protestaktion des deutschen berufverbands für pflegeberufe

Begonnen von xyu, 20:33:16 Mo. 01.November 2010

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xyu

zwar keine direkte aktion, aber es ist immer zu begrüssen wenn in dem bereich _irgendetwas_ geht.
"gelbe karte"  (e-mail-protestaktion) an dr. angela merkel:  http://www.dbfk.de/gelbekarte/

die pressemitteilung:

DBfK startet Aktion ,Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin


Berlin, 01. November 2010

Mit einer Pressekonferenz hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) heute in Berlin seine Aktion ,,Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin" gestartet. Auslöser ist die desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, gekennzeichnet durch Versorgungsdefizite und immensen Arbeitsdruck für immer weniger qualifizierte Mitarbeiter. Die daraus resultierende Gefährdung für Patienten und Pflegebedürftige ist hoch. Der Pflegenotstand ist längst da, die Betroffenen erleben dies täglich. Und die Politik schweigt dazu und verliert wertvolle Zeit. ,,Es kann so nicht weitergehen", sagt DBfK-Präsidentin Gudrun Gille. ,,Der DBfK ruft deshalb die Öffentlichkeit, betroffene Patienten, Angehörige, Pflegekräfte und besorgte Bürger auf, der Bundeskanzlerin für ihre Gesundheits- und Pflegepolitik jetzt die Gelbe Karte zu zeigen."

Bereits 2005 hat sich die Bundesregierung mit der ,,Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen" selbst eine Richtschnur ihrer Politik gegeben und zur Umsetzung verpflichtet. Die Charta basiert auf den Grundrechten unseres Grundgesetzes und beinhaltet u. A.:
- Artikel 2: Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht, vor Gefahren für Leib und Seele geschützt zu werden.
- Artikel 4: Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf eine an seinem persönlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfördernde und qualifizierte Pflege, Betreuung und Behandlung.
Die heutigen Rahmenbedingungen in allen Bereichen der Pflege zeigen gerade das Gegenteil. Einerseits werden Unsummen durch Über- und Fehlversorgung im Gesundheitssystem vergeudet. Auf der anderen Seite wird ohne Augenmaß an der Pflege gespart. Die Folgen für schlecht versorgte hilfebedürftige Menschen durch erschöpfte, ausgebrannte Pflegekräfte sind inzwischen ganz offensichtlich. In Anbetracht ihrer Gesamtverantwortung für die Politik der Bundesregierung, mittlerweile bereits in der zweiten Amtsperiode, zeigt der DBfK Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel jetzt die Gelbe Karte.

Die Gelbe Karte kann als E-Card unter www.dbfk.de/gelbekarte oder per Post an das Bundeskanzleramt geschickt werden.


Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de


Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Kuddel

ZitatPflegekräfte kündigen Demonstration an

Nürnberg - Pflegekräfte wollen am 12.April in Nürnberg auf die Straße gehen. Wie der Verband Bayerischer Heimleiterinnen und Heimleiter (vbh) am Mittwoch mitteilte, habe man zu einer Kundgebung unter dem Motto 'Wir wollen helfen statt verwalten' aufgerufen. Zur gleichen Zeit findet die Fachmesse Altenpflege in Nürnberg statt. Die Veranstalter fordern eine Entbürokratisierung der Pflege, auch um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Dokumentation, Verwaltung und Kontrolle kosteten in Heimen inzwischen mehr als die Pflege selbst. 1000 Teilnehmer werden erwartet, so der Verband. Wie eine vbh-Sprecherin sagte, sind in dem Verband etwa zehn Prozent der etwa 1500 Heimleiterinnen und Heimleiter von Altenpflegeheimen in Bayern organisiert.
http://www.sueddeutsche.de/e5e381/4001570/Pflegekraefte-kuendigen-Demonstration-an.html

Kuddel

Sei billig, sei belastbar, sei ambulante dienste!

Wir sind belastbar, flexibel, hilfsbereit und zuverlässig, immer einsatzbereit, natürlich auch nachts und am Wochenende, lesen Wünsche von Lippen ab, wir sind Haushälter, Krankenschwestern, Tierpfleger, Sekretärinnen, Chauffeure, Friseusen, Köche, Lebensberaterinnen und Kellner, wir sind Notnagel, Fußabtreter, Kummerkasten, wir sind BehindertenassistentInnen bei ambulante dienste e.V.

