Filz und Korruption bei VW

Begonnen von Fritz Linow, 12:41:05 Fr. 25.September 2015

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Hartzhetzer

ZitatVW schüttete 2024 4.5 Mrd. € an Aktionäre aus

Und entlässt jetzt 30.000 Mitarbeiter

4.500.000.000/30.000

Das sind 150.000€ pro entlassenem Mitarbeiter

Es ist kein wirtschaftliches sondern ein Arschloch-Problem
Nein es ist kein moralisches Arschloch Problem, sondern ein wirtschaftliches Problem.
Das Wirtschaftliche Problem besteht darin das die Bereicherung einiger weniger das Ziel allen Wirtschaftens im Kapitalismus ist. Das was mit den Angestellten bei VW passiert hat nichts mit fehlender Moral zu tun, sondern damit das Marktwirtschaft der aller letzte Dreck ist und daher abgeschafft gehört.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

counselor

ZitatMEHRERE VERTRÄGE GEKÜNDIGT - VW will jeden vierten Arbeitsplatz in Deutschland vernichten!

Am 19. September berichtete das Manager-Magazin von den Plänen des VW-Vorstandes, 30 000 Arbeitsplätzen bei der Kernmarke VW zu vernichten.

Die jetzt veröffentlichten Pläne betreffen jeden vierten Arbeitsplatz und sind nur mit offenen Kündigungen umzusetzen. Davon betroffen sollen auch 4000 bis 6000 der 13.000 Beschäftigten in den Bereichen Forschung und Entwicklung sein.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw38/vw-arbeitsplatzvernichtung
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Fritz Linow

Zitat24.9.24
VW-Tochter beteiligt sich an Drohnen-Hersteller

Mit der Investition eines zweistelligen Millionenbetrags in die Quantum-Systems GmbH (Quantum Systems) erweitert die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) ,,ihr Portfolio um eine Beteiligung an einem schnell wachsenden Technologieunternehmen aus Deutschland", wie es in einer Mitteilung heißt.
(...)
Die Beteiligung an Quantum Systems erfolgt im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Porsche SE und der Beteiliungsgesellschaft DTCP.
(...)
Die Quantum-Systems GmbH beschäftigt rund 350 Mitarbeiter, ist mit Repräsentanzen in vier Ländern vertreten, beliefert über 450 Kunden weltweit und konnte den Umsatz im Jahr 2023 erneut mehr als verdoppeln mit einem prognostizierten Umsatz für das Geschäftsjahr 2024 von über 100 Millionen Euro.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/wolfsburg/article407328668/vw-tochter-beteiligt-sich-an-drohnen-hersteller.html

Quantum Systems ist auch in der Ukraine:

Die enge Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee und die Erfahrungen dortiger Piloten helfen Quantum-Systems bei der Weiterentwicklung seiner Produkte.
https://www.gtai.de/de/trade/specials/wiederaufbau-wirtschaft-ukraine/leuchtturmprojekte

counselor

Zitat3000 VW-Beschäftigte protestieren gegen Kahlschlag

Rund 3000 Beschäftigte aus den deutschen VW-Standorten, darunter Emden, Zwickau, Braunschweig, Kassel-Baunatal, Wolfsburg, Salzgitter und Hannover haben am Mittwochmorgen in Hannover gegen den Kahlschlag demonstriert, den der VW-Vorstandsvorsitzende Oliver Blume jüngst angekündigt hat.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/09/25/vowa-s25.html
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Fritz Linow

Zitat27.9.24
,,Kotzt mich an": VW-Werker reden in der Tunnelschänke Klartext

In der Wolfsburger Kultkneipe gehen VWler ein und aus. Die Stimmung ist wenig überraschend mies. Beim Bier lassen viele Dampf ab. Ein Besuch.

