Paar Beziehungen

Begonnen von Strombolli, 19:22:58 Fr. 15.April 2011

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Strombolli

Kurze Frage zwecks Bewertung von gerade auftretenden Problemen in meinem näherem Umfeld:

Wie verhält es sich in eurem näheren Umfeld mit Paar-Beziehungen? Erkennt ihr eine steigende Tendenz zu zunehmenden Konfrontationen, die auch in Trennung und Alkoholmißbrauch münden? Wo vermutet ihr dafür Gründe? Eher im Persönlichen oder eher in der allgemeinen gesellschaftlichen Situation?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Eivisskat

Ganz krasse, extreme Zeiten überall, im Außen, wie im Innen.

Schreckliche Naturkatastrophen und Wetterveränderungen, politische Umbrüche, Skandale & unglaubliche, nie dagewesene Geschehnisse + Offenbarungen, schlimme Unfälle, Pleiten & gesellschaftliche Zerstörungen, Arbeitslosigkeit, Finanzskandale, , usw., usw., usw.

Im Innern brodelt es natürlich genauso, der ganze Wandel findet auch IN den Menschen statt, läßt sie schlimmstenfalls durchdrehen, bis ans Äußerste gehen, wenn alles ringsherum zerbricht, und gleichzeitig vieles Versteckte ans Licht kommt, die Angst immer größer, der Umgangston immer rauher wird, aber das Bewußtsein nicht mithält.

Man sieht es jetzt an allen Ecken: Ängste und viel Alkohol zur Betäubung, da werden ehemalige Partner zu Monstern, das Dr. Jekyll/Mr. Hyde Phänomen, Trennungen sind vorprogrammiert.

Ist schon schlimm...

Judy

Sehe ich gar nicht so. In meinem Umfeld ist im persönlichen Bereich eher angesagt, dass man liebevoller miteinander umgeht, gerade weil die Zeiten hart sind. Es ist vielleicht auch eine Sache der Aufmerksamkeit. Man nimmt eher Leute wahr, die laut sind und Krach machen, friedvolle Leute sind meistens eher leise und viel unauffälliger, aber wenn man nur aufmerksam sein Umfeld betrachtet, sieht man sie dann doch.

Galenit

Letztes Jahr ist die Freundin eines Freundes weg, er kam heim, sie und ihre Sachen waren fort.
Letzte Woche kam der Sohn meiner Vermieterin heim, er wohnt so wie sie in Haus, seine Frau, ihre Tochter und die Sachen waren weg, sie hat die Konten und Sparbücher geplündert, hatte eine neue Wohnung und dann letzte Woche den Rest der Sachen geholt.
Gestern hatte ich Stress mit meiner Freundin, seid dem schaffe ich es nichtmehr einen Satz zuende zu führen, ohne das sie mich Unterbricht oder das Zimmer verlässt, sie hat mir ebend auf den Cent genau vorgerechnet wie das letzte Geld zu teilen sei, was für ein Ende nach 14 Jahren.

Nein, ich sehe keine Zunahme der Konfrontationen aber dafür einen Haufen Leute die einfach weglaufen und die Konfrontation scheuen ...

Obs besser ist? Wohl nicht, ich bin wütend, enttäuscht und habe noch weniger was ich zu verliehren habe.
Und ich habe Angst vor dem was passiert, wenn ich nichtsmehr habe was mich davon abhält die letzten Grenzen zu überschreiten.
G.S. ehemaliger Bundeskanzler der B(ananen) R(epublik) D(eutschland):
"Was wir machen ist gut, die Menschen verstehen es nur nicht!"

Strombolli

Danke bisher. - Genau diese Diskussion wollte ich mal anstossen. Macht weiter.

Nachtrag: Achso, warum? Weil man, wenn man selbst oder die Familie betroffen ist, sich hieran wieder aufrichten kann. Niemand ist mit seinen Problemen allein.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

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Pinnswin

Paar Bezieheungen?

Swinger Clubs? O-oh, pass mitt die Hygiene auf. O0
Ach - du meinst: Ein Paar Beziehungen  ;) also: Mehrerere. Tja, ein Organisationstalent ~
~ weiß mit die potente Kerle zu jonglieren.
>:D

Eine Paar-Beziehung in der nähereren Umgebung ging am vorzeitigen Tod des
einen Partners durch Hirntumor frühzeit hinüber. Die Verbliebene ist grad auf Säufer-Kur
in Bredstedt in der Alk.-Entzugsklinik.

Ansonsten scheint alles soweit Strom(bo ;))linienförmig: Eine Beziehung krieselte schon länger
und scheint sich aufzulösen, Alk spielt dort auch eine Rolle, ist aber Streßbedingt?/!
Eine Andere hält... und eine noch andere Bez. hat nach dem 5ten Kind gemeint, nun reicht es.
Mit Kindern, Die Ehe besteht weiter.

Marunde Grüße. Alles Gute!
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

unkraut

Jeder hat seine Probleme ob mit oder ohne Arbeit . Ohne Arbeit reichts Geld nicht selbst wenn man den Groschen mehrmals umdreht . Mit Arbeit auch nicht anders . Vlt. nervt auch das Arschamt wieder ....
Man redet miteinander hört sich aber gegenseitig nicht mehr zu .
Die Fliege an der Wand stört  , Haare im Ausguß ...
Man möchte mit dem (Ehe)Partner seine Sogen teilen aber letztendlich endets mit noch mehr Stress .
Dann lieber schweigen ... 
Der gang zum Briefkasten verursacht schon Herzrasen ....
Ein Teufelskreis ...
Das Ende sind Tabletten und Alkohol ... und die Beziehung .