Wir unterstützen körperlich Behinderte bei allen anfallenden Tätigkeiten und ermöglichen ihnen so ein möglichst selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Wir wissen, dass unsere Tätigkeit für die Menschen bei denen wir arbeiten lebensnotwendig ist. Für uns ist sie oft anstrengend, manchmal auch bereichernd. Vor allem aber ist es Lohnarbeit. Wir werden es nicht hinnehmen, dass unsere Löhne, Zuschläge und Urlaub immer weiter gekürzt und unsere Arbeit durch befristete Verträge prekarisiert wird. Begründet werden die Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen mit dem üblichen Sparzwang. Gespart wird jedoch immer an der gleichen Stelle: Unten, bei den Assistentinnen und Assistenten. Das wird sich erst ändern wenn wir uns entschlossen zur Wehr setzen!

Wir werden aktiv, organisieren uns, denn wir wissen selbst am besten wie wir unsere Interessen vertreten können. Deshalb haben wir uns als Betriebsgruppe bei ad in der Sektion Sozialwesen der FAU Berlin organisiert. In der Sektion arbeiten wir mit anderen Beschäftigten im sozialen Sektor zusammen und unterstützen uns gegenseitig im Alltag und bei Konflikten.

Wir fordern :
- Sofortige Rücknahme aller Kürzungen, bei Löhnen und Zulagen.
- Unbefristete Arbeitsverträge für alle.
- Inflationsausgleich ab 1997 für alle.
- Zuschläge für Nacht- und Wochenendarbeit.



Betriebsgruppe Ambulante Dienste in der FAU Berlin

Kuddel

ZitatKampf um mehr Lohn im Carebereich

Am Mittwochnachmittag demonstrieren Beschäftigte und Aktivis_innen en von Behindertenverbänden vor der Berliner Senatsverwaltung für Soziales für eine bessere Bezahlung der Behindertenassistent_innen. Der Protest ist Teil einer Aktionswoche unter dem Motto Pro Care statt Prekär.

Sie begann mit einer Besetzung in der Senatsverwaltung in der letzten Woche. Eine zentrale Forderungen ist die Beteiligung der Behindertenassistent_innen an den Verhandlungen des Vergütungsvertrages zwischen den Kostenträger_innen und den Anbieter_innen der persönlicher Behindertenassistenz. Obwohl es dabei auch um die Entlohnung der Beschäftigten geht, sind sie ausgeschlossen.

Bei beiden Aktionen waren auch die Assistenznehmer_innen teilweise mit ihren Rollstühlen beteiligt. Der Kampf um eine bessere Entlohnung Behindertenassistent_innen hat eine längere Vorgesichte.

Dazu gehörte der Scheißstreik vor zwei Jahren. Vom 27. April bis zum 27.Mai 2009 schickten die Beschäftigten aus dem Pflege- und Assistenzbereich bei ihrer Arbeit anfallenden Kot in luftdicht verschließbare Röhrchen an die für die soziale Misere Bereich Verantwortlichen. Zu den Adressant_innen gehören neben politische Instanzen wie die Berliner Senatsverwaltung für Soziales auch Zeitarbeitsfirmen, kirchliche Träger, Zeitarbeitsfirmen, Arbeitsagenturen und Krankenkassen ( http://www.jenseits-des-helfersyndroms.de/).

Mit der Ausstellung ,,Jenseits des Helfersyndroms im letzten Jahr in Berlin-Kreuzberg wurden die Forderungen der Beschäftigten auch mit künstlerischen Mitteln bekannt gemacht und viel diskutiert.

Die unterschiedlichen Aktionsformen sind auch notwendig, denn ein Arbeitskampf im Carebereich ist bekanntlich nicht einfach zu führen. In den letzten Jahren wurde in der postfeministischen und postautonomen Szene relativ intensiv über diesen Care-Bereich, die dortigen Arbeitsverhältnisse und Organisierungsprozesse diskutiert. Im letzten Jahr gab es dazu in Berlin auch einen mehrtägigen Kongress. Der Kampf der Behindertenassistenz ist ein Organisierungsversuch im Carebereich. Noch besteht die Gefahr, dass in Folge der Sparpolitik der Kreis der Leistungsberechtigten für die Assistenz weiter eingegrenzt wird und die Stundenlöhner der Beschäftigten weiter gekürzt werden. Deshalb dürfte der Kampf fortgesetzt.
http://de.indymedia.org/2011/06/309429.shtml

http://www.jungewelt.de/2011/06-09/057.php


http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/care-sektor-braucht-kuemmerer/


http://www.neues-deutschland.de/artikel/199453.assistenten-gibt-s-nicht-zum-billigtarif.html

