Deutsche Telekom - Spitzelaffäre

Begonnen von alfred, 11:12:54 Sa. 24.Mai 2008

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alfred

ZitatDie Deutsche Telekom steht im Zentrum einer ungeheuren Bespitzelungsaffäre. Um undichte Stellen im Vorstand und Aufsichtsrat aufzuspüren, sammelte und überprüfte der Konzern nach SPIEGEL-Informationen offenbar über ein Jahr lang Telefonverbindungsdaten von Aufsichtsräten und Managern.

voller Text

Ich mache einfach mal einen neuen Thread auf, weil ich denke das ist erst die Spitze des Eisbergs - da sollte noch einiges an´s Tageslicht kommen...
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

ManOfConstantSorrow

Betriebe, insbesonders große Konzerne, verhalten sich wie ein Staat im Staat, konkret, wie Diktaturen. Sie haben strenge Hierarchien, die nicht wählbar sind. Es gibt eigene Polizeieinheiten (Werkschutz) und eigene Geheimdienste (wie jetzt an die Öffentlichkeit kommt, zunehmend in Form externer Detekteien).

(Früher waren Detektivbüros zu einem großen Teil mit Privataufträgen aus dem familiären Bereich beschäftigt, heute ist die Witschaft die Haupteinahmequelle.)

Dort werden halt nicht nur die einfachen Beschäftigten ausspioniert, sondern das Management bespitzelt sich gegenseitig. Viel Spaß im Haifischbecken. Wer erwartet da schon die Einhaltung irgendwelcher bürgerlicher Gesetze? Die sind doch eh nur für's (bzw. gegen das) gemeine Volk gemacht.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatDamit sollten nach einem Magazinbericht undichte Stellen sowie Kontakte zu Journalisten aufgespürt werden.
http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1433854/default.aspx/spionage-affaere-erschuettert-telekom.html

Die scheuen Öffentlichkeit (und wohlmöglich öffentliche Kontrolle), wie der Teufel das Weihwasser.
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alfred

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
ZitatDamit sollten nach einem Magazinbericht undichte Stellen sowie Kontakte zu Journalisten aufgespürt werden.
http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1433854/default.aspx/spionage-affaere-erschuettert-telekom.html

Die scheuen Öffentlichkeit (und wohlmöglich öffentliche Kontrolle), wie der Teufel das Weihwasser.

Das mit den 'Journalisten' konntest Du eigentlich schon dem gestrigen Spiegelbeitrag entnehmen, was glaubst Du denn, warum im Fall Telekom wirklich alle Blätter berichten? Wenn es um die "Pressefreiheit" geht stehen Spiegel, FAZ, Bild und wie sie alle heißen geschlossen nebeneinander. Im Lidl-Skandal hielt sich die "Bild" noch auffallend zurück, was aber sicher nicht am Werbebudget liegt, mit welchem Lidl das Volksblatt beglückt...
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Ziggy

Also wirklich, das hätte ich jetzt nicht gedacht, daß ein TELEKOMMUNIKATIONS-Konzern ...

Halloooo? Jemand zu Hause?!?
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

alfred

ZitatAuch politisch ist die Causa brisant. Die Bundesregierung will die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden ausweiten, sieht sich nun aber konfrontiert mit der Spitzelei bei einem von ihr kontrollierten Konzern. Der Bund ist größter Aktionär der Deutschen Telekom.

 :D

link
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ManOfConstantSorrow

ZitatTelekom, Lidl, BND - dreieinig im Geist der Überwachung. Privatfirmen maßen sich an, was selbst dem Staat nur wohldosiert gestattet ist: den Zugriff auf Daten, einfach so. (...) Umso weniger ist es erträglich, wenn die Spitzen von Privatunternehmen sich ein Recht herausnehmen, das in dieser absoluten Form nicht einmal Institutionen des demokratisch verfassten Rechtsstaats haben: einfach mal eben so die Daten von Mitarbeitern auf brauchbare Hinweise für womöglich missliebiges Verhalten zu durchwühlen. Einfach so. Ohne Schranken. Ohne Kontrolle. Wenn der einstige Staatskonzern Telekom derart mit Mitarbeitern umgeht, taucht die Frage auf, was mit Kundendaten geschieht...
http://www.fr-online.de/top_news/?sid=&em_cnt=1339660
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ManOfConstantSorrow

