sorry, aber ohne Worte...

Begonnen von kleiner_Schläfer, 21:32:31 Do. 30.August 2007

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kleiner_Schläfer

Die supergute Vermögensanlage" -
Die Infoveranstaltung
Ort: Ein Tagungsraum eines Hotels.
Sie sind Student und verbringen gerade die schönste Zeit Ihres Lebens. Sie haben sich über Finanzen und ähnlich lästigen Kram niemals Gedanken gemacht. Dazu haben Sie auch keine Zeit, denn Ihr Studium, Ihre Freundin u.s.w. nehmen Sie genug in Anspruch. Als Student sind Sie sozialversichert, und für Alterssicherung und Versicherungen haben Sie wegen des studentisch schmalen Geldbeutels ohnehin keine Mittel. Nur nichts überstürzen!
An der Uni waren Sie durch Plakate, Flyer, Stände und Sponsoring auf die anscheinend seriöse Firma ,,Mogelpackung Finanzdienstleistungen AG" (MP-AG) aufmerksam geworden, die einen seriösen Eindruck macht. Aus irgendwelchen Gründen hatten Sie sich auf eine kostenlose Informationsveranstaltung einladen lassen. Z. B. deshalb, weil man Ihnen für die Examensklausuren kostenlos einen Koffer mit aktueller Fachliteratur ausleiht, eine Copy-Card für die Universitätsfotokopierer schenkt oder eine unschlagbar günstige Berufshaftpflichtversicherung in Aussicht stellt.
Zwei noch recht junge Typen in schnieken Anzügen stellen sich locker flockig vor und hauen Ihnen eine Powerpoint-Präsentation um die Ohren. Während man Ihnen Gratisgetränke und Pizza reicht, führt man Ihnen Ihre Zukunft vor Augen – und die ist grausam:
1. Sie werden älter und damit gebrechlich, die Gesundheits- und Sozialsysteme werden jedoch auf absehbare Zeit versagen.
2. Sie werden im Alter am Bettelstab enden.
3. Niemand hat sie lieb.
Sie bekommen es mit der Angst.
Doch halt: Es gibt eine Rettung: Die MP-AG, die ihre Liebe zu Ihnen bereits mit Sponsoring von Universitätsmöbeln und Ihrer Pizza, die Sie gerade verzehren, unter Beweis gestellt hat. Sie wird Ihnen das Licht weisen und alles tun, um Sie vor dem Moloch der sozialen Kälte zu bewahren.
Die MP-AG
1. arbeitet ,,mit allen am Markt befindlichen Finanzunternehmen zusammen" und kennt daher alle Tarife.
2. ist ,,unabhängig" und bietet Ihnen ,,individuell maßgeschneiderte Lösungen".
3. kann Ihnen aufgrund Marktmacht gegenüber den beteiligten Partner-Unternehmen Tarife anbieten, die Sie ,,als Direktkunde nirgends bekommen" würden.
(Und die Erde ist ein Scheibe.)
Die supergute Vermögensanlage" -
Ihr persönlicher MP-,,Berater"
Ort: Filiale der ,,Mogelpackung AG"
Sie betreten die Filiale der ,,Mogelpackung Finanzdienstleistungen AG (MP-AG)".
(Glückwunsch! Sie haben soeben den ersten Schritt zur wichtigsten Vermögensentscheidung Ihres bisherigen Lebens gemacht. Leider den falschen. Es wird allerdings noch Jahre dauern, bis Sie aus Ihrem sorgfältig inszenierten Traum erwachen.)
Der Fahrstuhl des schick residierenden Unternehmens erhebt Sie in den Stand der scheinbar elitären MP-Kunden. An der Empfangstheke erwartet Sie ein schnuckelige junge Sekretärin, die Sie in einer Weise angrinst, als wolle Sie mit Ihnen Termine privater Art vereinbaren. Eben waren Sie noch ein kleiner schäbiger Student mit schmalem Geldbeutel, ab sofort rangieren Sie in der business class: Man nimmt Ihnen den Mantel ab und geleitet Sie ins Wartezimmer, wo ununterbrochen Businessinformationen von ,,N-TV" über einen TV-Monitor flimmern. Ausliegende Wirtschaftsmagazine suggerieren Ihnen ebenfalls tagesaktuelle Kompetenz.
Ihr persönlicher ,,MP-Berater" Dr. Wurstmann holt Sie im Wartezimmer ab, um Sie mit einem gutgelaunten Grinsen in sein Beratungszimmer zu leiten. Dr. Wurstmann hat das gleiche Fach wie Sie studiert und sogar promoviert. Er ist also ein Kollege, der weiß, welchen Stress Sie gerade durchmachen. Er hat es offenbar akademisch weiter gebracht als Sie es für sich erhoffen.
(Es ist immer wieder faszinierend, zu beobachten, welche Vorurteile die beiden Buchstaben ,,Dr" und das Pünktchen dahinter bei Laien auslösen. Eine Promotion sagt über Intelligenz und Kompetenz nur sehr bedingt etwas aus, über Charakter überhaupt nichts. Und was muss das wohl für ein ,,toller" Doktor sein, der seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Standard-Versicherungsverträgen bestreitet ...?)
In seinem Arbeitszimmer läuft ohne Ton ebenfalls ununterbrochen ein TV-Monitor mit Börsennachrichten. Wow! Hier hat man das Ohr am Rohr! Ihr MP-,,Berater" tut 24 Stunden am Tag nichts anderes, als für Sie die besten Geschäfte zu erspähen!
(Quatsch. Da steht ein TV-Gerät. Wie bei Ihnen zuhause auch, nur billiger. Bei seriösen Verhandlungen würde so etwas eigentlich nur stören ...
In ein paar Jahren wird sogar die MP-AG diesen durchschaubaren PR-Gag abgeschafft haben, da vernunftbegabte Menschen Ihren Börseninformationen direkt im Internet abfragen.)
Dr. Wurstmann fragt Sie, welches Getränk er Ihnen anbieten darf. Die Sekretärin bringt es mit euphorischem Grinsen. Sie sind nicht in einer Sparkasse: Sie sind bei den Gewinnern, in der business class!
(Och joh! Auch in der Sparkasse bekommen Sie einen Kaffee, wenn's nicht gerade ein Routinegeschäft am Schalter betrifft. Übrigens: Den MP-Kaffee bezahlen Sie. Wenn auch nicht jetzt. Es wird im Ergebnis der teuerste Kaffee werden, den Sie je bestellt haben.)
In dem Gespräch mit Dr. Wurstmann wird schnell klar, dass Sie noch ein Weilchen studieren werden, bevor Sie ein nennenswertes Einkommen haben. Noch kann er Ihnen nichts gutes tun! Aber Dr. Wurstmann findet Sie nett. Und Sie finden Dr. Wurstmann nett. Da Sie neu auf der Uni sind oder vielleicht gerade die Uni gewechselt haben, kennen Sie sich in der neuen Stadt noch nicht so recht aus. Da Sie den gleichen Sport wie Dr. Wurstmann betreiben bietet er Ihnen aus reiner Nächstenliebe Platzzeiten in seinem Sport-Verein an, die andernfalls verfallen würden. Bei dieser Gelegenheit stellt er Ihnen auch seine Familie vor. Sie haben einen Freund gefunden, in dieser so unpersönlichen Zeit. Sie können Ihn jederzeit anrufen, natürlich auch aufs Handy, auch am Wochenende. Er ist immer für Sie da! Sie erwischen ihn auf dem Handy, während er gerade in der Firmenzentrale ein Seminar besucht. Wow, die Firma legt wert auf den bestmöglichsten Informationsstand!
