Proteste und Streiks der Hebammen

Begonnen von Efeu, 00:07:26 So. 09.Mai 2010

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Efeu

ZitatDer Deutsche Hebammenverband fordert für die Hebammen in den Kliniken und der Freiberuflichkeit:

- Eine Anhebung der Honorare und Gehälter auf ein Niveau, das der hohen Verantwortung entspricht, die Hebammen übernehmen.
- Eine Finanzierung der Krankenhäuser durch die Politik und nicht durch Lohnverzicht der Beschäftigten.
- Eine Qualitätssicherung der Geburtshilfe im Krankenhaus durch Senkung der Geburtenzahlen pro Hebamme pro Jahr.
- Die Solidarität Aller, damit die Wahlfreiheit des Geburtsortes erhalten bleibt.

Unterstützen Sie das Anliegen des Deutschen Hebammenverbandes für bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen der ca. 18 000 Hebammen im Land!

ZitatDie Welt braucht Hebammen, heute mehr denn je!

Unterstützen Sie die E-Petition des Deutschen Hebammenverbandes!

Die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe gerät zunehmend in Gefahr.
Mahnungen an die Politik zeigten bisher keine Wirkung. Die Leidtragenden sind die Frauen und ihre Kinder, die vielleicht bald schon auf Hebammenhilfe verzichten müssen. Um dies zu verhindern startet der Deutsche Hebammenverband am Internationalen Hebammentag, dem 5. Mai, eine E-Petition an den Dt. Bundestag. 50 000 Unterschriften benötigen wir bis Mai 2010, dann muss sich der Deutsche Bundestag mit der drohenden Versorgungslücke befassen.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift, damit auch in Zukunft jeder Frau eine Hebamme zur Seite stehen kann!

Unter www.hebammenverband.de oder www.hebammen-protest.de finden Sie den Link zur Seite des Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages; dort können Sie sich einloggen, den ausführlichen Text lesen und unterzeichnen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Martina Klenk, Präsidentin des Dt. Hebammenverbandes

http://www.hebammen-protest.de/

http://www.hebammenverband.de/index.php?id=1341
http://www.hebammenverband.de/index.php?id=1342

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=11400

Aloysius

Ich hab das auch vor ein paar Tagen gelesen, das ist wirklich eine Sache, wo sich unsere Familienministerin mal ein wirklich wichtiges Feld zur Betätigung suchen kann, nicht arbeitslose Männer in den Hilfserzieherjob drücken.
Reden wir drüber

Kuddel

ZitatHohe Erwartungen – wenig Lohn
Hebammen im Landkreis kündigen Streik an

Fast jedem hilft eine Hebamme ins Leben. Als qualifizierte Kraft steht sie aber am unteren Ende der Einkommenstabelle. 7,54 Euro vor Steuern – so viel verdient einbe eine freiberufliche Hebamme pro Stunde, sagt der Landeshebammenverband. Da machen sich steigende Haftpflichtprämien schmerzhaft bemerkbar. Am 13. und 14. Dezember wollen die Hebammen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald streiken. Beatrice Ehrlich sprach mit Hebamme Panni Starke von der Müllheimer Eltern-Kind-Initiative (Eki).




BZ: Was sind die Aufgaben einer Hebamme?

Panni Starke: Wir Hebammen leisten Geburtshilfe als Angestellte und Beleghebammen im Krankenhaus und freiberuflich bei Hausgeburten und in den Geburtshäusern. Wir machen die Geburtsvorbereitung und Wochenbettbetreuung nach der Geburt, helfen bei Schwangerschaftsbeschwerden, bieten Rückbildungskurse und Stillberatung an. Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Prävention. Für Schwangere und Frauen im Wochenbett sind wir erreichbar und in Notfällen rund um die Uhr.

BZ: Wie sieht die Einkommenssituation der Hebammen aus?

Starke
: Als Alleinverdienerin kann ich von der Freiberuflichkeit nicht leben. Ich arbeite als Angestellte in der Geburtshilfe in einem Krankenhaus. Daneben bin ich freiberuflich in der Geburtsvorbereitung und Nachbetreuung tätig. Für viele meiner freiberuflichen Kolleginnen ist die Hebammentätigkeit allenfalls ein Zubrot. Wenn man alle Versicherungen selbst tragen muss, lohnt sich der Hebammenberuf nicht. Dabei wird von uns Hebammen immer mehr erwartet. Gerade im Wochenbett sind wir Hauptansprechpartner der Frauen, früher haben das die Familien gemacht.
http://www.badische-zeitung.de/muellheim/hebammen-im-landkreis-kuendigen-streik-an--38718321.html

Kuddel

ZitatHebammen protestieren gegen miese Vergütung



Thüringer Hebammen treten kurz vor Weihnachten in einen vierwöchigen symbolischen Streik. Werdende Mütter müssen sich indes nicht noch mehr Sorgen wegen ihrer Geburt machen, als sie es ohnehin schon tun.
Erfurt. Den Auftakt für die Aktion bestreiten in der kommenden Woche die Entbindungshelfer in Gotha, Anfang Januar folgen unter anderem die Geburtshäuser in Jena und Erfurt. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, erneut auf die sich dramatisch verschlechternde Arbeits- und Verdienstsituation aufmerksam zu machen. (...)
http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Hebammen-protestieren-gegen-miese-Verguetung-542186009

ZitatSymbolischer Streiktag: Hebammen-Demo mit jungen Müttern

Schwarzwald-Baar (prz) Zu einem symbolischen Streiktag rufen die Hebammen im Kreisverband Schwarzwald-Baar am Donnerstag, 16. Dezember, ab 9 Uhr auf.