Ob sich VW-Chef Oliver Blume derzeit in die Kultkneipe Tunnelschänke bei Bruno in Wolfsburg trauen würde? Blumes Vorgänger Herbert Diess trank hier mal ein Bier. Hier, wo es rustikal zugeht, wo sich die Bierkisten in einem Nebenraum stapeln und die Luft vor lauter Zigarettenqualm so dick ist, dass man sie durchschneiden könnte. Blume müsste sich derzeit einiges anhören.
Begriffe wie Sparkurs, Stellenabbau, Gehaltseinbußen oder gar Werksschließungen und Massenentlassungen machten bei VW und im Umfeld die Runde. Das schlug unter den Werkern natürlich ein wie eine Bombe. In der Tunnelschänke, wo Generationen durstiger VWler schon ihr Feierabend-Bier getrunken haben, ist die Stimmung dementsprechend mies.
Sogar ein TV-Team aus dem fernen Holland berichtete aus Wolfsburg über die Krise und stieß dabei wohl eher zufällig auf die Wolfsburger Institution Tunnelschänke. ,,Die waren hier", sagt Alma Pilotta. Sie steht hinter dem Tresen, bekommt die Laune der VW-Werker täglich mit. Ihr Chef, der Kneipier Bruno Corigliano, ist am Donnerstagnachmittag nicht da.

VW-Werker reden sich in der Tunnelschänke in Wolfsburg den Frust von der Seele

Am Tisch sitzt ein Werker, vor ihm liegt die Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Er schaut mürrisch auf, als er merkt, dass ein Reporter in der Kneipe ist und über die VW-Krise reden will. ,,Ich sag' nix", ruft er. Dann überlegt er es sich doch anders, will aber lieber seinen Namen nicht nennen. ,,Das ist echt heftig mittlerweile", ruft er. ,,Ich habe 1986 angefangen bei VW." Jetzt zähle er nur noch die Tage bis zur Altersteilzeit. ,,917 Tage noch." Er arbeite in der Logistik. ,,Ab 2026 werden bei uns nach und nach die Teams aufgelöst. Wie die Stimmung ist, willst du wissen? Na wie wohl, sehr bescheiden." Dann verabschiedet er sich zur Spätschicht. ,,Schönen Tach noch."

Ein anderer VWler sitzt an einem der Spielautomaten und hat zugehört. Er will auch etwas sagen. Ein großes Glas Bier steht neben ihm, die Zigarette in der Hand, sagt er: ,,Die oberen Zehntausend machen sich die Taschen voll. Die haben doch die Fehler gemacht. Der Stromer ID.3 zum Beispiel ist doch ein totaler Flop. Wir Arbeiter aber sollen bluten. Geht's noch? Das ist echt zum Kotzen!"
Ein weiterer Werker sitzt im Blaumann an der Theke und schlürft vor der Schicht seinen Espresso. ,,Ich muss gleich zur Halle 2", sagt er, ,,habe eigentlich keine Zeit mehr. Aber gut: Die Krise macht dich fertig. Ich sag', wie es ist. Ich bin schon seit 1980 bei VW", erklärt er mit leicht hörbarem italienischen Akzent. Auch er will wie fast alle hier seinen Namen nicht sagen. Er nippt noch mal, stellt die leere Tasse zur Seite. ,,Es gab schon einige Krisen bei VW. Aber so schlimm wie jetzt war es noch nie."

Viele VW-Werker kritisieren in der Tunnelschänke die Manager

Der Espresso-Trinker sagt, die ,,Sparvorgaben der Bosse sind heftig". Auch die Entwicklung der Produktionszahlen lasse niemanden kalt. ,,Man hat uns schon eine komplette Schicht weggenommen. Wir bauen die Seitenteile beim Golf links und rechts ein." Er wünsche sich endlich Klarheit, sagt er. ,,Wie viele Stellen werden wo gekürzt? Was ist mit meinem Lohn? Das will ich endlich wissen. Das geht allen so." Die Kollegen würden sich als ,,die Sündenböcke der Nation" fühlen. ,,Dabei haben wir gerade den teuersten Vorstand, der je in Wolfsburg gearbeitet hat. Das passt doch nicht zusammen!"
Die einzige Frau in der Kneipe und auch im Kiosk nebenan wird Alma Pilotta bleiben. Eine Kundin ist weit und breit nicht zu sehen. Wenn die knarzige Klingel ertönt, läuft Pilotta schnell rüber, schiebt die Kiosk-Scheibe zur Seite und die Kunden können bestellen. Am Kiosk ordern die Werker vor allem Flaschenbier und Zigaretten. ,,Das ist Jammern auf hohem Niveau", sagt ein VW-Mitarbeiter. ,,Wir verdienen doch gut."
Der Kunde lenkt das Thema auf die Deutsche Bahn. ,,Wie lange haben die gestreikt?" Pilotta ruft mit ihrem osteuropäischen Akzent: ,,Ooooooch, die Bahn. Komm' mir nicht mit denen." Sie winkt ab und lacht. Der Kunde im Blaumann setzt noch mal an: ,,Wir sind doch Deutschland, wir haben eine gute Wirtschaft, gute Automobilfirmen. Ich hätte gerne Pall Mall rot für zehn", sagt er. ,,Und Ihr Name?" Er legt die Hand gönnerhaft auf die Schulter des Reporters. ,,Nee, lieber nicht. Alles Gute noch", sagt er, lacht und geht.

