtschaft ist keine schöne Sache. Die Politik der Pharmakonzerne ist der Horror.

Die Realität der Kartelle der illegalen Drogen sind auch nur auf der Leinwand romantisch. Die Wirklichkeit ist grausam und furchtbar. Wenn Drogenkartelle die Macht des Staates ersetzen, ist es keine Verbesserung.

Wenn wir uns für Politik interessieren, müssen wir uns auch für Drogenpolitik interessieren.

ZitatDie Regierung Noboa versucht, die angespannte Lage in Ecuador durch Militarisierung in den Griff zu bekommen. Doch ein Blick nach Mexiko zeigt, dass die Drogenkartelle auf diese Weise kaum zu stoppen sein werden. Vielmehr droht eine Gewaltspirale, weil auch die Kartelle aufrüsten und um Einflussgebiete ringen. Die Basis der weitreichenden Verankerung der Drogenkartelle liegt in der sozialen Ungleichheit und der Armut eines immensen Teils der Bevölkerung in der Region. In Lateinamerika arbeiten viele Menschen im informellen Sektor und es gibt kaum Auffangstrukturen für so viel soziales Elend – Drogenkartelle fungieren hier als willkommene Arbeitgeber.  (...)

An wen kann man sich also wenden, wenn Staat, Kapital und Kartelle den Menschen das Leben zur Hölle machen? Effektiver Selbstschutz entsteht vor allem durch selbstorganisierte, kämpferische und solidarische Communitys. (...)

Nebst den Zapatist:innen in Südmexiko oder den ,,Rondas Campesinas" in Cajamarca (Peru) ist die ,,Guardia Indígena" in Pioyá im Nordosten der Provinz Cauca (Kolumbien) ein interessantes Beispiel einer funktionierenden Selbstorganisation gegen die Gewalt der Drogenkartelle. (...)

,,Die Narcos waren bewaffnet, aber sie konnten uns nicht töten. Wir waren zu viele. Und wenn eine Community zusammenhält, kennt sie keine Angst. Wir haben ihre Koka-Plantagen und ihre Labore verbrannt. Wir fanden alles Mögliche. Es sah aus wie ein Chemielabor. Das hat uns damals viele Drohungen gebracht, weil wir einem Geschäft schadeten, das viel Geld einbrachte."

Der selbstorganisierte und kollektive Widerstand gegen die Gewalt der Narcos sollte nicht romantisiert werden, aber er kann Perspektiven aufzeigen. Leider gibt es diesen Widerstand nicht ohne Tote und es gibt auch viele Beispiele in Lateinamerika, in der die brutale Gewalt der Kartelle ganze Communitys eingeschüchtert hat. An vielen Orten konnten sich Drogenkartelle dadurch ganzer Territorien bemächtigen und den Staat verdrängen. Doch trotz der Widersprüche und Schwierigkeiten, die mit Selbstorganisationsversuchen gegen das Drogengeschäft einhergehen, zeigt gerade die aktuelle Situation in Ecuador auf, dass Selbstorganisation unumgänglich ist, denn es ist aussichtslos, auf den Staat zu vertrauen (...)
https://communaut.org/de/narco-kapitalismus-militarisierung-und-extraktivismus

Wenn ich mir vorstelle, wir würden versuchen, uns hier mit den Mafiastrukturen anzulegegen, die als Vermieter (Slum Landlords) oder Menschenhändler (für u.a. die Bauwirtschaft) anlegen wollten, würden wir alt aussehen.

Man sollte sich trotzdem mal mit solchen Gedanken auseinandersetzen.

Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 23:02:14 So. 18.Februar 2024
ZitatKaffee statt Koka: Kirche hilft Bauern weg von Drogen-Pflanze

Für Kleinbauern in Kolumbien ist es ein Teufelskreis: Der Anbau der Drogen-Pflanze Koka endet für sie immer wieder tödlich. Gleichzeitig ist es der einzige Weg aus der Armut. Das kirchliche Hilfswerk Misereor will dies ändern – mit Bio-Kaffee.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/kaffee-statt-koka-kirche-hilft-bauern-weg-von-drogen-pflanze,U445wLZ

Grundsätzlich ist der Gedanke richtig und wichtig: Repression löst das Problem nicht, es müssen Alternativen her! Das gilt für den Drogenanbau, es gilt auch für Kleindealer.
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Onkel Tom am 12:35:47 Mo. 26.Februar 2024
Soo, das Wochenende zum Feiern ist nun vorbei.. 2 Gramm sind in Rauch aufgegangen und
die Innerliche Hochspannung auf die Abstimmung im Bundestag zur Legalisierung von Cannabis
ist endlich verflogen.

