Ist es nicht absurd?

[Eivisskat]

Sagt mir doch meine SB am Telefon auf meine Frage, ob und wie ich ihr beim nächsten Termin Kopien meiner (elektronischen) Bewerbungsbemühungen mitbringen soll: "Zur Prüfung der einzelnen Bewerbungen der Kunden haben wir keine Zeit, deshalb versenden wir Beschäftigungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten."

D.h. doch , dass es ihnen gar nicht unbedingt Recht ist, wenn wir uns entsprechend unserer Fähigkeiten (und teuren Qualis auf Staatskosten) bewerben, sondern wir von Arge lieber gleich in Billigjobs gezwungen werden sollen?
In der Theorie kenne ich die Antwort natürlich, aber das so ganz praktisch nochmal gesagt zu bekommen, schockt mich immer noch...
LG

 :aggressiv>

[Onkel Tom]

Kleine Bestätigung dafür, das die ARGE kein Interesse daran hat, erwerbslose in den ersten
Arbeitsmarkt zu vermitteln ?

Sehen wir das doch mal realistisch.. Was wär die SB ohne erwerbslose ?
Womit rafft die "Erwerbslosenindustrie" ihre unverdiente Knete ?

Wiso soll die ARGE und die Erwerbslosenindustrie ihren eigendlichen Sinn nachgehen ?

Diese Falschheiten sind für manche PolitikerInnen der beste Nährboden dafür, mit ihren
faschistoiden Ideen gegen die vorzugehen, die der Arbeitsmarkt nicht haben will.
Soo wäscht eine Hand die andere.

Hartz 4 ist eine Falle, der nur mit Glück oder Gewalt zu entkommen ist.

 8o3

[Schraubenwelle]

Es gibt doch nur noch billig Jobs ,nur noch Löhne die 6-7 € betragen.
Wozu sich dann die Mühe machen.
es interessiert das Pack doch gar nicht was man kann und gemacht hat.
Billig Jobs, das ist das was heut zu Tage vergöttert wird.
Ich könnte jetzt schon wieder los schreien...wo soll das noch hin führen.

[Wilddieb Stuelpner]

Die Richtung Arbeitslose in Billigst- und Niedriglohnjobs dauerhaft abzuschieben oder hineinzupressen kommt eben raus, wenn man eine neoliberale Große Scheißhauskoalition hat, die auf Befehle der AG-Verbände huppt und springt und als Kontrollinstanz mit Duldung Münteferings Bundesarbeits- und Sozialunordnungsministerium und der Bundesagentur für Arbeitslosenrepressivverwaltung Nürnberg 2 der größten privatwirtschaftlichen Stümperberater als Kontrollinstanz hineinlanciert, die Betriebswirtschaft in Behörden durchpeitschen sollen und millionenschwere Rechnungen für ihren Humbug kassieren - die Unternehmensberatungen McKinsley und Roland Berger. Da ist Wahrsagerei, Kaffeesatzleserei, Handlinienlesen und Horoskoperstellen die reinste Wissenschaft dagegen.

Was kommt dabei heraus: Jeder wird in ein Unternehmensberaterkostenschema und "Handlungsprogramm" hineingequetscht:

Marktkunde, Beratungskunde, Betreuungskunde - egal ob's geht oder nicht - und am Ende kommt gequirlte Unternehmensberatungsscheiße raus. Deshalb auch das idiotische Profiling und die halbseidenen Eingliederungsvereinbarungen.

SWR, Sendung: Report aus Mainz: Arbeitslos dank BA? Scharfe Kritik an der Bundesagentur

SWR, Sendung Report aus Mainz vom: 25.September 2006: Schwere Vorwürfe gegen Bundesagentur für Arbeit - Vertraulicher Prüfbericht des Bundesrechnungshofes: ,,Handlungsprogramm" zu Jobvermittlung ungesetzlich

"... Die Handlungsprogramme wurden für die BA u.a. von der Unternehmensberatung McKinsey entwickelt. Deren früherer Mitarbeiter Sven Schütt ist heute für die Umsetzung und Durchführung der Handlungsprogramme an führender Stelle der BA verantwortlich. Gegenüber der ARD bewertete er die Handlungsprogramme als großen Erfolg. Es gehe um das ,,Kerngeschäft bei der Vermittlung und Beratung. Und das gilt es natürlich zu verbessern. ..."

