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Industrie & Handwerk & Agrar => Industrie und Handwerk bundesweit => Thema gestartet von: Troll am 09:36:47 Mi. 24.Januar 2007

Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Troll am 09:36:47 Mi. 24.Januar 2007
ZitatBosch - 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
 
Im Werk Feuerbach fünf Stunden unbezahlte Mehrarbeit geplant - IG Metall muss zustimmen

Stuttgart - Bosch drängt im Werk Feuerbach auf fünf Stunden unentgeltliche Mehrarbeit, um Kosten zu senken und Beschäftigung zu sichern.

Für die Angestellten würde dies eine 40- beziehungsweise 45-Stunden-Woche bedeuten. Nach Informationen unserer Zeitung beruft sich Bosch in den Verhandlungen mit dem Betriebsrat auf das so genannte Pforzheimer Abkommen, das eine Abweichung vom Tarifvertrag ermöglicht. Nach diesem Abkommen dürfen Unternehmen nicht nur im Sanierungsfall Löhne senken und Arbeitszeiten heraufsetzen, sondern auch, um Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung zu sichern. Bei diesen Verhandlungen muss Bosch aber die Tarifpartner mit ins Boot holen - also auch die IG Metall.

Quelle und mehr: StN (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1342493)

Ein Fass ohne Boden.
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: anti-hartz4 am 10:49:13 Mi. 24.Januar 2007
was soll des fürn scheiß. diese kapitalistischen erpressermetoden. logisch wäre immer noch arbeitszeit runter bei vollem lohnausgleich und mehr leute einstellen. das kapitalschmarotzerpack hat genug profit vom arbeiter ausgepresst,also sollen die auch zahlen.
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Spätlese am 23:54:17 Mo. 29.Januar 2007
Gibt´s auch in anderen Varianten:

"Learning by the Job" nennt sich das. Vertrag für X Wochenstunden, selbstverständlich bekommt der Arbeitnehmer eingetrichtert, dass er mit erhöhtem Zeitaufwand intensiv eingearbeitet werden muss (besonders bei LZA bzw. ALGIIlern, Nichtleistungsempfängern sehr beliebt) - und wie selbstverständlich rattert man pro Woche statt der 40 Stunden 50-55 Stunden ab - selbstverständlich werden nur 40 bezahlt. Das 2, 3 Monate lang + man ist weichgekocht bzw. fertig + verlässt den Ort dieser Mißhandlung + schon rücken die nächsten Fronarbeiter nach.

Kam dieser Tage was vom Airport FfM - da lief das beim Check-In-Bereich genau so. 30 Stunden Bezahlung 4,60 Stundenlohn brutto - 45 Stunden arbeiten.
Da war die "Personalzuführerin" ständig auf der Jagd nach menschlichem Nachschub.

Gerettet wird auch hier nichts, im Gegenteil, 3-4 solcher Arbeitsverhältnisse sparen einen möglichen Arbeitsplatz weg.
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: anti-hartz4 am 17:56:34 Mo. 12.Februar 2007
Ich Habe nur eine Antwort:Generalstreik
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Kalle_Arsch am 14:44:25 Sa. 09.Juni 2007
Leute GEIZ IST GEIL

Weiter so, Deutschland wird nie erwachen, doch wenn es zu spät ist.

Streiken hilft da nimmer, da müssen noch schwerere Geschütze aufgefahren werden.

Im Endeffekt ist es schon viel zu spät, das hätte schon eher passieren müssen.

Das was die Fettwanze Jahrelang kaputt gemacht hat, kannste so schnell nicht aufbauen.
Fakt.

Egal. Ist doch schön hier.
 :D
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: klaus72 am 15:52:58 Sa. 09.Juni 2007
Habe auch nur eine Antwort parat:  Erst Streik, dann Bürgerkrieg !

Pfeif auf die Arbeitgeberverbände, Bonzen, auf arrogante Chefs und Unternehmer !!!

Deutschland braucht einen bundesweiten monatelangen Streik !!!!
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Ruby am 17:48:15 Sa. 09.Juni 2007
Diese Strategie fährt Bosch schon ne ganze Weile. Und wer blockt fliegt raus.