Die Debatte im Bundestag war sehr lebhaft und Richter Andreas Müller holt mal nach dem
Ereignis tief Luft und erzählt, was die letzten 30 Jahre zum Kampf der Cannabis-legalisierung
so lief. Annekdoten, die nicht nur konserative Köpfe kritisiert.

Richter Andreas Müller: Es wird überall GEKIFFT!
https://www.youtube.com/watch?v=G0VxcUGbts4


Und hier noch mal die ungekürzte Debatte im Bundestag inklusiver Kalauer.. FDP vs. CDU :D

155. Sitzung des Bundestages am 23. Februar 2024 - Cannabisgesetz
https://www.youtube.com/watch?v=wJ4_PArHXIo
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: krapotke am 18:25:31 Sa. 02.März 2024
Die Cannabislegalisierung kommt ohne Frage. Aber kann jetzt jede*r Volljährige sich entspannt den Feierabendjoint gönnen? Obacht, für viele gibt es ein Verbot durch die Hintertür. Wer einen Führerschein hat und diesen behalten will, bewegt sich auch nach der Legalisierung auf sehr dünnem Eis. Es gilt erstmal weiterhin der strenge Grenzwert von 1mg/ml Blutseurm. Ein Wert den schon Gelegenheitsnutzer*innen reißen und Dauerkiffer*innen praktisch nie unterschreiten. Verkehrsminister Wissing hat zwar eine Neubewertung angekündigt, aber die Meinungen der Gremien gehen weit auseinander. Ich fahre beruflich täglich Auto. Abgesehen davon, dass ich Rauschmittel für mich persönlich als wenig hilfreich ansehe, würde ich schon aus Angst um den Lappen die Finger von dem Zeug lassen.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/cannabis-kiffen-auto-fahren-wie-viel-thc-legal-102.html

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/cannabiskonsum-kiffen-autofahren-recht-regelungen-v3/
Titel: Aw: Drogenpolitik
Beitrag von: Kuddel am 09:59:33 Do. 07.März 2024
ZitatFentanyl in Deutschland angekommen – gefährlicher als Heroin

Die Gefahr einer Überdosierung ist groß: Bereits zwei Milligramm Fentanyl können eine tödliche Dosis darstellen – das entspricht gerade einmal einer Bleistiftspitze. Drogen- und Suchtexperten warnen: Wird Heroin mit hochpotenten Opioiden wie Fentanyl gestreckt, könnte die Zahl der Drogennotfälle in Deutschland und Europa massiv zunehmen.
https://www.morgenpost.de/web-wissen/gesundheit/article241803468/Fentanyl-in-Deutschland-angekommen-gefaehrlicher-als-Heroin.html?utm_source=pocket-newtab-de-de

Früher gab es mal aus linksradikaler Ecke Aufkleber mit der Aufschrift "Dealer verpißt euch!". Irgendwann kam man auf die Idee, daß das nur verlängerte Polizeiarbeit war. Für Migranten ohne Papiere war es das einzige Einkommen, zu ticken. Die Kaufer sind meist weiß, teilweise wohlbetucht...

Ich habe bei mir um die Ecke einen aktuellen Aufkleber gesehen zum Thema Drogen. Es war immerhin ein Versuch sich mit einem politischen Hintergrund mit Drogenkonsum auseinanderzusetzen. Als ich mit meinem Fotoapparat den Sticker knipsen wollte, war er nicht mehr da.

Der Wandel im Drogenkonsum ist ein Teil der kapitalistischen Entwicklungen. Es geht einerseits um Profit, andererseits auch um Macht und Kontrolle. Ich wünschte mir mehr Diskussionen von links zu dieser Thematik.