(Irrtum. Bei diesen Seminaren trainieren die MP-,,Berater" Verkaufspsychologie und Kundengespräche oder werden mit Spaßveranstaltungen für gute Umsätze belohnt.)
Dr. Wurstmann hat es offenbar zu etwas gebracht: Er hat eine nette Frau, drei süße Teeny-Töchter, ein Einfamilienhaus in bester Wohngegend und fährt einen obligatorischen Mercedes-Benz. Der Mann muss wissen, wie Geld zu machen ist! Eigentlich hat der Mann ja alles, was er braucht. Die Beratung macht er anscheinend aus Überzeugung, der Menschheit etwas gutes zu tun, und Ihnen ganz besonders! Er hat es bestimmt nicht nötig, an Ihnen seinen Schnitt zu machen!
(Ach was! Die Immobilie ist vollfinanziert und gehört der Bank. Das Auto ist ein privat genutzter Firmenwagen. Frau und Kinder sind kein Staussymbol, im Gegenteil: Die kosten Geld. Und zwar demnächst Ihres.
Da Sie zumindest keine Schulden oder Verpflichtungen haben, sind Sie sogar vermögender als Dr. Wurstmann.
Und im Vertrauen: Sie sind nicht etwa bloß ein kleiner Fisch für die MP-AG, der gefälligkeitshalber mitberaten wird – Sie gehören zur eigentlichen Zielgruppe!
Echte Geschäftsleute machen nämlich um ,,Beratungsunternehmen" wie die MP-AG einen weiten Bogen. Und kompetente Wirtschaftsfachleute hätten es nicht nötig, als MP-,,Berater" Privatleuten Versicherungen anzudrehen.)
Ein paar Jahre später.
Sie haben gerade Ihren Abschluss gemacht. Durch Nebenjobs haben Sie die laufenden Kosten im Griff, und durch Ihr künftiges Referendariat etc. wird in absehbarer Zeit Ihr Einkommen kalkulierbar sein. Sie erinnern sich an die Ängste, die man Ihnen eingeredet hatte, und Sie kommen auf Ihren ,,Freund" zurück. Dieser Mann, der Sie seiner Familie vorgestellt hat, würde Sie garantiert nicht über den Tisch ziehen. Er ist doch Ihr persönlicher Freund!
(Manches lernt man nicht auf der Uni, sondern erst im Geschäftsleben:
ALLE Vertreter machen immer gleich auf persönlich.)
Für Sie würde er nur das beste wollen. Und da er Ihr Berufskollege ist und weiß, dass Sie von Ihrer Ausbildung her alles nachprüfen können, würde er es gewiss nicht wagen, Ihnen schlechte Angebote zu unterbreiten. Die Firma hat schließlich einen Ruf zu verlieren!
(Ach was! Man hat Ihnen deshalb jemanden der gleichen Berufsgruppe vorgesetzt, damit Sie sich mit ihm identifizieren sollen. Wie Sie Ihr Geld verdienen spielt für das Abbuchen desselben wohl kaum eine Rolle. Schon der Unternehmensgründer hatte auf der Uni gemerkt, dass Jungakademiker für Preisvergleiche u.s.w. keine Zeit haben. Anders als etwa Landwirte und Handwerker, die im Umgang mit Geschäftsleuten erfahren sind, sind Akademiker dankbar, wenn Ihnen jemand die Mühen des Angebotvergleichens abnimmt.)
Wieder treffen Sie in dem schicken Bürogebäude mit der heißen Mieze an der Theke ein. Alles sieht so wahnsinnig seriös und kompetent aus. TV-Monitore, Wartezimmer, Plakate mit glücklich strahlenden business-people ...!
Dr. Wurstmann freut sich, dass seine Rechnung aufgegangen ist und Sie auf ihn zurückkommen. Und bevor irgendetwas besprochen wird macht er Ihnen gleich ein Geschenk: Eine kostenlose goldene Kreditkarte der MP-AG! Sie können damit nicht nur bargeldlos weltweit zahlen, Sie haben sogar aus dem Stand 15.000,- DM / 7.500,- € Kredit zu einem Zinssatz von 7,7%!! Warum er Ihnen dieses Geschenk macht? Weil er im Jahr eine bestimmte Anzahl von solchen Verträgen als Werbegeschenke für gute Kunden raushauen darf, und Sie sind ihm ja so sympathisch! Und warum sollte er nicht, es kostet ihn ja nichts!
(Die MP-Card ist tatsächlich eine tolle Sache. Ein derartiger Kreditrahmen ohne Sicherheitsleistungen oder Verhandlungsprovisionen kann sich tatsächlich sehen lassen.
Trotzdem handelt es sich um ein gut getarntes Danaergeschenk: Durch diese Kreditmöglichkeiten sind Sie nämlich später in der Lage, bei Engpässen etwa Ihre Verpflichtungen gegenüber MP&Co. zu finanzieren. Und daran verdient MP auch noch mit. Nämlich 7,7%. Die goldene Kreditkarte ist also nicht nur ein Lockangebot, sondern in Wirklichkeit auch ein Geschenk von MP an sich selbst.)
Durch diese unerwartete Wohltat der goldenen Kreditkarte gerührt wissen Sie nun endgültig, dass Sie in guten und wohlwollenden Händen sind. Besser hätte es für Sie nicht beginnen können, gleich werden Sie das Geschäft Ihres Lebens machen!
(Denkt jeder, der betrogen wird. Im Geschäftsleben hat aber niemand etwas zu verschenken.)
Voller Vertrauen bitten Sie Dr. Wurstmann, Ihnen eine solide Geldanlage anzubieten. Sollen doch die anderen ruhig mit Aktien zocken. Sie sind kein Spieler, Sie sind nicht gierig, sondern vorsichtig. Sie wollen von einem seriösen Unternehmen eine seriöse Beratung.
(Es ist völlig egal, was Sie wollen. Er wird Ihnen gleich sein Standardangebot machen, eine Lebensversicherung mit Berufsunfallschutz und Heißluftsack™, obwohl Sie derartiges nie nachgefragt hatten.)
Dr. Wurstmann rekapituliert noch einmal die Szenarien, welche man Ihnen auf der Info-Veranstaltung eingeredet hatte. Huch? Sie können Ihre Erwerbsfähigkeit verlieren? Oh nein! Heulen und Zähneklappern!
(Angst ist noch immer die zuverlässigste Methode, um Menschen zu manipulieren.)
Aber welch ein Glück, der ausgefuchste Finanzfachmann hat zufällig ein Angebot, dass alle Ihre Probleme lösen wird und noch mehr bietet:
Er stellt Ihnen eine Kapitalanlage (,,Vermögensaufbau fürs Alter") einer großen Versicherungsgesellschaft vor, der ,,Mafiosi-Zelluloid AG", mit einer tollen fondsbasierten Verzinsung (zur Zeit über 7%, garantiertes Minimum: 4%) und daneben eine eigens verzinsten Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Und das tollste: der Heißluftsack™, den es nur bei MP-AG gibt!
(Habe ich´s nicht eben gesagt? Das Standardangebot!)
Aber was genau ist der Heißluftsack™?
So, wie es manche darstellen, und wie es auch die meisten flüchtig verstehen, ist der Heißluftsack™ die Verknüpfung zwischen dem Vermögensaufbau und der BU. Wenn Sie berufsunfähig werden, dann bedient die Versicherung die Beiträge für den Vermögensaufbau, die man ja dann nicht mehr erbringen könnte, weiter!
Vermögensaufbau:
- Vermögen fürs Alter ansparen
- Gewinnanteil mit 4% garantierte Zinsen
- Beleihbar als Kreditsicherungsmittel   Berufsunfähigkeitsschutz:
- Rente im BU-Fall
- Finanzierung des Vermögensaufbaus im BU-Fall
 