ZitatNachdem sich der erste Rauch verzogen hat und man ungefähr weiß, was geschehen ist, sind drei Lehren zu ziehen: Wo immer es interessante Daten gibt, werden sie auch ausspioniert. Datenmissbrauch is a feature, not a bug. Deshalb wird die Angelegenheit keine nennenswerte Konsequenzen haben und sich auch wiederholen...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28007/1.html
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alfred

@MOCS, das schöne an diesem Fall ist aber, dass die "Experten" erstmals in Aufruhr sind, weil das Neue ist: Das System hat sich selbst bespitzelt - es zweifelt sich folglich selbst an! Bisher wurden ja "bloß" niedere Ränge bespitzelt, also Arbeitnehmer, Kriminelle und Sicherheitsrisikoträger (Bürger). Gestern sah ich einen Münchner Professor (Wirtschaftslehre) auf n-tv, der war sowas von außer sich - der hyperventilierte förmlich vor Empörung...  :D
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ManOfConstantSorrow

ZitatGestern sah ich einen Münchner Professor (Wirtschaftslehre) auf n-tv, der war sowas von außer sich - der hyperventilierte förmlich vor Empörung...
:tongue:
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ManOfConstantSorrow

ZitatStaatsanwaltschaft durchsucht Telekomzentrale
 
Die Affäre um bespitzelte Mitarbeiter und Journalisten wächst sich zu einem handfesten Skandal aus. Jetzt leitet die Bonner Staatsanwaltschaft ein förmliches Ermittlungsverfahren ein. Die Konzernzentrale soll nach Angaben von dpa von Beamten der Staatsanwaltschaft durchsucht worden sein.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,556259,00.html
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alfred

Aktuelle Zusammenfassung:

- Die Bundesregierung beschwichtigt und steht voll hinter Obermann

- Der DGB reicht Strafanzeige ein

- Herr Zumwinkel kommt diesmal (hoffentlich!) nicht so billig davon, wie bei der Lichtensteinaffäre

- Dem Telekomaktienkurs sind die aktuellen Entwicklungen völlig Wurst, er steigt sogar leicht
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BakuRock

ZitatOriginal von alfred
Aktuelle Zusammenfassung:

- Die Bundesregierung beschwichtigt und steht voll hinter Obermann

- Der DGB reicht Strafanzeige ein

- Herr Zumwinkel kommt diesmal (hoffentlich!) nicht so billig davon, wie bei der Lichtensteinaffäre

- Dem Telekomaktienkurs sind die aktuellen Entwicklungen völlig Wurst, er steigt sogar leicht

Weiterfuehrung:

- Schaeuble sagt Intervention im Konzern fuer naechste Woche an

- Stasi 2.0 wird sich versichern, dass keine Internas ueber den wahren Zweck der Datenermittlung an die Oeffentlichkeit geraten

- Die Effizienz der Aktion wird ermittelt und an die anderen Provider vermittelt

- Die Aktienkurse des ermittelnden Gewerbes werden weiter steigen.........

Dumm dumm dudi dumm - magenta | ismus
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

ManOfConstantSorrow

ZitatTelekom-Skandal
"Größer als Spiegel-Affäre"

CDU-Politiker Steffen Kampeter vermutet ein unvergleichbares Ausmaß des Telekom-Skandals - und scheint richtig zu liegen: Die Staatsanwaltschaft findet erste Beweise, zwei der Spitzel stehen unter Stasi-Verdacht.


(...)

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sollen neben Telefonverbindungen auch Bankdaten von Journalisten und Aufsichtsräten ausgespäht worden sein. Zudem sollen mit einer speziellen Software Bewegungsprofile einzelner Personen erstellt worden sein.

