ARTE: Portugal - Bilder einer Diktatur

Begonnen von Kater, 15:08:37 So. 27.April 2008

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Kater

eindrucksvoller Film, besonders wenn man die Polizeifotos von Militanten sieht (und ihren Alterungsprozeß), die über Jahrzehnte immer wieder wegen Widerstands im Knast landeten und dort dann wieder neu fotografiert wurden...

Arte, Sonntag, 27. April 2008 um 00.15 Uhr

ZitatBilder einer Diktatur
(Frankreich, 2004, 70mn)
ARTE F
Regie: Susana De Sousa Dias

Portugal am 25. April 1974: Nach 48 Jahren Diktatur kam es zum unblutigen Umsturz, der so genannten "Nelkenrevolution". Anhand von Bildern politischer Häftlinge zeigt dieser experimentelle Dokumentarfilm die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit aus aktueller Sicht. Er will nicht erzählen oder erklären, sondern vielmehr aus den von ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung befreiten Bildern eine neue Erfahrung entstehen lassen. Am Schluss soll sich im Kopf eines jeden Betrachters eine eigene Geschichte aus persönlichen Erinnerungen, Gefühlen und Erfahrungen zusammenfügen.

Zahllose Fotos politischer Häftlinge sind in dicken Alben gesammelt. Jeder ist, wie aus Polizeiakten bekannt, von drei Seiten abgelichtet. Darunter finden sich gelegentlich auch Bilder derselben Person aus verschiedenen Lebensphasen. Es sind Aufnahmen von Mitgliedern der Kommunistischen Partei, von katholischen Studenten, aber auch von Menschen ohne jedes politische Engagement, die durch schicksalhafte Verstrickungen in die Arrestzellen der Gefängnisse gerieten. Sie leiten über zu Bildern eines Landes unter dem Joch der Diktatur, einer Kolonialmacht, die einen Krieg in Übersee führt, der auch zu Hause seine Spuren hinterlässt - eines Landes mit offensichtlich zivilisierten Sitten und angenehmem Klima, in dem die eine Hälfte der Bevölkerung - manchmal aus nichtigem Anlass - die andere Hälfte denunziert.

Es sind Archivaufnahmen, die durch gezielte Bearbeitung aus dem Kontext ihrer ursprünglichen Bestimmung herausgelöst wurden; Bilder, die den Stempel der Geschichte tragen, und unter ihrer Oberfläche ebensoviel über die Vergangenheit wie über die Gegenwart verraten - einfühlsam begleitet von einer speziell hierfür komponierten Musik, die ein gleichermaßen ethisches wie ästhetisches Empfinden beim Betrachten dieser Bilder erzeugt. "Bilder einer Diktatur" ist kein Film über Geschichte, sondern eine sich entwickelnde und verwickelnd gefilmte Geschichte, die es aus den Bildern und Gesichtern - allen Gesichtern - einer Diktatur herauszulesen gilt.

http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=854339,day=2,week=18,year=2008.html

ManOfConstantSorrow

Die Diktatur wurde durch eine Revolution gestürzt.

1976 wird Mário Soares zum ersten frei gewählten Ministerpräsidenten seit der Revolution ernannt. Suares wurde in Deutschland von der SPD ausgebildet und gründete unter Mithilfe von Willy Brandt die "Sozialistische Partei" PS.
Nach kurzer Zeit ließ er kollektiviertes Land unter Waffengewalt räumen und wieder privatisieren. Er setzt den Beitritt in die EG durch und gibt das Land der Ausplünderung frei. Der Bevölkerung wurden die Neoliberalen Daumenschrauben angelegt.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

ZitatPORTUGAL - 25. April: 50 Jahre Nelkenrevolution

Am 25. April jährt sich zum 50. Mal die sogenannte Nelken-Revolution in Portugal.

Weltbekannt ist das Lied "Grandola, Vila Morena", welches für die Freiheit nach mehr als 40 Jahren faschistischer Diktatur steht. Am 25. April 1974 gab es einen Militärputsch, woraufhin später eine bürgerliche Demokratie eingeführt wurde. In Deutschland sind die Ereignisse nicht unbedingt bekannt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw14/25-april-50-jahre-nelkenrevolution
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

50 Jahre Nelkenrevolution am 25.04.24.
Sry doppelt

Kuddel

Es weiß heute nicht mehr jeder, daß es vor 50 Jahren eine Revlution in Europa gegeben hat.

Die Übernahme der DDR durch den Westen halte ich für keine Revolution. Viele sprechen da von einer "Wende".

Noch weniger bekannt ist, daß die Revolution verraten und ausverkauft wurde. Willi Brand spielte (ab 76 Vorsitzender der Sozialistischen Internationale) dabei eine führernde Rolle.

Das enteignete Land wurden den Landbesetzern mit Waffengewalt wieder abgenommen und den Großgrundbesitzern zurückgegeben.


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