Warum? Durch Veränderungen im Gesundheitssystem steigen die Ausgaben für Hebammen im neuen Jahr dramatisch an. Fazit: Gerade freiberuflichen Hebammen wird die Arbeit mit Schwangeren und jungen Müttern schier unmöglich gemacht, ihre flächendeckende Versorgung damit in Frage gestellt. Am Streiktag bleibt deshalb im s'Hebammenhaus im Villinger Hallenbad die Türe demonstrativ geschlossen. Eigentlich sollte morgens ein Rückbildungskurs für junge Mütter stattfinden. Die kommen zwar alle, aber unterstützen damit die Demonstration der Hebammen.
http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/schwarzwald-baar-kreis/Symbolischer-Streiktag-Hebammen-Demo-mit-jungen-Muettern;art372502,4626624

ZitatHebammen auf der Straße

Kein auskömmliches Einkommen mehr: Die Hebammen treibt ihre Situation auf die Straße. Gestern informierten sie in der Göppinger Innenstadt über ihre Situation und die Folgen für die Frauen.

"Es ist eine Sauerei, was man mit Euch macht." Eine ältere Passantin, gerade Oma geworden und als ehemalige Krankenschwester mit Einblick in den modernen Medizinbetrieb, brauchte von den Hebammen des Landkreises gestern nicht lange überredet zu werden, eine Solidaritätspostkarte an ihre Krankenkasse zu schicken.
http://www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/art5583,759141

ZitatFreie Hebammen streiken - Protestaktionen in Berlin

Berlin (dpa/bb) - Rollenspiele, Sprechchöre und Trillerpfeifen: Mit Aktionen vor mehreren Krankenhäusern haben die freien Hebammen in Berlin am Dienstag auf ihrem Streik aufmerksam gemacht. Rund 640 freie Geburtshelferinnen legten für zwei Tage die Arbeit nieder. «Wir müssen soviel verdienen, dass wir auf eine 40-Stunden-Woche kommen und davon leben können», sagte Ulrike von Haldenwang vom Berliner Hebammenverband. Prominente Unterstützung erhielten die Hebammen von der schwangeren SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Im Schnitt kommen die Hebammen auf einen Stundenlohn von 7,50 Euro.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article11306444/Freie-Hebammen-streiken-Protestaktionen-in-Berlin.html
ZitatFreie Hebammen setzen Streik fort



Die freiberuflichen Hebammen in Berlin setzen am Mittwoch ihren zweitägigen Streik fort.

"Wir wollen angemessen bezahlt werden für das, was wir leisten", sagte die Vorsitzende des Berliner Hebammenverbandes, von Haldenwang. Nach ihren Angaben beträgt der Durchschnittslohn derzeit 7,50 Euro pro Stunde bei einer 60-h-Woche.

Die etwa 550 bis 600 freiberuflichen und im Hebammenverband organisierten Hebammen bieten während des Streiks keine Vor- und Nachsorge an und halten keine Kurse ab. Die Geburtshilfe ist laut von Haldenwang vom Streik ausgeschlossen.
http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_12/hebammenstreik.html

ZitatHebammen im Streik

Villingen-Schwenningen. Nach fortgesetzten Kundgebungen landes- und bundesweit seit dem Welthebammentag am 5. Mai bis jetzt setzen die Hebammen ihren Protest wegen "drastisch zu niedriger Vergütung" von Hebammenleistungen durch die Krankenkassen und sich stetig verschlechternder Arbeitsbedingungen mit einer Arbeitsniederlegung fort.

Die Streikstaffel zieht sich vom 2. bis 23. Dezember durch ganz Baden – Württemberg. Am 16. Dezember streiken die freiberuflichen Hebammen des Schwarzwald-Baar-Kreises. Als Teil des Hebammenkreisverbandes legen auch die Hebammen des 's Hebammenhauses am 16. Dezember die Arbeit nieder. Alle Schwangeren und Wöchnerinnen werden an diesem Tag auf verschlossene Türen treffen. Der Anrufbeantworter wird ausschließlich auf eine Notfallvertretung hinweisen.

Um 9 Uhr – eigentlich die Zeit für den Rückbildungsgymnastikkurs – werden die Hebammen des Kreises und des Geburtshauses am 's Hebammenhaus neben dem Hallenbad zur Situation Stellung nehmen. Unterstützt werden sie dabei von werdenden und jungen Müttern.
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villingen-schwenningen-hebammen-im-streik.1123f8b2-03d6-47cf-b840-fa2622bd8c0d.html

Zitat»Fast jede dritte Kollegin hat aufgegeben«
Hebammen in der Region Freiburg streiken: Wenig Geld und oft rund um die Uhr im Einsatz. Ein Gespräch mit Mela

Interview: Gitta Düperthal

Mela Pinter ist Hebamme im Geburthaus Mayenrain in Freiburg und Mitglied des Deutschen Hebammenverbands

Die Hebammen in der Region Freiburg wollen bis zum 23. Dezember streiken. Sind die Arbeitsbedingungen so schlecht und das Monatseinkommen so gering, daß Sie zu so drastischen Mitteln greifen?

Ich bin freiberufliche Hebamme – und biete das gesamte Spektrum an: Von der Schwangerschaftsgymnastik über die Geburtshilfe bis zur Nachbetreuung. Zusammen mit drei Kolleginnen arbeite ich im Geburtshaus Mayenrain im Team. Da wir rund um die Uhr Bereitschaft haben, können wir bei Komplikationen sofort zur Stelle sein – allerdings kommen so auch lange Arbeitszeiten zustande. Jede von uns hat darüber hinaus wöchentlich an drei aufeinander folgenden Tagen Rufbereitschaft.

An normalen Arbeitstagen sind wir von acht bis 17 Uhr ansprechbar; abends finden oft noch Kurse statt, hin und wieder kommt eine Nachtschicht hinzu. Wir versuchen, zumindest jedes zweite Wochenende frei zu haben. Für diesen Einsatz verdiene ich im Monat 1600 bis 1800 Euro netto. Der Stundenlohn beträgt 7,54 Euro – allerdings muß ich davon noch Steuern zahlen.