In der VW-Kultkneipe in Wolfsburg ist die Stimmung mies

Pilotta macht die Luke wieder zu. Am Stehtisch trinkt ein Werker eine Flasche Bier, halber Liter. Eine leere Flasche steht vor ihm. Er raucht. Zuerst will er sich nicht äußern. ,,Unser Meister hat uns einen Maulkorb verpasst. Wahrscheinlich eine Order von weiter oben." Er murmelt etwas, dann sprudelt es nur so aus ihm heraus. Er zieht sich die Kapuze tiefer ins Gesicht, dann legt er los: ,,Wir sind doch nur noch Nummern. Wenn ich zum Sani muss, fragt der auch nur noch nach meiner Nummer." Auf den Einlass, dass das an die Bundeswehr erinnere, sagt er nur: ,,Nee, schlimmer."
Mehr als 18 Jahre lang habe er im Drei-Schichtdienst gearbeitet, erklärt er. ,,Wir werden behandelt wie Maschinen. Nee, falsch, Maschinen behandelt VW besser." Er sei körperlich und mental ,,kaputt" von den vielen Jahren im Schichtdienst. ,,Beziehungen sind kaputtgegangen, dann das Monotone bei der Arbeit am Band."
Christian Frahm sieht das alles viel moderater. Er ist der einzige VW-Mitarbeiter, der seinen Namen nennen will. Er ist auch bereit, sich fotografieren zu lassen. Es war sein letzter Arbeitstag bei VW. Er trinkt zum Abschluss noch ein Bier in der Tunnelschänke. Frahm hat in der internen Kommunikation gearbeitet. Doch Stuttgart ist sein Lebensmittelpunkt. ,,Seit November dürfen wir nur noch einen Tag Homeoffice pro Woche machen. Das war für mich der Grund, die Abfindung in Anspruch zu nehmen und zu gehen."

Der Umsatz in der Tunnelschänke geht wegen der VW-Krise zurück

Frahm hat überhaupt keinen Groll gegen VW, sagt er. Im Gegenteil. ,,Das ist sehr einschneidend für mich. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, die Kollegen waren super. Aber ich will wieder zurück nach Stuttgart", sagt er. Dass VW die Beschäftigungssicherung gekippt hat, kann er nachvollziehen – ,,aus Unternehmersicht", schiebt er nach. Dann muss er los. Sein Zug fährt.
Pilotta zapft ein weiteres Bier. Sie sagt, dass der Umsatz in der Kneipe und im Kiosk zurückgehe. ,,Keiner weiß, was kommt. Die Leute trinken spürbar weniger als früher. Wer aber zu uns kommt, möchte meist einfach in Ruhe sein Bier trinken. Wer den Kontakt sucht, redet natürlich ganz oft über die Krise."
Bei Vielen in der Kneipe sind die hohen Managergehälter ein Thema. Auch die Dividende, die VW trotz Krise an die eigenen Aktionäre ausgeschüttet hat. ,,Immerhin hat VW rund 22 Milliarden Euro seit 2022 ausgeschüttet. Das war doch bei euch in der Zeitung zu lesen", sagt ein Werker, der in der Montage arbeitet und wie so viele hier ein paar Minuten am Spielautomaten verbringt.

