Das teuerste Unternehmen der Welt

Begonnen von Regenwurm, 09:39:05 So. 11.November 2007

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Regenwurm

Name des Unternehmens: Petrochina  
Marktwert: 1000 Milliarden $ oder 1 000 000 000 $
Branche: Ölindustrie

Das Unternehmen ist damit größer als Exxon Mobile, BP und Royal Dutch/Shell zusammen!

Das Platzen der Immobilienblase in USA hat gezeigt, dass der Kapitalismus eigentlich längst am Boden liegt, die Federal Reserve und andere Notenbanken halten ihn im Wachkoma und die meisten Menschen machen weiter wie bisher, weil sie nur Bahnhof verstehen...

Deshalb ist für mich die spannende Frage der nächsten 20 Jahre: werden die Herrschenden dieses Schiff weiterhin einigermaßen unbemerkt von der großen Bevölkerungsmehrheit durch die großen (und immer größer werdenden) Untiefen lenken ODER wachen die Menschen vielleicht in absehbarer Zeit auf und bemerken welch Knecht sie sind?Quelle

"Kopf hoch, verdammt noch mal !" möchte man zusammen mit Naomi Klein schreien. Aber schreien hiflt nichts, wenn die Menschen taub-blind durch die Gegend rennen. "Wer hören will, muss fühlen", sagt der Volksmund. Das stimmt auch hier: erst wenn die Menschen selbst betroffen sind, hören sie zu und merken, dass sie nicht allein sind.

ZitatMrs. Klein, Millionen Menschen lesen Ihre Bücher, rennen in die Filme von Michael Moore und preisen Al Gore als neuen Heiland. Aber immer weniger gehen auf die Straße, um gegen Konsumwahn oder Umweltverschmutzung zu protestieren. Seltsam, oder?  

  Ich denke, die Leute haben einen gewissen Zynismus gegenüber Straßenprotesten entwickelt. Vor dem Irakkrieg standen sie dort zu Millionen - der Effekt war gleich null. Außerdem haben die Leute einfach Angst. In den USA wird inzwischen jede Art von Protest als Terrorismus diskreditiert - das hat natürlich Einfluss auf die Menschen.
Es gibt ganze Stadtviertel in den USA, wo alle gegen den Krieg sind, aber keiner sich aufzumucken traut, weil sie Angst vor den Folgen haben. Der Effekt dieser Überwachungs-Politik ist ja nicht nur, Informationen über Menschen zu sammeln und Kriminelle zu fassen - das Ziel dahinter ist doch offensichtlich, eine vollständig kontrollierte Gesellschaft zu schaffen.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Eivisskat

Ein bemerkenswertes Interview mit Naomi Klein:

..." Ein Beispiel: Alan Greenspan, der Chef der US-Notenbank war, hat den Fall der Berliner Mauer als entscheidenden Moment für den neoliberalen Kreuzzug dargestellt. Damals habe die Welt den Unterschied sehen können zwischen West- und Ostdeutschland. Und der Westen war so ganz offensichtlich besser als der Osten, dass das niemand in Frage stellen konnte.
Aber die Ironie des Ganzen ist, dass Westdeutschland zu diesem Zeitpunkt gar kein neoliberaler Staat war. Es war ein klassischer Wohlfahrtsstaat mit einem gemischten Wirtschaftssystem und widersprach damit eigentlich allem, wofür Greenspan 18 Jahre lang gefochten hat.
 Trotzdem setzte sich das Argument durch: Wir haben den Systemkampf gewonnen.

Frage: Es wurde doch niemand daran gehindert, ihm zu widersprechen.

Das Problem ist: Sehr viele Leute auf Seiten der Linken haben damals akzeptiert, dass ihre Ideen vom real existierenden Kommunismus zutiefst beschädigt worden waren.
Das ist einer der größten Erfolge der Rechten: dass sie es geschafft haben, den Wohlfahrtsstaat und Staatsordnungen mit gemischten Wirtschaftssystemen mit Kommunismus gleichzusetzen.