Demnach wurde über Mobilfunkdaten abgeglichen, wo sich diese aufhielten. So wollte die Telekom eine undichte Stelle in der Unternehmenskommunikation aufdecken. Staatsanwalt Apostel bestätigte, derartige Hinweise von einer Berliner Sicherheitsfirma bekommen zu haben, die erste Durchsuchung habe dafür jedoch noch keine Anhaltspunkte gegeben.

Firmengründer war Stasi-Mann

Währenddessen sind weitere pikante Details aus der Bespitzelung bekannt geworden. So sollen zwei Angestellte der von der Telekom mit der Journalisten-Überwachung beauftragten Wirtschaftsdetektei ehemalige Stasi-Mitarbeiter sein. Die Männer durchsuchten im Jahr 2000 als Techniker getarnt das Büro des Reporters Tasso Enzweiler. Der Chefreporter der Financial Times Deutschland hatte zuvor mehrmals exklusiv über den Konzern berichtet.

Geschäftsführer und Firmengründer der Detektei sollen früher bei der Spionageabwehr der DDR-Staatssicherheit beschäftigt gewesen sein, berichtet die Financial Times Deutschland. Gearbeitet haben sie als hauptamtliche Mitarbeiter für die Hauptabteilung II des Ministeriums für Staatssicherheit. Einer der beiden Detektive bestätigte seine Stasi-Vergangenheit.
http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/wirtschaft/artikel/68/177530/
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Aloysius

Telekom-Schnüffler arbeiteten früher für die Stasi

In der Telekom-Affäre kommt es immer dicker: Nach SPIEGEL-TV-Informationen hat der Konzern bei seinen Spionageaktionen die Hilfe ehemaliger Stasi-Kader in Anspruch genommen. Dabei handelt es sich um hauptamtliche Mitarbeiter der Hauptabteilung II des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit.

Mehr im Spiegel-Online Artikel

Es wird doch immer besser und besser
Reden wir drüber

alfred

Der Spiegel ändert die Tonart - es heißt nun 'Ausspähaffäre' und nicht mehr 'Spitzelaffäre'. Klingt irgendwie harmloser, oder?

Im Hinblick auf den kommenden Bahnbörsengang muss ich auf den Chart der ersten "Volksaktie" verweisen:



 :P
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alfred

ZitatIn der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom hat der Konzern dem Recherchedienst Network Deutschland noch am 14. Mai dieses Jahres, dem Tag vor der Hauptversammlung, einen sechsstelligen Betrag überwiesen. Network-Chef Ralph Kühn hatte den Bonner Konzern in einem zwei Wochen zuvor bei der Telekom eingegangenen Fax erpresst.

quelle

Oh, deswegen wird Obermann wohl völlig freiwillig und mit besten Absichten an die Öffentlichkeit gegangen sein... LOL
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1984

Regierungsmitglieder des Standortsorts bespitzelt? Spiegel Online zeigt heute einmal mehr seine Qualität als Neoliberales Neusprech-Organ.

Zitat:

"Möglicherweise auch Regierungsmitglieder ausgespäht

Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Bernd Pfaffenbach, der ebenfalls an dem Treffen im Innenministerium teilnimmt, befürchtet weitreichende Auswirkungen der Telekom-Affäre. "Da ist ein Schaden entstanden, der über den Bereich Telekom hinausgeht. Das kann zu einem Problem für den gesamten Standort werden, wenn wir nicht schnell handeln", sagte er dem "Tagesspiegel". Er sei erschrocken über die Dimension der Affäre."
(Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,557024,00.html)

Wobei mir nicht ganz klar ist wohin die Neudefinition geht. Haben Manager jetzt die offizielle Bezeichnung "Regierungsmitglieder"? Oder wurde die Bundesrepublik Deutschland rechtskräftig in "Standort" umbenannt?

Vielleicht wisst Ihr ja eine Antwort auf die Frage? *g*

Troll

ZitatDie Bundesregierung will im Rahmen des Treffens die Unternehmen zu einem Ehrenkodex zur Gewährleistung des Datenschutzes bewegen.