Ein angeblicher Gewerkschafter will über die Landtagswahlen im Osten reden

Zwei Mitarbeiter von einem VW-Zulieferer kommen. Die beiden Stammgäste begrüßen Pilotta und bestellen jeweils einen Espresso. Sagen wollen sie nichts. ,,Ich bin ja nur Ausländer", sagt einer von ihnen und lacht. ,,Ich finde immer einen Job, wenn es tatsächlich bei VW schlechter laufen sollte." Dann deutet er auf einen Mann im weißen Poloshirt und sagt nur: ,,Gewerkschaft". Den Hinweis hatte auch schon jemand draußen am Kiosk gegeben. Auch draußen hieß es: ,,Der ist Gewerkschafter. Fragen Sie den mal."

Doch der Mann macht keinen gesprächigen Eindruck, winkt ab. Stattdessen sagt er: ,,Darf ich Sie im Gegenzug mal was fragen? Und warum stellen Sie sich eigentlich nicht mal ordentlich vor?" Auf eine Antwort wartet er nicht. ,,Was halten Sie denn von den Ergebnissen der Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen?" Auf die Frage, ob er auf das starke Abschneiden der AfD hinaus wolle, lacht er nur und sagt: ,,Na klar. Hast du etwa etwas dagegen?" Auf Nachfragen, wie das denn mit seiner Gewerkschaftsfunktion zusammenpasse, will er nicht antworten. ,,Wer sagt denn, dass ich in der Gewerkschaft bin?" Dann sagt er zu Pilotta: ,,Mach mir noch mal ein Bier, dann gehe ich zum Sport." Fit bleiben. In der Krise.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/wolfsburg/article407351391/kotzt-mich-an-vw-werker-reden-in-der-tunnelschaenke-klartext.html (Schranke)

counselor

ZitatDas Aktionskomitee VW diskutiert, was gegen Werksschließungen zu tun ist - ,,IG Metall und Betriebsrat arbeiten mit der Konzernspitze gegen die Belegschaften zusammen"

Auf dem zweiten Treffen des Aktionskomitees VW wurden grundlegende Fragen der Kolleginnen und Kollegen diskutiert und beantwortet. Sie reichten von der Einschätzung der aktuellen Krise bei VW und in der gesamten Autoindustrie über die Umsetzung praktischer Solidarität bis hin zur Notwendigkeit, die VW-Belegschaften aller Werke und Länder unabhängig zu organisieren.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/10/04/akvw-o04.html
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Fritz Linow

Gerade in Zeiten, in denen man auf jeden Arbeiter verzichten kann, wird auch der arbeitsrechtliche Druck erhöht. Manchmal reicht dann auch der werkseigene Kugelschreiber, den man vergessen hat, im Spind zu lassen. Daher sind die Zahlen im Artikel zwar langweilig, zeigen aber auch die Richtung an, in die es gehen wird:

Zitat8.10.24
Fehlverhalten bei VW: Darum wirft der Konzern Beschäftigte raus

Der Volkswagen-Konzern hat sich strikte Verhaltensregeln gegeben. Wer dagegen verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen. So viele Kündigungen gab es deswegen von Januar bis Juli 2024 schon.

Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr 2024 weltweit 708 Beschäftigten gekündigt und 2.151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgemahnt. Grund sei in allen Fällen ,,Fehlverhalten" gewesen. Die häufigsten Gründe für Kündigung oder Abmahnung waren laut Volkswagen unentschuldigtes Fehlen, Verstöße gegen arbeitsrechtliche Verpflichtungen und die Nichterbringung von geschuldeter Arbeitsleistung.

Fehlverhalten-Statistik vorgelegt

Der Volkswagen-Konzern veröffentlicht jeweils halbjährlich intern seine ,,Statistik zu Fehlverhalten und Sanktionsmaßnahmen". Begründung: ,,Mit der internen Veröffentlichung dieser Statistik zeigt der Konzern seit 2018 regelmäßig, dass der Erfolg des Unternehmens nur auf integres, regelkonformes und faires Verhalten gründen kann. Denn nur so lässt sich Schaden vom Unternehmen, von Beschäftigten und von Geschäftspartnern abwenden", heißt es in einer internen Mitteilung, die der AZ/WAZ vorliegt.

