Psychisch angeschlagen

Begonnen von Frieden2001, 17:14:15 So. 13.Oktober 2013

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Frieden2001

Ich mache gerade eine Ausbildung, habe erst vor 2 Monaten angefangen. Die letzten Jahre habe ich nicht viel auf die Beine gebracht, ich war öfters wegen psychischer Probleme krank, habe diverse 1-Euro-Jobs abbrechen müssen, war auch in einer 6-monatigen Aktivierungsmaßnahme drin, in der man Bewerbungen schreiben und ein Praktikum absolvieren musste. War da über Teilhabe am Arbeitsleben drin. Meine jetzige Ausbildung läuft auch unter dieser Bezeichnung, aber ich weiß nicht, ob ich die 3 Jahre durchstehe, ich habe schon jetzt beim Heben und Tragen schwerer Lasten Rückenprobleme, zuletzt im Bereich des Steißbeins und irgendwann springt mir sicher eine Bandscheibe raus... Ich war jetzt kürzlich für eine Woche krank geschrieben. Ich bin kein fauler Mensch, aber der tägliche Druck schlägt stark auf meine Gesundheit. Diese Ausbildung ist sozusagen meine letzte Chance und wenn das nichts wird, muss ich wohl die Zukunft als Hilfsarbeiter fristen und bekomme keine andere Förderung mehr finanziert. Ich muss schon am Sonntag wieder an Montag denken, ich kann eigentlich kaum abschalten, dazu die Lernerei, die ich einfach nicht mehr gewohnt bin. Was kann ich in meiner Situation tun?

Eivisskat

Bei deinem letzten Beitrag:

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27505.msg285530#msg285530

gings ja noch darum, dass du mit den jüngeren Mitschülern keinen Kontakt bekommst und Angst hast, beim Lernen eventuell nicht mitzukommen. Von Lastenheben war damals nicht die Rede...aber nun tut der Rücken weh und bald springt ganz sicher die Bandscheibe raus.

Für Außenstehende hört es sich so an, als ob du diese Ausbildung nicht machen willst und sich die Psyche immer wieder einen Weg sucht, diese zu vermeiden.

Auch vorher gabs offensichtlich schon lange psychische Probleme. Das geht ja Vielen so...und kann in den meisten Fällen durchaus kuriert bzw. stark gelindert werden. Dort würde ich unbedingt umgehend ansetzen, in diesem Land geht das - Gott sei Dank - meist auf Krankenschein.

Außerdem würde ich ab sofort meinen Rücken stärken, Radfahren, Schwimmen, Laufen oder Turnen, dann tut er ganz schnell nicht mehr weh und stärkt dadurch auch die Psyche gleich mit.

Ein Anfang 30jähriger sollte diese Art von Problemem nicht haben, wenn er mal etwas Schweres hebt und eine Bandscheibe springt zum Glück eh nicht so schnell heraus.  ;)


Du schaffst das schon, wie Andere auch, nun mach mal... :)

Rudolf Rocker

ZitatEin Anfang 30jähriger sollte diese Art von Problemem nicht haben, wenn er mal etwas Schweres hebt und eine Bandscheibe springt zum Glück eh nicht so schnell heraus.

Naja, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.
Es gibt massenweise Kinder und Jugendliche mit Rückenproblemen und -schäden.

Oft entsehen diese Probleme auch durch falsches Heben und Tragen. Wie man sowas ergonomisch macht lernt man eigentlich in der Berufsschule.
Außerdem ist vor Beginn einer Ausbildung eigentlich eine arbeitsmedizinische Untersuchung notwendig, bei der etwaige Rückenprobleme untersucht werden.


Mit der Frage würde ich mich allerding lieber an einem Hausarzt und/ oder einen Orthopäden wenden.
Fernanamnese per Internet macht nicht so wirklich viel Sinn!

OT: Mir fällt grade mein passendes Avatarbild auf! ;D

Eivisskat

ZitatNaja, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.
Es gibt massenweise Kinder und Jugendliche mit Rückenproblemen und -schäden.