Können Sie den Ablauf eines besonders hektischen Arbeitstags schildern?
Ich nehme mal den Mittwoch vergangener Woche: Tagsüber kamen viele Frauen ins Geburtshaus mit Fragen zur Vor- und Nachsorge, ständig klingelte das Telefon. Abends mußte ich von 19.00 bis 21.00 Uhr einen Kurs leiten. Dann fuhr ich nach Hause, wurde aber schon um 22.30 Uhr zu einer Frau gerufen, die ihr erstes Kind bekam.

An diesem Abend hatten wir den ersten Wintereinbruch – ich konnte in dem Schneechaos also nur im Schneckentempo zu dem 25 Kilometer entfernten Ort fahren. Als ich ankam, war die Frau schon weit in den Wehen, das Kind wurde gegen zwei Uhr morgens geboren. Gegen 5.30 Uhr war alles versorgt, und ich konnte nach Hause fahren – wieder im Schleichgang. Als ich das Auto abgestellt hatte und durch den Schnee stapfte, dachte ich mir noch: »Mein Gott, was für ein Beruf!«

Dann konnte ich einige Stunden schlafen, um 14.00 Uhr fuhr ich dann noch einmal zu der Frau, die gerade das Kind bekommen hatte. Anschließend mußte ich noch einiges im Geburtshaus erledigen. Und in der Nacht darauf kam um 23.45 Uhr wieder ein Anruf, dieses Kind kam um 2.30 Uhr zur Welt.

Haben Sie so etwas wie ein Privatleben? Können Sie Ihre Freizeit planen?

Ich bin verheiratet und habe erwachsene Kinder, meine Familie ist flexibel. Wenn ich eine gute Vertretung habe, kann ich sogar meinen Urlaub planen – dazu muß ich aber wegfahren. Wenn ich im Ort bleibe, wird nichts aus der Erholung.

Ist die Nachfrage nach Ihren Diensten immer so groß, wie gerade geschildert?

Es gibt großen Bedarf an Hebammen, die Verunsicherung junger Mütter hat zugenommen. Sie sind ängstlicher als vorherige Generationen.

Die Krankenkassen haben unlängst die Erstattung für einen Wochenbettbesuch um sage und schreibe 48 Cent auf 27 Euro brutto angehoben. Was fordern Sie?
Wir wollen 30 Prozent mehr Honorar. Bei den Kassen sagt man zwar: »Wir geben Ihnen recht, Sie bekommen zu wenig.« Aber wenn es bei den Verhandlungen um unsere Gebühren geht, heißt es: »Für Hebammen ist kein Geld da.« Der Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands (BfHD) hat kürzlich einen offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) geschrieben. Darin heißt es sinngemäß: Während der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung für Hebammenhilfe nur 360 Millionen Euro jährlich ausgibt, schüttet man über die niedergelassenen Kassenärzte ein Füllhorn von zusätzlich einer Milliarde Euro aus. Rein rechnerisch darf sich jeder der 150000 Kassenärzte über 6700 Euro mehr im Jahr freuen. Und unsereins bekommt für eine Geburt, die im Durchschnitt 13 Stunden Arbeitszeit in Anspruch nimmt, 630 Euro brutto!

Ist Ihr Berufstand gefährdet?

Fast schon jede dritte Kollegin hat ihren Beruf aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Der Bedarf an Hebammen ist aber groß – unser Geburtshaus kann der Nachfrage kaum noch nachkommen. Wenn jedoch immer mehr freiberufliche Hebammen aufgeben, sind Frauen gezwungen, in eine Klinik zu gehen. Damit fällt die individuelle Betreuung weg, die wir leisten. Es sollte aber weiter die Garantie geben, daß sich jede Frau aussuchen kann, wo sie ihr Kind zur Welt bringt: in der Klinik, zu Hause oder im Geburtshaus.
http://www.jungewelt.de/2010/12-10/040.php

Pinnswin

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Kuddel

ZitatGeburtshelfer hoffen auf Hilfe

Freiberufliche Hebammen aus dem Landkreis streiken seit heute bis zum 22. Dezember

Im September war der erste Streik, und der nächste folgt sogleich. Sämtliche freiberuflichen Hebammen im Landkreis Ludwigsburg werden ab heute bis zum 22. Dezember die Arbeit niederlegen.


7,54 Euro. Der Preis für eine Schachtel guter Pralinen. Für dieses Geld arbeitet eine freiberufliche Geburtshelferin in Deutschland, und das vor Abzug der Steuern. Eine Tatsache, die den baden-württembergischen Hebammenverband auf die Palme bringt und auf die Straße treibt. Im September dieses Jahres haben die Angehörigen des Berufsstandes erstmals gestreikt. Vom heutigen Samstag, 18., bis Mittwoch, 22. Dezember, werden die Freiberuflerinnen im Landkreis Ludwigsburg erneut die Arbeit niederlegen, um die Krankenkassen auf das Missverhältnis aufmerksam zu machen (siehe auch Infobox).

Etwa 100 Hebammen gibt es in dieser Region. Mehr als die Hälfte ist selbstständig tätig. Caren Röck aus Pleidelsheim gehört beiden Gruppen an. Zum einen arbeitet sie fest angestellt in einem Stuttgarter Krankenhaus, des Weiteren gibt sie freiberuflich Geburtsvorbereitungskurse, betreut Frauen nach der Entbindung, unterstützt sie zu Hause bei der Pflege des Neugeborenen, beim Stillen, kontrolliert den Nabel, gibt Tipps zur Rückbildung des Gewebes. Und sie packt mit an, wenns bei der frischgebackenen Mama mit dem Baby nicht so richtig klappen will.

Was die 32-Jährige nicht macht, sind Hausgeburten. Laut Röck bieten nur drei freiberufliche Hebammen im gesamten Landkreis Ludwigsburg diesen Service an. Der Grund dafür sei, dass sich diese Tätigkeit so gut wie keine Selbstständige leisten könne. Am 1. Juli ist der Berufshaftversicherungssatz für Hausgeburts- und Beleghebammen gestiegen und liegt bei 3680 bis 4611 Euro. Da bleibe vom ohnehin schon geringen Gehalt kaum noch was übrig.