385 Gesellschaften mit insgesamt 552.300 Beschäftigten

Konkret umfasst die Statistik Vergehen in weltweit 385 Gesellschaften mit rund 552.300 Beschäftigten. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 waren es 350 Gesellschaften mit 544.000 Beschäftigten - die Zahl der Gesellschaften, die mit in die Statistik aufgenommen werden, wächst regelmäßig. Deswegen lassen sich die Zahlen nicht eins zu eins miteinander vergleichen. So gab es im ersten Halbjahr 2023 weltweit 724 Kündigungen wegen Fehlverhaltens und 1.850 Abmahnungen - im ersten Halbjahr 2024 waren es 708 Kündigungen und 2.151 Abmahnungen. Die Zahl der Abmahnungen ist demnach gestiegen, die der Kündigungen gesunken. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 496.000 Beschäftigte in 111 Konzerngesellschaften. Damals zählte der Konzern 424 Entlassungen und 2.967 Abmahnungen auf.

Laut Statistik beruhen 19 Abmahnungen und 13 Kündigungen ,,auf Untersuchungen von schweren Regelverstößen im Hinweisgebersystems des Volkswagen-Konzerns". Zu Erklärung: Bei Volkswagen gibt es das sogenannte Hinweisgebersystem. Hier können Beschäftigte oder Externe Regelverstöße melden - entweder intern oder an Rechtsanwaltskanzleien, die mit Volkswagen zusammenarbeiten, alle Infos dazu gibt es im VW-Intranet. Die Meldung kann persönlich erfolgen sowie telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg. Der Hinweisgeber kann den Regelverstoß mit Namen melden oder anonym. Man biete bewusst viele Möglichkeiten an, damit die Hemmschwelle, sich zu melden, möglichst gering sei, teilt ein VW-Sprecher auf AZ/WAZ-Anfrage mit. Niemand solle Angst haben, identifiziert werden zu können, wenn er dies nicht möchte.

Schwere Regelverstöße müssen gemeldet werden

Für ,,schwere Regelverstöße" gebe es einen Kriterienkatalog. Dazu zählen beispielsweise sexuelle Übergriffe oder besonders schlimme Arten von Mobbing. Wichtig hierbei: ,,Schwere Regelverstöße müssen offiziell gemeldet werden", sagt der VW-Sprecher. Hier reiche es nicht, es mit dem Vorgesetzten zu besprechen oder die Angelegenheit innerhalb des Teams regeln zu wollen. Über die Art der Sanktionierung - etwa Abmahnung oder Kündigung - entscheiden unterschiedliche Stellen bei Volkswagen, je nach Zuständigkeitsbereich.

Was sind weltweit die häufigsten Formen von sanktioniertem Fehlverhalten? Ganz oben mit 192 aufgeführten Fällen rangieren Arbeitszeitverstöße - im Klartext: unentschuldigtes Fehlen. In der Statistik heißt es dazu: ,,Häufiger Grund für Abmahnungen und Kündigungen: Beschäftigte melden sich krank, ohne krank zu sein." So würden immer wieder ungültige Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) eingereicht. Hierzu heißt es: ,,Online-Dienste bieten diese ohne eine notwendige direkte oder telefonische Untersuchung durch einen Arzt an. Diese ungültigen AU werden nicht, wie bei gesetzlich Versicherten üblich, über die Krankenkasse an den Arbeitgeber weitergeleitet, sondern direkt an den Anforderer als PDF-Datei geschickt."

Wegen falscher AU kann man vor Gericht landen

Für Volker Fuchs, Leiter Arbeitsrecht im Volkswagen-Konzern, ist das kein Kavaliersdelikt: ,,Wer gesund ist, darf sich nicht krankmelden. Dem Unternehmen entstehen hohe Kosten, weil mit der Krankmeldung Entgeltfortzahlungen ausgelöst werden. Auch dem Team gegenüber gilt es fair zu sein." Denn die Arbeit müsse ja von den anderen Teammitgliedern mit übernommen werden. Fuchs betont außerdem: ,,In bestimmten Fällen kann das Einreichen ungültiger AU auch strafrechtliche Folgen haben." Das heißt im Klartext: Das Einreichen ungültiger (gefälschter) Krankschreibungen kann mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.

