Computertechniker im Streik

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 18:22:11 Di. 14.März 2006

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ManOfConstantSorrow

Computerfrickler sind eigentlich ziemliche Individualisten. Ein gemeinsamer Arbeitskampf in Australien zeigt, wie sich die Zeiten doch ändern:

Der Streik der NCR-Computertechniker in Australien soll am Wochenende auf Victoria als vierten Bundesstaat ausgedehnt werden. Derzeit würden sich 90 Mitarbeiter in New South Wales, South Australia und Queensland an dem Ausstand beteiligen, so der Branchendienst 'ZDNet Australia' (heutiger Bericht). Mit dem Arbeitskampf, der Geldautomaten, Systeme zur Flugabfertigung und Kassen im Einzelhandel lähmen kann, soll eine Lohnerhöhung um drei Prozent durchgesetzt werden...

weiterhttp://de.internet.com/index.php?id=2041893§ion=Marketing-News
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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Früher fühlten sich die Programmierer bei SAP wie Unternehmer im Unternehmen. Heute empfinden sie ihr Tun als Fließbandarbeit. Klar, dass sie jetzt einen Betriebsrat wollen .

http://www.zeit.de/2006/14/SAP
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ZitatProgrammierer in die Fabrik!" Die Industrialisierung der Softwareentwicklung

,,Programmierer in die Fabrik !" schallt es wieder aus den Chefetagen. Software soll fabrikmäßig produziert werden. ,,Helden" und ,,kreative Individualisten" sind nicht mehr gefragt. ,,Kopfmonopole" gilt es abzuschaffen. Die Giftküche der Industrialisierung bietet die Zutaten dafür: Zergliederung der Softwareentwicklung in einfache Tätigkeiten, formalisierte Prozesse, Kontrolle durch Kennzahlen und Motivation durch Leistungslohn. Soziologen sprechen von einer Zeitenwende in der IT-Industrie. Was geht hier vor? Kann die Softwareentwicklung überhaupt industrialisiert werden? Dass die Entwicklung von Software mit der Produktion von Autos nicht vergleichbar ist, wissen wir. Die Älteren von uns erinnern sich auch noch an das klägliche Scheitern der Software Factories in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Berater und Manager propagieren hingegen erneut die Übernahme von Fabrik-Konzepten. Werden ihre Bestrebungen zur Industrialisierung unserer Arbeit folgenlos bleiben? Wir Softwareentwickler/innen spüren bereits heute die ersten Auswirkungen, Standardisierung und Prozesse greifen um sich. Unsere Einkommen steigen nicht mehr in gewohntem Maße, in der Regel sinken sie. Das Gehalt können einige von uns korrigieren, wenn sie die Firma wechseln. Die Arbeitsbedingungen in der neuen Firma sind aber meistens gleich schlecht. Spaß und Arbeit kommen nicht mehr zusammen. Weggehen nützt nichts mehr. Wenn wir uns der Industrialisierung nicht ohnmächtig ausliefern wollen, wenn wir uns nicht länger erniedrigen und beleidigen lassen wollen, müssen wir etwas tun. Was? Genau das, was wir bisher tun – nur gemeinsam!...

http://itworker.files.wordpress.com/2008/02/industrialisierung_softwareentwicklung_v04.pdf

ZitatDer Blog: Ressourcen rebellieren - Kritische Soziologie der Software-Entwicklung

Die Kollegen schreiben über sich: ,,Software wird im sozialen Kontext entwickelt. Um diesen geht es in diesem Blog. Technische Fragen und Methoden der Software-Entwicklung interessieren nur unter soziologischen Aspekten. Hier wird keine scheinbar objektive Soziologie betrieben, hier geht es um das Verständnis der eigenen Situation als Software-Entwicklerin oder Software-Entwickler. Kritische Ressourcen rebellieren. Dazu will dieser Blog beitragen...
http://itworker.wordpress.com/
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ZitatUrabstimmung beim IT-Dienstleister EDS

Im Zusammenhang mit den von Hewlett-Packard angekündigten Stellenstreichungen wird es voraussichtlich in der deutschen Niederlassungen des Tochterunternehmens EDS zu Streiks kommen. Die Gewerkschaften IG Metall und ver.di riefen ihre Mitglieder in dem Unternehmen zur Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf auf, wie ein IG-Metall-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage der dpa sagte. Die Abstimmung soll am kommenden Dienstag beginnen und am Freitag abgeschlossen werden. Die Gewerkschaften wollen mit dem Streik die Aufnahme von Tarifverhandlungen über Beschäftigungssicherung und Gehaltserhöhungen durchsetzen, die von der Geschäftsführung bislang verweigert worden seien.