Egal, ob man im Leben auf die Schnauze fällt, nach Leistung der Unterschrift wird man in jedem Fall mit 65 ein reicher Mann sein!
(Diese Verknüpfung zwischen Vermögensaufbau und BU ist keineswegs ein MP-Unikat, sondern der ABSOLUTE STANDARD. Jede Versicherung wird Ihnen ein vergleichbares Modell anbieten. Das, was später im Vertrag als Heißluftsack™ bezeichnet wird, ist ein bisschen etwas anderes. Nämlich im BU-Fall die dynamische Erhöhung des von der BU übernommenen LV-Beitrags. Und selbst derartiges bieten Ihnen andere Wettbewerber, wenn auch unter weniger kindischen Bezeichnungen als Heißluftsack™.
Die eigentliche Funktion des nur unwesentlich vorteilhaften Heißluftsack™ ist es, Sie von den wesentlichen Schwächen des Vertrags abzulenken. Zum Beispiel von der schundigen Klausel, die der Mafiosi-AG beim BU-Fall nach Rekonvaleszenz das Recht gibt, die Beiträge nahezu beliebig zu erhöhen!!! Was Ihnen mit der einen Hand gegeben wird, wird Ihnen mit der anderen genommen!
Brauchen Sie so eine Versicherung wirklich?
Um diese Klausel im umfangreichen Vertragswerk überhaupt zu erkennen benötigen Sie einen erfahrenen Versicherungsjuristen, der gezielt danach sucht.)
Als Dr. Wurstmann Sie fragte, wie viel Geld Sie monatlich über haben, hatten Sie leichtsinnig ,,300,- DM" geantwortet. Sein Angebot sieht so aus:
195,05 DM für die LV
122,15 DM für die BU
----------------------------
317,20 DM = 162,18 EUR
(Ihnen muss es ja gut gehen! Das ist eher Tarif ,,Chefarzt" als Jungakademiker!)
Als Laufzeit schlägt Dr. Wurstmann 43 Jahre vor mit Option auf Verlängerung.
(Das ist dann doch ein bisschen lange, finden Sie nicht auch? Hoffentlich erleben Sie den Auszahlungstermin. Und hoffentlich existiert auch Ihre Versicherungsgesellschaft solange ...)
Auf Sie wartet dann ein Schlusswert von sagenhaften 200.000,- DM = 102.258,38 EUR.
(In 43 Jahren? Was wird denn der Euro dann wert sein?
Aber bei MP darf es immer ein bisschen mehr sein ...)
,,Überschlafen Sie den Vertrag noch einmal in Ruhe, vergleichen Sie unsere Angebote mit Mitbewerbern, Sie werden nichts besseres finden."
(Leute, die so schwach informiert sind, dass sie Ihre finanziellen Angelegenheiten an die MP-AG delegieren, werden auch den angebotenen Vertrag nicht mit Konkurrenzangeboten vergleichen. Dr. Wurstmann wird einen ruhigen Schlaf haben. Die verklausulierten Schwächen des Vertrags können ohnehin nur Spezialisten entdecken.)
,,Für meine Frau habe ich genau den gleichen Vertrag gemacht, und für meine Töchter werde ich es später auch so machen. Es ist das beste, was Sie auf dem Markt kriegen können!"
(Klar! Der Spruch mit der eigenen Familie ist ein Standardgag im Vertretergewerbe. Psychologisch unschlagbar! Hoffen wir für Wurstmanns Familie, dass er diese lieber hat als Sie.)
Sie haben in jedem Fall von der Marktmacht der MP-AG profitiert, die gegenüber den Versicherern Produkte durchsetzt, die der Markt gar nicht bietet!
(Marktmacht der MP-AG?!
Dann gehen Sie doch mal zur Mafiosi AG und vergleichen Sie die Angebote. Nicht selten kommen Sie als Direktkunde preiswerter weg, denn Sie ersparen dem Versicherer die Provision für den ,,Berater". Wenn Sie direkt bei einer Versicherung abschließen, besteht zudem eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Ansprechpartner wenigstens Ahnung vom Fach hat.)
Da Ihr MP-,,Berater" ja alle Tarife kennt, sich 24 Stunden am Tag über den Markt informiert und für jeden Abschluss die gleiche Provision bekommt, also in seinem Urteil unabhängig ist, machen Sie sich gar nicht erst die Mühe, Konkurrenzangebote einzuholen.
(Meine Güte, sind Sie wirklich so naiv?
Drei falsche Annahmen in einem Satz:
Die MP-AG arbeitet gar nicht mit ,,allen" Unternehmen zusammen. Das ist eine glatte Werbelüge, um Sie von eigenen Recherchen und Vergleichen abzuhalten.
Hat offensichtlich funktioniert!
Aber trösten Sie sich: Das geht den anderen MP-Kunden genauso.
Ihr MP-,,Berater" bekommt im Ergebnis nicht die gleiche Provision für jeden Anbieter. So etwas gibt es im Geschäftsleben nicht. Ende. Aus.
Ihr MP-,,Berater" kennt weniger die Tarife, sondern die Provisionen, welche die Unternehmen an die MP-AG und letztlich an ihn zahlen.
Der Schweinepriester empfiehlt Ihnen das Unternehmen, von dem die ,,MP-AG" die dickste Provision bekommt. Denn erstens ist er nicht bescheuert, und zweitens will er seinen Job auch morgen noch machen. Die MP-AG ist jedenfalls ganz sicher nicht Ihr Freund, sondern der Ihres Bankkontos.)
Selbst, wenn es nicht nach allen Kriterien das beste Angebot auf dem Markt sein sollte, so hat Ihnen Dr. Wurstmann zweifellos eines der besten gemacht.
(Es ist ein OFFENES GEHEIMNIS:
Konkurrenzfähige Produkte, die sich über Qualität verkaufen, haben zweifelhafte Vertriebswege wie angeblich ,,unabhängige Berater" gar nicht nötig. Solche Produkte mit gutem Preis/Leistungsverhältnis gewähren Vermittlern daher auch nur eine geringe Provision. Umgekehrt sind Schrottprodukte auf solche Drückerfirmen angewiesen und daher mit Provisionen entsprechend großzügig. Ihnen präsentiert man nur ein gewisses Spektrum an Verträgen zur Auswahl, bei dem die MP-AG in jedem Fall ihren Schnitt macht.
Außerdem hat Sie Ihr ,,Freund" mit der Höhe der Laufzeit und mit allerhand ,,Kleingedrucktem" gründlich über den Tisch gezogen. Dazu sogleich.)
Toll: Die Beratung von Dr. Wurstmann kostet Sie nichts.
(Und was Sie das kosten wird!
Hätten Sie ihm ein Honorar für eine bloße Beratung gezahlt und sich damit seiner Loyalität versichert, wäre das vielleicht eine gute Investition gewesen. So aber vermittelt Ihnen Dr. Wurstmann das Produkt, an dem er die dickste Provision verdient. Naturgemäß sind das eher schwache Produkte, die ihre mangelnde Attraktivität durch hohe Provisionen ausgleichen. Gut für Ihren Berater, schlecht für...?)
So, wie Ihnen Dr. Wurstmann den Vertrag den Vertrag erklärt hatte, sind Sie für alle Eventualitäten abgesichert. An alles ist gedacht, und verzinst wird auch noch alles mögliche.
(Solange Sie sich die Raten leisten können.)
Das Produkt hat sogar Auszeichnungen erhalten.
(Von wem denn? Sicherlich nicht von der Stiftung Finanztest ...
Gefälschte PR-Referenzen durch ominöse Fake-Institute sind Standard in der Branche. Manche Rankings kann man genauso kaufen wie alles andere auch. Und man tut es. Dass die MP-AG sogar zur Fälschung von Bilanzen fähig ist kann man inzwischen aus der Presse erfahren. An anerkannten Rankings nimmt die MP-AG gar nicht teil und hält entsprechende Informationen zurück. Glauben Sie wirklich, dass Geschäftsleute ohne Grund auf kostenlose positive PR verzichten würden?)
Und von der Steuer können Sie die Monatsraten auch noch absetzen!
(Die Steuer ist die geringstes Gefahr für Ihr Vermögen. Ihr Problem ist die MP-AG, die psychologisch geschickt einen Buhmann bemüht, um selbst als ,,guter Freund" dazustehen. Wie die Kirche den Teufel, der Bush den Saddam, die Pharmaindustrie die Krankheiten ...)
Als Dr. Wurstmann Sie zur Unterschrift bittet, lesen Sie plötzlich erstmals das komische Wort ,,Lebensversicherung".
Hä? Wie? Was? Sie wollten doch niemanden versichern! Sie wollten ganz egoistisch Ihren Lebensabend sichern. Wieso ,,Lebensversicherung"?
Gemach, gemach! ,,Aus steuerrechtlichen Gründen" sei der Vertrag der Form halber zu 60% als Lebensversicherung (LV) ausgestaltet.
(Mumpitz! Wozu ein Todesfallschutz? Sie sind Single und haben keine Kinder. Sie müssen niemanden absichern! Es sei denn, Sie glauben an Seelenwanderung und wollen Ihr Vermögen auf Ihren künftigen Wirt übertragen.
Sinnvoll wäre einzig eine (irreführend) sog. ,,Rentenversicherung" ohne Todesfallschutz gewesen. Aber daran würde Ihr ,,Freund", der MP-,,Berater", sehr viel weniger verdienen. Ebenso die beteiligte Mafiosi AG, die Ihren Freund ebenfalls sehr gerne hat.
Eine LV ist
• teurer, da das TODESFALLRISIKO abgedeckt werden muss,
• bei vorzeitiger Kündigung nachteiliger, da aus obigem Grund die RÜCKKAUFSWERTE GERINGER sind.)
Die Ausgestaltung als LV sei außerdem ein weiterer Vorteil, denn die könne man ja etwa bei einer Firmengründung oder einem Hausbau als Sicherheit einsetzen.
(Ach was!
In der Praxis kann man eine LV kaum als Sicherheit einsetzen, denn viele Kreditgeber bestehen darauf, dass man eine neue LV bei ihrem Unternehmen abschließt, etwa um sicher zu gehen, dass die LV nicht anderweit bereits belastet ist, dass die LV auch regelmäßig bedient wird (und man sich selber eine Provision verdienen will ...).
Wenn Sie wirklich mit einer LV jemanden absichern wollen, dann können Sie das zu gegebenem Zeitpunkt immer noch tun. Eine sog. ,,Risiko-LV" ist übrigens erheblich preiswerter als eine ,,Kapital-LV". Trennen Sie Vermögensanlage und Hinterbliebenenabsicherung!
Eine LV ,,auf Vorrat" anzulegen ist purer Luxus, es sei denn, Ihre Lebenserwartung würde sich so verschlechtern, dass Sie keine LV-Gesellschaft mehr nehmen wird. Dann aber werden Sie vom Auszahlungsbetrag eh nichts haben - weil Sie dann mit 70 vermutlich tot sind.