Die häufigsten Vergehen

Am zweithäufigsten werden sonstige Verstöße gegen arbeitsrechtliche Verpflichtungen (130) genannt - das sind etwa unerlaubte Nebentätigkeiten oder Verstöße gegen Verhaltensgrundsätze und Verkehrsregeln im Werk. Auf Platz drei landet die Nichterbringung von geschuldeter Arbeitsleistung - etwa durch unentschuldigte Fehltage. ,,Es lassen sich nicht alle Punkte sauber voneinander trennen", gibt der VW-Sprecher zu. ,,Viele Dinge hängen miteinander zusammen." Weitere Gründe für Abmahnung oder Kündigung sind Diebstahl und Betrug inklusive Anstiftung (81, etwa Klau von Werkzeugen oder Felgen), Verstöße gegen das Alkohol- und Drogenverbot am Arbeitsplatz (66), Störung des Betriebsfriedens (63) durch Beleidigungen oder Tätlichkeiten, Diskriminierung (23/Mobbing oder Stalking), sexuelle Belästigung (21), Verstoß gegen Arbeitssicherheitsvorschriften (11/kein Helm oder keine Sicherheitsschuhe) oder Korruption (3/etwa Nutzen von Insiderwissen).

Elf Fälle gab es unter der Rubrik ,,Beeinträchtigung der Unternehmensreputation". Hierzu gehören beispielsweise ungebührliches Verhalten in der Öffentlichkeit (entweder im Dienst oder privat mit Tragen von Arbeitsbekleidung mit VW-Emblem) oder fremdenfeindliche, rassistische oder verfassungsfeindliche Posts in sozialen Medien - vorausgesetzt, man postet sie und gibt sich gleichzeitig als VW-Mitarbeiter zu erkennen. In diesem Falle muss Volkswagen als Arbeitgeber tätig werden - denn das Unternehmen bekennt sich offiziell zu Werten wie Vielfalt, Toleranz und Respekt.

Führungskräfte in der Pflicht

An diesem Punkt nimmt Volkswagen seine Führungskräfte besonders in die Pflicht: Die hätten eine ,,besondere Vorbildfunktion" und würden die Unternehmenskultur vorleben, hieß es vor einem Jahr bei der Vorstellung der Fehlverhalten-Statistik für das erste Habjahr 2023. Die Verhaltensregeln bei Volkswagen sind im sogenannten ,,Code of Conduct" geregelt, der auf der Homepage aller Volkswagen-Töchter öffentlich einsehbar ist. Man lege großen Wert auf Transparenz, heißt es im Markenhochhaus.
https://www.waz-online.de/lokales/wolfsburg/fehlverhalten-bei-vw-darum-wirft-der-konzern-beschaeftigte-raus-HPVPAF37AVFG5MXTULZGDWJTZU.html (Schranke)

counselor

ZitatVW: Einschüchterungsversuche zurückschlagen

Bei VW schlagen die Wogen hoch. Seit Veröffentlichung der Kahlschlagpläne und Kündigung der Tarifverträge gab es an allen Standorten kämpferische Betriebsversammlungen, verbunden mit selbständigen Protesten bis zu hin zu einem einstündigen Streik in Zwickau!

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw42/vw-nicht-laenger-hinhalten-lassen-die-fakten-liegen-auf-dem-tisch
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Kuddel

Im Übrigen werden Schweinereien gern outgesourct:

Z.B nach Zrenjanin im Nordosten Serbiens, nur 70 Kilometer von der Hauptstadt Belgrad entfernt. Dort errichteten einst Sklavenarbeiter aus Vietnam die größte Reifenfabrik Europas. Heute stellt dort ein chinesischer Produzent Autoreifen her – auch für Volkswagen. Dabei werden jegliche Umwelt- und Sozialstandards sowie das Lieferkettengesetz missachtet. VW und zwei Bundesministerien halten sich zu den Vorwürfen bedeckt.

