Mobbing oder Bossing

Begonnen von Regenwurm, 21:04:28 Mi. 02.März 2005

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Regenwurm

Mobbing oder Bossing? - Lieber vom Chef oder von den Kollegen gemobbt?
von  Jürgen W. Goldfuss

Einer unserer Leser machte uns darauf aufmerksam, dass es einen Unterschied gibt, ob man vom Chef oder von den Kollegen gemobbt wird. Die Auswirkungen sind zwar dieselben, aber die Ansätze zur Problemlösung unterscheiden sich.

Beim Mobbing durch Kollegen ist der Vorgesetzte in die Pflicht zu nehmen, an seine Fürsorgepflicht zu appellieren. Das setzt allerdings voraus, dass er über seine Verantwortung als Führungskraft auch wahrnehmen will.

Beim Mobbing durch den Chef gibt es 2 mögliche Gründe:

Entweder ist sich der Chef seiner Wirkung auf diesen Mitarbeiter nicht bewusst.
Dann hilft oft ein klärendes Gespräch.
Oder er mobbt bewusst.
(siehe: Personalabbau durch Mobbing).
Dann ist Kampf angesagt, der Kampf um eine möglichst hohe Abfindung. Eine »friedvolle« Zusammenarbeit ist in solchen Fällen so gut wie ausgeschlossen.
Gleichgültig, von wem man gemobbt wird - in jedem Fall muss das Thema eindeutig angesprochen werden und in beiden Fällen ist eine klare Beweisführung erforderlich.

Die andere Sicht der Dinge
Der Leser macht auch darauf aufmerksam, dass viele Gemobbte die Situation selbst herbeigeführt haben. Er erwähnt, dass es Menschen gibt, die sich einfach nicht in Organisationen und Gruppen eingliedern können. Manch einer reizt mit seinem Verhalten seine Umwelt bis zur Weißglut, bewegt sich allerdings immer innerhalb der Grenze der arbeitsrechtlichen Regeln und Vorschriften. Dass ihm dann irgendwann von seinen Kollegen oder seinem Chef sein Verhalten heim gezahlt wird, ist nicht verwunderlich - sondern vorhersehbar.

Kommunikation muss gelernt werden
Zu Recht weisst unser Leser darauf hin, dass das ganze Problem im Umfeld Mobbing auf mangelnde Kommunikation zurückzuführen ist. Wenn jeder Mensch bereits in der Schule lernt, seine Meinung und seinen Standpunkt sachlich, überzeugend und konkret vorzutragen ohne einen anderen zu verletzen, dann wäre die Schlacht gegen das Phänomen Mobbing gewonnen. Was in der Schulzeit versäumt wurde lässt sich aber im späteren Leben aber noch nachholen: durch offene Gespräche im Kollegenkreis, sich aussprechen.

Ursache und Wirkung
Etwas in sich hinein zu fressen ist die Vorstufe zu vielen Krankheiten. Jedes Magengeschwür hat eine Vorgeschichte sagte der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog. Sich auf dem »Altar des Unternehmens« zu opfern hat sich noch nie ausgezahlt.

Überraschung - Widerspruch - Gegenwehr
Eine andere Leserin berichtet über ihre Erfahrungen mit dem Thema Mobbing. Wenn Gemobbte auf ihre Situation aufmerksam gemacht werden, sagt sie, dann fangen sie häufig an auf Grund des neuen Bewusstseins sich zu wehren und zu kämpfen. Diese Haltung erzeugt zuerst Überraschung, dann Widerspruch und anschließend Gegenwehr. Der Konflikt eskaliert und in vielen Fällen bleibt nur noch die Trennung. Wenn die Beweislage durch Dokumentation, z. B. ein Mobbing-Tagebuch, gesichert ist, dann bleibt wenigstens die Hoffnung auf einen finanziellen Ausgleich.

Fazit
Auch hier gilt das alte Sprichwort: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Horch

Danke für diesen Bericht, Regenwurm.
Wäre allerdings nett, wenn Du demnächst die Quelle nachreichst.

ZitatDie andere Sicht der Dinge
Der Leser macht auch darauf aufmerksam, dass viele Gemobbte die Situation selbst herbeigeführt haben. Er erwähnt, dass es Menschen gibt, die sich einfach nicht in Organisationen und Gruppen eingliedern können. Manch einer reizt mit seinem Verhalten seine Umwelt bis zur Weißglut, bewegt sich allerdings immer innerhalb der Grenze der arbeitsrechtlichen Regeln und Vorschriften. Dass ihm dann irgendwann von seinen Kollegen oder seinem Chef sein Verhalten heim gezahlt wird, ist nicht verwunderlich - sondern vorhersehbar.

So macht man das Opfer zum Täter. Mobbing ist Unrecht, auch wenn ein "Sonderling" gemobbt wird.

ZitatZu Recht weisst unser Leser darauf hin, dass das ganze Problem im Umfeld Mobbing auf mangelnde Kommunikation zurückzuführen ist. Wenn jeder Mensch bereits in der Schule lernt, seine Meinung und seinen Standpunkt sachlich, überzeugend und konkret vorzutragen ohne einen anderen zu verletzen, dann wäre die Schlacht gegen das Phänomen Mobbing gewonnen.

Was für ein Unfug! Wenn jeder seinen Standpunkt sachlich darlegt, so wird der Interessensgegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur noch deutlicher. Mobbing ist in unserer Gesellschaftsordnung zwangsläufig. Sicher ist es besser, sachlich zu reagieren. Die Ursachen sind dadurch aber selbstverständlich nicht beseitigt.

Regenwurm

tach horch hier die fehlende quellle:


http://www.online-netzwerk-lernen.de/index.html

dort bitte in der linken spalte unter Mobbing schauen


unter anderem: Gerichte zu Mobbing, Fakten und Fragen dazu


sorry der obere link geht wohl nicht, nimm den:



http://www.online-netzwerk-lernen.de/index.html
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Horch

Danke Regenwurm. Die Site scheint tatsächlich nicht uninteressant zu sein. Obwohl ich gegen "Lern-Seiten" immer Vorbehalte habe.


Gruß Horch

ManOfConstantSorrow

"Ich will eine Entschädigung, ein Schmerzensgeld, und ich will die Köpfe der Mobber!"So beschreibt Mobbingopfer Detlev Lengsfeld seine Motivation, nach einem gewonnen und einem verlorenen Prozess in seinem Kampf gegen frühere Vorgesetzte in der Autostadt fortzufahren. "Ich kann es bislang nicht gerichtshart beweisen, aber ich gehe davon aus, dass in der Autostadt von vornherein mehr Stellen eingeplant wurden, als benötigt waren, um auf diese Weise Fördermittel der Bundeanstalt für Arbeit bzw. Arbeitsagentur abzugreifen, und in diesem Zusammenhang wird Mobbing systematisch von oben eingesetzt, um durch das Vergraulen von Mitarbeitern Überkapazitäten abzubauen."

http://de.indymedia.org/2007/03/170188.shtml
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

  • Chefduzen Spendenbutton