Wasser auf seine Mühlen... ;)

Rudolf Rocker

Desshalb schrieb ich ja:

ZitatMit der Frage würde ich mich allerding lieber an einem Hausarzt und/ oder einen Orthopäden wenden.
Fernanamnese per Internet macht nicht so wirklich viel Sinn!


;D ;D

Eivisskat

Zitat von: Rudolf Rocker am 20:05:01 So. 13.Oktober 2013
Desshalb schrieb ich ja:

ZitatMit der Frage würde ich mich allerding lieber an einem Hausarzt und/ oder einen Orthopäden wenden.
Fernanamnese per Internet macht nicht so wirklich viel Sinn!


;D ;D

Wie ich Orthopäden kenne, wird der dann auch genau DAS sagen: "Rücken stärken"...

;)

Rudolf Rocker


ZitatWie ich Orthopäden kenne, wird der dann auch genau DAS sagen: "Rücken stärken"...

Und wie man das macht, lernt man unter fachkundiger Anleitung eines Physiotherapeuten.
Dazu muss man erst zum Orthopäden und sich da ein Rezept holen.
Vorher noch zum Hausarzt und sich ein Rezept für den Orthopäden holen. ;D


counselor

@Frieden2001,

wäre ich körperlich und psychisch so nah an der Überlastungsgrenze, dann würde ich ganz schnell eine Pause -notfalls per Krankenschein- einlegen. Ein schmerzender Rücken braucht ein paar Tage Pause ... bis die Schmerzen weg sind und vielleicht noch zwei drei Tage mehr, damit deine Muskeln und Bänder, deine Wirbelsäule und Bandscheiben sich erholen können.

Und was das "Abschalten", sprich die Grübelei betrifft: Dazu kommt es, wenn wir uns durch irgendwas bedroht sehen. Dann muss die Situation dringend durch den Kopf, um eine Lösungsstrategie zu finden und die Sache dann aus der Welt zu schaffen. Das ist der Sinn der Grübelei.

Wahrscheinlich brauchst Du auch hier nur etwas Zeit und ggfs Hilfe eines Psychologen und Deines Hausarztes , um Dir Klarheit darüber zu verschaffen, was dich bedrückt und wie Du das am besten löst.

Manchmal ist die Arbeit arg einseitig; dann wäre es eine Lösung, etwas mehr Abwechslung in die Arbeit zu bringen. Also mehr Vielfalt bei der Arbeit, eine bessere Mischung der Tätigkeiten. Geht natürlich nur wenn der Chef mitspielt. Und wenn der nicht mitspielt, dann hilft der Krankenschein. Mit dem kannst Du Dich dann vor körperlichen und seelischen Schäden schützen, wenn Du Dich rechtzeitig vor der Überlastung krankschreiben lässt. Ist dann reiner Eigenschutz. Denn Du hast nichts davon, wenn Du Dich kaputt machst. Dann wirst Du nämlich nicht mal mehr als Hilfsarbeiter gehen können.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

rebelflori

Ich würde dir raten einfach mal Massagen vom Hausartz verschreiben zulassen. Das hilf machmal Wunder.

Frieden2001

Zitat von: Rudolf Rocker am 19:52:43 So. 13.Oktober 2013
ZitatEin Anfang 30jähriger sollte diese Art von Problemem nicht haben, wenn er mal etwas Schweres hebt und eine Bandscheibe springt zum Glück eh nicht so schnell heraus.

Naja, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.
Es gibt massenweise Kinder und Jugendliche mit Rückenproblemen und -schäden.

Oft entsehen diese Probleme auch durch falsches Heben und Tragen. Wie man sowas ergonomisch macht lernt man eigentlich in der Berufsschule.
Außerdem ist vor Beginn einer Ausbildung eigentlich eine arbeitsmedizinische Untersuchung notwendig, bei der etwaige Rückenprobleme untersucht werden.