ZitatMenschenrechte verletzt, Umwelt belastet:
Schmutzige Reifen für Volkswagen aus chinesischer Produktion in Serbien

Zwangsarbeiter aus Vietnam errichteten die größte Reifenfabrik Europas. Jetzt produziert dort ein chinesischer Hersteller auch für VW - und sponsert den VfL Wolfsburg. Umwelt- und Sozialstandards sowie das Lieferkettengesetz werden missachtet.


Sie arbeiteten neun Stunden am Tag, 26 Tage im Monat und wenn sie ihr Soll nicht erfüllten, erhielten sie keinen Lohn.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mobilitaet/menschenrechte-verletzt-umwelt-belastet-schmutzige-reifen-fur-volkswagen-aus-chinesischer-produktion-in-serbien-12568577.html

Das macht gerade medial eine Welle. Dabei ist der Hintergrund nicht völlig unbekannt. Bereits vor einem Jahr gab es ein Hörspiel zum Thema:

Schmutzige Reifen für Europa
Linglong

https://www.hoerspielundfeature.de/linglong-100.html

counselor

ZitatKASSEL-BAUNATAL - VW-Azubis offen für Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz!

In Trauben stehen die jungen Kolleginnen und Kollegen vor der Stadthalle und warten auf Einlass. In großer Mehrzahl sind es junge Männer, sehr viele mit Migrationshintergrund.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw43/vw-azubis-offen-fuer-kampf-um-jeden-ausbildungs-und-arbeitsplatz-1
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counselor

ZitatBetriebsrat: VW will mindestens drei Werke in Deutschland schließen

Volkswagen will nach Angaben des Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Über diese Pläne habe der Konzern die Arbeitnehmerseite informiert, sagte Konzernbetriebsratschefin Cavallo bei einer Informationsveranstaltung in Wolfsburg.

Quelle: https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-8220.html
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Fritz Linow

Die Cavallo soll gefälligst sagen, um welche Werke es sich handelt. Das weiß sie mit Sicherheit. So ist das Verarschung.

counselor

ZitatVW - Arbeitsplatzvernichtung: VW-Vorstand setzt einen drauf!

"Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen". Außerdem sollen ,,alle verbleibenden Standorte schrumpfen". Das gab Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo heute in Wolfsburg der Belegschaft als Stand der Verhandlungen zwischen Betriebsratsspitze und VW-Vorstand bekannt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw44/arbeitsplatzvernichtung-vw-vorstand-setzt-einen-drauf

Ich hoffe, dass es bei VW und den Stahlarbeitern zu selbständigen Streiks kommt und dass es in Deutschland richtig rauscht im Karton! Die Friedenspflicht endet Ende November!
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counselor

ZitatVolkswagen will mindestens drei deutsche Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen

Das Volkswagen-Management plant ein radikales Sparprogramm, hat aber bisher Einzelheiten geheim gehalten. Gestern gab nun Gesamtbetriebsratschefin Daniela Cavallo (IG Metall) bekannt, dass mindestens drei deutsche Werke geschlossen und mehrere Zehntausend Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/10/28/volk-o28.html
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counselor

ZitatERKLÄRUNG DES ZENTRALKOMITEES DER MLPD ZU VW - Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!

Unter der Überschrift "VW: Generalangriff auf die Belegschaft – Gesamtmetall provoziert in Tarifrunde. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!" hat das Zentralkomitee der MLPD am heutigen 29. Oktober eine aktuelle Erklärung veröffentlicht. Rote Fahne News dokumentiert sie:

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw44/auf-einen-groben-klotz-gehoert-ein-grober-keil
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Fritz Linow

Zitat29.10.24
VW-Werke Emden, Osnabrück und Dresden wohl auf Streichliste

Das erfuhr unsere Zeitung aus gut informierten Kreisen. Ob die Fabriken tatsächlich geschlossen werden, hängt von den Verhandlungen ab. (Schranke)
https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/article407569512/vw-werke-emden-osnabrueck-und-dresden-wohl-auf-streichliste.html

Wenn das stimmt, - normalerweise sind Standortschließungen eh schon beschlossen und keine Sache von Verhandlungen - , dann sieht das in etwa so aus:

Osnabrück und Dresden sind egal. Emden aber wäre für die gesamte Region ein Desaster. Das ist nicht im Interesse des Landes Niedersachsen. Also wird man verhandeln, welche Kröten bei Kürzungen und Streichungen man bei den anderen Werken schlucken muss, um Emden am Leben zu erhalten. Dabei wird ein "Kompromiss" für alle herauskommen, der den Haustarifvertrag aufweicht und noch härtere Werkzeuge als Leiharbeit und H4 bereitstellen wird.

