Neueste Beiträge

#1
Theoriebereich / Aw: Krise... Proteste... Unruh...
Letzter Beitrag von Kuddel - Heute um 19:58:48
Hmmm. Es sind nun die bürgerlichen Medien, die sich an eine "Aufarbeitung" der Coronazeit machen. Sie hatten auch damals die Macht und Interpretationshoheit und jetzt soll ausgerechnet von ihnen eine kritische Aufarbeitung kommen?

Nur ganz kurz. Meiner Meinung nach war so vieles neu und ungeklärt, daß sowohl der Staat, alsauch die Linke Bewegung in einigen Dingen planlos waren und sich absolut falsch verhalten haben.

Ich bin der Meinung, daß Corona eine gewaltige Bedrohung mit vielen Opfern darstellte und keinesfalls so harmlos war, wie Teile der Querdenker behaupteten.

Mich nervt die urdeutsche Spießigkeit und der Gehorsam, der im Umgang mit der Seuche an die Oberfläche kamen.

Obwohl die Pandemie etwas komplett Neues war, mußte man sich entscheiden, auf welcher Seite stand beim Umgang mit der Situation. Dabei war fast nichts bekannt. Die aufkommenden Ängste sind kein Wunder.

Ich sehe 3 Hauptprobleme:

  • Es gab in der Beurteilung des Umgangs mit der Seuche eine Frontbildung mit krasser Abgrenzung zueinander.
  • Viele Dinge hätten anders gehandhabt werden können. Im Allgemeinen wäre der gesunde Menschenverstand ein guter Ratgeber gewesen. Die deutsche Unterwerfung unter Regeln und Gesetze war bisweilen hirnerweichend.
  • Daß ausgerechnet die Deutsche Linke sich den Vorgaben des Staates unterworfen hat, ohne sie kritisch zu hinterfragen, war wirklich erbärmlich.

Ich halte diese Unfähigkeit der deutschen Linken, mit der Problematik und mit der unruhig werdenden Bevölkerung verantwortlich für ein Öffnen der Tore für den Rechtsruck in Deutschland. Die Linke ist einfach zu staatstragend und gesetzestreu. Muß auch heute die Bahnsteigkarte vor der Erstürmung des Bahnhofs lösen. *seufz*
#2
Zitat von: Kuddel am Heute um 11:34:40Dieses kleinere Übel Argument ist heute bei der Linkspartei genauso unerträglich wie damals bei der SPD.

Zitat von: Frauenpower am Heute um 11:12:20gesamtgesellschaftlich genug politischen Spielraum

... wird es in einem Krieg nicht geben.


Abstimmung hin oder her - Betriebe stellen doch schon lange langsam auf Rüstung um. Die Artikel dazu muss man suchen. Die Abstimmung ist vielleicht nur ein Feigenblatt für den Griff nach einem Riesenkredit mit offizieller Legitimation und Linke lassen sich dafür  spalten - ggf zur Freude von Merz und Co.

Sinn macht lediglich Schulter an Schulter mit anderen zu sein, die gegen einen Krieg sind.
#3
Nein, ein Rücktritt macht keinen Sinn, weil die die Die Linke gewählt haben diese im Bundestag haben wollen und die wollen auch ein politisches aktiv sein der Linken.
Außerdem haben die die künftig mitregieren dagegen gestimmt. In Kleinklecketsforf bekommt niemand mit, wenn wer bei was dagegen stimmt.

Es  müssen die Bremer*innen bei der nächsten Wahl entscheiden, ob sie diese Senatorin wieder drin haben wollen, ebenso entsprechend in MV.

Außerdem ist die Aufregung künstlich, laut Taz Artikel hätte ein Nein aus Bremen und MV nichts geändert am jetzigen Ergebnis. Schaden wird mit der Ja Stimme angerichtet als Aussage.
#4
Globalisiert / Aw: Neues aus der Türkei...
Letzter Beitrag von counselor - Heute um 19:10:34
ZitatTÜRKEI: OFFENE POLITISCHE KRISE - Hunderttausende auf den Straßen für Demokratie - Kampf gegen die faschistische Diktatur!