Übrigens: Meinen Sie nicht auch, das eine Todesfallsumme von 102.000,- EUR ein bisschen übertrieben ist?
Was immer Ihnen der MP-,,Berater" auftischt und welche irrelevanten Fälle er konstruiert, es gibt für einen Single keinen sinnvollen Grund für eine LV. Sie brauchen keine. Ende.)
Über Rückkaufswerte wurde nicht gesprochen. Da Sie Ihre Verträge ja ernst nehmen, wollen Sie das Geschäft bis zum Ende durchziehen. Rückkaufswerte sind ja eh nur was für die Theorie! Steht ja alles ohnehin irgendwo in dem 50-Seitigen Vertrag.
(Schade, denn tatsächlich werden über die Hälfte aller Lebensversicherungen vorzeitig beendet. Die KÜNDIGUNG IST ALSO DER NORMALFALL. Hätte Sie Ihr ,,Freund" auch nur eine einzige Sekunde lang seriös beraten wollen, hätte er diesen Aspekt denn nicht ansprechen müssen?)
Und noch etwas drängt: Zum Jahreswechsel (1999/2000) droht eine neue Besteuerung der bislang geschonten LV. Also unbedingt jetzt abschließen!!
(Die Besteuerung kam dann doch erst fünf Jahre später. Aber Eile ist ohnehin ein schlechter Ratgeber bei Vertragsabschlüssen. Außerdem hatte die Versicherungsbranche alternative Geldanlagemodelle in der Schublade.)
Naja, denken Sie sich. Vielleicht mag es ja noch irgendwo ein noch besseres Angebot geben, aber in jedem Falle habe ich zumindest einen sehr, sehr guten Vertrag.
Unterschrift. Grinsen.
,,Und wie sieht es denn mit der Krankenversicherung aus?"
Hä? Eigentlich sind Sie doch gerade schon geschröpft worden. Das Thema wird vertagt.
Beseelt verlassen Sie das Büro. Sie sind nun ein abgesicherter Mann. Anders als der Pöbel, der nicht diese Segnungen erhalten hat.
(Oben im Büro macht Dr. Wurstmann heute früher Schluss. Das Geschäft des Tages hat er gerade gemacht. Er hat gerade in Rekordzeit für die MP-AG eine Menge Geld verdient und Punkte bei seinem Chef gesammelt. Investiert hatte er lediglich damals die freien Platzzeiten bei seinem Sportverein, die ohnehin verfallen wären.
Egal, ob Sie die nächsten 43 Jahre Geld an die Mafiosi AG überweisen oder nicht, er und die MP-AG haben an Ihnen schon verdient. Denn die Provision wird aus den ersten Raten, die Sie in den kommenden Jahren an die Mafiosi AG blechen, von dieser direkt an die MP-AG abgeführt.
Und wie Sie gleich sehen werden wird Dr. Wurstmann aufgrund Ihrer Vertragstreue noch weitere Provisionen verdienen.
Dr. Wurstmann fährt jetzt auf direktem Wege mit seinem Benz ins Bordell und lässt die Korken knallen. Hoch die Tassen!
Was ist er doch für ein toller Hecht!)
Nach knapp einem Jahr kriegen Sie Post von der Mafiosi AG, dem von der MP-AG vermittelten Versicherungsunternehmen. Da bei Ihrem Vertrag eine ,,dynamische Anpassung" vorgesehen sei, erhöhe sich der monatliche Beitrag um 10 %.
Der MP-Berater beruhigt Sie. Um die Inflation auszugleichen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Beiträge zu erhöhen.
(Schön: Sie dürfen sich selbst beschenken. Welch ein Geschäft!
Sicher, jede LV hat eine Option auf Dynamik. Aber gleich 10 % ...?!?)
,,Je älter Sie werden, desto mehr verdienen Sie ja!" beruhigt Sie Ihr ,,Freund".
Da ist wohl was dran.
Für 10% lohnt es sich gar nicht erst, nachzudenken.
Die zahlen Sie aus der Portokasse!
Das kann man ja über den Daumen peilen ...
(Wirklich?
Wie oft wollen Sie denn Ihren Monatsbeitrag um jeweils 10 % Beitrag erhöhen?
Können Sie eigentlich rechnen?
Bei einer Laufzeit von 43 Jahren würde Ihre letzte Monatsrate das 54,76-fache Ihrer ersten betragen! Bei einer Rate von 162,18 Euro sind das Monatsraten von 8.881,58 EUR. In DM: 17.370,86 ! Wenn Sie sich solche Monatsraten leisten können, dann haben eine ziemlich optimistische Erwartung an Ihre Karriere!)
,,Das ist Ihre ganz freie Entscheidung! Schreiben Sie der Mafiosi AG einfach einen kurzen Satz, dass Sie dieses Jahr keine Anpassung wünschen und fertig! Kein Problem!"
(Sie müssen schon die Energie entfalten und selbst ein Schreiben formulieren. Die Mafiosi AG hat nicht etwa ein Formular mitgeschickt.)
,,Wenn Sie diese Erhöhung ablehnen, wird bei der dritten Ablehnung in Folge die Möglichkeit der Dynamisierung für die Zukunft ausgeschlossen. Überlegen Sie sich das gut!"
(Selbst, wenn Sie nur alle drei Jahre die Dynamik mitmachen, kostet Sie der Spaß in Ihrem letzten Beitragsjahr monatlich 3.138,43 EUR. Sie müssten sich wohl eher das Gegenteil überlegen ...
Haben Sie Ihren MP-,,Berater" mal gefragt, ob er jemals versucht hat, an Mathematikstudenten zu verkaufen?)
Sie lehnen die Erhöhung dieses Jahr erst einmal ab und beschließen, in drei Jahren die Dynamik mitzumachen, um keine Option zu verlieren.
(Was Ihnen Ihr MP-,,Berater" nicht gesagt hat, und was Sie erst in mehreren Jahren durch aufmerksames Vergleichen und hartnäckiges Nachfragen bei der Mafiosi AG erfahren:
Jede Anpassung durch Dynamisierung des Vertrags wird als Neuabschluss bewertet. Und für die Neuberechnung Ihres Vertrags (die der Computer automatisch macht ...) wird eine neue Vertragsprovision fällig!
Aber da Sie von den Provisionen eh nichts erfahren, bekommen Sie das nicht mit.)
Nach drei Jahren stimmen Sie einer dynamischen Anpassung zu. Die Mafiosi AG schickt Ihnen daraufhin eine ,,Ergänzung zu Ihrem Vertrag".
,,Fein!" denken Sie, jetzt ist mein Vertrag mehr wert als vorher.
Sie erhalten eine neue Verlaufstabelle sowie die Aufforderung, die alte zu vernichten.
(Damit Sie nicht auf die Idee kommen, die nur unwesentlich erhöhten Rückkaufswerte zu vergleichen. An denen verdient nämlich erst einmal ihr "Berater".)
Vor der dynamischen Anpassung hatte man Sie ebenfalls nicht mit Tabellen belästigt. Aber bei Aufschlägen ,,für 10%" lohnt sich scheinbar die Mühe nicht. Für Spalten mit den dynamisierten Beitragswerten und dem astronomisch hohen Schlusswert hätte der Platz auf dem Papier eigentlich locker gereicht. Egal! Hauptsache, Inflationsverluste sind durch die Dynamik ausgeglichen!
(Wenn Sie das ernst nehmen, dann rechnen Sie also mit einer Inflation mit einem Faktor von 54,76! Wenn Sie so pessimistisch sind, dann sollten Sie lieber gar nicht in Geldwerte investieren...
Wenn Sie Ihren Vertrag zuende rechnen, kommen Sie auf einen dynamisierten Schlusswert von 54,763699 x 102.258,38 EUR = 5.600.047,20 EUR.
Sie haben für einen dynamisierten Schlusswert von 5,6 Millionen EUR abgeschlossen!!! Und den sollen Sie ja selbst finanzieren! Der verzinste ,,Gewinnanteil" ist hierin ja nur zum Mindestsatz von 4% enthalten (dazu sogleich).
Ob das ganze wohl wirklich noch etwas mit der Inflation zu tun hat ...?)
Die MP-AG hat also nichts ausgelassen, um unauffällig auf Kosten Ihrer Rückkaufswerte systematisch an Ihnen zu verdienen. Streng genommen war die erste Tabelle mit Rückkaufswerten eine Fiktion, denn bei jährlichem oder dreijährlichem Neuabschluss hätte diese sich so nicht entwickeln können. Irgendwann werden Sie die bis auf 8.881,58 EUR ansteigenden Monatsraten nicht mehr bezahlen können und den dynamisierten Vertrag vorzeitig kündigen oder ruhend stellen. Das war bereits in der Sekunde vorprogrammiert, als Sie den Vertrag unterschrieben hatten. Sie hätten es nur ausrechnen brauchen. Haben Sie aber nicht. Denn Ihr Produkt erschien Ihnen als ,,konkurrenzfähig".
Ein ,,Geschäft" machen Sie bei vorzeitiger Beendigung erst dann, wenn Sie Ihren Einsatz und einen Inflationsausgleich aus dem Vertrag herausgewirtschaftet haben. Und das ist leider erst in den letzten Jahren vor Vertragsende der Fall. Von einer vorzeitigen Beendigung profitiert stets die Versicherung, während Sie mit Liquiditätsengpässen, verpassten Zinsvorteilen und ggf. Kreditzinsen belastet werden.
(Fühlen Sie sich fair beraten?)
In fünf Jahren wird Ihnen die Mafiosi AG in ihrem jährlichen Routine-Schreiben den aktuellen Gewinnanteil Ihrer LV mitteilen: 277,- Euro.
Wie? Was?
Sie zahlen fünf Jahre lang insgesamt über 6.000,- EUR auf Ihre LV ein, und das ist alles, was das Produkt an Zinsen erwirtschaftet?
Dr. Wurstmann hatte doch von einer Mindestverzinsung von 4% gesprochen, und anfangs lag diese zwischen 7 und 8% (Aktienboom).
(Jetzt kommt´s ....!)
Die garantierte Verzinsung Ihrer LV von mindestens 4% bei der ,,Mafiosi AG"
bezieht sich
- NICHT auf den absoluten Wert Ihrer Einzahlungen,
- NICHT auf den aktuellen Rückkaufswert,
- sondern auf einen sogenannten Sparbeitrag. Doch Höhe und Berechnung dieses ,,Sparbeitrags" sind geheim!
Sie haben richtig gelesen. Sie schließen einen Vertrag, ohne die exakten Konditionen zu kennen.
(Wollten Sie das?
Eine Verzinsung eines mikroskopisch kleinen Sparwerts kann noch so tolle Zinssätze haben, heraus kommt nur Fliegendreck.)
Was genau ist denn der Sparbeitrag?
Zur Erinnerung:
Ihre Monatsraten betrugen anfangs 99,71 EUR, nach Dynamisierung ab viertem Versicherungsjahr 109,79 EUR.
Der Gewinnanteil beträgt nach fünf Jahren exakt 277,- Euro.
(Klingt ein Zinsgewinn von nicht einmal drei Ihrer Monatsraten auf fünf Jahre für Sie nach einem Geschäft?)