Kuddel

Fast alle Beschäftigten in der Pflege (92,9 Prozent) leiden unter Erschöpfungszuständen. 66 Prozent glauben nicht, dass sie es bis zur Rente aushalten können. Bei hoher körperlicher Belastung sind es sogar 73 Prozent. Die Personaldecke ist heute dünner als vor 20 Jahren bei inzwischen 3 Millionen Patienten mehr. Deshalb ruft Ver.di zu der Kampagne auf. Weitere Infos unter:
http://www.der-druck-muss-raus.de/
http://gesundheit-soziales.verdi.de/branchenpolitik/pflegeeinrichtungen

ManOfConstantSorrow

ZitatPflegekräfte seit neun Tagen im Streik

Ostberliner Alpenland-Beschäftigte kämpfen gegen Ungleichbehandlung und für einen Tarifvertrag


Stell Dir vor Du arbeitest in der selben Stadt, im selben Job, im selben Unternehmen – und Du bekommst trotzdem 300 Euro weniger Lohn, wie deine Kollegin.Warum? Du hast das Pech, im Ostteil der Stadt zu arbeiten. So sieht die Lage bei den Alpenland-Pflegeheimen in Berlin aus. Aber die Ostberliner Beschäftigten wollen sich diese Diskriminierung nicht länger gefallen lassen und befinden sich seit neun Tagen im Streik.

von Sascha Stanicic

Immer mehr Belegschaften wehren sich in der Hauptstadt gegen miese Löhne und tariflosen Zustand. Die Beschäftigten der Alpenland-Pflegeheime sind in den Streik getreten, um einen Tarifvertrag zu erkämpfen und eine Angleichung an die Löhne und Bedingungen der KollegInnen im Westen der Stadt und des Republik zu erreichen. Denn in den westberliner und den westdeutschen Pflegeheimen gibt es einen Tarifvertrag und die Löhne liegen für die gleiche Tätigkeit 100 bis 400 Euro höher.

Einmal mehr eine Folge von Privatisierung, denn bis vor einigen Jahren waren die Pflegeheime im Osten in öffentlicher Hand und im Westen gehörten sie zum Deutschen Roten Kreuz und waren so an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes angekoppelt.

Die streikenden Kolleginnen und Kollegen sind aber entschlossen, sich das nicht länger gefallen zu lassen. 50 von 210 befinden sich im Streik, eine gute Beteiligung, da ein Teil der Belegschaft krank oder im Urlaub ist und sich Verwaltungsangestellte bekanntermaßen ohnehin selten an solchen Auseinandersetzungen beteiligen. Die Streikenden auch auf die Sympathie der HeimbewohnerInnen zählen. Einige HeimbewohnerInnen lehnen es ab, von Streikbrechern gepflegt zu werden.

Am Donnerstag, den 24. August erhielten die Streikposten Besuch von SAV-Mitgliedern und Aktiven aus dem Sollidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten. Außerdem dabei war Marco Veruggio, Gewerkschafter und Mitglied im Vorstand der Rofondazione Comunista aus Italien. Dieser zeigte sich sehr beeindruckt von der Dauer des Streiks in einem so kleinen Unternehmen.

Wie schon beim Streik an der Charité und beim Charité Facility Management (CFM) in diesem Jahr, zeigt auch der Alpenland-Streik, dass Widerstand erstens möglich ist und zweitens eine kämpfende Gewerkschaft stärker wird. Der Organisationsgrad ist lau ver.di-Verhandlungsführerin Meike xy von dreißig auf fünfzig Prozent gestiegen.

Wir rufen alle LeserInnen auf Solidaritätsschreiben an ver.di Berlin (BZ.Berlin@verdi.de) zu senden (Kopie bitte an cfm_solikomitee@yahoo.de) und Berliner GewerkschafterInnen und Linke, die Streikposten in der Weißenhöher Str. in Biesdorf-Süd zu besuchen. Infos findet man hier.http://bb.verdi.de/
http://www.sozialismus.info/?sid=4391
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatUnterfinanzierung in der Pflege
Proteste für mehr Geld in der Pflege

In Kiel startete eine bundesweite Protestwelle gegen schlechte Bezahlung in der Pflege. In Krankenhäusern sei die Lage sehr dramatisch.


