Indios in Brasilien wehren sich erfolglos gegen Polizei

Begonnen von Regenwurm, 21:10:07 Mi. 12.März 2008

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Regenwurm

ZitatVerzweifelte Abwehraktionen mit Pfeil und Bogen sind erfolglos geblieben:
 Die Polizei hat in Brasilien mit Gewalt hunderte landlose Indios, darunter dutzende Frauen mit Babys, aus einer illegalen Siedlung im Amazonas-Gebiet vertrieben.  

  17 Indios und andere Besetzer seien dabei am Dienstag (Ortszeit) festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch in Manaus im Bundesland Amazonas mit. Über die Zahl der Verletzten machte sie keine Angaben.    Die Indios sollen das 180 000 Quadratmeter grosse Gelände eines japanischen Bauingenieurs zwischen Manaus und Itacoatiara vor drei Monaten besetzt haben. Ein Richter habe nun die Räumung angeordnet.

   Die rund 150 Beamten - einige auf Pferden - setzten laut Medien auch Tränengas und Hunde ein. Die Behausungen der Indios seien zerstört worden. Auch Mütter mit Babys in den Armen und Tränen in den Augen hätten heftigen Widerstand geleistet, hiess es.

    Der Häuptling des Stammes Satere-Mawe, Luiz Satere, beschuldigte die Polizei schwerer Übergriffe. Er wolle die «Menschenrechtsverletzungen» vor dem Bundesparlament in Brasilia anprangern.  

  «Einer der Beamten hat zum Beispiel eine schwangere Frau wie einen Fussball getreten», klagte der 49-Jährige. Das umstrittene Gelände sei immer Land der Indigenen gewesen. Der Stamm besitze aber leider keine Papiere, sagte er.
Quelle

Fuck la policía
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Pinnswin

ZitatOriginal von regenwurm

Fuck la policía

& den japanischen Bauingenieur
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Regenwurm

Kein Trinkwasser |

Die Bewegung der von Staudämmen Betroffenen führte in der Woche vom 10.-14. März in 8 Bundesstaaten in Brasilien Besetzungen von Infrastruktureinrichtungen (Bundesstrassen, Eisenbahnlinien) und Behörden durch, um ihren Forderungen nach einer Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum Nachdruck zu verleihen und ihre Ablehnung des neoliberalen Entwicklungsmodells der Regierung Lula zum Ausdruck zu bringen.

   Im Bundesstaat Ceará besetzten ca. 600 AktivistInnen des MAB mit Unterstuetzung der Landlosenbewegung MST das Gelände des Unternehmenskonsortiums, das die Bauarbeiten am Kanal der Integration koordiniert und legten somit die Arbeiten am Kanal fuer zwei Tage still.  

Der Kanal, der das Wasser aus dem groessten Stausee des Bundesstaates (Castanhão) 255km in die Metropolitanregion Fortaleza und die Industriezone des Hafens von Pecém (v.a. Stahlindustrie) transportieren soll, gilt als Modell fuer die Flussableitung des Rio São Francisco, dem derzeitigen Prestigeobjekts der Regierung Lula . Doch während die Regierung nicht müde wird, die Vorteile der Flußableitung für die ländliche Bevölkerung herauszustellen, lassen sich an den bereits fertiggestellten Abschnitte des Kanals heute schon die Auswirkungen des Megaprojektes studieren:

 Familien, die teilweise weniger als 100m vom Kanal entfernt leben und keinen Zugang zum Wasser haben, ausgetrocknete Viehweiden und Lastwagen, die Trinkwasser verteilen, Während das Wasser des Kanals von Videokameras und bewaffneten Patrouillen bewacht wird.

  Verpsrochen wurden vor allem denjenigen, die durch die Staudamm- und Kanalbauten vertrieben wurden, bereits viele Projekte, doch bis heute warten sie auf deren Umsetzung – mit Blick auf das im Kanal vorbeiziehende Wasser. So steht der "Kanal der Integration"  als Symbol für die ungerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen Brasiliens und für eine Politik, die auf Kosten der ländlichen Bevökerung den Interessen der kapitalstarken Industrie und der Agraroligarchie dient.  

 Die Stilllegung der Bauarbeiten am Kanal war jedoch nicht nur ein symbolischer Akt, sondern diente dazu, Druck auf die Regierung auszuüben, damit diese die Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation im ländlichen Raum (Bau von Bewässerungseinrichtungen, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Strassen etc.) wieder in Angriff nimmt. Darüber hinaus machten die BesetzerInnen ihre Ablehnung des gegenwärtigen Entwicklungsmodells deutlich und forderten eine Politik, die den Menschen und nicht dem Kapital dient ein.  

 In den 5 1/2 Stunden dauernden Verhandlungen mit Vertretern der Regierung wurden viele der bestehenden Probleme im ländlichen Raum Cearás angesprochen, einige Lösungsvorschlaege diskutiert, einige konkrete Massnahmen beschlossen und weitere Treffen vereinbart.
Was davon dann letztendlich wirklich umgesetzt werden kann, wird sich einmal mehr erst im Laufe der Zeit herausstellen.

 Es scheint, daß der Regierung wirklich etwas daran gelegen ist, die katastrophalen Bedingungen der Bevökerung, die durch den Bau des Castanhão betroffen wurde, zu verbessern. An dem Entwicklungsmodell, das auf Wirtschaftswachstum durch den Ausbau von Agrobusiness und Industrie setzt, wird sich dadurch allerdings nichts ändern. Am Donnerstag wurden die Bauarbeiten am Kanal der Integration wieder fortgesetzt.

Quelle und Bilder  
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Arwing

Wieder ein Beispiel dafür, dass Kapital und Gewinne wichtiger als Menschen sind.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

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