Trotz striktem Demonstrationsverbot, Polizeiterror und Hetzpropaganda protestieren in der Türkei Hunderttausende, ja Millionen gegen das faschistische Erdogan-Regime. Slogans, die von den Massen auf den Plätzen skandiert werden: ,,Die Regierung muss zurücktreten". ,,Schulter an Schulter gegen den Faschismus", ,,Wir haben keine Angst, wir schweigen nicht, wir gehorchen nicht". In der Türkei ist mitten in einem faschistischen Land eine offene politische Krise ausgebrochen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2025/kw12/tuerkei-offene-politische-krise-hunderttausende-auf-den-strassen-fuer-demokratie-kampf-gegen-die-faschistische-diktatur
#5
Praxisbereich / Aw: Die Mafia als Gegner
Letzter Beitrag von Kuddel - Heute um 17:46:05
Sowohl die Revolution 1979 im Iran, alsauch die in Deutschland 1918/19 fanden mit wenig Blutvergießen statt. Beide wurden verraten, die Iranische von den Islamofaschisten unter Chomeini und in Deutschland von dem Sozialdemokraten Noske, der mit reaktionären Freikorps zusammenarbeitete und revolutionäre Arbeiter über den Haufen schießen ließ.

Man muß schon in der Lage sein, das Erkämpfte zu verteidigen.

Aber mein Hauptpunkt ist der, daß es uns nicht an genügend Waffen fehlt, sondern an Menschen mit einem Klassenbewußtsein und mit einem politischen Grundwissen. Ja, man möchte manchmal verzweifeln, wenn man mit Leuten redet. Aber sie sind nicht als Faschos auf die Welt gekommen. Wenn man versteht, was sie erstmal nach Rechts getrieben hat, kann man versuchen den Prozeß umzukehren. Ich bleibe dabei: Wir sollten nicht die BILD Leser angreifen, sondern diejenigen, die die BILD herausgeben.
#6
Praxisbereich / Aw: Die Mafia als Gegner
Letzter Beitrag von counselor - Heute um 17:00:16
Es ist schon richtig, dass wir heute um das politische Bewusstsein der Menschen kämpfen. Die Nürnberger Montagsdemo ist ein Beispiel dafür. Es hat eine gewisse Wirkung, dass wir seit 21 Jahren regelmäßig wieder kommen und linke Standpunkte vertreten.

Wenn es allerdings zur Revolution kommt, dann lehrt die Erfahrung, dass es zum Bürgerkrieg kommt. Das war in Russland so und in Vietnam kämpfte der sozialistische Norden gegen den faschistischen Süden, der von den USA unterstützt wurde.

Es wird immer Idioten geben, die den Kapitalismus mit der Waffe verteidigen.  Da hat @Hartzhetzer meiner Meinung nach recht.
#7
Er hat es jetzt auch erkannt - Linkspartei würde er nun wohl auch nicht mehr ankreuzen?

Analyse von Fabian Lehr:
https://youtu.be/6nLvLr_TyRg

Habe auch Linkspartei angekreuzt (auch mangels Alternativen) - das nächste Mal, wüsste ich nicht was ich wählen sollte.
#8
Praxisbereich / Aw: Die Mafia als Gegner
Letzter Beitrag von Kuddel - Heute um 16:04:03
Hartzhetzer, ach und weh. Du machst mich regelmäßig fertig.
Ich finde einen Großteil deiner Analysen gut und richtig. Bei deinen Schlußfolgerungen raufe ich mir oft die Haare und bin machmal ultragenervt. Du möchtest zwar gern eine andere Welt und einen Umsturz der herrschenden Verhältnisse. Du bist aber nicht nur ahnungslos, wie das gehen könnte, du suhlst dich in der Hoffnungslosigkeit und bist oft kontraproduktiv.