Deswegen ist deren Kundendienst auch mehr als unzuverlässig geworden. Wer hat bei solchen Represalien da noch Lust zu arbeiten, wenn man täglich nur Angst hat den Job ganz zu verlieren?

Neuen Job suchen, am besten, denn ändern tun die nix mehr.
45 stunden sind in meinem Augen eh nur der Anfang vom Ende einer Firma.
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Frogsta am 12:11:39 Mo. 16.Juli 2007
Passt ja alles schön zusammen.
Es gab mal Zeiten da hätten die Geldsäcke nicht so dreist zugegriffen.
Damit es nicht so auffällt schiebt man die "Globalisierung" vor.
Und unser Innenminster SSCHÄUBLE konstruiert die Schutzmechanismen für das Kapital. (( Terrorabehr ))
-> -> kann ich aber verstehen, bei SO EINER POLITIK gegen das VOLK hätte ich auch ANGST !!!


Wenn man die sache aber wieder selber in die hand nimmt und wirtschaftliche Korrekturen vornimmt ist man sofort "Terrorist".

Und da wartet Schäuble ja scheinbar drauf..........,......




CU
Frogsta
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: UnchainedRage am 13:23:19 Mo. 16.Juli 2007
schon in der hauptschule lernt man

18 Arbeiter X 8 Stunden = 14400 Stück
1 Arbeiter X 8 Stunden   =100 Stück
18 Arbeiter x 9 Stunden  = 16200 Stück

ergo

17 Arbeiter X 9 Stunden = 14400 Stück

so rettet man also arbeitsplätze...
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: geschfreak am 13:27:45 Mo. 16.Juli 2007
ZitatOriginal von UnchainedRage
schon in der hauptschule lernt man

18 Arbeiter X 8 Stunden = 14400 Stück
1 Arbeiter X 8 Stunden   =100 Stück
18 Arbeiter x 9 Stunden  = 16200 Stück

ergo

17 Arbeiter X 9 Stunden = 14400 Stück

so rettet man also arbeitsplätze...

Ich nenne das anders: Molochen bis zum umfallen! Eine einzige Schande und die Gewerkschaft sieht offenbar tatenlos zu, bei einer 45 h-Woche!
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: UnchainedRage am 14:13:03 Mo. 16.Juli 2007
ich hab mehrmals im betrieb mitbekommen wie die gewerkschaft erpresst worden ist und dann zustimmen musste bei soetwas ähnlichem, nachher hat natürlich jeder auf die gewerkschaft geschipft während fast keiner mehr den arbeitgeber genannt hat der die gewerkschafft absichtlich in diese situation gebracht hat

die genauen abläufe müsste man halt wissen
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Galenit am 16:47:57 Mo. 16.Juli 2007
Welche Jobs werden denn gerettet?

45 Stunden anstatt von 40 Stunden oder auch wenn 8 Leute 5Stunden mehr arbeiten kann man den 9. entlassen.

Nur welcher ist der 9. ?
Darüber sollten all jene die gern die Mehrarbeit machen einfach mal nachdenken, ob sie nicht der 9. sind.

Wenn ich aber sehe wieviele Leute Lotto spielen, kann ichs wiederrum verstehen ...

Im vergleich von 1 zu 14 Mio. ist ne Chance von 9 zu 1 um seinen Job zu behalten doch garnichtmal so schlecht.  :rolleyes:

Langsam wird deutlich sichtbar wieso wir so ein mieses Bildungssystem brauchen, wenn die Leute nichtmal einfachste Mathematik verstehen kann man sowas mit ihnen machen und es ihnen auchnoch als was gutes verkaufen ...
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Efeu am 12:34:51 Di. 17.Juli 2007
ZitatOriginal von Galenit
Langsam wird deutlich sichtbar wieso wir so ein mieses Bildungssystem brauchen, wenn die Leute nichtmal einfachste Mathematik verstehen kann man sowas mit ihnen machen und es ihnen auchnoch als was gutes verkaufen ...