Dabei erklärt Röck, die auch Schriftführerin im Deutschen Hebammenverband ist, dass sich viele Frauen eine Niederkunft in den eigenen vier Wänden wünschen. Rund zwei bis drei Prozent aller Schwangeren hätten Interesse, "die müssen bibbern, ob sie einen Termin bekommen". Röck vermutet, dass sich in der Zukunft die Situation zuspitzen wird, da es immer weniger Hebammen geben wird. Und das liegt laut der Mutter eines neun Monate alten Sohnes nicht daran, dass es kein Traumberuf mehr sei: "Die Bezahlung ist nicht angepasst ans tägliche Leben."

Info Die Streikenden haben in der Flattichstraße 31 in Ludwigsburg eine Notfallpraxis eingerichtet. Die Sprechzeiten sind am 20., 21. und 22. Dezember von 9 bis 11 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, Telefon (0151) 14 47 17 38.

Redaktion: CAROLINE HOLOWIECKI
http://www.boennigheimerzeitung.de/bz1/news/stadt_kreis_artikel.php?artikel=5406987

Kuddel

ZitatHebammen wollen streiken

Kreis Steinfurt - Hebammen aus dem Kreis Steinfurt und Münster waren jetzt zu Gast im Wahlkreisbüro von Jens Spahn in Rheine. Gegenstand der ausführlichen Diskussion war unter anderem die problematische Arbeitssituation, ein Folgegespräch wurde vereinbart.


,,Bereits zwei Beleg- und vier Hausgeburtshebammen mussten aufgeben", berichteten die Gäste dem Abgeordneten, der auch gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. Vor allem die nicht leistungsgerechte Bezahlung bei vergleichbar hoher Verantwortung sowie die extrem gestiegenen Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung seien verantwortlich dafür, dass immer mehr Hebammen aufgäben. Dadurch sei für schwangere Frauen die Wahlfreiheit des Geburtsortes sehr eingeschränkt. ,,Nicht jede Schwangere findet im Kreis eine Hebamme, die sie unterstützt ihr Kind zu Hause zu gebären oder sie in den Kreißsaal begleitet", waren sich die Gäste einig.


,,Frauen sollen auch weiterhin den Ort der Geburt ihres Kindes möglichst frei wählen können", sagte Spahn und versprach, sich für eine Verbesserung der Situation vor Ort einzusetzen.

Die Hebammen informierten Spahn über den landesweiten Streik im März. Um nochmals nachdrücklich auf die Situation aufmerksam zu machen, werden die Hebammen vom 1. bis 6. März im Kreis Steinfurt und Münster ihre Arbeit niederlegen. Davon ausgenommen ist die Geburtshilfe.

Schwangere und Wöchnerinnen müssen sich in dieser Zeit an umliegende Fachärzte, Kliniken und Hebammen-Notfallpraxen wenden. Weitere Informationen sind auf http://www.hebammen-protest.de nachzulesen.
http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/kreis_steinfurt/1497996_Hebammen_wollen_streiken.html

Kuddel

ZitatStreik und Proteste der Hebammen in Nordrhein-Westfalen

KÖLN (akr). Die Hebammen in Nordrhein-Westfalen unterstreichen ihre Forderungen an die Kassen nach einer höheren Vergütung mit punktuellen Streiks im ganzen Land.


"Hebammen können von ihrer Arbeit nicht leben, deshalb werden sie sie auch nicht erbringen" ist das Motto der Aktionen, die vom Landesverband der Hebammen in NRW organisiert werden.

Nach der Auftaktveranstaltung in Münster veranstalten die Hebammen in vielen Großstädten des Landes Protestaktionen vor Rathäusern. Geburten werden nicht bestreikt, teilte der Verband mit. Die Aktionen enden mit einer großen Veranstaltung am 25. März in Köln.

Die Hebammen fordern auch vor dem Hintergrund massiv gestiegener Beiträge für die Berufshaftpflichtversicherung eine bessere Bezahlung und die Sicherstellung der wohnortnahen Betreuung von Schwangeren.

Schon jetzt bekomme der Berufsverband Meldungen von Schwangeren, die keine Hebamme mehr finden. Im vergangenen Jahr hatte eine E-Petition der Hebammen für Aufsehen gesorgt, der sich fast 200.000 Personen angeschlossen hatten.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/644484/streik-proteste-hebammen-nordrhein-westfalen.html

Kuddel

ZitatStreik :
Hebammen fordern eine gerechtere Bezahlung




Kreis Olpe. Eigentlich haben sie mit einer der schönsten Sache zu tun, die es auf Erden gibt: Kindern zu helfen, das Licht der Welt zu erblicken.

Doch der Hebammenberuf werde zu schlecht bezahlt. Deshalb protestierten etwa 50 Frauen gestern vor der Olper Hebammenpraxis ,,Klapperstorch". Während des Streiks blieben die Handys der Hebammen ausgeschaltet, die Praxistüren geschlossen.

Eigens angereist waren die Landesvorsitzende des Hebammenverbandes NRW, Angelika Josten, Stellvertreterin Renate Egelkraut sowie die Kreisvorsitzende für Siegen/Olpe, Stephanie Helsper. Angelika Josten: ,,Die ungerechte Bezahlung besteht seit Jahren, aber die drastische Erhöhung des Haftpflichtversicherungsbeitrags für selbstständige Hebammen brachte das Fass zum Überlaufen."

Gemeint sind Hebammen, die auch Hausgeburten ermöglichen oder solche, die in Kliniken in Eigenverantwortung arbeiten und als Selbstständige natürlich haftpflichtversichert sein müssen, falls es zu Problemen bei der Geburt und möglichen Folgeschäden kommt. Dieser Beitrag, so Josten, sei im Juni des vergangenen Jahres von 2 300 auf 3 700 Euro drastisch erhöht worden.