Kiel/München. Eine bundesweite Protestwelle gegen die Unterfinanzierung der Pflege ist am Freitag in Kiel gestartet. Insbesondere die Situation in Krankenhäusern sei dramatisch, der Fachkräftemangel und die Belastung der Arbeitnehmer nehme stetig zu, kritisierte der Präsident des Deutschen Pflegerates, Andreas Westerfellhaus. Zu den Protesten hatten Pflegeverbände und Gewerkschaften aufgerufen. Weitere Pflege-Demos sind laut Westerfellhaus in den kommenden Wochen in anderen Bundesländern geplant.

Die Nord-Kliniken erhalten im Schnitt 2.884 Euro pro medizinischer Leistung, die Kliniken in Bayern hingegen 2.982 Euro. Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz kassieren sogar 3.130 Euro. Nach Angaben von Westerfellhaus wurden seit 1995 bundesweit über 50.000 Stellen in der Pflege abgebaut, während gleichzeitig die Fallzahlen um eine Million Patienten stiegen. In Deutschland arbeiten rund 1,2 Millionen Menschen im Pflege- und Hebammenwesen. (epd)
http://www.abendblatt.de/region/article2005309/Proteste-fuer-mehr-Geld-in-der-Pflege.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatSTREIK-TAG 56: Demonstration vor Alpenland-Pflegeheim in Biesdorf

Am Morgen fand eine Demonstration vor dem Alpenland-Pflegeheim in der Weißenhöher Straße in Biesdorf statt. Die Mitarbeiter streiken bereits 56 Tage. Die Fronten scheinen verhärtet. Deshalb zog man am Mittwoch direkt vor eines der Pflegeheime, wo selbst Senioren das Anliegen der Arbeitnehmer unterstützten.


Seit nunmehr knapp acht Wochen befinden sich die Mitarbeiter der Alpenland-Pflegeheime in Marzahn-Hellersdorf und in zwei weiteren Alpenland-Pflegeheimen im Streik. Dabei geht es um einen einheitlichen Tarifvertrag. In Berlin arbeiten für die Alpenland Pflegeheime Berlin GmbH etwa 350 Beschäftigte.

Und dies an unterschiedlichen Standorten. Genau hier liegt ein wesentlicher Knackpunkt der Auseinandersetzung. Die Standorte in den alten Bundesländern und die Häuser im Westteil von Berlin sind tarifgebunden. Das heißt, hier wird der volle Lohn gezahlt. In den drei Häusern im Ostteil der Stadt wird schon seit Jahren der Anschluss an das Tarifniveau der ,,Westkollegen" verweigert. Für die gleiche Arbeit, in dem gleichem Unternehmen, in der gleichen Stadt wird somit ein ungleicher Lohn gezahlt.

Das bringt selbst die Senioren auf die Palme. Diese nahmen dann auch an der Demonstration teil, um den Forderungen der Beschäftigten nach verbesserten Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen.

Auch die Partei DIE LINKE unterstützt das Anliegen der Arbeitnehmer. Zu den Demonstranten sprach, Petra Pau, seit 2009 Mitglied des Deutsches Bundestages und Mitglied im Vorstand der Bundestagsfraktion DIE LINKE.

Organisiert wurde die Demonstration vor dem Alpenland-Pflegeheim von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
http://www.stadtmorgen.de/wirtschaft/streik-tag-56-demonstration-vor-alpenland-pflegeheim-in-biesdorf/23016.html

Kuddel

ZitatStreik: Tarifstreit bei Pflegen & Wohnen spitzt sich zu

Rund 200 Beschäftigte traten zum vierten Mal in einen ganztägigen Warnstreik, demonstrierten vor der Verwaltung von Pflegen & Wohnen.


Hamburg. Der Tarifstreit beim größten privaten Hamburger Pflegeheimbetreiber Pflegen & Wohnen spitzt sich zu. Es gebe keine Signale des Unternehmens, einen bereits ausgehandelten Tarifvertrag zu unterzeichnen, sagte Verdi-Sekretär Norbert Proske in Hamburg. Rund 200 der 1600 Beschäftigten traten zum vierten Mal in einen ganztägigen Warnstreik und demonstrierten vor der Hauptverwaltung von Pflegen & Wohnen in Hamburg. Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske, der zur Unterstützung der Beschäftigten angereist war, kritisierte Eigentümer und Geschäftsführung des Unternehmens. Sie verhielten sich wie Unternehmer im vorletzten Jahrhundert und meinten, nach Belieben mit ihren Beschäftigten umspringen zu können. Die Gewerkschaft will nun die Gangart verschärfen und erwägt im Januar einen Erzwingungsstreik.