Mit der Frage würde ich mich allerding lieber an einem Hausarzt und/ oder einen Orthopäden wenden.
Fernanamnese per Internet macht nicht so wirklich viel Sinn!

OT: Mir fällt grade mein passendes Avatarbild auf! ;D

Hm, mir fällt erst jetzt auf, dass bei mir keine arbeitsmedizinische Untersuchung vor Ausbildungsbeginn durchgeführt wurde! Davon wusste ich gar nichts. Ich habe eine leicht krummen Rücken, was beim Röntgen Ende 2007 festgestellt wurde. Mein Vater hatte in der Vergangenheit mehrere Bandscheibenvorfälle. Was würde eigentlich passieren, wenn mir das während der Ausbildung passiert und ich dann wirklich monatelang ausfalle und am Ende festgestellt wird, dass die Ausbildung nicht beendet werden kann? Die Ausbildung wird ja gefördert, darum weiß ich nicht, ob man mich in dem Fall so einfach in eine Ausbildung mit körperlich weniger schweren Arbeiten stecken kann. Oder ich lande wieder in Hartz IV?


rebelflori

Die arbeitsmedizinische Untersuchung muss nur bis 18 Jahren gemacht werden, danach ist es freiwillig.

Zitat von: Frieden2001 am 13:18:03 Di. 15.Oktober 2013

Was würde eigentlich passieren, wenn mir das während der Ausbildung passiert und ich dann wirklich monatelang ausfalle und am Ende festgestellt wird, dass die Ausbildung nicht beendet werden kann? Die Ausbildung wird ja gefördert, darum weiß ich nicht, ob man mich in dem Fall so einfach in eine Ausbildung mit körperlich weniger schweren Arbeiten stecken kann. Oder ich lande wieder in Hartz IV?

Um welche Ausbildung reden wir denn ???
Die werden versuchen dir die leichte Arbeiten geben, wenn der Ausbildungbetrieb groß genug ist!!!
Die werden dir 100% keine neue Ausbildung geben! Dann wirst du wieder in Hartz 4 ruschen.



Rudolf Rocker

ZitatDie arbeitsmedizinische Untersuchung muss nur bis 18 Jahren gemacht werden, danach ist es freiwillig.

Also in meinem Beruf nicht!
Da muss alle drei Jahre eine Untersuchung durchgeführt werden.
In anderen Berufen kenne ich das auch so!

Im Büro wird es sowas wohl eher nicht geben! :D

rebelflori

Ja aber es giebt doch auch Berufe.
Wo man meist nur leicht und mittel schwere arbeiten machen muss. Da ist meisten ab 18 Jahren schluss mit untersuchen, außer es gibt Besonderheiten im Beruf.
Das heißst ja nicht das man gleich im Büro sitzt. ;)

Aber auch im Büro muss sich der Ausbilder bis die Person 18 Jahre sie untersuchen lassen.
Die Richter verstehen mit so was kein Spass ;)
http://www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/__32.html

P.s. In meinen muss, ich mich nicht untersuchen lassen!!!




Rudolf Rocker

Reden wir jetzt vom Beruf oder von einer Ausbildung?


rebelflori

Ausbildung und Beruf unter 18 Jahren ist eigentlich das gleiche ;D ;D bis auf die 2 Monats frist für leichte arbeiten  ;)




Dearhunter

Zitat von: rebelflori am 19:16:07 Di. 15.Oktober 2013
Ja aber es giebt doch auch Berufe.
Wo man meist nur leicht und mittel schwere arbeiten machen muss. Da ist meisten ab 18 Jahren schluss mit untersuchen, außer es gibt Besonderheiten im Beruf.
Das heißst ja nicht das man gleich im Büro sitzt. ;)

Aber auch im Büro muss sich der Ausbilder bis die Person 18 Jahre sie untersuchen lassen.
Die Richter verstehen mit so was kein Spass ;)
http://www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/__32.html

P.s. In meinen muss, ich mich nicht untersuchen lassen!!!