Natürlich gibt es Konflikte, bei denen es irgendwann zu gewalttätigen, auch bewaffneten Auseinandersetzungen kommt. Ich verstehe das, ich bin aber kein Fan davon. Es geht erst einmal um die Köpfe, um das Bewußtsein der Menschen. Je mehr Leute wissen, auf welche Seite sie gehören, sie zusammenhalten und entschlossen sind, desto weniger Gewalt ist notwendig.

@Hartzhetzer, genau an diesem Punkt, also dem Bewußtsein der Menschen, habe wir eine entgegengesetzte Haltung. Du behauptest, daß die Bevölkerung, bzw. die Arbeiterklasse Ausbeutung, Unterdrückung und Faschismus geradezu wollen und sie die Treiber für den Rechtsruck sind.

Ich habe keine rosa Sonnenbrille auf und sehe sehr wohl, was für ein Scheiß durch die Köpfe der Klasse geistert und was für ein reaktionärer Mist geredet wird.

Ich behaupte, daß diese Leute unsere zukünftigen Mitstreiter sind, auch wenn sie heute verwirrt, hirngewaschen und verzweifelt sein mögen und deshalb auf einem fragwürdigen Kurs sind. Man muß erstmal verstehen, was sie dazu gebracht hat, sich so gegen ihre eigenen Interessen zu wenden. Man muß ihnen die Chance geben, ihre Vorstellungen zu ändern. Das fehlende Klassenbewußtsein ist auch ein Resultat linker Politik. Linke haben selbst wenig Vorstellung davon, wie Klassenkampf heutzutage aussieht oder aussehen könnte. Es gibt möglicherweise theoretische Vorstellungen, doch im Alltag sind Prolls eher nervig, sexistisch und nicht links.

Bildung und Vorträge sind sinnvoll, aber das Bewußtsein in der Klasse ändert sich in praktischen Auseinandersetzungen und Kämpfen am meisten. Und sorry, von denen hast du wenig Ahnung. In Streiks kämpfen Menschen zusammen, die bei den Wahlen irgendeinen Scheiß zusammengewählt haben. Wenn Kämpfe erfolgreich sind, öffnen sich die vernagelten Köpfe wieder und gute Ideen finden Einzug. Es müssen nicht Streiks sein, aber das Funktionieren einer Solidarität gegen Mächtigere ist die Grundlage für einen Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse.

Man kann nicht davon ausgehen, daß die Leute alle Revoluzzer sind und eine konkrete Vorstellung von einer Welt ohne Ausbeutung haben. Man muß mit den Leuten umgehen, die da und bereit sind, sich gegen irgendetwas zu wehren. Es gibt immer mal wieder ein kollektives Umschlagen des politische Klimas, vorher fand man die Mehrheit verbödet, reaktionär und oder lethargisch. Niemand hatte die Unruhen im Iran, die Arabellion, die Gelbwesten oder die Dauerproteste in Serbien vorhersehen können. Eine Vorarbeit muß in den schwierigen heutigen Verhältnissen geleistet werden, und jahrelange Vorarbeit ist manchmal von keinem meßbaren Erfolg gekrönt... und doch notwendig. 

Linke italiensche Gewerkschafter haben sich bei der Blockade von Waffenlieferungen mit allen zusammengetan, die ansprechbar waren, das reichte von Kirchenleuten über Pfandfinder bis hin zur Antifa.

Diese Mafiakacke ist auch nicht einfach von ein paar Leuten mit Knarre zu lösen. Ich schätze mal, die Mafia hat mehr Knarren. In Italien sind in den Anti-Mafianetzwerken auch die unterschiedlichsten Menschen aktiv, Hausfrauen, Kirchenleute, Journalisten, was auch immer.

Wir werden immer mehr mit Mafiastrukturen konfrontiert werden. Bauern, Vermieter, Leiharbeitsklitschen, teilweise selbst in migrantischer Hand.