Die Folge: Zahlreiche Hebammen gehen auf die Barrikaden: Der Landesverband der Hebammen NRW rief für März zu Streiks in allen fünf Regierungsbezirken auf. Die Hebammenpraxis ,Klapperstorch' in Olpe mit Mitinhaberin Nicole Hessmann erklärte sich bereit, mitzumachen. Zahlreiche Frauen aus der Region und Verbandsvertreterinnen waren mit fantasievollen und eindeutigen Protest-Plakaten vor die Praxis im DRK-Haus in der Stubicke gezogen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Worum geht es den Hebammen im Einzelnen? Sie wollen in den sogenannten ,Präventionskatalog' der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden. Das heißt: Krankenkassen würden dann Kosten übernehmen - beispielsweise für die Raucherentwöhnung während der Schwangerschaft oder für die Hilfe bei der Stillzeit (Stichwort: Beikost).

Zudem wollen Hebammen eine Bezahlung, die denen vergleichbarer Anbieter von Vorbeugemaßnahmen entspricht. Derzeit gebe es 5,71 Euro pro Stunde für Hebammen, andere Berufsgruppen bekämen 9 bis 10 Euro.

Bei den Gebührenverhandlungen mit den Kassen müsse darüber hinaus die ,,besondere Arbeitssituation der freiberuflichen Hebammen" berücksichtigt werden. Hierzu gehört der bereits erwähnte hohe Haftpflichtversicherungsbeitrag, Praxis- und Fahrzeugkosten sowie die Kosten für Fortbildungen und Qualitätssicherung.

Der Streik der Hebammen endet am sogenannten ,,Equal Pay Day" (sinngemäß: Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit) am 25. März in Köln. Die dort stattfindende Aktion setzt den Schlusspunkt der Demonstrations-Serie.
http://www.derwesten.de/staedte/kirchhundem/Hebammen-fordern-eine-gerechtere-Bezahlung-id4429072.html

Kuddel

ZitatStreik zum 'Internationalen Hebammentag'   

Vom 2. bis zum 5. Mai, dem "Internationalen Hebammentag", wird es in Schleswig-Holstein keine Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere, keine Geburtsvorbereitung und keine Wochenbettbetreuung durch freie Hebammen geben. Weil sich trotz massiver öffentlicher Unterstützung nichts tut, um die prekäre Lage der Hebammen zu verbessern, ruft der Hebammenverband Schleswig-Holstein zum Streik auf.


Das Problem ist seit Jahren Thema von mediafon-Meldungen: Freiberuflich tätige Hebammen erhalten in Deutschland schon längst keine angemessenen Vergütungen mehr; dagegen sind ihre Haftpflichtprämien in existenzgefährdende Höhen geschossen: 2009 lagen sie zehnmal so hoch wie 1992. Eine elektronische Petition des Deutschen Hebammenverbandes hierzu erreichte im letzten Jahr mit 105.386 Unterzeichnungen die höchste Zahl von elektronischen Unterschriften, die jemals eine Petition im E-Petition-System des Deutschen Bundestages erreichte. Seither, d.h. seit dem 17.6.2010, befindet sich die Petition laut Bundestag "in der parlamentarischen Prüfung". Eine minimale Honorarerhöhung zum 1.7.2010 geriet für den Hebammenverband zur "bitteren Enttäuschung", und für die von Gesundheitsminister Rösler angekündigte gesetzliche Regelung des Haftpflichtproblems gibt bis heute nicht einmal einen Vorschlag.

Nachdem auch die Hebammenstreiks in Berlin, Baden-Württemberg und Thüringen um die Jahreswende keine spürbare Resonanz in der Politik gefunden hatten, ruft nun der Hebammenverband Schleswig-Holstein seine Mitglieder vom 2. bis zum 5. Mai 2011 zum Streik auf. In ihrem Bundesland, so die Vorsitzende Margret Salzmann, hätte inzwischen jede fünfte freiberufliche Hebamme die Geburtshilfe aufgegeben. Als Folge fänden viele Schwangere vor allem auf dem Land keine Hebamme mehr – während in den Kreißsälen zugleich die medizinisch-technische Überversorgung zunehme.

Während der Streiktage wollen die Hebammen nur Notfälle und Spontangeburten betreuen – dazu wird in jedem Landkreis mindestens eine Notfallpraxis zur Verfügung stehen. Alle anderen Schwangeren fordert der Verband auf, sich bei Bedarf zu einem Arzt oder in ein Krankenhaus zu begeben – und sich vor allem bei ihrer Krankenkasse zu beschweren, wenn sie keine Hebamme finden!

(26.04.2011)
http://www.mediafon.net/meldung_volltext.php3?id=4db6ad4f6268a&akt=news_allgemein&view=&si=4db6af5467d72&lang=1

Kuddel

ZitatHebammen demonstrieren in Kiel



Hebammen im Streik: In Kiel haben sie für höhere Honorare demonstriert. Mehr als 350 Hebammen haben am Donnerstag in Kiel für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Zu schaffen machen den Geburtshelferinnen vor allem zu hohe Kosten bei der Berufshaftpflichtversicherung. Die Situation sei katastrophal, sagte die Vorsitzende des Hebammenverbandes Schleswig-Holstein, Margret Salzmann, nach einem dreitätigen Streik. Im vergangenen Jahr waren die Versicherungsbeiträge um fast 60 Prozent gestiegen - nach Angaben des Verbandes auf rund 3.700 Euro pro Jahr bei einem monatlichen Verdienst von bis zu 1.400 Euro.