Oder noch gravierender wenn einer noch nen guten Job hat und gut verdient . Der andere verzweifelt einen Job sucht .
Das geht ne Weile gut ... bis der Satz kommt : Ich bringe uns beide durch und Du .....
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Lefat

vor 3Jahren guten Job betriebsbedingt verloren , danach Alkprobleme und das Aus einer 8 jährigen Beziehung !
danach 1,5 Jahre ne Freundin gehabt , die auch ein Alkproblem hatte ! (man ging das ab 6 Umzüge quer durch die Republik!)
dadurch gingen dann auch die letzten sozialen Kontakte verloren !
nun wieder in einer Beziehung mit einer Frau mit helfersyndrom ,so denke Ich mal !
mal sehen wie sich das entwickelt !
Hauptstresspunkt war IMMER Geld !
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

Jaybird

Also zu pauschal würde ich das Thema nicht angehen, immerhin geht es um Menschen.

Ich würde auch mal die Frage nach Henne und Ei in den Raum stellen. Manchmal haben Menschen auch vorher schon einen Hang zu unausgegorenen Beziehungen oder eine Alkoholsucht, Konfliktscheue oder weiss der Geier. Das sind Faktoren die dazu beitragen können, dass man in schwierigen Zeiten wie diesen eben schneller zu den Aussortierten gehört als andere. Andersrum kann es sich natürlich auch beeinflussen, wer viel verliert wird möglicherweise instabil, fängt das Saufen an o.ä. Das wiederum wirkt sich auf Beziehungen aus. Also wo fängt es an, das ist sehr individuell. Höchstens würde ich meinen dass der eine Faktor von mehreren, der sich Arbeitsmarkt und Soziale Lage nennt, heuztutage besonders kraftvoll mit reinspielen kann.

Was ich gar nicht hören mag ist das einseitige Bashing von Leuten die solche Beziehungen verlassen. Es gibt ganz klar welche die nur bei Sonnenschein zu ihrem Partner halten, aber das sind nicht immer der Grund. Manchmal ist auch der vermeintlich schwächere, verlassene Part auf einem ganz schrägen Weg. Auch das kann man also nicht verallgemeinern. Hier wäre aber ganz klar ein Punkt zu nennen den es so früher nicht gab, und zwar die unseligen Bedarfsgemeinschaften, die den einen Partner in ein Abhängigkeitsverhältnis zwingt als wenn er keine eigenständige Person wäre. Ich kenne selbst ein Paar das nur aus diesem Grund bislang nicht zusammenzieht - sie hat nen festen, wenn auch schlecht bezahlten, Job und er macht Zeitverträge. Wegen seiner permanenten Unsicherheit was nun mittelfristig wird, wollen sie keine Bedarfsgemeinschaft riskieren.

Die Frage ist halt auch, wieviel hat man aneinander ohne Geld oder konsumorientierte gemeinsame Erlebnisse. Kann man sich an ner Wandertour mit dem/der anderen genauso freuen wie einen Bezahlurlaub? Bin ich in der Lage, mich auch ohne Erwerbsarbeit zu beschäftigen und daheim etwas beizutragen, oder lasse ich mich gehen, werde ich frustriert und ungepflegt?

Strombolli

schwierigen Zeiten wie diesen...
wer viel verliert...
nur bei Sonnenschein zu ihrem Partner halten...
unseligen Bedarfsgemeinschaften...
wieviel hat man aneinander ohne Geld...
mich auch ohne Erwerbsarbeit zu beschäftigen...
werde ich frustriert und ungepflegt...

Interessante Stichworte. Diskutiert bitte weiter, das Thema ist für uns alle wichtig, denn wir sollten uns nicht von der gesellschaftlichen Situation in persönliche Ausnahmesituationen drängen lassen.

Werde ich frustriert und ungepflegt? - Gute Frage. Ohne lange Hose in der Wohnung rumrennen?
Also ich lasse mir seit November einen Bart wachsen. Sehe schon aus wie der Weihnachtsmann.
Erstens, weil meine Frau drauf steht und so gerne darin rumwuselt.
Zweitens, weil es dem allgemeinen bundesdeutschen, erwarteten Erscheinungsbild widerspricht.
Und lange Haare habe ich auch. Ob mich in diesem Outfit jemand einstellt? Aber das Amt hat noch nichts gesagt.
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Dearhunter

Ich bin der Meinung, in schweren Zeiten polarisiert sich die Lage in Beziehungen, diese Erfahrung habe ich auch im Bekanntenkreis gemacht.

Entweder gibt es mehr kurzfristige Beziehungen, die schnell wieder vorbei sind ODER man rückt näher zusammen, was dann auch gut funktionieren kann. Dazwischen gibt es weniger.

Allerdings ist auch wahr, dass es bei "Knappheit" öfter einen Streit gibt, das ist auch eine persönliche Erfahrung aus meiner Ehe. Wenn man jeden Euro umdrehen muss, muss das noch nicht mal böse gemeint sein, aber wenn man sich entscheiden muss, ob der Sohn eine neue Hose bekommt, oder die Tochter neue Schuhe, oder ob man bis zum nächsten Geld nichts von dem kauft, sondern lieber "etwas luxoriöser" isst, so ist das aufgrund unterschiedlicher Ansichten schon mal sehr belastend. Als ich einen besser bezahlten Job bekam, gab es eindeutig weniger Streit.
Hatte dann letztendlich nix mehr mit der Scheidung zu tun, ich hatte einfach keine Zeit mehr für die Frau, was mit dem Job zusammenhing (kontinuierliches 4-Schicht-System), aber natürlich nicht das Einzige war ... die Phrase "auseinandergelebt" trifft es, auch wenn das zu oft genannt wird.

DH

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