Wie Ihnen die Mafiosi AG mitteilt, bewegte sich Ihr Zinssatz anfangs bei bis zu 8% (Aktienboom!), ist jedoch seit einigen Jahren auf den garantierten Mindestsatz von 4% gesunken.
Wenn Sie die Versicherung ruhend stellen, also nicht mehr einbezahlen, bleibt auch der Sparbeitrag unverändert.
Nach einem weiteren Jahr teilt Ihnen die Mafiosi AG dann mit, dass sich Ihr Gewinnanteil auf stolze 294,- Euro erhöht hat.
Der Jahresertrag Ihres geheimen Sparbetrags beträgt also fantastische 17,- Euro!
(Falls Sie den Dreisatz beherrschen können Sie jetzt Ihren streng geheimen Sparbeitrag selbst ausrechnen: gegenwärtig ungefähr 425,- Euro.
Bildlich gesprochen:
Nur ca. 4 Ihrer Monatsraten haben es bislang in den Sparbeitrag geschafft!!! Die anderen 56 Monatsbeiträge werden gar nicht verzinst!
Ihr jährlicher Zinsgewinn von 17,- EUR entspricht etwa
• 16% eines durchschnittlichen Monatsbeitrags,
• 1,3% eines durchschnittlichen Jahresbeitrags,
• 0,65% Ihres gegenwärtigen Rückkaufswerts,
• 0,26% Ihrer gesamten Einzahlungen auf die LV Mafiosi AG,
• 0,13% Ihrer gesamten Einzahlungen auf die ,,eierlegende Wollmilchsau mit Heißluftsack™"-Verträge.
Da hört sich ,,4%" ohne Nennung des Bezugswertes doch irgendwie besser an...
Zum Vergleich: Selbst auf dem Konto mit der goldenen Karte von der MP Card bekämen Sie Guthabenzinsen von 2% statt 0,13%!
Die Zinsen, mit denen Sie bei der MP-Bank Ihre Raten finanzieren können, betragen übrigens 7,7% - eine 59-fach höhere Verzinsung zu Ihren Lasten!)
Sie stellen die MP-AG zur Rede und fragen, wieso man Ihnen, dem treuen wie vertrauensseligen Vertragspartner, die Höhe des Sparwertes verschweigt. Das sei branchenüblich! Das machten alle Gesellschaften so!
(Das taktische Verschweigen der Höhe und Berechnung Ihres Sparwerts ist tatsächlich geschäftsüblich. Leider.
Aber anders, als es Ihnen die Schweinepriester von der MP-AG glauben machen wollen, trifft dies nicht auf alle Gesellschaften zu. Einige legen sehr wohl Ihre Karten offen. Aber an ,,Übertreibungen" und ,,Ungenauigkeiten" in der MP-Welt haben Sie sich langsam gewöhnt. Es geht ja nur um Geld ...)
Obwohl die ,,Mafiosi AG" ein riesiger Konzern ist, der andere Versicherungsunternehmen schluckt, möchten die Mafiosi ihr Geld mit Ihnen offenbar dann doch nicht teilen.
(Der Gewinnanteil ist übrigens das, was besteuert bzw. bei Altverträgen nicht besteuert wird.
Toll: Sie haben durch Ihren MP-,,Berater" Ihren jährlichen Gewinn von 17,- EUR vor der Besteuerung bewahrt! Ganz großer Sport!!!)
Wie gesagt: Das alles werden Sie erst in fünf Jahren merken, wenn Ihnen das geringe Wachstum Ihres Gewinnanteils auffallen wird. Vorher konnte dies Ihnen nicht auffallen, da es für Gewinnanteile wegen dessen Veränderlichkeit keine Tabellen gibt.
(Naja. Eine Musterberechnung mit der Garantieverzinsung von 4% hätte man sehr wohl tabellarisch darstellen können. Hätte Ihnen Dr. Wurstmann allerdings damals offengelegt, wie lächerlich klein Ihr Gewinnanteil ist, hätte er sich den Vertrag dahin stecken dürfen, wo die Sonne nicht scheint. Drum hat er's gelassen.)
Mehr zur Berechung von Lebensversicherungen siehe hier.
Bevor der Tag kommt, an dem Ihnen die Schwächen Ihres Vertrags bewusst werden, hatten Sie aber der MP-AG noch weitere Gelegenheit gegeben, Sie in anderen Versicherungsfragen falsch zu beraten und Ihren ohnehin schon schlechten Vertrag weiter zu ruinieren.
Dr. Wurstmann hat es im Puff soviel Spaß gemacht, dass er künftig den vollen Schnitt an den Verträgen seiner Opfern machen will, ohne mit den Millionären der MP-AG teilen zu müssen. Er verlässt die MP-AG und macht sich als Standardproduktverkäufer mit Doktortitel selbständig.
Seine Nachfolgerin Frau Rindfleisch hat ebenfalls die gleiche Berufsausbildung wie Sie. Sie bittet zum Beschnuppern und äußert verständnisvoll Ihr Mitgefühl zum Referendariatsstress.
Dann stellt Sie Fragen zum ,,eierlegende Wollmilchsau mit Heißluftsack™"-Vertrag. Das sei alles viiiiiiiel zu teuer abgeschlossen worden. Die einzelnen Module, hier und da ... Warum wurde das denn ,,so" gemacht?!
Jedoch ist Ihr nibelungentreuer Glaube an Dr. Wurstmanns Loyalität unerschütterlich. Frau Rindfleisch muss sich irren! Sie ist ja neu im Geschäft, wahrscheinlich hat sie die Qualität des Vertrags gar nicht erkannt. Sie wollen nichts mehr davon hören.
(Schade! Die MP-AG hätte bei vorzeitiger Kündigung mit einem neuen Vertragsabschluss wieder eine fette Provision eingestrichen. Aber was noch nicht ist, ...)
Sie sagt noch ihre Sprüchlein auf, dass ,,Gewinne investiert werden müssten", da man sonst Geld verliere usw.
(Ach was. Gewinne, die man in den Sparstrumpf steckt, bleiben wenigstens erhalten, die Inflation mal außen vor gelassen. Auf dem Sparbuch etwa oder auf entsprechenden Girokonten wird Ihr Guthaben sogar solide verzinst. Bei der MP-AG wird man Ihnen jedoch nur zu Geldanlagen raten, bei denen man kräftig mitverdient. Was glauben Sie denn, mit wem Sie es zu tun haben?)
Frau Rindfleisch schafft es noch, Ihnen wenigstens eine Privathaftpflichtversicherung zu verticken.
(Frau Rindfleisch ist für dieses Geschäft weder hart noch zynisch genug. Sie hat nach Ihrem Studium teure Kurse bei der MP-AG belegt. Auf MP-Kredit, versteht sich. Um die Vorgaben zu erfüllen, hat sie schon Ihren gesamten Familien- und Freundeskreises versichert. Nachdem sie beim Klassentreffen jeden auf seine Versicherungslücken angelabert hatte, wurde bereits hinter ihrem Rücken getuschelt. Schon seit einiger Zeit wird sie privat gemieden. Sie hat inzwischen Probleme, in den Spiegel zu sehen und leidet an Bulimie. Ihr hemdsärmliger Job kotzt sie an, da kotzt sie halt zurück.
Wäre ihr die MP-AG nicht zuvor gekommen, sie hätte von sich aus gekündigt.
Mehr zum Schicksal von solchen ,,Beratern":
Till Freiberg: Die Abzocker)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Die ,,gelungene" Umdeckung
Frau Rindfleischs Nachfolger ist Dr. Würstchen. Dr. Würstchen hat zwar auch Ihr Fach studiert, allerdings in Spanien. Hierzulande ist sein diesbezügliches Wissen unbrauchbar. Zudem hat er auch nur das erste beider Examen. Dafür ist er ein Doktorchen, für was auch immer. Das wird bei MP gerne gesehen! Was ihm das beim Beraten über Standardversicherungsverträge helfen soll mag Ihnen nicht so recht einleuchten.
(Der schöne Schein ist bei MP ohnehin wichtiger als jegliche Substanz.)
Dr. Würstchen ist eine Pfeife. Anders als bei Dr. Wurstmann merkt das auch jeder. Aber beim ersten Termin ist er erfolgreicher als Frau Rindfleisch. Denn Dr. Würstchen hat verstanden, dass er Abschlüsse ranschaffen muss, wenn er seine Schulden bei MP für die ganzen Seminare abbezahlen will. Dr. Würstchen lacht pflichtschuldig über jeden Scherz, den Sie machen, und zwar derart übertrieben mit einem peinlich uneleganten ,,Ahihihihi!", dass Sie Mitleid mit ihm bekommen, jeden Scherz sofort bereuen und sich schließlich jegliche Pointe verkneifen.
(,,Wer nichts wird, wird Wirt. Und ist ihm dieses nicht gelungen, macht er in Versicherungen!"
Natürlich gibt es in diesem Bereich auch ausgebildete Profis, die eine Banklehre vorweisen können oder sogar diplomierte Versicherungsfachwirte sind. Wustmann und Würstchen sind jedoch nur ,,Berufskollegen". Eine vertiefende Ausbildung über die Finanzwelt wäre reiner Luxus, denn die ,,Berater" sollen ohnehin ja nur die Produkte verkaufen, an denen gut verdient wird.
Selbst, wenn die Finanzberater etwas drauf hätten: Wenn Sie seriöse Beratung erwarten, dann müssen Sie auch direkt dafür bezahlen. Bei der MP-AG wird Ihnen ein solches Angebot gar nicht erst gemacht. Raten Sie mal, wem sich die MP-AG mehr zu Loyalität verpflichtet fühlt – Ihren Interessen oder denen der provisionszahlenden Versicherungen?)
Dr. Würstchen weist Sie wie schon Frau Rindfleisch darauf hin, dass Ihr BU-Modul bei weitem zu hoch abgeschlossen worden ist. Einen Teil des Geldes sollte man bei gleicher Leistung doch lieber verzinsen! Er schlägt Ihnen vor, dieses BU-Modul gegen ein anderes Produkt auszutauschen, das ganz toll verzinst würde. Ansonsten wäre das ganze Geld, dass in die BU gesteckt würde, verbrannt.
(Dr. Würstchen hat offenbar übersehen, dass die bisherige BU ebenfalls zu einem Teil verzinst wurde. Der Vertrag war an dieser Stelle leider sehr ,,unübersichtlich" gestaltet. Selbst die MP-AG wird später einen Spezialisten der Mafiosi AG hinzuziehen, um den gemeinsamen Vertrag zu verstehen. Ein MP-Vertrag halt. Und ein MP-,,Berater".)
,,Sie verlieren doch bares Geld!"
Geld verlieren wollen Sie natürlich nicht.
Warum hatte Ihnen Dr. Wurstmann eigentlich einen in dieser Beziehung nicht ganz so günstigen BU-Vertrag verkauft?
(Später wird die MP-Zentrale frech behaupten, der neue Vertrag sei zwar günstiger, der alte aber deshalb nicht schlecht, da früher andere Tarife gegolten hätten und der Markt ein so tolles Angebot gar nicht hergegeben hätte.
Diese Behauptung hält einer kleinen Recherche allerdings nicht stand.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Die MP Leben AG und ihre ,,besten Partner"