Wenn jetzt Leute sagen "Scheißegal, die bauen eh nur Individualverkehr", dann sollte man denen vielleicht nochmal klarmachen, dass VW als Staat im Staate und als Versuchslabor für die Arbeitswelt für alle wichtig ist. Keine Ahnung, ob eine Umstellung auf die Produktion von Straßenbahnen oder Bussen in der jetzigen Situation realistisch ist. Ich denke eher nicht, aber diskutieren sollte man es.

counselor

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counselor

ZitatVW-AKTIONSTAG BRAUNSCHWEIG - VW-Kollegen: Beratet Euch in den Abteilungen und zu Hause in den Familien

Wie in allen anderen Standorten auch informiert der Betriebsrat auch in Braunschweig über die geplanten Angriffe von VW und orientierte zugleich auf eine Verhandlung zur Lösung. Klar wurde herausgestellt, dass VW Massenentlassungen vorbereitet. Es sollen zwei fahrzeugbauende Werke und mindestens noch ein Komponenten-Standort geschlossen werden. Außerdem sollen in jedem Werk massiv Arbeitsplätze vernichtet werden. Die restlichen Kollegen sollen Lohnverzicht von 10 Prozent und zwei Jahre Nullrunde hinnehmen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw44/vw-kollegen-beratet-euch-in-den-abteilungen-und-zu-hause-in-den-familien
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counselor

ZitatVolkswagen verlangt 20 Prozent Lohnkürzung

Volkswagen will die Gehälter seiner 120.000 Beschäftigten in Deutschland um fast 20 Prozent senken und damit jährlich zwei Milliarden Euro einsparen. Das wurde am Mittwochabend nach der zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarifvertrag bekannt.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/10/30/vowa-o30.html
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Nikita

Im Grunde ist Volkswagen VW nur noch vorhanden, um die Familie Piëch reicher zu machen. Von 4 Milliarden Euro Dividende im letzten Jahr gingen 2 Milliarden an die Familie Piëch Jeder Cent weniger im Portemonnaie der Beschäftigten, ist einer mehr in deren.
Seit Jahrzehnten lagen die Pläne für Elektroautos in der Schublade und die Ingenieure wollten sie umsetzen. Aber das Management wollte weiter mit Verbrenner Kasse machen. Zum Schaden der Gesundheit der Bevölkerung und zum Schaden des Konzerns und der Belegschaft.
Als Mitarbeiter würde ich das Management mit Mistgabeln vom Hof jagen.

Frauenpower

Und 9,1 Milliarden Euro könnte die Bundesregierung an VW verprasst haben:
https://www.wiwo(dot)/politik/deutschland/dax-subventionen-geldausgeben-im-blindflug/30021900.html
ZitatDer Volkswagenkonzern hat nach meinen Recherchen innerhalb der vergangenen acht Jahre 9,1 Milliarden Euro Subventionen erhalten. Hiervon entfallen 6,4 Milliarden Euro auf direkte Förderung, unter anderem für Forschung im Bereich der Antriebs- und Digitaltechnik.05.10.2024

counselor

ZitatVorwärts zur Arbeiteroffensive - Proteste gegen Generalangriff von VW und kämpferischer Auftakt der Metall-Tarifrunde

Provokativ hatte VW seinen Generalangriff in den letzten Tagen noch weiter verschärft. Drei Werke sollen geschlossen werden, Zehntausende entlassen und beim Rest der Belegschaft 10 % Lohn und andere Zahlungen gekürzt werden. Wenn VW damit durchkäme, wäre dies ein Dammbruch gegen die gesamte Arbeiterbewegung.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw44/generalangriff-von-vw-und-kaempferischer-auftakt-der-metall-tarifrunde
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