Altersdiskriminierung.de: Arbeitsagentur teilt Menschen in 3 bzw. 5 Klassen ein vom 27.09.2006

Labournet.de: Efffizienzsteigerung durchselektive Verfolgungsbetreuung - Treibjagdsaison auf Hartz IV Betroffene eröffnet. Unternehmensberatung Roland Berger krempelt ARGEN um

Nachdenkseiten vom 27. September 2006: Aufteilung der Arbeitslosen in Marktkunden, Beratungskunden und Betreuungskunden

Das paßt doch alles so schön unter dem Motto Privatisierung von alles und allem um jeden Preis mit dem Ziel der Verelendung des Volkes

- ideologische Zerrbilder schaffen die Bertelsmannstiftung, die INSM, Du bist Deutschland und die cdu-hörigen Medien
- die AG-Verbände diktieren ihre Profitvorstellungen der Politik
- die Große Scheißhauskoalition legalisiert unternehmerische Kriminalität, Filz und Mafiaverhältnisse in Gesetze, Rechts- und Verwaltungsvorschriften
- private Unternehmensberatungen kontrollieren deren praktische Umsetzung und verschärfen die Repressalien und
- die Justiz beugt das Recht im AG-Verbandsinteresse.

So sieht Diktatur des Kapitals in action aus und nicht eine Spur von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit ist zu spüren.

Ein Beispiel wie es intern zugeht bei den Unternehmensberatungen:

ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 552 am 7. September 2006, Traumjob Berater - Schein und Alltag einer Erfolgsbranche

"... Hier werden Jobs angeboten. Nicht nur McKinsey sucht Nachwuchs, auf dieser Job-Messe werben andere Große der Branche um die 'junge Elite'. Nach denselben Auswahl-Kriterien: Top-Abschluss, perfekte Kleidung, selbstsicheres Auftreten, Gewinner eben. Die Branche boomt, auch weil der Staat immer häufiger solche 'Experten' einkauft. 1,2 Milliarden Euro gab er im letzten Jahr für Berater aus. 1,2 Milliarden, für was genau?

Diese Frage wurde jetzt erstmals in Deutschland amtlich gestellt, vom Landesrechnungshof in Baden-Württemberg. Die Beamten sammelten und untersuchten alle Berateraufträge, die von den baden-württembergischen Ministerien vergeben wurden. Ergebnis: Millionen von Steuergeldern wurden verschwendet. Denn fast alle Berateraufträge waren unnötig, so das nüchterne Fazit dieser Prüfer.

Karl-Heinz Stengel, Landesrechnungshof Baden-Württemberg: "Welche Schlüsse ziehen wir jetzt da aus unserer Untersuchung und vor allem, welche Vorschläge machen wir gegenüber dem Landtag?"

Jens Froese: "Also dem Landtag müssen wir eindeutig und pointiert sagen, dass die Notwendigkeit bei vielen Gutachten überhaupt nicht gegeben war, weil wir der Auffassung sind, dass diese Art und Inhalte von Arbeiten auch von den eigenen Beamten erledigt werden können."

Karl-Heinz Stengel, Landesrechnungshof Baden-Württemberg: "Und die stereotype Antwort, die sie uns immer wieder gegeben haben, es fehlt am eigenen Personal, es fehlt an den Fachkenntnissen, das könne man nur als fachlicher Offenbarungseid bezeichnen. Wenn das Fachministerien so von sich geben, kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen."

Der Landesrechnungshof machte Druck, mit Erfolg. Die Ministerien geben seither 80 Prozent weniger für Beratung aus, sparen so Millionen. Allerdings nur in Baden-Württemberg. McKinsey war hier übrigens nicht dabei.

Mir haben sie immer wieder gesagt: Gerade der Staat kauft Berater ein. Am Ende hatte ich einen Arbeitsvertrag. 67.000 Euro wollten sie mir zahlen, im ersten Jahr. Ich hab's gelassen. Denn bis zuletzt konnte mir niemand erklären, warum jemand so viel Geld dafür zahlen soll, dass ich ihn berate."

ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 566 am 23. August 2007, Steuergeschenk für Heuschrecken

[BEA51]

@ Joachim Kühnel

Also, wenn ich schon zum "Betreuungskunden" mutiert bin, kann ich ja wohl davon ausgehen, dass sich das "Fördern" erledigt hat. Wie sieht es dann mit dem "Fordern" aus?