Hartzhetzer, du kannst das Problem ja mit der Knarre lösen. Ich wäre schon froh, wenn jemand mal von konkreten Situationen und Erfahrungen (auch des Scheiterns) berichten könnte.
#9
Theoriebereich / Aw: Zur Migrationsfrage
Letzter Beitrag von Kuddel - Heute um 15:30:04
Die Brutalität mit der Arbeitsmigranten ausgebeutet werden, wird von den Medien und damit von der Öffentlichkeit, kaum wahrgenommen.

ZitatSklaverei in Neumünster? Bauarbeiter vom Zoll befreit

Das ist nicht die erste derartige Meldung, aber Aufmerksamkeit erlangen diese Verhältnisse immer nur bei besonders skandalösen Fällen. Wie hier, wo Gefangenschaft, Arbeitszwang und Gewalt nur noch als Sklaverei bezeichnet werden können. Auch diesmal sind die Opfer Osteuropäer.


B4.jpeg
Schlafplatz aus der Unterkunft der rumänischen Sklavenarbeiter

Es kam auf, weil es einem der Opfer gelang, zu flüchten. Er und mehrere seiner Landsleute wurden in Neumünster von einem weiteren Rumänen gefangen gehalten und zur Arbeit auf Baustellen gezwungen. Neumünster, eine Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern, wird noch zur Metropolregion Hamburg gerechnet, gehört aber zum Zollbezirk Kiel.

Das Hauptzollamt Kiel hat nun, unter Einsatz von 76 Zöllnern, Wohn- und Geschäftsräume, Firmengelände und eine Baustelle durchsucht, und dabei auch die Unterkunft, in der die Arbeitssklaven untergebracht waren. "Die vorgefundenen, für bis zu zehn Personen bereit gehaltenen, Schlafplätze waren in einem unzumutbaren, teils stark verschimmelten Zustand", erklärte der Leiter des Hauptzollamts Kiel. Die Opfer des 52-jährigen rumänischen Sklavenhalters seien täglich an die Arbeitsplätze gebracht worden und hätten dort bis zu 13 Stunden ohne Pausen, aber unter ständiger Überwachung, arbeiten müssen, bis zu drei Monate lang, ohne Lohn dafür zu erhalten und ohne, dass Steuern und Sozialabgaben für sie bezahlt wurden.

"Dem 52-jährigen rumänischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, mehrere Landsleute unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und sie anschließend in einer Fabrikhalle eingesperrt zu haben", sagte Dütsch.

Der Beschuldigte wurde festgenommen, und seine Vermögenswerte im Wert von 60.000 Euro wurden beschlagnahmt. Das beschlagnahmte Vermögen soll dazu dienen, im Falle einer Verurteilung seine Opfer zu entschädigen.

"Es handelt sich hier um eine besonders schwere Form der Arbeitsausbeutung. Der Beschuldigte soll körperliche Gewalt angewendet haben, um die Kontrolle über die Betroffenen zu behalten. Keiner von ihnen spricht Deutsch, was ihre Isolation zusätzlich verstärkte", so Dütsch.

Auch in anderen Branchen als der Bauwirtschaft sind derartige Verhältnisse schon bekannt geworden. So vor einigen Jahren in Fleischfabriken, aber auch bei Saisonarbeitern beim Erdbeerpflücken oder Spargelstechen. Menschenunwürdige Unterkünfte, Gewalt und vielfach die Verweigerung der Entlohnung. Meistens handelt es sich bei den Opfern um Rumänen oder Bulgaren, die in Deutschland auf ein besseres Einkommen hoffen und vielfach darum betrogen werden.
https://rtde.org/inland/240164-sklaverei-in-neumuenster-bauarbeiter-vom/
#10
ZitatBundesrat verabschiedet Kriegspaket – mit den Stimmen der Linkspartei

Nachdem am Dienstag bereits der Bundestag die Kreditermächtigung in Höhe von mehr als einer Billion Euro verabschiedet hat, folgte am Freitag auch der Bundesrat. Damit bringt die herrschende Klasse ein Aufrüstungsprogramm auf den Weg, das nur mit der Hochrüstung Deutschlands in den Jahren vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2025/03/22/link-m22.html
  • Chefduzen Spendenbutton