Genau das ist es! Für wie dumm halten die einen eigentlich???
Ist doch wohl klar dass wenn die Arbeiter noch mehr ausgepresst werden das nicht zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt sondern im Gegenteil!  X(  X(  X(
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Sodom am 09:15:11 Do. 19.Juli 2007
Ich weiss das das einigen jetzt nicht schmecken wird hier....(wohl eher allen)...aber es gibt durchaus Argumente fuer dieses Vorgehen. Ich distanziere mich davon in Ausbeuter-Manier Mensch auzupressen, aber das Vorgehen von Bosch (und auch anderen Firmen) ist nicht komplett aus der Luft gegriffen.

Wie bereits vorher erwaehnt:

18 Arbeiter x 8 Stunden = 14400 stk.

1 Arbeiter x 8 Stunden = 100 stk.

18 Arbeiter x 9 Stunden = 16200 stk.

Der Punkt sind die fixen Produktionskosten. Dazu gehoert alles wie die Entwicklungskosten, Maschinen, Instandhaltung der Fabrik, Instandhaltung der Maschinen, Miete fuer das Grundstueck etc. etc. All diese Kosten fallen an, egal ob 8 oder 9 stunden gearbeitet wird. Am Ende muessen diese Kosten jedoch aufs Produkt umgelegt werden, irgendwie muss das Geld ja reingeholt werden um diese Kosten zu bezahlen.

Sagen wir es sind 50,000 Euro Fixkosten.
Bei 14400 stk sind das ~3.47 Euro pro stk. an Kosten
Bei 16200 stk sind es nur noch ~3.08 Euro pro stk an Kosten

Wenn die Personalkosten gleichbleiben kommt das effektiv also einer Senkung der Produktionskosten gleich. Das Produkt kann billiger angeboten/verkauft werden...wettbewerbsfaehigkeit kann wiederhergestellt werden.

Natuerlich laesst sich sowas auch einfach dazu benutzen um mehr Gewinn zu erwirtschaften. Ob das hier tatsaechlich der Fall ist, steht aber auf einem anderen Blatt.
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: UnchainedRage am 10:13:15 Do. 19.Juli 2007
ZitatOriginal von Sodom

Der Punkt sind die fixen Produktionskosten. Dazu gehoert alles wie die Entwicklungskosten, Maschinen, Instandhaltung der Fabrik, Instandhaltung der Maschinen, Miete fuer das Grundstueck etc. etc. All diese Kosten fallen an, egal ob 8 oder 9 stunden gearbeitet wird. Am Ende muessen diese Kosten jedoch aufs Produkt umgelegt werden, irgendwie muss das Geld ja reingeholt werden um diese Kosten zu bezahlen.

mit dieser argumentation kann man aber auch gerne die wochenarbeitszeit auf 60 stunden erhöhen, die fabrik is ja da, auch die maschinen, und die fixkosten.

die armen armen betriebe....
lohnt sich doch heute eh nix mehr  ;(
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Galenit am 13:42:15 Do. 19.Juli 2007
"Autos kaufen keine Autos", mein lieber Sodom, wusste schon der alte Ford vor vielen, vielen Jahren ...

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen!
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: aufklaererin am 14:05:42 Do. 19.Juli 2007
Zahlendreher muß 54 statt 45 heißen
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: Theo Retisch am 03:55:08 Mi. 01.August 2007
ZitatOriginal von Sodom
Ich weiss das das einigen jetzt nicht schmecken wird hier....(wohl eher allen)...aber es gibt durchaus Argumente fuer dieses Vorgehen. Ich distanziere mich davon in Ausbeuter-Manier Mensch auzupressen, aber das Vorgehen von Bosch (und auch anderen Firmen) ist nicht komplett aus der Luft gegriffen.

Wie bereits vorher erwaehnt:

18 Arbeiter x 8 Stunden = 14400 stk.

1 Arbeiter x 8 Stunden = 100 stk.

18 Arbeiter x 9 Stunden = 16200 stk.

Der Punkt sind die fixen Produktionskosten. Dazu gehoert alles wie die Entwicklungskosten, Maschinen, Instandhaltung der Fabrik, Instandhaltung der Maschinen, Miete fuer das Grundstueck etc. etc. All diese Kosten fallen an, egal ob 8 oder 9 stunden gearbeitet wird. Am Ende muessen diese Kosten jedoch aufs Produkt umgelegt werden, irgendwie muss das Geld ja reingeholt werden um diese Kosten zu bezahlen.