Der Computerriese HP hatte den Outsourcing-Spezialisten EDS Mitte 2008 übernommen, die geplante Eingliederung in Deutschland aber noch nicht vollzogen. Für das zurückliegende Quartal verzeichnete HP einen starken Gewinnrückgang und kündigte eine Verstärkung des Stellenabbaus sowohl im Mutterhaus als auch bei EDS an. Von den Stellenstreichungen sollen nun auch die deutschen Standorte von HP in Böblingen und von EDS in Düsseldorf betroffen sein. (dpa) (tig/c't)
http://www.heise.de/newsticker/Urabstimmung-beim-IT-Dienstleister-EDS--/meldung/138241
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Streik bei EDS geht weiter
IT-Dienstleister verweigert Verhandlungen über Tarifverträge

Auch zum Ende der vierten Streikwoche ist kein Ende des Arbeitskampfes beim IT-Dienstleister EDS absehbar. Nach Angaben der Gewerkschaften ver.di und IG Metall waren am Donnerstag bundesweit wieder rund 1000 Beschäftigte an den Standorten Bochum, Bremen, Eisenach, Essen, Frankfurt am Main, Darmstadt, Hannover, Köln, Ludwigsburg, München, Rüsselsheim, Schweinfurt und Wuppertal im Ausstand.


http://www.neues-deutschland.de/artikel/151133.streik-bei-eds-geht-weiter.html
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  EDS Streiks verhindern 600 Entlassungen

In monatelangem Arbeitskampf nach der HP Übernahme haben die streikenden EDS-Mitarbeiter eine Reduzierung der Entlassungszahlen um 600 erreicht, statt knapp 900 sollen nur 300 gehen, von denen die Hälfte bereits jetzt was Besseres gefunden hat.

Die Streiks der EDS OS AG Beschäftigten in Rüsselsheim nach der HP Übernahme gegen einen beispiellosen Kahlschlag haben sich gelohnt, wenn 600 von fast 900 zur Entlassung anstehenden gerettet werden. Diese Art HP Kahlschlag war sicher auch ein Grund für die spontanen Arbeitsniederlegungen französischer Beschäftigter nach der Bekanntgabe der strategischen Partnerschaft von Alcatel-Lucent mit HP.

Die verbliebenen 300 Entlassungen sind nach Meinung von Kommentatoren fast schon mit der Fluktuation zu erledigen. Dennoch wurde eine Transfergesellschaft vereinbart, die in einigen Härtefällen ausgleichen soll. Aufgrund dieses Kompromisses ist der EDS Streik erst einmal ausgesetzt worden, Main-Spitze vom 3.7.09, um das Verhandlungsergebnis zur Urabstimmung vorzulegen und dann den Streik offiziell zu beenden.

http://www.netzwerkit.de/Members/valter/gewerkschaft/streik/news20090703-003
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ZitatEDS-Beschäftigte akzeptieren Kompromiss
© 13.7.2009 - 15:42 Uhr

Frankfurt/Main (dpa) - Die Beschäftigten des Computerdienstleisters EDS haben dem Kompromiss zum Stellenabbau in ihrem Unternehmen zugestimmt. Nach Angaben der IG Metall stimmten 50,35 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung für das nach fünf Wochen Streik erreichte Ergebnis.

Um den Streik noch weiter fortzusetzen, hätten 75 Prozent gegen die Einigung mit der Geschäftsleitung stimmen müssen. Höchstens 300 der 500 wegfallenden Jobs dürfen über betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden.

Ursprünglich wollte das vom Computerriesen Hewlett-Packard übernommene US- Unternehmen 1150 Stellen in Deutschland abbauen, davon 839 bei der zentralen Einheit EDS Operating Systems. Nur für diese Einheit gilt der ausgehandelte Vertrag zum Stellenabbau, der auch ein Abfindungsprogramm und eine Transfergesellschaft beinhaltet. Die Standorte Essen, Köln/Bonner Straße, Leuna und Ludwigsburg werden demnach geschlossen. Größter EDS-Standort ist Rüsselsheim bei Frankfurt. Das Unternehmen bezifferte seine Mitarbeiterzahl in Deutschland zuletzt auf 3500.

Die IG Metall bewertete den Arbeitskampf bei dem IT-Unternehmen als Erfolg. Die Beschäftigten hätten den Kompromiss mit einem ehrlichen Ergebnis angenommen. Der Streik habe Bedeutung über das Unternehmen hinaus, erklärte das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied der IG Metall, Helga Schwitzer. «Die erfolgreiche Auseinandersetzung hat Strahlkraft in die gesamte IT-Branche: Die IG Metall wird als glaubwürdige und kompetente Gewerkschaft in der IT- Branche wahrgenommen.»

"50,35 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder" stimmten zu. Das heißt, die Belgschaft ist alles andere als glücklich mit diesem Abschluß.
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