 All das ist seither diskreditiert. Wir brauchen wieder mehr Selbstbewusstsein. Das ist es, was uns die Rechten voraus haben.
 Es ist schon interessant: Die Neoliberalen sind selbstbewusst, religiöse Fundamentalisten sind selbstbewusst, sogar die Faschisten sind selbstbewusst. Und was sind demokratische Sozialisten? Sie sind bußfertig, zaghaft, ängstlich und deprimiert.

Kopf hoch, verdammt noch mal!"... :cheer:

Naomi Klein: Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2007, ISBN 3-100-39611-
Video mit N.Klein > http://www.3sat.de/mediathek/?obj=6850&mode=play
http://www.naomiklein.org/main

Krokos

ZitatOriginal von Eivisskat
Ein bemerkenswertes Interview mit Naomi Klein:

..." Ein Beispiel: Alan Greenspan, der Chef der US-Notenbank war, hat den Fall der Berliner Mauer als entscheidenden Moment für den neoliberalen Kreuzzug dargestellt. Damals habe die Welt den Unterschied sehen können zwischen West- und Ostdeutschland. Und der Westen war so ganz offensichtlich besser als der Osten, dass das niemand in Frage stellen konnte.
Aber die Ironie des Ganzen ist, dass Westdeutschland zu diesem Zeitpunkt gar kein neoliberaler Staat war. Es war ein klassischer Wohlfahrtsstaat mit einem gemischten Wirtschaftssystem und widersprach damit eigentlich allem, wofür Greenspan 18 Jahre lang gefochten hat.
 Trotzdem setzte sich das Argument durch: Wir haben den Systemkampf gewonnen.

Frage: Es wurde doch niemand daran gehindert, ihm zu widersprechen.

Das Problem ist: Sehr viele Leute auf Seiten der Linken haben damals akzeptiert, dass ihre Ideen vom real existierenden Kommunismus zutiefst beschädigt worden waren.
Das ist einer der größten Erfolge der Rechten: dass sie es geschafft haben, den Wohlfahrtsstaat und Staatsordnungen mit gemischten Wirtschaftssystemen mit Kommunismus gleichzusetzen.


Ich muss sagen, das sind sehr interessante Gedankengänge....

Regenwurm

Der Ölgigant Shell wurde gestern beschuldigt "obszöne" Gewinne zu machen, in einer Zeit wo Rentner, Familien, die Autofahrer und die Wirtschaft mit den hohen Energiekosten kämpfen, nachdem sie einen Jahresgewinn für 2007 von sagenhaften $31 Milliarden (21 Milliarden Euro) verkündeten.

Damit hat Shell den höchsten Gewinn in der Geschichte Grossbritanniens gemacht.

Jeroen van der Veer, der CEO von Shell, hat diese Zahl als "zufriedenstellend" bezeichnet und hat gemeint, die Produktion für das Jahr wäre um 2% zurückgegangen.

Aber Tony Woodley, der Generalsekretär der grössten britischen Gewerkschaft Unite The Union sagte, eine zusätzliche Gewinnsteuer sollte diesen "gierigen" Konzernen auferlegt werden, wie Shell, dessen Profit viermal grösser ist als die des grössten Einzelhändlers Tesco.

"Die Aktionäre von Shell machen sich sehr gut während der Rest der Bevölkerung die Rechnung bezahlt und am kämpfen ist." sagte Woodley. ,,So ein Rekordgewinn von 14 Milliarden Pfund und die kumulierten Gewinne der Ölindustrie von 50 Milliarden Pfund in den letzten drei Jahren, sind ganz ehrlich obszön. Die Regierung muss jetzt reagieren."

Eine Sondersteuer jetzt zu verlangen wäre "richtig und gerechtfertigt", über die normalen Steuern welche die Ölkonzerne zahlen.

Die Automobilorganisationen in Grossbritannien habe sich schon lange über die hohen Benzinpreise beschwert, obwohl der grösste Anteil am Preis der Staat einnimmt. Die Road Haulage Association bezeichnete den Gewinn von Shell als "absolut skandalös". (Guardian)

Kommentar:
Ja wen haben wir denn da auf dem Bild an einer Shell Tankstelle? Doch nicht George Doubleyou. Die Kumpels aus der Ölbranche treffen sich gerne zu "Benzingesprächen".

Bei einem Barrelpreis von 90$ verdienen sich die Ölmultis dumm und dämlich wie wir sehen.

(Erdöl) Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.


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