Die Versicherungsgesellschaft, die Dr. Würstchen Ihnen anbietet, ist ein brandneues Eigenprodukt der MP-AG, die ,,MP Leben AG". Diese bietet laut Dr. Würstchen so fantastische Leistungen, dass diese auf dem Markt gar nicht zu realisieren seien.
(Der Spruch schon wieder!
Kein Wort wahr!
Bei MP bekommen Sie übrigens viele Versicherungen teurer als bei den entsprechenden Gesellschaften direkt, denn die sparen sich dann ja die Provision.)
Der Vertrag, den Dr. Würstchen Ihnen unterjubelt, nennt sich ,,MP´s beste Partner – totale klasse!" Das sei der letzte Schrei!
Dr. Würstchen behauptet, dass sich durch die ,,Optimierung" des bisherigen Vertrags für Sie im Ergebnis nichts ändern würde. Der monatliche Betrag bleibt gleich!
(Richtig, nicht aber die Leistung... Und die ist doch Sinn des Vertrages, oder?
Außerdem werden Sie der Solvenz neuer Partner ausgesetzt: der von ,,MP´s beste Partner". Sind die denn wirklich ,,totale klasse"?)
Das bisherige BU-Modul wird durch einen neuen ,,eierlegende Wollmilchsau mit Heißluftsack™"-Vertrag von ,,MP Leben" ausgetauscht. Für den bislang auf die BU entfallenen Betrag bekommen Sie
1. eine neue Berufsunfähigkeitsversicherung,
2. eine neue zusätzliche Lebensversicherung (,,Verzinsung"),
3. einen neuen Heißluftsack™.
(Wollten Sie wirklich eine weitere LV? Wie oft wollen Sie eigentlich sterben?!?)
Die neue BUV scheint günstiger zu sein und sichert eine ähnlich hohe Monatsrente. Im BU-Fall. Toll. Sie haben wieder ein Geschäft gemacht.
(Was Ihnen Ihr ,,Berater" nicht gesagt hat:
Die neue BU deckt im BU-Fall ja nur die Heißluftsack™ -Finanzierung der neuen LV ab, deren Schlusswert gerade einmal 20% der ursprünglichen LV beträgt.
Die alte LV, steht nun im BU-Fall ungedeckt dar und ist nun nichts weiter als eine reine LV. Eine LV, die Sie nie wollten.
Das gekündigte BU-Modul Ihres alten Vertrags enthielt einen selbständigen Zinsanteil, der für einen Laien oder MP-Amateur nicht zu erkennen war. Auf die Zinsen werden Sie also künftig verzichten müssen. Leider vergessen sowohl die Mafiosi AG als auch die MP-AG, Ihnen diesen bei der Kündigung auszuzahlen. (Wozu gibt es eigentlich Computerprogramme?)
Das neue Versicherungskonsortium ,,MP Leben" ist nicht ,,der letzte Schrei", sondern die allerletzte Scheiße. Schon nach gerade einmal zwei Jahren wird dieser ,,Geheimtipp" vom Markt verschwinden. Wer sind diese fünf Partnerunternehmen ,,MP´s Beste Partner", denen Sie Ihre Absicherung anvertrauen? Eines macht pleite, ein anderes beinahe. Das dritte ist die ,,MP-AG" selbst, deren Aktie sich auf einen spektakulären Tiefflug vorbereitet. Das vierte ist ohnehin wieder die Mafiosi AG, und das fünfte können Sie auch in der Pfeife rauchen. Kein Sachverständiger hätte diesen Versagern sein Vermögen anvertraut.
Kurz:
Dr. Würstchen hat sich seine Provision auf Kosten Ihrer Rückkaufswerte verdient. Seine Vertragsmanipulationen haben Ihnen in nichts genutzt, sondern aus Ihrem schwachen Vertrag einen noch schwächeren gemacht. Und Sie haben nix gemerkt. Klar, im Referendariat hat man für Vertragsprüfungen, Preisvergleiche und Rechenspielchen keine Zeit. Wozu auch, Sie wurden ja ,,neutral" und ,,professionell" beraten ...
Es spricht einiges für die Vermutung, dass Ihnen schon Dr. Wurstmann den schwachen Vertrag in der Absicht aufgedrückt hat, Ihnen später einen ,,wegen neuen Angeboten günstigeren" Vertrag unterzujubeln und selbst in Ihre Rückkaufswerte zu greifen.
Ihre beiden MP-Berater haben Sie verraten und verkauft.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Die ,,private" Teil-Kündigungserklärung
Um den Vertrag zu optimieren muss Dr. Würstchen ein bisschen wursteln: Der Austausch des BU-Moduls gegen die neue BU mit LV und Heißluftsack™ ist eine Operation, die im ursprünglichen Vertrag ja gar nicht vorgesehen war.
(Weil sie ja den Vertrag seines Sinnes beraubt.)
Um das alte BU-Modul loszuwerden müssen Sie den Vertrag insoweit kündigen. Anstatt der üblichen Formulare mit allerhand Firmenlogos legt Ihnen Dr. Würstchen ein Kündigungsschreiben mit Ihrer Adresse als Briefkopf vor, das Sie nur unterschreiben müssen.
Kommt Ihnen schon irgendwie komisch vor.
(Dr. Würstchen verstößt gerade gegen geltendes Wettbewerbsrecht. Er darf Sie bei der Kündigung eines Mitbewerbers nicht aktiv unterstützen. Er dürfte Ihnen noch nicht einmal bei der Formulierung Hilfestellung geben.
Aber Dr. Würstchen will auch zu den Gewinnern zählen und hat bei seinen teuren Seminaren gut aufgepasst. Daher hat er Ihnen einen Pseudobriefkopf gebastelt und mundgerecht ,,Ihre" Kündigung vorformuliert. Wenn Sie das Ding unterschreiben ist der Briefkopf rechtlich gesehen nicht einmal gefälscht. Nur halt ein bisschen geschwindelt.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Exkurs: Die KfZ-Versicherung
Sowohl Dr. Wurstmann als auch Dr. Würstchen hatten Sie damals auf die KfZ-Versicherung angesprochen und anhand Ihrer Daten recherchiert. Leider konnten die beiden ,,Experten" jeweils keine preiswertere Versicherung finden. Schön, dann sind Sie ja bereits günstig versichert!
Weil Sie den beiden ,,Beratern" vertraut hatten, hatten Sie sich gar nicht erst die Mühe gemacht, selbst die Preise zu vergleichen. Sind doch Profis! Was sollen Sie schon finden, was denen entgangen wäre?
(Egal, was die MP-AG Ihnen anbietet:
Man zeigt Ihnen immer nur ein Spektrum von Angeboten – und zwar solche, an denen die MP-AG kräftig mitverdient. Hätten Sie mit den beiden MP-,,Beratern" nie gesprochen und selbst verglichen, Sie hätten die letzten fünf Jahre an ihrer KfZ-Versicherung eine Menge Geld sparen können.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Exkurs: Das Girokonto
Lange, bevor Sie die Schwächen Ihrer Vermögensvorsorge erkannten, hatten Sie sich entschlossen, sich selbständig zu machen. ,,Da brauchen Sie sicherlich ein Firmenkonto!" hatte Dr. Würstchen frohlockt und Ihnen ein Girokonto bei der ,,Mogelpackung Bank AG (MP Bank)" verschafft.
Toll, wie die MP-AG für Sie sorgt.
Tatsächlich sind die Konditionen günstig. Da das Konto via Homebanking geführt wird, hat die MP Bank auch keinen allzu großen Aufwand.
Schade, dass Dr. Würstchen trotz Ihrer konkreten Nachfrage übersehen hatte, dass das Giro-Konto keinen Dispo hat. Selbst minimale Überziehungen, etwa bei sich kurzfristig mit Außenständen überschneidende Abbuchungen sind ein Problem. Ihre Kunden, denen Sie eine Einzugsermächtigung erteilt hatten, staunen nicht schlecht, als deren Abbuchungen kostenpflichtig storniert werden. Es macht bei Geschäftspartnern keinen sonderlich guten Eindruck, wenn Ihre Bank Ihnen scheinbar keinen Kredit gewährt.
(Ein Girokonto ohne wenigstens kurzfristige Überziehungsmöglichkeit bei Bagatellbeträgen ist ein Scherzartikel. Ihr Vertragspartner ist keine Bank, sondern eine Art ,,Zahlstelle". Ein solches ,,Online-Girokonto" ist so ähnlich wie die Emailadresse eines no-name-Providers: Eine Luftnummer.
Sie sind praktisch gezwungen, einen Grundbetrag auf dem Konto liegen zu lassen, um künftige Peinlichkeiten zu vermeiden. Für Berufsstarter, die typischerweise Ihr Geld gerade in Ihr Geschäft investieren müssen und bei denen kurzfristige Liquiditätsengpässe vorprogrammiert sind, nicht wirklich das richtige.
Für so ein Konto ist auch ,,billig" zu teuer.)
Als Sie Dr. Würstchen auf die Rückbuchungen aufmerksam machen, glaubt er an einen Irrtum Ihrerseits. Er hätte das extra überprüft.
(Hat er nicht oder kann er nicht. Weil er nichts richtig kann. Außer, Ihr Vermögen und Ihren Ruf zu riskieren. Oder er war clever und hatte gelogen, damit Sie das Konto unbedingt bei der MP-Bank führen lassen.)
Inzwischen fällt Ihnen ein, dass Sie standesrechtlich zu Diskretion verpflichtet sind: Steuergeheimnis, Anwaltsgeheimnis, Arztgeheimnis usw. Sie dürfen niemandem darüber Auskunft geben, mit wem Sie beruflich zu tun haben. Über Ihre Konten laufen fremde Geschäfte. Ihre Frage, ob Dr. Würstchen als MP-,,Berater" eigentlich die Kontobewegungen auf dem Konto bei der MP Bank einsehen kann, beantwortet dieser selbstbewusst mit ,,nein"..
(Oh doch. Er kann. Und er wird.
Über die Tochterfirma ,,MP Bank" werden Sie von der MP-AG gründlich ausspioniert. Deshalb hat Dr. Würstchen Ihnen auch so günstig dort ein Konto verschafft. Er kann auf seinem Monitor direkt sehen, wie gut es Ihnen finanziell gerade geht.
Wenn Sie gute Umsätze machen wird er Ihnen bald ein ,,Steuersparmodell" anbieten. Oder versuchen, Ihnen MP-AG-Aktien zu verkaufen - deren Kurs in den kommenden zwei Jahren auf 10% heruntersinken wird.
Und er kann sehen, ob es sich lohnt, Ihre Geschäftspartner als künftige Kunden anzusprechen.
Informationen sind im Geschäftsleben bares Geld wert, im Finanzgeschäft die eigentliche Ware. Sie glauben an Datenschutz? Träumen Sie weiter!)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Exkurs: Der Business Plan