Die Geschäftsführung von Pflegen & Wohnen wies die Vorwürfe zurück. Es sei in zwei Jahren nicht gelungen, eine Verständigung mit Verdi zu erzielen, weil wesentliche Forderungen des Unternehmens blockiert würden, sagte Geschäftsführer Johannes F. Kamm. Die Geschäftsführung wolle zum Beispiel die Einstiegsgehälter anheben und dafür nicht mehr so hoch steigen lassen. Das habe Verdi für die bereits beschäftigten Mitarbeiter abgelehnt. Es gebe keinen fertigen Vertrag. Die Geschäftsführung wolle nun mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung abschließen.

Pflegen & Wohnen betreibt in Hamburg zwölf Pflegeeinrichtungen und erreichte zuletzt bei einem Umsatz von rund 90 Millionen Euro einen kleinen Gewinn von 300.000 Euro. Mit mehr als 90 Prozent Belegung lägen die Heime über dem Durchschnitt. (dpa/abendblatt.de)
http://www.abendblatt.de/hamburg/article2120430/Streik-Tarifstreit-bei-Pflegen-Wohnen-spitzt-sich-zu.html

admin

Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg




Text von verdi:

PFLEGEN & WOHNEN
Dritter zentraler Warnstreiktag für einen Tarifvertrag
Auf ihrer heutigen Demonstration durch die Hamburger Innenstadt machten die rund 200 Streikenden von PFLEGEN & WOHNEN einen Stopp auf dem Rathausmarkt, um die Bürgerinnen und Bürger über ihre Tarifforderungen und den Konflikt mit dem Arbeitgeber zu informieren.
Sie verlangen angemessene Bezahlung und Arbeitsbedingungen, die in einem Tarifvertrag festgeschrieben sind. Die Geschäftsführung von PFLEGEN & WOHNEN ist nach wie vor nicht zu Tarifverhandlungen mit ver.di bereit.



Text von Jour Fixe:

Anmerkung I:
Die Streikenden von Pflegen & Wohnen versammelten sich am Dienstag um 9 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus und demonstrierten zum Rathausmarkt (Photo oben), mit Zwischenkundgebung und dann zum Gerhart Hauptmannplatz mit Abschlußkundgebung.
Es sprach u.a. ein Kollege von den verdi-Senioren. Der Betriebsratsvorsitzende gab seiner Meinung Ausdruck, daß der Streik noch bis mindestens zum Mai dauern würde. Die Beschäftigten machen aber auf den Streikversammlungen und auch vor der Geschäftsleitung ihren Willen klar, einen Tarifvertrag zu erzwingen, schlichtweg, weil sich ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht weiter veschlechtern dürfen.
Wir von  Jour Fixe unterstützen die streikenden KollegInnen auch deshalb, weil sie nicht nur für sich kämpfen sondern in ihrem Kampf für viele stehen, deren Tarifvertrag gekündigt wurde. Sie werden - wie schon die KollegInnen von CFM (Charité Berlin) - in einen Erzwingungsstreik gezwungen, um ihre Rechte zu erkämpfen.

Anmerkung II:
Beim Streik von Pflegen & Wohnen Altona, Thadenstr. 118, am 27.1. standen nicht nur die Streikenden ab 6 Uhr vor ihrer Einrichtung sondern etliche UnterstützerInnen einer Altonaer Initiative (Altonaer Plattform gegen Vertreibung) und vom Jour Fixe. Ihren nachahmenswerten Aufruf findet ihr im Anhang! Einige hatten Kaffee mitgebracht, der etwas wärmte, während uns der Schnee etwas einschneite.