Als Folge dessen hätten bereits 43 freiberufliche Hebammen im Norden die Geburtshilfe eingestellt. Ein positives Ergebnis der Proteste gibt es bereits: Der Sozialausschuss des Landtages und der Vorstand des Hebammenverbandes haben sich am Donnerstagnachmittag zu Beratungen zurückgezogen.
http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/hebammen111.html

ZitatViel Arbeit für wenig Lohn
NDR 1 Welle Nord

Die freiberuflichen Hebammen Jutta Kreutziger (l.), Ines Wettach (m.) und Elisabeth Laube (r.) lieben ihre Arbeit. Allerdings haben sie große Sorgen ob sie sich in Zukunft finanziell über Wasser halten können.
Audiobeitrag starten (02:12 min)  http://www.ndr.de/wellenord/audio71715.html

Kuddel

ZitatGeburtshelferinnen kündigen Streik an

Hebammen wollen am 20. und 21. Oktober ihre Arbeit niederlegen

Wegen stark gestiegener Versicherungsprämien fordern sie höhere Honorare

Leidtragende sind auch werdende Mütter, da das Versorgungsnetz dünner wird


Ihre Arbeitszeiten lassen sich nicht programmieren, und ihre Dienste werden jeden Tag gebraucht. Dennoch sehen die Hamburger Hebammen keinen anderen Ausweg für eine bessere Bezahlung, als mit Arbeitsniederlegung zu drohen. Am 20. und 21. Oktober werden alle freiberuflichen Hebammentätigkeiten bestreikt - mit Ausnahme der Geburtshilfe. Während des Streiks wird es einen Notdienst geben.

Mit ihrem Protest appellieren die Geburtshelferinnen an die Krankenkassen und fordern eine angemessene Bezahlung. Von der Politik erwarten sie die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage zur Verbesserung ihrer Einkünfte. So gibt es Modellprojekte, bei denen die Gesundheitsämter die gestiegenen Versicherungsprämien bezuschussen.

Der Verband Hamburger Hebammen fordert von den Krankenkassen eine Anhebung der Vergütung um 30 Prozent. "Das Einkommen muss sich endlich der hohen Verantwortung anpassen, die Hebammen zu tragen haben", erläutert Susanne Lohmann, Vorsitzende der Hamburger Hebammen. Das erwartete Verhandlungsangebot der Krankenkassen wird sich an einer Steigerung von 1,98 Prozent orientieren. "Das ist viel zu wenig und brächte etwa bei den Gebühren für Geburtsvorbereitungs- oder Rückbildungskurse eine Erhöhung von 5,71 Euro auf 5,81 Euro pro Stunde."

Während der vergangenen Monate haben die Hebammen wiederholt durch Protestaktionen auf ihre Arbeits- und Verdienstsituation aufmerksam gemacht, die sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert hat. "Es kann nicht angehen, dass Hebammen von Unternehmensberatern empfohlen wird, noch ein Nebengeschäft zu betreiben, weil sie keine Aussicht haben, mit den Hebammenvergütungen ausreichende Einnahmen zu erzielen", so Andrea Sturm, freiberufliche Geburtshelferin. Leidtragende seien auch die werdenden Mütter mit ihren Familien. "Immer häufiger ist zu hören, dass sie keine Hebamme mehr finden, weil diese wegen der Bezahlung, die nicht mehr auskömmlich ist, ihrem Beruf den Rücken kehren müssen." Hauptgrund für die hohen Kosten sind neben steigenden Spritkosten Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung gerade für Hebammen, die Geburtshilfe anbieten. Sie waren im Juli 2010 um fast 60 Prozent angehoben. Als Folge hätten vor allem freiberufliche Hebammen die Geburtshilfe eingestellt. In Hamburg arbeiten Schätzungen des Verbandes zufolge rund 550 Hebammen. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft begründet die erhöhten Prämien mit explodierenden Heil- und Pflegekosten. Unter anderem aufgrund der erfreulicherweise gestiegenen Lebenserwartung seien die Schadensleistungen in den vergangenen Jahren um durchschnittlich fast 15 Prozent pro Jahr gestiegen, sagt Sprecherin Katrin Rüter de Escobar. "Wenn eine Hebamme einen Fehler macht oder ein Prozess gegen sie wegen eines vermeintlichen Fehlers geführt wird, dann geht es meist nicht um gebrochene Waden, sondern um Schäden für ein ganzes Leben." Sie äußerte Verständnis für die Geburtshelferinnen. "Die Entlohnung ist vermutlich wirklich zu niedrig angesichts der hohen Verantwortung."
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13646356/Geburtshelferinnen-kuendigen-Streik-an.html

Kuddel

ZitatHebammen streiken in der nächsten Woche

Freiberufliche Geburtshelferinnen legen im Oktober ihre Arbeit nieder, fordern höhere Honorare. Leidtragende sind auch die Mütter.


Hamburgs Hebammen begehren auf. Ihre Arbeitszeiten lassen sich nicht planen, sie müssen stark gestiegene Versicherungsprämien bezahlen und verdienen dabei nur wenig. Deshalb sehen sie keine Alternative, als ihre Arbeit niederzulegen, um für eine bessere Bezahlung zu kämpfen. Am 20. und 21. Oktober werden erstmals in Hamburg alle freien Hebammentätigkeiten bestreikt - mit Ausnahme der Geburtshilfe und des eingerichteten Notdienstes für werdende und junge Mütter.

Auch Dorothee Beltmann streikt. Die 37-Jährige ist seit 15 Jahren Hebamme und hat schon rund 500 Geburten begleitet. "Doch damit ist vorerst Schluss, denn eine Haftpflichtversicherung von rund 3700 Euro im Jahr kann ich mir nicht leisten", sagt Beltmann. Im Juli 2010 waren die Beiträge zur Berufshaftpflicht für Geburtshelferinnen um fast 60 Prozent angestiegen.

Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) begründet die erhöhten Prämien mit der gestiegenen Lebenserwartung und einer Zunahme der Schadensleistungen in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich fast 15 Prozent. GDV-Sprecherin Katrin Rüter de Escobar: "Die Regressforderungen sind stark angestiegen. In einigen Schadensfällen geht es um Millionen, wenn eine Hebamme einen Fehler macht." Deren Entlohnung sei allerdings tatsächlich zu niedrig angesichts der wichtigen Arbeit.