Da es vermutlich extrem wenige Büroarbeitsplätze ohne PC und Bildschirm gibt, halte ich die G 37 da für zwingend.


DH

rebelflori

Der ganze Einzelhandel, friseuer, floristen, viele Produktionhelfer( Facharbeiter) und und ader wenn du willst das ist weiter machsten so sagt es mir  :tongue: :tongue:

Frieden2001

Hallo, ich bin's mal wieder.

Mittlerweile sind 6 Monate seit Ausbildungsbeginn vergangen und ich war bisher auch schon 3 Monate (Psyche) krank. In dieser Zeit war absolut nichts möglich. Ich fühle mich zunehmend überfordert und gestresst. Ich muss so viel lernen und machen, dass es meine Kapazitäten übersteigt. Ich habe regelmäßig Kopfschmerzen. Heute morgen kam ich morgens auf den Bauhof und mein Ausbilder stand schon da und unterhielt sich mit jemand anderem. Als ich dazu stieß, wurde ich gleich blöd angemacht von ihm und mir wurde unterstellt, ich würde mit einer Miene wie sieben Tage Regen aufkreuzen und er zog noch die Sache mit meiner Psyche ins Lächerliche, nach dem Motto, wie ich als junger Mann überhaupt schon so was haben kann und ich würde mich ja sowieso nur darin rumsuhlen und einen auf Selbstmitleid machen. Das hat mich sehr getroffen und innerlich spürte ich auch großen Hass, gleichzeitig aber auch große Hilflosigkeit. Das hat mir sofort den Tag versaut und das gleich am Montag. Mir wurde auch unterstellt, ich würde in der Freizeit kaum was machen, was das Lernen betrifft, dabei weiß er überhaupt nicht, was ich in meiner Freizeit Zuhause mache. Mein Ausbilder ist absolut unberechenbar, ich kann ihn nicht einschätzen. An manchen Tagen ist er sehr umgänglich, an anderen will er einen schier auffressen.

Wenn das so weiter geht, habe ich bald endgültig keine Kraft mehr, das geht mir dermaßen auf die Leber, kann das nicht in Worte fassen. Dazu kommt noch, dass er nicht mehr für mich zuständig sein will und die Ausbilderpflicht auf jemand anderen übertragen will, da er nicht mehr für mich verantwortlich sein will und er ohnehin seine Schäfchen im Trockenen hat. Er plant schon mit seinem Abgang und will in spätestens 3 Jahren eine ruhige Kugel schieben.

Wie soll ich jetzt vorgehen? Das belastet mich sehr, ich habe ohnehin schon viel um die Ohren und wenn ich mich mit so was rumärgern muss, schaffe ich das Ausbildungsziel schon dreimal nicht.

Rudolf Rocker

Wenn Deine Ausbildung durch zu lange Krankheit unterbrochen wurde ist fraglich, ob Du überhaupt eine Zulassung zur Abschlussprüfung erhältst!

Vielleicht hilft Dir das hier ja weiter:

http://www.azubi-azubine.de/mein-recht-als-azubi/pflichten-des-azubis.html

Frieden2001

Zitat von: Rudolf Rocker am 18:46:15 Mo. 03.März 2014
Wenn Deine Ausbildung durch zu lange Krankheit unterbrochen wurde ist fraglich, ob Du überhaupt eine Zulassung zur Abschlussprüfung erhältst!

Vielleicht hilft Dir das hier ja weiter:

http://www.azubi-azubine.de/mein-recht-als-azubi/pflichten-des-azubis.html

Das wundert mich ja auch, dass ich überhaupt weitermachen kann, obwohl ich 3,5 Monate krankgeschrieben war. Was ist, wenn ich das leistungsmäßig nicht mehr packe und mir empfohlen wird, dass man die Sache beendet? Müsste ich mit einer Sperre rechnen, wenn ich dann zum Jobcenter gehe?

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