Verbesserungsvorschlag an die Streikenden:
Die KollegInnen der 13 Einrichtungen fertigen sich Schilder an mit den Namen ihrer Einrichtungen. Das macht das viel anschaulicher! Der nächste zentrale Streiktag ist am Montag, 30. Januar. Die Streikenden (und die UnterstützerInnen!) treffen sich um 8 Uhr 30 im Restaurant "Halle 13", Hellbrookstr. 2.
http://gesundheit-soziales-hamburg.verdi.de/

Noch ein Vorschlag:

Die Streikmodalitäten sind ja so, daß von allen 13 Einrichtungen an einem Tag gemeinsam gestreikt wird, dann aber die Belegschaft einer Einrichtung jeweils an einem Tag. Die Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Einrichtung freuen sich sicher, wenn ihr sie an diesem Tag besucht. Das ist ja besonders praktisch, falls ihr in der Nähe dieser Einrichtung wohnt! Die Adressen der jeweils streikenden Einrichtung findet ihr am Tag vorher auf der verdi-Seite (siehe link). Hier die Einrichtungen:
Altona. Thadenstr. 118a
Alsterberg. Maienweg 145
Finkenau. Finkenau 11
Uhlenhorst. Heinrich-Hertz-Straße 90
Lutherpark. Holstenkamp 119
Farmsen. August-Krogmann-Str. 100
Heimfeld. An der Rennkoppel 1
Holstenhof. Elfsaal 20
Horn. Bauerberg 10
Husarendenkmal. Am Husarendenkmal 16
Moosberg. Moosberg 3
Öjendorf. Deelwischredder 37
Wilhelmsburg. Hermann-Westphal-Str. 9

Die Streikenden würden es sicher auch begrüßen, falls aus den jeweils umliegenden Betrieben KollegInnen vorbeikämen und ihre Solidarität zeigten!


Jour Fixe: Wer wir sind, was wir wollen:

http://www.labournet.de/GewLinke/profile/hamburg.pdf

xyu


admin

Hier ein Link, den ich besonders empfehlen möchte:

Aus dem Alltag der Kranken- und Altenpflege:
http://pflegearbeiterinnen.wordpress.com/

Kuddel

ZitatPflegedienste setzen Proteste in Stralsund fort

Die Proteste der Pflegedienst-Mitarbeiter setzten sich auch in Stralsund fort. Grund sind die Vergütungssätze der Krankenkassen.



Ministerpräsident Erwin Sellering im Gespräch mit den demonstrierenden Pflegedienst-Mitarbeitern

Stralsund. Angehörige privater Pflegedienste und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen haben am Montag ihre landesweiten Proteste in Stralsund fortgesetzt. Sie demonstrieren gegen die nach ihrer Ansicht zu geringen Vergütungssätze der Krankenkassen. An der Kundgebung vor der Geschäftsstelle der AOK auf dem Neuen Markt der Hansestadt hätten rund 150 Beschäftigte aus dem Kreis Vorpommern Rügen teilgenommen, sagte Organisator Christian Offermann der Nachrichtenagentur dpa.

Es sei vollkommen unverständlich, dass zwar bis zu 100 Euro je Stunde für Handwerker berechnet würden, die Krankenkassen den Pflegeeinrichtungen aber nur Stundensätze von 24,70 Euro zahlten. Auch decken die Wegepauschalen Offermann zufolge in keinem Falle die Kosten. Hier müsse sich endlich auch die Politik einschalten, forderte Offermann. Die Proteste sollen am Dienstag mit einer Demonstration in der Greifswalder Innenstadt weitergehen.

Die Pflegedienste lehnen neue Vergütungssätze mehrerer Krankenkassen ab, die Anfang Juni durch einen Schiedsspruch verbindlich festgelegt wurden. Nach Darstellung der Pflegedienste sinken die Vergütungen etwa für die Wegekosten um fast 20 Prozent. Auch einige medizinische Leistungen würden geringer bezahlt, wenige auch höher.

Die Krankenkassen wiesen in einer gemeinsamen Mitteilung die Vorwürfe der Pflegeverbände zurück, dass Vergütungen für ambulante Pflegedienste pauschal gekürzt würden. Der Sprecher der AOK Nordost, Markus Juhls, sagte der Nachrichtenagentur dpa in Schwerin, die Vergütungsstruktur werde zum 1. August verändert. Fahrkosten zu einer Adresse würden dann nur noch einmal erstattet, auch wenn dort mehrere Patienten unter einem Dach zu betreuen seien, etwa in ambulanten Wohnformen oder Senioren-Wohngemeinschaften.
http://www.abendblatt.de/region/article2340421/Pflegedienste-setzen-Proteste-in-Stralsund-fort.html

Kuddel

ZitatNeue Vergütungssätze
Proteste der Pflegekräfte gehen weiter

Am 31. Juli wollen Pflegeverbände und Krankenkassen noch einmal wegen der neuen Vergütungssätze für Mecklenburg-Vorpommern an einen Tisch kommen. Die Pflegedienste erwarten deutliche Kürzungen und protestieren seit Wochen gegen die ab 1. August geplante Reform.