So viel verdient eine freiberufliche Geburtshelferin

Dorothee Weltmann verdient rund 1200 Euro netto im Monat. "Um meine Berufshaftpflichtversicherung finanzieren zu können, müsste ich im Monat acht Geburten betreuen, und dann kann ich meine Hebammen-Praxis mit Kursangebot dichtmachen."

Weltmann ist kein Einzelfall, vielen freiberuflichen Hebammen geht es ähnlich. Der Protest der Hebammen ist zugleich ein Appell an die Krankenkassen. Der Verband Hamburger Hebammen fordert eine Anhebung der Vergütung um 30 Prozent. "Hebammen tragen eine hohe Verantwortung, das muss sich endlich auch im Einkommen widerspiegeln", sagt Andrea Sturm, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes. Es sei von einem Verhandlungsangebot der Krankenkassen auszugehen, das sich an einer Steigerung von 1,98 Prozent orientiere.

"Doch das reicht nicht aus, etwa bei den Gebühren für Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse würde das eine Erhöhung von 5,71 Euro auf 5,81 Euro pro Stunde ausmachen." Die Hebammen verhandeln voraussichtlich bis Mitte November mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), der 153 Krankenkassen vertritt. "Höhere Honorare für die freiberuflichen Hebammen könnten schnell Zusatzbeiträge bei einzelnen Krankenkassen nach sich ziehen, deshalb müssen wir das genau abwägen", sagt Ann Marini, Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes. Der Verband begrüße eine durch das Bundesgesundheitsministerium finanzierte Studie, durch die die Lage der Hebammenversorgung und deren Einkommenssituation erfasst werden sollen. In den vergangenen Monaten haben die Hebammen bundesweit durch Protestaktionen auf ihre Arbeits- und Versicherungssituation aufmerksam gemacht und eine solche Umfrage gefordert. Bis Montag wurden die Hebammen befragt, bis Dezember werden die Angaben ausgewertet. Die Studie sei wichtig, damit es endlich eine einheitliche Datenbasis Anzahl und Einkommen der Hebammen gebe, so Marini. So sieht es auch Dorothee Beltmann, die an der Umfrage teilgenommen hat.

"Viele von uns Hebammen müssen einen Nebenjob annehmen, andere wenden sich sogar von Deutschland ab und gehen als Geburtshelferinnen nach Österreich oder in die Schweiz", sagt Weltmann. In Hamburg arbeiten Schätzungen des örtlichen Berufsverbandes zufolge etwa 550 Hebammen. Im Jahr 2010 brachten Hamburgerinnen 17 377 Kinder zur Welt. Eine Hebamme, die im Schichtdienst im Krankenhaus tätig ist, muss oft gleichzeitig mehrere Geburten betreuen.

Auch die Dienste der freiberuflichen Hebammen werden gebraucht. Ann-Sofie Rolner hält ihren elf Tage alten William im Arm. Für den Wochenbettbesuch bei der 22 Jahre alten Mutter bekommt Beltmann von der Krankenkasse pauschal 27 Euro, um alle Fragen rund um das Kind, die Mutter, den Neubeginn zu beantworten - inklusive Fahrtzeit der Hebamme. "Eine halbe Stunde wäre wirtschaftlich, aber allein das Stillen und Kinderwiegen zu erklären und die Fragen der Mutter zu beantworten, dauert länger", sagt Beltmann.

Auch Williams Mutter hatte viele Fragen. "Als wir aus dem Krankenhaus nach Hause kamen, hatte ich gar keine Ahnung", sagt Rolner. Dank Beltmann weiß sie nun, wie es geht. Die Hebamme sieht kurz zu, wie William trinkt, und verabschiedet sich dann leise. "Ich wünsche mir selbst ein Kind, aber das kann ich mir gerade einfach nicht leisten", sagt Beltmann und steigt in ihr Auto.
http://www.abendblatt.de/hamburg/article2057917/Hebammen-streiken-in-der-naechsten-Woche.html

Efeu

ZitatHebammen: Helfen - und verarmen?

Hebammen sind unersetzlich

Landauf, landab geben freiberufliche Hebammen auf, weil sie sich ihren Beruf nicht mehr leisten können. Ihre Unterstützung fehlt werdenden Müttern. Jetzt muss Gesundheitsminister Bahr endlich handeln. Unterzeichnen Sie den Appell!
http://www.campact.de/hebammen/sn1/signer

Sie haben unsere Mütter bei unserer Geburt begleitet, uns als erste im Arm gehalten: Hebammen. Doch viele Frauen finden mittlerweile nur schwer eine Hebamme, die sie während Schwangerschaft und Geburt begleitet. Allein in den letzten drei Jahren haben 25 Prozent der freiberuflichen Hebammen die Geburtshilfe aufgegeben: Sie können sich ihre Arbeit einfach nicht mehr leisten. Während ihre Einnahmen seit Jahren nahezu stagnieren, verachtfachten sich innerhalb von zehn Jahren die Beiträge für ihre berufliche Haftpflicht.

Zum 1. Juli verschärft sich die Situation erneut: Die Haftpflicht steigt von 3.700 auf 4.200 Euro. Bei umgerechnet 7,50 Euro netto Stundenlohn frisst sie ein Fünftel des Jahresverdienstes auf. Doch Gesundheitsminister Bahr schaut der Entwicklung tatenlos zu. Dabei kann er per Verordnung die Honorare anheben und sie so in ein angemessenes Verhältnis zu den Versicherungsbeiträgen stellen. Mit einem Bürger/innen-Appell fordern wir Bahr auf, endlich zu handeln.