Könnte mir eine spezielle EGV für Betreuungskunden vorstellen, die sich ihre ehrenamtliche oder sonstige Tätigkeit frei aussuchen können, von der ARGE nicht mehr zwangsvorgeladen werden und sanktionsfrei ihr Leben fristen. Als Sahnehäubchen wäre natürlich auch der halbjährliche Antrags- und Unterlagenmarathon auszusetzen. Die gequälten SB's hätten dann mehr Kapazitäten für die ALG 1er, die dann die (hoffentlich) positive Leistungsstatistik in ungeahnte Höhen schrauben würden.

Mit nachdenklichen Grüssen
BEA

[unkraut]

Mein Nachbar ( über 45 ) ist LKW Fahrer .
War in der Möbelfabrik bis zur Pleite .
Seit 3 Jahren läuft es nun so :
AA drückt in von einer Spedition in die andere .
Geht immer so lange bis die Förderung abgelaufen ist oder der AG die Lohnzahlung schleifen läßt .
Die Speditionen die auf der Masche reiten sind bekannt dafür .
Nun sollte er erneut bei einer dieser Speditionen anfangen .
Er hat abgelehnt und schriftlich dazu Stellung genommen .
Mal sehen was dabei rauskommt .
Diese Machenschaften scheinen aber Gang und Gäbe zu sein .
Grüße

[Wilddieb Stuelpner]

Es wird immer von der Einheit des Förderns und Forderns gefaselt, aber nie kommentiert an wessen Adresse das Fordern und an wessen das Fördern gerichtet ist. Wir ahnungslosen Arbeitslosen gehen immer von der Vermutung aus, daß in beiden Dingen wir selbst gemeint sind und unterliegen da einem gewaltigem Irrglauben.

Wir gehen davon aus, daß sir mit amtlichen Maßnahmen so wieder auf Vordermann gebracht werden, daß uns jeder AG mit Kußhand danach abnimmt, weil wir geläutert und jetzt demutsvoll durch ein Tal der Tränen gewandert sind und jeden Halsabschneider-AG, der nur ausbeuterische Hungerleiderjobs anbietet, als den erleuchteten Messias zu betrachten haben. Das soll nach unsere Annahme das amtliche Fördern sein. Und als Gegenleistungen werden wir von amtswegen aufgefordert das Schundangebot von Job auch anzunehmen.

Nein so ist es nicht: Die AG fordern ihre Mindestvorstellungen an einzufahrenden Profiten bei den Ämtern und Behörden ein, die sie mit entsprechenden Maßnahmen zu unterstützen haben und als Sahnestückchen werden diese AG mehrfach gefördert:

- mit zugewiesenen und erpreßten 1-Euro-Jobbern, Leih- und Leitarbeitern, kostenlosen Firmenpraktikanten, Mini- und Midijobbern, Kombilöhner - alles schon befristet und keine Daueranstellung, damit man eine friedliche Betriebsatmosphäre wahren kann, sollte es anfangen unter dieser Belegschaft zu brodeln und sind sie sicher ihrer beschissenen Lage bewußt geworden, dann tauscht man sie einfach gegen beliebig anderes Menschenmaterial aus und als Extrazugabe gibt es für den AG noch Lohnzuschüsse, Steuer- und Beitragsgeschenke ohne Rückzahlungspflicht.

Also fordert der AG und wird gleichzeitig gefördert und nicht die Arbeitslosen.

Die Betreuungskunden haben keinerlei Rechte etwas zu fordern, sie sind aussortierter menschlicher Sondermüll, der keinen verwertbaren Nutzen mehr enthält. Sie sind zum Dahinsiechen verdammt bis zu ihrem freiwilligem Entschluß aus dem Leben zu scheiden.

[VAN ELLEN]

Hallo,

hier ist ein Video dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=j971tT0ION8

Gruß
VAN ELLEN

[unkraut]

Kriminelle Machenschaften vom Staat gefördert und geduldet .

Werden Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wenn mal was rauskommt ?

Nein

[Schrubberbude]

Werden Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wenn mal was rauskommt ?

Ist eine Prostituierte noch Jungfrau?

Gruss aus der Schrubberbude.

[unkraut]

Ist eine Prostituierte noch Jungfrau?