Quelle: aus diesem Artikel der SZ

Genau, wenn man sich nicht an Recht und Gesetz hält dann hilft sicherlich so ein Ehrenkodex. Vielleicht sollte man Gesetze grundsätzlich durch diverse Ehrenkodexe ersetzen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Randalinsky

Moins,

mal sehen, vielleicht gibt´s ja auch wieder ein Ehrenwort. Hoffendlich mit Obermann in der Badewanne.
So wie bei der Bespitzelung von Engholm durch Barschel.

 :froehlich>
Menschen sind mit einer Großen Koalition konfrontiert, die offensichtlich die Republik mit einem Metzgerladen verwechselt, in dem so tief ins soziale Fleisch geschnitten wird, dass das Blut nur so spritzt.
"H.Geißler"
http://infokrieg.tv/index.html

alfred

Also DAS hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht! Auch andere (Staats-)Unternehmen sind betroffen!  :D

ZitatDie Spionage-Affäre bekommt eine ganz neue Dimension: Laut "Handelsblatt" arbeitete die von der Telekom beauftragte Spitzel-Firma auch für die Deutsche Bahn. "Es ging um Telefonverbindungen, Bankdaten und die Durchleuchtung von Zielpersonen", sagt ein Insider. Die Bahn dementiert eine unzulässige Überwachung.

quelle

"In der Branche ist bekannt, wann man Kühn holen muss. Kühn besorgt Daten, die man eigentlich gar nicht legal besorgen kann". Es ist sehr bezeichnend, dass Staatssicherheitsseilschaften vorallem in Regierungskreisen und in den von der Regierung kontrollierten Unternehmen greifen - und Schäuble wagt es immer noch auf Sackhöhe geradeaus zu gucken und alles kleinzureden. Ich schwanke noch zwischen lachen oder weinen...
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Aloysius

In solchen Situationen muss ich immer an ein Lied denken, dass alles so schön zusammenfasst...

Some things in life are bad,
They can really make you mad,
Other things just make you swear and curse,
When you're chewing life's gristle,
Don't grumble,
Give a whistle
And this'll help things turn out for the best.
And...


Tröste dich, es ist nicht so schlimm, wie du denkst...

... es ist noch viel schlimmer  :froehlich>
Reden wir drüber

Pittiplatsch

ZitatOriginal von BakuRock
Dumm dumm dudi dumm

Ja, kann man so sehen. Perfekte Inszenierung, Vertuschung und Ablenkung. Primitiver gehts nimmer. Oder doch? Gruß Pitti
black hole sun
won't you come
and wash away the rain

(Soundgarden)

alfred

ZitatDie Ermittlungen in der Telekom-Affäre weiten sich aus. Nach SPIEGEL-Informationen hat die Bonner Staatsanwaltschaft eine Mitschneideeinrichtung für Telefongespräche sichergestellt. Mittlerweile laufen Verfahren gegen elf Beschuldigte.

Hamburg - Noch rätseln die Beamten, was es mit der Apparatur genau auf sich hat. Im vorgefunden Zustand zumindest, sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel dem SPIEGEL, sei das Gerät, das vergangene Woche entdeckt wurde, nicht zum Abhören von Gesprächen geeignet gewesen. Allerdings prüfe man, ob die in einem Raum des Konzernkrisenstabs installierte Anlage früher möglicherweise zweckentfremdet worden sein könnte.

Die Telekom erklärte, dass es sich bei dem Gerät um eine festinstallierte Anlage für Krisenfälle handele, die nur in echten Notfällen wie etwa Erpressungen nach fest definierten Kriterien genutzt werden könne. Nach SPIEGEL-Informationen ist das Ermittlungsverfahren der Bonner Staatsanwaltschaft inzwischen auf elf Beschuldigte ausgedehnt worden. Bisher war nur von acht Personen die Rede.

Die Telekom hatte eigene Manager und Aufsichtsräte bespitzeln lassen, um ein angebliches Informationsleck im Konzern zu finden. Aus demselben Grund wurden auch Journalisten ausspioniert. Mit dem Auftrag war ausgerechnet eine Firma beauftragt worden, die von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern geleitet wird.
quelle

'Apostel', auch ein passender Nachname für einen Oberstaatsanwalt.