Viele schwangere Frauen wünschen sich, vor, während und nach der Geburt von einer freiberuflichen Hebamme individuell begleitet zu werden. Und dies unabhängig davon, ob sie sich für eine Geburt im Krankenhaus, Geburtshaus oder zu Hause entscheiden. Sie möchten zu "ihrer" Hebamme Vertrauen aufbauen, fürchten sonst im Krankenhaus eine Betreuung am Fließband. Sie schätzen es, dass durch die einfühlsame Unterstützung der Hebamme häufig auf klinische Eingriffe verzichtet werden kann.

Diese bedeutende Rolle der Hebammen steht in keinem Verhältnis zu ihrer Vergütung. Ihre Notlage wird aktuell auch durch eine Studie im Auftrag des Gesundheitsministeriums bestätigt. Vollmundig sicherte Bahr den Hebammen seine Unterstützung zu, als sie am Welt-Hebammentag vor seinem Ministerium protestierten - doch passiert ist bislang nichts. Nun muss er seinen Worten endlich Taten folgen lassen und die Krankenkassen zu höheren Vergütungen bewegen. Wir wollen ihm bis Juli unseren Appell öffentlich überreichen - mit mindestens 100.000 Unterschriften.

Unterzeichnen Sie den Appell!
http://www.campact.de/hebammen/sn1/signer

Mehr im 5-Minuten-Info lesen...
http://www.campact.de/hebammen/info/5min

Efeu

ZitatTeilerfolg: Hebammen-Haftpflicht wird gezahlt!

Das dürfte den Ausschlag gegeben haben: Vorige Woche versprach Bundeskanzlerin Merkel bei ihrem "Bürgerdialog", sich der gravierenden Probleme der Hebammen anzunehmen und zu einer Gesprächsrunde einzuladen. Anfang dieser Woche einigten sich die Hebammen-Verbände mit den gesetzlichen Krankenkassen, dass die zum 1. Juli massiv gestiegenen Haftpflicht-Beiträge komplett von den Kassen übernommen werden.

Das ist ein wichtiger erster Erfolg, um die Hebammen aus ihrer prekären Lage zu befreien. Dass die Kanzlerin sich einmischte und ihren untätigen Gesundheitsminister überging, ist wohl vor allem unserem gemeinsamen Protest mit den Hebammen zu verdanken. Über 150.000 Menschen schlossen sich unserem Appell an - und Sie waren auch mit dabei! Öffentlich präsentierten wir den Appell mit einer Aktion vor dem Kanzleramt. Sehr viele Medien berichteten.

  > Schauen Sie unsere Bilderstrecke von der Aktion vor dem Kanzleramt:
  > http://blog.campact.de/2012/07/hebammen-bekommen-ausgleich-fur-hohere-haftpflichtversicherung/

Doch über die Höhe der Honorare konnten sich die Hebammen-Verbände und die Kassen weiterhin nicht einigen. Diese liegen derzeit bei einem Netto-Stundenlohn von umgerechnet 7,50 Euro. Die Hebammen-Verbände fordern 10 Euro und wollen jetzt die Schiedsstelle anrufen. Scheitert auch dies, bleibt der Termin bei der Kanzlerin. Im September will sie Gesundheitsminister Bahr, Familienministerin Schröder und die Initiative "Hebammen für Deutschland" im Kanzleramt an einen Tisch bringen.

Wir bleiben weiter dran und machen deutlich, wie wichtig vielen Bürger/innen die Geburtsbegleitung der Hebammen ist.

Mit herzlichen Grüßen

Christoph Bautz

Campact - Demokratie in Aktion - http://www.campact.de

Kuddel

Hebammen-Proteste
Ein teures Hobby

Früher zahlten sie 30 Euro Jahresbeitrag, jetzt 4200 Euro für die Berufshaftpflichtversicherung: Für viele Hebammen lohnt sich der Beruf nicht mehr...


http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/hebammen-proteste-ein-teures-hobby/7528388.html

Kuddel

Der Klapperstorch am Galgen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Lage ernst ist. In Köln trafen sich mehrere Hundert Hebammen und ihre Unterstützer am Samstag zu einer Demo vor dem Kölner Dom.

Video:

http://www.handelsblatt.com/video/video-news/panorama/hunderte-demonstrieren-in-koeln-fuer-zukunft-der-freiberuflichen-hebammen/9589670.html

Kuddel

ZitatMütter, Väter und Hebammen ziehen durch die Straßen Berlins

Seit Monaten protestieren Eltern für den Erhalt der freien Geburtshilfe. Ab Juli steigen die hohen Versicherungsprämien für freiberufliche Hebammen weiter. Heute gehen Betroffene auf die Straße.
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article126870358/Muetter-Vaeter-und-Hebammen-ziehen-durch-die-Strassen-Berlins.html

dagobert

ZitatAm 20. Oktober 2022 wurde von der Regierung das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verabschiedet.

Dieses sieht vor, dass ab 2025 nur noch qualifizierte Pflegekräfte, die der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt werden, im Pflegebudget berücksichtigt werden. Diese Gesetzesänderung hat eine gravierende Folge: so muss medizinisches Fachpersonal anderweitig von den Krankenhäusern finanziert werden. Betroffen sind Physiotherapeuten / Ergotherapeuten / Logopäden / Heilerziehungspfleger und weitere Berufsgruppen.

Besonders hart trifft es insbesondere die Geburtshilfe: so sind Hebammen und Entbindungspfleger ebenfalls nicht mehr im Pflegebudget berücksichtigt.

Wir fordern eine Änderung des GKV Finanzierungsgesetzes und die entsprechende Berücksichtigung von Hebammen und anderem medizinischem Fachpersonal!
weiterlesen:
https://www.change.org/p/keine-streichung-der-hebammen-aus-dem-pflegebudget-ab-2025-karl-lauterbach?source_location=topic_page
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Frauenpower

Ist das neue Kürzungsgesetz ab 2025 die Folge von den 250 Euro Kindergeld pro Kind die es ab 2023  geben soll? Da wegnehmen und woanders hin??
https://www.tagesschau.de/inland/kindergeld-erhoehung-101.html

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