Wenn Sie es nur " griechisch " macht Ja

 LoL2

[Schrubberbude]

Werden Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wenn mal was rauskommt ?

Ist eine Prostituierte noch Jungfrau?

Wenn Sie es nur " griechisch " macht Ja

hmmm, .... Die Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich eher gegeben, als dass einer der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wird.

Gruss aus der Schrubberbude.

[handkey]

von der Wahrscheinlichkeit mal abgesehen, det wa alle keene Sexistn sind, nee, sind wa nich, wir doch nich... :]

[Onkel Tom]

@joachim

Dein letzter Beitrag spiegelt die Realiät des "Fordern und Fördern" wieder.
Allein der zynische Ausdruck "Betreungskunde"..
Es verbirgt doch Diktatur gegen erwerbsloe in höchster Form.

Erwerbslose, die in dieser Schublade geworfen werden, haben wirklich nichts mehr zu erwarten.
Sie werden zu Dingen gezwungen, weil sie nur der Makulatur der
Arbeitslosenstatistik dienen
und der ARGE-Fuzzi seinem Vorgesetzten prahlen kann "War ich nicht wieder fleißig heute ?"..

Naja, aber es scheint der Gipfel der Ungenüsse wohl noch nicht erreicht zu sein.
Die Hartz 4 Hirnwäsche hat bei den meisten ArbeiterInnen funktioniert und die  noch erwerb haben,
hacken auf die, die nix haben..

Der dritte, der sich darüber freut, sind die, die den ArbeiterInnen alles entziehen, was nach
Mit- und Selbstbestimmung riecht.
Das Volk ist untereinander ausgespielt und die Bonzen bereichern sich dran.

Einerseits ist es ein mieser Spruch zu sagen "Euch geht es noch zu gut", aber wenn ich mir die
Entwicklung der letzten 3 Jahre so anschaue, muß ich mich ehrlich fragen ob an dem Spruch was wahres dran ist.

nachdenk..

[flipper]

Original von Onkel Tom
Der dritte, der sich darüber freut, sind die, die den ArbeiterInnen alles entziehen, was nach
Mit- und Selbstbestimmung riecht.

nachrangig, existenszweck des "unternehmers" ist es, sich an >75% dessen was der "arbeitnehmer" erwirtschaftet "legal" (weil er ja die produktionsmittel stellt, aber trotzdem vornehmlich parasitär) zu bereichern,

den rest holen sich dann noch miethaie und maklerzecken "legal" (weil sie wohneigentum sozial zur verfügung stellen, wenn auch meist nur alte zugige, schimmlige löcher für minjobber und kaschierte, aufpolierte abrisskandidaten/mangelsubstanzen für besserverdienende ETW-interessenten oder zu wuchermieten) und 18%-kreditbanken, autoindustrie, handyprovider und andere konsumanbieterratten. steuern kostet der erhalt dieser "freiheit" durch ein in den luxusversorgungsausmassen nur im kaiserlichen china bekannten berufsbeamtentum natürlich auch noch, und zwar umsomehr, je weniger das einkommen ist  ;(

[Wilddieb Stuelpner]

Ich habe den starken Verdacht, daß McKinsley auf Befehl des damaligen Bundesarbeitsministers Clement sich was einfallen lassen sollte, um eine stichhaltige Begründung zu erfinden, damit sie sich das amtliche Fördern von Arbeitslosen von vornherein schenken konnten. Und da ist man eben auf diese 3-Teilung von Markt-, Beratungs- und Betreuungskunden verfallen und hat nach Möglichkeit möglichst viel Arbeitslose in die 3. Kategorie der Betreuungskunden, der hoffnungslosen Fälle mit Mehrfachvermittlungshemmnissen hineingequetscht. Da kann man sich als Amt jeglichen Handschlag von vornherein schenken und diese Arbeitslose sollen sich jetzt schon in das Schicksal von Verarmung und Verelendung fügen oder sich selbst beseitigen. Und dann ist bei medialem Bekanntwerden so mancher Unternehmer und Politiker auf einmal wieder so tief betroffen, drückt mit Mühe und Anstrengung 3 Tränen aus dem Auge und wendet sich wieder der Tagesordnung seiner Klientel zu. War eben mal wieder ein unvermeidbarer Kolateralschaden einer an sonsten notwendigen Sozialabbaupolitik.