Sagen wir es sind 50,000 Euro Fixkosten.
Bei 14400 stk sind das ~3.47 Euro pro stk. an Kosten
Bei 16200 stk sind es nur noch ~3.08 Euro pro stk an Kosten

Wenn die Personalkosten gleichbleiben kommt das effektiv also einer Senkung der Produktionskosten gleich. Das Produkt kann billiger angeboten/verkauft werden...wettbewerbsfaehigkeit kann wiederhergestellt werden.

Natuerlich laesst sich sowas auch einfach dazu benutzen um mehr Gewinn zu erwirtschaften. Ob das hier tatsaechlich der Fall ist, steht aber auf einem anderen Blatt.

Nana, so einfach kannst du die Stückkostenrechnung ja nicht angehen. In deinem Stückkostenbeitrag fehlen noch die variablen Kosten. Allein schon, dass du mehr produzierst, hast du höhere Materialkosten.

Kostenträger werden wie folgt berechnet:

Fertigungsmaterial +Materialgemeinkostenzuschlagssatz (%) = Materialkosten

+

Fertigungslöhne + Fertigungsgeminkostenzuschlagssatz (%) = Fertigungskosten

+

Herstellkosten der Erzeugung + Minderbestand FE/-Mehrbestand UE= Herstellkosten des Umsatzes

+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten

= Selbstkosten des Umsatzes

Selbstkosten + Bestandsminderunf oder -Bestandmehrung = berichtigte Selbstkosten geteilt durch die Stückzahl der produzierten Menge ergibt die Serlbstkosten/Stck.


Dann muss man den Deckungsbeitrag berechnen, um den BEP (der Break Even Point zu erhalten), um festzustellen, wann kostendeckend produziert wird und Gewinn erzielt wird. :)
Titel: 45-Stunden-Woche soll Jobs retten
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:28:12 Di. 07.August 2007
ZitatKapitale Hütchenspieler[/SIZE]

Mal offen, mal verdeckt: Lohnsenkungsstrategien der Unternehmerlobby kommen wie gehabt als Reformvorschläge daher. Es vergeht kein Monat, in dem nicht ein Repräsentant der Unternehmerlobby den angeblich zu hohen Anteil der Sozialabgaben an den Löhnen beklagt...
http://www.jungewelt.de/2007/08-04/013.php

ZitatIn Deutschland wird wieder länger gearbeitet

Die Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten wieder länger. Um durchschnittlich fast eine Stunde (0,8 Stunden) ist die wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten zwischen 2003 und 2006 gestiegen, zeigt eine aktuelle Eurostat-Statistik. Mit 41,8 Stunden liegt sie nun im Mittelfeld der europäischen Mitgliedsländer, wo der Durchschnittswert 41,9 Stunden beträgt. "Nirgendwo in Europa ist die Wende zu längeren Arbeitszeiten so kräftig ausgeprägt wie in Deutschland"...
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-555A7DA4/hbs/hs.xsl/512_88347.html

ZitatProfitrate der Unternehmen wird hoch bleiben

In ihrem Paper: The global upward trend in the profitshare analysieren die Ökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ), Luci Ellis und Kathryn Smith, die Gründe für den überproportionalen Anstieg der Unternehmensgewinne im Vergleich zu den Arbeitseinkommen. Tatsächlich sei dieses Verhältnis heute das höchste seit mindestens 45 Jahren und hätte dabei aber wenig mit der derzeitigen weltweiten Hochkonjunktur zu tun, sei also nicht "zyklisch", wie auf der Arbeitgeberseite vielfach behauptet wird. Vielmehr bestehe dieser Trend in vielen Ländern bereits seit mindestens zwei Jahrzehnten, was auch das Beispiel Deutschlands zeigt: Betrug der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen 1981 noch 73,6 Prozent, ist er bis 2006 auf 65,9 Prozent zurückgefallen. Dieses Ergebnis ist deshalb nicht ganz unbedeutend, weil dies seit langem ein beliebtes Argument der Arbeitgeber ist. Denn während die Gewinne zyklischen Schwankungen unterliegen würden, sei ein Absenken der Löhne kaum zu erreichen. Die Arbeitnehmer sollten im Ausgleich dafür daher auch in konjunkturstarken Zeiten Lohnzurückhaltung üben...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25890/1.html