Dr. Würstchen bietet Ihnen auch an, einen ,,Business Plan" zu erstellen. Er will Ihnen weismachen, dass Sie ständig Verluste ausweisen müssen, um Steuern zu sparen. Sie sollen Ihren PKW künftig leasen u.s.w. Für seinen ,,Business Plan" (der ja keine Versicherung reich macht) will Dr. Würstchen ein Honorar von 200,- €.
(Ihr Steuerberater, dem im Gegensatz zu Dr. Würstchen Steuerberatung gesetzlich auch gestattet ist, hält von solchen künstlichen Verlusten überhaupt nichts.)
Da im Moment Ihr Problem eher im Erwirtschaften von Erträgen als im künstlichen Verarmen besteht, ist Dr. Würstchens Business Plan einfach nicht sexy. Zum Geldausgeben brauchen Sie eigentlich auch keine Nachhilfe, das schaffen Sie schon alleine.
Aber irgendwie haben Sie auch Zweifel, dass Ihnen diese traurige Gestalt wirklich etwas über das große Geschäft erzählen könnte. Seinen Business Plan darf er behalten.
(Na endlich! Sie fangen an, selbst zu denken und sich des Sachverstands wirklich unabhängiger Berater zu bedienen. Hätten Sie das doch schon früher getan!
Anders als ihnen die MP-AG suggeriert ist nicht das Finanzamt Ihr Feind, sondern Ihr Finanz-,,Berater". Für die Steuern kriegen Sie ja im Prinzip einen Gegenwert in Form staatlicher Einrichtungen und Fürsorge. Von Wurstmann und Würstchen kriegen Sie nur das kalte Kotzen.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Der Anfang vom Ende
Aufgrund eines anderen spektakulär gescheiterten MP-Geschäfts (siehe ,,Die kranke Krankenversicherung") werden Sie fünf Jahre nach Vertragsschluss misstrauisch und lassen Ihre gesamten MP-Verträge professionell prüfen.
Erst jetzt wird Ihnen klar, dass
1.   Ihr ursprünglicher Vermögensaufbau im BU-Fall nicht mehr gesichert ist,
2.   Sie zwei praktisch überflüssige LV´s bedienen,
3.   Sie über fünf Jahre hinweg etliche Tausender an die ,,Mafiosi AG" überwiesen hatten, die für Provisionen, Rückstellungen etc. ,,verbrannt" wurden,
4.   Ihr Gewinnanteil aufgrund des lächerlichen Sparwerts erbärmlich ist,
5.   dass die Verzinsung Ihres lächerlichen Sparwertes ohnehin von der Inflation Ihrer Gesamtaufwendungen aufgefressen werden würde.
Sie rechnen aus, dass Sie noch weitere 30 Jahre einzahlen müssen, bis Sie in die Gewinnzone kommen werden. Sie werden dann der Mafiosi AG 30 Jahre lang insgesamt 90.000,- EUR geliehen haben – zinsfrei.
(Wollten Sie das?)
Sie erkennen jetzt, warum Dr. Wurstmann Ihnen die kostenlose goldene MP-Card als Kreditmittel ,,geschenkt" hatte: Damit Sie die überflüssigen Verträge finanzieren können und sich (noch) nicht zur Kündigung veranlasst sehen. Die Karte kostet übrigens inzwischen auch Jahresgebühren. Und Kreditzinsen, da Sie von der Karte Gebrauch machen, weil Sie in die Selbständigkeit investieren müssen oder konjunkturbedingt nach Ihrem zweiten Staatsexamen erst einmal keinen Job finden. Einen Job für Sie bietet die Bundesagentur für Arbeit (BfA, ,,Arbeitsamt"): Eine Firma namens ,,MP-AG" sucht händeringend Verkäufer mit akademischer Ausbildung. Pardon: Nicht ,,Verkäufer", sondern ,,Berater". Anscheinend hält es da kaum einer lange aus. Aber weder Ihre Kollegen noch Sie haben sonderlich Lust, leichtgläubigen Zeitgenossen schäbige Versicherungen anzudrehen – ein Job, den jeder Schulabbrecher auch könnte. Nach Ihrer aufwändigen Ausbildung hatten Sie eine anspruchsvollere Tätigkeit im Sinne als das Verticken von Standardverträgen. Erst jetzt wird Ihnen klar, was für ein armes Schweinchen Dr. Würstchen tatsächlich sein muss. Und was für ein peinlicher Blender Dr. Wurstmann ist. Der hatte nach 6 Wochen ja wieder bei MP-AG angefangen, weil er es auf dem freien Markt ohne das praktische PR-Lügengebäude von MP-AG nicht geschafft hatte. Ihr ,,Freund" hatte nicht verhindert, dass Dr. Würstchen aus Ihrem schlechten Vertrag einen schlechteren machte.
Aber so richtig wollen Sie es noch immer nicht wahr haben. Es kann doch nicht sein, dass ein scheinbar so renommiertes Unternehmen schäbige Verträge verscherbelt. Das muss doch alles ein großer Irrtum sein.
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Das Beratungsmandat
Nachdem Sie nun erkannt haben, dass man Ihnen jahrelang Sand in die Augen gestreut und Sie mit heißer Luft in Säcken™ abgespeist hatte, stellen Sie Dr. Würstchen per Email lästige Fragen, die dieser lieber in einem nicht dokumentierbaren persönlichen Gespräch klären" möchte. Sie bestehen jedoch auf nachvollziehbarer Korrespondenz. Die Verkaufskanone ist jedoch überfordert und probiert es mit Rhetorik peinlichster Art. Er windet sich, ,,übersieht" konkrete Fragen und macht einen auf persönlich beleidigt. Seine Leistungen würden verkannt. Wenn Sie nun kein Vertrauen mehr in seine Beratungsleistung hätten, so mögen Sie sich einen anderen MP-Berater der Geschäftsstelle zuteilen lassen oder sich direkt von der Deutschland-Zentrale der MP-AG in Pusemuckel beraten lassen. Er gibt die Unschuld vom Lande, preist die bisherige ,,sehr gute Zusammenarbeit" und bietet an, ,,das Beratungsmandat niederzulegen".
(,,Beratungsmandat"?!?
Ist Dr. Würstchen jetzt völlig übergeschnappt?!?
Ist er denn Ihr Anwalt, der Sie vor dem Bösen beschützt? Oder ist er nicht vielmehr ein kleiner schmieriger Makler, der Ihre Gutgläubigkeit und Ihr blindes Vertrauen ausgenutzt hat, um Sie nach allen Regeln der Kunst auszumelken?
Immer für einen Spaß gut, diese MP-Leute!)
Dr. Würstchen wünscht Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles erdenkliche gute.
(Jetzt ist er auch schon Ihr ,,Arbeitgeber" ...)
Nachts träumen Sie davon, auf welche Weise Sie Dr. Würstchen für seine salbungsvollen Worte ,,danken", wenn er Ihnen zufällig über den Weg laufen sollte. Oder wenn Sie wüssten, wo sein Auto steht. Dr. Würstchen hat Ihnen
- trotz konkreter Fragen zum bestehende Vertragsverhältnis keine brauchbaren Informationen geliefert,
- falsche Informationen geliefert,
- keine Vorschläge geliefert, wie Sie aus diesen Verträgen mit möglichst geringem Schaden wieder herauskommen.
(Preisfrage: Welchen Wert hat Ihrer Meinung eigentlich so ein ,,Berater", der zwischen Ihnen und dem Versicherungsunternehmen steht?
Wie so oft hat Ihnen Ihr MP-Betrüger nur einen Teil der möglichen Alternativen aufgezeigt. Sie ,,müssen" sich nämlich wegen Ihrer laufenden Verträge mit Drittfirmen wie der Mafiosi AG nicht von der MP-AG betreuen lassen, sondern können direkt mit denen reden.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Hinhaltetaktik
Leicht ungläubig, wie mit Ihnen als jahrelang treu zahlendem Kunden umgesprungen wird, haben Sie nun von Dr. Würstchens hilflosen Gestammel die Nase voll und suchen das Gespräch mit den Vorgesetzten in der örtlichen Filiale.
Dort hat man inzwischen die albernen Monitore auf den Beratungszimmern abgeschafft. Inzwischen hat sich Ihr Blick geschärft: das Interieur kommt Ihnen nun alles andere als wertvoll vor. Auf den Beratungszimmern haben die MP-,,Berater" nur Laptops auf ihren Stahlrohrtischen. Den TV-Monitor im Wartezimmer würde heute nicht mal ALDI anbieten. Die Büroetage wird auch nur angemietet sein. Die einzige Immobilie, welche die MP-AG tatsächlich selbst besitzt, ist das Gebäude der Zentrale in Pusemuckel, dessen Fotos jede zweite MP-Broschüre ziert. Fassade für eine Drückerkolonne.
Als Sie statt nach Kaffee nach Orangensaft fragen, müssen Ihre so geleckten Gastgeber passen! Die Filiale der MP-AG besteht im wesentlichen aus heißer Luft, die mit reichlich PR beheizt wird.
Sie waren einer Inszenierung aufgesessen, die Ihnen Kompetenz und Seriosität suggerieren sollte.
Nachdem Sie mehreren Ansprechpartnern Ihr Leid geklagt hatten, verweist man Sie an den neuen Filialleiter Tom Hackfleisch. Tom Hackfleisch ist kaum älter als Sie und macht einen ,,jungen, dynamischen" Eindruck. Typ ,,Johannes B. Kerner".
Auch er versucht, Ihr bester Freund zu werden.
Da sei ja offenbar bei der Beratung nicht alles optimal gelaufen. Er werde alles tun, um Sie zufrieden zustellen!
(Hört, hört!
Tom hat es übrigens ohne ,,Doktor" in dem Laden zu etwas gebracht. Genau wie der Firmengründer und die Pappnasen im Vorstand der MP-AG. Er hat Seminare und Workshops besucht, in denen trainiert wird, wie man beim Lügen jemandem in die Augen sieht, ohne rot zu werden. Er könnte einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen. Und weil er genug Leute über den Tisch gezogen hat darf er nun in dieser Stadt künftig den Häuptling spielen.)
Tom ,,ohne Doktor" Hackfleisch entschuldigt sich für den erbärmlichen Email-Verkehr seines neuen Untergebenen Dr. Würstchen, der offenbar auch nur ein Mensch sei und einen (oder mehrere?) schlechte Tage gehabt habe. Sie machen doch sicherlich auch mal Fehler, oder?
(Was genau können Sie sich für diese ,,Entschuldigung" kaufen?
Sie wollen Schadensbegrenzung, keine warmen Worte.)
Mit einer unglaublichen Chuzpe kommuniziert er, warum der ,,MP Leben" nur zwei Jahre Leben vergönnt war: Der Kunde hätte die Qualität des Produkt nicht verstanden! Weil die MP-AG das Produkt ihrer Tochter MP Leben verkaufte, hätten der Kunde an der Neutralität der Beratung gezweifelt.