Nach Angaben der Pflegeverbände sinken die Vergütungen zum Teil unter das Mindestlohnniveau.

Wismar / Wolgast

Pflegekräfte haben am Mittwoch in Wismar und Wolgast ihre Aktionen für leistungsgerechte Entlohnung, mehr Zeit für die Patienten, Anerkennung und faire Bedingungen fortgesetzt. In Wolgast beteiligten sich rund 200 Pflegekräfte an einem Protestmarsch.

Hintergrund für die wochenlangen Protestaktionen sind die neuen Vergütungssätze der Krankenkassen AOK, IKK Nord und BKK Landesverband Nordwest für Mecklenburg-Vorpommern. Die Kassen wollen die Vergütungen zum 1. August reformieren. Nach Angaben der Pflegeverbände sinken die Vergütungen zum Teil unter das Mindestlohnniveau.

Befürchtungen, dass gute Fachkräfte abwandern


Wolgasts Bürgermeister Stefan Weigler (parteilos) sagte: ,,Es ist eine Schande, dass die, die täglich unsere alten und kranken Mitmenschen aufopferungsvoll und engagiert pflegen, derart behandelt werden." Er befürchtet, dass die guten Fachkräfte nach Hamburg oder Schleswig-Holstein abwandern werden. Der 33-Jährige, der als Zivildienstleistender selbst in der Pflege arbeitete, sagte weiter: ,,Pflege lässt sich nicht im Eiltempo machen. Es geht um Zuwendung, Lebensqualität und nicht um Streckenrekorde." Das müssten die Kostenträger berücksichtigen und ökonomischen Argumenten voranstellen.

In Wismar standen Mitarbeiter von privaten Pflegediensten und Wohlfahrtsverbänden auf dem Marktplatz und sammelten Unterschriften. Wie die Pflegedienstleiterin Heike Hocke sagte, erhielten sie viel Zustimmung von Passanten, Einheimischen wie Urlaubern.

Die Kassen sind bereit mit den Pflegeverbänden nachzuverhandeln

Aus Sicht der Pflegedienste sind mit der Reform drastische Kürzungen verbunden. Hocke zufolge haben die Pflegekräfte dann für eine Insulinspritze nur 30 Sekunden Zeit - vom Klingeln an der Haustür bis zur Dokumentation. Die Kassen sind jedoch bereit, am 31. Juli in Schwerin mit den Pflegeverbänden nachzuverhandeln.

Dennoch sollen die neuen Vergütungssätze, die Anfang Juni durch einen Schiedsspruch verbindlich festgelegt wurden, erst einmal in Kraft treten. Hocke zufolge fordern die Pflegedienste, dass die alten Vergütungssätze zunächst weitergelten. Am Donnerstag ist eine größere Aktion in Schwerin geplant.
http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/nachrichten/mv/proteste-der-pflegekrafte-gehen-weiter-1.462655

Kuddel

ZitatAmbulante Pflege - Proteste halten an


Protest der Pflegekräfte Montag in Güstrow: Sie wollen auch weiterhin auf die Straße gehen.

Trotz landesweiter Proteste gelten seit Mittwoch die niedrigeren Vergütungssätze für die häusliche Krankenpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Lange hatten die Pflegedienste auf ein Einlenken seitens der AOK Nordost gehofft - vergeblich. "Die AOK hat sich überhaupt nicht bewegt. Das ist ein Schlag ins Gesicht für uns", sagt Günter Pringal vom gleichnamigen Güstrower Pflegedienst. Er ist einer der Anführer der Proteste in der Region. Doch noch ist nichts verloren, gibt sich Pringal kämpferisch. "Wir müssen und wir werden weiter Druck machen", kündigt er an. Schon ab nächster Woche sollen die Demonstration an wechselnden Orten in MV weitergehen.