Heute noch gelesen, das der Arbeitgeberverband Südwestmetall seine Lehrlinge systematisch ausschnüffelt - u.a. Religionszugehörigkeit und Zigarettenkonsum!!! Was fängt man den damit an?

Unglaublich!
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alfred

Zitat"Zusätzlich soll versucht worden sein, den Datenverkehr des ISDN-Anschlusses einer als Hacker dringend verdächtigten Person aufzuzeichnen, um Steuersignale wie Hackercodes zu finden", teilte die Telekom mit.

aber:

Zitat"Es erfolgte nach unserer Kenntnis kein Mitschnitt von Gesprächsinhalten." Der Fall sei vom Postministerium gerügt worden. Auch strafrechtlich sei der Vorgang überprüft worden.
anonymequelle


LOL Nö, Kunden sind der Telekom heilig - nur Manager, Aufsichtsräte und Journalisten nicht... LOL

Ich als Kunde glaube an Dich, Du meine Telekom!

 :cheer:
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Kater

ZitatAlle Arbeitnehmer-Vertreter offenbar bei Telekom bespitzelt

München (AFP) - Im Spionageskandal der Telekom haben nach Informationen des "Focus" alle zehn Gewerkschafter und Betriebsräte des Aufsichtsrats bei der Staatsanwaltschaft Bonn Anzeige gegen unbekannt erstattet. "Wir haben ernste und schwerwiegende Hinweise, dass aus dem Verantwortungsbereich des Telekom-Vorstands Bespitzelungsmaßnahmen in Auftrag gegeben wurden", sagte Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder dem Magazin. Offenbar seien ausschließlich Arbeitnehmer-Vertreter betroffen.

Die Anwälte Gerhart Baum und Herta Däubler-Gmelin hätten Anzeige wegen Bruchs des Fernmeldgeheimnisses, Verletzung des Datenschutzes und Behinderung der Betriebsratstätigkeit gestellt, heißt es in dem Bericht. "Wir wollen wissen, aus welchem Konzernteil welche Daten übermittelt wurden und ob auch die Privatsphäre von Gewerkschaftern und Betriebsräten ausgeforscht wurde", sagte Schröder. Telefondaten des Konzerns aus den Jahren 2005 und 2006 wurden missbraucht. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Ende Mai.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080712/tde-d-unternehmen-telekommunikation-affa-a4484c6.html

ManOfConstantSorrow

ZitatSpitzelaffäre ohne Folgen
Telekom sieht keine Fehler


Die Deutsche Telekom will keine Konsequenzen aus der Bespitzelungsaffaire ziehen.
http://www.n-tv.de/Spitzelaffaere_ohne_Folgen_Telekom_sieht_keine_Fehler/220720085809/997456.html

Eben. Kein Versehen, sondern Absicht. Und so geht es wohl weiter. Nicht nur bei der Telekom.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

ZitatTelekom-Mitarbeiter bespitzelten mehrere Journalisten

Düsseldorf (AFP) - Mitarbeiter der Deutschen Telekom haben weit mehr Journalisten bespitzelt, als der Konzern bisher eingeräumt hat. Nach Informationen des "Handelsblatts" aus Ermittlerkreisen haben sie Telefonate von insgesamt fünf bis sechs Journalisten überprüft. "Wir wissen inzwischen, dass es kein Einzelfall war", sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel der Zeitung. "Telekom-Beschäftigte haben Telefonate von mehreren Journalisten und Telekom-Mitarbeitern auf der Arbeitsebene verglichen."

 Im Mai hatte die Telekom zugegeben, dass in den Jahren 2005 und 2006 Telefonverbindungen zwischen einem Journalisten und einem Aufsichtsrat abgeglichen wurden, um undichte Stellen im Unternehmen ausfindig zu machen. Konzernchef René Obermann erstattete im Mai Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.

Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen ist dem Bericht zufolge kein weiterer Aufsichtsrat unter den überprüften Personen. Konzerninsider berichteten, dass der Ausgangspunkt für die Gesprächsabgleiche Journalisten waren, die Konzerninterna veröffentlicht hatten. Ihre Telefonate wurden anschließend überprüft.

Apostel will in den kommenden Wochen alle Betroffenen informieren. Sie können dann entscheiden, ob sie selbst Strafantrag stellen wollen. Der Abgleich von Telefonaten verstößt gegen das Fernmeldegeheimnis und das Datenschutzgesetz.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen. "Wir haben noch lange nicht alle Unterlagen gesichtet", sagt Apostel dem "Handelsblatt". "Deshalb können wir nicht ausschließen, dass weitere Personen betroffen sind."

Seine Behörde soll dem Bericht zufolge in den vergangenen Wochen zudem weitere Telekom-Mitarbeiter ausfindig gemacht haben, die in die Affäre verstrickt sind. Die Staatsanwaltschaft habe weitere Privatwohnungen durchsuchen lassen und neue Zeugen sowie mögliche Mitwisser vernommen. Zu den bislang acht Beschuldigten gehören der ehemalige Konzernchef Kai-Uwe Ricke sowie der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080909/tts-d-telekommunikation-unternehmen-medi-c1b2fc3.html

Kater

ZitatAuch DGB-Chef Opfer der Telekom-Spitzelaffäre

Berlin (AP) Die Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom weitet sich aus. Auch DGB-Chef Michael Sommer gehörte zu den Opfern der Ausforschungsaktion, wie der Gewerkschafter der «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) bestätigte. Darüber hinaus sind nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» auch noch weitere Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Telekom betroffen.

Sommer sagte der «FTD», Konzernchef René Obermann habe ihn in der vergangenen Woche über entsprechende Erkenntnisse der Bonner Staatsanwaltschaft informiert habe. «Er wirkte betroffen, aber das würde ich nicht als Entschuldigung werten», sagte Sommer. «Es ist ein Skandal, dass man nicht einmal vor dem DGB und dessen Vorsitzenden halt macht.»

Die Spitzeleien seien eine schwere Belastung für die Mitbestimmung und die Sozialpartnerschaft. «Ich erwarte nun, dass die Staatsanwaltschaft Schritte unternimmt», sagte Sommer. «Und ich erwarte nicht nur, dass die Telekom sich entschuldigt, sondern dass sie glaubhaft macht, dass dies keine Mittel in einem Unternehmen sind.»

Ein Sprecher der Deutschen Telekom wollte den Vorgang unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht kommentieren. Staatsanwalt Fred Apostel bestätigte der «FTD» nur, dass weitere Aufsichtsräte betroffen sein. Die Staatsanwaltschaft werde sie demnächst informieren.

Sommer ist das prominenteste Opfer der Telekom-Affäre. Der DGB-Chef hatte mit zwölf weiteren aktiven und ehemaligen Arbeitnehmervertretern aus dem Aufsichtsrat des Konzerns Ende Mai Strafanzeige gestellt, um als Prozessbeteiligter Einblick in die Akten zu bekommen. Parallel hatte sich die Telekom selbst an die Staatsanwaltschaft gewandt.

Zuvor war bekannt geworden, dass in den Jahren 2005 und 2006 Telefonverbindungsdaten offenbar im großen Stil illegal erfasst und ausgewertet worden waren, um Verbindungen zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten zu belegen. Damit sollte die Weitergabe vertraulicher Informationen unterbunden werden.