(Aha. Es waren also nicht alle so bescheuert. ,,Der Kunde" hat vermutlich jedoch nicht nur die Neutralität der Beratung bezweifelt, sondern auch einen Blick auf die Aktie der MP-AG geworfen. Oder in der Zeitung die aufgekommenen Skandale bei der MP-AG verfolgt. Und wahrscheinlich hatte sich ,,der Kunde" auch über die ,,besten Partner" der MP-AG informiert. Das Glanzprodukt ,,MP Leben" war eine Totgeburt.)
Das Produkt sei ,,top" gewesen. Heute würden sich alle nach dem Garantiezinssatz der ,,MP´s beste Partner" die Finger lecken!
(Guter Witz!
Die Höhe der Garantiezinsen war damals gesetzlich vorgeschrieben. Für jedes Unternehmen. Nach dem Abschlusszeitpunkt also lecken sich manche die Finger, nicht aber nach den ,,besten Partnern". Die ,,besten Partner" können Sie wiederum lecken, jedoch anderswo.
So sehr die Beutelschneider Ihnen das Geschäft auch gesundbeten wollen: Das Produkt ist nicht top, sondern ,,flop".)
Da der Termin ungleich länger dauert als vorgesehen bittet Tom ,,ohne Doktor" Hackfleisch um einen erneuten Besuch. Er werde sich bis dahin schlau machen, wie man die verunglückten Versicherungsverträge schadensbegrenzend beenden könne. Er betont noch einmal, wie wichtig es sei, dass jeder Kunde einen Ansprechpartner bekomme, der seiner Berufsgruppe angehöre.
(Wichtig nur für die Verkaufspsychologie. Warum Hackfleisch sein unmotiviertes Sprüchlein an dieser Stelle bringt, bleibt rätselhaft. Wer nichts zu sagen hat, soll doch einfach die Klappe halten.)
Außerdem gibt er Ihnen noch eine Checkliste der ,,Stiftung Finanztest" über BU-Versicherungen mit, deren Kriterien rein zufällig auf ,,MP´s beste Partner, totale klasse" passen.
(Na, so was?!)
Der neue Termin sei erst in einem Monat möglich. Sie sollten einfach die Abbuchungen für den aktuellen Monat und den folgenden bei der Bank stornieren. Man werde das mit der Versicherung regeln. Bis die Sache geklärt sei, bräuchten Sie nichts zu zahlen.
Fein, denken Sie sich. Endlich mal jemand, der pragmatisch denkt. Jetzt haben Sie den richtigen Ansprechpartner gefunden, der die Dinge wieder zurecht rückt!
(Noch wissen Sie nicht, dass die ,,MP Leben" Ihnen wegen der Rückstände kündigen und diese mit Ihrem ohnehin minimalen Rückkaufswert aufrechnen wird. Wie praktisch!
Hätten Sie gleich gekündigt oder ruhend gestellt, hätten Sie wenigstens den Rückkaufswert der MP Leben erhalten. Glauben Sie etwa, Sie seien der erste Kunde, der sich beschwert? Bei der MP-AG wird halt nichts ausgelassen!)
Beim neuen Termin bleibt Tom ,,ohne Doktor" Hackfleisch die zugesagten Informationen, etwa inwieweit man eine LV verkaufen kann, schuldig.
(Machen wir´s kurz:
Wer kauft denn wohl einen schwachen Vertrag mit lächerlichem Rückkaufswert?)
Stattdessen glaubt er, Sie im Vertrag halten zu können.
Voller Selbstbewusstsein tischt er Ihnen auf, die neue LV + BU sei der alten überlegen, weil die neue einen Heißluftsack™ habe. Das sei etwas total geiles, das haben Sie noch nicht gesehen!
Doch. Haben Sie. Der alte Vertrag hatte ja auch einen Heißluftsack™, und der bezog sich auf einen fünf mal höheren Schlusswert. Und hatte eine gesündere Trägergesellschaft.
Das war wohl nix. Peinliche Pause.
Ganz offensichtlich hatte Hackfleisch den Monat nicht genutzt, um sich kundig zu machen. Er will nur verkaufen und schönfärben. Schweigend denkt er nach, mit welcher neuen Lüge er die hochnotpeinliche Situation retten kann.
Sie fragen nach der möglichst schadensbegrenzenden Möglichkeit der Vertragsbeendigung.
Nichts.
Als Tom ,,ohne Doktor" Hackfleisch erneut die MP Leben-Totgeburt preisen will, weisen Sie ihn höflich darauf hin, dass Sie inzwischen woanders eine Alterssicherung mit BU abgeschlossen haben. Sie wollen die MP-Verträge loswerden, keinesfalls neue abschließen.
(Schade, schade, schade. Hackfleisch kann an Ihnen nichts mehr verdienen.)
Tom ,,ohne Doktor" Hackfleisch vertagt sich erneut und ist plötzlich nicht mehr zu sprechen. Er reagiert nicht auf Emails.
(Wozu auch? Verdienen kann er an Ihnen nichts mehr. Sie haben die Scharade inzwischen ja durchschaut. Sollen sich doch die Briefkastenonkels in der Zentrale mit dem lästigen Kunden herumschlagen. Vor Ort ist man nur für die Werbung zuständig.)
,,Die supergute Vermögensanlage" -
Die Mafiosi AG
Sie haben nun endlich eingesehen, dass die MP-AG keine produktivere Rolle spielt als die eines Parasiten im Verhältnis zwischen Ihnen und den Versicherungsunternehmen. Es wird langsam Zeit, nun selbst mit den eigentlichen Vertragspartnern zu reden. Zumal diese die zurückbehaltenen Beiträge anmahnen.
Sie hatten über fünf Jahre hinweg Ihr gutes Geld an Leute überwiesen, die Sie ja gar nicht kannten. Inzwischen haben Sie erfahren, an welchen skandalösen Machenschaften die ,,Mafiosi AG" beteiligt war und ist. Korrupte Ex-Politiker sind sich nicht zu schade, sich als vermeintlich seriöse Aushängeschilder von Unternehmungen der Mafiosi AG einspannen zu lassen. Vielleicht ist das ja die Belohnung dafür, dass diese Politiker erfolgreich strengere Verbraucherschutzgesetze verhindert haben. Sie fragen sich als moralisch halbwegs integerer Mensch, ob Sie sich mit diesen Leuten jemals eingelassen hätten. Die Mafiosi AG besitzt inzwischen praktisch Ihr gesamtes ,,angespartes" Vermögen.
Bei der Mafiosi AG, deren deutscher Sitz sich im 1000 km entfernten Mafingen befindet, ist man telefonisch sogar überraschend hilfsbereit und auskunftsfreudig – jedenfalls auf sehr konkrete Nachfragen.
(Das dürfen Sie auch erwarten. Sie haben dem Untenehmen in den letzten fünf Jahren Geld in der Größenordnung für den Anschaffungspreis eines Kleinwagens überwiesen. Die Brüder von der MP-AG haben ja nur einen gewissen Schnitt davon gemacht.)
Auch bei der Mafiosi AG fällt die Höhe des geheimen ,,Sparbetrags" unter die Omertà. Immerhin gibt die Mafiosi AG zu, dass man damals, als das ursprüngliche BU-Modul gekündigt worden war, den entsprechenden Zinsanteil hätte auszahlen müssen. Man beeilt sich, dieses mit Verzugszinsen nachzuholen.
(Dem vorgeblichen Vertragskünstler Dr. Würstchen hätte es eigentlich auch auffallen müssen. Das wäre der Job eines Beraters gewesen, der in Ihrem Lager gestanden hätte. Dafür müsste er ausgebildet sein. Dr. Würstchen ist jedoch nur als Verkäufer ausgebildet. Und offenbar nicht einmal als das.)
Anders als die Sprücheklopfer von der MP-AG, die bei der weiteren Vertragsgestaltung keine Hilfe waren, bieten die Mafiosi tatsächlich so etwas ähnliches wie eine Beratungsleistung.
(Kein Wunder: Die haben ja einen Vertrag mit Ihnen, den es irgendwie zu verhandeln gilt. Die MP-AG hat mit Ihren Verträgen nichts mehr zu tun. Deren Job war das Klinkenputzen, mehr können die auch gar nicht.)
Die Mafiosi AG pflichtet Ihnen darin bei, dass Ihr MP-,,Berater" Sie über die Auswirkungen Ihres Vertrags umfassend informieren müsse. Diese Solidarität hindert die Mafiosi allerdings nicht daran, Ihr gutes Geld zu behalten. Versteht sich.
Langsam werden Sie sich darüber klar, was für einen lächerlichen Vertrag man Ihnen da untergejubelt hat. Sie können sich einen Reim darauf machen, wie viele Schwächen des Vertragswerks Sie noch nicht durchschaut haben.
Die Mafiosi wollen sich zum Verhalten der MP-AG auch nicht äußern, da diese ein selbständiger Finanzdienstleister sei und ,,im Auftrag des Kunden" handele.
(Wie praktisch!
Hätten Sie direkt mit dem Versicherer abgeschlossen, dann hätte sich die Mafiosi AG nicht vornehm raushalten können.
Der ,,schwarze Peter" liegt jetzt bei der MP-AG
alte sig-->Ich möchte eine mit Gleichstrom gegrillte Bratwurst...
neue sig->"Thomas Roth: wir haben versucht, den inneren sinn des interviews zu erhalten, damit der zuschauer dem interview auch inhaltlich folgen kann..."

Ziggy

Hammer! Ich hab mir mit dem Text die halbe Nacht um die Ohren geschlagen und checke jetzt meine ganzen Versicherungsverträge ...

Obwohl ich in den letzten Jahren schon einiges neu geregelt habe, bleibt noch immer was zu tun, man lernt eben nie aus.

Danke!

Grüße, Ziggy
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

flipper

kannste alle kündigen, alles überflüssig.
kann sich kein hartz4 empfänger leisten.

und wennse mal was zahlen sollen dann habense die besten anwälte gegen dich und 100 ausschlussgründe in ihren wischi-waschi bedingungen.
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Pinnswin

ZitatDazu haben Sie auch keine Zeit, denn Ihr Studium, Ihre Freundin u.s.w. n

Mhmm, geht die Verfasserin davon aus, das alle Studierenden lesbisch sind?

Lg
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Ziggy

ZitatOriginal von Pinnswin
ZitatDazu haben Sie auch keine Zeit, denn Ihr Studium, Ihre Freundin u.s.w. n

Mhmm, geht die Verfasserin davon aus, das alle Studierenden lesbisch sind?
Nein, aber nur Männer sind so blöde, sich sowas andrehen zu lassen.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

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