Hintergrund der anhaltenden Proteste ist der nach drei Jahren Verhandlungen mit den Krankenkassen ergangene Schiedsspruch zur Vergütung der häuslichen Krankenpflege in MV, der eine Vergütungsabsenkung von 15 bis 20 Prozent für alle ambulanten Pflegedienste im Land zur Folge hat. Viele sehen damit ihre Existenz bedroht (SVZ berichtete). Deswegen soll der im Rahmen der Proteste erstmals in Güstrow entstandene Runde Tisch von Wohlfahrtsverbänden und privaten Pflegediensten nicht nur bestehen bleiben, sondern auch weitere Aktionen planen, sagt Heike Müller, die in ihrem Güstrower Krankenpflegedienst 26 Mitarbeiter beschäftigt. "Mit den jetzigen Kürzungen traut man sich kaum noch, neues Personal einzustellen. Kleinere Pflegedienste denken zudem darüber nach, Fachpersonal zu entlassen", sagt sie. Auch sie setzt, wie Pringal, auf eine Fortsetzung der Proteste. "Wir erwägen zudem weiterhin, gegen den Schiedsspruch zu klagen", so Heike Müller. Kommenden Dienstag trifft sich der Runde Tisch erneut bei. Zu ihm gehören u.a. die Diakonie, das DRK, die VS, die Awo sowie zahlreiche private Pflegedienste aus Güstrow, Krakow am See, Laage und Bützow.

"Wir müssen den Krankenkassen zeigen, dass es so nicht geht", sagt Heike Müller. Sie setzt auch darauf, dass die AOK angekündigt hat, zeitnah weiter Gespräche führen zu wollen. "Wir hoffen, dass die Kassen von der geringeren Vergütung Abstand nehmen." Günter Pringal wird noch konkreter: " Die Vergütung darf nicht abgesenkt werden, sondern wir brauchen mehr Geld." Er fordert eine Angleichung an das Westniveau.

In den vergangenen Wochen hatten landesweit Tausende Pflegekräfte für leistungsgerechte Zahlungen und mehr Zeit in der Pflege demonstriert. Zuletzt gingen am Montag in Stralsund etwa 150 und in Güstrow etwa 400 Mitarbeiter von Pflegediensten und Sozialstationen auf die Straße.
http://www.nnn.de/nachrichten/home/top-thema/artikel/konflikt-um-ambulante-pflege-proteste-halten-an.html?tx_ttnews[backPid]=111&cHash=d8ca013a8dfb87eec953a42376668f35

Kuddel

ZitatAutokorso am Donnerstag: Kieler Verein IGAP ruft zur Pflege-Demonstration auf

Sie sehen Arbeitsplätze und die Versorgung Pflegebedürftiger gefährdet: Der Kieler Verein ,,Interessengemeinschaft ambulante Pflege" ruft für Donnerstagmittag zu einer Demonstration von der Halle 400 bis zum Landtag auf. Hintergrund ist die seit 1. September geltende Tariftreue im Pflegebereich.
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/kiel-verein-igap-ruft-am-15-september-zur-pflege-demonstration-auf-WFEPH5GURXJGX36VOBACE3BRXU.html

Verstehe ich das richtig?

"Durch die seit dem 1. September geltende Tariftreue im Pflegebereich sehen die Initiatoren der Demonstration Arbeitsplätze sowie die Versorgung von Pflegebedürftigen bedroht."

Demonstriert man gegen höhere Löhne nach dem Motto, das kann ja keiner bezahlen??


dagobert

Aus Sicht dieses Vereins logisch.
Zitatein Verbund von privaten Anbietern aus Kiel und dem direkten Kieler Umland
https://ig-ap.de/wer-wir-sind/


Aber bitte nicht verwechseln mit denen hier:
ZitatInstitut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e.V.
https://www.igap.de/
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Hier gibt es Filmchen zur Demo:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Hohe-Lohnkosten-Pflegebetriebe-schlagen-Alarm,pflege1566.html

Das Problem ist real, viele Pflegebedürftige müssen jetzt entweder sehr viel mehr bezahlen oder auf Leistungen verzichten. Der Sprung auf den Tariflohn ist in S-H besonders hoch und es wurde kaum kommuniziert.

Es gibt Pflegedienste, die sich den Arsch aufreißen, und andere, die jetzt als Trittbrettfahrer rumjammern, nachdem sie jahrelang die oft migrantischen Pflegekräfte ausgebeutet und die Patienten abgezockt haben.

Es geht weniger um zu hohe Löhne, sondern um deren Finanzierung. Das ist alles eine seltsame Konstellation.

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