Unklar ist dem Bericht zufolge, ob die Bespitzelung sich gezielt gegen Sommer richtete oder ob seine Daten im Zuge von Nachforschungen gegen andere Aufsichtsratsmitglieder durchleuchtet wurden. Laut «SZ» gehören zu den Betroffenen auch der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Wilhelm Wegner, der Landesbezirksleiter Ver.di Bayern, Josef Falbisoner, und das Mitglied des Ver.di-Bundesvorstands, Lothar Schröder, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Telekom ist.

http://de.news.yahoo.com/ap/20080923/ttc-auch-dgb-chef-opfer-der-telekom-spit-c3fdd55.html

Kater

ZitatTelekom könnte auch E-Mails von Ver.di ausgespäht haben

Hat die Deutsche Telekom im zurückliegenden Arbeitskampf versucht, E-Mails von Gewerkschaftern auszuspähen? Diesen brisanten Verdacht haben nach SPIEGEL-Informationen die Arbeitnehmervertreter im Telekom-Aufsichtsrat, Herta Däubler-Gmelin und Gerhart Baum. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Hamburg - Möglicherweise bestand einfach nur die Möglichkeit auf den E-Mail-Verkehr zuzugreifen - wie sie theoretisch in jedem Unternehmen besteht. Doch seit die Spitzelaffäre ans Licht kam, hält man bei der Deutschen Telekom  auch anderes für möglich, zumal, wenn angesehene Politiker einen entsprechenden Verdacht hegen.

Nach SPIEGEL-Informationen hat die Sicherheitsabteilung der Telekom danach nahezu uneingeschränkten Zugriff auf "alle wesentlichen Daten" des Konzerns gehabt – offenbar inklusive des E-Mail-Verkehrs. Außerdem verfügte Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke bei einem Gespräch mit Arbeitnehmervertretern im Juli 2006 über Unterlagen, die nur vertraulich per E-Mail an Ver.di-Vertreter versandt worden waren.

Entsprechend alarmiert zeigten sich die beiden Rechtsanwälte der Arbeitnehmervertreter im Telekom-Aufsichtsrat, die Ex-Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) und der frühere Innenminister Gerhart Baum (FDP). Die Unterlagen, sagte Däubler-Gmelin dem SPIEGEL, die den Strafermittlern vorlägen, enthielten schon sehr konkrete Angaben über die Anwendung solch illegaler Methoden. "Wir sind sehr misstrauisch geworden, auch, weil wir zunehmend den Eindruck gewinnen, dass bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bisher nur die kleinen Leute und nicht die Auftraggeber im Fokus stehen", ergänzt Baum.

Ihr Verdacht: Möglicherweise hat die Telekom nicht nur Telefonverbindungsdaten ausgewertet, sondern versucht, den Meinungsbildungsprozess der Gewerkschaft im zurückliegenden Arbeitskampf auszuspähen und zu beeinflussen.

In der vergangenen Woche hatte Telekom-Chef René Obermann DGB-Chef Michael Sommer und Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder in einem persönlichen Telefonat darüber informiert, dass auch ihre Verbindungsdaten durchleuchtet worden sind. "Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt", sagte Schröder anschließend dem "Tagesspiegel". In der "abstrusen Logik", mit der Telekom Aufsichtsratsmitglieder bespitzelt wurden, habe man davon ausgehen können, dass dies nicht nur einen einzelnen Arbeitnehmervertreter betreffen würde. Die Ausweitung der Affäre zeige vielmehr, dass offenbar eine systematische Auswertung von Daten erfolgt sei.

Laut Staatsanwaltschaft liegen derzeit allerdings keine strafrechtlich verwertbaren Erkenntnisse über den Missbrauch von E-Mails vor. Man ermittle aber "mit Hochdruck". In den nächsten Wochen, heißt es im Umfeld der Ermittler, dürfte eine umfassende Übersicht fertig gestellt werden. Diese soll Aufschluss darüber geben, welche Daten wann und von wem erhoben wurden.

Dann könnte es für den ebenfalls beschuldigten früheren Aufsichtsratchef der Telekom, Klaus Zumwinkel, eng werden. Ihm droht sogar eine Gefängnisstrafe. Zumwinkel, Ex-Chef der Deutschen Post AG, muss sich nämlich nicht nur in Bonn wegen möglicher Straftaten rechtfertigen. Er soll bald von der Staatsanwaltschaft Bochum wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 1,5 Millionen Euro angeklagt werden. Im Raum stehen eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine hohe Geldstrafe.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,580882,00.html

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